Photos with English commentary: a) Abidjan, Stade Boigny: Egypt 2-2 Ghana b) Yamoussoukro: Senegal 3-1 Cameroon, Guinea 1-0 The Gambia c) San Pedro: Morocco 1-1 DR Congo, Zambia 1-1 Tanzania d) Abidjan, Stade Ouattara: Ivory Coast 0-4 Eq. Guinea, Ghana 2-2 Mozambique e) Bouake: The Gambia 2-3 Cameroon, Mauritania 1-0 Algeria f) Korhogo: Tunisia 0-0 South Africa, DR Congo 0-0 Tanzania g) Abidjan, Boigny (Round of 16): Nigeria 2-0 Cameroon h) Abidjan, Ouattara (Round of 16): Guinea 1-0 Equatorial Guinea i) Abidjan, Boigny (Round of 16): Cape Verde 1-0 Mauritania |
Vorbereitung und Anreise |
Nun hat es endlich mal geklappt mit einem Besuch beim Africa Cup.
Mit 14 Spielen in allen 6 Stadien, zudem jede für mich interessante
Mannschaft aus dem Teilnehmerfeld (Marokko, Mauretanien, Algerien, Ägypten
und Tunesien) ein- bis zweimal gesehen, waren wir auch echt gut dabei. Die
Internet-Billetterie funktionierte sogar ziemlich gut: Zu den angegebenen
Daten Tickets online ausgesucht, per Visa (DKB-Onlinebanking) bezahlt, Beleg
binnen Sekunden zugesendet bekommen per Mail – die Tickets selber aber immer
nur 5 Tage vor Spielbeginn im persönlichen Bereich auf der CAF Ticket-Seite
(konnte man aufs Handy runterladen und am Einlass scannen lassen oder
ausgedruckt vorlegen). Da in den FAQ nicht ersichtlich und in der
Bestellbestätigungsmail ungenau formuliert, fragte ich per Mail beim
Ticketingsupport nach, ohne mir eine Antwort zu erhoffen. Keine 2 Stunden
später eine freundliche Mail mit den Infos, dass ich 5 Tage vor Spielbeginn
die Tickets per Mail (falsch!) und im persönlichen Bereich meines
Ticket-Accounts (richtig!) erhalte. Diesmal sogar eine ärgernisfreie Buchung bei den Flügen,
allerdings musste der Abflug von Frankfurt aus erfolgen und natürlich wurde –
wie bei einer Reise nach Schwarzafrika üblich – ein Flug gecancelled, sodass
wir einen Tag später zurückkamen. Ein Ärgernis vorab war das Visum: auf snedai.com gibt man seine
Daten ein, lädt dann Scans seines Reisepasses, Flugverbindung
(Ticketreservierung) und eine Hotelbuchung (z. B. PDF-Buchungsbestätigung auf
Französisch von booking.com) für den gesamten Aufenthalt hoch. Wir buchten
einfach ein Hotel in Abidjan für alle 11 geplanten Tage und stornierten es
bei Anreise. Hier ist darauf achten, dass bei booking.com entsprechende
Optionen kostenlos sind! Dann muss man 73€ abdrücken (Online per Kreditkarte)
und den Beleg bunt ausdrucken. Dann bis zu 2 Tage (bei uns waren es ziemlich
genau 24 Stunden) warten, ehe man von den Behörden eine E-Mail erhält, wo man
wieder einen Wisch ausdrucken muss. Den ganzen Kram mussten wir am Flughafen
vorzeigen. OK, die Visumsbeschaffung ist nicht so schlimm und so teuer wie
bei Russland z. B. – aber bei Elfenbeinküste muss man sich ja leider fragen:
Wer will in so ein hässliches Land ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten, dass
man den Visumsprozess so aufwendig macht?! Warum nicht Visa on arrival ohne
Voranmeldungen und ohne Hotelbuchungen für den ganzen Aufenthalt?! Nun ja: Wir wollen ja da hin – wegen Fußball. Aber wie meine
Lieblingskollegin vor der Tour schon anmerkte: „Also ihr seid schon echt
seltene Exemplare in so ein krasses Land wegen Fußball zu fahren... Aber das
ist bestimmt eine tolle Erfahrung!“ Und ja, die war es! |
Apropos
Arbeit. Ich hatte ja sehr ungewöhnliche Arbeitszeiten an dem Mittwoch: 6.15
Uhr bis 10.15 Uhr. Um 11 Uhr ging es nach Frankfurt. Auf Höhe Giesen
stärkerer Schneefall, dadurch immer mal Behinderungen. Um Frankfurt herum
ging es in normalen Regen (kein Eisregen!) über. Der Flugverkehr wurde dennoch
zwei Stunden lang komplett eingestellt und vielleicht 10 Prozent des
eigentlichen Flugplans wurden eingehalten. Ein Armutszeugnis für FRAPORT! Am Schalter
von Ethiopian gute Laune durch in Deutschland lebenden Äthiopier, aber die Mitarbeiter
waren teils richtig hohl. Frag mich ja, was die Alte da an unseren Elfenbeinküste-Visas
erkannt haben will. Die sind ja auf Französisch, was die nicht konnte. Aber
eigentlich konnte die auch kein Englisch, denn unsere Destination fürs Gepäck
hat die als „Iwohrih Kohst“ (Ivory Coast) gelesen... Insgesamt machte
Ethiopian wegen Bordverpflegung, Entertainment und Service aber einen sehr
guten Eindruck. Der Flug von Addis Abeba nach Abidjan fiel aber
erwartungsgemäß weit dahinter ab. Richtig übel: Der Flughafen in Addis Abeba
ist so teuer wie Zürich, bietet aber geringere Qualität. Die Neureichen aus
Afrika, die da rumjetten, zahlen aber solche Mondpreise, weil die nicht mit
Geld umgehen können – wir machten es halt nicht und warteten auf das Essen im
Flugzeug. |
Tagesstatistik: 360
km eigenes Auto, 10.200km Flug |
Hinein
ins Turnier: Ägypten mal wieder zwei zu zwei... |
Ägypten |
2 : 2 (0:1) |
Ghana |
-
Datum: Donnerstag, 18. Januar 2024 – Beginn: 20.00 - Tore: 0-1 45.+3 Mohammed Kudus, 1-1 69.
Omar Marmoush, 1-2 71. Mohammed Kudus, 2-2 74. Mostafa Mohamed -
Gelbe Karten: Salis Abdul Samed (Ghana) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade Felix Houphouët Boigny (Abidjan; Kap. 29.000 Sitzplätze) |
Wie gesagt am Donnerstagnachmittag in Abidjan gelandet. Natürlich
ging auch da einiges nicht so, wie es sein sollte – aber das verwunderte mich
nicht so. Schnell ging das mit dem Visum. Dann kurze Kontrolle Impfpass und
Reisepass. Langes Warten aufs Gepäck, dann Kontrolle anhand der Bordkarten,
dass kein Gepäck geklaut wird. Kurios, habe ich in den gut 50 Ländern, in die
ich bisher geflogen war, nie erlebt – aber das wird schon berechtigte Gründe
haben. Das Mietwagenunternehmen (Jumbocar) war nicht vor Ort und nicht
erreichbar. Wir hatten ja weder Kreditkartendaten hinterlegt, noch etwas
bezahlt. Aber so mussten wir auf das Angebot eines Hotelmitarbeiters
eingehen, der einen abgerockten Toyota-SUV für 120€/Tag vermieten wollte. Ich
kriegte ihn auf 95€ runter. Bezahlung in bar (drei Abhebungen nötig), keine Kaution,
keine Beschränkungen, aber eben das Problem, Defekte selber reparieren zu
müssen – und die traten auch zweimal auf... Erste
Eindrücke vom Fahren: Benzin liegt bei 1,30€/Liter, Diesel ist etwas
billiger. Und dann der grauenhafte Stadtverkehr in Abidjan. Fast eine Stunde Stau
an einer Mautbrücke. An Dummheit nicht zu überbieten: man darf nicht mit
5.000 oder 10.000 CFA-Scheinen, d.h. 8- bzw. 16€-Scheinen die 0,80€ Maut /
500 CFA zahlen. Wir hatten aus dem Automaten natürlich nur 10.000er bekommen.
Ein freundlicher Mopedfahrer gab den 500er für uns aus. Danach Stau wegen
defektem LKW. In Abidjan kommt man oft nur 5 bis 10 Kilometer binnen einer
Stunde voran, obwohl die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung kein Auto hat. Wir fuhren
dann statt zur Unterkunft gleich zum Stadion. Dort was gegessen an einem
Shawarma-Imbiss – ein lustiger Tunesier holte was vor uns. Überall waren Flughunde
oder Fledermäuse unterwegs, überall standen schimmelige Bauten. Dabei ist
Plateau eines der besseren Viertel Abidjans. Wie sehen da erst die
Asi-Viertel aus?! Wie schlimm die Lage in miesen Stadtvierteln aufgrund der
ivorischen Regierung und Eliten und teilweise auch der von der Situation profitierenden
europäischen Partner ist, kann man u. a. hier nachlesen. Das besagte Stadtviertel haben wir aber nie besucht. Am Stadion
typisch: Ungebildete Nichtsnutze in Uniform, die Leute rumschicken ohne Sinn
und Verstand. Intelligent war die Entzerrung durch Drängelgitter-Slalom. Für
Europäer nicht unbedingt gleich nachvollziehbar, fand ich noch am Abend eine
Erklärung: So soll lebensgefährliche Drängelei verhindert werden. Solche Unfälle
gab es in der Tat nicht während des Afrikacups. Gut durch die Kontrollen
gekommen, Karten auf meinem Handy für alle gescannt. Das Stadion wurde wie
alle anderen 5 Spitzen-Stadien der Elfenbeinküste von den Chinesen gebaut.
