Sonntag, 28. Oktober 2012
W326II: Nun schon das vierte 0-0 diese Saison – das gab es in den letzten drei Spielzeiten davor nicht mal zusammengenommen!
Hörder Sport-Club 1910 C ------------------------------- 3
Lüner Sportverein C --------------------------------------- 2
Datum: Samstag, 27. Oktober 2012 – Anstoß: 11.15
Wettbewerb: C-Junioren Kreisliga, Sonderklasse Dortmund (4. Liga der 12-14jährigen)
Ergebnis: 3-2 nach 76 Min. (39/37) – Halbzeit: 1-1
Tore: 0-1 20. (11), 1-1 35. (2), 2-1 41. (11), 3-1 62. (9), 3-2 69. (8)
Verwarnungen: Nr. 8, 9, 10 (Hörde); Nr. 6, 7, 8, 11 (Lünen)
Zwei-Minuten-Strafen: Nr. 8 (Lünen)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Benninghofen (Kap. 1.500 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon Gästefans: ca. 5)
Unterhaltungswert: 3,5/10 (Zweite Halbzeit war ganz OK, die erste war selbst für diese Spielklasse sehr schwach)
BV Borussia 09 Dortmund II ---------------------------- 0
F.C. Hansa Rostock ---------------------------------------- 0
Datum: Samstag, 27. Oktober 2012 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: 3. Liga (3. deutsche Profifußballliga)
Ergebnis: 0-0 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 0-0
Tore, Verwarnungen, Platzverweise: nichts los
Spielort: Westfalenstadion, sogenannter „Signal Iduna Park“ (Kap. 80.645, davon 65.829 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 5.000 (Zahlende: 4.200, Gästefans: ca. 3.000)
Unterhaltungswert: 1,0/10 (Zwei Versagermannschaften trennten sich leistungsgerecht 0:0 – Die Fans, die da nach Spielschluss ihren Teams applaudiert haben, sollten wegen Dummheit Stadionverbot bekommen!)
Shitty Saturday in Dortmund Region: Professional Football; Dortmund Reserve vs Hansa Rostock / Youth Football; Hörde U15 vs Lünen U15 / Sightseeing; Old Town of Werl
Das Beste an NRW ist die Sportszene. Leider fand sich heute aber auch nur Fußball, da ungewöhnliche Sportarten keine Saison hatten und als Vorspiel zum Hansa-Kick fand sich aufgrund der hirnlosen Ansetzungspolitik von sowohl der 3. Liga als auch den regionalen Amateurspielklassen in NRW nur ein U15-Spiel in erreichbarer Nähe. Was dann sehr verwunderlich war, war die geringe Qualität beider Spiele. Da bin ich Besseres gewohnt in NRW – aber heute war das ja genauso scheiße wie die Qualität der meisten Sehenswürdigkeiten im bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland…
Was der 3. gegen den 5. in der Dortmunder C-Junioren Liga – Hörde gegen Lünen also – da ablieferte, war die ersten 20 Minuten nicht zum Mitansehen. Da ist nun der ehemalige Hartplatz seit Monaten ein Kunstrasen, die Maße sind ideal, das Drumherum mit der kleinen Stehtribüne und ein paar Graswällen sowie einem topp Funktionsgebäude auch super – und dann verstolpern die da trotzdem jeden Ball wie eine durchschnittliche F-Jugend es nicht schlechter könnte. Erst als sich die Gäste aus Lünen auf dem Sportplatz Benninghofen hinterm Hüttenhospital – der befindet sich übrigens schon im gleichnamigen Nachbarstadtteil und nicht mehr in Hörde – bequemten, lässig einzuschießen, nahm das Spiel langsam an Fahrt auf. Aber nur sehr langsam. So richtig was los war erst in Hälfte zwei, als Hörde das Spiel mit ein paar schönen Spielzügen drehte und Lünen nun in die Rolle der Versager vor dem gegnerischen Tore schlüpfte. 3:2 hieß es in einem Spiel mit vereinzelten balltechnischen, schusstechnischen und spielerischen Highlights, bei dem auffiel, dass sich die Schiedsrichterleistung reziprok zum Spielfluss entwickelte. Je besser die Jungs spielten, desto mehr Fehlentscheidungen traf der Junge mit der Pfeife. Wirklich schlecht war er nicht, aber hoffentlich lässt man den noch nicht im Männerbereich ran, wenn er sich durch Zurufe von Hörder Spielern zu Freistoß- und Abseitsentscheidungen drängen lässt oder aufs Zeitschinden vom Hörder Torhüter reinfällt, der einen Schiedsrichterball ohne vorherige Berührung durch einen anderen Spieler mit der Hand aufnimmt.
Für verhältnismäßig billige 10€ bekam man einen Sitzplatz bei der Drittligapartie im nahen Westfalenstadion. Ja, im Westfalenstadion – nicht in der Kampfbahn Roten Erde. Aufgrund des Sicherheitswahns – weil ja die bösen Ossis kommen – musste das Spiel des Tabellenletzten (20.) gegen den Siebten statt in einem zu 25% gefüllten Stadion Rote Erde, in einem zu 6,5% gefüllten Westfalenstadion ausgetragen werden. Krank! Einfach nur krank!
In Deutschlands größtem Stadion waren natürlich nur etwa 9.000 Plätze geöffnet: Davon etwa 1.000 VIP-Sitze und je 4.000 Sitz- und Stehplätze für Heim- und Gästefans. Eigentlich waren wir ja für die Gastmannschaft aus Rostock, doch bei Weitem nicht die einzigen Hanseaten die sich sagten: In diesen asozialen Gästeblock gehe ich nicht. Mit „asozial“ meinte aber niemand seine Mitfans, sondern die Sichtbeeinträchtigung durch Netze und Zäune. Vor allem alle fotografierenden Fans zogen auf die Haupttribüne, auf der nur sehr dürftige Stimmung herrschte. Einzig ganz rechts feuerten ein paar Stimmungsmacher/ Ultras/ Hardcore-Fans die Schwarz-Gelben an. Unter den jungen Leuten waren im Übrigen auch einige Neonazis, die es sich nicht nehmen ließen, die beiden schwarzen Rostocker Mendy und Marcos mit Affenlauten zu belegen. Diese Form des Rassismus schien ja in letzter Zeit in Deutschland sehr zurückgegangen zu sein, doch in NRW findet man noch die meisten Leute, die sich nur in Tiersprache verständigen können da es aufgrund mangelnder Intelligenz nicht mal für Ruhrpottdeutsch reicht.
Im Gästesektor war die Stimmung aber kaum besser – nur wenigstens keine dummen Beleidigungen: Erst als die Suptras/ Wolgastä usw. mit ihrem verspäteten Sonderzug zur 70. Minute aufkreuzten, wurde richtig geschlossen angefeuert. Wie wahr doch leider die Feststellung ist: Ohne Ultras keine Stimmung! Dass der Sonderzug verspätet war, behauptete jedenfalls ein Fan hinter mir, was auch Sinn machen würde, da sie sonst nicht erst zur 70. das Stadion betreten hätten und zudem eine erste Peinlichkeitswelle der Saison hereinschwappte: Ein leichter Wintereinbruch in vielen Gegenden Deutschlands sorgte für dutzende Spielausfälle (in der 3. Liga allein zwei!!!) – und natürlich auch für dutzende Zugausfälle; wer pünktlich und mit relativ wenig Stress ankommen will, muss halt das ohnehin meistens nicht einmal ganz so teure Auto nehmen! Jedenfalls: Die Rostocker Sonderzugfahrer begrüßten die Ordner gleich mal handschläglich – oder handgreiflich – da man ein paar Zaunfahnen dort aufhängen wollte, wo man es nicht sollte oder so und brachten das Spiel in der ersten Minute ihrer Anwesenheit fast zum Abbruch durch einen Böllerwurf, den der Dortmunder Torwart gekonnt für eine billige Showeinlage ausnutzte – es war nicht die einzige augenscheinliche Theatereinlage eines Dortmunders an dem Tag.
Zu mehr als Schauspielern reichte es auch nicht bei der Schwarz-Gelben Reserve, die spielerisch, taktisch und schusstechnisch unter aller Sau ist und maximal als regionalligatauglich bezeichnet werden kann. Da Hansa heute völlig neben sich stand und nur 15 Minuten ganz ansprechenden Fußball zeigte, blieb es bei diesem peinlichen 0:0. So muss man eigentlich entgegen aller sportlichen Fairness sagen: Schade, dass die Gästefans nicht einen Spielabbruch wollten bzw. schafften – zwei derartig dumme Mannschaften haben solche Fairness gar nicht verdient, dass sie 92 Minuten lang ihr scheiß Gekicke im größten Stadion Deutschlands zeigen dürfen!
Wie dumm dieses Publikum insgesamt heute war, sah man daran, dass etliche Fans beider Lager ihren jeweiligen Versagertruppen Applaus spendeten. Wer von Fußball Ahnung hat oder nicht wegen Selbstdarstellung sondern wegen Sport im Stadion aufkreuzt, der muss entweder pfeifen und buhen oder kommentarlos aus dem Stadion laufen.
Wir drei Groundhopper machten dann letzteres und fuhren mit einem Stopp in Werl nach Merseburg zurück. Werl ist eine Stadt in der Größe Merseburgs zwischen Dortmund und Soest. Da Werl auf dem Autoatlas als „besonders sehenswert (Kategorie 2/5)“ hervorgehoben wurde und uns Soest schon als eine der wenigen wirklich sehenswerten Städte NRWs nach einem Besuch im letzten Jahr bekannt war, besichtigten wir kurz entschlossen dieses komische Kaff. Eine recht eindrucksvolle Wallfahrtsbasilika, die aber innen relativ kahl ist, dann eine aufs 13. Jahrhundert zurückgehende, teilweise modernisierte und vor allem stockdunkle Kirche, dazwischen primitivste Betonbauten, Pseudo-Fachwerk, neuaufgebaute Stadtmauern und vereinzelte historische Gebäude (Fachwerk von 1735 oder so z.B.). Also hässlich ist Werl ja eigentlich nicht, aber schön erst recht nicht – und schon gar nicht mehr als eine „kleine Sehenswürdigkeit“ (Kategorie 4/5, wenn man nach diesem Autoatlas geht). Aber wenigstens haben wir ein gutes polnisch-türkisch geführtes deutsch-türkisch-italienisches Lokal gefunden. Für NRW-Verhältnisse war das - übrigens auch von zwei anderen Hansa-Fans besuchte - Restaurant auch recht preisgünstig!
Statistik:
Grounds: 812 (heute 1 neuer; diese Saison: 44 neue)
Sportveranstaltungen: 1.640 (heute 2, diese Saison: 63)
Tageskilometer: 750 (750 Auto)
Saisonkilometer: 17.050 (16.030 Auto/ 940 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0 [Letzte Serie: 1(!), Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 326
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen