Sonntag, 8. September 2013

W371IV: Pokalsamstag – Erfolglose Magdeburger Postler und Underdog-Sieg in Wolmirstedt

SV Kali Wolmirstedt ----------------------------------------- 3
Oscherslebener Sportclub 1990 ---------------------------- 2
- Datum: Samstag, 7. September 2013 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: 1. Runde Landespokal Sachsen-Anhalt (Landesklasse Sachsen-Anhalt Staffel 2; 8. Liga, 3. Amateurliga gegen Verbandsliga Sachsen-Anhalt; 6. Liga, 1. Amateurliga)
- Ergebnis: 3-2 nach 95 Min. (45/50) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 21. Christian Schütze, 0-2 52. Sebastian Huth, 1-2 60. Hannes Krüger, 2-2 77. Benjamin Schwanz, 3-2 93. Steffen Wegener (Eigentor)
- Verwarnungen: 1x Oschersleben
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 2.300, davon 300 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 60 (davon 49 zahlende, ca. 20 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Niedriges Niveau aber packende Schlussphase)

Post Sportverein Magdeburg von 1926 AH ------------ 2
SV Fortuna Magdeburg AH ------------------------------- 4
- Datum: Samstag, 7. September 2013 – Anstoß: 12.00
- Wettbewerb: 1. Runde Stadtpokal Alte Herren, Magdeburg (Kreisliga Alte Herren, 1. Ü35-Spielklasse Magdeburg gegen Kreisklasse Alte Herren, 2. und unterste Ü35-Spielklasse Magdeburg)
- Ergebnis: 2-4 nach 80 Min. (40/40) – Halbzeit: 1-1
- Tore: 0-1 6. Sven Warmbold, 1-1 15. Oliver Pfister, 1-2 41. Marco Grun, 1-3 56. Marco Grun, 2-3 78. Ingo Stern, 2-4 Mike Moras
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Post SV Sportplatz, Spielhagenstraße (Kap. 1.200 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 10 (gemeldet 20, keine Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,5/10 (Bis zum 1:3 ein gutes Spiel)

Magdeburger Leichtathletik Verein Einheit KF ------ 2
Post Sportverein Magdeburg von 1926 KF ------------ 1
- Datum: Samstag, 7. September 2013 – Anstoß: 10.00
- Wettbewerb: 1. Runde Stadtpokal Kleinfeld, Magdeburg (beide Teams Kleinfeld-Stadtliga Magdeburg, 1. Freizeitfußballliga MD)
- Ergebnis: 2-1 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 2-1
- Tore: 0-1 7. (15), 1-1 15 (15), 2-1 20. (15)
- Verwarnungen: Nr. 5 (MLV Einheit)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportanlage MLV Einheit, Neuer Sülzeweg MD-Kannenstieg (Kap. 1.300, davon 200 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 12 (6 Postler, 3 MLVer, 3 Neutrale)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Gute erste Halbzeit, eng bis zum Schluss) Sportanlage MLV Einheit/ MD-Kannenstieg Photos with English Commentary:
a) Cup of Saxony-Anhalt County: Wolmirstedt defeat Oschersleben at Stadion des Friedens (Including Pictures of Wolmirstedt Town)
b) Magdeburg City Veterans Cup: Post v Fortuna
c) Magdeburg City 7-a-side Cup: MLV Einheit v Post

Ein Pokal-Triple in der Börde: in Magdeburg wurden diverse Pokalwettbewerbe schon vormittags ausgetragen und im benachbarten Wolmirstedt gab es als Highlight ein Landespokalspiel. Das letzteres eigentlich das langweiligste Spiel der drei war und zudem auch der einzige stressige Spielbesuch werden sollte, war nur mal wieder typisch.

Wir holten Anja in Staßfurt ab und kamen dann ganz knapp nach dem Anpfiff um10 Uhr an der MLV Sportanlage im Kannenstieg an. Die Freizeit- oder Volkssportligen in Magdeburg heißen hier Stadtliga bzw. Stadtklasse Kleinfeld und werden entsprechend auch mit anderem Format als z.B. in Leipzig ausgetragen: 7 gegen 7, 2x30 Minuten. Der Leichtathletikverein ist einer der ganz wenigen Clubs, der nur eine solche Kleinfeldmannschaft hat. Zugast war der Post SV.

Auf dem Kleinfeld ging es entsprechend flott hin und her und in einer guten ersten Hälfte entschied MLV nach frühem Rückstand das Spiel mit zwei sauberen Treffern für sich. Die wenigen Zuschauer waren zum Großteil nicht sonderlich begeistert, da sie es mit den Postsportlern hielten, die trotz größerer Mannschaftsstärke und etlichen Torchancen den Leichtathleten in der zweiten Hälfte keinen Treffer mehr einschenken konnten.

Die Idee mit der Kleinfeldliga finde ich übrigens gut. Scheint alles etwas ungezwungener zu sein, als in der Großfeldliga aber hat trotzdem ein ansprechendes sportliches Niveau und einen hohen Grad an Organisiertheit. Da mich mein Studium möglicherweise nächstes Jahr nach Magdeburg führt, wüsste ich schon, wo ich wieder in den Spielbetrieb eingreife nachdem ich in den letzten Jahren immer noch selten an Freizeitturnieren teilnahm… Post-Sportplatz Magdeburg Noch schnell bei einem Netto mit Hund günstig den Picknickkorb gefüllt und weiter zum nächsten Platz: der Post-Sportplatz in der Spielhagenstraße. Die Alten Herren von Post, die in der Stadtliga mit einer 5:0 Niederlage gestartet sind, trafen auf die mit einem Sieg gestarteten Fortunen aus der Stadtklasse. Der Post Sportplatz ist von etlichen größeren Gebäuden wie Wohnblocks und einer Schule umgeben, auch eine kleine Stehtribüne und ein Sportlerheim gibt es – aber der Kunstrasenbelag will mir nicht so recht gefallen…

Das Spiel wusste aber mal wieder zu gefallen. Die Alten Herren in Magdeburg spielen 2x40 Minuten auf ordentlichem bis sehr guten Liganiveau. Nachdem Post in Führung ging, entwickelte sich ein flottes und technisch gutes Spiel, das sich nach und nach zugunsten der Fortuna entwickelte. Erst ein toller Kopfball aus spitzem Winkel, dann direkt nach der Pause das 1:2. Nach dem 1:3 schlief das Spiel leider ziemlich ein. Kurz vor dem Abpfiff traf Post noch mal aus Nahdistanz und nach einem Schlussspurt wurden sie geschickt mit 2:4 ausgekontert.

Es ging dann gleich nach Wolmirstedt weiter. Massig Zeit für eine Stadtbesichtigung. Der Zentrale Platz war erstmal eine tolle Überraschung: zehngeschossige, chaotisch gestellte, unsanierte Plattenbauten. Dahinter dann eine Kirche in Renovierung. Vereinzelt sind auch ältere Häuser mit attraktiven Fassaden zu sehen, aber städtebaulich ist Wolmirstedt ziemlich hässlich. Wirklich gut und sehenswert ist nur die Schlossdomäne mit der backsteingotischen Kapelle und den Resten der Burg. Wolmirstedt town centre Am Rande der Stadt, im Busch sozusagen, befindet sich ein richtig schönes Stadion – das wohl schönste der Börde. Wenn dann dort ein Spiel um 15 Uhr angesetzt, aber 14.30 kein Mensch unterwegs und das Tor verschlossen ist, kriege ich meine Wut! Ich vergewisserte mich mit etwas sportlicher Betätigung, dass 1. tatsächlich kein Spiel auf dem vorbereiteten Platz stattfinden wird und 2. sich ein weiterer Besuch – ob Ende dieser oder Anfang nächster sei mal dahingestellt – wirklich lohnt. Kaum war ich wieder auf dem Parkplatz, schon waren auch ein paar Oscherslebener da, die einen Spaziergänger fragten, der wiederum uns alle in den Norden der Stadt schickte. Dort kamen wir auch rechtzeitig zum gewünschten Spiel an, parkten die Einfahrt halb zu da das Arschloch mit dem Golf aus MD zwei Parklücken nutzte und kamen für noch gemäßigte 3€ (weitreichende Ermäßigungen: 2€) in ein Stadion rein das keineswegs so schlecht war wie befürchtet.

Nach dem Reinfall mit dem Glück-Auf-Stadion wollte ich am Stadion des Friedens eigentlich den Eintritt prellen, aber da es ein ähnlicher Baustil mit Ausbauten auf beiden Längsseiten ist, lohnte sich der Kartenkauf. Die eine Längsseite hat nur alte Stehstufen bis zur Mittellinie, wo sich ein Sprecherturm – der mangels Lautsprecher aber eher ungenutzt scheint – anschließt. Rechts davon ist ein einfacher Graswall. Gegenüber sind auf vielen der Stehstufen noch Holzbänke auf Metallrahmen geschraubt. Einige sind aber nicht mehr benutzbar und auch die Wellblechhütten für die Wechselspieler sind nicht mehr taufrisch.

Alles andere als taufrisch ist in Wolmirstedt auch das Publikum: 90% Meckerrentner und das bei gerade einmal 40 Heimfans. Mehr als ein Drittel der Anhänger war aus Oschersleben. So langweilig wie die Atmosphäre war aber auch das Spiel. Wolmirstedt war ja ganz schlecht in die Landesklasse gestartet und Oschersleben startete mit einem Punkt aus drei Spielen in die Verbandsliga, aber hier schienen zwei Kreisligamannschaften gegen den Abstieg zu spielen. Mit einer Billigaktion holte der Gast einen Elfer raus, nach der Pause nutzten sie einen Torwartfehler zum 0:2 aus. Bei der strittigen Szene konnte der gute Schiedsrichter mal seine Souveränität beweisen.

Dann war aber die große Phase der Heimelf. Aus dem nichts erzielten sie das 1:2, rissen das Spiel an sich, glichen aus und erzielten in der Nachspielzeit – nach der Abwehr mehrerer Chancen der Gäste – das 3:2. Ein Querschläger unter die eigene Latte, aber egal. Hier hat schließlich die weniger schlechte Mannschaft gewonnen. Also wenn das die I. Mannschaft von Oschersleben war, weiß ich nicht wie die in der Verbandsliga auch nur Vorletzter werden wollen!

In Magdeburg gingen wir noch gut essen und fuhren dann nach Hause. Die letzte Groundhoppingtour, die ich fürs erste in Deutschland mache, zog mich mal wieder nach Berlin. Stadion des Friedens, Wolmirstedt Statistik:
- Grounds: 1.003 (3 neue; diese Saison: 32 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.898 (heute 3, diese Saison: 42)
- Tageskilometer: 310 (310km Auto)
- Saisonkilometer: 8.710 (7.950 Auto/ 760 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 168 [letzte Serie: 6, Rekordserie: diese; davor 141, 106 und 101]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 371

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