Benannt ist es nach Felix Houphouet Boigny, dem ersten Präsident der 1960
unabhängig gewordenen Elfenbeinküste. Der Diktator war übrigens jener, der
verfügen ließ, dass der französische Staatsname in keine andere Sprache
übersetzt wird – bei Strafandrohung darf man also in keiner der 77
einheimischen Sprachen wie Dioula, Kro etc. das französische „Côte d'Ivoire“
übersetzen. Ich schreibe aber natürlich immer Elfenbeinküste, denn ich kann
nur schlecht Französisch und weiß aber, dass Côte d'Ivoire einfach nur
Elfenbeinküste heißt. Bevor sich die Eliten mit Kakaoexport bereichert haben,
haben sie sich mit dem Elfenbeinhandel bereichert. Diese Unsummen kamen und
kommen aber immer nur bei maximal 5 % der Bevölkerung an – der Rest lebt bis
heute in Armut. Eine Mittelschicht existiert auch nur sehr rudimentär. Das Stade
Boigny ist architektonisch doch sehr gelungen, innen zumindest ansprechend
gestaltete Sitze und alte ovale Form. Noch mal was zu essen geholt: Garba
(Fisch auf Couscous) und Tamarinden- und Hibiskussaft. Das Stadionessen
sollte durchweg für die Verhältnisse im Land gut und günstig sein. Stimmung kam durch
tausende Ghanaer (Nachbarland) auf. Ghana war in einer schlechten ersten
Hälfte auch besser als Ägypten. Kurz vor der Pause 1:0. Mitte der zweiten
Hälfte ging es richtig rund: Tor für Ägypten aberkannt, Ausgleich kurz darauf
zählt aber, Ghana postwendend wieder durch Kudos in Führung, doch Mostafa
gleicht wenige Minuten später erneut aus. Ägypten nun
mit 2x 2:2 noch auf Achtelfinalkurs, Ghana mit dem ersten Punkt. Langer Weg
zum Auto, dann wenig Stau, teilweise fuhr ich nach Menschenkenntnis über rote
Ampeln (nachts ist die Überfallgefahr in Schwarzafrika ungleich höher als
tagsüber, gerne wird an Ampeln versucht, etwas aus Autos zu klauen). Übernachtet
haben wir in einer Gated Community. Hotels sind in CIV generell viel zu teuer
für die schlechte Qualität. Aber die 110€ inkl. ganz gutem Frühstück teilten
wir ja durch drei... |
Tagesstatistik: 40km
Mietwagen, 1 Ground, 1 Spiel, FIFA-Länderpunkt Nr. 80, Spiele ohne 0-0: 9,
160. Woche mit mind. 1 Sportveranstaltung |
Künstliche
Aufregung in einer künstlichen Hauptstadt |
Senegal |
3 : 1 (1:0) |
Kamerun |
-
Datum: Freitag, 19. Januar 2024 – Beginn: 17.00 -
Tore: 1-0 16. Ismaila Sarr, 2-0 71. Habib Diallo, 2-1 83. Jean-Charles
Castelleto, 3-1 90.+5 Sadio Mané -
Gelbe Karten: Abdou Diallo (Senegal); Olivier Kemen, Jean-Charles Castelleto,
Yvan Neyou (Kamerun) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade Charles Konan Banny (Yamoussoukro; Kap. 20.000
Sitzplätze) |
Guinea |
1 : 0 (0:0) |
Gambia |
-
Datum: Freitag, 19. Januar 2024 – Beginn: 20.00 -
Tor: 1-0 69. Agibou Camara -
Gelbe Karten: Ibrahim Diakité, Julian Jeanvier (Guinea); Musa Barrow, Ali
Sowe (Gambia) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade Charles Konan Banny (Yamoussoukro; Kap. 20.000
Sitzplätze) |
In Abidjan
das übliche Verkehrschaos: Über eine Stunde für 6 Kilometer bis zur
Autobahnauffahrt, dabei habe ich noch im Gegenverkehr abgekürzt, als ich sah,
wie einige Reiche mit dicken Karren das machen. Die Polizei interessierte das
überhaupt nicht... Die ganz gute
Autobahn (zwei Spuren je Richtung, enger Standstreifen, welcher oft von
Händlern genutzt wird) kostete bis Yamoussoukro an zwei Stellen insgesamt gut
4€ Maut. Sie führt mit überwiegend dünnem Verkehr durch hügeligen Urwald. Ab
und an tauchen primitive Hüttensiedlungen auf. Immer wieder sind Verkehrsunfälle
zu sehen, darunter war auch ein tödlicher. Yamoussoukro
hat breite Straßen, aber auch hier überwiegt Bruch. Sehenswert war die
zentrale Moschee (kostenlos, durfte auch ein paar Fotos innen machen) und die
Basilika (gewaltig, aber teurer Eintritt und noch teurere Fotogebühren, daher
mit Handy weil nichts extra). Hier fing es aber an, dass sich Leute auffällig
wichtigmachten. Gegenüber Landsleuten sind die besonders unangenehm, aber das
Pack genießt es natürlich auch, sich gegenüber Weißen aufzuspielen. Vorm Stadion
wurde es richtig schlimm. Durch die Unfähigkeit dieser ganzen Vollidioten gab
es mehrfach Tumulte. Erst in der 35. Minute nach mehr als 70 Minuten
Anstehen, waren wir beim Spitzenspiel Senegal gegen Kamerun im gerade einmal
20.000 Zuschauer fassenden Stadion Charles Konan Banny. Mal wieder eine
Politbonze, ohne erkennbare Beziehung zum Sport, nach dem dieses Stadion
heißt. Aber auch hier sehr geschmackvolle Bauweise mit geschwungenem Dach. Senegal
führte schon 1:0, als wir endlich drin waren. Es war eine tolle Partie, die
hin und her wogte. Der Titelverteidiger war dem zum erweiterten
Favoritenkreis zählenden Kamerun über weite Strecken überlegen. Das 2:0 nach
der Pause schien die Vorentscheidung, ehe die zahlenmäßig klar unterlegenen
kamerunischen Fans den Anschlusstreffer feiern konnten. In der Nachspielzeit
legte aber Ex-FCB-Profi Mané noch mal nach zum 3:1 Endstand. Es gab
übrigens wieder gute Verpflegung im Stadion (Süßkartoffeln und Hähnchen) für
1,60€ Die zweite
Paarung, Guinea gegen Gambia, fiel massiv hinter Spiel 1 ab. Guinea siegte
verdient 1:0. Die Stimmung aller vier Fanlager, v.a. Senegal und Guinea, war sehr
gut. Allerdings ist der Support in Schwarzafrika durchweg einfallslos.
Getröte, Geklatsche, Rumhampeln, Kreischen. Fantasievoll sind nur die Kostüme
einzelner Fans. Vom akustischen Support her aber einfach kein Vergleich zu
vielen europäischen, amerikanischen oder eben nordafrikanischen Ländern. Auch
manche asiatische Staaten (Naher Osten, Indonesien) haben ganz eigene
musikalische und stimmliche Anfeuerungen, die weitaus schöner als das gleichförmige
Getute von Senegal über Kongo bis Südafrika sind... Nach dem
Spiel war es unmöglich eine Unterkunft in dieser Dreckshauptstadt zu finden.
Ab und an waren Hotelmitarbeiter freundlich und versuchten Alternativen zu
finden, aber am Ende fuhren wir bis nach Toumodi (über 30 Minuten) und fanden
dort mit Google Maps ein Hotel, wo wir Mitternacht eincheckten. 30€ pro
Person waren immer noch viel zu teuer für diesen Schrott. Heute war
wieder so ein Tag, an dem man versteht, warum Schwarzafrika so einen
schlechten Ruf hat: Willkürliche und verkommenen Sicherheitskräfte, künstliche
Fassaden, die das ganze Elend aber gar nicht verdecken können, viel zu hohe
Preise für schlechte Qualität, extrem schlechte Organisation... |
Tagesstatistik: 300
km Mietwagen, 1 Ground, 2 Spiele, Spiele ohne 0-0: 11. |
Überbrückungstag
nach San Pedro mit Panne in der Pampa |
In Toumodi
los, getankt, dort gefrühstückt, weiter über Gagnoa nach Westen. Immer wieder
trifft man Burkinabe, die aus dem Nachbarland geflohen sind. Zudem auch
Malier. Der Weg führt über löchrige Teerstraßen nach San Pedro. Das Auto fing
an zu mucken, auszugehen. In Liliyo qualmte es unter der Haube und gar nichts
ging mehr. Ein Kabelbrand legte die Elektrik lahm. Aber hier wird man
geholfen. Für 30€ (Alternativvorschlag war 15€ und ein Marokkotrikot, aber
das gebe ich nicht weg – Marokko schien bei den vier hilfsbereiten Ivorern
beliebt, da es muslimische Ivorer waren, jedenfalls deutete deren
Sprachgebrauch darauf hin) wurden binnen zwei Stunden die Kabel
zusammengesetzt und ersetzt. Ein Schaden am Radiator/ Kühlerventilator konnte
nicht behoben werden. Die Empfehlung lautete, für das Spiel nach San Pedro
weiter zu fahren und dort eine professionelle Werkstatt aufzusuchen. So kamen wir aber
gut in Soubré an, wo wir das versiffte Stadion anschauten, aber nicht zu den
als Wasserfall bezeichneten Stromschnellen fanden. Danach immer wieder
übelste Schlaglöcher. Ich fuhr wie angeraten „small, small“ und so kamen wir
auch in San Pedro sicher an. Im deutschen
Hotel „Palm Rock Beach“ war kein Zimmer mehr frei, aber wir bekamen in der
folgenden Nacht dort ein Zimmer versprochen. Essen gingen wir dort aber schon
mal – leider viel zu teuer und schlechter Service. Wie unzuverlässig und
scheiße geführt dieser Laden ist, sahen wir aber erst am Folgetag. An diesem
Samstag war es aber so, dass beim dritten Hotel ein Mitarbeiter war, der uns
einen Kumpel ranholte, der ein Appartement vermietete. Das waren auch locker
150qm im besten Viertel (Straßen zwar unbefestigt, aber Villen mit
Stacheldraht bewährten Zäunen und verhältnismäßig guter Bausubstanz), aber
über 220 Euro in CFA waren echt zu viel. Ich brachte ihn auf 160€ (in Euro)
runter und beide Seiten waren zufrieden. Dies war aber natürlich die teuerste
Unterkunft der Reise... Dass wir an einem Samstag bei Passieren mehrerer großer Orte und
ihrer Sportanlagen kein Spiel zufällig fanden, zeigt natürlich, was die
Elfenbeinküste für ein dürftiges Sportland ist. Nur informelle
Bolzplatz-Scheiße, organisatorisch totaler Dreck! Breitensport ist kaum
organisiert – liegt vor allem daran, dass hier 95 % der Bevölkerung so arm
sind, dass sie kaum mehr als eine Mahlzeit am Tag – oft in
Subsistenzwirtschaft erarbeitet – bekommen. |
Tagesstatistik: 390
km Mietwagen |
Zwei
Mal eins zu eins und Rauch in den marokkanischen Landesfarben |
Marokko |
1 : 1 (1:0) |
Demokratische Republik Kongo |
-
Datum: Sonntag, 21. Januar 2024 – Beginn: 14.00 -
Tore: 1-0 6. Achraf Hakimi, 1-1 76. Silas Katompa Mvumpa -
Gelbe Karten: Selim Amallah, Hakim Ziyech, Amine Adli (Marokko); Chancel
Mbemba (DRK) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade Laurent Pokou (San Pedro; Kap. 20.000 Sitzplätze) |
Sambia |
1 : 1 (0:1) |
Tansania |
-
Datum: Sonntag, 21. Januar 2024 – Beginn: 17.00 -
Tore: 0-1 11. Saimon Msuva, 1-1 88. Patson Daka -
Gelbe Karten: 2x Roderick Kabwe, Lameck Banda, Trainer Avram Grant (alle
Sambia) -
Rote Karten: Roderick Kabwe (Gelb-Rot in der 44. Min. wg. wdh. Foulspiels) -
Austragungsort: Stade Laurent Pokou (San Pedro; Kap. 20.000 Sitzplätze) |
Das Spiel von
Marokko war mir besonders wichtig – aufgrund des dummen Spielplans, sollte
nicht mehr als eines möglich sein. Vorher wurde
aber noch San Pedro begutachtet: vermüllter Strand mit Palmen, zugewucherte und
sehr kleine portugiesische Festung auf einem Hügel – ansonsten die üblichen
hässlichen und elendigen Bauten wie überall in der Elfenbeinküste. Dann zum
Stadion raus. Auf dem Weg dahin bei einer Werkstatt die Probleme mit der
Mietkarre abstellen lassen: Da es länger dauerte, den Kühler zu reparieren,
gab uns der Mechaniker einfach sein Auto (ein ganz guter KIA) um zum Stadion
zu fahren. Nach den beiden Spielen war er fertig und wir trafen uns zum
Autotausch bei der Werkstatt. Was nicht erledigt werden konnte, war ein neuer
Vorderreifen – das wurde auf morgen früh verschoben. Ein Teil der Mechaniker
waren Libanesen, mit denen ich praktischerweise Arabisch kommunizieren
konnte. Auch ein somalischer Getränkeverkäufer redete mit mir auf Arabisch.
Irgendwie dachten die aber anfangs echt, ich sei aus Marokko und Berber oder
in Europa aufgewachsen, weswegen ich nicht so perfekt die Sprache
beherrsche... Am Stadion
musste man mal wieder knapp 2km Laufen vom Parkplatz aus. Völlig unnötige
Wichtigmacherei der Ordnungskräfte, Karten wurden vier bis sechs Mal
kontrolliert. Sehr unangenehmes Pack dort. Das sehr
geschmackvoll gebaute Stadion, welches einen Blick in die bei San Pedro ganz
ansehnliche Hügellandschaft bietet, war gut in marokkanischer Hand. Aber auch
die sogenannte Demokratische Republik Kongo brachte eine vierstellige Zahl
Fans mit. Knalltüten sprechen die Abkürzung DR gerne als „Dr.“ (Doktor) aus.
Man findet sogar auf Websiten wie Wettbasis so idiotische Artikel wie
„Ägypten vs. Dr. Kongo / Tipp, Prognose & Quoten 28.01.2024“... Es war eine
spannende Partie. Marokko mit starkem Start, spektakulärer Torwart-Parade und
1:0 Führung nach Ecke. Mehrfach gab es Streitigkeiten wegen des VAR. Ein
Handelfmeter für Kongo ging knapp daneben, aber Bono war eh in der Ecke. Der
nicht unverdiente Ausgleich durch den kongolesischen Star vom VfB Stuttgart,
Silas, fiel in der zweiten Hälfte. Nach Abpfiff gab es noch Zoff zwischen
Trainer Regregui und dem kongolesischen Kapitän, danach Tumulte auf dem Feld
und Rennerei gen Kabinen. Schiedsrichtergespann war auch nicht das sicherste. Dann gab es
ein Spiel vor nur noch halb so vielen Zuschauern. Und das war auch nur halb
so gut. Frühe Führung für Außenseiter Tansania, später aber verdienter
Ausgleich Sambia – und das in Unterzahl, nachdem es vor der Pause hoch
herging. Dann wieder
Wanderung zum Parkplatz und wie gesagt Autotausch. Beim „Palm
Rock Beach“ wurde unsere Reservierung storniert, total dummes Pack dort. Wir
gingen dann auch nicht da, sondern im „Oceans“ essen, da war es ebenso
mittelmäßig, aber nur halb so teuer. Ein Zimmer hatte der Drecksschuppen aber
auch nicht. Das nächste Hotel war voller marokkanischer Fans. Auch im Pigot
Ivory waren ein paar Marokkaner – darunter eine kleine Gruppe weiblicher
Fans, was vor ein paar Jahren noch völlig unüblich gewesen wäre – abgestiegen,
aber immerhin war noch Platz. Wieder Einzelzimmer, 21€ - aber ehrlich: so
einen Dreck wie hier kriege ich in Marokko ohne Handeln für unter 10€.
Preis-Leistung in der Elfenbeinküste ist abartig schlecht! Von Marokko
aus sind übrigens fast alle geflogen, aber die gut 6.000 Marokkaner sind zum
Teil auch mit dem Auto (Fouad aus Azilal mit seinem Citroen R4) oder gar per Anhalter oder binnen 4 Monaten mit dem Fahrrad aus Sidi Kacem gekommen. Verglichen mit anderen
Fangruppen schien mir das extremer und auch zahlenmäßig auf die Distanz
gesehen am stärksten! Man muss bei den Zahlen aber auch sagen: Es gibt
Direktflüge von Casablanca nach Abidjan. Die sind mit 500€ zwar ein
durchschnittliches Monatsgehalt, aber in Casa und Rabat usw. verdienen auch
etliche Leute vierstellig im Monat, sodass sie sich das – wie wir ja auch mit
unseren 730€-Flügen – mal ab und an leisten können. Von vielen noch weiter
entfernten Destinationen wie Südafrika, Namibia oder Angola, ist die Anreise
noch schwerer und teurer per Flugzeug und auf dem Landweg kaum möglich.
Dementsprechend waren da oft keine 100 Leute mitgekommen. Auffällig ist aber
schon, dass nach den Nachbarländern Burkina Faso, Guinea und Ghana, die
Marokkaner den größten Support in der Elfenbeinküste hatten! |
Tagesstatistik: 30
km Mietwagen, 1 neuer Ground, 2 Spiele, Spiele ohne 0-0: 13 |
Rekordniederlage
für den Gastgeber und Aus für Ghana |
Elfenbeinküste |
0 : 4 (0:1) |
Äquatorial Guinea |
-
Datum: Montag, 22. Januar 2024 – Beginn: 17.00 -
Tore: 0-1 42. Emilio Nsue, 0-2 73. Pablo Ganet, 0-3 75. Emilio Nsue, 0-4 88.
Jannick Buyla -
Gelbe Karten: Christian Kouamé, Willy Boly (CIV); Josete Miranda, Jesús
Owono, Santiago Eneme (EQG) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade Olympique Alassane Ouattara (Abidjan-Ebimpé; Kap. 60.000
Sitzplätze) |
Mosambik |
2 : 2 (0:1) |
Ghana |
-
Datum: Montag, 22. Januar 2024 – Beginn: 20.00 -
Tore: 0-1 15. Jordan Ayew (Elfmeter), 0-2 70. Jordan Ayew (Elfmeter), 1-2
90.+1 Geny Catamo (Elfmeter), 2-2 90.+4 Reinildo Mandava (kein Elfmeter) -
Gelbe Karten: Edson André Sitoe Mexer, Geny Catamo, Reinildo Mandava, Infren
David da Conceição Matola (Mosambik); Majeed Ashimeru, Idrissu Baba, Andre
Ayew, Alexander Djiku, Jordan Ayew (Ghana) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade Olympique Alassane Ouattara (Abidjan-Ebimpé; Kap. 60.000
Sitzplätze) |
Ich beorderte
die Mechaniker wegen des beschädigten linken Vorderreifens zur Unterkunft,
dann wurde der Reifen gewechselt. Einige Stunden später schickte mir einer
der beiden noch eine WhatsApp, ob wir nun gut am Stadion angekommen wären.
