Sonntag, 16.November 2008 - Anstoßzeit 14.00
Bezirksklasse (8. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 1:1 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 1:1
Tore: 0:1 10. Pößneck, 1:1 33. Lerz
Verwarnungen: 2:1
Platzverweise: 1x für Oschatz (Tätlichkeit oder andere grobe Unsportlichkeit nach Abpfiff)
Sportplatz: Radefeld I (Kap. 1.000)
Zuschauer: 120 (5 Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (gut)
Vorspiel:
Radefelder SV II 0:1 SV Naundorf
Sonntag, 16.November 2008 - Anstoßzeit 12.00
Kreisliga A (9. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 0:1 nach 90+x Min. (45?/45?) - Halbzeit ?:?
Tor, Verwarnungen, Platzverweise: ???
Sportplatz: Radefeld II (Kap. 1.000)
Zuschauer: 30 (3 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt)
Mit starkem Rückenwind kamen wir ohne Probleme per Rad in nicht einmal eineinhalb Stunden im etwas über 30km entfernten Radefeld, einem Dorf bei Schkeuditz, an. Auch die Schikane Flughafen Leipzig-Halle hielt uns nicht allzu lange auf, obwohl wir um die ganze Anlage herum mussten und der Radweg teilweise noch im Bau und auch streckenweise halbherzig abgesperrt war. Abrupt endete der Radweg dann vor einer Teermaschine, sodass wir noch wenige Kilometer auf Autostraßen fahren mussten, um im ziemlich gesichtslosen Radefeld zu landen. Langweilige Einfamilienhäuser, sozialer Wohnungsbau, eintönige Landschaft und der Flughafen in Sichtweite: die Leipziger Tieflandsbucht von ihrer schlimmsten Seite. Wir hielten nur noch einmal an, um die relativ alte Kirche zu fotografieren. 2€, ermäßigt 1,50€ hieß es an der Stadionkasse entrichten, dann gingen wir erst einmal zum Vorspiel, was ich gar nicht auf der Ansetzung gesehen hatte. Radefeld II spielte schon eine Stunde lang erfolglos aber druckvoll gegen SV Naundorf, was ich partout als SV Naunhof las. Ich dachte schon, dass Naunhof III der Gegner sein müsste... Wie auch immer: 0:1 hieß der Endstand, ein Tor bekamen wir hier leider nicht zusehen, aber es war trotzdem kein 0:0.
Jetzt schnell rüber zum Essensstand, der von Wiener Würstchen über Fischbrötchen und Currywurst, sowie von Cola über Heiße Schokolade und Schnaps, so etliches zu bieten hatte.
Den Anstoß hatte ich wegen der Currywurst verpasst, doch das 0:1 bekam ich schon mit. Ein katastrophaler Abwehrfehler zeigte, warum Radefeld so weit unten in der Tabelle zu finden ist. Allerdings war es dann der Gastgeber, der den größten Druck aufbaute und die Gäste nur zu Kontern kommen ließ. Oschatz war ja auch nur um wenige Plätze besser platziert. Für zwei Abstiegskandidaten war dieses Spiel allerdings echt sehenswert; schnelle Spielzüge, gute Kombinationen und starke Zweikämpfe. Kläglich vergebene Chancen auch. Nach 33 Minuten traf Lerz zum hoch verdienten Ausgleich. Ein Mitspieler hatte den Torwart ausgespielt, den Ball im Fünfer noch ein Mal quer nach hinten spielen müssen und Lerz staubte aus vier Metern ins halbleere Tor ab.
Der Sprecher gab übrigens ordentlich alle Namen durch, was in dieser Spielklasse nicht so selbstverständlich ist. Kuriosester weil besonders altertümlicher Name war der eines Radefelders: Holz auf der Heide, heißt dieser.
