Sonntag, 30. Oktober 2011
W274III: Enttäuschend war das Spiel nur für den NSV und die Presse
SG Fortuna Bad Bibra II 1:5 SG Blau-Weiß Bad Kösen II
Datum: Samstag, 29. Oktober 2011 – Anstoß: 12.00
Wettbewerb: 1. Kreisklasse Burgenlandkreis, Staffel 1 (11. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 1:5 nach mind. 90 Min. (45/45+) – Halbzeit: 0:2
Tore: 0-1 7. (11), 0-2 44. (10), 0-3 55. (10), 0-4 60. (11), 1-4 66. (Eigentor), 1-5 ? (?)
Verwarnungen/ Platzverweise: keine?
Spielort: Sportplatz Bad Bibra/ Am Schwimmbad (Kap. 1.100 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 2,0/10 (So ein kopfloses Gekicke ist auch für die Kreisklasse ungewöhnlich schlecht)
Naumburger SV 05 II 2:4 TSV Leuna 1919
Datum: Samstag, 29. Oktober 2011 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 6 (8. Spielklasse, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 2:4 nach 94 Min. (46/48) – Halbzeit: 1:2
Tore: 0-1 5. Toni Feist, 0-2 25. Nino Hammerschmidt, 1-2 38. David Vincenz, 2-2 48. Torsten Menzel, 2-3 70. Toni Feist, 2-4 85. Nino Hammerschmidt
Verwarnungen: Steven Hagge, Marius Grosse (NSV II); Ronny Wenzel (TSV)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportanlage Hallescher Anger (Kap. 2.000, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 100 (davon 80 zahlende und ca. 35 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Spannendes und sehenswertes Spiel zweier weitestgehend gleichwertiger Teams)
Photos and English version:
Da die Reserve des Naumburger SV leider die Klasse hielt, stand heute für den TSV Leuna ein schwerer Gang an. Auch wenn das einige – und allen voran Mannschaftsverantwortlicher Gisbert Schmidt – nicht zugeben wollten: dieses Spiel war doch etwas anderes, als wenn man beim 1. FC Weißenfels oder dem SV Teuchern spielt. Denn dass beim NSV hart bis unfair oder gar asozial von zumindest einem Teil der Mannschaft und deren Umfeld zu Werke gegangen wird, konnten mir auch Spieler anderer Mannschaften bestätigen. Bei einem Spiel gegen Leuna war es in der vergangenen Saison (April 2011) auch völlig ausgeartet. Meinen Bericht zu dem Spiel der Landesklasse, das es am häufigsten in die Lokalpresse schaffte, gibt es hier zu lesen: [LINK http://merseburg-groundhopping.blogspot.com/2011/04/w246ii-diesmal-war-der.html ]. Den Vorschaubericht der MZ brauch ich gar nicht zu verlinken – der triefte regelrecht vor Erwartung eines neuen Skandals. Für die Presse sollte dieses Spiel allerdings genauso enttäuschend sein wie für den Naumburger SV. Gut so!
Aber wenn wir auch schon beim Thema Lokalpresse sind, muss der Fairness halber auch ein Artikel vom 22. September erwähnt werden, in dem Anke Losack (wer auch sonst bei dieser Redaktion?!) ein Porträt von Ronny Goloiuch als Spieler bringt, nötige Kritik am Sportgericht hervorbringen lässt und sich vor allem zu den Strafanzeigen gegen Tim Romahn (was ein klares Bild der schlampigen und inkompetenten Arbeit der Staatsanwaltschaft zeichnet) und dem Schaden (besonders finanzieller Art wegen Ausbildungsausfall und Arztbesuchen) für Ronny äußert. Naumburger Reaktionen bleiben dabei aber nicht außen vor, was einen kompetent verfassten Artikel auch ausmacht. Wenn der Redakteur Frau Losack nicht gerade zu Unsinn anstachelt, kommen von ihr auch immer gute Berichte.
Dass von mir immer gute Bericht kommen, haben mir übrigens schon Dutzende Leute verschiedener Vereine (und auch außerhalb des Sports) bescheinigt. Da meine Berichte auch wegen ihrer Ausführlichkeit und Detailtreue gelobt wurden, will ich mal niemanden enttäuschen, in dem ich das Vorspiel allzu kurz kommen lasse.