Noch so ein positives Beispiel, dass die Leute doch überwiegend freundlich
sind in der Elfenbeinküste. Von einer Reise in dieses Land rate ich ja auch
nicht wegen der Leute ab, sondern weil Preis-Leistung und Sehenswürdigkeitendichte
so mies sind. Auch bei
unserem Besichtigungsstopp in Dabou, einer ehemals bedeutenderen Stadt
westlich von Abidjan, die man nach 4 Stunden über die von den Chinesen gut
sanierte aber einspurige Straße von San Pedro aus erreicht, hatten wir gleich
den Richtigen angesprochen. Für 1,60€ führte der uns durch die Festung. Ohne
Führer geht man dort generell nicht rein, da das von den Franzosen errichtete
Gebäude noch bewohnt wird. Ein irrer Verfall und Stilmischmasch oberhalb
einer zugewucherten Lagune. Das Denkmal für die Opfer von Zwangsarbeit ist
noch ohne jede Plakette, den Obelisken hätten wir ohne Erklärung des Guides
nie verstanden... Keine weitere
Erklärung benötigte die eindrucksvolle Moschee von Dabou. Westafrikanischer
Stil mit sehr verzierten Minaretten und Dachsimsen. Die gestanzten Muster in
den Mauern sind Luftlöcher, also eine altmodische Klimaanlage. Innen ist die
Moschee nicht so spektakulär. Wir wurden mal wieder für Marokkaner
gehalten... In Abidjan
wurde man knapp 5km vorm Ouattara-Stadion auf einen Parkplatz geleitet.
Immerhin kostenloses Parken. Der Shuttlebus fuhr nur bis 1,5km vors Stadion,
ab da war schon wieder Laufen angesagt. Toll bei schwülen 30 Grad... Wie
üblich in einem solchen Land, ist mein 74jähriger Vater der älteste
Zuschauer. Man sieht keine Einheimischen in seinem Alter, evtl. werden die
als VIPs vors Stadion gekarrt. Dass uns das nie ermöglicht wurde, spricht
natürlich nicht so für die Sicherheitskräfte. Das habe ich in vielen
außereuropäischen Ländern eben anders erlebt – da wird für Ältere richtig
Service gemacht, auch wenn die das gar nicht einfordern... Die Kontrollen
waren aber so gut entzerrt, dass man zügig eingelassen wurde. Innen bekam man
eine Stunde vor Anpfiff gut was zu Essen und zu Drinken – Ingwersaft,
Hähnchen auf Reis etc. In der Pause zwischen beiden Partien waren die
Verkaufsstände wieder völlig überfordert und man musste mehrfach
reinschreien, dass man z. B. noch ein Sandwich bestellt hatte... Beim Warten
aufs Wasser wurde mir welches von einer Zuschauerin angeboten, was ich
freundlich ablehnte. Auf einer französisch-englisch Mischung konnten wir uns
verständigen. Sie war väterlicherseits Burkinabe, mütterlicherseits Ivorerin.
Es leben viele Leute aus Burkina Faso aus wirtschaftlichen Gründen in der
benachbarten Elfenbeinküste. Allerdings wirkt das immer komisch auf mich, da
die Wirtschaft in CIV so schwach ist und wenige Arbeitsplätze schafft – wie
schlimm muss es da in Burkina Faso oder Liberia sein?! Das nach
Alassane Ouattara, dem aktuellen Häuptling der Elfenbeinküste, benannte
Nationalstadion fasst 60.000 Zuschauer. Allerdings kamen auch heute nur knapp
45.000, da sich kaum jemand auch nur 4€ oder 8€ Eintrittskarten leisten kann
bzw. nicht mehrfach binnen 4 Wochen Turnier, sodass auf Karten in der
KO-Runde spekuliert wurde – und die sahen eine beschissene Leistung der
Elfenbeinküste. Nach der kleinen Choreo vom Elefantenkommando passierte einfach
mal lange nichts, außer dem ein oder anderen Schuss, der 20 Meter nebens Tor
ging... Kurz vor der Pause Äquatorial Guinea mit der ersten Chance zum 1:0.
Nach der Pause zwei Abseitstore von den Ivorern aberkannt. Kurz nach dem
zweiten aberkannten Treffer das 2:0 mit tollem Freistoß. Vom Anstoß weg ein
Konter und 3:0 für die Äquatorguineer. Am Ende ein 4:0. So hoch hat noch nie
ein Gastgeber des AFCON verloren. In einigen Blöcken knallte es deswegen
auch, hunderte Wasserflaschen und -becher flogen, mehrere Schlägereien
zwischen Fans und Ordnern im ganzen weiteren Rund. Die Situation
beruhigte sich erst, als schon die Ghanaer und Mosambikaner mit dem Warm-up
loslegten. Die Partie war auch teils schwach, aber spannend. Ghana ging mit
zwei Elfmetern in Führung, doch auch Mosambik bekam einen Elfer, den sie zum
1:2 einnetzten. In der Nachspielzeit zur Abwechslung mal ein Kopfballtor nach
Ecke. Mit dem 2:2 ist einer der Favoriten auf den Titel, Ghana, schon mal raus.
Ägypten schaffte nämlich das Kunststück, mit nur 3 Punkten aus 3x 2:2
Unentschieden, den zweiten Tabellenplatz zu erzielen. Nach dem
Spiel fuhren wir mit dem Shuttlebus zum Parkplatz und danach in nur 45
Minuten noch 25km quer durch Abidjan, weil wir mal wieder nur in einer Gated
Community ein Hotel buchen konnten. Machte auch mal wieder zu teure 95€ für beengte
Räumlichkeiten und uns drei Leute. Wenigstens war das Frühstück ganz gut. |
Tagesstatistik: 380
km Mietwagen, 1 neuer Ground, 2 Spiele, Spiele ohne 0-0: 15, 161. Woche mit
mind. 1 Sportveranstaltung |
Unser
bestes Spiel des Turniers und unsere größte Überraschung |
Gambia |
2 : 3 (0:0) |
Kamerun |
-
Datum: Dienstag, 23. Januar 2024 – Beginn: 17.00 -
Tore: 0-1 56. Karl Toko Ekambi, 1-1 72. Ablie Jallow, 2-1 85. Ebrima Colley,
2-2 87. James Gomez (Eigentor), 2-3 91. Christopher Wooh -
Gelbe Karten: Saidy Janko, Ablie Jallow, Alieu Fadera, Muhammed Saneh (alle
Gambia) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade de la Paix (Bouaké; Kap. 40.000 Sitzplätze) |
Mauretanien |
1 : 0 (1:0) |
Algerien |
-
Datum: Dienstag, 23. Januar 2024 – Beginn: 20.00 -
Tor: 1-0 37. Mohammed Dellahi Yali -
Gelbe Karten: Mousine Bodda, Lamine Ba, Aboubakary Koita (Mauretanien);
Mohamed El Amine Amoura, Islam Slimani, Youcef Belaili (Algerien) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade de la Paix (Bouaké; Kap. 40.000 Sitzplätze) |
Am Dienstag
erlebten wir erst das beste der 14 besuchten Spiele und danach gleich die
größte Überraschung in diesem Turnier, welche wir live mitbekamen... Von Abidjan
ging es nämlich nach Bouaké weiter. Mal wieder Stau auf der innerstädtischen
Autobahn, diesmal wegen eines tödlich verunglückten Mopedfahrers: Der
zertrümmerte Helm (ja, ihr Fahrradhelmfetischisten, auch ein Motorradhelm ist
nur ein besserer Papphut, wenn dieser mit Wucht gegen ein schweres Fahrzeug
oder auf den Asphalt knallt!) und die halb abgedeckte Leiche lagen auf der
rechten Spur, mittig und links wurde man vorbeigeleitet. Bis
Yamoussoukro kannten wir die Strecke, nach Bouaké war wenig Verkehr und die
Landschaft wurde langsam savannenmäßig. In Bouaké bekamen wir schon im
zweiten angefragten Hotel Zimmer, jeweils Einzelzimmer für knapp 30€ mit
Frühstück. Aber hier stimmte Preis-Leistung mal endlich. Leider viel zu
selten sowas wie das "Cauris d'Or" in der Elfenbeinküste: sehr
gepflegte Einrichtungen, alles sauber und neu, alles im Bad funktionierte,
Frühstück war auch gut und hatte eine ordentliche Größe, Service nett und
nicht so lahm, Internet funktionierte – alles keine Selbstverständlichkeit,
selbst wenn Mondpreise aufgerufen werden. Dann wie
üblich in dem Land leider: so gut wie keine Sehenswürdigkeiten. Die Zentralmoschee
mit ihren typischen Mustern in der Mauer, durch die Wind zur Kühlung zieht,
und den verspielten Minaretten wusste zu gefallen. Drumherum aber wieder nur
Dreck, gerammelt volle Marktstraßen, auf denen es nur Schrott zu kaufen gab,
Viehzeug, untätig herumsitzende Leute – Jonas kommentierte immer wieder die
furchtbaren Verhältnisse, ich fand es eigentlich nicht der Rede wert. Jeder,
der so ein Land besucht, sollte sich vorher genau informieren, wie es da
aussieht. Es sieht wirklich fast überall abstoßend aus dort! Wer das nicht
aushält: Bitte knickt die Idee, alle 211 FIFA-Länderpunkte zu machen – oder jammert
wenigstens nicht immer was von „Kulturschock“! Wer vorbereitet ist, kriegt
nirgendwo diesen sogenannten „Kulturschock“! Ein Kontrast
ist das Stadion. Das baut sich ziemlich modern mit seinen 40.000 Sitzen über
einer primitiven Siedlung auf. Beim Einlass wieder Diskussionen, weil das
dumme Ordnerpack den Unterschied zwischen professionellen Kameras mit
Wechselobjektiv und den erlaubten Kompaktkameras nicht kannte. Das ganze wird
hier auch völlig willkürlich gehandhabt, wahrscheinlich können viele von den
Dummbatzen gar nicht Französisch lesen. Aber immer schön behaupten
"appareils du photo" seien verboten, wenn man keine Ahnung hat. Der
Supervisor kapierte aber, dass der weiße Ausländer im Recht war und ließ mich
rein – merklich ungerne, wie gesagt ist es den ungebildeten Einheimischen
immer unangenehm, wenn sie zugeben müssen, dass ein Weißer (auch
nordafrikanische Araber zählen da dazu) etwas besser weiß als sie. Was ja
leider meist kein Kunststück ist. Dass Nordafrikaner auf Ivorer und Co.
herabblicken ist zwar nicht schön, aber leider sehr verständlich, wenn man diese
Unterschiede auf dem Kontinent sieht... Bis auf die
scheiß Sicherheitskräfte waren aber wieder alle sehr freundlich im Stadion,
so auch an den Verkaufsständen, wo wir wieder Fisch auf Couscous,
Hibiskussaft und Teigtaschen besorgten. Kurioserweise sind die Imbisssachen
im Stadion ja billiger als in jeder normalen Gaststätte draußen... Spiel 1 war
die bisher beste Partie. Gambia wollte sich noch Chancen aufs Weiterkommen wahren
und Kamerun ein blamables Ausscheiden vermeiden. Von Beginn an offener
Schlagabtausch. Unverständlicherweiße torlos bei Pause. Dann Führung Kamerun,
was das Publikum – bis auf die vielleicht 1.500 Kameruner natürlich – störte.
