Sonntag, 5. Mai 2013
W353IV: Fußball, Handball und Schlösser in West-Sachsen
Fußballclub Grimma (ehemals SV 1919 Grimma) ------- 6
Döbelner Sportclub 02/90 ------------------------------------- 1
- Datum: Samstag, 4. Mai 2013 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Landesliga Sachsen, sogenannte „Wernesgrüner Sachsenliga“ (6. Liga, 1. Amateurspielklasse)
- Ergebnis: 6-1 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 3-0
- Tore: 1-0 12. Marcus Hausmann, 2-0 30. Oliver Kurzbach, 3-0 36. Stefan Tröger (Foulelfmeter), 4-0 48. Marcus Hausmann (Foulelfmeter), 5-0 51. Christoph Jackisch, 6-0 73. Christoph Jackisch, 6-1 85. Christian Partzsch
- Verwarnungen: TW Torsten Jentzsch, Patrick Peschel, Christian Partzsch, Florian Firley, Ronny Singer (alle Döbeln)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion der Freundschaft, Grimma (Kap. 7.000, davon 485 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 200 (davon 161 zahlende und ca. 30 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Sehr einseitiges aber ansehnliches Spiel)
Handball-SV Glauchau (HC Glauchau/Meerane) ----- 28
Handballsportgemeinschaft Wolfen 2000 ---------------- 26
- Datum: Samstag, 4. Mai 2013 – Anwurf: 19.00
- Wettbewerb: sogenannte „Mittel“deutsche Oberliga (4. Liga, 1. Amateurspielklasse)
- Ergebnis: 28-26 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 13-12
- Tore: Markus Elschker 9, Franz Schmidt 4, Rostislav Bruna 4, Michel Jentzsch 4, Tobias Feig 2, Willi Schubert 1, Hardy Sobieraj 1, David Kylisek 1, Jörg Heinrich 1, Rene Pechmann 1 (Glauchau); Jan Bernhardt 6, Stefan Gragert 5, Sascha Nikisch 5, Denny Winkel 3, Benedikt Schmidt 3, Raik Baumbach 2, Norman Bernhardt 2 (Wolfen)
- Gelbe Karten: Rene Pechmann, Jörg Heinrich, Markus Elschker (Glauchau); Stefan Gragert, Norman Bernhardt (Wolfen)
- Zwei-Minuten-Strafen: Hardy Sobieraj, Rene Pechmann, Václav Toman (Glauchau = 6 Minuten); 2x Denny Winkel, Jan Bernhardt, Norman Bernhardt (Wolfen = 8 Minuten)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sachsenlandhalle Glauchau (Kap. 850 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 700 (davon 486 zahlende und ca. 30 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Durchwachsenes aber lange Zeit sehenswertes Spiel)
Photos with English Commentary:
Den Samstag verbrachten wir im Westen Sachsens. Zuerst ein paar Besichtigungen, dann Fußball Sachsenliga und schließlich Handball MOL.
Wir starteten in Mutzschen, einer sehr heruntergekommenen Ortschaft, die zur Stadt Grimma gehört. So viel Verfall habe ich in Deutschland noch nie gesehen, aber das spektakulär gelegene Schloss und die Kirche lassen erahnen, dass das mal eine ganz ansehnliche Stadt war. Wermsdorf ist natürlich erheblich sehenswerter: das gewaltige Schloss Hubertusburg hat einen von dutzenden Nebengebäuden umgebenen, riesige Hauptkomplex mit markantem Turm. Ein kleineres Jagdschloss liegt nördlich davon im Ort. Über sehr schöne, aber wie so oft im Muldental beschissen ausgeschilderte Straßen, fuhren wir über Fremdiswalde und Trebsen. In erstgenanntem Dorf gibt es eine ganz ansehnliche Kirche, in Trebsen ein heruntergekommenes aber schönes Schloss.
In Grimma gibt es gleich zwei Schlösser und ein bisschen Altstadt um das Rathaus herum, wo wir auch ein gutes Asia Bistro gegenüber der Adlerapotheke fanden. In Grimma sind Zerstörungen des Hochwassers von 2002 kaum noch zu sehen – außer an der berühmten Brücke. Ganz nah bei Grimma, in Nimbschen, befindet sich auch eine Klosteranlage, deren historischer Teil in Ruinen liegt. Aber das schauten wir uns erst nach einem Spiel im Grimmaer Stadion der Freundschaft an.
2003 und 2004 hatten wir schon mal in dem großen Stadion mit der 13reihigen Stehtribüne auf der einen und der von fünfreihige Traversen flankierten und mit gelben und blauen Sitzen versehenen sowie Wellblech überdachten Sitztribüne auf der anderen. Obwohl in der Stadt gelegen, liegt die Anlage ziemlich im Grünen. Auch das gegenüberliegende kleinere Stadion, das nach Friedrich Ludwig Jahn heißt, hatten wir 2004 einmal besucht. Da ich aber davon nur Papierfotos habe, nutzten wir die Ansetzung in Glauchau am Abend um noch mal den SV 1919 Grimma, der nun FC Grimma heißt (2009 waren sie insolvent und neu gegründet), zu besuchen. Der FC ist auf Platz 4 und die Saison ist für sie gelaufen, obschon dieser vierte Rang ein starkes Ergebnis ist. Der Gegner aus Döbeln muss noch Punkte gegen den Abstieg sammeln, was ihnen heute nicht gelingen sollte...
Eintritt 5-6€, ermäßigt 3-4€ ist ja noch im Rahmen, aber ein schlechtes Programmheft für 1€ (nur Sachen aus dem Internet abgedruckt) und Bratwurst für 2€ (gut dass wir schon gegessen hatten) machten keinen guten Eindruck. Auch die Schnarchnasen von Fans wussten nicht positiv hervorzustechen. Die Gäste waren recht zahlreich erschienen, wobei die meisten deshalb auf der Gegentribüne mittig um uns herum standen, weil im Gästesektor die fünf härtesten Typen vom Verein mit biergeölter Stimme herumgrölten. Aber wenigstens unterstützten sie ihre Mannschaft bis zum 4:0!
Zum Spiel kann man nur sagen, dass es unterhaltsam aber erschreckend einseitig war. Grimma beherrschte Döbeln klar und konnte, da sie dauernd die Abwehr der Gäste unter Druck setzten ohne dass sie sich jedoch verausgaben mussten, hier problemlos bis auf 6:0 davon ziehen. Darunter waren auch zwei Elfmeter, da hier die Döbelner einfach zu langsam waren. Langsamkeit und Ungeschicktheit erklären auch, warum das sehr gute Dresdener Schiedsrichtergespann hier nur gelbe Karten gegen Döbeln verteilte. Ein Ehrentreffer gelang den Gästen dennoch – allerdings erst nach einer groben Unaufmerksamkeit der Grimmaer Abwehr.
Nach kurzer Besichtigung in Nimbschen und Colditz fanden wir über teils sehr enge Straßen nach Glauchau. Dort fuhren wir gleich zur Sachsenlandhalle, einer modernen Mehrzweckhalle mit riesigem Foyer und 11reihiger Tribüne auf einer Längsseite, die im wahrsten Sinne des Wortes auf die grüne Wiese gebaut wurde. Für HSV Glauchau, die durch die Fusion mit Meerane ab dem 5.5. als HC Glauchau/ Meerane auftreten, ging es in der sogenannten „Mittel“deutschen Oberliga um nichts mehr, da sie den 3. Platz schon sicher hatten. Der Gast von der HSG Wolfen 2000, die als finanziell stark angeschlagen gehandelt wird, brachte 30 recht stimmungsstarke Fans mit, die sich gegen die gleiche Anzahl Glauchaer Stimmungsfans aber kaum durchsetzen konnten. Das war schon wirklich gut, was von diesen Fangruppen kam – gerade von Glauchau. Doch der Rest des Heimpublikums war extrem lahmarschig.
Auch die Wolfener Mannschaft konnte sich nicht durchsetzen gegen das Heimteam. Im ersten Teil der ersten Hälfte gelangen den Wölfen bis zu drei Toren Führung, doch Glauchau beherrschte bald das Spiel und konnte trotz erschreckend schwacher Torhüter- und Außenangreifer-Leistungen das Spiel zwei Mal quasi entscheiden. Allerdings waren diese entscheidenden Momente alle erst weit in der zweiten Hälfte des ganz ordentlichen Spiels zu verzeichnen. Und auch die absolute Entscheidung geriet noch leicht ins Wanken, als Wolfen durch Glauchaer Luschigkeit noch von 28:22 auf 28:26 herankam. Doch diese Minuten, in denen Glauchau von 23:22 auf 28:22 davon zog, hatten es in sich: Wolfen vergab zwei Siebenmeter und Glauchau traf drei Mal in 30 Sekunden und das in Unterzahl! Davon erholte sich Wolfen nicht mehr.
Für die Mannschaft aus der einen Ecke des Chemiedreiecks bedeutete diese Niederlage den Abstieg. Schlecht gespielt haben sie ja nicht, aber man muss zwei Dinge sehen: Glauchau spielte aufgrund der Tabellensituation und des anstehenden Bezirkspokals recht unmotiviert und vor allem ist Wolfen ja auch finanziell nicht in der Lage MOL zu spielen, sodass ein sportlicher Abstieg besser ist, als ein finanziell begründeter Rückzug vom Spielbetrieb, der laut MOL-Forum gedroht hätte.
Nach einer kurzen Besichtigung der Glauchaer Innenstadt, die v.a. wegen des sehr schönen Renaissanceschlosses sehenswert ist, fuhren wir über Gera und Zeitz zügig heeme. Eine Sonntagstour stand ja noch an. Und nach drei Tagen voller Aufgaben an der Uni geht ein extremer Groundhoppingmarathon über die Feiertage, die durch einen Termin in Luxemburg verlängert werden, bis zum 15. Mai los!
Statistik:
- Grounds: 910 (heute 1 neuer; diese Saison: 142 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.779 (heute 2, diese Saison: 202)
- Tageskilometer: 300 (300 Auto)
- Saisonkilometer: 48.570 (38.870 Auto/ 6.500 Flugzeug/ 2.920 Fahrrad/ 190 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 65 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 353
Labels:
AllesFußball,
AllesHandball,
Döbelner SC,
FC Grimma,
Grimma,
HSG Wolfen 2000,
HSV Glauchau
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen