Samstag, 28. Februar 2009 - Anstoßzeit 14.00
Landesklasse (8. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 2:2 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 0:0
Tore: 1-0 48. (Elfmeter, ?), 1-1 72. (?), 2-1 85. (?), 2-2 90. (Elfmeter, ?)
Verwarnungen: 3-4
Platzverweise: 2 der 3 Verwarnungen für Zorbau waren für ein und denselben Spieler, der in der 63. daraufhin vom Feld flog (wiederholtes Foulspiel)
Stadion: Sportplatz Zorbau (Kap. 1.000, davon 70 Sitzplätze)
Zuschauer: 90 (10 Gästefans)
Spielqualität: 6,5/10 (Ordentliche Leistung)
Wir brachen gegen 10.30 auf, da wir eigentlich ein Spiel zwischen Dehlitz II und Reichardtswerben II sehen wollten, doch schon nach 1,5km trat der erste Defekt auf. Wir tauschten dann mein Tourenrad zuhause gegen das Rad meiner Mutter aus, das erwartungsgemäß das einzige Rad sein sollte, das an diesem Tag keinen Ärger bereitete. Aber was will man auch bei einem Tourenrad von Diamant erwarten? Made in Chemnitz! Da kann ja eigentlich nur Scheiße bei rauskommen...
Wir fuhren gleich nach Zorbau weiter, was insofern gut war, weil das Spiel in Dehlitz ausfiel - schon lächerlich, wie sich solche mickrigen Vereine wie SV Dehlitz um ihren Acker sorgen, sodass bei Regen nur ein Spiel, also das der 1. Mannschaft (Dehlitz verlor 1:4 gegen Großgrimma II laut fussball.de), stattfindet.
Dort in Zorbau angekommen machte ich erst einmal ein paar Fotos der schönen, kleinen Dorfkirche. Dann ging es zum Platz weiter. Noch ein paar Minuten sahen wir die 2. Mannschaft auf dem Kunstrasennebenplatz gegen Burgwerben kicken (4:1 Sieg), dann konnten wir erfreut feststellen, dass die 1. Mannschaft doch auf dem Hauptplatz spielen sollte. Der Hauptplatz kann aufgrund seiner kleinen Tribüne zu den Stadien - also nicht zu den Sportplätzen, da diese ausbautenlose Sportanlagen mit maximal einer Reihe Bänke oder Stufen bezeichnen - gezählt werden. Diese zweireihige Tribüne war beim leichten Dauerregen auch sehr angenehm. Auf den klotzigen Holzbänken wurde man geschützt von Wellblech und Dachpappe nicht nass.
Das Spiel fing gut an. Einige vergebene Chancen auf beiden Seiten. Einmal schoss der Gästetorwart im Strafraum einen Stürmer an, der den Ball beinahe ins Tor lenkte. Es gab etliche sehenswerte Zweikämpfe. Nach 25 Minuten schlief das Spiel jedoch ein, wobei die alte Schrulle, die vor uns rumhockte, deutlich zu hohe Maßstäbe „da spielt ja Not gegen Elend“ ansetzte. Die sollte mal nicht so oft Bundesliga gucken. In der Landesklasse hat man halt etwas weniger talentierte Spieler, die auch mit nem Kasten Bier und nem Fuffi entlohnt werden und nicht fünf Millionen auf ein Schweizer Konto bekommen...
Zweite Halbzeit und schon ging’s rund: Foul im Strafraum von Weißenfels. Elfmeter - nicht zwingend aber ratsam zu geben - und Zorbaus 5er verwandelte locker. Daraufhin gab es etliche tolle Zweikämpfe. Das Spiel wurde jetzt richtig gut. Es ging hin und her. Weißenfels hatte jetzt etwas mehr Chancen, doch nutzte sie nicht, und auch Zorbau zeigte gute Angriffe. In der 63. flog ein Zorbauer, nachdem er zum wiederholten Male kräftig einen Gegenspieler umgeholzt hatte, vom Platz. Da spielte Zorbau plötzlich noch besser. Weißenfels bekam kaum noch etwas Anständiges auf die Reihe. Doch eine Ecke nach 72 Minuten sorgte für den Ausgleich - wenn man auch drei Leute frei herumlaufen lässt im Strafraum... Nur 13 Minuten später hämmerte Zorbau einen fantastischen Freistoß aus 25m per Aufsetzer ins Netz der Gäste. In der 90. Minute dann große Aufregung als es nach einem Kopfballduell im Strafraum Elfmeter für Weißenfels gab, was reichlich kleinlich war, aber der unbewegliche Unparteiische war ohnehin an Kleinlichkeit kaum zu überbieten - und die Heinis an der Auslinie winkten auch ständig. Die Zuschauer brachte das natürlich in Wallung - ausgenommen die 10 Gästefans. Es wurde in einer Ecke der Tribüne recht laut, was nur noch getoppt wurde, als der Schiri in der zweiten Minute der Nachspielzeit ein Foul im Strafraum der Weißenfelser ignorierte und einfach das Spiel abpfiff. Da mag das Spielergebnis natürlich gerecht gewesen sein, doch da hätte er mal gleich nach dem 2:2 abpfeifen sollen, statt diesen eindeutigen Elfmeter nicht zu geben. Schließlich: wenn eine Mannschaft einen Sieg verdient hätte, wären es die Zorbauer gewesen. Diese kriegten sich dann schnell wieder ein und schimpften nur etwas gegen den Schiedsrichter und wir sahen zu in die Kneipe zu kommen. Da gab es Würstchen und Premiere.
Wir fuhren allerdings nach einer halben Stunde weiter und wären zu einem Handballspiel in Plotha/ Plennschütz gefahren, wenn mein Vater nicht auf einem völlig verdreckten Feldweg, der von diesen Vollidioten vom Straßenbauamt als Radweg ausgeschildert wurde, einen Ast überfahren hätte, der für einen Schaden der Aufhängung der Schaltung sorgte. Teils rolltend, teils laufend bewegten wir uns die vier Kilometer zum Weißenfelser Bahnhof und nahmen den Zug nach Merseburg. Zu Fährrädern kann ich aufgrund diverser Ärgernisse der letzten Monate nur sagen: 1. Räder von Diamant verschleißen schneller als andere; auch als Ossi sollte man nicht diese Marke nehmen - am besten gefällt mir das Rad von Giant, 2. wenn man mehrere Reifenpannen innerhalb von zwei Wochen hat, sollte man die Reifendecke wechseln, 3. Apropos Reifendecke: immer Schwalbe unplattbar - keine von einer Billigmarke wie auf meinem Diamantrad und 4. wirklich einmal pro Jahr die Karre zur Wartung bringen; die Durchsicht kostet etwa 30€ und ist meist sinnvoll, da abgefahrene Bremsklötze und Reifendecken oder angerissene Schaltungsdrähte schnell bemerkt und ausgetauscht werden können.
Nun ja, wären solche Radfahrten nicht aufgrund der Verpflichtungen unter der Woche die einzige Möglichkeit regelmäßig Sport zu machen und wäre da nicht der Ansporn, mehr Saisonkilometer per Rad als mit Bahn zurückzulegen, hätten wir schon längst alles Geld zusammengenommen und die Räder verkauft um genug für ein Auto zusammenzubekommen, um Groundhopping, wie jeder andere normale Hopper auch, nur mit Bahn und Auto zu betreiben. Aber so bleiben wir halt bei der stilvollen Mischung aus Autofahren (so legen wir ja immer noch die meisten Saisonkilometer zurück), Bahn fahren und Radfahren. Aber irgendwie brauchen wir auch die Radfahrten, vor allem die Touren, die 80km und mehr gehen oder im strömenden Regen bewältigt werden. Groundhopping ist halt - weder per Auto, noch per Bahn und erstrecht per Rad - nix für Lutscher...
Statistik:
Ground Nr. 282 (neuer Ground; diese Saison: 52 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 759 (diese Saison: 126)
Tageskilometer: 40 Fahrrad, 20 Bahn
Saisonkilometer: 18.000, genauer 9.270 Auto/ 2.960 Flugzeug/ 2.910 Fahrrad/ 2.860 Bahn
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 2
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 135
Fotos vom Spiel und dem Dorf:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/090228BW%20Zorbau2-2RW%20Weissenfels_und%20Fotos%20vom%20Ort/
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