Warum habe ich nicht verstanden, man muss ja aber auch nicht alle Rivalitäten
kennen... Gambia drehte dann aber plötzlich die Partie, ehe Kamerun
postwendend ausglich und in der Nachspielzeit 3:2 in Führung ging. Der
Ausgleich kurz darauf wurde wegen Foulspiels aberkannt. So flog Gambia mit 0
Punkten raus und Kamerun ergatterte Platz 2 in der Gruppe nach
Titelverteidiger Senegal. Ich nehme vorweg: Im Achtelfinale schieden
überraschend beide aus... Danach eine
Partie, die mich besonders interessierte. Ich kam ja im Mauretanientrikot,
mein Vater hatte mein Algerien-Polohemd an. Die Einheimischen können
Nordafrikaner, insbesondere Berber, nicht von Europäern unterscheiden. So
wurden wir öfters freundlich angesprochen auf unsere vermeintlichen
Heimatländer in Nordafrika... Die Partie
hatte zwar ein paar Längen, war aber sehr spannend. Mauretanien ging
überraschend 1:0 in Führung und verteidigte das offensiv bis zum Ende. In der
90. donnerten sie noch einen Konter an die Latte. Nach 13 Minuten Nachspielzeit
war das Spiel mit einem sensationellen Sieg der Mourabitoune, also den
Reitern, die in einer befestigten Karawanserei hausen, beendet. Einige
einheimische Jungs feierten mich für das Trikot und es wurden Fotos gemacht –
das Publikum feierte den Außenseitersieg stark. Die paar Hundert Mauretanier
waren begeistert, mehrere sprachen mich auch hocherfreut auf das Trikot an – die
dachten alle erst, ich sei Franzose, der mal in ihr Land gereist ist; ein
Deutscher, der nach Mauretanien gereist ist, kam noch besser an... Die gut
3.000 Algerier waren einfach nur angepisst. Nach Ghana der nächste der 8
gehandelten Titelfavoriten raus. Wir kamen
nach Abpfiff trotz dichtem Fußgängerverkehr problemlos durch das Chaos zur
Unterkunft. |
Tagesstatistik:
360 km Mietwagen, 1 neuer Ground,
2 Spiele, Spiele ohne 0-0: 17 |
Im
miesesten Spielort gab es die miesesten Spiele – zwei Mal torlos in Korhogo |
Tunesien |
0 : 0 (0:0) |
Südafrika |
-
Datum: Mittwoch, 24. Januar 2024 – Beginn: 17.00 -
Tore: keine -
Gelbe Karten: keine -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade Amadou Gon Coulibaly (Korhogo; Kap. 20.000 Sitzplätze) |
Tansania |
0 : 0 (0:0) |
Demokratische Republik Kongo |
-
Datum: Mittwoch, 24. Januar 2024 – Beginn: 20.00 -
Tore: keine -
Gelbe Karten: Charles Pickel (DRK) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade Amadou Gon Coulibaly (Korhogo; Kap. 20.000 Sitzplätze) |
Nach dem Frühstück
in Bouaké machten wir einen kurzen Zwischenstopp in Katiola. Mein Zimmer in
der einen Unterkunft in San Pedro hieß nach diesem Kaff. In etlichen Hotels
wird nämlich jedes Zimmer nach einem Ort in der Elfenbeinküste benannt...
Katiola jedenfalls hat eine ganz ansehnliche Moschee, aber die war
verschlossen. Die Kirche St. Jeanne D'Arc sah auch ganz interessant aus, doch
ebenso verschlossen. Das deutet auf die Probleme in Katiola hin: Letztmalig größere Unruhen gab es aber wohl 2018. Einspurig
aber gut asphaltiert ging es durch die Savanne, ab und an Felsen, ansonsten
wenig Abwechslung. Vor dem Spielort Korhogo steuerten wir in Tioroniaradougou
ein Hotel an. Selbst für ivorische Verhältnisse war das versifft und viel zu
teuer. Wasser gab es nur aus Kanistern. Im Hotelrestaurant bekamen wir
"Bush Meat" angeboten. Gekochter Waran... Oder ne Agame. War
jedenfalls ziemlich zäh das Vieh. Wenigstens gut gewürzt und Reis dazu. Dann trostloses
Gekicke in einem trostlosen Provinzkaff. Das Stadion liegt außerhalb, wir
parkten in einer Lehmhüttensiedlung. Dann noch 1km laufen. Zum Glück ist es
hier trocken heiß. Eigentlich ganz geschmackvoller Bau, dumm sind aber
Balken, die einige Plätze unnutzbar machen. Die übliche Farbgebung der Sitze,
das übliche Aufspielen am Einlass. Tunesien
vergab alle Chancen gegen Südafrika kläglich, die Südafrikaner waren in
Hälfte zwei besser, aber im Schlussspurt gelang Tunesien auch kein Treffer.
Dass die Adler von Karthago schon wieder nach Hause fliegen, ist eine
negative Überraschung. Auch dass nur ein paar Hundert den Weg hier runter
gefunden haben, war schwach – die Wirtschaftskrise wirkt scheinbar... Für
diese Drecksmannschaft Südafrika war leider gegen meine Marokkaner im
Achtelfinale immer noch nicht Schluss. Sehr ärgerlich, dass wir dieses Spiel
nicht sehen konnten, da wir an diesem Tag abreisten. Oder wenigstens das
letzte Gruppenspiel von Marokko – das fand 20 Uhr wieder in San Pedro statt
und war die einzige Partie heute, die einen Treffer sah! Denn hier in
Korhogo war es irre: Auch das zweite Spiel zwischen Kongo-Kinshasa und
Tansania endete 0:0, was für die Kongolesen zum Weiterkommen ausreichend war.
Hier gab es noch weniger Chancen und Torszenen als in der Tunesien-Partie.
Das klar schlechteste Spiel dieses Turniers. Wobei vorher auch Mali und
Namibia in San Pedro nach so vielen torreichen Tagen erstmals 0:0 kickten. Was für ein
Dreck! Passte aber zu diesem Dreckloch Korhogo... |
Tagesstatistik: 230
km Mietwagen, 1 neuer Ground, 2 Spiele, 2. 0-0 in Folge, letzte Serie ohne
0-0: 17 |
Spielfrei
nach Abengourou |
Das einzig
angenehme in Korhogo war das trocken-heiße Savannenklima. Wir hatten zudem
mit der Fahrt in den hohen Norden bis kurz vor die burkinabische Grenze einen
Eindruck der Größe des Landes gewonnen. Die Elfenbeinküste ist flächenmäßig
fast so groß wie Deutschland und von der recht regelmäßigen Form auch
vergleichbar wie Deutschland ohne Schleswig-Holstein. Durch die
landschaftlichen Begebenheiten, ist die Einwohnerzahl aber nur bei 30
Millionen, von denen allein ein Fünftel in Abidjan und Umgebung haust. Wenn
man sich dann noch vor Augen hält, wie wenige Sehenswürdigkeiten (historische
Gebäude wie Gotteshäuser oder Festungen, landschaftlich schöne Orte wie
Wasserfälle oder Berge, Freizeiteinrichtungen etc.) es dort gibt – ob im
Vergleich zu Deutschland oder Marokko oder Algerien, ja selbst Mauretanien
ist da besser aufgestellt – wird, einem eher schwarz vor Augen... Aber wir
wussten ja, was uns erwartet. Von daher kann von Enttäuschung keine Rede
sein. Es ist halt nur nicht schön, insbesondere in Anbetracht des
logistischen und finanziellen Aufwandes den man betreiben muss, um in dieses
Land und dann vor Ort herum zu kommen. Nach dem
spärlichen Frühstück ging es bis Bouaké zurück. Dort noch was eingekauft im
Auchan, getankt und dann die teils löchrigen Straßen nach Osten, also nach
Abengourou, um noch in den beiden spielfreien Tagen etwas abseits der
Spielorte zu sehen. Wie erwartet, gab es aber außer Gestrüpp, Dreck und Armut
nicht viel zu sehen. Ab und an mal eine Kirche, seltener eine Moschee. In
Richtung Abengourou wurden die Hügel etwas höher. Am Ortsrand fanden wir auf
Anhieb ein verhältnismäßig gutes Hotel mit für die Elfenbeinküste gutem
Preis-Leistungs-Verhältnis. Dies galt auch für den angrenzenden "Akwaba
Imbiss". Akwaba ist übrigens auch das Motto beim Afrika-Cup, was
"Willkommen" in der Akansprache bedeutet, welche in diversen
Dialekten in weiten Teilen der Elfenbeinküste und Ghanas gesprochen wird.
