Montag, 4. Januar 2010

W179III: Der erste Groundpunkt im Jahr 2010 bzw. das erste Fußballspiel im Schnee seit vier Jahren

SV Pfiffelbach 4:1 SV 1951 Gaberndorf
Samstag, 2. Januar 2010 - Anstoßzeit 14.20
Kreisliga Weimarer Land (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 4:1 nach 92 Min. (46/46) - Halbzeit 2:1
Tore: 1-0 23. Zeunert, 1-1 28. Meier, 2-1 33. Kummer, 3-1 50. Phillip (Foulelfmeter), 4-1 90. Zeunert
Verwarnungen: Nr. 10, 23, 4 (alle Gaberndorf)
Platzverweise: keine
Spielort: Waldsportplatz Pfiffelbach (Kap. 1.200 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 60 (ca. 5 Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (Gerade für ein Spiel auf Schnee wirklich gut)

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Dass ich das noch erleben darf: ich dachte nach vier Spielzeiten infolge reihenweise Ausfälle zwischen November und März wegen geringfügiger Regenmengen und vereinzelten Schneeflocken in solchen Gegenden wie Saalekreis, Halle oder Leipzig, würde ich nie wieder ein Fußballspiel in Deutschland auf Schnee sehen – aber das Weimarer Land hatte ich bis dieser Saison halt noch nicht auf der Rechnung. Während man in Merseburg bei einem
solchen Platz (er war nicht einmal vereist) Spiele absagt, wurde in Weimar bei 10cm Schnee gespielt. Daran sollten sich mal die Vollpfosten von der Stadt Leipzig, die bei jeder Schneeflocke die Anlagen sperren oder diese Flachzangen in Halle, die schon bei leichtem Regen massenhaft Spiele absagen und nicht zuletzt auch unser Kreisfachidiotenverband im Saalekreis (siehe Link in diesem Abschnitt) ein Beispiel nehmen!

Freilich ging aber auch dieser, zugegebenermaßen recht gewagt terminierter Spieltag kurz nach Neujahr nicht ohne Ärger ab. Nur zwei der vier Samstagsspiele fanden statt (in Leipzig wäre aber jedes einzelne Spiel drei Tage und in Halle drei Minuten vor Anpfiff abgesetzt worden) und was sich laut einem Offiziellen von der SPU Ettersburg/ Großobringen, der aus Langeweile nach Pfiffelbach weiterfuhr, in Ettersburg abspielte, war ein Skandal: drei Stunden vorm Spiel heißt es „Es wird gespielt“ und 30 Minuten vor Anpfiff sagt dieser Schwachkopf von Schiri das Spiel ab, obwohl sich beide Mannschaften warm machen wollten. Die Brötchen und andere Lebensmittel, die für die teils schon anwesenden Zuschauer vorbereitet worden, kann man jetzt kiloweise wegschmeißen, Strom für die Kneipe hat man auch vergeudet, die Gastmannschaft hatte Reisekosten für nichts und Ettersburg soll jetzt auch noch Verlegungsgebühr bezahlen. Der Pfeifenheini findet sich jetzt wahrscheinlich auch noch intelligent.

Wir hatten jedenfalls Glück und mussten die Option MBC gegen Tübingen (Basketball in Weißenfels) nicht nutzen. Das mittlerweile 6,50€ teure Hopperticket (mal sehen, wann das Ding 10€ und das Sachsen-Anhalt-Ticket 50€ kostet, pro Fahrrad 5€ Aufpreis und für die Toilettenbenutzung im Zug 1€ Gebühr fällig werden) wurde gekauft und nach Aussteigen in Bad Sulza fuhren wir 22 Kilometer über hervorragend geräumte und gestreute Straßen bis Pfiffelbach. Über den Weimarer Winterdienst und die Straßenmeisterei Apolda hätte der MDR mal was bringen müssen! Aber da senden die einen lobhudelnden Beitrag über den unfähigen Magdeburger Winterräumdienst! Na ja. Pfiffelbach ist ein 600-Einwohner-Dorf ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten, aber immerhin einem größeren alljährlichen Fest und einem – allerdings recht teuren – Hotel.
Auf dem idyllischen und mit 10 Schnee bedeckten Waldsportplatz standen sich heute in der Kreisliga Weimar der 4. (9 Punkte Rückstand auf 2. Aufstiegsplatz, 1 Spiel weniger) SV Pfiffelbach und der 14. (Punktgleich mit 1. Abstiegsplatz) SV 1951 Gaberndorf gegenüber. Die Mannschaftsaufstellungen und noch mehr finden sich unter http://www.svpfiffelbach.de/

Das Spiel fing deutlich später als geplant an und Pfiffelbach zeigte sich bald als die überlegene Mannschaft. Nach mehreren vergebenen Chancen – auch die Gäste feuerten ein paar Schüsse aufs Tor ab – erzielte Pfiffelbach die Führung aus Nahdistanz. Kurz darauf jedoch der Ausgleich mit einem toll aus spitzem Winkel ins lange Eck geschnippelten Schuss. Wieder dauerte es nicht lange, bis der Ball im Netz zappelte: jetzt die erneute Führung für Pfiffelbach mit einem weiteren Schuss aus Nahdistanz.
Zur Pause, die natürlich für Roster essen genutzt wurde, in einem gerade für die schwierigen Platzverhältnisse richtig guten Spiel also 2:1 für Pfiffelbach. Die Hausherren legten vor ab und an rein rufenden und bei Toren lautstark jubelnden 60 Zuschauern gleich nach der Pause nach: ein berechtigter Foulelfmeter wurde sicher verwandelt. Das Spiel wurde schwächer, doch Gaberndorf stärker. Aber sie bekamen keine ihrer erspielten und erkämpften Möglichkeiten im Tor der Pfiffelbacher unter. In der Schlussminute setzte Pfiffelbach nach einem letzten Sturmlauf sogar noch einen drauf: 4-1.

Nach diesem gelungenen Spiel ging es dank dem Winterdienst ohne Probleme – sieht man mal von der Kälte ab: teilweise bekam man nach 15km Radfahren schon Durchblutungsstörungen in den Fingerspitzen – wieder nach Bad Sulza zurück, wo wir noch locker den 17.41-Zug via Merseburg nach Halle schafften. Nach einmal: Respekt an beide Mannschaften, dass sie ein doch sehr ansehnliches Spiel auf schwer bespielbarem Platz ablieferten!
Statistik:
Ground Nr. 383 (ein neuer Ground; diese Saison: 52 neue)
Sportveranstaltung Nr. 937 (diese Saison: 79)
Tageskilometer: 140 (90 Bahn, 50 Fahrrad)
Saisonkilometer: 15.170 (12.120 Auto/ 1.810 Fahrrad/ 1.240 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 179

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