Samstag, 4. Juni 2011

W253III: Doppelter Abstieg für den Eisenbahner Sportverein

ESV Merseburg II 0:3 SV Fortuna Steigra
Datum: Samstag, 4. Juni 2011 – Anstoß: 13.00
Wettbewerb: 2. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 1 (12. Liga, 7. Amateurliga)
Ergebnis: 0:3 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0:1
Tore: 0-1 12. Scholz, 0-2 47. Scholz, 0-3 56. Scholz
Verwarnungen: 1x ESV II, 1x Steigra II
Platzverweise: keine
Spielort: Scheitplatz (Kap. 700 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 50 (davon ca. 8 Gästefans)
Unterhaltungswert: 3,5/10 (Bei ESV-Reserve lief rein gar nichts zusammen – Steigra spielte souverän aber wenig attraktiv)

ESV Merseburg 1:4 TSV Leuna 1919 II
Datum: Samstag, 4. Juni 2011 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Kreisliga Saalekreis, Staffel 1 (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 1:4 nach 95 Min. (47/48) – Halbzeit: 0:3
Tore: 0-1 18. Rene Schmidt, 0-2 33. Thomas Grobe, 0-3 42. Thomas Grobe, 1-3 56. (Nr. 10), 1-4 58. Uwe Dreßler
Verwarnungen: 2x ESV
Platzverweise: keine
Spielort: Scheitplatz (Kap. 700 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 180 (davon ca. 50 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Leuna souverän und sehenswert - mit einem kleinem Durchhänger - zum Klassenerhalt)
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Photos and English Version:

Doppeltes Abstiegsduell auf dem Scheitplatz: für den ESV verlief die Saison katastrophal; die Junioren zurückgezogen, die II. Mannschaft mit Ziegelroda im Fernduell um den zweiten und letzten Abstiegsplatz in die 3. Kreisklasse und die I. Mannschaft in einem unheimlich packenden Duell mit der Reserve des TSV Leuna ebenfalls um den Abstieg. Sehr schade, der Saisonverlauf in der Kreisliga: nicht nur, dass die unangenehmste Truppe aufsteigt – nun kämpfen die beiden sympathischsten Teams direkt gegeneinander um den Klassenerhalt. TSV Leuna II muss durch das schlechtere Torverhältnis bei Punktgleichheit jedoch gewinnen, während dem ESV ein Unentschieden reichen würde.

Obwohl die erste Mannschaft des TSV Leuna in der Vorwoche ein geniales 6:1 gegen Zeitz erzielte, suchten wir selbstverständlich das Spiel der II. auf. Denn für die Erste ging es um nichts mehr, auch wenn die 3:1 Niederlage hier erwähnt werden muss und ich vor allem darauf hinweisen will, dass keine Mannschaft in der gesamten Landesklasse so viele Tore (nämlich 67 in 30 Spielen) erzielt hat, wie der TSV! OK, außer dem Tabellenletzten Langeneichstädt hat auch niemand mehr Tore kassiert als Leuna (69) – aber einen so zuschauerfreundlichen Torschnitt wie 4,53 Treffer pro Partie muss erstmal einer nachmachen!
Die Zweite Mannschaft hatte sich übrigens mit einem nicht minder spektakulären Sieg in der Vorwoche – einem 5:3 gegen Meuschau – im Rennen gehalten.

Das erste Abstiegsduell bei über 30 Grad wurde um eins angepfiffen. Dabei musste ESV II entweder gegen den Fast-Aufsteiger Steigra gewinnen oder auf einen Sieg von Meuschau II gegen Ziegelroda hoffen. Ich nehme es vorweg: Ziegelroda hielt die Klasse indem sie 3:4 gewannen - und Steigra machte den Aufstieg perfekt indem sie 0:3 siegten. Das Spiel ist leider keine großen Ausführungen wert: ESV II war derartig schlecht im Sturm und auch in der Abwehr nicht immer sicher, dass man nur sagen kann; 3. Kreisklasse wurde aber auch Zeit! Steigra spielte nicht gerade überragend, aber ein Hattrick von Scholz mit der 11 sorgte wenigstens für drei Treffer. Steigra war zwar in allen Belangen besser, tat den Fans aber keinen Gefallen einen höheren Sieg – der absolut im Rahmen des möglichen lag – anzustreben.

Während die Steigraer noch feierten, besorgten wir drei unseren Mittagsimbiss: für 1,50€ (und auch wenn es nur 0,50€ gewesen wären) waren die trockenen und laschen Roster unter aller Sau. Wenigstens waren die Getränke kalt...
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Das zweite Abstiegsduell schließlich – diesmal ein direktes – begann um kurz nach 15 Uhr. Dass die Eisenbahner, die beim Teamkreis „Hasta la vista“ bläkten, sich damit selber meinten, war mir nicht ganz klar. Aber dass es für den ESV "hasta la vista Kreisliga" heißen würde, zeichnete sich schnell ab: Von Beginn an war die Zweite Mannschaft des TSV Leuna, die von einer erfreulich hohen Zahl Leunaer Fans unterstützt wurde (es waren aber auch viel mehr ESV-Fans und Neutrale als sonst da), das bessere Team. Schon nach etwas mehr als einer Viertelstunde hob Rene Schmidt den Ball aus sieben Metern Entfernung unhaltbar ins Eck. Jegliche Versuche des ESV, unter dem Druck offensiv spielen zu müssen, das Leunaer Tor zu belagern, verpufften meist spätestens an der Strafraumgrenze. Die wenigen Schüsse, die durchkamen, musste Torwart Fiebig kaum halten, da sie meist meterweit daneben gingen. Noch vor der Pause war es dann ein herrlicher Doppelschlag von Thomas Grobe, der in der Vorwoche sogar vier Treffer erzielt hatte, der zum 0:2 und 0:3 für Leuna II führte.

Leuna kam etwas verschlafen aus der Pause und kam in den ersten 12 Minuten nach Wiederanpfiff immer wieder ins Schleudern. So kam in er 56. sogar der unfähige Merseburger Sturm zu einem Torerfolg nach einem Konter: Grobe (oder jemand anderes) hatte erst eine Riesenchance per Pfostentreffer vergeben und im Gegenzug war der Ball dann mangels Deckungsarbeit plötzlich drin. Allerdings war dieser Ehrentreffer auch schon das Wecksignal für die Leunaer: Dreßler konnte nach einer Flanke im Strafraum frei einköpfen – oder wie bei Eintracht Lossa so schön gehört: „einnischln“. Somit war jedenfalls die Entscheidung gefallen und auf dem Platz gab es außer ein paar vergebenen Chancen, wenigen Fouls und einer Reihe hanebüchener Entscheidungen der Linienrichter (wieder mal ein Spiel, bei dem ich nur sagen kann: Linienrichter unterhalb der Landesklasse sind unnötig, nervtötend und kosten die Heimmannschaft nur unnötig mehr Aufwandsentschädigung) kaum Grund zur Aufregung. Nur der Alkoholiker an der Anzeigetafel, der schon seit Beginn des Vorspiels mit dummen Sprüchen nervte, regte einen langsam auf.

Leunas Anhänger feierten den Klassenerhalt dann mit Bier und Böllern – und für den ESV war es tatsächlich der Doppelabstieg: die II. in die 3. Kreisklasse, die I. in die 1. Kreisklasse. Leider ist beim Eisenbahner Sportverein mittlerweile ein Niveauabsturz zu vermerken, der aber zum Eisenbahnerwesen passt. So mies wie die Spielqualität und so scheiße wie das Essen dort ist, so kotzt einen auch jede Benutzung der Eisenbahn an. Beim ESV ist das einzig wirklich Gute mittlerweile nur noch die idyllische Sportanlage mit ihren vielfachen Spielmöglichkeiten, die auch weitestgehend für alle zugänglich ist.
Wie auch immer: nach diesem Sieg stellte sich nur die Frage, warum Leuna (so klar wie sie überlegen waren) nicht schon längst vorher die Klasse halten konnte. Aber Hauptsache, sie haben es überhaupt fertiggebracht und stehen in der kommenden Saison wieder auf den Plätzen der Kreisliga Staffel 1!
Für diesen schönen Saisonabschluss Gratulation und viel Erfolg in der neuen Spielzeit!!!
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Statistik:
Grounds: 574 (heute kein neuer Ground; diese Saison: 124 neue)
Sportveranstaltungen: 1.290 (heute zwei, diese Saison: 177)
Tageskilometer: 10 (10 Fahrrad)
Saisonkilometer: 41.500 (20.430 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 5.570 Bahn, Bus, Tram/ 4.490 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 30
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 253

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