Dienstag, 2. April 2013

W348-449I: Ostern mit Schnee, massenhaft Spielausfällen und Kunstrasen-Fußball trotz bespielbarer Rasenplätze

Die Berichte:
a) 2. Liga Basketball: Chemnitz – Nürnberg
b) Landesklasse MV: FK Rene Schneider – Warnemünde
c) Inlinehockey Internationales Benefizspiel: Rostock - Kopenhagen
d) Oberliga: Altlüdersdorf – Lichtenberg (in Lindow)
e) Landesklasse: 1. FC Weißenfels – TSV Leuna (Röntgenweg)

W348I: Basketball mit vier Stehplatzkategorien am Gründonnerstag (Ostern I)

Basketballvereinigung Chemnitz 1999 ---------------- 66
Franken Hexer Nürnberger Basketball Club -------- 78
- Datum: Donnerstag, 28. März 2013 – Tipp-off: 19.30
- Wettbewerb: 2. Liga ProA (2. Profibasketballliga)
- Ergebnis: 66-78 nach 40 Min. (4x10)
- Viertelergebnisse: 17-18, 14-27, 11-20, 24-13
- Punkte: Alexander Jones 16, Donald Lawson 15, Jorge Schmidt 10, Philipp Stachula 9, Takumi Ishizaki 7, Alexander Rosenthal 5, Robert Cardenas 4 (Chemnitz); Frederick Zamal Nixon 23, Ahmad Smith 13, Nikita Khartchenkov 13, Dorian McDaniel 10, Cornelius Adler 7, Ronald Thompson 4, Michael Nunnally 4, Juan Reile 2, Sebastian Schröder 2 (Nürnberg)
- Freiwurfquote: Chemnitz 59,3% (16/27); Nürnberg 54,5% (12/22) - Fouls: Takumi Ishizaki 5, Jorge Schmidt 5, Alexander Jones 5, Alexander Rosenthal 2, Philipp Stachula 2, Blanchard Obiango 1, Donald Lawson 1, Robert Cardenas 1 (Chemnitz = 22); Michael Nunnally 4, Frederick Zamal Nixon 4, Dorian McDaniel 4, Ahmad Smith 3, Ronald Thompson 3, Sebastian Schröder 1, Nikita Khartchenkov 1, Cornelius Adler 1, Luke Fabrizius 1 (Nürnberg = 22)
- Spielort: Richard-Hartmann-Halle (Kap. 3.000, davon 2.600 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 2.900 (darunter 2.078 zahlende und ca. 100 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Dürftiges Spielniveau mit miserabler Wurfquote, aber starker Support von beiden Seiten) DSC00596  
Photos with English Commentary:
a) Basketball 2nd Division: Chemnitz Niners v Nuremberg BC

Nach einem Termin im Institut – für den Auslandsaufenthalt in Algerien ist halt noch einiges zu tun, wobei ich für 10 Minuten Beratung mit dem Prof 70 Minuten mit Kommilitonen, die alle vor mir dran waren, warten musste – schafften wir es endlich einmal nach Chemnitz. Vor etlichen Spielzeiten waren uns die “Niners” positiv beim MBC aufgefallen: 300-400 Leute am Start, erstmal mit Kassenrollen alles zugemüllt, Wunderkerzenparade und dann die Halle niedergesungen und auch immer wieder schön rumgepöbelt...

Da mein Vater so pünktlich von Arbeit kam wie die Deutsche Bahn in Merseburg ankommt – mit 40 Minuten Verspätung – wurde es echt knapp: nur mit rücksichtslosem Am-Anschlag-Fahren schafften wir es, 15 Minuten vor Tip-Off aufzukreuzen. Mit 9€ (ermäßigt 7€) war recht wenig Eintritt zu entrichten, allerdings war es die dritte Preiskategorie schräg hinterm Korb. Bessere Karten waren alle schon verkauft. Die Kategorien sind fairerweise nach Sicht und sinnloserweise nach Sitz- und Stehplätzen aufgeteilt. Im Prinzip hat man nämlich nicht drei Sitz- und eine Stehplatzkategorie, sondern vier Stehplatzkategorien.

Die Fans konnten weitestgehend das halten, was man von ihnen erwartet hatte: die ganze Zeit wurde gestanden – nur in den Pausen wie Auszeiten und Halbzeit saßen alle – ausdauernd akustisch und mit Trommeln angefeuert, außerhalb des Stimmungsbereiches wenigstens geklatscht und stehend mitgefiebert. Auch die Nürnberger Fans, die mit Fahnen und Gegröle am Start waren, waren erfreulich gut drauf. Obwohl die Nürnberger Mannschaft fast nur ausländische Spieler am Start hat und darunter auch einige arrogant und undiszipliniert auftretenden Afroamerikaner, gab es keine groben Ausfälligkeiten (schon gar keine rassistischen) das angeblich so schlimmen Chemnitzer Publikums.

