Sonntag, 7. Oktober 2012
W323III: Zwei Mal Wembley beim Fußball in Senftenberg und Sieg mit einem Tor beim Handball in Rietschen
FSV „Glückauf” Brieske/ Senftenberg II ------------- 6
SV Blau-Gelb 1899 Hosena ------------------------------- 2
Datum: Samstag, 6. Oktober 2012 – Anstoß: 12.00
Wettbewerb: Kreisliga Senftenberg (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 6-2 nach 96 Min. (48/48) – Halbzeit: 2-1
Tore: 1-0 7. (15), 1-1 27. (Linienrichter), 2-1 45.+3 (14), 3-1 58. (16), 4-1 71. (14), 4-2 75. (12), 5-2 78. (Eigentor), 6-2 84. (15)
Verwarnungen: Nr. 4 (Brieske)
Platzverweise: Nr. 14 von Hosena nach „grobem“ Foulspiel in 36. Min.
Spielort: Elsterkampfbahn, Kunstrasenplatz (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Flottes Spiel mit sehr vielen Torraumszenen und vielen Treffern)
FSV „Glückauf” Brieske/ Senftenberg ---------------- 1
SG Burg (Spreewald) -------------------------------------- 1
Datum: Samstag, 6. Oktober 2012 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: Landesliga Süd Brandenburg (7. Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 1-1 nach 91 Min. (45/46) – Halbzeit: 1-0
Tore: 1-0 7. Martin Hornung, 1-1 48. Sven Konczak + Linienrichter Benjamin Buttenstedt
Verwarnungen: Christian Rinza, Denni Draber (beide Burg)
Platzverweise: keine
Spielort: Elsterkampfbahn (Kap. 4.200 davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 150 (Zahlende: 120, Gästefans: ca. 10)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Sehr spannendes und auch gutes Spiel)
SSV Stahl Rietschen -------------------------------------- 24
Sportclub Hoyerswerda --------------------------------- 23
Datum: Samstag, 6. Oktober 2012 – Anwurf: 18.50
Wettbewerb: Ostsachsenliga (7. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 24-23 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 10-11
Tore: keine Angaben
Gelbe Karten: 3x Stahl; 1x SCH
Zwei-Minuten-Strafen: 1x Stahl = 2 Strafminuten; 3x SCH = 6 Strafminuten
Platzverweise: keine
Spielort: Oberlausitzer Sporthalle Rietschen (Kap. 250, davon 150 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 200 (darunter keine Gästefans?)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Kein gutes, aber dafür ein richtig spannendes Spiel!)
a) Amateur Football in Senftenberg: Glückauf Brieske/ Senftenberg v Burg, Glückauf Reserve v Hosena
b) Amateur Handball in Rietschen: SSV Stahl Rietschen v Sportclub Hoyerswerda
c) Points of Interest in Senftenberg: Town Centre, Fortress, Old Stadium Spreetal
Zu meinen E-Jugend Zeiten habe ich sogar schon mal in diesem Stadion gespielt: Unser TSV Leuna hatte damals ein Trainingslager in Senftenberg, der kleinen, vor allem aufgrund der Siedlung Marga und der Festung Senftenberg ganz ansehnlichen Bergbaustadt im Süden Brandenburgs, gemacht, beim FSV „Glückauf“ Brieske/ Senftenberg, der als BSG Aktivist Brieske/ Senftenberg in der 2. Liga der DDR und als SC Aktivist 1. Liga spielte. Diese spiele fanden allerdings der 1953 eröffneten Glückauf-Kampfbahn statt, die nun mit modernen Gebäuden überbaut ist, welche jedoch die Form des Stadions erkennen lassen. Neben dem alten Stadiongelände befindet sich ein verrottetes Hartplatzstadion mit einer kleinen Stehtribüne, weiter südlich wiederum ein Parkplatz. Von diesem aus betritt man die Sportanlage Elsterkampfbahn über eine Brücke über einen eisenbraunen Bach. Dafür, dass man eines der genialsten Stadien Deutschlands betreten darf, muss man auch überzogene 4€ Eintritt zahlen. Wenn man ein Spiel der II. Mannschaft sehen will, das meist auf dem hässlichen Nebenplatz stattfindet, zahlt man genauso viel, obwohl ein getrenntes Einlasssystem und getrenntes Abrechnen problemlos möglich wäre.
Auf dem 0815-Kunstrasen entwickelte sich an diesem Samstag aber auch ein echt gutes Spiel zwischen Glückauf II (im vorderen Mittelfeld platziert) und dem SV Blau-Gelb aus dem nahegelegenen Hosena (im hinteren Mittelfeld anzutreffen). Senftenberg ging sehr schnell in Führung, doch Hosena glich unter Mithilfe des einen Linienrichters, der den Lattenkracher, der sicherlich genau auf die Linie oder sogar noch davor sprang, hinter der Linie gesehen haben wollte, unverdient aus. Nach einem Foul am Torwart, was nach Anlegen vernünftiger Maßstäbe nur eine gelbe Karte zur Folge gehabt hätte, aber vom mittelmäßigen Unparteiischen gleich mit Rot bestraft wurde (O-Ton: „Der hat voll durchgezogen“ – in Wirklichkeit schien der Hosenaer vielmehr über den Torwart springen wollen, aber erwischte ihn am Bein), ging die auch bei 11 gegen 11 schon aktivere Mannschaft mit einem tollen Freistoß in Führung.
In der zweiten Hälfte drehte Brieske/ Senftenberg richtig auf und ging bis auf 4:1 in Führung. Ein Anschlusstreffer wurde gleich mit zwei weiteren Toren beantwortet. Die Reserve zeigte wirklich ein gutes Spiel, Hosena war phasenweise so überfordert, wie es das Ergebnis von 6:2 nahelegt. Die zweite Spielhälfte wurde so stark von Senftenberg bestimmt, dass die Gästefans nicht mal mehr zum Meckern kamen, was sie in der ersten Hälfte des Öfteren zu Unrecht taten.
Dann ging es rüber ins herrliche Stadion Elsterkampfbahn. Blickfänge sind schon allein die beiden Sprechertürme: Ein kleiner aus Backstein und ein großer, dessen Kabine nur auf einem steil ansteigenden Stahlträger liegt. Letzterer muss unheimlich futuristisch gewirkt haben, als man ihn vor 30, 40 Jahren baute. Rechts und links von diesem futuristischen Turm sind zwei gleiche, wellblechüberdachte, sechsreihige Stehtribünen angeordnet. Gegenüber befindet sich die sehr schöne Sitztribüne neben dem Backsteinturm: Vier Reihen Kunstholzbänke auf rostigen Stahlgerüsten, die auf einem massiven Steinpodest gegründet sind. Hinter den Toren sind kleine Graswälle, die mal Stehränge vorweisen konnten. Hinter der Sitztribüne ist übrigens das Sportlerheim, welches einem für nur 4€ ein ordentliches Schnitzel mit Bratkartoffeln und Salat macht.
Der 7. spielte gegen den 1. Nach 6 Spieltagen trennten Brieske/ Senftenberg und Burg/ Spreewald 6 Punkte. Die Gäste aus der Gurkengegend würden bei dieser Position also in die Brandenburgliga aufsteigen. Den besseren Start erwischten jedoch die Hausherren, die nach Standards sehr gefährlich waren und schon früh nach einem solchen per Abstauber in Führung gingen. Die besseren und zahlreicheren Chancen hatte die Heimelf, während Burg nur einmal sehr gefährlich war – da mussten sich schon Verteidiger in die Schussbahn werfen, damit der Torwart nicht überwunden werden konnte – und eine kleinere Anzahl weniger zwingender Chancen erkonterte.
Nach dem Seitenwechsel gab es genauso ein Wembleytor auf das links von uns stehende Gehäuse: Freistoß für Burg, der prallt an die Unterkante der Latte und auf die Linie – und der ohnehin schwache Milchbubi von Linienrichter gibt Tor. Der Schiedsrichter konnte da ja schlecht sagen: „Haste ’n Knick inner Optik, Junge?“ und entschied auf Tor. Völlig unverdient für den Favoriten, aber das zeichnet eine Spitzenmannschaft aus. Auch in der Folgezeit war Senftenberg nämlich die aktivere und bessere Mannschaft und Burg konnte nur mit Müh und Not und mithilfe der blinden Linienrichter das Unentschieden halten. Der ältere Unparteiische an der Seitenlinie pfiff ein Tor für Senftenberg völlig zu Unrecht wegen Abseits ab. Leider kriegten die Bergmänner den Ball nicht noch mal über die Linie, sodass man aufgrund der zum Ende hin vergebenen Doppelchance für Burg noch froh sein muss, dass die Spreewälder nicht noch das Spiel drehten.
Nach diesen zwei wirklich guten Spielen mit zwei wirklich kuriosen Wembley-Toren und dem Essen im Sportlerheim, fuhren wir in übelstem Regen nach Osten in Richtung Sachsen, hielten noch kurz in der trostlosen Industrieansiedlung Spreetal bei Spremberg, da wir beim Spiel in Schwarze Pumpe letzten Juni versäumten, das alte Stadion der Aktivist Schwarze Pumpe zu besuchen: Das steht nämlich in Spreetal, einem Nachbardorf von Schwarze Pumpe und ist ganz ansehnlich; viel Bäume drumherum und einige zugewucherte Stehstufen – und kamen schließlich aufgrund von Umleitungen erst 18.40 Uhr in Rietschen an der Handballhalle an. Dort sollte das Spiel der Bezirksliga eigentlich schon längst laufen, aber zum Glück gab es dort noch mehr Verzögerungen als bei uns, sodass wir noch knapp 10 Minuten vor Anpfiff in der verbauten, alten Halle waren, die zeigte, wie sehr das Dorf Rietschen mit der Stahl- und Eisenverarbeitung verbunden ist.
Der Sportverein heißt nach wie vor Stahl Rietschen und in der interessant gebauten Halle ist unheimlich viel Stahl verbaut. Die Träger behindern natürlich auch schon mal die Sicht aufs Feld, doch auf der zweireihigen Sitztribüne hinter der sich noch Stehplätze befinden, kann man schon genug sehen. Über die Fans links von uns konnte man auch nicht klagen, denn sie feuerten ihre Mannschaft mit Trommeln und Sprechchören an. Nur um uns herum wurde etwas zu viel sinnlos gemeckert. Die Schiris waren OK, so etwa vier Fehlentscheidungen gab es zwar (und ärgerlicherweise alle gegen eine Mannschaft, nämlich den Gastgeber), und die Gastmannschaft ließ sich auch nichts zu Schulden kommen. Der SCH ließ sogar die Punkte bei den Stahlern.
Der Sportclub Hoyerswerda ist übrigens der Handball-Nachfolger von Aktivist Schwarze Pumpe – oder einer von mehreren Nachfolgern, die Zusammenhänge von Lausitz Hoyerswerda, SC Hoyerswerda und Schwarze Pumpe/ Terpe sind ja alles andere als einfach zu überschauen. Jedenfalls hatte der Verein aus Hoyerswerda mehr Siege als Niederlagen auf dem Konto und Rietschen fast nur Unentschieden jedoch nicht einen einzigen Sieg.
Das technische Niveau war recht dürftig für diese Klasse und die Fehler im Angriff erschreckend, doch dafür wurde Einsatz gezeigt ohne unfair zu werden und mit Elan ein ausgeglichenes Spiel von beiden Seiten auf die Platte gelegt, dass es doch Spaß machte für die üblichen und auch angemessenen 2€ Eintritt zuzusehen. Hoyerswerda hatte den besseren Start und konnte auch eine Führung bis in die zweite Hälfte hinein behaupten, doch in der packenden Schlussphase gelang Rietschen mehrfach eine Ein-Tor-Führung, die auch am Ende Bestand haben sollte. Ein letzter Fehlwurf der Gäste und ein vergebener Angriff der Heimseite und das 24:23 war beschlossene Sache.
Drei Spiele in drei Sportanlagen und drei Ligen sowie zwei Sportarten – dabei zwei Wembley-Tore und ein geniales Stadion sowie drumherum noch ein bisschen was angeguckt. Das lässt sich doch sehen für einen Samstag tief in der Provinz!
Statistik:
Grounds: 804 (heute 3 neue; diese Saison: 36 neue)
Sportveranstaltungen: 1.626 (heute 3, diese Saison: 49)
Tageskilometer: 590 (590 Auto)
Saisonkilometer: 13.670 (12.450 Auto/ 840 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 2 [Letzte Serie: 12, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 323
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