Sonntag 5. Dezember 2010 – Anwurf 12.00
Liga: 1. Kreisklasse Leipzig (11. und unterste Liga)
Ergebnis: 30:31 nach 60 Min. – Halbzeit: 16:17
Torfolge: 2-0, 2-2, 3-2, 3-3, 4-3, 4-4, 5-4, 5-7, 6-7, 6-8, 7-8, 7-9, 8-9, 8-10, 9-10, 9-11, 10-11, 10-12, 11-12, 11-13, 12-13, 12-14, 13-14, 13-15, 14-15, 14-16, 15-16, 15-17, 16-17; 16-18, 19-18, 19-19, 20-19, 20-20, 20-22, 21-22, 21-23, 22-23, 22-25, 23-25, 23-26, 26-26, 26-27, 27-27, 27-28, 28-28, 28-30, 29-30, 30-30, 30-31 (30-31 in 59:55)
Zeitstrafen: Mölkau II 2 Minuten, TSV II 6 Minuten
Platzverweise: keine
Sportanlage: Sporthalle Leipzig-Mölkau (Kap. 100 nur als Stehplätze nutzbare Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 20 (davon ca. 3 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Entsprechend der Klasse hohe Fehlerquote, aber trotzdem hohe Geschwindigkeit und viel Spannung!)
HSV Mölkau - Die Haie FR 24:27 BSV Limbach-Oberfrohna FR
Sonntag 5. Dezember 2010 – Anwurf 14.00
Liga: Frauen Verbandsliga Sachsen, West (6. Liga der Frauen)
Ergebnis: 24:27 nach 60 Min. – Halbzeit: 12:16
Torfolge: 0-4, 1-4, 1-6, 4-6, 4-7, 6-7, 6-9, 7-9, 7-10, 8-10, 8-11, 9-11, 9-12, 10-12, 10-13, 10-14, 11-14, 11-16, 12-16; 12-17, 13-17, 13-18, 14-18, 14-19, 14-21, 16-21, 16-22, 17-22, 17-23, 18-23, 20-23, 20-24, 22-24, 22-25, 22-26, 24-26, 24-27
Zeitstrafen: Mölkau 4 Minuten, BSV 6 Minuten
Platzverweise: keine
Sportanlage: Sporthalle Leipzig-Mölkau (Kap. 100 nur als Stehplätze nutzbare Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 8 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Fing richtig gut an, ließ aber nach 15 Minuten erheblich nach)
HSV Mölkau - Die Haie 29:25 NHV Concordia Delitzsch 2010 II
Sonntag 5. Dezember 2010 – Anwurf 16.00
Liga: Bezirksliga Leipzig (7. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 29:25 nach 60 Min. – Halbzeit: 18:10
Torfolge: 1-0, 1-1, 3-1, 3-2, 5-2, 5-3, 6-3, 6-4, 8-4, 8-5, 10-5, 10-6, 10-7, 14-7, 14-8, 16-8, 16-9, 17-9, 17-10, 18-10; 18-11, 19-11, 19-12, 21-12, 21-13, 22-13, 22-14, 23-14, 23-20, 25-20, 25-21, 27-21, 27-22, 28-22, 28-23, 29-23, 29-25
Zeitstrafen: Haie 10 Minuten, Concordia 12 Minuten
Platzverweise: keine
Sportanlage: Sporthalle Leipzig-Mölkau (Kap. 100 nur als Stehplätze nutzbare Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 6 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Viele schöne Tore und Szenen am Kreis: insgesamt ein wirklich gutes Spiel!)
Photos and English version:
Leipzig – Details of Facades: Jugendstil, Graffiti, Socialist Era
Handball in Leipzig-Mölkau: Three Matches in a Botched Sports Hall
Ein langer Spieltag in der Sporthalle der Mölkauer Mittelschule. Dass ich nach nicht einmal zwei Jahren eine noch beschissenere Halle als die in der Seminarstraße Naumburg/ Saale finden würde, hätte ich nicht gedacht. War der Architekt zugekifft? Wie soll man den bei einem 1,50m hohen Geländer vor einer zweireihigen, Holz beschlagenen Kunststofftribüne, die sich mehr als 2m direkt über dem Spielfeldrand befindet, und nur ca. 50 bzw. 75cm hoch ist, etwas sehen? Man musste die ganze Zeit am Geländer stehen, da man nicht einmal auf der zweiten Bankreihe stehend richtig zuschauen konnte: da guckte man zwar über das Metallgeländer hinweg, aber dafür war immer einer der sechs pervers dicken Stahlträger im Blickfeld. Also so eine Kräpel-Halle habe ich noch nie gesehen: die ist so bescheuert verpfuscht, dass man sie eigentlich mal besucht haben muss!