Beim letzten Heimspiel gab es ja einen interessanten Skandal: Angeblich wurde ein schwarzer Gästespieler, der sich wohl noch blöder aufführte als die Typen aus Nürnberg, böse beleidigt. Liest man diesen Artikel, erscheint es aber sehr zweifelhaft, was da von diesem einen Profispieler, dem Göttinger Verein und den Schmierblättern „Göttinger Allgemeine“ und „HNA“ kommt. Letztere ist mir schon aufgefallen, da sie nicht nur qualitativ sehr schlecht ist, sondern auch islamfeindlichen Persönlichkeiten ein Forum bot: interessante Zweischneidigkeit jedenfalls bei Rassismus. Die Reaktion des Niners-Präsidenten, gegen diesen Fanhäuptling rechtliche Schritte anzudrohen, ist auch richtig: der tätigt ja so Aussagen nicht privat oder in einem Amateurmedium wie einem Blog oder Forum, sondern in der Presse.
 DSC00510 
Kommen wir aber mal wieder darauf zurück, was heute so abging: während die Stimmung wie gesagt stark war, war das Spiel ziemlich dürftig. Nach einem guten ersten Viertel ging das Niveau immer weiter nach unten. Nürnberg beherrschte das Spiel ohne großen Aufwand oder besondere Leistungen eindeutig. Chemnitz war kaum zweitligatauglich, aber faselte noch was von Play-offs. Was soll man dazu sagen, bei so einer Wurfquote und solchen technischen Mängeln?! Das dritte Viertel war das schlechteste der gesamten Partie, da nun auch Nürnberg nachließ und Schwächen in den Würfen wie auch der Disziplin offenbarte. Beide Teams bekamen erst im Schlussabschnitt noch etwas die Kurve. Mit 12 Punkten siegte der Gast dann aber völlig verdient beim BVC.

Zurück ging es denselben Weg wie hin: Von Chemnitz aus über die Autobahn bis Gera und ab da über Zeitz und Weißenfels die Bundesstraßen nach Merseburg. Zügig ging es voran, denn noch schneite es nicht – wobei der Schnee Tags darauf nicht so derb war, sieht man einmal davon ab, dass Schnee zu Ostern an sich schon derb dreist ist...
 DSC00520  
Statistik:
- Grounds: 891 (heute 1 neue; diese Saison: 123 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.749 (heute 1, diese Saison: 172)
- Tageskilometer: 250 (250 Auto)
- Saisonkilometer: 44.190 (35.010 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 2.340 Fahrrad/ 170 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 39 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 348

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

W348II: Unnötige Ausfälle in und kurze Besichtigungen bei Berlin am Karfreitag (Ostern II)

Photos with English Commentary:

Man hat immer Schwierigkeiten, am Karfreitag Spiele zu finden, da es teilweise noch althergebrachte Feiertagsregeln gibt, die ein Sportverbot an Karfreitag vorsehen. Aber wenn es an Karfreitag schneit, dann ist die absolute Scheiße vorprogrammiert: Freitag, Feiertag und kein Sport! Denn Hallensport läuft faktisch gar keiner und Fußball wird dank solcher Idioten wie dem Berliner Sportamt, die übrigens hellsehen konnten und schon 48 Stunden vorher die Spiele generell absagten, völlig lahmgelegt. Ich wette, da war nicht ein einziger Platz in ganz Berlin nach vernünftigen Maßstäben unbespielbar: 10cm Schnee ist wirklich kein Absagegrund, da keine erhöhte Verletzungsgefahr vorliegt bei so einem weichen Schneeteppich wie heute; die Temperaturen lagen sogar knapp über Null und wenn die halbe Mannschaft Osterurlaub macht, dann improvisiert man halt und spielt 8 gegen 7 oder 9 gegen 9! Aber zu Improvisation ist man hierzulande leider nicht fähig, da man die letzten zwei Jahrzehnte nicht dazu gezwungen war...
 DSC00634 
So fuhren wir an unserer Hauptstadt vorbei und guckten die nahegelegenen brandenburgischen Orte Beelitz-Heilstätten und Kloster Lehnin an. Die Altstadt von Beelitz lohnt nicht so besonders, da um die zusammengewürfelte Backsteinkirche herum recht primitive Ackerbürgerhäuser stehen und sonst eigentlich nichts zu sehen ist, aber die Heilstätten sind eine eindrucksvolle Anlage von Bauten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts im Kiefernwald. Die Schilder können getrost ignoriert werden – es laufen unablässig Besucher durch die weitläufige Anlage schöner aber verfallener Villen. Das Heizkraftwerk aus dem späten 19. Jahrhundert ist ein besonderer Blickfang. Das Kloster in Lehnin stellte sich dann als nicht so sehenswert wie jenes in Chorin, das jedoch bautechnisch sehr ähnlich ist, heraus. Der recht große Backsteinbau war heute genauso wenig zugänglich wie die umliegenden zahlreichen Nebengebäude des Klosters.

In Rostock schließlich angekommen, trafen wir uns mit Onkel Thomas und gingen gut Essen. Wie üblich wurde bei Blohms auf dem Reiterhof in Diedrichshagen übernachtet.
 DSC00656 
 Statistik:
- Grounds: 891 (heute 0 neue; diese Saison: 123 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.749 (heute 0, diese Saison: 172)
- Tageskilometer: 470 (470 Auto)
- Saisonkilometer: 44.580 (35.480 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 2.340 Fahrrad/ 170 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 39 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 348

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

W348III: Regionaler Fußball und Internationales Inlinehockey am Ostersamstag (Ostern III)

FC Förderkader Rene Schneider (Rostock) ----------- 3
Sportverein Warnemünde Fußball ---------------------- 0
- Datum: Samstag, 30. März 2013 – Anstoß: 14.00
- Wettbewerb: Landesklasse Mecklenburg-Vorpommern, Staffel IV (8. Liga, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 3-0 nach 92 Min. (46/46) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 40. (?), 2-0 60. (?), 3-0 70. (?)
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, Platz IV, Kunstrasen II (Warnemünde, Heimrecht getauscht; Kap. 750 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (max. 10 FK-Fans und ca. 20 Warnemünder)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz gutes Spiel, das vom Förderkader klar bestimmt wurde – mit 3:0 war SVW noch gut bedient...)

Rostocker Nasenbären ------------------------------------- 4
Copenhagen Vikings Skaterhockey ---------------------- 9
- Datum: Samstag, 30. März 2013 – Beginn: 19.20
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel im Inlineskaterhockey (1. Bundesliga Nord gegen Dansk Mesterskap = 1. dänische Liga)
- Ergebnis: 4-9 nach 60 Min. (3x20)
- Drittelergebnisse: 1-0, 1-2, 2-7
- Tore: 1-0 3.20 Folkert, 1-1 23.14 Larsen, 2-1 33.03 Herrmann (PP1), 2-2 34.06 Andersson, 2-3 40.14 Bauw, 2-4 44.38 Lauritsen, 2-5 48.26 Bauw (3v3), 2-6 49.49 Larsen, 2-7 50.35 Bauw, 2-8 51.45 Møllegaard, 3-8 55.06 Brümmer, 4-8 55.44 Koubenski, 4-9 57.59 (PP1) Møllegaard
- Zeitstrafen: 2x Paepke, 2x Herrmann, 2x Koubenski, Jagnow, Müller (Rostock = 16 Minuten), Nielsen, Ross, Møllegaard (Kopenhagen = 6 Minuten)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sporthalle Tschaikowski-Straße, sogenannte OSPA-„Arena“ (Kap. heute ca. 450, davon ca. 350 Sitzplätze – sonst 750 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 350 (darunter ca. 20 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz OK das Spiel, aber als die Dänen endlich richtig Hockey zu spielen begannen, wurde Rostock vorgeführt: zwei Drittel waren sie allerdings mehr als nur auf Augenhöhe)
 DSC00688 Photos with English Commentary:
a) Amateur Football in Rostock: SV Warnemünde v Förderkader Rene Schneider
b) International Inlineskater Hockey in Rostock: Nasenbären v Copenhagen Vikings

Ein echtes Fußballwunder: bei 3 Grad über Null und leichtem Schneefall wurde tatsächlich Amateurfußball gespielt! Von den ursprünglich im Raum Rostock angesetzten über 40 Spielen fanden zwar nur 5, 6 statt – aber immerhin. Das interessanteste aus der Landesklasse IV suchten wir uns schließlich heraus: FC Förderkader Rene Schneider, die Auswahl einer vom früheren Profi Rene Schneider gegründeten Fußballschule und ihres Zeichens Tabellenführer, traf auf den SV Warnemünde, eine Mittelfeldmannschaft der Liga mit besserer Vergangenheit in den obersten Amateurligen. Vom Damerower Weg wurde es aufgrund der mangelhaften Beräumung des zweiten Kunstrasens dort, einfach nach Warnemünde hoch verlegt. Ein tolles Heimspiel, für den Förderkader...

Nachdem ich endlich mal mit dieser fürchterlichen Übersetzung (also das Juristen-Deutsch ist ja schon so eine Sache, aber wenn man Juristen-Arabisch vorgesetzt bekommt, hat man auch bei fortgeschrittenem Studium Probleme) weitergekommen bin, ging es in den weitläufigen wie auch hässlichen Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Der einzige der vier Plätze, der etwas daher macht, ist der von Graswällen umgebene Hauptplatz mit ein paar Bänken und Bäumen am Rand. Der war natürlich gesperrt. Völlig ungepflegt sieht der Rasenplatz II aus – da hat seit Monaten keiner mehr drauf gespielt! Der Kunstrasen I war nicht richtig geräumt, aber der sieht so wie so aus wie der Zwillingsbruder von Kunstrasen II: grünes Spielfeld, grüne Zäune, graue Flutlichtfunseln, graues Verbundpflaster, auf das man sich freundlicherweise trotz fehlender Reling ganz nah ans Spielfeld stellen darf. Blick auf Gestrüpp und Moor inklusive. In der Distanz die Plattenbauten von Lichtenhagen. Was für ein hässlicher Scheiß-Platz!!!

Na ja, wenigstens wurde Fußball gespielt und das sogar auf gutem Niveau bei freiem Eintritt für die 30 Interessierten. Das (zum Glück für das unsichere Schiedsrichtergespann!) faire und weitestgehend emotionslose Spiel wurde deutlich vom FC Förderkader bestimmt. Von Beginn an drückten sie auf Tore und ließen nur wenige Angriffe der nominell Gäste und de facto Hausherren zu. Nach 20 Minuten wurde dem Förderkader aus zweifelhaften Gründen (angeblich Foul vorm Schuss) das 1:0 aberkannt, doch nur wenige Minuten später konnte ein abgefälschter Ball über die Linie gedrückt werden.

Nach dem Seitenwechsel war das Spiel noch einseitiger und Rene Schneider ging kaum besser mit den vielen Chancen um: nur ein Weitschuss, der unter dem Körper des Warnemünder Schlussmanns durchrutschte, und ein Kopfball der hoch ins Tor segelte, landeten im Kasten. Warnemünde hatte schon Glück, hier nicht 6:0 oder 8:0 zu verlieren bei der drückenden Überlegenheit der technisch und spielerisch klar stärkeren Fußballschule.
 DSC00721 
Nach einem allenfalls mittelmäßigen mexikanischen Essen im „Salsarico“, das trotz toller Auslastung bei weitem nicht das Niveau von einem „Restaurant Mexico“ in Gera hat (aber welche Gaststätte in MV hat schon das Niveau einer vergleichbaren thüringischen Gaststätte?), ging es in die Sporthalle in der Tschaikowski-Straße. Als wir letztes Jahr dort Handball zu überzogenen Preisen guckten hieß die relativ ansehnliche Halle „Scandlines-Arena“. Nun guckten wir zu noch überzogeneren Preisen Inlinehockey in der „OSPA-Arena“. Wenn die Hütte mal in zwei, drei Jahren „Rosamunde Schröder’s Fischstube ARENA“ oder so was heißt, gibt es vielleicht mal sinnvolle Eintrittspreise. Aber in dieser Mittelstadt am Arsche Deutschlands gibt es nie Studentenermäßigung – die Uni ist halt scheiße, was soll man da sagen: da ist Halle besser! – sodass ein Besuch jeglicher höherklassiger Sportevents teuer wird. 7€ sind für 1. Bundesliga im Inlinehockey aber dreist überzogen. In Berlin gab es freien Eintritt, in ... Dem Kinderhospiz hätte ich die 7€ ja gegönnt, aber dem Verein nicht. Der schickte nur ihre Wänster mit Sammelbüchsen betteln, statt den Eintritt (wie bei jedem normalen Benefizspiel, das nicht in Rostock stattfindet) abzugeben. Wenigstens sponserte die Spardabank mit mehreren Tausend Euro – die Rostocker bei ihrem lächerlichen Vorhaben erstklassig zu spielen und das Kinderhospiz für ihr lobenswertes Anliegen todkranken Kindern Freude zu bereiten.

Erstaunt war ich über den Zuschauerzuspruch nur bis ich gemerkt habe, dass ein recht großer Anteil Spieler des Freizeitturniers, das vor diesem Benefizspiel ausgetragen wurde, waren. Die Hamburger Hirnamputierten vor uns waren dann ein schönes Beispiel dafür, wie falsch die Idioten liegen, die immer behaupten „nur beim Fußball gibt es pöbelnde Prolls im Publikum“ – da war sogar ein Polizeibeamter unter der Truppe, der genauso Sprüche gegen Schwule klopfte und jungen Frauen hinterher johlte. Kein bisschen anders als die algerischen Unterschichtler beim Fußball in Sétif – nur hantierten die Hamburger halt nicht mit offenem Feuer...

Das Spiel hatte auch kein besonderes Feuer, ehe es im dritten Drittel zu ein paar sinnfreien Fouls der Rostocker kam. Bis dahin musste man sich nur wundern, wie schwach die angebliche europäische Spitzenmannschaft, der dänische Vizemeister aus der Hauptstadt Kopenhagen, auftrat. Rostock, ein Abstiegskandidat der 1. Bundesliga der eine ziemlich dürftige Sportinfrastruktur hat, hielt lange gut mit und war sogar anfangs die bessere Mannschaft. Im ersten Spielabschnitt fiel ein zweifelhaftes Stochertor, der Ausgleich im zweiten Spielabschnitt war aber augenscheinlich irregulär. Erst die darauf folgenden Treffer für beide Teams waren blitzsauber herausgespielt und abgeschlossen.

Im letzten Spielabschnitt (Spielstand 2:2) machten die Dänen dann ernst. Knapp 15 Minuten richtiges Weltklasse-Inlinehockey und schon stand es 2:8. Hätten die Lust oder Ausdauer oder was auch immer da gefehlt hat gehabt und auch nur 40 Minuten auf diesem Niveau gespielt, wäre Rostock mit 20 Gegentoren abgeschossen worden. So wurden sie aber noch mal von den Dänen in der Schlussphase rangelassen und konnten neben Strafminuten auch noch Tore sammeln. 4:9 war ein sehr gnädiges Ergebnis für die Rostocker, die scheinbar nur durch die lockere Trainingsspiel-Einstellung der Dänen so lange das Spiel offen gestalteten!
 DSC00775 
Statistik:
- Grounds: 892 (heute 1 neuer; diese Saison: 124 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.751 (heute 2, diese Saison: 174)
- Tageskilometer: 60 (60 Auto)
- Saisonkilometer: 44.640 (35.540 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 2.340 Fahrrad/ 170 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 40 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 348

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

W348IV: Oberliga in der Brandenburgischen Provinz am Ostersonntag (Ostern IV)

Sportverein Altlüdersdorf --------------------------------- 0
Sportverein Lichtenberg 1947 (Berlin) ----------------- 1
- Datum: Sonntag, 31. März 2013 – Anstoß: 14.00
- Wettbewerb: NOFV Oberliga Nord (5. Liga, 2. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 0-1 nach 95 Min. (47/48) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 0-1 75. Geoffrey Borchardt
- Verwarnungen: Zvonimir Penava, Armand Deugoue Leugoue (Altlüdersdorf), Sebastian Reiniger, Christoph Zimdahl, Marinko Becke (Lichtenberg)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sport- und Bildungszentrum Lindow/ Mark (Kap. 250 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 170 (darunter 110 zahlende und ca. 40 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Mittelmäßiges und ausgeglichenes Spiel mit dem besseren Ende für die etwas bessere Mannschaft)
 DSC00903  
Photos with English Commentary:
a) Semi-Pro Football on a Shit Ground in the Woods: Altlüdersdorf v Lichtenberg in Lindow
 
Anja gab uns noch einen guten Groundhoppingtipp, da wir nach der Absage des Spiels in Rathenow mit einem fußballlosen Sonntag gerechnet hatten, aber in der Oberliga gab es tatsächlich einen Kick. Es ist zwar unsagbar, dass auf einem ausbautenlosen Kunstrasen in einem Waldstück, kilometerweit vom eigentlichen Ort, gekickt wurde, aber immerhin ein Spiel.

Zuerst brachen wir aber morgens in Rostock auf und fuhren bis Wittstock/ Dosse durch. Die Stadt lohnt eine Besichtigung. Das bekannte Museum zum Dreißigjährigen Krieg hatte zwar noch nicht offen, aber die Burganlage, in der es untergebracht ist, kann auch so besucht werden. Ohnehin sind die Backsteinmauern, die die Stadtbefestigung darstellen, das Wichtigste in Wittstock. Eine interessante Kirche und ein paar Fachwerkhäuser gibt es auch.
Wir fuhren weiter nach Osten in die Ruppiner Schweiz: in Schweinrich gibt es eine Feldsteinkirche zu sehen.
In Rheinsberg befindet sich ein bekanntes Schloss mit mehreren Nebenbauten und weitläufigem Park, der sich nun unter 10cm Schnee versteckte. Der Rest des Ortes ist von sehr primitiven Baustil.

In Altlüdersdorf gibt es dann schließlich eine sehenswerte kleine Fachwerkkirche, hinter deren Friedhof sich die Sportanlage des Oberligisten SV Altlüdersdorf befindet. Einige zahlungskräftige Sponsoren ermöglichen hier, dass diverse Berliner und ausländische Spieler in der tiefsten märkischen Provinz auf einem besseren Kreisligaplatz halbprofessionellen Fußball mit professionellen Strukturen bieten. Aufgrund geringfügigen Schneebelags wurde das Spiel gegen Lichtenberg ins 18km entfernte Lindow (Mark) auf einen noch unzulänglicheren und hässlicheren Platz verlegt.

Gransees recht ansehnliche Altstadt kannten wir bereits, sodass wir ins eben genannte Lindow (Mark) weiterfuhren. Dort schauten wir uns noch die Klosterruine und die Kirche aus dem 19. Jahrhundert an. Einen innenstadtnahen, richtigen Fußballplatz mit Rasenbelag gibt es auch in Lindow, doch 2,5km außerhalb, mitten in einem Kiefernwald, befindet sich ein Leistungszentrum des brandenburgischen Verbandes. Zwei verschneite aber bespielbare Rasenplätze und ein schlampig beräumter Kunstrasen befinden sich dort. Was all diese Plätze gemeinsam haben? Es ist abartig, dort ein Oberligaspiel auszutragen!
 DSC00854 
Von Bäumen umgeben und einem hässlichen Funktionsgebäude mit Sporthalle flankiert liegt der Kunstrasen mit einigen Fangzäunen, aber auch Stellen ohne Sichtbehinderungen für 250 Zuschauer, da in der Pampa. Wer rechtzeitig kam und nicht zu vergreist oder doof ist, der stellte sich auf die über einen Meter hohen Schneehaufen um über die Köpfe der Spieler hinwegsehen zu können. Für 6€ (erm. 4€), was in der Oberliga unterm Schnitt, für diesen Platz aber immer noch zu hoch ist, sollte eine bessere Sicht auch schon sein! Immerhin kamen fast 200 Zuschauer, davon viele Altlüdersdorfer mit Fahnen und Bannern. Außer Zwischenrufen von beiden Fangruppen gab es aber keine Reaktionen auf dieses durchschnittliche Spiel.

Bis zur Pause war Altlüdersdorf die aktivere und bessere Mannschaft, die allerdings unfähig war, ihre Chancen zu verwerten. Auch Lichtenberg hatte ein paar Torgelegenheiten, aber insgesamt spielte sich nicht so viel vor den Toren ab. Das wurde im zweiten Spielabschnitt durch die Lichtenberger, die nun aktiver und stärker wurden besser. Ebenso wurde die Schiedsrichterleistung besser – was der arrogante, kleinliche Schiedsrichter und seine sinnfrei winkenden Assistenten da bis zur Pause boten, war lächerlich. Ein Tor fiel auch endlich. Nachdem in der 70. der Gast aus Abseitsposition traf, konnten sie im dritten Anlauf den Ball über die Linie bringen, wobei der SVA-Schlussmann ihn nur knapp hinter der Linie erwischte. Der besonders unsinnig winkende Linienrichter auf unserer Seite erkannte da mal ausnahmsweise richtig, dass der Ball im Tor war...

Altlüdersdorf machte noch etwas Druck, war aber nicht fähig, den Ball wuchtig auf den Kasten zu bringen. Überzeugend ist etwas anderes, aber von diesen beiden nicht sonderlich leistungsstarken Teams waren sie das etwas bessere und gewannen nicht unverdient mit 0:1.
 DSC00927 
Nach dem Spiel gingen wir beim Döner in Lindow essen und besichtigten Kyritz an der Knatter. Ein paar unspektakuläre aber ansehnliche Fachwerkhäuser, eine interessante Kirche und etwas Stadtbefestigung gibt es da zu sehen. In Metzelthin ist die Dorfkirche ganz interessant, während in Demerthin das Renaissanceschloss direkt am Fußballplatz durch sein Portal zu überzeugen weiß. Eine Feldsteinkirche gibt es dort auch. Plattenburg war dann ein netter Abschluss: auf engen Straßen ging es durch versumpfte Wälder zu einem wuchtigen Wasserschloss.

Zurück fuhren wir über Havelberg und Jerichow. Tanken in Magdedorf, ein Zwischenstopp in Staßfurt und gegen 23 Uhr waren wir dann wieder in Merseburg, wo wir gleich die Planung für Ostermontag änderten, denn da stand in Sachen Fußballplätze der Gipfel der Perversion an...
 DSC00963  
Statistik:
- Grounds: 893 (heute 1 neuer; diese Saison: 125 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.752 (heute 1, diese Saison: 175)
- Tageskilometer: 560 (560 Auto)
- Saisonkilometer: 45.200 (36.100 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 2.340 Fahrrad/ 170 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 41 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 348

* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *

W349I: Wie fertig müssen die sein? Der 1. FC spielt im Affenkäfig von Rot-Weiß am Ostermontag! (Ostern V)

1. FC Weißenfels --------------------------------------------- 1
TSV Leuna 1919 --------------------------------------------- 0
- Datum: Montag, 1. April 2013 – Anstoß: 17.40
- Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-0 nach 94 Min. (45/49) – Halbzeit: 1-0
- Tor: 1-0 17. Ronny Scharf („Foul“-Elfmeter)
- Verwarnungen: Max Pfannschmidt, Felix Rackowitz, Kai Tillmann (Weißenfels), Rene Lorber, Kevin Degner, Franz Motz, Jens Heinecke, Nino Hammerschmidt, Ronny Wentzel (Leuna)
- Platzverweise: Rene Slawinsky von Weißenfels (24. wg. groben Foulspiels)
- Spielort: Kunstrasenplatz am Röntgenweg (Kap. 524, davon 24 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 150 (darunter ca. 45 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes, spannendes und emotionales Spiel)
 DSC00987 
Photos with English Commentary:

Wenn man auf den hässlichen Nebenplatz des Stadtrivalen ausweichen muss, muss die Lage ernst sein. Aber wenn ein extremer Spielabsagewahn gepaart mit einer Kunstrasensucht quer durch alle deutschen Fußballverbände grassiert, hilft nichts anderes mehr.