In der zweiten Halbzeit ging es munter weiter wie in der ersten, nur nervten jetzt einige Oschatzer Spieler, die sich stets theatralisch fallen ließen, wenn sie nur einmal den Atem des Gegners im Rücken spürten. Leider fiel der ansonsten sehr souveräne Schiedsrichter manchmal darauf herein, wenn ein lang gezogenes ,,aaaahhhhhhhhh’’ von einem Gästespieler tönte. Solche Einlagen wurden dann von den ansonsten sehr ruhigen Zuschauern mit Bemerkungen wie ,,Weichei!’’ oder ,,Steh auf du Arsch!’’ kommentiert.
Der Dialog des Tages stammt allerdings von zwei Naundorfer Spielern, die noch geblieben waren:
A: ,,Ey sag mal, wer hat eigentlich die Farbe der neuen Vereinsshirts ausgesucht?’’
B: ,,Ich, hehe’’
A: ,,Soll das ne persönliche Beleidigung sein gegen mich?’’
B: ,,Nö, nö...’’
A: ,,Ey! Wieso sind die Dinger rosa??? Wieso gerade rosa?!’’
B: ,,Na ja... weil das halt die männlichste aller Farben ist!’’
Wie auch immer. Die Shirts habe ich leider nicht gesehen. Dass der eine Linienrichter immer wieder falsche Abseitsentscheidungen traf, habe ich aber sehr wohl gesehen. Das störte ebenso sehr, wie das Verhalten einiger Oschatzer. So zum Beispiel das Beschweren beim Schiedsrichter. Einmal rief daraufhin ein Zuschauer rein: ,,Die Nummer 11 petzt beim Schiri! Die Petze! Das hat der schon in der Schule immer so gemacht!’’
Nachdem das alles in allem gute Spiel beim Stande von 1:1 (2:1 oder 3:1 für Radefeld wäre in meinen Augen weitaus verdienter gewesen) abgepfiffen wurde, ging es dann zu wie auf dem Schulhof einer Sekundarschule. Ein Oschatzer beschwerte sich mal wieder großmäulig beim Schiedsrichter. Es wurde gepöbelt, danach geschubst und schließlich richtig handgreiflich. Die meisten der Spieler und Betreuer, die nun stritten, versuchten zwar zu schlichten, doch einige der Oschatzer suchten jetzt richtig Streit. Der Schiedsrichter bestrafte einen der Gäste daraufhin mit einer roten Karte. Daraufhin wollte natürlich erst recht keiner Ruhe geben, was einem Radefelder absolut nicht passte, der daraufhin einen Betreuer mit einem Sprungtritt mit angewinkeltem Knie angriff. Dieser floh über die Werbebande, der Radefelder sprang hinterher und vor dem angrenzenden Garten mussten etwa 10 Leute die beiden auseinander halten. Mittlerweile hatten auch einige Zuschauer das Spielfeld gestürmt, jedoch nur, um die Szene zu schlichten. Undiszipliniertheit kann man also nur den Spielern vorwerfen. Aber was wäre Fußball ohne Emotionen? Genauso wie Handball oder Eishockey ohne ebendiese: zwar sportlich anspruchsvoll, aber stimmungs- und gefühlsmäßig nicht interessanter als Tennis oder Wasserspringen...
Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten fuhren wir via Kursdorf - wir wollten einmal abchecken, wie man in dieses katastrophal verbaute Kaff kommt, da wir in zwei Wochen dort Fußball gucken wollen - nach Merseburg. Die Rückfahrt war aufgrund der ungünstigen Windverhältnisse länger und unangenehmer als die Hinfahrt.
Statistik:
Ground Nr. 266/267 (zwei neue Grounds; diese Saison: 37 neue)
Sportveranstaltung Nr. 704/705 (diese Saison: 72)
Tageskilometer: 70 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 9.005 (5.380 Auto, 1.760 Bahn, 1.865 Fahrrad)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 9
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 120
Mehr Fotos unter:
Dorf: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081116a%20Radefeld%20-%20Ortsteil%20von%20Schkeuditz/
Spiel 1: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081116b%20SV%20Radefeld%20II%200-1%20SV%20Naundorf/
Spiel 2: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081116c%20SV%20Radefeld%201-1%20FSV%20Oschatz/
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