Montag, 15. Oktober 2012

W324I: Tschechien besiegt Malta im WM-Quali-Spiel in Plzeň

Tschechien / Česko / Ċekkja ------------------------------ 3
Malta / Malta / Malta -------------------------------------- 1
Datum: Freitag, 12. Oktober 2012 – Anstoß: 18.00
Wettbewerb: Qualifikation zur FIFA-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien; UEFA-Zone, Gruppe B
Ergebnis: 3-1 nach 95 Min. (46/49) – Halbzeit: 1-1
Tore: 1-0 34. Theodor Gebre Selassie, 1-1 38. Roderick Briffa, 2-1 52. Tomáš Pekhart, 3-1 67. Jan Rezek
Vergebener Elfmeter: 93. Petr Čech wehrt „Foul“elfmeter von Michael Mifsud ab
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Stadion města Plzně bzw. Stadion ve Štruncových sadech oder sogenannte „Doosan arena“ (Kap. 13.000 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 11.000 (Zahlende: 10.358; Gästefans: mind. 10)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ganz ordentliches Spiel mit sehr schönen Treffern)
IMG_1818  
Photos with English Commentary:
a) World Cup Qualifier: Czech Republic vs Malta
b) Sightseeing in the North of Plzeň Region: Nový Dvůr, Rabštejn nad Střelou and Manětín
 
Zwei interessante WM-Qualifikationsspiele gab es an diesem Freitag den 12. Nach Luxemburg zum Spiel gegen Israel fuhren wir dann doch nicht, da wir nicht unbedingt noch Hotelkosten haben wollten und nach Luxemburg der Weg auch noch deutlich weiter ist, als nach Plzeň, der berühmten tschechischen Bierstadt. Mittlerweile ist das allerdings der vierte Tagesausflug in diese Stadt, sodass wir nach zwei Besuchen in der Eishockeyhalle nun auch den zweiten Besuch im Fußballstadion hatten und zudem auch jede Sehenswürdigkeit im Stadtgebiet bereits kannten.
Um noch etwas sightseeingmäßig auf die Kosten zu kommen, fuhren wir nach einem Zwischenstopp zum wie immer hervorragenden Mittagessen in Blšany – mit ausgesprochen kompetentem und freundlichem Kellner, was in Tschechien ausgesprochen selten, im Fußballdorf Blšany jedoch die Regel ist – von der Hauptstraße nach Pilsen ab. In Nový Dvůr, einer in den wenigsten Karten verzeichneten Ansiedlung zwischen Žihle und Rabštejn nad Střelou hielten wir kurz an einem verfallenen Schloss. In Rabštejn gab es noch mehr Verfallenes zu sehen: Zwei Burgruinen stehen im eigentlichen Ort (eine dritte vergaßen wir zu besichtigen: diese ist auch etwas außerhalb) und an die größere Ruine angrenzend befinden sich ein Schloss und ein leerstehendes Kloster mit Kirche. Die umliegenden Privathäuser sind größtenteils in einem erbärmlichen Zustand – noch schlimmer sieht der Hof am Ortsausgang nach Manětín aus. Dieses Manětín schließlich, gilt als die Barockperle Böhmens. OK, man kann es auch übertreiben, aber das Ensemble von Kirche, Marktplatz und Schloss mit Garten ist schon richtig fein. Das Schloss ist ein herausragend schön gestalteter, grüner Zweigeschosser mit tollen kleinen Türmen.
IMG_1797 In Plzeň fuhren wir gleich zum Stadion und holten da die nicht unbedingt billigen Eintrittskarten. Aber angemessener als die kranken Preise vom DFB sind die Kartenkategorien Hintertor 8€, Längsseite außen 16€, Längsseite mittig 20€ allemal. Schweinisch teuer wird es in Tschechien erst wenn große Gegner kommen. Heute war ja nur Malta da, sodass man keine zwei Minuten anstehen musste, wenn man 90 Minuten vorm Anstoß am Austragungsort stand. Noch einen Tschechien-Malta-Schal für 10€ besorgt und dann ab in die zweite Reihe hinterm Tor. Mittlerweile gibt es auch hinter den Toren Fangnetze, sodass man vielleicht doch eher die Längsseiten aufsuchen sollte, wobei die Dinger kaum beim Fotos machen störten. Das Stadion ve Štruncových sadech wurde übrigens teilsaniert: Die herrlich geschwungene, zweistöckige, blau-rote Haupttribüne ist so geblieben und auch ein Teil der unterschiedlich hohen Flutlichtmasten. Ansonsten wurde aber ziemlich viel Schrott zusammengepfriemelt: Nur die Beleuchtung ist gut geworden, die kastenförmigen Hintertortribünen und die 0815-Gegentribüne sehen aber scheiße aus, obwohl sie immerhin die Farbgebung der alten Haupttribüne aufgreifen. Es wird halt nur baulich ein absoluter Stilbruch begangen: Früher sah das Stadion viel organischer aus, da auf der Gegenseite auch noch ein Marathontor die Tribüne in zwei gleiche Hälften teilte, die viel besser zur hohen Haupttribüne passen. Für uns ist diese Sportanlage übrigens kein neuer Ground, da wir bereits zu einem Ligaspiel dort waren, als das Stadion auch noch deutlich besser aussah (LINK: Bilder von 2010).

Für das Spiel gegen Malta heute gab es nicht mal Vorverkauf übers Internet – umso erstaunlicher, dass das Stadion dann doch bis zum Anstoß fast voll besetzt war. Auch ein gutes Dutzend Malteser fand seinen Weg ins Stadion. Warum die hirnamputierten Ordner dann zwei isoliert sitzende von ihnen in den Gästesektor schickten, obwohl sie offensichtlich rechtmäßig Karten für eine höhere Kategorie erworben hatten, weiß ich nicht – aber das spricht wieder für die mangelhafte Gastfreundschaft der Tschechen. Der Gästesektor ist nämlich wie ein Vogelgehege in einem Zoo ausgestattet. Wer von den deutschen Teplice-, Liberec- oder Sparta-Fans oder so zum Auswärtsspiel zu Viktoria fährt, sollte sich lieber auf der Längsseite neutral gekleidet an den Sektor heran setzen. Die Sichtbehinderung im Gästebereich ist absolut asozial.

Auf den Rängen war trotz gut 11.000 Fans keine richtige Stimmung und auf dem Feld sah es erst einmal so aus, also würden da in der Tat – wie die Statistik vermuten ließ – zwei Nullnummern gegeneinander spielen: Tschechien hatte in den letzten vier internationalen Spielen 0:2 Tore (zuletzt 0:1 in Finnland beim Test verloren, davor ein 0:0 in Dänemark in der Quali) und Malta in zwei Spielen 0:3 (beide Qualispiele verloren: 0:1 gegen Armenien, 0:2 in Italien). Zuvor gelang Malta allerdings eine Siegesserie, die Tschechien schon länger nicht mehr gelang: Drei siegreiche Spiele in Serie – allerdings mit 3:2, 2:0 und 2:1 gegen San Marino, Luxemburg und Liechtenstein zu gewinnen, ist nun auch nicht so die große Nummer…

Egal, nach schwachen 25 Minuten hatte Malta mal eine ganz gute Tormöglichkeit und Tschechien wachte langsam auf. Es ging dann plötzlich schnell hin und her – und während Malta noch mal vergab, schaffte Tschechien (nachdem sie in den ersten 15 Minuten etliche schwache Eckstöße traten) es endlich, einen richtig guten Standard zu treten. Der sonst meistens schlechteste Spieler auf dem Platz, zeigte dann endlich, warum ihm so viel Vertrauen vom Trainerstab entgegengebracht wird: Ein toller Kopfball von Gebre Selassie zum 1-0 ins lange Eck! Der Schütze, Theodor Gebre Selassie, ist übrigens gebürtiger Tscheche, hat einen äthiopischen Vater weswegen er ein entsprechend „untypisch-tschechisches“ Äußeres und einen „seltsamen“ Namen hat: Der Name ist nämlich theophor; und übersetzt heißt „Geschenk-Gottes Diener-der-Dreifaltigkeit“, was in einem so atheistischen Staat wie Tschechien schon als sehr seltsam empfunden wird. Nach meinen Erfahrungen mit der mangelhaften Freundlichkeit und Akzeptanz gegenüber Nicht-Tschechen, wundert es mich so wie so, dass diese Nationalmannschaft und ihr Umfeld jetzt schon für so einen Hauch von „Multkulti“ bereit ist.
IMG_1877 Viel besser als das Tor von Gebre Selassie war allerdings der Ausgleich durch den Malteser Briffa: Schön in den langen Winkel! Ein entsprechendes Pfeifkonzert gab es zur Pause und Tschechien riss sich nach Wiederanpfiff zusammen: Eine starke Flanke und wieder ein toller Kopfball. Nach Pekhart trug sich 15 Minuten später auch noch Rezek in die Torschützenliste ein. Dieser Abstauber war dann auch die Entscheidung, da Malta in Hälfte zwei kaum noch vors Tor kam und nur noch mit aufopferungsvollem Verteidigen im eigenen Strafraum beschäftigt war. Aber diese Verteidigungsarbeit war auch sehenswert und sprach für die Insulaner. Teilweise spielten sie sich ganz sicher und ruhig den Ball im eigenen Fünfmeterraum zu, um so die tschechischen Stürmer aussteigen zu lassen.

3:1 war auch ein in der Höhe verdienter Sieg der Tschechen, denen ich den Erfolg natürlich gönnte. Bei Malta hoffe ich aber, dass sie nach der Leistung mal einen Sieg gegen irgendjemand Schwächeres in der Gruppe landen, vielleicht gegen den zweiten Staat in dieser Gruppe B, deren Meldung in der UEFA man etwas in Zweifel ziehen mag. Denn weder kulturell noch geographisch muss man Armenien als Kaukasusstaat zu Europa zählen, was für Malta als Mittelmeerland im übrigen auch gilt. Dem ein oder anderen dürfte ja schon aufgefallen sein, dass Malta südlicher liegt als Tunis, somit geographisch genau zwischen dem arabisierten Nordafrika und Italien und auch kulturell sowie sprachlich genau zwischen diesen Ländern liegt. Kulturell durch den konservativ-italienischen Katholizismus eher an Europa – sprachlich viel näher jedoch an Nordafrika dran, denn bei allen italienischen und englischen Vokabeln: Die Grammatik des Maltesischen ist zu 100% Arabisch, sodass ein gebildeter Araber so viel von Maltesisch (eher ein arabischer Dialekt als eine eigene Sprache) versteht, wie ein gebildeter Deutscher von Luxemburgisch (eigentlich ja auch nur ein deutscher Dialekt): Unvorbereitet die Hälfte, nach ein paar Stunden einhören im Land fast alles und natürlich je nach Dialekt und Region mal mehr oder weniger gut; Tunesier verstehen Malteser besser als Syrer oder Saudis, Luxemburger werden von Pfälzern besser als von Sachsen und Hamburgern verstanden.

Nach diesem ganz ordentlichen aber nicht gerade herausragenden Fußballspiel zwischen diesen so deutlich unterschiedlichen Ländern, fuhren wir nach Merseburg zurück. Am nächsten Morgen sollte es schließlich noch mal früh raus gehen.
IMG_1817 Statistik:
Grounds: 805 (heute kein neuer; diese Saison: 37 neue)
Sportveranstaltungen: 1.628 (heute 1, diese Saison: 51)
Tageskilometer: 610 (610 Auto)
Saisonkilometer: 14.360 (13.140 Auto/ 840 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 4 [Letzte Serie: 12, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 324

Montag, 8. Oktober 2012

W323IV: Bad Dürrenberg/ Leuna fügt Glauziger Kloppern erste Saisonniederlage zu

SG SV 85 Glauzig/ LSG Ostrau/ SV Gölzau B ------- 3
SG Eintracht Bad Dürrenberg/ TSV Leuna B -------- 5
Datum: Sonntag, 7. Oktober 2012 – Anstoß: 10.30
Wettbewerb: B-Junioren Landesliga Sachsen-Anhalt, Staffel 4 (4. Liga der 14-16jährigen)
Ergebnis: 3-5 nach 82 Min. (40/42) – Halbzeit: 1-4
Tore: 0-1 12. Blerand Shoshi, 0-2 25. Bledar Shoshi, 1-2 26. Joshua Emmel, 1-3 34. Tom Klapproth, 1-4 36. Martin Kokot, 1-5 43. Benjamin Henze, 2-5 45. Kevin Bork, 3-5 48. Justin Emmel
Verwarnungen: Sven Wache, Pascal Elze, Justin Emmel, Joshua Emmel (natürlich alle Glauzig)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Glauzig (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes, unstet geführtes und in der zweiten Hälfte unnötig spannendes Spiel)
IMG_1684 Photos with English Commentary:
 
Erst zu spät aufgestanden um die Strecke nach Glauzig mit dem Fahrrad zu bewältigen, dann vom Versuch die erste Hälfte der Strecke (bis Halle) per Bahn und die zweite per Rad zurückzulegen aufgrund des Zugausfalls abgekommen und somit schließlich doch wieder das Auto genommen. Meine Fresse, ist diese Eisenbahn zum Kotzen! Und wie dumm dieses Unternehmen auch ist! „Bahn fahren und sparen“ – ja, wenn die scheiß Bahn überhaupt mal fährt, dann spart man meistens nicht mal; bei Einzeltickets nie und bei Spartickets selten – nur Langzeitkarten wie mein Semesterticket für mittlerweile 115,50€ sind billiger als Autofahren.

Glauzig ist dann jedenfalls so ein Kaff in Anhalt-Bitterfeld an der Kreisgrenze zum Saalekreis, das außer zwei Fußballplätzen und einer spektakulären Industrieruine (ehemalige Zuckerfabrik) nichts hat. Der Platz auf dem Spielbetrieb ist liegt recht kahl von einigen Hecken umgeben am südlichen Ortsrand neben dem Freibad. Der Kleinfeldplatz im Ort, der von hohen Bäumen umgeben ist, ist schöner…

Aber Kleinfeld sind die B-Jugendlichen ja schon lange nicht mehr, also los ging es auf dem Großfeld mit einem einseitigen Spiel der beiden Tabellennachbarn! Die Spielgemeinschaft des SV 85 Glauzig, des SV Gölzau (beide ABI) und der LSG Ostrau (SK) hatte noch gar nicht verloren und die Bad Dürrenberg/ Leunaer Spielgemeinschaft erst einmal gegen Naumburg. Das letzte Spiel gewannen sie im Kreispokal gegen klassenhöhere Weißenfelser! Echt stark! Auch hier begann Dürrenberg/ Leuna echt stark, vergab zwar zu viele Chancen, da sie zu wenig den Abschluss suchten und lieber noch fünf Mal im Strafraum hin und her passten, konnten aber mit 2:0 in Führung gehen. Nach 25 Minuten begann Glauzig schlagartig mit Fußballspielen, nachdem sie zuvor nicht eine Torchance hatten und kaum in die Nähe des Gästestrafraums kamen.

Mit dem 2:1-Anschlusstreffer nahmen allerdings in erster Linie die Ruppigkeiten zu. Die wurden noch eher verstärkt durch die beiden schönen Dürrenberg/ Leunaer Tore zum 3:1 und 4:1. Nach der Pause legten sie gleich mit einem herrlichen Weitschuss hoch ins Eck zum 5:1 nach, doch ließen die Gastgeber dann kommen. Nach einem Doppelschlag stand es nur noch 5:3 und das Spiel war plötzlich ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die immer härter spielenden Gastgeber. Zum Glück kann Glauzig/ Ostrau/ Gölzau in erster Linie wohl Rummeckern und Treten, aber nicht guten Fußball spielen – ansonsten hätten sie die Mängel in der Abwehr noch zu einem 5:5 oder 6:5 genutzt. So stellten sie eigentlich mehr den Sportkameraden Daniel Rabe auf die Prüfung, der bei allem Geholze und Gemaule der Dorfjugend den Überblick behalten musste. Der Schiedsrichter lieferte dabei wirklich eine sehr gute Leistung ab. Offensichtlich traf er nicht eine einzige Fehlentscheidung! Insgesamt gesehen übrigens, war das Verhalten der Heimelf aber noch im Rahmen – das muss man dann auch in der Männer-Landesklasse abkönnen, wenn man als spielerisch und technisch gute Mannschaft wie Leuna zu solchen üblen Tretermannschaften wie Ostrau oder gar Spora fährt.

Der Einzige, der wirklich Schelte verdient hat, war der völlig inkompetente Trainer, der mit seinen unterbelichteten Kommentaren noch die Mannschaft zu Fouls anstachelte. Aber das scheint an der Gegend zu liegen, wie der Leuna-Kickers-Webmaster der neben mir dem Spiel der Mannschaft seines Sohnes folgte auch schon anmerkte: Im Nachbardorf Schortewitz habe ich nämlich auch schon mal ein B-Jugend-Spiel erlebt, bei dem sich der Trainer der Heimelf als der größte Schreihals und Schwachkopf hervortat…
Bei Bad Dürrenberg/ Leuna war halt schade, wie sie in der zweiten Halbzeit das Spiel unnötig spannend machten, nachdem sie den Gegner von der 1. bis zur 25. und der 27. bis zur 44. Minute so hervorragend im Griff hatten. Aber in erster Linie zählt der Sieg und dass er fair wie verdient zustande gekommen ist! IMG_1713 Statistik:
Grounds: 805 (heute 1 neuer; diese Saison: 37 neue)
Sportveranstaltungen: 1.627 (heute 1, diese Saison: 50)
Tageskilometer: 80 (80 Auto)
Saisonkilometer: 13.750 (12.530 Auto/ 840 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3 [Letzte Serie: 12, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 323

Sonntag, 7. Oktober 2012

W323III: Zwei Mal Wembley beim Fußball in Senftenberg und Sieg mit einem Tor beim Handball in Rietschen

FSV „Glückauf” Brieske/ Senftenberg II ------------- 6
SV Blau-Gelb 1899 Hosena ------------------------------- 2
Datum: Samstag, 6. Oktober 2012 – Anstoß: 12.00
Wettbewerb: Kreisliga Senftenberg (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 6-2 nach 96 Min. (48/48) – Halbzeit: 2-1
Tore: 1-0 7. (15), 1-1 27. (Linienrichter), 2-1 45.+3 (14), 3-1 58. (16), 4-1 71. (14), 4-2 75. (12), 5-2 78. (Eigentor), 6-2 84. (15)
Verwarnungen: Nr. 4 (Brieske)
Platzverweise: Nr. 14 von Hosena nach „grobem“ Foulspiel in 36. Min.
Spielort: Elsterkampfbahn, Kunstrasenplatz (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Flottes Spiel mit sehr vielen Torraumszenen und vielen Treffern)

FSV „Glückauf” Brieske/ Senftenberg ---------------- 1
SG Burg (Spreewald) -------------------------------------- 1
Datum: Samstag, 6. Oktober 2012 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: Landesliga Süd Brandenburg (7. Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 1-1 nach 91 Min. (45/46) – Halbzeit: 1-0
Tore: 1-0 7. Martin Hornung, 1-1 48. Sven Konczak + Linienrichter Benjamin Buttenstedt
Verwarnungen: Christian Rinza, Denni Draber (beide Burg)
Platzverweise: keine
Spielort: Elsterkampfbahn (Kap. 4.200 davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 150 (Zahlende: 120, Gästefans: ca. 10)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Sehr spannendes und auch gutes Spiel)

SSV Stahl Rietschen -------------------------------------- 24
Sportclub Hoyerswerda --------------------------------- 23
Datum: Samstag, 6. Oktober 2012 – Anwurf: 18.50
Wettbewerb: Ostsachsenliga (7. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 24-23 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 10-11
Tore: keine Angaben
Gelbe Karten: 3x Stahl; 1x SCH
Zwei-Minuten-Strafen: 1x Stahl = 2 Strafminuten; 3x SCH = 6 Strafminuten
Platzverweise: keine
Spielort: Oberlausitzer Sporthalle Rietschen (Kap. 250, davon 150 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 200 (darunter keine Gästefans?)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Kein gutes, aber dafür ein richtig spannendes Spiel!)
IMG_1565 Photos with English Commentary:
b) Amateur Handball in Rietschen: SSV Stahl Rietschen v Sportclub Hoyerswerda 
c) Points of Interest in Senftenberg: Town Centre, Fortress, Old Stadium Spreetal
 
Zu meinen E-Jugend Zeiten habe ich sogar schon mal in diesem Stadion gespielt: Unser TSV Leuna hatte damals ein Trainingslager in Senftenberg, der kleinen, vor allem aufgrund der Siedlung Marga und der Festung Senftenberg ganz ansehnlichen Bergbaustadt im Süden Brandenburgs, gemacht, beim FSV „Glückauf“ Brieske/ Senftenberg, der als BSG Aktivist Brieske/ Senftenberg in der 2. Liga der DDR und als SC Aktivist 1. Liga spielte. Diese spiele fanden allerdings der 1953 eröffneten Glückauf-Kampfbahn statt, die nun mit modernen Gebäuden überbaut ist, welche jedoch die Form des Stadions erkennen lassen. Neben dem alten Stadiongelände befindet sich ein verrottetes Hartplatzstadion mit einer kleinen Stehtribüne, weiter südlich wiederum ein Parkplatz. Von diesem aus betritt man die Sportanlage Elsterkampfbahn über eine Brücke über einen eisenbraunen Bach. Dafür, dass man eines der genialsten Stadien Deutschlands betreten darf, muss man auch überzogene 4€ Eintritt zahlen. Wenn man ein Spiel der II. Mannschaft sehen will, das meist auf dem hässlichen Nebenplatz stattfindet, zahlt man genauso viel, obwohl ein getrenntes Einlasssystem und getrenntes Abrechnen problemlos möglich wäre.

Auf dem 0815-Kunstrasen entwickelte sich an diesem Samstag aber auch ein echt gutes Spiel zwischen Glückauf II (im vorderen Mittelfeld platziert) und dem SV Blau-Gelb aus dem nahegelegenen Hosena (im hinteren Mittelfeld anzutreffen). Senftenberg ging sehr schnell in Führung, doch Hosena glich unter Mithilfe des einen Linienrichters, der den Lattenkracher, der sicherlich genau auf die Linie oder sogar noch davor sprang, hinter der Linie gesehen haben wollte, unverdient aus. Nach einem Foul am Torwart, was nach Anlegen vernünftiger Maßstäbe nur eine gelbe Karte zur Folge gehabt hätte, aber vom mittelmäßigen Unparteiischen gleich mit Rot bestraft wurde (O-Ton: „Der hat voll durchgezogen“ – in Wirklichkeit schien der Hosenaer vielmehr über den Torwart springen wollen, aber erwischte ihn am Bein), ging die auch bei 11 gegen 11 schon aktivere Mannschaft mit einem tollen Freistoß in Führung.

