Montag, 14. Februar 2011

W237I: Neuangesetztes Derby mit wenigen Highlights, aber Hauptsache Ostdeutscher Meister!

Mitteldeutscher EC Saalebulls Halle 3:0 IceFighters Leipzig
Freitag 11. Februar 2010 – Anbully 20.00
Liga: Oberliga Ost (3. Liga, Halbprofiliga)
Ergebnis: 3:0 nach 60 Min. – Drittel: 1:0, 1:0, 1:0
Tore: 1-0 13. Jedrzej Kasperczyk (+1), 2-0 36. Tomas Burian, 3-0 49. Sebastian Lehmann
Zeitstrafen: Eric Wunderlich 14 (2+2+10), Benjamin Thiede 14 (2+2+10) [Saalebulls = 28 Minuten]; Billy Themm 14 (2+2+10), Florian Ullman 14 (2+2+10), Jens Müller 4 (2; 2), Tomas Vrba 2, Kevin Nighbert 2 [IceFighters = 36 Minuten]
Halle: Eissporthalle Halle (Kap. 3.000, davon 1.000 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 2.900 (davon ca. 500 Gästefans)
Unterhaltungswert: 3,5/10 (Halle klar besser, aber auch nicht auf dem Niveau eines Meisters)
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Photos and English version:
Eastern Germany Ice Hockey Derby: MEC Saalebulls Halle 3-0 IceFighters Leipzig

Vorweg: falls sich einer gewundert hat; der ESC 04 Saalebulls hieß ja bis 2004 noch Saaleteufel, jetzt haben sie sich in „Mitteldeutscher Eishockey Club Saalebulls 04 Halle“ umbenannt. Irgendwie ist das ja in Mode, alles im Osten Deutschlands als „mitteldeutsch“ zu bezeichnen. Viele Sportvereine, die hochklassig spielen oder spielen wollen und aus Sachsen, Thüringen oder vor allem Sachsen-Anhalt kommen, meinen dieses unpassende „mitteldeutsch“ im Namen unterbringen zu müssen.

Dieses Mal trauten sich die auf dem vorletzten Tabellenplatz herumgurkenden Leipziger in die hallesche Eissporthalle am Gimritzer Damm – am 23.1. hatten sie noch aus fadenscheinigen Gründen abgesagt; und das nur 6 Stunden vorher, was nun wirklich asozial ist und den Hallensern finanzielle Schäden verursachte. Die auch als „Stierkampfarena“ bezeichnete, etwas heruntergekommene und beschissen beleuchtete aber trotzdem sehenswerte Halle, war mit knapp 3.000 Zuschauern gut gefüllt. Darunter fanden sich auch 500 Leipziger, die zwar auch das Spiel über beherzt aber unspektakulär anfeuerten, jedoch gegen die Hallenser nicht so durchkamen. Bei den Saalebulls-Fans taten sich wie immer die im Hintertorsektor stehenden Fans hervor – die hantierten auch mit zwei größeren Flaggen mit guten Motiven – aber auch die Leute um uns herum, also jene auf den Stehplätzen auf der rechten Haupttribünenseite, gingen gut mit: einige Sprechchöre, regelmäßige Anfeuerungen, derbes Liedgut und Pöbeleien.

Die Show drum herum war diesmal besonders ausführlich: was wieder absoluter Müll war, war die Autoshow – den Dreck kann man wirklich lassen, die Sponsoren sind schon penetrant genug mit ihrer Werbung vertreten. Doch die Feuer- und Pyroeinlagen waren ganz gelungen und auch die Verlosung war originell: 10 Preise wurden gezogen, die bei handsignierten Eishockeyschlägern anfingen, über ein Essen mit einem Spieler der Saalebulls in der Kneipe der Eishalle gingen und bei einem Heimspiel auf der Mannschaftsbank der Saalebulls endeten. Ich hab zwar nicht mitgemacht, aber so ein Spiel von der Mannschaftsbank aus zu beobachten hat schon was. Es sei denn, man ist selber Spieler: da möchte ich natürlich auch lieber eingewechselt sein und nicht draußen rumsitzen...
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Also zu den Spielern: Halle ist ja souveräner Tabellenführer und hätte mit einem Sieg den Meistertitel der Ostliga klar machen können, das war auch offensichtlich ihr Ziel, aber auf welchem Niveau das abging, war eines Spitzenreiters nicht würdig. Wie bei der Masse von technischen Fehlern und dem langsamen Tempo die Bulls so klar die Liga dominieren konnten, kann ich mir nur so erklären, dass sie heute erheblich schlechter spielten als sonst.
Aber während die Hallenser wenigstens noch unterstes Mittelmaß waren, war Leipzig so scheiße wie ihre hellblauen Trikots. In Überzahl setzte Halle die einzige wirklich gute Szene in Drittel eins und ging in Führung.

Das zweite Drittel war kaum besser, doch Halle erzielte ein wirklich schönes Tor. Als zweites Highlight muss man das hallesche Powerplay gegen ein bzw. dann sogar zwei Leipziger weniger hervorheben. Allerdings war das nicht nur unterhaltsam, sondern dilettantisch ausgeführt. Es blieb also beim 2:0 bis zur zweiten Drittelpause. Ach so; das dritte Highlight im zweiten Drittel war dann die Schlägerei zwischen Wunderlich und Themm. Beide wurden mit 2+2+10 Minuten nach einem zünftigen Faustkampf bestraft.

Im letzten Spielabschnitt gab es noch so eine Schlägerei – diesmal waren Thiede und Ullmann beim Prügeln zugange; auch hier 2+2+10 für jeden – und ein weiteres, stark erzieltes hallesches Tor. Im dritten Drittel hatten die IceFighter, die außer zwei Fights wirklich fast nichts auf dem Eis gezeigt hatten, zu Beginn ein paar Torchancen – aber alles in allem war das eine typische Tabellenvorletztenleistung.

Eine meisterliche Leistung war das zwar heute nicht, aber auch wer die Liga so klar beherrscht hat, kann nicht immer gut spielen. Hauptsache sind auch der Sieg gegen die scheiß Leipziger und ein 7 Spieltage vor Schluss feststehender Titelgewinn!
Groundhopping Merseburg gratuliert dem sympathischsten Oberligaklub und zweifelsfrei besten Mannschaft der Liga, dem MEC 04 Saalebulls Halle natürlich mit Freude zur ostdeutschen Meisterschaft und wünscht viel Erfolg in den Play-offs!!!
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Statistik:
Grounds: 522 (kein neuer Ground; diese Saison: 72 neue)
Sportveranstaltungen: 1.221 (diese Saison: 108)
Tageskilometer: 50 (50 Fahrrad)
Saisonkilometer: 18.630 (12.070 Auto/ 3.330 Bahn, Bus, Tram/ 2.430 Fahrrad/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 85
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 237

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