Montag, 4. Januar 2010

W179IV: Das tierische Duell in der DEL geht an die Eisbären

Eisbären Berlin 6:3 Krefeld Pinguine
Sonntag, 3. Januar 2010 - Anbully 14.30
Deutsche Eishockey Liga (DEL, 1. Profi-Eishockeyliga)
Ergebnis: 6:3 nach 60 Min. – Drittelstände: 1:1, 3:1, 2:1
Tore: 1:0 05:16 Busch, 1:1 09:42 Rourke, 1:2 23:33 Endraß, 2:2 25:39 Roach, 3:2 26:37 Busch, 4:2 38:18 Ustorf „Hooligan“, 5:2 42:02 Degon, (eigentlich Eigentor von Krefeld), 6:2 55:14 Rankel, 6:3 59:18 Vasiljevs
Strafminuten: Eisbären 12 (Weiß 4, Braun 2, Felski 2, Roach 2, Rankel 2), Pinguine 14 (Hager 6, Stephens 4, Verwey 2, Rourke 2)
Spielort: O2-World (Kap. 14.200, davon 13.200 Sitzplätze)
Zuschauer: 13.800 (davon ca. 200 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gut und Kurzweilig)
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Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623014372083/

An diesem 36. Spieltag der Deutschen Eishockey Liga gab es ein Duell zwischen Nord- und Südpol, zwischen Eisbären und Pinguinen, also zwischen Berlin und Krefeld. Die Bundeshauptstadt mit ihren 3 Millionen Einwohnern und Zehntausenden Eishockeyfans begrüßte die Gäste aus der 230.000-Einwohner-Stadt in Nordrhein-Westfalen, die für dieses hässliche Bundesland sogar noch eine attraktive Stadt ist. Während die Eisbären seit 2004 das dominierende Team der DEL und auch dieses Jahr wieder unangefochtener Tabellenführer sind, kann man beim derzeitigen 12. von 15, Krefeld, kaum solche Höhenflüge – tja, Pinguine sind halt zu doof zum Fliegen… - verbuchen.

Ganz so langsam wie die Pinguine am Südpol rutschten die Gästespieler dann aber doch nicht übers Feld. Bis zur 25. Minute waren die Gäste sogar phasenweise die bessere Mannschaft. Vor allem die ersten Minuten des zweiten Drittels – im ersten Drittel hieß es leistungsgerecht 1:1 – wurden von den Berliner Eisbären verschlafen. Dann aber legten die Eisbären richtig zu und zeigten plötzlich, warum sie die Tabelle so klar anführen. Nach 4:2 vor dem letzten Drittel legten sie noch einen Doppelschlag im finalen Spielabschnitt nach. Abschließend traf zwar noch Krefeld, was von den Heimfans mit höhnischen „jetzt geht’s los“-Sprechchören bedacht wurde, aber da nur noch eine halbe Minute zu spielen war, ging das Spiel logischerweise 6:3 aus. Es war ein kurzweiliges Match, für das man auch gerne die Karten für 18€ (als Student ermäßigt nur 12,50€ - das ist untere bis mittlere Preisklasse) bezahlt hat – vor allem, wenn man die Qualität der Halle, der Atmosphäre und des Sports mit Handball oder Basketball beim SC Magdeburg oder ALBA Berlin vergleicht.

Stimmungsmäßig war es in der riesigen O2-World, die allerdings alles andere als eine dieser fürchterlichen 0815-Bauten, die seit 10 Jahren von jedem Dorffußball- oder -Handball-Verein errichtet werden, ist – für eine nach der Jahrtausendwende errichtete Sportanlage ist sie sogar sehr sehenswert mit vielen architektonischen Details wie Säulen und Deckenspiegeln und extrem steilen Rängen – wirklich gut. Hauptsächlich gingen die Fans zwar hinter dem Tor ab – dort gibt es sogar Stehplätze, wenn es in dieser eindrucksvollen Halle ein Eishockeyspiel gibt – aber der große Rest der Halle unterstützte die Anfeuerungen wenigstens mit ihren „Applausverstärkern“. Die offizielle Show drum herum auch ganz gelungen: kleines Feuerwerk – 10 Bengalos in der Fankurven wären aber auch gut gewesen – und offenes Feuer beim Einlauf und trotz Lichteffekte und Abdunkelung, war die Hallenbeleuchtung innerhalb weniger Sekunden wieder auf gut 100% der Leuchtkraft.

Die Bahnfahrerei nach Berlin und zurück verlief erstaunlich gut. Teuer genug war sie ja trotz Schönes-Wochenend-Ticket, dass vom Namen her nur blanker Hohn ist – will man wirklich das Wochenende über unterwegs sein, braucht man zwei, da diese Tickets nur für einen Tag gelten und verglichen mit den Preisen vor 10 Jahren, wo man 30DM (15€) für zwei Tage gezahlt hat, sind die heute zu entrichtenden 38€ (für zwei Tage also 76€) echt asi – und länger als mit dem Auto hat’s auch gedauert. Aber keine Anschlüsse verpasst, viel Zeit für Hausaufgaben im Zug und auch das Essen am Berliner Ostbahnhof war völlig in Ordnung.
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Statistik:
Ground Nr. 384 (ein neuer Ground; diese Saison: 53 neue)
Sportveranstaltung Nr. 938 (diese Saison: 80)
Tageskilometer: 500 (Bahn)
Saisonkilometer: 15.670 (12.120 Auto/ 1.810 Fahrrad/ 1.740 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 179

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