Freitag, 11. Juli 2014

W415I-III: Los geht’s mit dem Testspielmarathon + Schwierigkeiten des Altherrenfußballs

SG Eisenbahner-SV/ Personennahverkehrgesellschaft Merseburg AH .............................................................. 1
SG Einheit Querfurt ..................................................... 1
- Datum: Freitag, 11. Juli 2014 – Anstoß: 18.45
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren/ Freizeitmannschaften
- Ergebnis: 1-1 nach 61 Min. (28/31) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 12. (11), 1-1 37. (Nr. 7)
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Eisenbahner-Stadion (Kap. 2.500 Stehplätze, davon nur 400 benutzbar)
- Zuschauer: ca. 10 (davon ca. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 3,5/10 (Ziemlich dürftiger Kick)

SG Empor Klein Wanzleben ........................................ 0
TSV Völpke .................................................................... 5
- Datum: Mittwoch, 9. Juli 2014 – Anstoß: 19.00
- Wettbewerb: Testspiel 1. Kreisklasse Börde, Staffel 2 (10. Liga, 5. Amateurliga) gegen Landesliga Sachsen-Anhalt Nord (7. Liga, 2. Amateurliga – Absteiger aus Verbandsliga)
- Ergebnis: 0-5 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0-2
- Tore: 0-1 16. (9), 0-2 25. (4), 0-3 75. (9), 0-4 80. (9), 0-5 86. (2)
- Verwarnungen: Nr. 11 (Kl. Wanzleben); Nr. 5 (Völpke)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz Kleinwanzleben (Kap. 1.450, davon 450 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Durchschnittliches Spiel)

TSV Lobstädt 1863 ........................................................ 1
1. FC Lokomotive Leipzig ........................................... 24
- Datum: Dienstag, 8. Juli 2014 – Anstoß: 18.00
- Wettbewerb: Benefizspiel Kreisliga B, Muldental/ Leipzig Land (10. Spielklasse, 5. Amateurliga – Absteiger aus Kreisliga A) gegen Oberliga Nordost/ Süd (5. Liga, 2. Halbprofiliga – Absteiger aus Regionalliga)
- Ergebnis: 1-24 nach 80 Min. (43/37) – Halbzeit: 0-8
- Tore: 0-1 2. Steve Rolleder, 0-2 6. Marcel Trojandt, 0-3 12. Steve Rolleder, 0-4 13. Gianluca Marzullo, 0-5 17. Steve Rolleder, 0-6 35. Andy Wendschuch, 0-7 36. Steve Rolleder, 0-8 38. Steve Rolleder, 0-9 46. Gianluca Marzullo, 0-10 47. Steve Rolleder, 0-11 51. Gianluca Marzullo, 0-12 52. Gianluca Marzullo, 0-13 54. Nr. 13, 0-14 57. Andy Wendschuch, 0-15 58. Andy Wendschuch, 0-16 60. Steve Rolleder, 0-17 64. Gianluca Marzullo, 0-18 65. Andy Wendschuch, 0-19 66. Gianluca Marzullo, 0-20 67. Gino Böhne, 0-21 72. Nr. 7, 0-22 74. Steve Rolleder, 0-23 76. Steve Rolleder, 0-24 78. Gianluca Marzullo, 1-24 80. (17)
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz Lobstädt (Kap. 1.120, davon 20 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 480 (davon 445 Zahlende; überwiegend Lok-Fans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Unheimlicher Leistungsunterschied und tolle Torflut)  
Photos with English Commentary:
a) Veterans Friendly: ESV/ PNVG Merseburg v Einheit Querfurt

b) Pre-Season: Empor Klein Wanzleben v TSV Völpke (Friendly)
c) Börde District: Wanzleben Castle, Klein Wanzleben Church and Council, Stadt Frankfurt Estate and Look-Out Towers 

d) Pre-Season: TSV Lobstädt v Lok Leipzig (Charity Match)
e) Pegau Region: Wiederau Baroque Palace and Church 

Nur am Vormittag Uni und dieses Semester weder Prüfungen noch Hausarbeiten, da Studienortswechsel perfekt? Na dann kann es ja losgehen mit Groundhopping zu diversen Testspiel unter der Woche! Da bei einem guten Masterstudium – und ich hoffe mal, dass Arabisch-Übersetzen in Bonn im Gegensatz zu dem in Halle ein solches ist – der Arbeitsaufwand recht hoch ist und es auch im Sommer unter der Woche nicht so viel Freizeit gibt, lass ich mal richtig die groundhoppingmäßige Sau mit bis zu 10 Spielen pro Woche und maximal zwei spielfreien Wochentagen raus! Denn wer weiß, ob ich jemals wieder so eine Anzahl an Spielen sehen kann…