Die Sichteinschränkung war allerdings kein Problem, da kaum Zuschauer erschienen. Diese mussten auch keinen Eintritt bezahlen, dafür gab es ordentliches Catering zu angemessenen Preisen. Die Mölkauer scheinen übrigens große Freunde der Ironie und versteckter Anspielungen zu sein: anders ist der Text zur Halle auf der Website - www.hsv-moelkau.de - nicht zu erklären. Da heißt es: „Neben den guten Trainingsbedingungen ist das Schöne an unserer Halle, dass es eine Zuschauertribüne gibt. Und zum Spieltag ist dann natürlich richtig was los ... dann ist Hai-Stimmung!“ – so ist es: Hai-Stimmung; Fische sind halt stumm, so wie es Mölkauer Fans auch sind...
Egal, jedenfalls standen 5 Spiele für verschiedene Mannschaften der Mölkauer Haie, des 2005 aus dem SV Mölkau 04 ausgegliederten Handballvereins, an. Die B-Jugend schauten wir uns nicht an, wir stiegen nachdem wir den Weg in den östlichen Stadtteil mit Bahn und Bus und einem kurzen Abstecher in die Innenstadt gefunden hatten, bei den II. Männern in der untersten Spielklasse – Sachsen hat mit 11 Ebenen bzw. 8 Amateurebenen ab Mitteldeutscher Oberliga einen sehr großen Handballspielbetrieb – ein. Hinter dem punktverlustfreien HC Leipziger City sind die Reserve-Haie etwa besser als der Viertplatzierte aus der südlichen von Leipzig liegenden Kleinstadt einzuschätzen. Es entwickelte sich das erwartet enge Spiel in dem Mal der Eine mal der Andere führte. Die Zweite Mannschaft der Mölkauer war gleichwertig, doch hatte dann am Ende etwas Pech, sodass eine ganz knappe Niederlage in einem natürlich sehr fehlerbehafteten aber erfreulich schnellen Spiel zu Buche stand. 30:31 – 61 Tore; und da waren viele schöne wie Raketen in den Winkel oder Heber von der Seite über den Torwart dabei!
Danach spielten die Frauen in der Verbandsliga Staffel West gegen Limbach-Oberfrohna: Siebter gegen Sechster ist ein wahres Mittelfeldduell. Der Ballspielverein aus der Kleinstadt bei Chemnitz hatte die leicht bessere Ausgangssituation und den klar besseren Start. Die Damen begannen richtig furios und erst als die Gastgeber – oder die Haiinnen – besser ins Spiel kamen, wurde es langsamer und weniger attraktiv. Attraktiv nur auf die Spielqualität bezogen... Jedenfalls wusste das Spiel nach 15 Minuten echt nicht mehr zu begeistern.
Nach aussichtslos scheinendem Rückstand kam Mölkau noch mal heran in der zweiten Halbzeit. Doch fünf Minuten vor Schluss machten die Gastgeberinnen so viele dilettantische und unnötige Fehler, dass sie mit drei Tore Unterschied noch gut bedient waren. Wirklich heftig kritisieren muss man aber trotzdem niemanden - nur kurz vor der Pause gab es eine doch sehr fragwürdige Szene: eine Mölkauerin wird fair am Wurf gehindert, verletzt sich beim Sturz aber am Knie, bleibt liegen, der eine Schiri steht direkt daneben, lässt die Limbacherin mit dem Ball in der Hand zögern, meint dann es solle weitergespielt werden, die Limbacherin zögert noch kurz und wirft dann auf Zuruf einen weiten Pass auf eine Mitspielerin, die als Zeichen der äußersten sportlichen Fairness an der einen Verteidigerin vorbei aufs freie Tor zuläuft und den Wurf verwandelt. Dass die Mölkauer Verteidigerin ihr so in den Rücken stieß, das die Limbacherin heftig stürzte, konnte ich voll und ganz verstehen. Warum Handballer nicht wie Fußballer es ja fairerweise meist machen, den Ball nach einer solchen schiedsrichterlichen Bankrotterklärung nicht ins Aus spielen können, habe ich mich schon mehrfach gefragt. Rücksichtsloses Torattackieren ist beim Handball in so einer Szene viel verbreiteter als beim Fußball: dem letzten Fußballer, der bei einem Spiel, das ich gesehen habe, in einer solchen Situation auf den gegnerischen Strafraum zustürmte (ein Müchelner Spieler beim Kreispokal in Wettin), wurde übrigens zünftig unter den „Jawoll“-Rufen der Fans vor erreichen des Strafraums in die Kniekehlen gelatscht...
Das bleib aber auch die einzige unsaubere Szene in diesem Frauenspiel, das stimmungsmäßig von den paar Gästefans, die halt ab und an etwas anfeuerten, bestimmt wurde. Bei den Männern, wo sich ebenfalls ein paar wenige Gästefans am lautesten äußersten, stand dann danach ein Mittelfeldduell in der höchsten Liga im Bezirk Leipzig an. Die Haie wurden vom SV Mölkau 04 im Jahre 2005 ausgegliedert und der Gegner ist die Zweitvertretung des Neuen Handball Verein Concordia, welcher natürlich der Nachfolger des bekannten Bankrott gegangenen Delitzscher Clubs, der einen Absturz von der 2. Bundesliga (zwischenzeitlich waren die sogar 1. Bundesliga) in die Sachsenliga hinter sich hat. In der Sachsenliga ist die Erste mit der beeindruckenden Bilanz von 9 Niederlagen aus 9 Spielen Tabellenletzter, die Zweite hat schon einige Punkte mehr auch wenn sie nur im hinteren Mittelfeld steht. Die momentane Situation zeigt aber nur zu deutlich, dass sich Delitzsch mit Profihandball übernommen hat. Der Unterbau zur mehr oder weniger zusammengekauften Bundesligatruppe ist mehr als dürftig. Die Zweitvertretung trat mit gerade einmal 8 Spielern – also nur einem Auswechsler – an. Bis zur Mitte der ersten Halbzeit war das Spiel trotzdem ausgeglichen, doch dann zog Mölkau mit teils richtig spektakulären Toren davon: sie spielten sauberer aber konsequenter oder besser im Abschluss. In der zweiten Halbzeit wackelten allerdings die Haie, sodass Concordia nach einem zwischenzeitlichen 9-Tore-Rückstand noch mal auf bis zu drei Tore herankam. Doch gute Reaktionen des Mölkauer Torwarts und eine zum Ende wieder steigende Chancenverwertung brachte Mölkau zum absolut verdienten Sieg.
An diesem Tag geschah übrigens ein Wunder des öffentlichen Personennahverkehrs: vier Züge und zwei Busse nahmen wir über den Tag verteilt (also von Merseburg über Halle nach Leipzig Hbf. und weiter per Bus nach Mölkau Gemeindeamt sowie in die umgekehrter Richtung) – und nicht ein einziger war unpünktlich. Die letzten 10 Straßenbahnen und Züge die ich seit Wintereinbruch genutzt habe waren bis zu 30 Minuten verspätet oder ausgefallen. Mein Vater saß sogar einmal über sieben Stunden in Leipzig auf dem Bahnhof fest, da nicht ein Zug nach Halle fuhr. Da können die überteuerte Drecksbahn und ihre ebenso dreckigen und überteuerten Kollegen ja richtig stolz auf sich sein...
Statistik:
Ground Nr. 501 (ein neuer Ground; diese Saison: 51 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.184-1.186 (diese Saison: 73)
Tageskilometer: 110 (90 Bahn, 20 Bus)
Saisonkilometer: 12.530 (8.170 Auto/ 2.090 Fahrrad/ 1.470 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 83
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 227
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