Sonntag, 24. Januar 2010 - Anschwimmen 9.00
2. Bundesliga (Staffel Ost)
Ergebnis: 13:16 nach 32 Min. (Viertelstände: 2:5, 2:4, 3:4, 6:3)
Tore: Beck 4, Waldhelm 4, Weniger 1, Gaudig 1, Rzesnitzeck 1, Sachadae 1, Lippold 1 (SVH); Streber 2, Balaban 1, weitere mir nicht bekannt (Spandau II)
Spielort: Schwimmhalle Neustadt (Gesamtkapazität: 200, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 20 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gut!)
Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623275837614/
Unter der in zwei Achtergruppen eingeteilten 16er-Liga „DWL (Deutsche Wasserball Liga)“, die international Mittelmaß ist, klafft eine große Lücke. Besonders die Ost-Gruppe der 2. Bundesliga (es gibt außerdem noch Nord, Süd und West) konnte man letzte Saison nur noch als Farce bezeichnen. Die klar besten Teams waren die zweiten Mannschaften der drei bekannten Bundesligisten Wasserfreunde Spandau, SG Neukölln und die hinter dem SSV Plauen platzierten Wasserballern des SC Magdeburg. Halle profitierte als Tabellenletzter mit nur drei Siegen und einem Unentschieden bei 18 Spielen nur von finanziellen Problemen anderer Teams. Der Unterbau unter der 2. Bundesliga ist gar nicht konkurrenzfähig.
Problematisch auch die Spielstättenfrage für den SVH: die verschimmelte Schwimmhalle Robert-Koch-Straße (hinter dem schönen Leichtathletikstadion in der Nähe des noch schöneren Kurt-Wabbel-Stadions des Halleschen FC) wird derzeit oder demnächst abgerissen. Mindestens bis der Neubau steht, wird die bis vor einigen Jahren stets genutzte Schwimmhalle Neustadt, die zumindest Innen stark saniert worden sein muss, als Heimspielstätte dienen. Diese Schwimmhalle befindet sich inmitten der Neustädter Plattenbautristesse unweit der Sportanlagen im Bildungszentrum (Stadion im BIZ: FC Halle-Neustadt, Motoballplatz: MBC 70/90, Sporthalle im BIZ: Einheit Halle (Handball)). Außen fallen die getönte Verglasung, die schöne Spiegelungen der gegenüberliegenden Plattenbauten zulässt, und die Mosaike auf, Innen gibt es ein 50-Meter-Becken und auf einer der Längsseiten eine knapp drei Meter über dem Beckenrand angebrachte Tribünenkonstruktion mit einer Sitzreihe (glatte, neue Holzbänke) und einer Stehreihe. So können bis zu 200 Zuschauer zugucken.
Diese Saison ist es besser, da die zweiten Mannschaften der Berliner Vereine bisher nicht so überzeugen konnten und schon nach fünf Spieltagen fast so viele Niederlagen wie in der Vorsaison nach 18 hatten. An diesem Sonntagmorgen hieß es dann 7. gegen 6. von 10. Halle hatte am Vorabend noch überraschend gegen Neukölln II 14:11 gewonnen, jetzt trafen sie auf die anderen Berliner: Spandau II. Bis zur fünften Minute war es ein ausgeglichenes Spiel, in dem Halle zwei Mal führte, doch danach zeigte Spandau seine Stärke und Halle offenbarte Schwächen in Abschluss, Verteidigung und vor allem Spielgeschwindigkeit. Man konnte nie von einem schwachen Spiel reden, da immer mindestens eine Seite ein gutes Spiel ablieferte, doch was Halle im zweiten Viertel ablieferte war schwach und auch die Torerfolgstaktik im dritten Spielabschnitt war eine echte Offenbarung: einer schwimmt kurz vorm gegnerischen Tor herum und wartet nur darauf, einen langen Ball zu bekommen. Da Spandau erfreulich offensiv war, gelang es auch ein paar Mal, so zu Torerfolgen zu kommen. Im letzten Spielabschnitt machte Halle noch mal richtig Druck und erzielte auch mal mit ernstzunehmenden Spielzügen sechs Treffer, die am Ende jedoch nicht reichen sollten. Spandau zwar im Schlussviertel nicht mehr überzeugend, aber immer noch halbwegs gut drauf.
Leider waren auch diesmal nur knapp 20 Zuschauer in die Sporthalle gekommen. Einige Wasserballanalphabeten belappten dann regelmäßig die Schiedsrichter, die allerdings auch immer wieder sehr fragwürdige Entscheidungen trafen, die dann auch noch stets zuungunsten der spielerisch ohnehin unterlegenen Hallenser ausfielen, was ich den Fans normalerweise nicht vorwerfen würde; aber wenn man zu 75% am Meckern ist und nur zu 25% am Applaudieren nach Toren, dann ist das einfach nur lächerlich. Man kann auch mal mit Sprechchören anfeuern: die Akustik in einer solchen Schwimmhalle ist schließlich richtig stark! Trotz allem muss man sagen, dass die Leistung des SV Halle – sie haben schließlich zu einem insgesamt guten Spiel beigetragen, auch wenn sie völlig verdient verloren haben – wieder Hoffnung macht. Die letzten drei Spielzeiten habe ich nicht ein Spiel auf diesem Niveau vom SVH gesehen!
Statistik:
Ground Nr. 388 (ein neuer Ground; diese Saison: 57 neue)
Sportveranstaltung Nr. 947 (diese Saison: 89)
Tageskilometer: 40 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 16.060 (12.120 Auto/ 2.000 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.940 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 182
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