Zuerst raubte natürlich der Spielausschuss dem Nachwuchs von Leuna und Meuschau die Freude, bei 5 Grad auf leicht matschigen und teilweise mit Schneeresten bedeckten Plätzen zu spielen. Als ob alle in den Osterurlaub gefahren wären! Und selbst wenn – ich muss mal festhalten, dass als ich in dem Alter war, es noch möglich gewesen ist, solche Spiele auszutragen: lange Sporthose unter die Trikotshorts, Pullover unters Trikot, Mütze vom Lieblingsbundesligisten aufn Schäddel und Muddi oder Vaddi plärren mit Thermoskanne Früchtetee in der Kralle von draußen übers Feld wohin man abspielen solle... Unglaublich, dass ich als 23jähriger schon solche Anekdoten bringen muss, da sich innerhalb kürzester Zeit die Verhältnisse so geändert haben und so ein Absetzungs- und Verlegungswahn gemacht wird, dass die Kleinfeldjunioren nach der Schule statt Trainingseinheiten dann im Mai und Juni Mittwochsspiele durchführen. Das wiederum habe ich nie gehabt: zu meiner Jugendspielerzeit wurde unter der Woche nur an Feiertagen gekickt!

Eigentlich sollte man den Amateurfußball hierzulande aus diesen Gründen boykottieren, aber es macht zu viel Spaß, wenn dann bei zweistelligen Temperaturen und Sonne oder Wolken (also Ende April bis Juni und August bis Anfang November) doch ein geregelter Spielbetrieb stattfindet. Zur Winterszeit und teilweise auch in Herbst und Frühjahr findet aber kaum ein geregelter Spielbetrieb statt, sodass man – wenn überhaupt – auf irgendeinem Kunstrasennebenplatz endet. Der Gipfel des Asozialen ist natürlich der perverse Kunstrasen im Röntgenweg, auch bekannt als „Affenkäfig des Tierparks Weißenfels“! Dieser Tierpark ist übrigens wirklich einer der schlechtesten deutschen Zoos, kostet aber weniger Eintritt als so ein Landesklassespiel in diesem Käfigplatz.
 DSC00999 
Auf dem Weg testeten wir eine Stunde lang den Sportplatz von Schkortleben auf Bespielbarkeit: kaum Matsch, gar kein Schnee und absolut problemlos bespielbar – so wie alle anderen Rasenplätze im Regionalbezirk Weißenfels auch. Aber dass die gehirnamputierte Stadt mit der Sperrung der Plätze den Spielbetrieb lahmlegt, stört auch die Weißenfelser Fans und Spieler. Auf der „Fortschritt Pöbel“-Seite war auch von „lachhaften Absetzungen“ die Rede und der Ärger über die Ansetzung auf dem „Plaste-Platz“ groß. Schade, dass es keine Möglichkeit gibt, einfach in Schkortleben zu spielen, wenn die scheiß Stadt alle sonstigen Anlagen sperrt. Was die sich in diesem Kaff vorstellen?! Als ob es ein Problem wäre, wenn der Rasen zertreten wird! Das Stadtstadion hat zwei Nebenplätze, wieso kickt man nicht da?! Das ist Amateurfußball für den man nicht Unsummen für Rasenpflege verschwenden muss und Kunstrasenplätze für hunderttausende von Euro erst gar nicht anlegen sollte! Und wenn man dann einen Kunstrasen anschafft, dann doch nicht so einen Dreck wie bei Rot-Weiß!

Zur Sache: Wir parkten auf dem Platz vorm Supermarkt, guckten dann ob Eintritt genommen wird und ärgerten uns darüber, dass man tatsächlich die üblichen 3€ wollte, obwohl auf allen Plätzen massive Sichteinschränkungen bestehen. Ob der 1. FC Platzmiete zahlen muss oder ob sie aus anderen Gründen auf Eintritt angewiesen sind, ist mir scheiß egal. Auf so einem Platz spielt man einfach kein Punktspiel!
Also einmal um den alten Supermarkt herum und zur Belustigung der Leunaer Bank außen an den Zaun gestellt. Hier war die Sicht genauso schlecht wie drinnen, aber die Ordner trauten sich nichts zu sagen, da man nicht das Vereinsgelände betrat sondern auf einem frei zugänglichen Privatgelände, dessen Besitzer nicht greifbar ist, stand. Interessanter wird es übrigens, wenn man sich eine bessere Sicht verschafft, indem man auf das Dach des Supermarktes (die eine Laterne steht sehr praktisch neben dem Gebäude) klettert. Der alte Schlachthof bietet auch eine gute Zuschauersicht, wobei das schon eindeutiger Hausfriedensbruch wäre. Aber wie auch immer: dass nur sieben weitere Fans außer uns von außen zuschauten, finde ich bescheuert. In Algerien zum Beispiel, wären bei einem Spiel mit 150 Zuschauern auf einem solchen Platz nicht 10 Leute draußen und 140 drinnen gewesen, sondern 10 drinnen und 140 draußen auf den Dächern der umliegenden Gebäude...
 DSC01009 
Warum gerade der Vergleich zu Algerien? Na: so hitzig wie das Spiel war, hätte es auch ein Spiel der „Ligue Amateur Inter-Regions Algerie“ sein können. Nach fünf Minuten die ersten Beschimpfungen von Spielern wie Zuschauern, nach 15 das erste größere Geschrei, da der 24jährige Unparteiische Beutel aus Halle einen sehr zweifelhaften Elfer für den 1. FC verhängte, und nachdem dieser sicher verwandelt wurde, meinte ein bekloppter Weißenfelser sich alles rausnehmen zu können und trat Kevin übel um. Nach 23 Minuten also schon der erste Platzverweis!

Leuna konnte aus der numerischen Überlegenheit aber leider nichts machen. Dass der TSV gegen den Abstieg kämpft und nicht wie die letzten Jahre immer um die Tabellenspitze, die von Weißenfels mit 12 Punkten Vorsprung verteidigt wird, war leider zu merken. Besonders in der zweiten Hälfte hatte der TSV viele Gelegenheiten das Spiel zu drehen, doch außer einem Pfostentreffer und ein paar knapp vorbei oder drüber geschossenen Bällen kam fast nichts auf das Tor des dauernd arrogant provozierenden WSF-Keepers. Noch dümmer benahm sich übrigens der Weißenfelser Trainerstab: Anweisungen bei einem Freistoß wie „Nachsetzen, der Torwart hält keinen Ball“ oder Anfangen von Schubsereien nach einem Foul müssen nun wirklich nicht sein.

Weißenfels ist schon eine etwas unfair auftretende Truppe, die heute nicht einmal überzeugend unter Beweis stellen konnte, warum sie an erster Stelle steht. In der zweiten Halbzeit hatten sie kaum eine Torchance, da man die 10m neben den Kasten gehenden Freistöße kaum als solche bezeichnen kann. So lebte das Spiel relativ stark von den Emotionen, harten Zweikämpfen und Streitereien. Dem jungen Schiedsrichtergespann um Sportfreund Beutel machten es beide Seiten nicht leicht, so waren auch ein paar offensichtlich falsche Entscheidungen (mehr gegen Leuna, aber auch gegen Weißenfels) dabei, aber er hatte das Match besser im Griff, als andere junge Kollegen von ihm gewisse andere hitzige Spiele...

Für das raue Spiel und für den billigen Erfolg der Weißenfelser ging es übrigens recht gesittet nach Abpfiff ab: der beknackte 1.FC-Torwart war mal wieder Hauptakteur bei der Rudelbildung auf dem Weg in die Kabinen, aber außer einigen Beschimpfungen und einem Böllerwurf gab es keinen Stress. Die Situation schien sich fünf Minuten nach Spielschluss auch beruhigt zu haben. Zumindest nahm es sich diesmal niemand - nicht einmal der Weißenfelser Torwart - heraus, auf den Platz zu pissen...
 DSC01068  
Statistik:
- Grounds: 893 (heute 0 neue; diese Saison: 125 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.753 (heute 1, diese Saison: 176)
- Tageskilometer: 40 (40 Auto)
- Saisonkilometer: 45.240 (36.140 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 2.340 Fahrrad/ 170 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 42 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 349

Fazit:
Wettertechnisch das beschissenste Osterfest aller Zeiten, doch kaum ein Spiel wurde zu Recht abgesetzt und keine einzige der Verlegungen auf die jeweils abartig hässlichen Kunstrasenplätze (alle drei besuchten Anlagen zwischen 0,0 und 1,0/10 Punkten) war notwendig. Aus diesem langen Wochenende haben wir aber noch das Bestmögliche herausgeholt. Fünf Spiele in fünf Tagen und dabei nur ein Tag ohne Spiel. Drei Sportarten, drei neue Grounds. Sagen wir mal so: die Feiertage sind akzeptabel verlaufen...

Keine Kommentare: