Montag, 29. April 2013

W352II-IV: Drei Tage, drei Spiele, drei Bundesländer

In 13 der 16 deutschen Bundesländer haben wir schon Fußball gesehen, nun wollten wir doch auch mal in den anderen drei je ein Spiel sehen. Ein Freitagsspiel in Rheinland-Pfalz, ein Samstagsspiel im Saarland und ein Sonntagsspiel in Baden-Württemberg. Zentral für die Planung war das Samstagsspiel der 3. Liga – Zeitdruck und Routenplanung führten dann zu folgendem Spielplan:
Besichtigungen:

Teil 1: Erst Bundesliga-Spitze, dann QSL-Spitze, nun Abstiegsplatz in der Verbandsliga – Das Ailton!

Binger Fußball-Vereinigung Hassia ------------------------- 0
SV Alemannia 1910 Waldalgesheim ------------------------- 4
- Datum: Freitag, 26. April 2013 – Anstoß: 19.30
- Wettbewerb: Verbandsliga Südwest (6. Liga, 1. Amateurliga; südliches Rheinland-Pfalz)
- Ergebnis: 0-4 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 0-1 48. Patrick Walther (Foulelfmeter), 0-2 50. Glody Kuba (Eigentor), 0-3 57. Arlind Mulaj, 0-4 73. Axel Neumann
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion am Hessenhaus (Kap. 5.000, davon 500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 800 (darunter 775 zahlende und ca. 200 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Recht einseitiges, aber v.a. in der zweiten Hälfte gutes Spiel)
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Photos with English Commentary:

Der oben beschriebene Plan, die drei fehlenden Bundesländer Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg mit Spielbesuchen zu beglücken, ließ sich leider sehr mühsam an. 6 Stunden vor Anpfiff losgekommen, nach den ersten Staus im Raum Frankfurt den Plan aufgegeben, die Burg in Bingen zu besichtigen und im zusammengebrochenen Verkehr zwischen Mainz und Bingen schon nur noch mit der zweiten Halbzeit gerechnet. Sowie die Engstelle (von drei auf eine Spur) passiert war, konnte man aber 150 fahren und kam zügig am Bingener Sportzentrum an, wo ich mich einfach so in eine Parklücke quetschte, dass der Idiot, der neben mir so schräg eingeparkt hatte, nach dem Spiel nicht durch die Fahrertür einsteigen konnte. Noch ein Wagen auf der anderen Seite und schon musste der durch den Kofferraum einsteigen, was dem Begriff „Fünftürer endlich einen Sinn gibt. Ein Kumpel hatte ihn mal verständlicherweise als Schwachsinn bezeichne; Zitat: „Das heißt Viertürer! Ich steige jedenfalls nicht durch den Kofferraum ein...“

Wir hatten erst 9 Spielminuten verpasst und kamen für halbwegs angemessene 5€ (ermäßigt 3€) – Hassia scheint gelernt zu haben: Ailton-Aufschlag und Karten für 8€ gab es keinen mehr – in das schöne, kleine Stadion am Hessenhaus. Das Hessenhaus ist eine Gaststätte an die eine hoch gebaute weiße Steintribüne mit roten Schalensitzen und ein Gebäude mit Terrasse, von der auch einige zuguckten, gebaut sind. Davor befinden sich vier Stehreihen dunkle Steinstufen, die an einem Ende (bei der Anzeigetafel) etwas mit Rhododendron zugewuchert sind. Gegenüber sind die Stehstufen doppelt so hoch und mit Bäumen beschattet. Die meisten Fans fanden sich aber auf der Hauptseite ein, wo es auch die teure doch sehr gute und lange Bratwurst (2,50€ für so eine 30-40cm lange Roster) gab.

Die gut 800 Zuschauer von denen locker ein Viertel aus dem nahegelegenen Waldalgesheim gekommen war, gingen nicht sonderlich emotional mit und das Spiel war auch in Sachen Zweikämpfe sehr zurückhaltend für so ein „Derby“. Waldalgesheim steht knapp vor Schott Mainz auf dem Aufstiegsplatz, während Bingen nur Vorletzter ist, wobei vom 16. und Letzten bis zum 12. alle im Kampf gegen den Abstieg sind und Ailtons Club somit noch lange nicht weg ist.

In der ersten Hälfte gab es schon die eine oder andere gute Szene – v.a. von den Gästen – doch außer einem Pfostentreffer gab es nichts Spektakuläres. Das war in der zweiten Hälfte ganz anders: Waldalgesheim wurde jetzt richtig wach, überrannte die Abwehr der Hassia und ging mit einem Doppelschlag in Führung. Erst ein souverän verwandelter Elfmeter, den das sehr sichere und absolut korrekt agierende Schiedsrichtergespann völlig zu Recht verhängt hatte, dann ein unglückliches Eigentor, bei dem ein Verteidiger in einen Querpass eines Gästestürmers hineinläuft. Das 0:3 war ein mäßiger Abschluss nach einem starken Sturmlauf, der dem Torwart durch die Beine rutschte. Das 0:4 wurde nach einem Standard schön unter die Latte geköpft. Als in der 80. Minute das Ailton eingewechselt wurde, war es natürlich längst zu spät. Er kam nur einmal wirklich an den Ball und latschte sonst nur dümmlich über den Platz, die hämischen Kommentare der Gästefans über sich ergehen lassend...

Nach Abpfiff schauten wir noch in den weitläufigen Anlagen des Bingener Sportzentrums umher, da uns Licht in der Rundsporthalle aufgefallen war. Die Bingener Rundsporthalle, in der eine Amateurhandballmannschaft trainierte als wir auf die Empore kletterten, ist deutlich kleiner und nicht so spektakulär und vom Tribünenbau symmetrisch wie in Baunatal, aber auch ein sehr schöner Bau.
Ein Zwischenstopp beim Pissgelben M und dann waren wir um Mitternacht endlich im F1-Hotel Merlebach – auf der französischen Seite der Grenze bei Saarbrücken, da in Frankreich ein paar Sachen doch billiger sind als in Deutschland. Wo kann man im Saarland oder woanders in Deutschland schon für 37€ pro Doppelzimmer und Nacht (mit Frühstück) übernachten?!
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Statistik:
- Grounds: 905 (heute 1 neuer; diese Saison: 137 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.771 (heute 1, diese Saison: 194)
- Tageskilometer: 600 (600 Auto)
- Saisonkilometer: 47.580 (38.420 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 2.800 Fahrrad/ 170 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 58 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 352

Teil 2: Das schönste Stadion der 3. Liga

1. FC Saarbrücken ---------------------------------------------- 1
F.C. Hansa Rostock --------------------------------------------- 1
- Datum: Samstag, 27. April 2013 – Anstoß: 14.00
- Wettbewerb: 3. Liga (3. Profifußballliga)
- Ergebnis: 1-1 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 1-0 51. Marcel Ziemer, 1-1 70. Manfred Starke
- Verwarnungen: Sven Sökler, Tim Stegerer (Saarbrücken); Matthias Holst, Tom Weilandt, Julien Humbert (Rostock)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Ludwigsparkstadion (Kap. 35.303, davon 8.303 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 5.500 (darunter 4.609 zahlende und ca. 1.100 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Saumäßige erste Hälfte und gute zweite Halbzeit)
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Photos with English Commentary:

Heute war das kleinste Flächenbundesland und strukturschwächste Gebiet Deutschlands mit Fußball und Sightseeing dran. Im Saarland war ich ja noch überhaupt nicht, was bei den wenigen Sehenswürdigkeiten und dem kaum vorhandenen überregionalen Sport auch nicht verwundert.

Das Sightseeing begannen wir in Köllerbach, einem Kaff in dem einige der besten Ringer Deutschlands trainieren und kämpfen, das neben einer weniger spektakulären Kirche auch eine Schlossruine mit Fußballplatz zu bieten hat. Vom quadratischen Schlossbau mit vier Ecktürmen stehen nur noch zwei Türme und etliche Grundmauern.
Die Landeshauptstadt Saarbrücken ist eine nicht sonderlich attraktive Ansammlung hässlicher Häuser, die einen ganz ansehnlichen alten Stadtkern umringen und sich an der Saar entlang ziehen, die sich, wie jeder andere Fluss in dieser Situation auch, trübe durch die zugebaute Landschaft schlängelt. Der Stadtkern wurde nach Kriegszerstörung wieder aufgebaut, was gut gelungen ist. Das zweiflüglige Barockschloss wurde aber etwas stark überformt und zwischen dem Schloss und dem besonders sehenswerten Ludwigsplatz mit den zwei Kirchen, stehen auch einige hässliche 1960er- oder 1970er-Wohnbauten. Die mittig auf dem Ludwigsplatz stehende Kirche ist besonders innen sehenswert mit dem völlig in weiß gehaltenen barocken Raum mit Emporen, Logen und Kanzelaltar.

Der beste Ort dieser Landeshauptstadt, die im Vergleich mit den Landeshauptstädten der ebenso strukturschwachen Bundesländer Brandenburg (Potsdam) und Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin) mehr oder weniger klar unterliegt, ist aber das Stadion Ludwigspark. Wer Ahnung hat, bezeichnet es als schönstes Stadion der 3. Liga! Ein absolut asymmetrischer Bau mit vier völlig unterschiedlichen Tribünen, die auch untereinander keinesfalls gleichförmig aufgebaut sind. Wir nahmen für 17€ (ermäßigt 15€) auf der Gegentribüne, dem größten und schönsten Tribünenbau, Platz. Die Vortribüne ist sogar noch mit Holzbänken in blau bestückt, die Reihen unter dem Tribünendach des Oberranges sind rotbraune Kunststoffbänke. Die Heimkurve ist eine riesige Stehtribüne aus deren Betonstufen vielerorts Gras wächst. Die Kurve mit dem Marathontor und der Anzeigtafel ist deutlich niedriger. Die Haupttribüne ist mit den blauen Schalensitzen die modernste der vier und wirkt auch auf den ersten Blick symmetrisch, doch auch hier brechen wieder bestimmte Elemente die Regelmäßigkeit: die drei Kabinen hinter der letzten Reihe sind alle unterschiedlich gestaltet. Die massive Gegentribüne, die sinnloserweise „Victor’s Tribüne“ heißt, beherbergt übrigens auch veraltete Scheißhäuser und eine Polizeistelle, die anscheinend auch eine Arrestzelle bereitstellt. Um das Stadion herum ist die übliche grüne, baumbestandene, bergige Landschaft des Saarlandes, die dem an architektonischen Sehenswürdigkeiten nicht sonderlich reichen Bundesland an Popularität verhilft.
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Ob die Polizei irgendjemand dort festgehalten hat, konnte ich nicht sehen, doch die Grünen hatten so einige Probleme, als wir uns an das Kassenhäuschen stellten. Der Komiker mit dem Hörgerät an der Kasse kassierte fleißig ab, doch niemand wurde auf die Tribüne gelassen, da die Sicherheitskräfte hektisch versuchten die Hansa-Fans in ihrem Gästeblock (rechter Bereich der Gegentribüne und schräg rechts darunter die Kurve) ruhig zu stellen. Da sie damit Schwierigkeiten hatten, wurden die Saarbrücker ungehalten und pöbelten mit Recht herum, dass sie rein wollten. Keine fünf Minuten vor Anstoß, nach über 15 Minuten Warten im Regen, kamen wir in unseren Sektor. Also die Sicherheitskräfte haben sich vielleicht blöd angestellt dort!

Von unserem Platz aus hatte man eine prima Sicht und nachdem ich die ersten 10 Minuten fast nur im sehr leeren Stadion herum fotografierte, widmete ich mich auch mal dem Spiel. Das war aber über weite Strecke weniger interessant als das herrliche Stadion. Nicht einmal die Stimmung wusste zu überzeugen, da nur 250 Saarbrücker weitestgehend ohne Unterbrechung anfeuerten, der Rest (um die 4.000) nicht die Gusche aufbekam und die mindestens 1.000 Rostocker auch immer wieder ruhig wurden. Bei dem Spiel ihrer Mannschaft war das auch kein Wunder, wobei die Rostocker in diesen ersten 45 (grauenhaften) Minuten sogar noch die weniger schlechte Mannschaft waren.

Nach dem Seitenwechsel ging dann endlich mal was auf dem Feld: Saabrücken machte jetzt Betrieb und riss das Spiel an sich. Mit einem klasse Kopfball gingen sie auch in Führung. Erst nach 60 Minuten kam Hansa in Fahrt, wobei es nach 70 Minuten ein haltbarer Treffer des deutsch-namibianischen Rostockers (der mit seiner Nationalmannschaft von Namibia übrigens genauso erfolglos kickt wie mit Hansa) ins Eck war, der zum insgesamt verdienten 1:1 führte. Dieses gerechte Resultat blieb dann auch so, da Saarbrücken mit ihrer besten Aktion nach dem Tor nur den Pfosten traf und die beiden Torhüter noch einige gefährliche Angriffe der jeweiligen Seiten stoppten.

Dass Hansa mit solchen Leistungen als Zwölfter 8 Punkte Vorsprung auf den Abstiegsbereich hat, zeigt nur wie schwach die 3. Liga ist. Saarbrücken war kaum besser wenn überhaupt und steht mit 4 Punkten mehr 4 Plätze höher.
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Nach diesem insgesamt doch noch erträglichen Kick fuhren wir weiter durchs Saarland. Die bekanntesten und besten Sights neben der gehypten Völklinger Hütte befinden sich wohl in der Ecke um Merzig (die Burgen dort und die Saarschleife), doch dafür war heute bei Dauerregen und wie immer vollen Straßen keine Zeit mehr.
Kirkel hat mit der ehemaligen Reichsfeste ja auch eine ganz ordentliche Burgruine in schöner, aber leider zersiedelter Berglandschaft zu bieten. Homburg (Saar) ist ausgesprochen hässlich, aber über dieser Häuseransammlung thronen wenigstens die Reste einer gewaltigen Festung. Für die Gänge nimmt man am besten eine Taschenlampe mit...
Schließlich waren wir noch in Ottweiler, das vom ADAC-Atlas zwar völlig überbewertet wurde, aber mit ein bisschen Fachwerk, einer interessanten Kirche mit Stadtturm und drei, vier Renaissancegebäuden (u.a. einem verbauten Schloss), ganz ansehnlich war.

Übernachtet wurde noch mal im benachbarten Frankreich, ehe es Sonntag nach Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg für Sightseeing bzw. Fußball ging.
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Statistik:
- Grounds: 906 (heute 1 neuer; diese Saison: 138 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.772 (heute 1, diese Saison: 195)
- Tageskilometer: 210 (210 Auto)
- Saisonkilometer: 47.790 (38.630 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 2.800 Fahrrad/ 170 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 59 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 352

Teil 3: Fußball nun auch in Baden-Württemberg

TSV Affalterbach 1909 ---------------------------------------- 2
SV Salamander Kornwestheim II --------------------------- 0
- Datum: Sonntag, 28. April 2013 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Kreisliga A 1, Bezirk Enz/ Murr (9. Liga, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-0 nach 91 Min. (45/46) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 7. Luca Maurici, 2-0 70. Jürgen Stopfer
- Verwarnungen: Luca Maurici (Affalterbach); Nr. 13 (Kornwestheim)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportzentrum in den Holzäckern (Kap. 2.030, davon 30 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 80 (darunter ca. 6 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,5/10 (Allenfalls mittelmäßiges Spiel)
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Photos with English Commentary:

Am Sonntag besichtigten wir noch einige Sehenswürdigkeiten im Süden von Rheinland-Pfalz, ehe wir das nächstbeste Spiel in BaWü aufsuchten, um auch in diesem Bundesland mal Fußball gesehen zu haben.

Zweibrücken war unser erstes Besichtigungsziel, doch die sehr hässliche Innenstadt, in der ein kleines Schloss steht, zeigte mal wieder nur zu deutlich: Rheinland-Pfalz ist nur deshalb so ein sehenswertes Bundesland, da es auf jedem Berg und jedem Hügel eine Burganlage oder Schloss in schöner Landschaft zu bieten hat. Die Städte sind so scheiße wie im Saarland und taugen somit (fast) alle nichts. Also auf zu bekannteren Burgen auf dem Weg! Mit den rekonstruierten Anlagen von Trifels und Landeck hatten wir uns eindrucksvolle Exemplare in spektakulärer Landschaft (Trifels noch deutlich mehr als Landeck) ausgesucht, doch beide Burgen sind alles andere als „echt“. Zwar ganz guter Historismus, aber kein Vergleich zu den Burgen in Tschechien oder dem Nahen Osten, weswegen es kein Wunder ist, dass man Rheinland-Pfalz mit seinen ganzen Kitschburgen als Burgenland klar hinter Böhmen einordnen muss.

In Baden-Württemberg angekommen, fuhren wir durch Billigheim und Marbach am Neckar, wobei v.a. letztgenannter Ort lohnte: nicht nur das Geburtshaus von Schiller sieht gut aus dort! Dann saßen wir die nächsten zwei Stunden auf dem Sportplatz am Rande von Affalterbach rum und sahen den 8. gegen den 4. der Kreisliga kicken. Pervers, dass 3€ Eintritt normal sind in BaWü. Immerhin hat man eine kleine Tribüne in Form von Steinstufen an einem Graswall auf einer Längsseite.

Das Spiel war recht arm an Höhepunkten, also kaum Kreisligadurchschnitt. Die Heimelf ging früh in Führung. Das frühere Werksteam der Salamander Schuhfabrik aus Kornwestheim kam kaum zum Zuge. Nach dem Seitenwechsel gelang Mitte der zweiten Hälfte die Entscheidung mit einem gut heraus gespielten 2:0. Der 13er von Kornwestheim fing dann an zu hucken, zog einem Gegenspieler im Rücken des sicheren Schiedsrichters an den Haaren. Foul auf Niveau Frauenkreisklasse Saalekreis... Der Schiri ließ sich nie aus der Ruhe bringen, brachte immer mal ein paar flotte Sprüche in seinem fürchterlichen Schwäbisch, sodass sich das Spiel schnell wieder beruhigte. Interessant war übrigens, dass es in dieser Liga einen Stadionsprecher gab, der auch ziemlich viel ansagte. Der war übrigens auch für Ostdeutsche gut verständlich: wer den als Muttersprachler nicht verstanden hat, muss schon sehr doof sein...

Nach dem Spiel beim, wie der Stadionsprecher es aussprach: „DSV Affaldä’bach“, fuhren wir durch das Hohenloher Land. Mit einem Abstecher zu einem rekonstruierten Limes-Wachturm beim Dorf Grab, ging es nach Schwäbisch Hall. Das Wehrkloster im Ortsteil Comburg ist ein sehr eindrucksvoller Bau mit Wehrgängen, Festungsmauern, Wohngebäuden und einer großen Kirche. Die eigentliche Stadt Schwäbisch Hall lohnt sich wegen ihres von Fachwerk, Renaissance und Barock geprägten Stadtzentrums. Comburg eingerechnet ist Schwäbisch Hall in Deutschland unter den 30, 40 sehenswertesten Orten einzuordnen. In Baden-Württemberg war er bisher der schönste!

Zurück waren wir dann 23 Uhr. Montag und Dienstagfrüh war Uni angesagt und am Dienstagabend schon wieder Fußball...
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Statistik:
- Grounds: 907 (heute 1 neuer; diese Saison: 139 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.773 (heute 1, diese Saison: 196)
- Tageskilometer: 730 (730 Auto)
- Saisonkilometer: 48.520 (37.350 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 2.800 Fahrrad/ 170 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 60 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 352

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