In der zweiten Hälfte drehte Brieske/ Senftenberg richtig auf und ging bis auf 4:1 in Führung. Ein Anschlusstreffer wurde gleich mit zwei weiteren Toren beantwortet. Die Reserve zeigte wirklich ein gutes Spiel, Hosena war phasenweise so überfordert, wie es das Ergebnis von 6:2 nahelegt. Die zweite Spielhälfte wurde so stark von Senftenberg bestimmt, dass die Gästefans nicht mal mehr zum Meckern kamen, was sie in der ersten Hälfte des Öfteren zu Unrecht taten.

Dann ging es rüber ins herrliche Stadion Elsterkampfbahn. Blickfänge sind schon allein die beiden Sprechertürme: Ein kleiner aus Backstein und ein großer, dessen Kabine nur auf einem steil ansteigenden Stahlträger liegt. Letzterer muss unheimlich futuristisch gewirkt haben, als man ihn vor 30, 40 Jahren baute. Rechts und links von diesem futuristischen Turm sind zwei gleiche, wellblechüberdachte, sechsreihige Stehtribünen angeordnet. Gegenüber befindet sich die sehr schöne Sitztribüne neben dem Backsteinturm: Vier Reihen Kunstholzbänke auf rostigen Stahlgerüsten, die auf einem massiven Steinpodest gegründet sind. Hinter den Toren sind kleine Graswälle, die mal Stehränge vorweisen konnten. Hinter der Sitztribüne ist übrigens das Sportlerheim, welches einem für nur 4€ ein ordentliches Schnitzel mit Bratkartoffeln und Salat macht.
IMG_1549 Der 7. spielte gegen den 1. Nach 6 Spieltagen trennten Brieske/ Senftenberg und Burg/ Spreewald 6 Punkte. Die Gäste aus der Gurkengegend würden bei dieser Position also in die Brandenburgliga aufsteigen. Den besseren Start erwischten jedoch die Hausherren, die nach Standards sehr gefährlich waren und schon früh nach einem solchen per Abstauber in Führung gingen. Die besseren und zahlreicheren Chancen hatte die Heimelf, während Burg nur einmal sehr gefährlich war – da mussten sich schon Verteidiger in die Schussbahn werfen, damit der Torwart nicht überwunden werden konnte – und eine kleinere Anzahl weniger zwingender Chancen erkonterte.

Nach dem Seitenwechsel gab es genauso ein Wembleytor auf das links von uns stehende Gehäuse: Freistoß für Burg, der prallt an die Unterkante der Latte und auf die Linie – und der ohnehin schwache Milchbubi von Linienrichter gibt Tor. Der Schiedsrichter konnte da ja schlecht sagen: „Haste ’n Knick inner Optik, Junge?“ und entschied auf Tor. Völlig unverdient für den Favoriten, aber das zeichnet eine Spitzenmannschaft aus. Auch in der Folgezeit war Senftenberg nämlich die aktivere und bessere Mannschaft und Burg konnte nur mit Müh und Not und mithilfe der blinden Linienrichter das Unentschieden halten. Der ältere Unparteiische an der Seitenlinie pfiff ein Tor für Senftenberg völlig zu Unrecht wegen Abseits ab. Leider kriegten die Bergmänner den Ball nicht noch mal über die Linie, sodass man aufgrund der zum Ende hin vergebenen Doppelchance für Burg noch froh sein muss, dass die Spreewälder nicht noch das Spiel drehten.

Nach diesen zwei wirklich guten Spielen mit zwei wirklich kuriosen Wembley-Toren und dem Essen im Sportlerheim, fuhren wir in übelstem Regen nach Osten in Richtung Sachsen, hielten noch kurz in der trostlosen Industrieansiedlung Spreetal bei Spremberg, da wir beim Spiel in Schwarze Pumpe letzten Juni versäumten, das alte Stadion der Aktivist Schwarze Pumpe zu besuchen: Das steht nämlich in Spreetal, einem Nachbardorf von Schwarze Pumpe und ist ganz ansehnlich; viel Bäume drumherum und einige zugewucherte Stehstufen – und kamen schließlich aufgrund von Umleitungen erst 18.40 Uhr in Rietschen an der Handballhalle an. Dort sollte das Spiel der Bezirksliga eigentlich schon längst laufen, aber zum Glück gab es dort noch mehr Verzögerungen als bei uns, sodass wir noch knapp 10 Minuten vor Anpfiff in der verbauten, alten Halle waren, die zeigte, wie sehr das Dorf Rietschen mit der Stahl- und Eisenverarbeitung verbunden ist.
IMG_1664 Der Sportverein heißt nach wie vor Stahl Rietschen und in der interessant gebauten Halle ist unheimlich viel Stahl verbaut. Die Träger behindern natürlich auch schon mal die Sicht aufs Feld, doch auf der zweireihigen Sitztribüne hinter der sich noch Stehplätze befinden, kann man schon genug sehen. Über die Fans links von uns konnte man auch nicht klagen, denn sie feuerten ihre Mannschaft mit Trommeln und Sprechchören an. Nur um uns herum wurde etwas zu viel sinnlos gemeckert. Die Schiris waren OK, so etwa vier Fehlentscheidungen gab es zwar (und ärgerlicherweise alle gegen eine Mannschaft, nämlich den Gastgeber), und die Gastmannschaft ließ sich auch nichts zu Schulden kommen. Der SCH ließ sogar die Punkte bei den Stahlern.

Der Sportclub Hoyerswerda ist übrigens der Handball-Nachfolger von Aktivist Schwarze Pumpe – oder einer von mehreren Nachfolgern, die Zusammenhänge von Lausitz Hoyerswerda, SC Hoyerswerda und Schwarze Pumpe/ Terpe sind ja alles andere als einfach zu überschauen. Jedenfalls hatte der Verein aus Hoyerswerda mehr Siege als Niederlagen auf dem Konto und Rietschen fast nur Unentschieden jedoch nicht einen einzigen Sieg.

Das technische Niveau war recht dürftig für diese Klasse und die Fehler im Angriff erschreckend, doch dafür wurde Einsatz gezeigt ohne unfair zu werden und mit Elan ein ausgeglichenes Spiel von beiden Seiten auf die Platte gelegt, dass es doch Spaß machte für die üblichen und auch angemessenen 2€ Eintritt zuzusehen. Hoyerswerda hatte den besseren Start und konnte auch eine Führung bis in die zweite Hälfte hinein behaupten, doch in der packenden Schlussphase gelang Rietschen mehrfach eine Ein-Tor-Führung, die auch am Ende Bestand haben sollte. Ein letzter Fehlwurf der Gäste und ein vergebener Angriff der Heimseite und das 24:23 war beschlossene Sache.

Drei Spiele in drei Sportanlagen und drei Ligen sowie zwei Sportarten – dabei zwei Wembley-Tore und ein geniales Stadion sowie drumherum noch ein bisschen was angeguckt. Das lässt sich doch sehen für einen Samstag tief in der Provinz! IMG_1648 Statistik:
Grounds: 804 (heute 3 neue; diese Saison: 36 neue)
Sportveranstaltungen: 1.626 (heute 3, diese Saison: 49)
Tageskilometer: 590 (590 Auto)
Saisonkilometer: 13.670 (12.450 Auto/ 840 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 2 [Letzte Serie: 12, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 323

Freitag, 5. Oktober 2012

W323II: Zum ersten Mal torlos bei Leunas Alten Herren – aber auch zum ersten Mal ein 0:0, das mich nicht ankotzt

TSV Leuna 1919 AH -------------------------------------- 0
SG Eintracht Bad Dürrenberg AH --------------------- 0
Datum: Freitag, 5. Oktober 2012 – Anstoß: 18.00
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 0-0 nach 70 Min. (35/35) – Halbzeit: 0-0
Tore: keine
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Sportstätte der Jugend (Kap. 1.000, davon 15 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 15 (davon ca. 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,5/10 (Für ein torlosen Spiel richtig gut, aber eben torlos und deshalb nur viereinhalb Wertungspunkte)
IMG_1380 Photos with English Commentary:
 
Für Anja war es das erste 0:0 das je gesehen hat, wobei sei ja auch erst 129 Fußballspiele besucht hat. Damit ist sie nur knapp hinter dem Rekord meines Vaters (140 Spiele ohne 0:0) und meinem (141). Wäre aber auch noch schöner, wenn sie unsere Rekorde getoppt hätte, denn die Spiele suchen schließlich wir aus…

Damit zu rechnen, dass gerade dieses Spiel torlos endet, war allerdings überhaupt nicht. Denn in Leuna bzw. bei Spielen jeglicher TSV Leuna Mannschaften fallen eigentlich immer Tore. Bei der Kleinfeldjugend gab es eigentlich noch nie ein 0:0, die Großfeldjugendmannschaften der letzten Jahre spielten auch immer torreich, die I. Männermannschaft hat über sechs Jahre lang in jedem der gut 200 Pflichtspiele mindestens ein Tor geschossen oder kassiert, die Alten Herren haben wohl noch nie 0:0 gespielt in den letzten 10 Jahren und auch die Frauen nicht, denn sie kassieren wenigstens Tore wenn sie schon keine schießen… Einzig die II. Männermannschaft hat ab und an mal torlos gekickt, doch bei allen Überschneidungen im Kader von II. Männer und Alte Herren, war das, was heute passierte wirklich sehr seltsam. Und auch wenn es mich aufgrund der Nicht-0:0-Wette schon ein bisschen freute, dass dieses Spiel torlos ausging, muss man das Spielergebnis als ausgesprochen beschissen bezeichnen.

Denn das mehr oder weniger stark von heftigem Seitenwind beeinflusste Spiel zwischen Leuna und Bad Dürrenberg war 70 Minuten lang alles andere als beschissen: Leuna machte das Spiel und hatte die tollsten Torchancen und Bad Dürrenberg hielt voll dagegen und nahm immer wieder den Kasten der Gastgeber unter Beschuss und zudem war es auch noch ein recht schnelles Spiel – aber es fiel einfach kein Tor! Leuna traf drei Mal die Latte – und kein Ball überquerte die Linie! Bad Dürrenberg brach vier Mal frei durch – und immer war der Ersatztorwart des TSV zur Stelle oder der Schuss strich knapp am Gehäuse vorbei!

Die 15 Zuschauer bekamen schon echt was geboten in diesem Freundschaftsspiel: Nach einem an sich sehr guten Spiel in der 1. tunesischen Liga mit diesem Ergebnis war es das zweitbeste 0:0 was ich je gesehen habe – und eigentlich waren das auch von den etwa 20 Null-Null-Partien in über 1.100 Spielen die einzigen beiden, die man noch als „gut“ oder „halbwegs“ gut bezeichnen kann. Aber wie auch immer: Dieses Ergebnis heute haben in erster Linie nicht nur die Zuschauer nicht verdient gehabt, sondern auch die Spieler. Insbesondere die Leunaer Mannschaft hat alles getan, dass hier Tore fallen, aber im Endeffekt einfach auch Pech gehabt! IMG_1414 Statistik:
Grounds: 801 (heute kein neuer; diese Saison: 33 neue)
Sportveranstaltungen: 1.623 (heute 1, diese Saison: 46)
Tageskilometer: 10 (10 Fahrrad)
Saisonkilometer: 12.780 (11.860 Auto/ 840 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0 [Letzte Serie: 12, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 323

Donnerstag, 4. Oktober 2012

W323I: Drei Spiele zum Tag der Deutschen Einheit – D-Jugend Kreispokal im Saalekreis, Männer-Kreispokal in Wittenberg und Basketball ProB in Sandersdorf

FSV Bennstedt 1920 D ----------------------------------- 13
TSV Leuna 1919 D ----------------------------------------- 0
Datum: Mittwoch, 3. Oktober 2012 – Anstoß: 9.00
Wettbewerb: D-Junioren-Kreispokal des Saalekreises, sogenannter „Sparkassenpokal“ (2. Pokalrunde; Kreisklasse Staffel 2 gegen Staffel 1, jeweils 2. Liga der 10-12jährigen)
Ergebnis: 13-0 nach 61 Min. (31/30) – Halbzeit: 5-0
Tore: 1-0 17. (11), 2-0 19. (11), 3-0 28. (11), 4-0 29. (4), 5-0 30. (11), 6-0 35. (4), 7-0 38. (6), 8-0 45. (4), 9-0 50. (11), 10-0 54. (4), 11-0 56. (8), 12-0 57. (4), 13-0 57. (10)
Verwarnungen: Zwangsauswechslung für Nr. 7 von Leuna nach Beleidigung oder so
Platzverweise: keine
Freundschafts-Neunmeterschießen: 5-8 nach 10-13 Schützen Spielort: Sportstätte an der alten B80/ Eisdorfer Straße, Platz 2 (Kap. 1.100 davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 14 (davon ca. 7 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Bennstedt spielte richtig gut, Leuna war mit dem sehr starken Gegner leider überfordert; aber der einzige auf dem Feld, der eine schlechte Leistung zeigte, war der Schiri)

VfB Gräfenhainichen II ----------------------------------- 2
SV Glück Auf Möhlau ------------------------------------- 4
Datum: Mittwoch, 3. Oktober 2012 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: Kreispokal Wittenberg, sogenannter „Krombacherpokal“ (Achtelfinale; Kreisliga Wittenberg, 10. Liga, 5. Amateurliga gegen Kreisoberliga Wittenberg, 9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 2-4 nach 91 Min. (45/46) – Halbzeit: 2-1
Tore: 1-0 12. Daniel Richter, 1-1 28. Christian Wirkner (Foulelfmeter), 2-1 33. Daniel Richter, 2-2 46. Oskar Burmeister, 2-3 56. Christian Wirkner, 2-4 57. Christian Wirkner
Verwarnungen: Marcus Emmerich, Rico Schuchard, Oliver Pannier, Adrian Synowzik, Danny Wosnitza (Gräfenhainichen); Kevin Götz, Christian Wirkner (Möhlau)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportforum Gräfenhainichen, Stadion (Kap. 3.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 135 (Angeblich nur 64 zahlende, ca. 40 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes Pokalspiel, das vom Underdog eine ganze Weile lang offengehalten wurde)

BG Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen Sixers ----------- 98
Citybasket Recklinghausen ----------------------------- 69
Datum: Mittwoch, 3. Oktober 2012 – Tipp-off: 18.00
Wettbewerb: 2. Basketballbundesliga, ProB (3. deutsche Profi-Basketball-Liga)
Ergebnis: 98-69 nach 40 Min. (4x10 Min.) – Viertelstände: 19-18, 34-14, 26-12, 19-25
Punkte: Harrison 16, Schirmer 14, Simmons 14, Diestelhorst 13, Lipke 12, Lieser 10, Ahnsehl 9, Stawowski 4, Ramm 2, Münsinger 2 (BSW Sixers); Carney 16, Franklin 12, Steed 12, Wolf 8, Bruns 8, Werner 7, Leithner 5, Germana 1 (Recklinghausen)
Fouls: Lieser 4, Schirmer 3, Münsinger 3, Lipke 2, Ahnsehl 2, Harrison 2, Simmons 1, Diestelhorst 1, Volkert 1, Stawowski 1 (BSW Sixers); Werner 4, Fürst 4, Wolff 3, Franklin 3, Steed 3, Bregulla 3, Germana 3, Bruns 2, Carney 1, Leithner 1 (Recklinghausen)
Spielort: Sporthalle im Sport- und Freizeitzentrum Sandersdorf (Kap. 1.000 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 750 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Sehr starkes Spiel der Sixers! Recklinghausen zeigte im ersten und letzten Viertel auch guten Basketball, konnte insgesamt aber nicht mithalten)
IMG_1140 Photos with English Commentary:
a) Under-13 District Cup of Saalekreis: FSV Bennstedt v TSV Leuna 
 
Als begeisterte Anhänger der B- und F-Junioren des TSV Leuna wollen wir natürlich auch mal die anderen Jugendmannschaften sehen. Neben der B-Jugend-Spielgemeinschaft und der eigenen F-Jugend hat der TSV Leuna nun auch eine eigene D- und E-Jugend im Spielbetrieb. Letztere werden wir in diesem Monat auch noch gucken, erstere sahen wir gleich zu Beginn des Oktobers bei einem schweren Pokalspiel am frühen Morgen des Einheitsfeiertages.

Bennstedts U13 holte 4 Punkte aus 3 Spielen in der Staffel 2, Leuna aus gleicher Spielzahl 1 Punkt und musste auch bereits eine zweistellige Niederlage in Staffel 1 einstecken. So entwickelte sich vor erschreckend wenigen Zuschauern ein sehr einseitiges Spiel, in dem Leuna zwar dagegen hielt und auch mehr als eine Viertelstunde lang ein Tor verhindern konnte – wobei sie auch in dieser Zeit drei Chancen hatten – doch nach dem 1:0 in der 17. Spielminute nahm das zu erwartende Schicksal seinen Lauf. Besonders der Bennstedter mit der Nummer 11 tat sich als ball- und schusstechnisch starker Spieler hervor und sein Mitspieler mit der Nummer 4 feuerte tolle, stramme Direktschüsse ab. Meines Erachtens trafen sie beide je fünf Mal ins Leunaer Tor. Noch deutlicher machten es dann die aktiven Spieler mit den Rückennummern 6 und 8 sowie der sehr aktive 10er, der allerdings einige Defizite in Sachen Disziplin offenbarte – und war als einziger Bennstedter.

Ich bin ja nun wirklich kein Fan des FSV, da ich im Männerbereich und sogar in der B-Jugend nur Anti-Fußball von ihnen gesehen habe und ich zudem nur über ihr Stadion den Kopf schütteln kann: Hauptsache 0815-Sitztribüne hinklatschen, aber dabei nicht auf den Moorboden achten; dass sie ihre Sportanlage verschönern wollen, finde ich sehr gut – aber mit einer verpfuschten Tribüne, die sofort nach Errichtung schon Baumängel wie Senkungen und Risse im Mauerwerk zeigt, ist ja wohl nicht so die tolle Idee… Aber diese D-Jugend Mannschaft hat mir sehr gut gefallen! Die Bennstedter siegten ja nicht so hoch, da Leuna total unfähig ist. Die Mannschaft ist weder untalentiert und noch zu Zusammenspiel unfähig – aber gegen Bennstedter, die schon im Mittelfeld so kompakt standen, dass kein Durchkommen war, hat man halt mal nur fünf, sechs Torschüsse und kriegt mehr als die Fünffache Menge aufs eigene Tor. Hätten die beiden Torhüter – besonders natürlich der zuerst im Kasten stehende – nicht so gut reagiert, wären es doppelt so viele Gegentore gewesen. Bennstedt zeichnete sich durch starkes Kombinationsspiel und schöne Schüsse aus. Der einzige Spieler der negativ auffiel, spielte insgesamt jedoch auch wirklich gut – und von einem unparteiischen Schiedsrichter wird er auch zurechtgestutzt werden, was ein so kämpferischer Spieler wie dieser 10er halt auch mal braucht. Leuna hat ja auch einen spielerisch richtig starken 10er, der immer mal über die Stränge schlägt – allerdings in der I. Männermannschaft…

Was schließlich noch den Schiedsrichter angeht: Bei Kleinfeldjugend muss ich ja normalerweise den Unparteiischen nicht erwähnen, da der von der Heimmannschaft gestellte Fußballer normalerweise verantwortungsvoll handelt und beide Mannschaften gerecht behandelt, aber andererseits auch keine erwähnenswerten Entscheidungen, die sein Können oder Fingerspitzengefühl verdeutlichen, zeigt (oder zeigen muss), sodass er lobend zu erwähnen ist. Aber was der Bennstedter Sportfreund da ablieferte war derartig unter aller Sau, dass man nur sagen kann: Stellt einen anderen ab, meinetwegen einen, der nicht mal weiß wie viele Spieler aufs Feld müssen, aber nicht so einen niveaulosen Parteiischen! Der gehört von Kindern ferngehalten – wie sollen die sonst lernen den Schiri zu respektieren?! Leunas falsche Einwürfe wurden alle beide abgepfiffen, die fünf, sechs falschen Einwürfe Bennstedts nicht einmal. Alle Leunaer Fouls wurden korrekt gepfiffen, Bennstedts Fouls nur zur Hälfte, manches Beinstellen einfach laufen gelassen. Leunas Nr. 7 wurde nach Rummeckern nach einem Foul in Minute 40 oder so zu Recht zum Auswechseln geschickt und durfte erst zum Neunmeterschießen wieder rein, doch der Bennstedter 10er, der jeden leichten Rempler an ihm mit „Ey Alter, geht’s noch, Alter?“ und Ähnlichem kommentierte, selber rempelte, einmal nach trat (einem vor ihm nach Rempeln zu Boden gegangenen Verteidiger mit augenscheinlich voller Absicht in die Seite) und einmal sogar auf den Torwart, der den Ball bereits zwei Sekunden lang sicher hatte, mit gestrecktem Bein zuhuppte (einfach nur zum Einschüchtern, 30cm neben ihm reingesprungen!), durfte alle seine Stürmerfouls ungestraft und mit nur einer kurzen Ermahnung nachdem er eine Freistoßentscheidung anzweifelte, durchführen. Stattdessen wies der „Un“parteiische großkotzig 20, 30 Sekunden lang eine Leunaer Verteidiger nach einem Foul zu Recht, das von einem Gegenspieler provoziert wurde, der sich ungestraft aufspielen durfte. Also derartig einseitig und parteiisch zu pfeifen, bei einem so einseitigen U13-Spiel, ist wirklich unterstes Niveau und eine absolute Frechheit den Kindern gegenüber! Zum Glück sind Eltern, Trainer und Spieler des TSV so vernünftig, auf die Show von so einem Schwachkopf nicht groß einzugehen. Wenn man sich auf dem Platz in der angemessenen Deutlichkeit über die Schiedsrichterleistung geäußert hätte, wäre das kein gutes Vorbild für die Kinder gewesen – auch wenn sie die Realität einer Sportveranstaltung kennenlernen müssen und obwohl Sportfreund Blase kräftig verbale Schelte verdient gehabt hätte!
IMG_1228 Nach dieser netten Radtour ging es nach Hause und mit dem Auto weiter zum Kreispokal im Raum Wittenberg. In Gräfenhainichen, einer nicht unbedingt sehenswerten aber mit einer aufgrund der Innenausstattung sehr interessanten Kirche bestückten Provinzstadt, die jeder Musikfan mit „Ferropolis“ verbindet, stand ein von der Paarung her nicht völlig uninteressantes, aber von uns eigentlich nur wegen des Spielortes ausgesuchtes Achtelfinalspiel auf dem Plan.

Ausgetragen wurde es im Stadion des Sportforums. Der Eingangsbereich ist ein erster Blickfang: Gekreuzte Hämmer und Schlägel als Bergbausymbole, dahinter eine knallig gestrichene Veranstaltungshalle mit dem Schriftzug „Sportforum Aktivist“ (der VfB Gräfenhainichen hieß mal VfL und davor BSG Aktivist – und davor glaube ich schon mal VfL oder VfB) und als Highlight eine Wellblech überdachte, Verbund gepflasterte, fünfreihige Stehtribüne, deren Rückwand mit sehr gelungenen Graffiti besprayt ist. Unter anderem zeigen diese das Vereinswappen und Animefiguren aus der bescheuerten „Kickers“-Serie, die allerdings Trikots des VfL tragen. Selten so eine originelle Tribüne gesehen! Der Rest des Stadions ist allerdings ausbautenlos, was auch für den in einer Senke gelegenen Hartplatz und den zweiten Rasenplatz gilt, der aber immerhin einen ganz netten Sprecherturm mit Anzeigetafel zu bieten hat.

Vor einer ganz ordentlichen Zuschauerkulisse, die lärmmäßig allerdings von den Gästen aus dem 5km entfernten Ortsteil Mölau bestimmt wurde, entwickelte sich ein echt gutes Spiel. Dass Gräfenhainichen II mit seinen 6 Punkten als 10. von 14 der Kreisliga gegen Möhlau, die eine Liga höher 8. von 16 mit 8 Punkten sind, klarer Außenseiter war, war schon zu merken, spiegelte sich aber lange nicht in Sachen Tore wieder. Eigentlich waren sie die komplette erste Hälfte auch nicht unterlegen, obschon Glück Auf häufiger aufs Tor schoss, technisch einfach besser und zudem schneller war. Letzteres merkte man an der Verteilung der gelben Karten – ein Spieler der Heimelf sah zum Beispiel mal gelb, da er vorm Strafraum einen Möhlauer so die Beine wegholzte, dass eine seiner Rennsemmeln wegflog. Ein echtes Symbolbild für den Begriff „Pokalfight“…

Jedenfalls ging der Gastgeber zwei Mal in Führung, da sie sich mit voller Kraft reinhängten und den einen oder anderen Angriff auch richtig konzentriert abschlossen. Das einzige Tor für den höherklassigen Gast fiel durch einen Elfmeter, der auch sehr platziert verwandelt wurde.
Nach der Pause dann jedoch der zu erwartende Knick. Möhlau kam hellwach aus den Kabinen und erzielte nach 50 Sekunden den Ausgleich. Mit einem Doppelschlag entschieden sie nach knapp einer Stunde das Spiel, das dadurch etwas an Fahrt verlor, aber die nach der furiosen ersten Halbzeit zu erwartenden ein, zwei Feldverweise für den VfB abwendete… Also dem Schiri wurde es nicht einfach gemacht, aber er und seine Assistenten leiteten das Spiel gut und sicher!
Jedenfalls war es ein wirklich gutes Spiel in einem tollen Stadion. In der Rückrunde sind sicherlich auch ein paar Touren in den Landkreis Wittenberg, in dem wir bis zum heutigen Spiel ja nur Handball geguckt hatten, drin! IMG_1264 Zum Abschluss des Tages trafen wir uns mit den Hochschulkollegen Gleau (dessen Vater Präsident der BSW Sixers ist), Thielicke und Kirps beim Basketball in Sandersdorf. Immer schön, wenn man mal was spendiert kriegt! Außer sehr gutem Essen gab es auch ein sehr gutes Spiel zu sehen. Die Halle kannten wir ja schon und im Vergleich zu unserem ersten Besuch hat sich auch nichts geändert – langweilig wie eh und je, aber noch das Beste an der gesichtslosen Häuseransammlung Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen, die als Industriestandort jedoch nicht zu verachten ist – doch im Vergleich zum ersten Besuch hat sich das Team der Sixers massiv gesteigert. Mittlerweile ist man in den professionellen Bereich ProB (also die 3. Profiliga) aufgestiegen und dort auch keinesfalls überfordert! Mit einem grandiosen Sieg setzte man sich sogar zusammen mit einem weiteren Team an die Tabellenspitze!

Der heutige Gegner aus Recklinghausen, der auf den lächerlichen Namen „Citybasket“ hört – OK, ist schon klar, dass die sich nicht „Hicksville Basket“ nennen – wurde von immerhin 10 Fans unterstützt, die auch immer mal gegen den harten Kern von vielleicht 50 Anhängern und die ab und an mitgehenden restlichen 600-700 durchkamen, doch das alles nutzte ihnen nichts. Ein guter Start und ein ausgeglichenes erstes Viertel, doch dann ein ganz starker Lauf der Sixers, die nun sogar mit Dunkings auf sich aufmerksam machen konnten! Bei Halbzeit war die Heimfünf schon 21 Punkte weg, was eine Art Vorentscheidung war!

Wichtig ist es allerdings, sich nicht im dritten Viertel vom Gegner überrumpeln zu lassen. Jeglicher Ansatz dazu wurde allerdings im Keim erstickt: BSW führte nun phasenweise mit bis zu 37 Punkten oder gar mehr! Erst im letzten Viertel war etwas die Luft draußen. Unerfahrenere Spieler wurden beim Kooperationspartner der Hochschule Merseburg eingewechselt, sodass die 100 dann doch nicht mehr fiel. Da sich Recklinghausen doch noch etwas fing, schafften sie auch weit mehr als nur die Hälfte der Punkte der Sixers. Mit dem 98:69 waren die insgesamt doch recht schwachen und in allen Belangen (Abschluss unterm Korb, Dreierquote, Pässe) unterlegenen Gäste noch gut bedient – und wir konnten nach einem gelungenen Feiertag entspannt nach Hause fahren! IMG_1335 Statistik:
Grounds: 801 (heute 1 neuer; diese Saison: 33 neue)
Sportveranstaltungen: 1.622 (heute 3, diese Saison: 45)
Tageskilometer: 220 (170 Auto, 50 Fahrrad)
Saisonkilometer: 12.770 (11.860 Auto/ 830 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 12 [Letzte Serie = Neuer Rekord: 141!]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 323

Montag, 1. Oktober 2012

W322III: Im Dreiländereck bei Hamburg; Eines der schönsten Stadien Mecklenburgs und Dorfhandball in Niedersachsen

SG Aufbau Boizenburg II -------------------------------- 2
FSV Strohkirchen 1964 ----------------------------------- 4
Datum: Sonntag, 30. September 2012 – Anstoß: 13.00
Wettbewerb: Kreisoberliga Westmecklenburg (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 2-4 nach 93 Min. (45/48) – Halbzeit: 0-2
Tore: 0-1 8. (11), 0-2 28. (7), 0-3 49. (11), 1-3 53. (10), 1-4 66. (16), 2-4 92. (10, Handelfmeter)
Verwarnungen: Nr. 2, 7, 9 (Boizenburg); Nr. 11, 16 (Strohkirchen)
Platzverweise: Trainer von Boizenburg (20. Min., wg. Meckern)
Spielort: Sportplatz am Fliesenwerk (Kap. 2.000, davon 1.000 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 30 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Durchschnittskick in herausragendem Stadion)

HG Winsen/ Luhe ---------------------------------------- 25
HSG 2000 Adelheidsdorfer SV/ VfL Wathlingen -- 29
Datum: Sonntag, 30. September 2012 – Anwurf: 17.00
Wettbewerb: Landesliga Lüneburg (6. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 25-29 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 11-14
Tore: k.A.
Gelbe Karten: 3x + Trainer (Winsen); 3x (HSG 2000)
Zwei-Minuten-Strafen: 6x = 12 Min. für Winsen; 3x = 6 Min. für HSG 2000
Platzverweise: keine
Spielort: Sporthalle Gymnasium Winsen/L. bzw. sogenannte „WinArena“ (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 130 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Interessantes und recht stimmungsvolles, aber spielerisch mäßiges Duell)
IMG_0902 Photos with English Commentary:
a) Elbe River Region East of Hamburg: Boizenburg, Lauenburg, Winsen/ Luhe 
 
Nach dem Frühstück und der Verabschiedung in Diedrichshagen ging es über Autobahnen und Landstraßen via Gallin, Greven, Lüttenmark und Gresse (alle vier Orte haben schöne, meist ziemlich kleine Dorfkirchen zu bieten) nach Boizenburg. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung – das Zentrum mit Markplatz, Fachwerkrathaus und Backsteingotikkirche sowie den Wallanlagen mit Wassergräben macht schon echt etwas daher! – ging es zur Hauptsehenswürdigkeit des Ortsteils Boizenburg-Bahnhof: Den Sportanlagen am Fliesenwerk!

Dass dort nur die Zweite Mannschaft auf Kreisebene spielte war uns völlig egal, denn Boizenburg hat eine der schönsten Sportanlagen Mecklenburg-Vorpommerns und Deutschlands zu bieten (wahrscheinlich nach dem Waldstadion in Ueckermünde auch die schönste überhaupt im nordöstlichen Bundesland). Der Sportplatz am Fliesenwerk ist ein kleines Stadion mit zwei Tribünen. Jene, die an das Gelände des Fliesenwerks angrenzt, ist eine sieben Reihen umfassende Betonplattentribüne, die mit Kies und (passenderweise bei der Fliesenstadt Boizenburg) Fliesenbruchwerk aufgefüllt ist. Ein paar Holzbänke sind montiert. Hinter der letzten Reihe befinden sich weitere solcher niedrigen Holzbänke und das Sportlerheim, das im Vergleich zum sehr angemessenen Eintritt den der sehr freundliche Kassenwart einkassiert (bei der II. Mannschaft 1,50€ und 1,00€ für Azubis, Schüler, Studenten u.a.) zu teuer ist. Gegenüber ist eine zweiteilige, mit Wellblech überdachte, dreireihige Holzbänke-Tribüne zu finden. Während die Überdachung eine vernünftige Höhe hat, sind die Bänke allerdings viel zu niedrig, insbesondere die zweite und dritte Bankreihe. Der von Bäumen halb zugewucherte Sprecherturm mit dem sehr schön gestalteten, nur schon etwas abgeblätterten Vereinswappen und der manuellen Anzeigetafel, hat auch eine vernünftige Höhe und ist ein selten schönes Exemplar. Insgesamt ist dieses Stadion, was in dieser Bauform und vor allem in diesem Zustand (recht angegammelte doch natürlich völlig ausreichende Tribünen und sehr guter Rasen) in Osteuropa im Fußballbereich abwärts der dritten Ligen häufiger zu finden ist, ohnehin ein selten schönes Exemplar!

Das Spiel zwischen Boizenburg II und FSV Strohkirchen, einem Verein aus der Nähe von Hagenow, 30km östlich von Boizenburg, war nicht schlecht, aber zum einen sehr einseitig zugunsten der Gäste und zum anderen nicht herausragend. Wirklich gut war nur die Torhüterleistung des Boizenburger Schlussmanns – und der hat ja trotzdem noch vier Dinger kassiert, was bei der Abwehr aber halt kein Wunder war. Besonders schön war das 0:3, ein direkter Freistoß hoch ins Eck. Die beiden Tore der Heimelf waren eher sehr glücklich: Ein aus Abseitsposition abgeschlossener Konter und ein strittiger Handelfmeter. Dabei waren es natürlich Fans der Heimmannschaft, die Sticheleien gegen den gar nicht schlechten Schiri nicht lassen konnten. Aber so ganz ernst war es ihnen wohl eh nicht: Hauptsache Sprüche klopfen - die Mannschaft brauch man ja nicht richtig anzufeuern, wenn man den Gegner und den Schiri dauernd belappt…IMG_0899 Ein Mal über die Landesgrenze nach Schleswig-Holstein und schon ist man in Lauenburg. Lauenburg/ Elbe ist jetzt nicht gerade eine herausragende Sehenswürdigkeit – Boitzenburg ist eher attraktiver als Lauenburg – aber doch sehr nett gelegen mit einigen schönen Fachwerkhäusern unterhalb des interessanten Schlossberges, dessen Schloss allerdings kaum noch erkennbar ist. Für Schleswig-Holstein, dem nach NRW, Niedersachsen und Saarland noch an Sehenswürdigkeiten ärmsten Flächenstaat, ist das aber echt nicht schlecht!

Ganz OK ist auch die niedersächsische Provinzstatt Winsen/ Luhe – sieht man einmal von der beschissenen Lage im Moor ab, ist der Altstadtkern mit dem ganz hübschen Schloss, einer interessanten Kirche und ein paar angrenzenden Straßen mit etwas Fachwerk und 19. Jahrhundert-Architektur doch recht nett.

Weniger überzeugend baulich ist die Sporthalle des Gymnasiums, die wir als erstes aufsuchten. Dort wurde Amateurhandball geboten – Landesliga zu Eintritts- und Cateringpreisen die auch im Osten nicht niedriger liegen: 2,50€ normal, 1,50€ für Schüler, Studenten u.a. und zudem Bockwurst für 1€ – wobei die recht zahlreichen Zuschauer auf einer eher beschissenen Tribüne platz nahmen. Eine 0815-Obertribüne mit zwei massiven Sitzreihen, von denen man größtenteils Sichtbehinderungen durch die hohe Reling hat.

Die Atmosphäre war aber interessant. Vor allem ein paar jugendliche Spieler feuerten die Mannschaft der HG Winsen/ Luhe begeistert an und regten sich herrlich über die Schiedsrichter auf. Das war echter Dorfhandball, so oft wie da „Raus die Sau“, „Penner“ und „Wichser“ zu hören war! Also schon mal viel bessere Stimmung als bei den meisten Vereinen in meiner Gegend!

Nur von einem viel besseren Spiel konnte da keine Rede sein. Vergleichbar ist die Landesliga Lüneburg von der Ebene her mit der Verbandsliga Sachen-Anhalt, bei der Aufgliederung vielleicht eher mit der Bezirksliga. Und OK, Winsen ist wohl ein Abstiegskandidat und der Gast aus Adelheidsdorf/ Wathlingen bei Celle (130km Anfahrtsweg oder so) auch keine Spitzenmannschaft, aber die technischen Mängel fast aller Spieler, die v.a. bei Winsen mitunter sehr schlechten Torwürfe und Torhüteraktionen – und auch die v.a. in Hälfte zwei sehr schlechte Schiedsrichterleistung: Winsen hätte auch so verloren, das Adelheidsdorf/ Wathlingen schon deutlich besser war, aber das Gespann entschied erschreckend oft falsch und das auch noch stets zuungunsten der Heimmannschaft – waren maximal Bezirksklasse, was ich im doch sehr Handballbegeisterten Niedersachsen eigentlich besser erwartet hätte. Aber an sich würde ich schon noch mal ein Handballamateurspiel in Niedersachsen schauen, wenn es sich von der Lage her wieder so anbietet – nächstes Mal vielleicht in der berühmten Serengeti-Stadt Klötenried... IMG_0984 Statistik:
Grounds: 800 (heute 2 neue; diese Saison: 32 neue)
Sportveranstaltungen: 1.619 (heute 2, diese Saison: 42)
Tageskilometer: 600 (600 Auto)
Saisonkilometer: 12.550 (11.690 Auto/ 780 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 10 [Letzte Serie = Neuer Rekord: 141!]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 322