Sonntag, 23. Januar 2011

W234II: Sportnachmittag zum Abgewöhnen; schwache Spieler, parteiische Schiris und ein nicht angetretener Gastverein

Nietlebener SV Askania 13:21 BSV Fichte Erdeborn II
Sonntag, 23. Januar 2011 - Anwurf 15.45
1. Kreisklasse A, Saalekreis/ Halle/ Burgenland/ Mansfeld-Südharz (10. Liga, 7. und unterste Amateurliga)
Ergebnis: 13:21 nach 60 Min. – Halbzeit: 8:9
Torfolge: 2-0, 2-2, 4-2, 4-4, 5-4, 5-6, 6-6, 6-7, 8-7, 8-9; 8-10, 9-10, 9-11, 10-11, 10-12, 11-12, 11-14, 12-14, 12-18, 13-18, 13-21
Verwandelte 7-Meter: 2 von 3 Askania, 5 v. 5 Fichte
Verwarnungen: 2x Askania; 3x Fichte
Zeitstrafen: 3x Nr. 11, 3x Nr. 10, 1x Nr. 4, 1x Nr. 3 (Askania = 24 Minuten); niemand (Fichte = 0 Minuten)
Platzverweise: Nr. 11, Nr. 10, Nr. 3 (alle Askania)
Spielort: Sporthalle Südstadt/ Mannheimer Straße (Kap. 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 50 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 2,0/10 (Beide Mannschaften auch für diese Spielklasse im Niveau schwach, doch die „Un“parteiischen waren die Allerschwächsten)

ESC 04 Saalebulls Halle --:-- IceFighters Leipzig
Geplant Sonntag, 23. Januar 2011 - Anbully 18.00
Spiel abgesagt: Leipzig hatte Schis..., äh krankheitsbedingt zu wenige Spieler
IMG_4109
Photos and English version:
Handball in Halle-Südstadt: Askania Nietleben vs. Fichte Erdeborn II

Halle-Südstadt ist nicht unbedingt das hallesche Viertel, das für hohe Wohnqualität und feine Nachbarschaft steht. Zwischen sanierten und unsanierten Plattenbauten befinden sich zwei Sporthallen: außen sind die weißen Wände besprayt, innen ist zumindest die größere Halle ordentlicher. Ein typischer kastenförmiger Bau mit hoher Decke, die in den letzten Jahren mit einer Stahlkonstruktion nachgebessert wurde, braunem Parkett und schönen Backsteinmauern. Die eine oder andere Wandplatte hat schon ein Loch, doch die Bänke, die 100 Zuschauern Platz bieten, sind alle in einem guten Zustand. Auf jeden Fall ist die Halle Südstadt in der Mannheimer Straße ein sehenswerter Bau.

Als wir ankamen, gingen die Spielerinnen von TSV Süd - einige auffällige Anhänger des Vereins passten prima ins Bild, das man von diesem Viertel hat - und die Spieler des SV Askania Nietleben, die mit einigem Rückstand auf Aufstiegsplatzinhaber Dieskau-Zwintschöna II den 2. Rang der Kreisklasse A belegen und die nach Turnpionier und Pädagoge Fichte benannte Erdeborner Reserve, die sich nur auf Rang 7 von 8 befindet, kamen.

Von der Leistungskluft, die die Tabellensituation vorgaukelt, war nichts zu sehen: beide Mannschaften spielten eine mittelmäßige erste Halbzeit, die spannend und ausgeglichen war und die üblichen Fehler in dieser untersten Amateurklasse zu bieten hatte. Ein paar schöne Tore und sehenswerte Angriffe gab es natürlich auch von Zeit zu Zeit.

Das Niveau in der zweiten Hälfte sackte aber enorm ab. Die Gäste aus Erdeborn führten nun konstant mit drei Toren, obwohl sie noch mehr Fehler in der Ballbehandlung zeigten. Ab Mitte der zweiten Hälfte wurde das Spiel zu einer richtigen Farce, was mit einer Schwalbe des 7ers von Erdeborn begann: er blockierte den Ball und ließ sich, als ein Nietlebener den Ball nehmen wollte, fallen. Die Schiris gaben deshalb völlig zu Unrecht zwei Minuten gegen den Nietlebener und stellten ihn, nachdem er sich beschwerte, vom Platz. Bei dieser einen Fehlentscheidung, die die Nietlebener Personaldecke noch mehr schwächte, blieb es aber nicht: nun wurden zwei irreguläre Tore der Gäste anerkannt und hirnrissige Zeitstrafen gegen die Heimmannschaft ausgesprochen.

Nach der zweiten Disqualifikation für Nietleben war klar, worauf das Spiel hinaus lief: Erdeborn sollte so hoch wie möglich gewinnen. Da sie nun über 10 Minuten in Überzahl spielten, zogen sie auch immer weiter davon. Ab der 56. Minuten spielten sie ununterbrochen in Überzahl, da nun der dritte Feldverweis für Askania folgte und Nietleben nur zwei Auswechsler hatte. Die dritte rote Karte war eine direkt Rote - und zwar für eines der wenigen Zwei-Minuten-würdigen Fouls. Peinlich, wie unsportlich sich einige der Gästespieler auch verhielten, indem sie Pfiffe nach angeblichen Fouls forderten, die die zwei Schiedsrichter so wie so zu ihren Gunsten entschieden hätten. Am Ende gewann Erdeborn mit 13:21, obwohl sie kaum besser als Nietleben waren. Erstrecht peinlich war dabei, wie der Gästeanhang - der allerdings in einer wirklich respektablen Anzahl nach Halle reiste - die Mannschaft mit großem Applaus und Lärm feierte. Zwischen der I. Mannschaft von Fichte (5. von 13 in der Verbandsliga) und II. liegen ohnehin Welten im Niveau.

Die Schiris waren übrigens wie die Gastmannschaft aus dem Kreis Mansfeld-Südharz, genauer gesagt kamen die selbsternannten Unparteiischen von Klostermansfeld. Da das Nietlebener Publikum sehr lahm ist, ging diese offensichtliche Nachbarschaftshilfe gut über die Bühne: ein paar verärgerte Zwischenrufe – und das war’s. Allerdings habe ich dabei den Eindruck, dass die Leute auch eher resigniert haben, da derlei offensichtliche Verschiebereien willkürlich und parteiisch agierender Schiedsrichter im Handballkreis an der Tagesordnung sind. So was ist bei vergleichbaren Fußball- und Basketballligen nur sehr selten finden, aber beim Handball jedes Wochenende.
IMG_4130
Nach dieser wirklich schwachen Sportveranstaltung sollte es weiter zum Eishockey gehen, da das ewige Derby zwischen Halle und Leipzig auf dem Programm stand. Doch an der Eissporthalle angekommen lungerten ein paar Fans herum und verwiesen auf den Aushang: „Spielausfall [...]“. Der Bankrottklub aus Leipzig hat angeblich nicht genug Spieler wegen mehrerer Magen-Darm-Erkrankter. Manche munkelten etwas von „Schiss in der Hose“... Wie auch immer; man weiß eigentlich auch schon mehr als 6 Stunden vor Anpfiff, dass man keine Mannschaft zusammenkriegt: wirklich eine Unverschämtheit dieser Gurkentruppe aus Leipzig, erst um 12 Uhr das Spiel abzusagen! So werde ich mir halt in ein paar Wochen mal ein anderes Spiel der Saalebulls, die die Liga beispiellos dominieren, anschauen.

Alles in Allem war das heute ein Sportnachmittag zum Abgewöhnen.

Was weitere Planung angeht, kann ich nur sagen, dass mir für nächsten Samstag Böses schwant: Fußball in Großörner und Handball in Klostermansfeld stehen auf dem Programm – und es würde mich nicht wundern, wenn das Fußballspiel wegen angeblicher Unbespielbarkeit eines wirklich guten Platzes abgesagt würde, ich dann zu einem stinklangweiligen Vorspiel nach Klostermansfeld komme und im Hauptspiel dann Erdeborner Schiris das Spiel zugunsten des BSV verschieben...
IMG_4161
Statistik:
Grounds Nr. 517 (ein neuer Ground; diese Saison: 67 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.211 (diese Saison: 98)
Tageskilometer: 40 Rad
Saisonkilometer: 18.080 (12.070 Auto/ 2.940 Bahn, Bus, Tram/ 2.270 Fahrrad/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 84
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 234

Keine Kommentare: