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Montag, 2. Mai 2011

W248V: Fußballtag in Leipzig; Einseitige A-Jugendpartie, das schwächste Spiel in Leipzig seit ich dort gucke, und zwei unterschiedliche Halbzeiten

SC Eintracht Schkeuditz A 5:0 SG Lausen A
Datum: Sonntag, 1. Mai 2011 – Anstoß: 10.25
Wettbewerb: A-Junioren Stadtliga Leipzig (5. Liga der 16-18jährigen)
Ergebnis: 5:0 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 3:0
Tore: 1-0 29. (7), 2-0 39. (7), 3-0 40. (17), 4-0 51. (10), 5-0 70. (3)
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Walter-Lutze-Stadion, Platz 2 (Kap. 1.500, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 15 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Schkeuditz klar überlegen, aber trotz 5 Toren muss man ihnen sehr schlechte Chancenverwertung ankreiden)

TSV Einheit Lindenthal 0:2 SV 1863 Dölzig
Datum: Sonntag, 1. Mai 2011 – Anstoß: 13.00
Wettbewerb: 1. Stadtklasse Leipzig (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 0:2 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0:1
Tore: 0-1 39. (5?), 0-2 66. (10; Foulelfmeter)
Verwarnungen: 1x Einheit, 1x Dölzig
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Lindenthal (Kap. 1.200, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 2,0/10 (Das schwächste Spiel, dass ich in 4 Jahren regelmäßigen Zuschauens im Leipziger Fußball gesehen habe, war immerhin kein ganz Schlechtes: Spielniveau war trotzdem keins erkennbar)

TSV 1893 Leipzig-Wahren 1:2 VfK Blau-Weiß Leipzig II
Datum: Sonntag, 1. Mai 2011 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Stadtliga Leipzig (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 1:2 nach 93 Min. (45/48) – Halbzeit: 0:1
Tore: 0-1 30. (11), 1-1 47. Robert (13), 1-2 86. (9)
Verwarnungen: 2x Wahren, 1x BW II
Platzverweise: keine
Spielort: August-Bebel-Kampfbahn (Kap. 530, davon 30 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 100 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (1. Hälfte Wahren völlig unterlegen, 2. Hälfte frisch gestartet und gut mitgehalten, doch am Ende unterlegen)
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Photos and English version:

Im Nordwesten von Leipzig hatten wir an diesem sonnigen Sonntag drei Spiele innerhalb von sechseinhalb Stunden geplant. Die Entfernungen zwischen allen Partien waren so kurz, dass wir problemlos stets pünktlich erschienen. Das erste Spiel fand übrigens nicht direkt in Leipzig statt, sondern in der angrenzenden Kleinstadt Schkeuditz. In diesem hässlichen Fleckchen Erde gibt es am Rande des Flughafens und diverser Industrieruinen mit dem Walter-Lutze-Stadion immerhin eine nette Sportanlage. Der Hauptplatz (ein kleines Stadion das ich sicher auch demnächst besuchen werde) ist den Herren vorbehalten, auf dem Nebenplatz spielte heute die A-Jugend.

Dieser Nebenplatz ist auch keineswegs gesichtslos: auf drei Seiten hohe Graswälle, das Flughafen- und Industriepanorama stets um einen herum, auf beiden Graswällen auch uralte Kunststoffsitzbänke. Die A-Jugend der Eintracht Schkeuditz ist mit 18 Punkten aus 18 Spielen – 6 Siege, 12 Niederlagen – 9. von 13. SG Lausen sogar nur Vorletzter mit 5 Punkten und dem schlechtesten Torverhältnis der Liga: 26-136.

Mein Tipp von 7:2 war aber doch etwas übertrieben: zum einen war Lausen so abschlussschwach, dass sie ihre fünf, sechs guten Angriffe aufs Tor verstolperten oder vorbeilenkten – zum anderen fehlte es auch den Schkeuditzern enorm an Präzision. Immerhin erzielten die Hausherren jedoch fünf Tore, von denen nur eines (das 3:0) haltbar war. Besonders die ersten beiden waren auch schön herausgespielt. Das gröbste Versagen eines Gastgebers brachte aber auch die jungen Schkeuditzer Fans in Wallung, die von der Bank aufsprangen und lautstark lachten und meckerten: rennt da doch einer auf den Torwart alleine zu, spielt den kleingewachsenen Kerl aus, stand dabei zwei Meter vorm Tor direkt vorm linken Pfosten und hackt dann halb in den Boden und halb vor den Ball, sodass dieser einen halben Meter neben dem Kasten landet. Da fragte sogar der Trainer oder Betreuer, ob ich diese Szene nicht auf Video hätte – zum Glück des Spielers hatte ich aber nicht einmal die Fotofunktion an...
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Weiter nach Lindenthal, einem sauberen, ordentlichen, sogar recht idyllischen Stadtteil Leipzigs – die Erscheinung der Gebäude fällt aber unter die Kategorie: spießig, langweilig und öde – mit einer auf einem ehemaligen Flugplatz gelegenen Sportanlage. Von dem Flugplatz sieht man aber nichts mehr: Bäume, primitive Ein- und Mehrfamilienhäuser und Brache. Dann halt noch die Anlage mit ihren zwei Kleinfeldplätzen und dem einen Großfeldplatz. Einige Erlen stehen dicht am Spielfeld auf der einen Längsseite, hinter dem einen Tor ein niedriger Graswall und auf der anderen Längsseite ein etwas höherer Graswall mit einer Reihe Holzbänke davor. Die meisten der völlig emotionslosen Zuschauer platzierten sich dort. Den Kassierer, der den obligatorischen und völlig angemessenen 1 Euro erhob, wunderte es schon, dass wir hinter dem Tor Platz nahmen.

Die Mannschaft von Einheit Lindenthal ist als 13. von 16 noch in Abstiegsgefahr und die Gäste vom SV Dölzig sind als 7. im gesicherten Mittelfeld. Übrigens führt die BSG Chemie Leipzig erwartungsgemäß die Tabelle an: 21 Spiele in Folge ungeschlagen – und das ohne Red-Bull-Gelder; das Team ist einfach klasse!

Alles andere als klasse war das Spiel: Lindenthal spielte wie der letzte Absteiger – planlos, stümperhaft, technisch unter aller Sau, mit ungenauem Passspiel, wenig Tempo und ganz schwachem Abschluss – und Dölzig nicht viel besser – viel Stückwerk, wenige gefährliche Angriffe, immerhin ein Pfostentreffer, eine Eckballserie, ein Fallrückzieher zum 0:1 und ein durch Foul gestoppter Angriff, der in einem Elfmeter resultierte, welcher (aber nur mit viel Glück: war beschissen geschossen) zum 0:2 führte.

Zum Schluss fuhren wir noch zur August-Bebel-Kampfbahn im Stadtteil Wahren. Dort wird man zwar reichlich dörflich beglotzt, aber gut drauf sind die Leute da schon. Endlich auch wieder eine dreistellige Zuschauerzahl. Darunter ein besonders emotionaler Fan, der seinen Alkoholpegel – wie auffällig viele andere in seinem gehobenen Alter auch – in die Höhe geschraubt hatte und immer wieder mit Bemerkungen wie „Was is’n das für’n Körpereinsatz? Habt ihr de ganze Nacht gefickt, oder was?“ und v.a. einem ausdauernden „Teeeeee Essss Vauhu“ [TSV Wahren] für Unterhaltung sorgte.

Die Sportanlage ist auch recht sehenswert, da der Hauptplatz sehr eng ist, umgeben von Bäumen und einem markanten Gebäude mit Scheinsäulen vor der Fassade. Auf einem kleinen Graswall wurden 30 Straßenbahnsitze in schwarz und rot angebracht. Hinter der Sportanlage befindet sich auch noch ein nicht im Spielbetrieb genutzter Fußball- und Rugbyplatz (Rugby Club Leipzig spielt 1km entfernt in Lützschehna) mit enormen Graswall und dichtem Baumbestand. Auch hier kostete der Eintritt nur 1€.

Der Gastgeber TSV Wahren ist als 6. weit von der Spitze entfernt, die Blau-Weiß Reserve führt die Tabelle mit 3 Punkten vor LSV Südwest an. In der ersten Halbzeit wurden die Gäste ihrem Spitzenreiterfavoritenanspruch auch teilweise gerecht: ihre extreme Überlegenheit spiegelte sich aber nur in einem einzigen Tor wieder. Wahren spielte wie ein Absteiger und hatte wirklich Glück, hier nicht mit 0:3 oder 0:4 hinten zu liegen.
In der zweiten Hälfte änderte sich das plötzlich. Blau-Weiß hatte kaum abgebaut, aber Wahren legte dann los. Dem Ausgleich aus spitzem Winkel aber Nahdistanz folgten weitere Chancen auf beiden Seiten. Das Tempo war wirklich ordentlich. Kurz vor Schluss stocherte Blau-Weiß in einer hektischen Phase das 1:2 ins Netz. Besonders überzeugend war die zweite Halbzeit nicht – aber die erste betrachtet, muss man den Sieg der Gäste trotzdem noch als verdient bezeichnen.
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In allen drei Spielen waren die Schiedsrichterleistungen gut mit jeweils ein, zwei augenscheinlich falschen Entscheidungen.

Beim TSV Wahren wie auch Einheit Lindenthal gibt es übrigens die üblichen Sportlergaststätten, die in Leipzig durchweg auf hoher Qualität sind und meist recht günstige Preise haben.

Also es lohnt sich eine Tour nach Leipzig unter vielen Gesichtspunkten (gerade Sonntags zwischen April und Oktober) immer wieder!
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Statistik:
Grounds: 559 (heute drei neue Grounds; diese Saison: 109 neue)
Sportveranstaltungen: 1.267 (heute drei, diese Saison: 154)
Tageskilometer: 70 (70 Fahrrad)
Saisonkilometer: 39.820 (20.430 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 4.820 Bahn, Bus, Tram/ 3.560 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 9
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 248

Samstag, 11. Oktober 2008

WE115I: Lahme Spiele, gefrustete Spieler und bedrohte Linienrichter

SV 1863 Dölzig 0:2 TuS Leutzsch II
Samstag, 11.Oktober 2008 - Anstoßzeit 15.10
2. Stadtliga Leipzig (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 0:2 nach 94 Min. (45/49) - Halbzeit 0:1
Tore: 0:1 17. (?), 0:2 64. (?)
Verwarnungen: 4 (davon 2 für gelb-rot):3
Platzverweise: Nummer 12 von Dölzig wegen wiederholtem Foulspiel und Nummer 5 als Einwechsler (vor Einwechslung) wegen Beleidigung.
Sportplatz: Dölzig (Kap. 1.000)
Zuschauer: 45 (Keine Gästefans)
Spielqualität: 4,0/10 (Etwas unterm Durchschnitt)

Vorspiel um 13.15:
SV 1863 Dölzig II 3:0 FSV 1958 Kursdorf
4. Stadtliga Leipzig (12. Liga, 7. Amateurliga)
Ergebnis: 3:0 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 1:0
Tore: 1:0 39. (?), 2:0 50. (?), 3:0 88. (?)
Verwarnungen: Keine
Platzverweise: Keine
Sportplatz: Dölzig (Kap. 1.000)
Zuschauer: 30 (10 Gästefans)
Spielqualität: 2,0/10 (schwach)

Ground Nr. 255 (neuer Ground; diese Saison: 25 neue)
Sportveranstaltung Nr. 678 (diese Saison: 45)
Tageskilometer: 45 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 7.825 (4.810 Auto, 1.760 öffentliche Verkehrsmittel, 1.255 Fahrrad)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 91
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 115
Vorm Vorspiel:
Per Fahrrad ging es in Richtung Dölzig, ein Dorf westlich von Leipzig gelegen. Kaum eineinhalb Stunden vor Anpfiff gestartet und ohne Stopps zehn Minuten vom geplanten Anpfiff am Sportplatz angekommen, saßen wir dann doch 25 Minuten bis zum Spiel herum, da der Schiri mal wieder nicht gekommenen war - nimmt langsam überhand in Leipzig.

Spiel, Schiedsrichter:
Der Ersatzschiri leitete die Partie sicher und weder zu streng noch zu lässig. Die Spieler beider Mannschaften, aber insbesondere Kursdorf, lieferten 30 Minuten lang absolute Scheiße ab. 3. Kreisklasse hin oder her - das war eine Katastrophe!
Nach einer halben Stunde besserten die Spieler sich zwar, doch von einem guten Spiel konnte auch nach dem 1:0 keine Rede sein.
Genauso wenig wie in Hälfte 2, obwohl diese immerhin durchschnittliches Niveau hatte. Zwei weitere Tore - unter anderem ein schöner Heber in den Winkel - wurden auch noch erzielt. Doch wie gesagt war das Spiel ziemlich lahm.

Eintritt, Zuschauer, Catering:
Natürlich keine Eintrittsgebühr, natürlich nur wenige Zuschauer (30) und natürlich kein Catering.

Das Hauptspiel:
Das Spiel der ersten Mannschaft von Dölzig begann furios, doch leider hielt es nicht das, was es nach 10 Minuten mit mehreren Aluminiumtreffern und tollen Laufduellen versprach. Nach 17 fiel dann zwar ein Tor für die Gäste - ziemlich überraschend, da Leutzsch bis dato wenig machte - aber nach einer halben Stunde war so ziemlich die Luft draußen.
Und in der zweiten Halbzeit kam kaum noch Luft rein.
Nachdem das 0:2 gefallen war, wurde es allerdings hektisch: pöbeln, holzen und so weiter...
Ein Leutzscher Spieler beschimpfte zum Beispiel den Schiri anpöbelnde Heimfans, woraufhin ein Spieler der Dölziger auch noch ausfällig wurde. Gleich darauf wurde wohl ein Wechselspieler gegenüber einem der Linienrichter, den man beschuldigte, letzthin schon einmal gegen Dölzig gepfiffen zu haben, unhöflich, woraufhin der Schiri Rot für den noch nicht einmal eingewechselten Spieler gab. Allgemeines Streiten setzte ein.
Ein zweiter Platzverweis dann für das gefrustete Umtreten eines Gegenspielers.
Nach Abpfiff gab es noch wilde Szenen, als ein anderer Spieler von der Wechselbank sich nicht beruhigen lies und dem Linienrichter noch hinterher pöbelte, er hätte wie in Böhlitz-Ehrenberg auch schon, gegen Dölzig gepfiffen, den Spieler zu erst beschimpft und außerdem merke er sich so was. Seinen Beutel mit den Fußballschuhen warf er dem Linienrichter auch noch hinterher...

Eintritt, Zuschauer, Catering:
Eintritt frei, Zuschauer 45 und Catering nicht vorhanden.

Schiedsrichter:
Manchmal etwas seltsame Auslegungen und dass ein Linienrichter einen Spieler anpöbelt ist keineswegs außerhalb des Rahmens der Möglichkeiten, doch wenn man das generell asoziale Verhalten etlicher Dölziger Spieler (Zitate vom Einspielen: ,,Ey, Willy hat n kleenen Pullor!’’ - ,,Ihr seid doch alle homosexuell, ihr Asis!’’ - sowie nach einem tollen Lattentreffer eines Mitspielers: ,,Boah, spiel doch nicht so ne scheiße! Der musste drin sein, du Arsch!’’) sieht, kann man sich schwer vorstellen, dass der Linienrichter die Streiterei wirklich zu verantworten hatte.

Nach dem Spiel:
Catering gibt es zwar nicht, doch ein wirklich gutes Sportlerheim. Dort gibt es interessante Gerichte wie Mailänder Schnitzel (Schnitzel mit Käse und Tomaten überbacken) und Knoblauchsuppe zu wirklich niedrigen Preisen und guter Qualität. Nachdem wir dort eingekehrt waren und noch erleben durften, wie der Schiri mit den Worten ,,Du arbeitest doch im Konsum in Böhlitz! Da kannste dir ja von deinen Freunden einen hinten reinstecken lassen, du Arsch!'' verabschiedet wurde, stiegen wir noch auf den hohen Deich, von dem aus man den gesamten Ort - übrigens auch den gesamten Fußballplatz - überblickt und fuhren zurück nach Merseburg. Dann ging es gleich fußballerisch weiter: die WM-Qualifikation im Fernsehen stand an.

Mehr Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081011a%20Doelzig%20bei%20Leipzig/
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081011b%20SV%20Doelzig%201863%203-0%20FSV%2058%20Kursdorf/
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081011c%20SV%20Doelzig%201863%200-2%20TuS%20Leutzsch%20II/