Hier im Osten der Elfenbeinküste fiel auf, dass die Polizeikontrollen sehr
seriös waren. Einer beschrieb ausführlich den Straßenzustand und die Wegeführung
nach Abengourou, ein anderer lies sich kurz den Führerschein zeigen und
wollte dann nur wissen, welche Mannschaft wir beim Africa-Cup unterstützten.
Keiner fragte nach einem "Geschenk", wie in diesem scheiß San Pedro
zwei Mal. Originell fand ich auch in der Unterkunft: Auf dem Tisch lagen ein
"Kit chretienne" und ein "Kit musulmane", also
Gebetsteppich und Koran bzw. Bibel und Gesangbuch. Etwa 35 % der Einwohner
der Elfenbeinküste sind Christen, 40 % Muslime und der Rest Anhänger
traditioneller Naturreligionen. Letztere spielen aber auch bei der Ausübung
von Christentum und Islam eine Rolle, da althergebrachte animistische
Glaubensideen in die neue, durch europäische bzw. arabische Missionare
eingeschleppte Religion übernommen werden. |
Tagesstatistik: 500
km Mietwagen |
Zweiter
spielfreier Tag, weiter nach Grand Bassam |
Am Freitag
schauten wir uns Abengourou an. Einzige wirkliche Sehenswürdigkeit: Ein
"Palast" der Könige des Volkes der Indénié, welches aus dem
benachbarten Ghana stammt und während der französischen Kolonialzeit in der
Region als Statthalter auftraten. Der Palast war maximal mit einem
durchschnittlichen deutschen Gutshof vergleichbar, aber natürlich ein
interessanter Baustil. Die Holzkunst war ansprechend. Dadurch, dass das
Bauwerk von 1890 war und Fotos von den Königen existierten, gab es lustige Bilder
zu sehen, wie der faule König in einer Sänfte herumgetragen wurde. Bei den
Erklärungen zu Zaubergegenständen, musste der freundliche (aber leider nur
französischsprachige) Führer selber lachen. Viele Schwarzafrikaner glauben
aber auch heute noch an Hexenwerk und Co. Selbst wenn sie sich als Christen
oder Muslime bezeichnen. Mitunter gibt es irre Parallelen zum europäischen
Mittelalter, so z. B. die Angst vor Katzen, den Tieren der Hexen. So einen
Schwachsinn würde man in Nordafrika (trotz weit verbreitetem Glaube an
Dschinns, also Dämonen und Feen) nie äußern, denn Katzen sind da als Haustiere
ähnlich beliebt wie bei uns... Wir fuhren
noch die gut fahrbare, aber teils unebene Piste über Akouaba nach Zaranou.
Dort befindet sich ein Museum zum französischen Kolonialbeamten Gustaphe
Binger, welcher auch ethnologische Forschungen in der Region betrieb. Seine
damalige Residenz ist das jetzige Museumsgebäude. Aufgrund der schlechten und
langen Straßen kamen wir erst nach Einbruch der Dunkelheit in Grand Bassam
an. Diesen touristischsten und sehenswertesten Ort der Elfenbeinküste
schauten wir morgen an. Wir checkten
nur im knapp 30€ p. P. kostenden Hotel direkt am Strand ein und gingen da
Essen. Da die Besitzerin aus Italien stammt, gab es da vor allem
Nudelgerichte... |
Tagesstatistik: 380
km Mietwagen |
Achtelfinals
in Abidjan, Teil 1: Mittelafrikanisches Nachbarschaftsduell |
Nigeria |
2 : 0 (1:0) |
Kamerun |
-
Datum: Samstag, 27. Januar 2024 – Beginn: 20.00 -
Tore: 1-0 36. Ademola Lookman, 2-0 90. Ademola Lookman - Gelbe Karten: Ola Aina, Moses Simon
(Nigeria); Christopher Wooh, Georges-Kévin Nkoudou (Kamerun) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade Felix Houphouët Boigny (Abidjan; Kap. 29.000 Sitzplätze) |
Der Samstag
hatte touristisch mal was zu bieten und ein Spiel gab es auch. Wir
entschlossen uns nach dem sehr gelungenen Frühstück und dem Baden im Meer und
dem Hotelpool, den Aufenthalt in Grand Bassam bis zum Abreisetag zu
verlängern. Ist zwar etwas teurer als die ursprüngliche Planung, aber einfach
schöner, als irgend so eine „Residence“ in diesem Dreckloch Abidjan-Youpogon
zu beziehen. Grand Bassam
ist der wohl sehenswerteste Ort der Elfenbeinküste. Halbwegs saubere
Sandstrände und viele Bauten aus der Kolonialzeit. Davon zwar 30 %
unbewohnbar verfallen und 60 % versifft doch bewohnt – nur 10 % sind in einem
guten bis sehr guten Zustand – aber die Fassaden, Bauformen etc. sehen echt
gut aus. Damit die Elfenbeinküste auch eine Welterbestätte im Bereich
Architektur abbekommt, ist diese Altstadt von Grand Bassam (Ancien Bassam)
UNESCO Welterbe. Dass sich in den knapp 12 Jahren seit Eintragung etwas
hinsichtlich des Verfalls verbessern würde, schien mir nicht so.
Restaurierungsarbeiten gab es nur an einem einzigen Gebäudekomplex, der
Vorarbeiter da war weiß. Auch ein Martiniquer, der uns freundlich auf Deutsch
ansprach, berichtete von seinem Hotelprojekt, was ohne Ende Verzögerungen
erleidet. Genau aus diesem Grund finde ich es richtig, dass man nicht mehr
„Entwicklungsland“ sagen soll. Denn der Begriff suggeriert, es würde sich
dort etwas entwickeln. Schwellenländer wie in Nordafrika oder einigen
Regionen Asiens; die entwickeln sich. Jedes Mal in Marokko sehe ich z. B.
etwas Neues, Saniertes usw. – durch lokale, nationale oder internationale
Projekte. Finanziert vom Staat, sofern die Gelder nicht veruntreut wurden,
oder den Rücküberweisungen von im Ausland arbeitenden Staatsbürgern. Auch wenn es schleppend oder
mit Mängeln vorangeht. Wenn ich dagegen hier Grand Bassam sehe – was macht
die ivorische Elite, v.a. der Ouattara-Clan und Konsorten, eigentlich, außer
sich selber die Taschen voll? Aber natürlich sind nur die Kolonialherren und
wir Europäer an der Misere Schuld – dass die Kolonialzeit wirtschaftlich nie
aufgehört hat, dank gewissenloser europäischer Firmen aber eben auch gerade der
lokalen afrikanischen Eliten und ihren gewinnbringenden Connections, sollten
zumindest die unigebildeten Westler kapieren; von den Analphabeten vor Ort,
erwarte ich das ja gar nicht. Die werden bewusst dumm gehalten. Für normale
Menschen ist es leider so gut wie unmöglich, etwas an den beschissenen
Verhältnissen in einem Land wie der Elfenbeinküste zu ändern. Die paar Leute,
die die Macht dazu hätten, haben keinen Anreiz, weil es ihnen Dank dieser
zweifelhaften Wirtschaftbeziehungen und der Veruntreuung internationaler „Hilfsgelder“,
die solche dummen Politiker wie unsere deutschen für sogenannten „Entwicklungszusammenarbeit“
ohne ausreichende Kontrolle und Bedingungen zahlen, so gut geht und es ihnen scheißegal ist, wie
viele Landsleute täglich in diesem Elend verrecken. Wir fuhren
dann die 44km bis ins zentrale und "gute" Viertel Abidjan-Plateau.
Der Super U dort war wirklich super, sogar mit Restaurant, wo man ganz
gescheites Essen bekam. Im Stadion holten wir noch mal was, Getränke sowieso,
so schwül heiß wie das mal wieder war. Hinter der VIP-Tribüne gab es diesmal
im Boigny-Stadion echt viel Auswahl am Fressstand. Die Preise fürs Essen
waren aber im Verhältnis zu den günstigen Getränkepreisen zu hoch.
Bonzentribüne halt... Die zweite
Achtelfinalpartie (Spiel 1 endete zuvor in Bouaké 3:0 für Angola gegen
Namibia) stieg zwischen Nigeria und Kamerun im fast ausverkauften Stadion.
Die Nigerianer waren zahlenmäßig stärker und machten gut Stimmung. Einmal
ging ein Bengalo los, aber die Ordnerspaste kamen da gleich angestürmt. Früh
ging Nigeria nach Foulspiel vermeintlich in Führung, doch das sichere
marokkanische Gespann erkannte es nach Eingreifen des ebenfalls
marokkanischen VAR ab. Vor der Pause gelang dennoch die verdiente Führung. In
der Nachspielzeit der zweiten Hälfte legte Nigeria nach. Doppeltorschütze war
Ademola Lookman aus der Serie A (Atalanta Bergamo). In der
Halbzeit las ich Premium Times: “The folly of hiring foreign football coaches in Africa, by Yusuf Bangura.” Eigentlich schon lustig, dass Nigeria mit portugiesischem Trainer Rigobert
Song's Kamerun rausschmiss. Abgesehen davon, dass ein Rigobert Song in
Kamerun ein Scheißdreck geworden wäre und alles in Europa erworben hat
(Trainer wie Walid Regregui hätten vielleicht – mit vielen Unsicherheiten –
auch in Marokko die gleiche Entwicklung genommen, aber nicht ein Trainer aus
einer solchen Bananenrepublik wie Kamerun), ist die schwarzafrikanische Sicht
natürlich interessant und beachtenswert. Aber ich frage mich schon, wieso
verschwiegen wird, dass alle „afrikanischen“ Trainer in Europa ausgebildet
wurden. Scheint wieder so ein Artikel zu sein, der das Selbstwertgefühl der
abgehängten Afrikaner steigern soll. Dann ging es
durch das übliche Verkehrschaos zurück nach Grand Bassam. Nach über einer
Stunde waren wir endlich auf dem sandigen Hotelparkplatz. Dort bemerkten wir
ein französisches Auto mit einer 95er-Nummer. Ist doch tatsächlich jemand von
Val d'Oise (nördlich von Paris) hier runtergegurkt! Zu den
Sehenswürdigkeiten muss ich noch abschließend anmerken, dass wir an der
Kathedrale geparkt hatten und diesen eindrucksvollen wie auch originellen Bau
auch innen besichtigten. Die Kirche wurde 1985 gebaut, der Architekt war
natürlich ein Europäer (Italiener), der auf Geheiß von Präsident Boigny
dieses kuriose Schiff mit Kreuz vorne dran und mit den ganzen originell
bemalten Glasfenstern entwarf. Direkt neben der Kirche geht übrigens eine von
Marokko gebaute und finanzierte Brücke über die Bucht von Cocody. Deren Pylon
sieht dem Kirchturm sehr ähnlich... Apropos Marokko: Auf dem Weg nach
Pleateau sahen wir noch eine marokkanische Moschee. |
Tagesstatistik: 100
km Mietwagen, 1 Spiel, Spiele ohne 0-0: 1 |
Achtelfinale
in Abidjan, Teil 2: Guineisches „Derby“ |
Äquatorial Guinea |
0 : 1 (0:0) |
Guinea |
-
Datum: Sonntag, 28. Januar 2024 – Beginn: 17.00 -
Tor: 0-1 90.+8 Mohamed Bayo -
Gelbe Karten: Julian Jeanvier (Guinea) -
Rote Karten: Federico Bikoro von Äquatorial Guinea (55. Min. Rot wg. groben
Foulspiels) -
Austragungsort: Stade Olympique Alassane Ouattara (Abidjan-Ebimpé; Kap. 60.000
Sitzplätze) |
Am Sonntag
ließen wir es ruhig angehen, schauten uns in der verrotteten Neustadt von Grand
Bassam (Nouvelle Bassam) kurz um. Interessant ist der Leuchtturm, welcher
recht weit weg vom Meer liegt. Wir ließen einen Reifenservice den rechten
Vorderreifen kontrollieren, der hatte aber wohl nur durch die starke
Beanspruchung auf den schlechten Straßen an Druck verloren. Dann ging es
in den Foret du Banco. Dieses Stückchen Regenwald am Rande Abidjans ist für
8€ Eintritt p.P. zu besichtigen. Man kann die Hauptpiste mit dem Auto bis zum
Dorf Banco (3,5km von der Kasse) befahren. Im Dorf parkt man schön, kann mal
kurz begutachten, unter welchen primitiven Bedingungen die Leute da hausen,
und dann auf Waldwegen herumlaufen. Die Pflanzen sind ja sehr schön, sahen
für mich aber alle gleich aus. Blüten sucht man fast vergebens, alles grün in
grün. Viecher gibt es bis auf Schmetterlinge und Hörnchen auch keine zu
sehen... Dann wieder
zum Park-and-Ride-Platz 6km vorm Ouattara-Stadion, Bus bis 2km vorm Stadion,
dann wieder Kontrollen ohne Ende. Diesmal aber freundlicher als sonst und
relativ oberflächlich bei uns. Essen gab es auch ganz gut und preislich OK.
Eine dumme Sau aus Guinea wollte mich und einen Einheimischen beklauen, sein
Herumtatschen an unseren Hosentaschen wurde jedoch von uns mit französischen
Beschimpfungen unterbunden. Ein paar der
zahlreichen Fans aus Guinea-Conakry sprachen uns an, ob wir für ihre
Mannschaft halten würden. Bei einem Gegner wie Äquatorial Guinea ist mir
Conakry in der Tat lieber. Aber eigentlich steht mir schon bevor, wenn ich
bedenke, dass ich diese beiden scheiß Länder, die eher noch schlimmer als die
Elfenbeinküste sind, besuchen muss, um alle FIFA-Länder mal besucht zu haben.
Dabei sei hier angemerkt, dass Äquatorialguinea kaum Sehenswürdigkeiten hat,
aber eines der weltweit teuersten Länder (Hotels kaum unter 100€/Nacht,
warmes Essen mit Getränken 30€ p. P., Visum über 300€) ist! „Guinea“
bedeutet übrigens auf Alt-Portugiesisch (abgeleitet aus Berbersprachen!) „Land
der Schwarzen“, bezogen auf westafrikanische Regionen. Deswegen gibt es mit
der Republik Guinea (Guinea-Conakry), Guinea-Bissau und Äquatorial Guinea
gleich drei Staaten mit so einem Namen. Papua-Neuguinea wurde vom
europäischen Entdecker so benannt, da dieser zuvor in Guinea-Conakry
unterwegs war und die Landschaft so ähnlich fand... Zurück nach
Afrika: Das Guinea am Äquator grenzt nicht an die beiden anderen, sodass das
heute kein Derby in dem Sinne war... Die Partie
war aber ganz gut und unterhaltsam, doch blieb trotz roter Karte nach nur 55
Minuten gegen einen Treter aus Äquatorguinea und einem verschossenen Elfer
der Äquatorianer (Pfostentreffer, Entscheidung zuvor erst nach
VAR-Einmischung, obwohl eindeutig Hand und Foul), bis zur 98. Minute torlos.
Kurz nach der Pause hatte Conakry bereits nach Handspiel getroffen
(aberkannt), nun machte Mohamed Bayo (OSC Lille, 1. Liga Frankreich) das Ding
per Kopf in der Nachspielzeit. Ein verdienter Sieg für Guinea-Conakry. Da die
Nationalmannschaft der Republik Guinea um Guirassy und andere großkotzige
neureiche Affen aber derart undiszipliniert ist, sehe ich schwarz für die
hinsichtlich Cupgewinn. Die ganze Kackmannschaft streikte ja vor dieser
Partie im Training! In den
Shuttlebussen war es diesmal sehr voll. Ein Ivorer warnte meinen Vater vor
Klauschweinen. Zuvor hatte ein anderer ihm aber sein heruntergefallenes Handy
nachgetragen. Die Warnung war wohl auf die Guineer gemünzt, aber so schlimm
ist es mit den Klauschweinen ja zum Glück doch nicht... In der
Unterkunft in Grand Bassam angekommen, konnte wir das interessantere vierte
Achtelfinale in San Pedro in der Glotze schauen. Ägypten versagte gegen Kongo
leider im Elfmeterschießen: Loser der Partie war der Torwart von Al Ahly,
welcher keinen Ball hielt, aber seinen Elfer drübersenste. Nächster Favorit raus, was mich natürlich
ankotzte, da nun noch weniger Nationalteams zivilisierter Länder im Turnier
sind. Nun interessieren mich ja nur noch Marokko und Mauretanien. Letztere
sahen wir noch am letzten Tag in der Elfenbeinküste... |
Tagesstatistik: 150
km Mietwagen, 1 Spiel, Spiele ohne 0-0: 2 |
Achtelfinale
in Abidjan, Teil 3: Außenseiter besiegt noch größeren Außenseiter |
Kapverdische Inseln |
1 : 0 (0:0) |
Mauretanien |
-
Datum: Montag, 29. Januar 2024 – Beginn: 17.00 -
Tor: 1-0 88. Ryan Mendes (Foulelfmeter) -
Gelbe Karten: Kevin Pina (Kapverde); Babacar Niasse (Mauretanien) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stade Felix Houphouët Boigny (Abidjan; Kap. 29.000
Sitzplätze) |
Vor der
Partie der Mourabitoune gingen wir im Hotel schwimmen und besuchten den Zoo
von Abidjan. Im Zoo sind die Gehege natürlich veraltet und teils versifft,
die Tiere sind auch nicht alle gut gepflegt. Die Auswahl an Panzerechsen ist
nicht schlecht, aber nur ein einziger Elefant und keine Zwergflusspferde,
welches ja die bekanntesten Tiere in der Elfenbeinküste sind. Der Eintritt
liegt bei 1.500 CFA (2,30€). Unweit des
Boigny-Stadions konnten wir für 1.000 CFA parken, dann wieder das übliche
dumme Aufspielen des Security-Abschaums. So toll der Afrika-Cup auch war,
aber echt gut, wenn man wieder in zivilisierten Gegenden Fußball guckt, wie
Deutschland. Nordafrika oder Golfregion oder so hätte aber auch gereicht,
denn schon einige Kilometer nördlich oder nordöstlich der Elfenbeinküste ist
es viel angenehmer als Ausländer ins Stadion zu gehen. Nur bin ich mir nicht
sicher, wie viel Theater wegen der Fußballmafia-CAF dann auch in Marokko 2025
gemacht wird. Aber bei allen Mängeln und Ärgernissen, die man in Marokko oder
der sozialistischen Diktatur Algerien hat und bei allen freundlichen Normalos
die wir in der Elfenbeinküste getroffen haben – es ist viel angenehmer und
schöner dort im Norden des schwarzen Kontinents, als im Westen. Nachdem ich die
Elfenbeinküste erlebt habe, ist mir alles südlich von Mauretanien noch
suspekter als zuvor... Mauretanien
flog aber leider vor knapp mehr als halbvollen Rängen raus. Da nutzten auch
einige Hundert weitere Fans, die erst einige Stunden zuvor aus Nouakchott einflogen,
nichts. Die Stimmung beider, überschaubarer Fanlager – also des
mauretanischen und des kapverdischen – war doch eher schwach. Die Partie aber
nicht. Einige Chancen auf beiden Seiten in Hälfte eins, in Hälfte zwei dann
richtig Betrieb auf dem Feld. Mauretanien vergab die größten Chancen, Kap Verde
hatte mehr Angriffe aufs Tor. Nach einem dummen Rückpass kurz vor Ablauf der
regulären Spielzeit, sprintete ein Kapverdier in den Ball und Mauretaniens
Torwart holzte ihn um. Der fällige Elfmeter wurde sicher verwandelt. Die 10
Minuten Nachspielzeit nutzten den Mourabitoun leider nichts mehr. Für die
Mauretanier war das dennoch das beste Abschneiden ihrer
Afrika-Cup-Geschichte! Am Abend
spielten noch die beiden Favoriten Senegal und Elfenbeinküste in Yamoussoukro
gegeneinander. Das verfolgten wir bei Penne Arrabiata und Spaghetti Frutti di
Mare im Hotel in Grand Bassam an der Glotze. Die bis dahin souveränen
Senegalesen gingen früh in Führung, spielten danach aber lahm und ließen den
Gastgeber kommen. Ein zweifelhafter Elfer führte zum Ausgleich. Die Verlängerung
blieb torlos. Im Elfmeterschießen hieß es 4:5 für die Ivorer. Hatte ich zuvor
schon erwartet. Hoffentlich gewinnen die arroganten Arschlöcher nicht noch
den Pokal – schon gar nicht nach dieser abartigen Vorrunde – aber mittlerweile
stehen die im Halbfinale... |
Tagesstatistik:
100 km Mietwagen, 1 Spiel, 162.
Woche mit mind. 1 Sportveranstaltung, Spiele ohne 0-0: 3 |
Abreise
mit einer weiteren Autopanne und Fazit der Tour |
Freundlicherweise
machte man uns im Capriccio Grand Bassam früher als üblich ein Frühstück.
Dann ging es zum Flughafen, den scheiß Mietwagen abgeben. Gestenreich wurden
die Entschuldigungen der Besitzer ausgeschlagen, die angeblich von dem
schlechten Zustand nichts wussten. Vorteil bei solchen Mietwagengeschäften in
Afrika: Man hat keine Kaution zu hinterlegen. Nachteil: wenn man keinen
Fahrer nimmt, ist man für Reparaturen selbst verantwortlich. Wie üblich waren
dann die Sicherheits- und Passkontrollen unnötig lange. Der Abflug des wie
gesagt von Ethiopian völlig unbegründet und willkürlich um 24 Stunden nach hinten
verlegten Fluges erfolgte pünktlich. Auch in Addis Abbeba ging es pünktlich
weiter. Dadurch verpassten wir das Spiel von Marokko, aber das WLAN in Addis
ist sowieso scheiße. Verpasst hatten wir aber nur die nächste – in diesem
Falle negative – Überraschung. Die Antifußballer aus dem äußersten Süden
machten mal ein richtig gutes Spiel und besiegten Marokko 0:2. Gehirnamputierte
Europäer, v.a. Deutsche, verbreiten derzeit im Internet immer wieder Mutmaßungen,
Spiele wären verschoben. Dafür gibt es natürlich keinerlei Anhaltspunkte.
Klar gab es beim Afrika-Cup schon Schiebung, v.a. bei Turnieren in
Schwarzafrika – Äquatorial-Guinea war z. B. übel. Aber bei diesem Turnier
gibt es nicht den leisesten Verdacht – v.a. sind die Schiedsrichterleistungen
besser als in den Jahren zuvor oft! An dieser
Stelle möchte ich auf die Analyse von Enyadike, einem in Afrika wohl sehr
bekannten Kommentator aus Südafrika, verweisen: Die Analyse, warum es so viele Überraschungen gibt, findet man auf Deutsch in der FAZ! Absolut nachvollziehbare Argumentation, v. a. verglichen mit dem Schrott, der
sonst in schwarzafrikanischen Medien abgesondert wird... Apropos
Schrott. Ich dachte ja, nachdem wir den Mietwagen abgegeben hatten, wären die
Autoprobleme erledigt. Aber nein, auf der Rückfahrt riss bei meinem Hyundai
der Kühlwasserschlauch. Wir mussten uns vom ADAC nach Braunschweig schleppen lassen
(zum Glück kostenlos, da Mitglied und versichert dort). In BS wurde sehr schnell (natürlich für einen
stolzen Preis von gut 300€) der Schaden behoben. Allerdings nur vorläufig –
siehe nächsten Bericht! Aber gerade deshalb verkaufe ich die Karre, wenn der
TÜV fällig ist. In Zahlung geben und den nächsten Gebrauchten... Wegen der
Panne kam ich natürlich noch mal viel später als geplant auf Arbeit an. Erst
der Donnerstag war dann wieder so richtig Alltag... |
Fazit: Wie
schon oben geschrieben; der Africa Cup war ein tolles Erlebnis. Überwiegend
gute Spiele, immer wieder gute Stimmung, überwiegend sehenswerte Stadien. Nur
das Sicherheitspersonal war echt zum Kotzen: Wichtigtuer, Schwachköpfe und
Arschlöcher – bis zu 8 Kartenkontrollen, zuvor überzogene Körperkontrolle
durch die Polizei; typisch für diese ungebildeten machtgeilen Affen, die da
Uniform oder Ordnerweste tragen dürfen. Dafür hatte man viel mit freundlichen
Fans zu tun. Auch im normalen Alltag waren die Einheimischen überwiegend
freundlich. Der Service in Gaststätten und Hotels ließ aber zu wünschen
übrig. Auch Preis-Leistung in den Unterkünften war meist richtig schlecht.
Zum Land muss ich auch leider anmerken: Angeblich ist die Elfenbeinküste ja einer der wirtschaftlich stärkeren Staaten Afrikas und führend in West-Afrika. Also ehrlich Leute, wollt ihr mich verarschen? Dort sieht es aus wie Hund!
Fast keine Sehenswürdigkeiten, überall Dreck, fast alle Menschen leben in
primitivsten Verhältnissen, da es beinahe keine produktive Wirtschaft gibt,
wird fast alles importiert, was zu Mondpreisen führt. Und das soll noch eines
der besseren Länder (West-/ Schwarz-)Afrikas sein?! Und da ereifern sich
Hyperkorrekte, wenn statt von „Land des Globalen Süden“ von einem „Shit Hole
State“ gesprochen wird?! Donald Trump ist zwar eine dumme Sau, aber leider
ist dieser von ihm geprägte Begriff genau richtig für ein Land wie die
Elfenbeinküste. Auch „Entwicklungsland“ ist Quatsch, weil keine Entwicklungen
erkennbar. Wenn, dann „unterentwickeltes Land“. Bei allen positiven
Erlebnissen aufgrund freundlicher Einheimischer – ich kann von einer Reise in
die Elfenbeinküste nur abraten! Wer nicht unbedingt alle Staaten der Welt
oder alle FIFA-Mitglieder besucht haben will: Spart euch das viele Geld, was
in diesem Shit Hole für meist miese Hotels, oft dürftiges Essen, ermüdendes
Herumfahren oder auch nur den umständlichen Flug dorthin draufgeht! Demnächst
werde ich wohl mal ins südliche Afrika reisen, aber im Allgemeinen bin ich
nur für den Norden des Kontinents zu haben. Auch wenn es pauschal nicht OK
ist und nicht auf die Hautfarbe oder Ethnie geschoben werden darf: Ich
verstehe jeden Marokkaner, Algerier oder Tunesier, der auf ein Land wie die
Elfenbeinküste herabblickt. In nordafrikanischen Ländern hat man Baukultur,
abwechslungsreiche Landschaft, lange Geschichte, gut organisierten Sport (und
zwar flächendeckend landesweit), bessere Bildung, bessere Infrastruktur und
in vielen Regionen einen wenigstens halbwegs akzeptablen Lebensstandard.
Manche europäische Länder (z. B. Moldawien, Albanien) sind da schlimmer. Klar
ist vieles in Nordafrika verbesserungswürdig, v.a. in Sachen Arbeitsmarkt,
sonst würden nicht so viele Leute legal oder illegal nach Europa kommen. Aber
verglichen mit dem Rest in Afrika, z. B. der Elfenbeinküste, ist Nordafrika
einfach viel sehenswerter, preiswerter,
lohnender und nicht zuletzt zivilisierter... |
Tagesstatistik:
40km Mietwagen, 10.200km Flug, 350
km eigenes Auto, davon 280 geschleppt |
Statistik
der gesamten Tour: - Grounds: 3.557 (6 neue; diese Saison:
144 neue) - Sportveranstaltungen: 5.010 (14; diese Saison: 189) - Tourkilometer: 24.040 (20.400km Flugzeug, 2.930km Mietwagen, 710km
eigenes Auto) - Saisonkilometer: 84.110 (51.300 Flugzeug/ 29.980 Auto, davon
14.770 Mietwagen/ 2.170 Fahrrad/ 180 Schiff, Fähre / 20 Bus, Bahn,
Straßenbahn) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3 [letzte Serie:
17, Rekordserie ohne 0-0: 178] - Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit:
Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 162 Wochen in Folge
[letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von
KW 31/2006 bis KW 11/2020]. |
Samstag, 3. Februar 2024
W3.0160I-3.0162III: Favoritensterben, Doppel-Null-zu-Null, Siegtore in der Nachspielzeit, Autodefekte, gekochte Echsen und nur ein einziger Elefant – beim Africa Cup in der Elfenbeinküste
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1 Kommentar:
Den Sieg holte tatsächlich die Elfenbeinküste.
Anders als in den arabischen Staaten, die solche Großevents ausrichteten, sieht es in den Elfenbeinküste bzw. generell Schwarzafrika aber leider sehr schlecht aus hinsichtlich der Nachnutzung und Nachhaltigkeit der Spielstätten.
Das wurde mir nicht nur von kundigen Gesprächspartnern so angegeben, sondern ist auch einem lesenswerten Artikel im Kicker so beschrieben:
https://www.kicker.de/wenn-ein-togolese-abba-hoert-995278/artikel
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