Sonntag, 6. Februar 2011

W236II: Handballliga und -Pokal in Prittitz/ Plotha-Plennschütz

SG Saaletal Reichardtswerben-Prittitz 30:37 SG Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz
Sonntag, 6. Februar 2011 - Anwurf 16.00
Viertelfinale Pokal des Handballverbands Sachsen-Anhalt (6. Liga, 3. Amateurliga gegen 5. Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 30:37 nach 60 Min. – Halbzeit: 14:19
Torfolge: 1-0, 1-1, 2-1, 2-2, 3-2, 3-3, 4-3, 4-4, 6-4, 6-6, 7-6, 7-7, 8-7, 8-10, 9-10, 9-11, 10-11, 10-12, 11-12, 11-16, 13-16, 13-18, 14-18, 14-19; 14-20, 17-20, 17-21, 18-21, 18-23, 19-23, 19-27, 20-27, 20-28, 24-28, 24-29, 25-29, 25-33, 26-33, 26-34, 28-34, 28-36, 29-36, 29-37, 30-37
Siebenmeter: Saaletal 3 von 5, GWWP 4 von 5
Verwarnungen: 2x Saaletal; 2x GWWP)
Zeitstrafen in Minuten: 7x Saaletal = 14 Minuten; 7x GWWP = 14 Minuten
Platzverweise: keine
Spielort: Sporthalle Prittitz (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 200 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Prittitz machte zu viele Fehler, sonst wäre das Spiel spannend gewesen – beide Mannschaften aber auf ganz ordentlichem Niveau)

SG Saaletal Reichardtswerben-Prittitz II 29:22 TSG Gymnasium Querfurt
Sonntag, 6. Februar 2011 - Anwurf 16.00
Bezirksliga Sachsen-Anhalt Süd (7. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 29:22 nach 60 Min. – Halbzeit: 16:12
Torfolge: 2-0, 2-1, 4-1, 4-2, 5-2, 5-3, 6-3, 6-4, 7-4, 7-5, 9-5, 9-6, 10-6, 10-8, 11-8, 12-8, 12-9, 13-9, 13-10, 15-10, 15-11, 16-11, 16-12; 16-13, 17-13, 17-14, 18-14, 18-17, 20-17, 20-18, 21-18, 21-19, 25-19, 25-20, 26-20, 26-21, 27-21, 27-22, 29-22
Siebenmeter: Saaletal 4 von 7, Querfurt 4 von 4
Verwarnungen: 1x Saaletal; 2x Querfurt
Zeitstrafen in Minuten: 4x Saaletal = 8 Minuten; 4x Querfurt = 8 Minuten
Platzverweise: keine
Spielort: Sporthalle Prittitz (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 35 (davon keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Saaletal II spielte gar nicht so schlecht wie ihr Tabellenplatz aussagt und siegte verdient)
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Photos and English version:
Handball in Prittitz/ Plotha-Plennschütz Village: SG Saaletal vs. Wittenberg-Piesteritz (Amateur Cup Quarterfinal) and SG Saaletal Reserve vs. Gymnasium Querfurt (Amateur League)

A Match Scene With Fans' Support On Video
http://www.youtube.com/watch?v=cuIXco4kTSk

Von Naumburg aus führen schöne, enge, bergige und wenig befahrene Straßen über Schönburg – wie der Name schon sagt gibt es dort eine schöne Burganlage – und Possenhain und andere Dörfer nach Plotha und Plennschütz, beides Ortsteil der Gemeinde Prittitz. Während Plennschütz und Prittitz noch ganz ordentlich aussehen, ist Plotha ein ziemlich verrotteter Ort mit einer ungesichert vor sich hin gammelnden Dorfkirchenruine. Eine Kirche in besserem Zustand befindet sich in Prittitz.

Die SG Saaletal ist eine mal in Braunsbedra, mal in Prittitz spielende Spielgemeinschaft aus mehreren Vereinen mit Einzugsgebiet in etlichen Dörfern zwischen Weißenfels und Naumburg wie z.B. Reichardtswerben, Prittitz, Plotha und Plennschütz. Die Sporthalle liegt neben einem ebenso wenig wie jenem in Prittitz im Spielbetrieb genutzten Fußballplatz. Die Halle liegt direkt auf der Ortsgrenze zwischen Plotha und Plennschütz. Gerade wenn man aus Plotha kommend zur Halle fährt, wundert man sich über so einen modernen Bau, der außen so farblich und von den baulichen Elementen so ansprechend gebaut ist, in einem solchen Kaff. Innen gibt es natürlich die üblichen Mängel bei den Sporthallen der 2000er-Generation: die Obertribüne hat zwei Bankreihen und zu viele Balken vor der ersten Reihe und die Fenster lassen zu viel blendendes Licht mit Schattenwürfen herein. Da mögen Formen und Farben stimmen, aber die Sicht der Zuschauer ist eingeschränkt, die Beleuchtung nicht so toll und für die Spieler je nach Wetterlage auch nicht unbedingt der ideale Spielort.

Zum Vorspiel war Eintritt frei, das Hauptspiel konnte man sich für 3€ ansehen. Dieses Vorspiel war die Bezirksligapartie zwischen dem mit nur zwei Siegen aus 13 Spielen Tabellenletzten aus dem Saaletal und dem Fünftplatzierten aus Querfurt, der weit abgeschlagen hinter der Tabellenspitze um USV Halle, Dieskau und Queis aber klar vor den hinteren Rängen mit den Reserven von WHV, Friesen, Saaletal und der Ersten von Langenbogen liegt. Dass die Querfurter klar favorisiert waren, hat man nur kurz nach der Pause mal gemerkt, aber nach fünf Minuten Aufholjagd war die Luft draußen. Für die „Gymnasiasten“ muss die Niederlage doch recht peinlich gewesen sein: recht viel gemeckert haben sie ja auch. Die Reserve von Saaletal Reichardtswerben-Prittitz war andauernd in Führung und hatte die besseren Werfer. Mit besseren Torhütern hätten sie auf jeden Fall mit 10 oder mehr Toren Unterschied gewonnen.
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Zwischen den Spielen testeten wir das erbärmliche Niveau der Gaststätte – fast niemand kauft da eine Bockwurst: die Leute, die da immer nur Bier saufen, wissen wohl warum sie nichts dazu essen – und beim Hauptspiel blieb dann eine Überraschung wie im Vorspiel aus. Im Viertelfinale des Landespokals von Sachsen-Anhalt, trat der Zweitplatzierte der Verbandsliga Süd gegen den Zweitplatzierten der Sachsen-Anhalt-Liga an: SG Saaletal Reichardtswerben-Prittitz I gegen SG Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz. Letztere kamen in den ersten 15 Minuten nicht so richtig in Fahrt. Dass sie nicht deutlich in Rückstand gerieten, war Fehlern der Heimmannschaft und leider auch fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen geschuldet. Die Schiris sollten aber nicht weiter auf das Spiel Einfluss nehmen, da es bei vereinzelten Fehlentscheidungen auf beiden Seiten blieb, die sie mit Arroganz ganz gut überspielen konnten. Arroganz war wahrscheinlich auch der Grund für den schwachen Start der Gäste: als der Trainer sie noch mal in der Auszeit einschwor, gingen sie deutlich konzentrierter und effektiver zu Werke und konnten sich mit starken Angriffen und platzierten Würfen – von denen aber der ein oder anderen trotzdem von einem besseren Torwart gehalten oder von einer besseren Abwehr verhindert worden wäre – mit bis zu fünf Toren absetzen.

Vor der Halbzeit gab es das beste Tor der Partie: ein Wittenberger spielt ohne zu gucken aus der Rückhand, seitlich zum Tor stehend einen Pass über zwei Metern Entfernung über die Schulter, direkt zum mittig vorm Kasten platzierten Mitspieler, der den Ball reindonnert. Nach der Halbzeit ließen die Gäste die Heimmannschaft mehrmals herankommen, nur um dann Fehler auszunutzen und wieder davon zu ziehen. Am Ende waren die sieben Tore Unterschied eher zu hoch. Beide Mannschaften haben sehenswert und gut gespielt, doch eine Mannschaft, die um den Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga mitspielt, sollte schon mehr zeigen.

Mehr zeigen sollten auch die Wittenberger und Piesteritzer Fans, als ein bisschen Klatschen, Trommeln und Dazwischenrufen. Dass sich die Kinder und Enkel nicht um die Ur-Oma gekümmert haben, die sich mit lächerlichen Bemerkungen über schimpfende Heimfans (dabei hat sie selber Spieler beschimpft) und die Schiris (das ging von der ersten Minute an, als die noch gar keine Fehlentscheidung getroffen hatten – und sie trafen auch mehr Fehlurteile zugunsten der Gäste) selber nur lächerlich machte, ist schon ziemlich wenig familiär. Ein bisschen Baldriantee von den Enkeln und das sinnlose Geschrei würde die wunderliche Alte schon zurückfahren... Gar nicht sinnlos war das Geschrei der Heimfans, die mit Zwischenrufen, einfachen Sprechchören und einem hervorragenden Schlagzeuger, der auch noch von anderen Trommeln unterstützt wurde, wirklich gute Stimmung auf die Beine stellten. Der Schlagzeuger hatte auch weit mehr drauf, als das übliche „bumm-bumm-bumm“ im immergleichen Takt, was man sonst beim Handball immer so hat: da wurden auch Becken eingesetzt und die Halle richtig gerockt. So ist die Stimmung richtig gut; ich muss sogar sagen, dass ich beim Handball seit mehreren Jahren nicht mehr so gute Stimmung erlebt habe – und das bei einer hohen zweistelligen Zahl von Spielen quer durch alle Ligen! Also: weiter so, Saaletal!!
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Statistik:
Ground Nr. 522 (ein neuer Ground; diese Saison: 72 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.219 und 1.220 (diese Saison: 107)
Tageskilometer: 80 (60 Bahn, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 18.580 (12.070 Auto/ 3.330 Bahn, Bus, Tram/ 2.380 Fahrrad/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 85
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 236

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