Samstag, 19. September 2009 - Anstoßzeit 11.00
2. Stadtklasse Halle (12. Liga, 8. und unterste Amateurliga)
Ergebnis: 3:1 nach 94 Min. (48/46) - Halbzeit 1:0
Tore: 1-0 34. Nr. 4, 2-0 51. Nr. 5, 3-0 69. Nr. 11, 3-1 88. Nr. 13
Verwarnungen: Nr. 2 (Tasmania), Nr. 5, Nr. 6, Nr. 10 (Bruckdorf)
Platzverweise: keine
Besondere Vorkommnisse: Nr. 8 Tasmania schießt Foulelfmeter an die Latte (19.)
Spielort: Hallorensportplatz (Kap. 1.000 Plätze, davon 9 Sitzplätze)
Zuschauer: 15 (2 Gästefans)
Spielqualität: 6,0/10 (Überm Durchschnitt)
SG Aufbau/ Tasmania Halle II 3:0 VfL Halle 1896 IV
Samstag, 19. September 2009 - Anstoßzeit 13.00
1. Stadtklasse Halle (11. Liga, 7. Amateurliga)
Ergebnis: 3:0 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 1:0
Tore: 1-0 42. Nr. 10 (Handelfmeter), 2-0 47. Nr. 11, 3-0 68. Nr. 11
Verwarnungen: Nr. 9 (Tasmania), Nr. 11 (Halle 96)
Platzverweise: keine
Spielort: Hallorensportplatz (Kap. 1.000 Plätze, davon 9 Sitzplätze)
Zuschauer: 15 (3 Gästefans)
Spielqualität: 5,5/10 (Besserer Durchschnitt)
SV Grün-Weiß Ammendorf 1:1 SV Dautzsch 1963
Samstag, 19. September 2009 - Anstoßzeit 15.00
Stadtoberliga Halle (9. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 1:1 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 1:1
Tore: 0-1 42. Nr. 5, 1:1 44. Nr. 9.
Verwarnungen: Nr. 1, Nr. 8, Nr. 9, Nr. 10 (alle Grün-Weiß)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Radewell (Kap. 1.000 Plätze)
Zuschauer: 65 (10 Gästefans)
Spielqualität: 1,0/10 (Große Scheiße)
Photos and English version: [LINK]
Heute standen zwar drei Spiele, aber nur ein neuer Ground auf dem Programm. Dieser hatte es jedoch in sich, denn von den kleinen Stadien – aufgrund einer kleinen, allerdings noch nicht ganz fertig gestellten Holztribüne mit 9 Sitzen, kann man die Anlage als Stadion bezeichnen – in Halle/ Saale, ist dieser Platz wohl der ungewöhnlichste. Umgeben von Industrieanlagen, die größtenteils nicht mehr in Betrieb sind, ein paar Bäume und wüstes Gestrüpp drum herum und schon hat man einen Platz mit morbidem Charme.
Ebendiese Lage führte allerdings zu einer bizarren Unterhaltung, die ich in der Art und Weise noch nicht erlebt habe, obschon ich immer wieder nicht nur freundlich-neugierig sondern unfreundlich-aufdringlich bis sau-dämlich ausgefragt wurde, da so mancher Amateurfußballfan oder Dorfhandballbetreuer von Groundhopping, zumal auf Sportanlagen kleiner Vereine, nichts weiß oder wenig hält, da zumindest sein/ ihr sportlicher Horizont am Ortsausgangsschild zu Ende ist. Jedenfalls: als ich den Eingangsbereich und die Tribüne fotografiert hatte, fielen mir die misstrauischen Blicke zweier Gestalten auf. Die zweite Gestalt baute sich schließlich mit zwei anderen Typen vor uns auf und faselte irgendwas daher, die Anlage sei Privatgelände, vom Verein nur gepachtet, man müsse da für Fotos eine Erlaubnis einholen, aber zumindest Veröffentlichungen von Bildern mit irgendeiner Firma absprechen, heute wisse man ja nie... Was nehmen die eigentlich für’n Zeug, bei Aufbau Tasmania?! Jedenfalls beendeten wir das Gespräch mit ,,Ja, ja... Machen wir. Wir wissen schon, dass Ihr vorsichtig sein müsst. Tasmania ist ja ein gebranntes Kind.“ Schon zogen die Gestalten – Trainer und Betreuer – wieder ab.
Warum Tasmania ein gebranntes Kind ist, kann man u. a. auch in diesem Blog nachlesen. Kurz gesagt: es geht um eine Spielabsprache, die aufflog und den Abstieg zur Folge hatte, den jedoch ein Gericht aufhob, das noch härteres Zeug nimmt, was nach Protest des Stadtverbandes Terminchaos, Rücktritte und den Rückzug der 1. Mannschaft bzw. deren Transfer nach Schkopau zur Folge hatte.
Kommen wir endlich mal zum Spiel: Aufbau Tasmania III – eigentlich II durch den Rückzug – spielte in einer Partie der untersten Spielklasse des Stadtkreises Halle, als Tabellenführer gegen den Drittletzten aus Bruckdorf. Letztere hatten über die gesamten 90 Minuten nur etwa drei Torchancen, wovon eine geschickt verwertet wurde. Allerdings nur eine und auch erst kurz vor Ende der Partie.
Den ersten großen Aufreger gab es schon in Halbzeit eins, als Tasmania einen strittigen Elfmeter zugesprochen bekam, der allerdings an die Latte gesetzt wurde. Die verdiente 1:0 Führung folgte durch einen tollen direkten Freistoß aus 30 Metern, der vom Torwart – sein erster Einsatz, laut der - wie immer - oft meckernden Bruckdorfer Bank – unterlaufen wurde.
Nach der Pause und Mitte der zweiten Hälfte schlugen zwei Spieler je einmal zu: starke Treffer! Ebendiese Treffer und der oben schon erwähnte Torerfolg Bruckdorfs besorgten den noch zu niedrig ausgefallenen 3:1-Sieg der SG Aufbau/ Tasmania III.
Die Spielpause nutzte ich dann, um den einen der drei oben genannten Wichtigtuer zur Rede zustellen. Ich erzählte, ich hätte einen Bekannten beim Stadtverband vorhin angerufen – die Miene des Offiziellen verzog sich erkennbar erschrocken –, der mir erklärt habe, dass man auf jedem Sportplatz der Stadt Halle fotografieren dürfe, auch wenn er einer Firma gehöre. Auch Gebäude der Firma dürften aufgenommen werden. (Stimmt übrigens deutschlandweit wirklich so!) Und außerdem wüsste ich, dass die Fragerei ohnehin nur darauf abzielte, herauszufinden, ob nicht wieder Journalisten über Aufbau/ Tasmania berichten wollten. Aber mit Journalisten wollten wir doch auch nichts zu tun haben.
Schnell wurde der Offizielle erstaunlich freundlich, redete etwas von Missverständnis und gab zu, dass er misstrauisch wurde, weil der Pächter sich vor kurzem erst eine schikanöse Kontrollaktion geleistet hätte und ohnehin derzeit nur Probleme von Außen in den Verein getragen würden. Er redete nun auch ehrlich über die Umstände des Bestechungsskandals mit uns. Dass Tasmania zum Sündenbock gemacht wurde, obwohl auch viele andere (der Offizielle meinte sogar „alle anderen Vereine“ – aber objektiv gesehen, ist das unwahrscheinlich) Vereine regelmäßig Spiele absprechen würden, glaubten wir ihm gerne. Da Betrug nun mal zum Sport gehört – ohne unsaubere Aktionen, Betrug, Randale usw. wäre es auch etwas langweilig – bin ich auch dafür, aus dieser Aktion von ehemaligen Trainern und Spielern des Vereins, kein zu großes Theater zu machen. Das hat der Verein nicht verdient. Schikanen vom Pächter hat er schon gar nicht verdient. Die gegenüber des Offiziellen getätigten Erfolgswünsche für den Klub mit dem seltenen Namen („Tasmania“ trägt in Deutschland sonst nur noch Tasmania Berlin im Vereinsnamen) kann ich hier nur noch einmal bekräftigen.
Wir blieben auch noch zum Spiel der II. Mannschaft – also eigentlich der I. – was eine Klasse höher und knapp weniger unterhaltsam war, als das Spiel davor. Hier brauchte Tasmania noch länger zur 1:0 Führung, die allerdings auch verdient war und ebenfalls eine Parallele zum Vorspiel: es wurde ein Elfmeter für die Heimmannschaft verhängt, der diesmal jedoch sicher verwandelt wurde.
Kurz nach der Pause und Mitte der zweiten Hälfte erzielte der kleine 11er zwei tolle Treffer! Das Spiel wurde dann kurzzeitig ruppig, weil die VfLer mal wieder ihre unsympathische Phase bekamen – ob erste oder wie hier vierte Mannschaft, ob Spieler oder Zuschauer: sowie mal kein souveräner Sieg erzielt wird, wird in brenzligen Phasen der Partie gegen den Schiri gewettert und der Gegner angeblökt, dass man sich immer wieder des pejorativen Spitznamens von VfL Halle 96 erinnert –, beruhigte sich aber schnell wieder. Ein weiteres Tor fiel allerdings nicht und wir sahen zu, nach Ammendorf zu kommen.
Ich kannte den Platz schon, mein Vater noch nicht. Auch dort gammeln noch Industrieanlagen vor sich hin, aber der Platz ist leider recht kahl. Zum vierten Mal hintereinander genossen wir jetzt freien Eintritt, doch nicht nur das Sitzen in der Sonne machte müde, sondern auch das niveaulose Gekicke der Mannschaften. Waren die wirklich zwei bzw. drei Klassen höher, als die beiden Gegner in den beiden Spielen zuvor? Die scheinen sich in der Stadtoberliga wohl nur mit Spielabsprachen, statt mit Fußball zu beschäftigen. Ein paar schöne Fouls und zwei schöne Tore kurz vor Halbzeitpfiff – erst ein haltbarer Freistoß der Dautzscher, dann ein starker Konter von Grün-Weiß Ammendorf – und das war’s auch schon. Mehr muss man zu dem Spiel nicht sagen, außer dass es nicht verdient hatte, mehr als vier Mal so viele Zuschauer wie die Spiele bei Aufbau Tasmania gehabt zu haben.
Ein Nachtrag zum TSV Leuna 1919: wir hatten auch überlegt, es dann aber doch verworfen, nach Leuna zu fahren. Vor mittlerweile 90 Jahren schon wurde der TSV gegründet. Damals unter dem Namen Turnverein Rössen. Bald hießen sie Turn- und Sportverein Rössen, ab 1933 Turn- und Sportverein Leuna und ab 1948 bis zur Wende spielten sie als BSG Chemie Leuna. Und bei weitem nicht nur Fußball. Was den Fußball in Leuna am heutigen Samstag angeht: Im Stadion des Friedens holte die zweite Mannschaft einen Punkt mit einem 1:1 gegen Schochwitz (Kreisoberliga Merseburg... ja, ja... O.K. Saalekreis) und die erste Mannschaft fuhr den ersten Dreier der Saison gegen Grün-Weiß Langeneichstädt ein. Glückwunsch! Weg vom Abstiegsplatz durch ein 2:1 gegen Langeneichstädt mit Treffern von Kevin Degner und Joao Pires. Während ich Kevin schon immer als starken Spieler beschrieben habe, der in letzter Zeit immer mehr zu einem Torgarant wurde, überzeugt Joao seltsamerweise erst nach einer überharten Rezension meinerseits nach dem Spiel gegen Zeitz. Da ich weiß, dass er den Blog gelesen hat, würde ich da jetzt Parallelen ziehen wollen, aber das ist unwichtiger Kram. Wichtig ist, dass er und offensichtlich auch die restliche Leunaer Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden haben, sodass am Ende der Saison, nach dem erwartet harten und auch verständlicherweise schlechten Start, wenigstens ein respektables Ergebnis in der Tabelle steht.
Statistik:
Ground Nr. 355 (ein neuer Ground; diese Saison: 26 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 886 – 888 (diese Saison: 30)
Tageskilometer: 50 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 10.280 (9.550/ 730/ 0/ 0)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 15
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 164
Fotos: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157622412063400/
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