Also bevor wir uns an den Halleschen Anger begaben, suchten wir den Sportplatz am Schwimmbad von Bad Bibra auf. Der liegt landschaftlich ganz nett, aber kein Vergleich zu z.B. Löbitz, in bergiger Umgebung und hat einen kleinen Graswall mit gepflegter Bepflanzung, ein ganz schönes Gefälle zum Schwimmbad hin und ein sehr großes Vereinsheim zu bieten. Die Reserve der Fortuna kickte gegen die Zweitvertretung von Blau-Weiß Bad Kösen und geriet schnell in Rückstand. Ebenso schnell sackte das Niveau des Spiels aber auch ins Bodenlose ab. Dass der Gast aus dem richtigen Kurort – Bad Bibra als Kurort ist ein Witz! – auf Platz 3 steht, war nicht zu sehen. Das kopflose Gebolze war auch bei Bad Kösen grauenhaft. Eine ganz selten gute Aktion nutzten sie allerdings zum 0:2. Auch nach der Pause war das Spiel kaum besser, nur erzielte Bad Kösen noch vier weitere Treffer – davon allerdings ein Eigentor – gegen die völlig unbedarfte Bad Bibraer Reserve. 1:5 also am Ende.
Am Halleschen Anger dann entwickelte sich ein Spiel, das wie von mir erwartet völlig normal, mit einer recht niedrigen Zahl von Fouls und keinerlei Unsportlichkeiten verlief. Was die Presse da erwartet hatte? Da waren zwei professionelle Fotografen zugange – beim letzten Mal war nicht einer da!
Ich denke, dass die Fairness des Spiels weniger daran lag, dass Tim Romahn, der ja wie gesagt erst vom Sportgericht die Bestätigung bekam, dass ein Tritt gegen den Kopf eines sicher den Ball festhaltenden Torwarts nur zwei Spiele Sperre wert ist und dann von der Staatsanwaltschaft mit ihrer Untätigkeit angedeutet bekam, dass eine bei einer Sportveranstaltung von einem Spieler begangene Straftat (gefährliche Körperverletzung mit bedingtem Vorsatz nämlich) völlig nebensächlich ist und das alles ja deshalb nicht besonders schlimm sein kann, bei diesem Spiel nicht anwesend war. Das Verhalten des NSV-Trainers bei diesem Spiel im April und auch in anderen Spielen gegenüber anderen Mannschaften lässt nicht darauf schließen, dass er aus Rücksicht auf Ronny und andere Leunaer den Treter Romahn absichtlich draußen gelassen hätte. Aber vielleicht war er ja in der Tat spielberechtigt und verzichtete in Anbetracht der Tatsache, dass ein nicht-willkürliches Sportgericht ihm locker 20 Spiele Sperre auferlegt hätte (und er somit erst in drei, vier Wochen wieder hätte eingesetzt werden dürfen), auf einen Einsatz. So viel Zurückhaltung wäre für Naumburg aber schon sehr, sehr seltsam.
Viel wichtiger war aber, dass mit Jürg Schaper ein richtiger Schiedsrichter und mit Ronny Schreiber und Jan Bendicks zwei richtige Linienrichter da waren – und kein überfordertes Kind an der Pfeife wie Zeuner und vor allem keine augenscheinlich mit Vorsatz das Spiel und Sportgericht zu Naumburger Gunsten beeinflussende Greise an der Linie wie Kiwitt und F. Hoffmann damals.
Schaper und seine Assistenten hatten nach der dritten Minute auch nicht sonderlich viel zu tun, da die NSV-Leute sofort die Grenzen aufgezeigt bekamen und scheinbar ziemlich Schiss hatten, noch mal Anzeigen ins Haus zubekommen und in der Presse so negativ dazustehen oder gar mal einen unfairen Spieler durch ein härteres Sportgerichtsurteil länger als zwei Spiele (gut, bei dem Verband muss man für eine mehrmonatige Sperre schon den Schiri anrotzen) zu verlieren... Die Unparteiischen zeigten Korrektheit, indem sie eine strenge Linie gegen beide Teams fuhren. Absolut korrektes Auftreten, sichere und souveräne Entscheidungen: nach dem einen Reinholzen von Naumburg (dieser bekloppte Hagge kam auch heute nicht ohne gelb aus und trat nach drei Minuten bereits einen Leunaer um) gab er beispielsweise sofort gelb um seine Linie zu untermauern, was auch Ronny Wenzel nicht erspart blieb, als er einem Naumburger des Bein stellte. Der Hallesche Unparteiische muss jedenfalls noch mal ausdrücklich für seinen Auftritt – genau die richtige Linie gehabt für dieses Duell! – gelobt werden.
Auch die Spieler des TSV Leuna verdienen als Sieger ein deutliches Lob! Nur muss man das beschränken auf die ersten 35 Minuten und die letzten 25 Minuten. Dazwischen war es leider streckenweise richtig schlecht, was der Gast aus der Industrie- und Gartenstadt da zeigte!
Die erste Chance gehörte den Naumburgern, doch Patrick Lenzen hielt souverän. Bereits nach fünf Minuten riss Leuna das Spiel an sich: Toni Feist mit einem satten Schuss ins Eck zum 0:1. Danach Leuna die klar bessere Mannschaft mit mehr Spielanteilen und Chancen, die sie auch in der 25. in Form von Nino Hammerschmidts geschickt heraus gespieltem Tor nutzten. In der Folgezeit kam Naumburg jedoch zu immer mehr Gelegenheiten. Leuna ließ spielerisch wie motivationstechnisch erheblich nach und immer mehr gefährliche Schüsse der NSVler zu. Der ständig freie 8er versiebte eine Chance nach der anderen, doch nach 38 Minuten prallte eine solche vergebene Attacke quer und ein anderer Naumburger zimmerte für Lenzen unhaltbar unters Tordach ein.
Nach der Pause war Leuna völlig abgemeldet und ließ immer mehr Angriffe zu, was nicht zuletzt auch daran lag, dass der Abwehrspieler David Weise gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war. Aber warum man ihn dann nicht früher auswechselt, ist mir auch schleierhaft. So kam jedenfalls der Ausgleich zustande und hätte es vorher nicht ein Foul gegeben, hätte es nach 60 Minuten 3:2 gestanden. Das Tor wurde mit Recht aberkannt. Dagegen traf Leuna wie aus dem Nichts auf der Gegenseite. Toni Feist stürmte klasse aufs kurze Eck zu und semmelte den Ball unters Tordach. Ab diesem Tor waren die Gäste wieder die bessere Mannschaft und verdienten sich den Sieg mit einem weiteren überzeugend gemachten Treffer von Nino Hammerschmidt. 2:4 war der nicht unverdiente Endstand, der aufgrund des langen Durchhängers des TSV aber alles andere als souverän war. Das wichtigste ist aber natürlich drei weitere Punkte für einen einstelligen Tabellenplatz gewonnen zu haben!
Nach diesem für den NSV und die Presse unerfreulichen, aber für den TSV umso erfreulicheren Spiel – so ist Leuna mittlerweile auf den 6. Platz geklettert, der sich mit einem Achtungserfolg beim besser platzierten Rivalen aus der Nachbarstadt nächste Woche festigen lassen würde – wollten meine Freundin und ich eigentlich noch zum „Taj Mahal“ in Merseburg Essen gehen, aber ne: der Saftladen wirbt für ein Büffet, gibt dabei weder Telefon- noch Internetadresse an und weist auch nicht daraufhin vorzubestellen. Da war dann kaum jemand da, aber alle Tische vorbestellt. Toll, dann weiß ich, welches Restaurant ich nicht empfehle. Da sind wir natürlich wieder ins chinesische „Lotus“ gegangen – sehr gut wie immer!
Statistik:
Grounds: 656 (heute 1 neuer; diese Saison: 62 neue)
Sportveranstaltungen: 1.391 (heute 2, diese Saison: 77)
Tageskilometer: 100 (100 Auto)
Saisonkilometer: 12.500 (10.820 Auto/ 1.670 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 105
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 274
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