Montag, 8. April 2013
W349III: Ein Typischer Sportsamstag in Rostock
SG Motor Neptun Rostock II -------------------------------- 1
FSV Nordost Rostock ------------------------------------------ 2
- Datum: Samstag, 6. April 2013 – Anstoß: 10.00
- Wettbewerb: Kreisliga Warnow, Staffel I (10. Liga, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-2 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 42. Nr. 9, 1-1 49. Nr. 8, 1-2 85. TW-Nr.1 (Foulelfmeter)
- Verwarnungen: Nr. 5 (Motor Neptun); Nr. 3, 7 (Nordost)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportanlage Hans-Sachs-Allee, Hartplatz I (Kap. 1.500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (darunter Gästefans: mind. 5)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Einige kuriose Szenen, spannend war das Spiel auch – aber selbst für Kreisliga schwaches Gesamtniveau)
F.C. Hansa Rostock ------------------------------------------- 0
Deutscher Sportclub Arminia Bielefeld ------------------- 2
- Datum: Samstag, 6. April 2013 – Anstoß: 14.00
- Wettbewerb: 3. Liga (3. Profiliga)
- Ergebnis: 0-2 nach 92 Min. (46/46) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 0-1 48. Christian Müller, 0-2 61. Manuel Hornig
- Verwarnungen: Julien Humbert (Rostock), Manuel Hornig (Bielefeld)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Ostseestadion, sogenannte DKB-„Arena“ (Kap. 29.500, davon 23.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 10.000 (darunter 9.000 zahlende; Gästefans ca. 400)
- Unterhaltungswert: 4,5/10 (Gutes Spiel bis zum 0:2, dann absolut unterirdisch)
Sportverein Warnemünde ---------------------------------- 34
Bad Doberaner Sportverein 1990 II ---------------------- 30
- Datum: Samstag, 6. April 2013 – Anwurf: 19.00
- Wettbewerb: Mecklenburg/Vorpommern-Liga (5. Handballliga, 2. Amateurliga)
- Ergebnis: 34-30 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 12-14
- Tore: k.A. (SVW); k.A. (Bad Doberan)
- Siebenmeterquote: Warnemünde 80% (4/5); Bad Doberan 0% (0/2)
- Gelbe Karten: Nr. 9, 14, 19 (SVW); Nr. 5, 6, 9 (Bad Doberan)
- Zwei-Minuten-Strafen: 2x Nr. 2, Nr. 14 (SVW = 6 Minuten); Nr. 3, 7, 8, 9, 11 (Bad Doberan = 10 Minuten)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sporthalle Gerüstbauerring (Rostock Groß Klein; Kap. 250 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 120 (darunter Gästefans: ca. 10)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Für eine landesweite Liga sehr dürftiges Spielniveau, aber schöne Tore und packende Spielszenen gab es trotzdem zu sehen)
Photos with English Commentary:
a) Amateur Football, Rostock City: Motor Neptun Reserve v FSV Nordost
b) Professional Football, Rostock City: F.C. Hansa v DSC Arminia Bielfeld
c) Amateur Handball, Rostock City: Warnemünde v Bad Doberan Reserve
Kein Schnee, kein Regen, kaum Wind, 5-6 Grad, Sonne – aber angeblich ist der Platz an der Steilküste in Rerik unbespielbar. Also kein Juniorenkick um 10 Uhr, sondern ein 11-Uhr-Spiel in den Niederungen des Fußballkreises Warnow. Ein Wunder, dass diese Gehirnamputierten nicht alle Spiele absagten... Natürlich wurde wieder nicht auf Rasen gespielt, aber in der Hans-Sachs-Allee gibt es ohnehin nur Hartplätze. Einer mit rotem Aschebelag, einen mit grauem Aschebelag – und dazwischen eine fünfreihige massive Stehtribüne mit Grasbewuchs. Für die Spieler ist dieser Aschebelag noch schlimmer als Kunstrasen, bei dem die Verletzungsgefahr schon höher als bei Naturrasen ist, doch für den fotografierenden Fan von den Bildern her schöner als Kunstgrün.
Das Spiel als „schön“ zu bezeichnen wäre völlig übertrieben, doch so alle Viertelstunde gab es spektakuläre und sehenswerte Szenen. Bis ein Tor in der Partie des auf Rang 10 (von 12) stehenden Motor Neptun und des Zweitplatzierten FSV Nordost fiel, dauerte es aber fast eine Dreiviertelstunde. Die deutlich aktivere Gastmannschaft konnte mit einer Bogenlampe aus knapp 20m über den starken Heimtorwart treffen. Kurz nach der Pause gelang Motor Neptun der erste von ihren beiden einzigen wirklich guten Schüssen der Partie: 1-1 ins langen Eck. Nach viel Leerlauf, massiver Zeitverzögerung durch die Heimelf, und miesem Gekicke, dass selbst in der Kreisliga (in spielstärkeren Landkreisen zumindest) selten ist, gab es dann einen Foulelfmeter für die Gäste. Die Szene war eigentlich nicht Elfmeterreif, aber fünf Minuten vorher hatte ein Motor-Spieler einen Gegner ungestraft im Strafraum voll umgeholzt. Der Torwart von Nordost verwandelte den Elfer flach und sicher. Den zweiten guten Schuss der Heimelf gab es gleich darauf zu bewundern. Aus dem Mittelkreis über den Torwart in den Kasten! Leider hatten die beiden Motor-Kicker den Ball mehrfach im Anstoßkreis hin und her und über die Mittellinie geschoben. Ein eindeutig irregulärer Anstoß, weswegen dieser geniale Treffer nicht zählte. Der Ausgleich wäre auch unverdient gewesen.
Wie viele andere Zuschauer von Motor Neptun gingen auch wir zum Ostseestadion weiter, um dort einen weiteren Tiefpunkt des FC Hansa Rostock mitzuerleben.
Hansa gegen Bielefeld vor nicht einmal ansatzweise halbvollen Tribünen. Abstiegskandidat gegen Aufstiegskandidat. Ein munterer Beginn. Hansa spielte trotz gedrückter Stimmung recht gut auf, hielt ab der 15. Minute über weite Strecken mit den Gästen mit und konnte den Arminia-Keeper immer wieder in Schwierigkeiten bringen. Torlos blieb es ob der Unfähigkeit der Rostocker-Pseudoprofis natürlich trotzdem.
Nach dem Seitenwechsel schaffte Bielefeld mit minimalem Aufwand den Pflichtsieg. Der total inkompetente Torwart Brinkies trat über den Ball, legte ihn damit einem Gästestürmer vor, der nur noch einschob. Der charakterlose wie auch dumme Trainer hätte, wenn er diesen Versager schon ins Tor stellt, ihn schnellstmöglich auswechseln müssen – doch er konnte noch einen haltbaren Freistoß ins Tor lassen. Unfassbar, dass einer wie Brinkies Geld mit dem Dreck verdient, den er den teuer bezahlenden Zuschauern bietet. Trainer Fascher ist sowieso der erste Trainer für dessen Rauswurf ich bin: so schlecht die Mannschaft auch ist – mit einem Trainer, der seine Inkompetenz schon in jedem Interview durchblicken lässt, kann man nicht einmal die beschissene Dritte Liga halten.
Das bis zum 0:2 in der 61. Minute noch gute Spiel war in der letzten halben Stunde nicht mehr mit anzusehen. Die Spinner auf der Südtribüne, ohne die gar keine Stimmung mehr wäre, klauten dann unter dem Applaus der zweifelhaften Gestalten im Block Nordost, ein Bielefelder Banner. So freundlich diesmal die Kontrollen waren, so unfähig waren die Ordner, so einen einfach zu verhindernden Diebstahl zu unterbinden. Aber vielleicht wollten sie das auch gar nicht.
Jedenfalls leerte sich das Stadion nach dem 0:2, die Stimmung ging auf Null, da die 400 Gästefans bei allen Bemühungen nicht so stimmgewaltig waren, und auf dem Feld passierte fast nichts. Ein abartiges Niveau in dieser Dritten Liga. Dass es Mannschaften gibt, die noch schlechter sind als dieses Treibgut von der Küste, ist nicht zu glauben. Dass immer noch Tausende diese scheiß Mannschaft sehen wollen, ebenso wenig. Das nächste und letzte Spiel dieser elf unfähigen Idioten schaue ich mir auch nicht wegen denen an, sondern nur wegen des Gegners bzw. viel mehr dessen Stadion. Noch mal auswärts – diesmal in einem der ganz wenigen richtig schönen Stadien im deutschen Profifußball.
Nach einem guten thailändischen Essen und einem Gespräch mit den typischen versifften und dummen Rentnern die in der Innenstadt wohnen und einen immer anquatschen, wenn man nach dem Spiel noch mit Hansa-Schal unterwegs ist, gab es Handball im hintersten Mittelfeld der Mecklenburg/ Vorpommern-Liga zu sehen.
Die außen mit Graffiti verzierte und von hohen Plattenbauten umgebene Sporthalle Gerüstbauerring in Rostock Groß Klein hat innen eine schöne vierreihige Sitztribüne mit Holzbänken zu bieten. Die typische Kastenform des Gebäudes verspricht freie Sicht aufs Feld. Für so einen guten Platz zahlt man auch 3€, ohne Anrecht auf irgendwelche Ermäßigungen. Eine Unverschämtheit, wenn man bedenkt, dass sich unter dieser landesweiten Liga nur zwei dürftig besetzte Ebenen befinden und das Niveau dieser höchsten mecklenburgischen Liga im Vergleich zu Sachsen oder Hessen, sogar zu Sachsen-Anhalt oder Thüringen, ziemlich niedrig ist. Aber wenigstens ist der Eintritt nicht so teuer wie in Hessen, wenn der Preis schon höher als in Sachsen-Anhalt liegen muss...
Das Spiel war jedenfalls ganz spannend und hatte einige schöne Tore zu bieten, doch außer der Wurfkraft der Spieler hatte es rein gar nichts mit oberem Amateurniveau zu tun. Zu allem Überfluss verletzte sich ein Spieler der Warnemünder auch noch unglücklich und musste mit dem Krankenwagen abgeholt werden. Bad Doberan führte lange, doch gab in der Phase nach der Verletzungspause (48. Minute) das Spiel völlig aus der Hand und verlor mit 34:30. Warnemünde war auch insgesamt gesehen die etwas bessere Truppe. Im Übrigen meckerten sie auch etwas weniger über die Schiedsrichter. OK, die waren ja auch unsicher und trafen einige Fehlentscheidungen – aber wenigstens gleich verteilt gegen beide. Und wie sich die Doberaner über völlig korrekte Hinausstellungen aufregten, die sie mit ihrer Unbedarftheit, die regelmäßig in klaren Fouls resultierte, auslösten, war schon lächerlich. Dorf bei Rostock halt...
Statistik:
- Grounds: 896 (heute 2 neue; diese Saison: 128 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.757 (heute 3, diese Saison: 180)
- Tageskilometer: 50 (50 Auto)
- Saisonkilometer: 45.730 (36.630 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 2.340 Fahrrad/ 170 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 45 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 349
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