Sonntag, 18. Juli 2010

W207II: Testspiel IV/ Testspiel V; Ein überraschend enges und ein überraschend deutliches Ergebnis

1. FC Romonta Amsdorf 1921 II 2:1 TSV Leuna 1919 II
Samstag, 17. Juli 2010 – Anstoß 12.00
Testspiel (Kreisoberliga Mansfeld-Südharz (Aufsteiger aus Kreisliga), 9. Liga, 4. Amateurliga gegen Kreisliga Saalekreis Staffel 1 (Absteiger aus Kreisoberliga), 10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 2:1 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 0:1
Tore: 0:1 39. Grunenberg, 1:1 54. Nr. 11, 2:1 76. Nr. 13
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Sportpark Amsdorf, Nebenplatz (Kap. 700 Stehplätze)
Zuschauer: 15 (davon 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,5/10 (Enges Spiel auf ordentlichem Niveau)

SV Eintracht Lüttchendorf 0:7 SV Edelweiß Arnstedt
Samstag, 17. Juli 2010 – Anstoß 15.00
Testspiel (Landesklasse Staffel 4, 8. Liga, 3. Amateurliga gegen Verbandsliga Sachsen-Anhalt (Aufsteiger aus Landesliga Nord), 6. Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 0:7 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 0:4
Tore: 0:1 4. Liegmann, 0:2 30. Liegmann, 0:3 31. Liegmann, 0:4 42. Cramer, 0:5 48. Liegmann, 0:6 68. Liegmann, 0:7 81. Krause
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz an der B80 (Kap. 750, davon 150 überdachte Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 70 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Zwar sehr einseitig, doch durch Arnstedts Klasse absolut sehenswert)
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Photos and English version:
Amsdorf II vs Leuna II
Lüttchendorf vs Arnstedt

Amsdorf ist ein 1.500 Einwohner zählendes Nest, das seit Jahren schon in der höchsten Amateurliga vertreten ist und als Firmenteam der Montanwachsfabrik Romonta aufläuft. Die zweite Mannschaft spielt Kreisoberliga. Aus dieser Klasse ist die zweite vom TSV 1919 gerade erst knapp abgestiegen. Eigentlich sollte auch noch die erste Mannschaft des TSV Leuna bei der ersten von Romonta Amsdorf gastieren, doch so viele Spiele in wenigen Tagen bei der Personaldecke sind nicht machbar. Für uns war diese Absage auch nicht unpraktisch, da das Spiel von Lüttchendorf gegen Arnstedt eine hervorragende Alternative war.

Der Hauptplatz des Sportparks Amsdorf hat eine kleine, fünfstufige Betontribüne auf einer Längsseite, die rechts und links des Eingangs je eine lustige Wellblechhütte mit ein paar Bänken drunter zu bieten hat. Ein paar der bequemen Holzbänke mit dem auffällig geschwungenen Metallgestänge stehen auch außerhalb der Überdachung. Der Nebenplatz hat keine Ausbauten, aber ein paar Bäume und den Blick zum Romonta-Werk und in die Landschaft mit den von Bäumen durchwirkten Feldern.

Der Platz ist recht kurz, was für beide Mannschaften von Vorteil war. In der gesamten ersten Halbzeit holte Amsdorf durch gefährliche Torschüsse, die Torwart Fiebig sicher abwehrte, mindestens sechs Eckstöße heraus, doch verpasste es, einen Treffer zu erzielen. Leuna hingegen erschien drei Mal gefährlich vorm Tor und erzielte tatsächlich einen Treffer: Grunenberg schob aus Nahdistanz ein. Letzte Saison gab es immer Ärger wegen der schlechten Chancenverwertung – in den letzten beiden Testspielen sah das viel besser aus!
In der zweiten Halbzeit war Amsdorf genauso aktiv wie zuvor und Leuna tat mehr noch vorn. Doch viele Chancen hatten die Blau-Weißen nicht und sie trafen auch nicht mehr. Amsdorf schaffte es noch, das Spiel zu drehen. Zwei gut gemachte Tore und ein paar haarsträubend vergebene Chancen der Gastgeber später und das Spiel ging mit dem Endstand von 2:1 für die leicht favorisierte Mannschaft vorbei.
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Das Spiel der zweiten Mannschaft war wieder gut und eine Steigerung zur Vorsaison war auch erkennbar. Dass es knapp verloren ging tut dabei nichts zur Sache. Hoffentlich bleiben sie dran und halten sich gut in der Kreisliga. Spätestens Ende September in Großgräfendorf werde ich mir mal wieder ein Spiel des TSV II ansehen.
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Was ich mir – abgesehen von ein paar Dorfkirchen und dem aufgegebenen Fußballplatz von Traktor Erdeborn auf dem Weg nach Eisleben – ansah, war das Testspiel auf dem Lüttchendorfer Sportplatz an der B80, der eigentlich ein richtiges Stadion ist mit seiner mit Schalensitzen bestückten Tribüne, zwischen Eintracht Lüttchendorf und Edelweiß Arnstedt. Die Heimmannschaft stammt aus einem 650-Einwohner-Dorf und die Gastmannschaft aus einem 600-Einwohner-Dorf. Erstere spielten in der Landesklasse gut mit, letztere stiegen in die Verbandsliga auf. Beiden wird mitunter der übertriebene Einsatz von Geldmitteln vorgeworfen. Beide spielten bisher eine starke Vorbereitung. Doch diesmal hatte Lüttchendorf Personalsorgen – und Arnstedt volle Kappelle.

Warum man einen Verein aus der Nähe von Aschersleben nach einer Alpenblume nennt weiß ich nicht, doch solange sie gut spielen, kann ich auch nur Positives über sie schreiben. Und „SV Edelweiß Arnstedt“ klingt viel besser als ein schnödes „SV Arnstedt“ oder „FC Arnstedt“. Nach nur vier Minuten jedenfalls war das runde im eckigen: Arnstedt drückte aufs Tor, hob die Heimabwehr aus den Angeln und traf aus spitzem Winkel zum 0:1. Danach belagerten sie bis zur 30. erfolglos das Lüttchendorfer Tor, ehe ein weiterer starker Spielzug zum 0:2 führte. Das dritte Tor gleich hinterher und vor der Pause hebelten sie gleich noch mal die Abwehr aus.
Ob die kleine Anzeigetafel genug Platz für zweistellige Ergebnisse hat?
Nun gut, so viel Platz wurde dann doch nicht gebraucht, doch nach der Pause ging es munter weiter: Flanke in den Strafraum, Kopfball aus kaum 10 Metern Entfernung ins Eck: 0-5. Arnstedt nahm sich etwas zurück, doch starke Laufduelle und Zweikämpfe, die es für ein Testspiel erfreulich häufig zu sehen gab, gab es trotzdem noch von Zeit zu Zeit. Zwei weitere Tore für Arnstedt folgten, ehe Lüttchendorf seine einzigen beiden Chancen der Partie vergab.

Wenn Edelweiß Arnstedt immer so spielt, sind sie definitiv eine Bereicherung für die spielerisch unterbelichtete Verbandsliga Sachsen-Anhalt. Mal sehen, wie sie sich so schlagen. Was den heutigen Tag anging, kann ich nur sagen, dass beide Spiele das Kommen lohnten, da sie – gerade für Testspiele – gut und unterhaltsam waren. Was ich als einziges einmal ganz deutlich kritisieren muss, ist der Punkt, dass Amsdorf für ein Spiel vor 15 Zuschauern die regulären 2€ und Lüttchendorf ebenfalls den mit 3€ in der Liga noch angemessenen Normalpreis verlangten. Wenn ich mir anschaue, dass es in vielen Ländern – z.B. auch England – üblich ist, bei Vorbereitungsspielen alle Karten um z.B. 50% im Preis zu senken, dann kann ich nur noch mal sagen, dass es eine Unverschämtheit ist, mit einer dreisten Selbstverständlichkeit bei Testspielen denselben Preis wie im Punktspielbetrieb zu verlangen – auch wenn es nur 2 oder 3 Euro sind. Teilweise werden die an sportlichem Wert mangelnden Testspiele sogar zu noch höheren als den regulären Eintrittspreisen veranstaltet.
Der SV Rositz am Tag davor war hier eine positive Ausnahme: da kostete der Eintritt auch nur 3€, obwohl der Oberligist Sachsen Leipzig kam!
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Statistik:
Ground Nr. 446 (zwei neue Grounds; diese Saison: 115 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.031 und 1.032 (diese Saison: 175)
Tageskilometer: 90 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 36.440 (22.580 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 4.210 Fahrrad/ 3.650 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 23
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 207

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