Montag, 8. August 2011

W262IV: Kanupolo in Grünau

Finale der Deutschen Meisterschaft im Kanupolo
Datum: Sonntag, 7. August 2011 – Zeit: 7.00-16.00
Wettbewerb: Deutsche Meisterschaft im Kanupolo in den Klassen Männer L4 bis L1, Frauen L1 und L2, Jugend, Junioren, Schüler
Sieger: WSF Liblar (Herren), Göttinger PC (Frauen), Pirat Bergheim (Junioren), KC Havelbrüder Berlin (Jugend, Schüler)
Spielort: Regattastrecke Berlin-Grünau (Kap. 3.000 überdachte Sitzplätze + 1.000 unüberdachte Stehplätze)
Zuschauer: ca. 500
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Der zuschauerfeindliche Modus ist zwar absolute Scheiße, aber die Sportart an sich sehr sehenswert und oft rasant und packend)
IMG_8842
Photos and English version:

Video:
IMG_8936
Die Frage nach der ältesten noch genutzten Sportanlage in Berlin ist gar nicht so einfach zu beantworten. Nach verschiedenen Quellen handelt es sich dabei aber um die Regattastrecke von Berlin-Grünau, auf der 1880 der erste Wettbewerb stattfand. Für Olympia 1936 wurde eine fünfzehnreihige Tribüne mit Holzbänken und spektakulärer Dachkonstruktion errichtet. Regelmäßig findet hier auch Kanupolo statt, weswegen wir uns am Sonntag zu viert – Kollege Baumann ist doch auch immer für ungewöhnliche Sportarten zu haben – auf den Weg in den Südostrand der Hauptstadt machten.

Die Finalrunde der deutschen Meisterschaften füllte das ganze Wochenende aus, wobei der Modus von Best-of-Three-Spielen, verteilt auf bis zu sieben, bis zu den Finalpaarungen auch oft gleichzeitig belegten Spielfelder, absolute Scheiße ist. Das waren viel zu viele Mannschaften und viel zu viele Spiele gleichzeitig! So einen Schwachsinn von Organisation habe ich noch nie gesehen – auch ein Spieler, der auf der Tribüne hinter mir auf seinen Einsatz wartend zusah, beschwerte sich über den „behinnerten“ Spielmodus. Dieser Drecks-Modus war aber der einzige wirkliche Kritikpunkt. Dass es einen enormen Leistungsunterschied zwischen den meist rasanten Männer- und den oft lahmen Frauenspielen gibt, ist nicht so ungewöhnlich und darüber kann man auch hinwegsehen. Ansonsten kann ich diese Sportart wirklich empfehlen!

Besonders die besseren Mannschaften im Männerbereich (Leistungsklassen 1 und 2) und der männlichen Jugend gehen echt gut ab: fünf Leute auf Einerkajaks versuchen bei diesem äußerst interessanten Sport innerhalb von 2x10 Minuten (evtl. mit 5 Minuten Verlängerung) einen Volleyball- oder Wasserballähnlichen Ball in ein wie ein Basketballkorb angebrachtes, kleines Tor zu werfen. Das Ziel ist wirklich eine Mischung aus Basketballkorb und Fußballtor, wobei die Abmessungen noch erheblich kleiner sind als bei einem Eishockeytor. Die Zweikämpfe sind oft genauso interessant wie die Zielwürfe: beim Start der Partie wird beim Aufeinanderzufahren oft das gegnerische Kajak gerammt, die Helme sind bei dem Herumfuchteln mit den Paddeln sehr von Nöten, mitunter schiebt sich ein Boot komplett über ein anderes und drückt den Spieler unter Wasser – dann heißt es Eskimorolle!

Wer diese Sportart besonders gut ausüben kann, sind v.a. die Mannschaften aus Berlin (v.a. Nordwest) und Liblar (ein Kaff bei Köln). Berlin versagte allerdings auf heimischer Strecke diesmal, da sie in keiner Kategorie Titel erkämpften, was für sie ungewöhnlich ist. Da Nordrhein-Westfalen die Hochburg für diesen Sport ist, war es auch nicht verwunderlich, dass die Mehrzahl der Zuschauer und natürlich auch der Mannschaften aus ebendiesem Bundesland kam. Die Anfeuerungen sahen dann so aus, dass sich alle gegenseitig unterstützten, aber niemand Berlin einen Sieg gönnte...
IMG_8952
Die Finalpaarungen in den fünf Hauptkategorien lauteten wie folgt:
Männer: WSF Liblar – KCNW Berlin 6:3, 3:2
Frauen: Göttinger PC – KCNW Berlin 3:2 n.V., 3:2 n.V.
Junioren: Pirat Bergheim – KCNW Berlin 3:2 n.V.
Jugend: KC Havelbrüder Berlin – KC Limmer 6:2
Schüler: KSV Havelbrüder Berlin – KRM Essen 5:0

Detaillierte Ergebnisse sind unter diesem Link einsehbar:
IMG_8970
Statistik:
Grounds: 602 (heute ein neuer Ground; diese Saison: 9 neue)
Sportveranstaltungen: 1.326 (heute eine, diese Saison: 9)
Tageskilometer: 460 (460 Auto)
Saisonkilometer: 1.110 (580 Auto/ 530 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 51
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 262

Keine Kommentare: