Donnerstag, 13. März 2014

W397IV: Mauretanien 4; abwechslungsreiche Landschaften und schwierige Hotel- und Restaurantsuche in Zentral-Mauretanien


Photos with English and Arabic Commentary:
a) Tagant Region: Tidjikja, Moudjeria, Tagant Plateau
b) Western Mauritania: Nouakchott, Nouadhibou

Sehr zäh ging es durch den Berufsverkehr aus Nouakchott raus und durch die belästigenden Polizeikontrollen – auf 1.000km gibt man im Schnitt 20 Kopien seines Ausweises ab, da man mindestens 25 Mal an 30 Checkpoints gestoppt wird – blieb der Verkehr auch bis 50km vor Boutilimit zäh. In diesem staubigen Kaff tankten wir voll (wie üblich in Mauretanien gab es nur verbleites Benzin) und fuhren über die nicht uninteressante, aber recht stressig zu fahrende Route d’Espoir (Hoffnungsstraße), die nach über 1.500km von Nouakchott in den Mali führt und zwischen der Hauptstadt und Sangrafa, wo der Abzweig ins Tagant kommt, durch die Savanne führt: Dünen und Sand wie in der Wüste, aber viele Bäume und Büsche, dazwischen Viehherden und Hirten, sowie viele primitive Siedlungen die um Brunnen herum errichtet wurden.

Das erwähnte Tagant ist die Zentralprovinz Mauretaniens, eine heiße, staubige Hochebene vulkanischen Ursprungs (schwarzes Lavagestein ist hier viel zu finden) inmitten der Sandwüste mit ihren gelben, rötlichen oder gar weißen Dünen. Der erste interessante Ort ist Moudjeria, wo zwei große mehrgeschossige französische Bauten stehen. 1934 wurde der Ort von den Franzosen als Verwaltungsposten für das Tagant gegründet. Danach geht es einen herrlichen Pass hoch aufs eigentliche Plateau und durch die beschriebene Lavawüstenlandschaft gelangt man am Rande des Plateaus nach Tidjikja, die Provinzhauptstadt. Da dort die Polizei besonders lange kontrolliert, kamen wir erst kurz nach Einbruch der Dunkelheit im Ort an: Strom gibt es zwar, aber der reicht nicht für die Straßenbeleuchtung, was das Auffinden einer Herberge erschwert.

Nach etwas Herumfragen fanden wir die recht einfache Herberge „Tintenmel“ mit nettem Besitzer. Abdellah kümmert sich sehr gut um seine wenigen Gäste, bringt zur Begrüßung in die mit 10.000 UM (25€) zu teuren Spitzdachhütten Tee und grobkörnigen Couscous mit Kamelfleisch. Zusammen mit seinen Neffen organisierten wir noch belegte Baguettes und Getränke vom Markt: die beiden Jungs führten uns sicher durch die dunklen, sandigen Gassen. Wer da die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes im Kopf hat, macht sich wahrscheinlich ins Hemd, wenn zwei Jugendliche mit einer Taschenlampe einen quer durch einsame dunkle Gassen führen… aber die beiden wollten nicht mal ein Trinkgeld für ihre Hilfe!  
Statistik:
- Tageskilometer: 620 (620km Auto)
- Saisonkilometer: 41.830 (40.700 Auto/ 1.080 Fahrrad/ 40 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)

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