Diese Woche sah es erst mal aber so aus, dass ich am Montag mit einer studentischen Freizeitmannschaft selber spielte und am Donnerstag noch ich ein Referat zu halten hatte, sodass ich keine zwei Tage in der Börde blieb und nur Mittwoch dort ein Spiel schaute. Am Dienstag gab es bereits ein völlig anders geartetes Vorbereitungsspiel im Muldental zu sehen. Und schließlich standen, nach einer Pause am vergangenen Freitag, am fünften Tag dieser Woche Altherrenfußball auf dem Programm.  
Also zum Dienstag: dort fuhr ich nach der Uni schnell nach Merseburg und mit dem Rad weiter über Leuna, Bad Dürrenberg und solche Käffer wie Zitzschen und Lippendorf – mit Abstecher über Wiederau, wo es ein sehr schönes Barockschloss gibt – nach Lobstädt. Das ist auch so ein Kaff im Leipziger Umland und liegt genau zwischen Borna und Lippendorf. Im verregneten Lobstädt folgte ich den Massen, die hinter einer Fabrikruine links einbogen: das kleine Stadion, bezeichnet als „Sportplatz Lobstädt“ ist noch das Beste in diesem Nest: der Platz ist weitestgehend ausbautenlos und von einer massiven Reling umgeben. Auf der einen Längsseite, der zum Nebenplatz hin, befindet sich ein niedriger Graswall mit Sitzbänken und vierreihigen Stehtraversen. Ansonsten dominieren Bäume und das markante, da annähernd v-förmige Gebäude mit Sportlerheim, Kabinen usw.

Der Eintritt von 4€ war in Anbetracht der Situation angemessen: es handelte sich nämlich um ein Benefizspiel, dessen Erlös der Familie eines mit nur 18 Jahren an Folgen seiner Diabetes verstorbenen Vereinskameraden, geht. Denn auch in Lobstädt ist eine Beerdigung inklusive Grabpflege irgendwo zwischen recht teuer und ruinös für die Hinterbliebenen. Die Zuschauerzahl von 445 war auch sehr gut für so ein Spiel!

Das Spiel sollte noch einseitiger werden als erwartet, denn bis zur 78. Minuten hatte Lobstädt keine einzige Torchance zu verzeichnen. Der Oberligist ist ja nicht gerade für feinen Klasse-Fußball bekannt, aber gegen einen so schwachen Gegner – Leipzig Land ist eine der spielschwächsten Kreise Deutschlands: wer da in der Kreisliga Vorletzter ist, wird auch von jedem Bezirksligisten zweistellig abgeschossen – konnte Lok unbehelligt und cool aufspielen. Lobstädt ließ Lok in fast jeder einzelnen Minute des Spiels zu einer Tormöglichkeit kommen. Der Ball war kaum mal außerhalb des Strafraums der Gastgeber. Nach zwei Minuten war der Torreigen eröffnet und dann gab es im Minutentakt – v.a. in der zweiten Hälfte, in der Lobstädt mehr Kicker ihrer Reservemannschaft ranließ – Treffer zu begutachten, die meist regelrecht über die Linie getragen und kombiniert wurden, aber teilweise auch nach weiten Flanken eingeköpft oder aus mittlerer Distanz eingenetzt wurden. Weitschüsse und geniale Aktionen wie Fallrückzieher fehlten aber. Zu viel verlangt wären sie bei diesem Leistungsunterschied nicht gewesen. So musste man eigentlich einen Schuss eines jugendlichen Lobstädt-Fans als den besten Schuss des Abends bezeichnen: er nahm drei Meter hinter der Reling stehend den weit neben das Tor geschossen Ball an, ließ ihn abtropfen und zimmerte ihn Volley in Richtung Lobstädter Torwart, doch der Ball prallte gegen die Werbebande und von dort seinem zwei Meter neben ihm stehenden Kumpel „volle Kanne vor die Fresse, Alter“…

Die Rückfahrt gestaltete sich im Dauerregen nicht sonderlich angenehm und ich kam auch erst zur 30. Minuten des WM-Halbfinales heeme an: den Stand konnte ich allerdings anhand des Jubels erahnen; als ich in Leuna war, fiel das 1:0, in der Weißenfelser Straße in Merseburg erlebte ich die Treffer 2, 3 und 4 mit und in meiner Siedlung wurden dann beim 5:0 Polenböller losgelassen. Aber bei diesem lustigen Livespiel im Stadion mit 25 Treffern, die man nirgendwo in einer Wiederholung sieht, habe ich doch gerne zugunsten der Wiederholungen der genialen deutschen Treffer in der Halbzeitpause auf das rechtzeitige Erreichen der heimischen Glotze verzichtet…  
Mittwoch hatte ich auch nur am Vormittag Uni und fuhr um 12 Uhr gleich nach Staßfurt weiter. Mit Anja fuhr ich zu einem Testspiel in Klein Wanzleben, einem Ortsteil der Stadt Wanzleben. Was die Sehenswürdigkeiten angeht, so hat Wanzleben eine wirklich schöne Burganlage zu bieten. Im nahegelegenen Groß Germersleben steht die eindrucksvolle Ruine eines Barockschlosses, das nach dem Rückkauf aus den Fängen eines Faschisten aus Niedersachsen mittlerweile wieder in der Hand eines nicht-zwielichtigen Besitzers ist – aber nach wie vor unzugänglich. Ein Ortsteil von Wanzleben trägt den Namen „Stadt Frankfurt“ – dort gibt es neben Misthaufen, Gestrüpp, Feldern und einer Handvoll Einfamilienhütten und einem verfallenen Gehöft auch zwei Warten. Leider muss man durchs Feld latschen, da idiotischerweise kein Graspfad zu den Türmen gelassen wurde. In Klein Wanzleben steht eine interessante Kirche und in direkter Nähe zum Stadion auch die Ruine eines enormen Gebäudes aus dem 19./ 20. Jahrhundert.

Das Stadion ist auch enorm – zumindest für eine Kreisklassemannschaft wie Empor Klein Wanzleben: 272 in vier Blöcken auf eine vierreihige Verbundpflasterstufen-Tribüne montierte Schalensitze, flankiert von Bäumen, gegenüber Kunststoffbänke vor einer ehemaligen Gleisanlage, hinter den Toren ein großes Sportlerheim und zwei kleine Nebenplätze (einmal Asche, einmal Rasen). Eine wirklich schöne Anlage – besser als in Wanzleben beim Klassenhöheren – und heute bei freiem Eintritt zu betreten.

Mit dem Verbandsliga-Tabellenletzten aus Völpke hatte man sich einen erfolglosen aber natürlich trotzdem deutlich höher einzuschätzenden höherklassigen Gegner eingeladen. Empor Klein Wanzleben kam auch nur zu wenigen Torgelegenheiten im Verlaufe der 90 Minuten – und davon hatte keine einzige bedeutende Durchschlagskraft, sodass aufseiten der Heimelf die Null stehen blieb. Völpke hingegen traf schon früh durch einen halbhoch aus über 20m ins lange Eck gezimmerten Freistoß (das spektakulärste Tor des Tages gleich nach 15 Minuten!) und noch vor der Pause per Kopf zum 0:2. Nach dem Seitenwechsel gab es länger Leerlauf zu begutachten, ehe Völpke noch drei Mal die Abwehr überlief und aushebelte. 0:5 war auch in der Höhe verdient – der Klassentiefere Empor schlug sich aber gut!  
Letzten Freitag waren die Lange Nacht der Wissenschaften und – für die Fußballer ausschlaggebend – das Viertelfinale der deutschen Nationalelf: also sinnvollerweise gab es kein Spiel der Leunaer Altherren. Heute war wieder eines angesetzt, doch der Gegner, Halle 96 – auch bekannt als „Die Affen vom Zoo“ – trauten sich nicht aus ihrem Käfig…

Es blieb nur ein Spiel der ESV/ PNVG. Die Eisenbahner und Busfahrer sind allerdings stets nur ein dürftiger Ersatz für ein Spiel der Leunaer Altherren. Die gegnerische Mannschaft aus Querfurt war vielleicht geringfügig besser, aber insgesamt war das Spiel sehr mäßig. Es kam auch schwer in Gang, da es nach 8 Minuten aufgrund eines Gewitters für mehr als 20 Minuten unterbrochen werden musste. Kurz nach der Unterbrechung ging Merseburg dann in Überzahl mit 1:0 in Führung. Nach der Pause traf Querfurt glücklich durch einen Schuss durch die Hosenträger – kann bei dem nassen Ball und dem wassergetränkten Rasen auch mal passieren – sodass der Endstand 1:1 lautete.

Am Wochenende steht eine Tour in Richtung Salzland, Magdeburg und Börde an.  
Statistik:
- Grounds: 1.141 (Dienstag 1 neuer, Mittwoch 1 neuer; diese Saison: 170 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.095 (Dienstag 1, Mittwoch 1, Freitag 1; diese Saison: 239)
- Tageskilometer: 430 (Dienstag 120km Fahrrad, Mittwoch 290km Auto, Freitag 20km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 65.090 (62.590 Auto/ 2.230 Fahrrad/ 160 Schiff, Fähre/ 110 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 83 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 415

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