Montag, 9. Juli 2012
W310II: Zwei Markranstädter Retortenclubs Zugast In Elstertrebnitz – Zwei Mal Wird’s Zweistellig
SV Elstertrebnitz 1:16 SSV Markranstädt
Datum: Sonntag, 8. Juli 2012 – Anstoß: 13.00
Wettbewerb: Testspiel Kreisliga B Muldental/ Leipziger Land (10. Liga, 5. Amateurliga) gegen Oberliga NOFV-Süd (5. Liga, 2. Halbprofiliga, Aufsteiger aus Sachsenliga)
Ergebnis: 1-16 nach 88 Min. (45/43) – Halbzeit: 0-5
Tore: 0-1 6. Maximilian Heise, 0-2 14. Martin Ulrich, 0-3 22. Tony Kind („Foul“-Elfmeter), 0-4 27. KA, 0-5 37. Enrico Köckeritz, 0-6 52. Maximilian Heise, 0-7 55. KA, 0-8 58. Maximilian Heise, 0-9 63. KA, 0-10 65. Tony Kind (Foul„elfmeter“), 0-11 68. KA, 0-12 70. Maximilian Heise, 0-13 77. KA, 0-14 78. KA, 0-15 81. KA, 1-15 86. KA (Foulelfmeter), 1-16 88. KA
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Elstertrebnitz bzw. Gockelkampfbahn (Kap. 900 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 250 (davon ca. 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Konstant gutes, wenn auch extrem einseitiges Testspiel)
SV Elstertrebnitz II 0:16 ,,RasenBallsport” Leipzig II
Datum: Sonntag, 8. Juli 2012 – Anstoß: 15.15
Wettbewerb: Testspiel Kreisliga C Muldental/ Leipziger Land (11. Liga, 6. Amateurliga) gegen Sachsenliga (6. Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 0-16 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0-7
Tore: 0-1 10. Michael Schlicht, 0-2 11. Daniel Heinze, 0-3 18. KA, 0-4 31. Michael Schlicht, 0-5 35. Daniel Heinze, 0-6 40. KA, 0-7 43. Michael Schlicht, 0-8 50. KA, 0-9 51. Daniel Heinze, 0-10 56. Michael Schlicht, 0-11 57. KA, 0-12 62. KA, 0-13 69. KA, 0-14 70. KA, 0-15 74. Michael Schlicht, 0-16 88. KA
Verwarnungen: Nr. 2 (SVE)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Elstertrebnitz bzw. Gockelkampfbahn (Kap. 900 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 260 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Fiel schon etwas ab gegenüber dem Vorspiel, war aber auch ganz ansehnlich)
Gleich zwei Mannschaften der beiden Markranstädter Retortenclubs lud sich der SV Elstertrebnitz, der im Muldentalkreis ganz in der Nähe der sächsisch-sachsenanhaltischen Landesgrenze zwischen Lützen und Leipzig beheimatet ist, auf seinen Dorffußballplatz ein: Die Erste Mannschaft des RedBull-Farmteams SSV Markranstädt und die Reserve von „Red Bull“ alias „RasenBallsport“ auch bekannt als „Rote Hornochsen“ Leipzig, die nach wie vor in der Sachsenliga spielen, aus der der SSV gerade erst aufgestiegen ist.
Wir kamen rechtzeitig zum Anstoß der Partie der Ersten Mannschaft des SVE gegen den SSV am etwas kahlen, aber von ein paar niedrigen Bäumen und einem großen Schulgebäude flankierten Sportplatz, der aufgrund eines Edelfans auch Gockelkampfbahn genannt wird, an. Interessant ist die schön gestaltete Tafel „Erste BSG Traktor der DDR“ am Sozialtrakt. Wenn der SV Elstertrebnitz tatsächlich der erste Verein der DDR war, der den Namen BSG Traktor annahm, frage ich mich allerdings, warum man nach der Wende den Um- und Rückbenennungswahn so mitmachte – nicht mal den Traktor ließ man im Namen stehen: Man hätte sich ja SV Traktor Elstertrebnitz nennen können.
Der Klassenunterschied von fünf Ligen war natürlich von Anfang an zu merken, wobei Elstertrebnitz gegen die RedBull-Farmmannschaft bis zum Seitenwechsel sehr gut mithielt. Zwei Angriffe aufs gegnerische Tor und von den nur fünf Gegentoren war eines ein Torwartfehler und das andere ein lächerlicher Elfmeter. Wenn das ein Elfmeter gewesen war, hätte SSV mindestens zwei gelbe Karten schon bis zur 45. kriegen müssen, nämlich wegen Ballwegschlagens und Meckerns. Zwei SSV-Akteure zeigten nämlich, dass sie von der Disziplin her nur Kreisligawürdig sind.
Spielerisch schienen sie allerdings wirklich Oberligatauglich. Gegen so einen Gegner sind Prognosen immer sehr gewagt, aber wenn man sich das Zusammenspiel, die technischen Fertigkeiten und die Torschüsse der Markranstädter so ansah, muss man sie vom Niveau z.B. vor Lok Leipzig, die in der vergangenen Oberligasaison – als diese Liga noch nominell stärker war als sie jetzt seien wird – Siebter waren, einordnen. Elstertrebnitz wurde in Hälfte zwei spielerisch völlig auseinandergenommen. Bei 0:15 ließ SSV die Heimmannschaft etwas kommen – vier Chancen wurden vergeben, vor der fünften foulte dann ein SSV-Spieler absichtlich im eigenen Strafraum und der SVE-Akteur verwandelte den Elfer grad so zum 1:15. 1:16 war dann der Endstand.
Für die Zweite Mannschaft kam es gegen Red Bull II noch dicker, denn sie konnten nicht einmal einen Treffer markieren. Bei Halbzeit stand es auch schon 0:7, jedoch waren die Reservebullen im Niveau in allen Belangen ein Stück hinter SSV Markranstädt zurück. Trotzdem gewannen sie 0:16.
Leider muss ich mal noch anmerken, dass in beiden wirklich sehenswerten und unterhaltsamen Spielen das Schiedsrichtergespann nicht übermäßig überzeugte: Der erste Elfer gegen SVE I war definitiv keiner, da der Ball vor dem angeblichen Foul, das eigentlich auch keins war, schon vom SSV-Spieler ins Toraus gestolpert wurde; der zweite Elfer gegen SVE I wurde für ein Foul, das allenfalls direkt auf der Strafraumgrenze – Foul auf alle Fälle, aber wahrscheinlich kein Elfmeter – stattfand, verhängt; und wenn man gegen eine fünf Klassen tiefere Mannschaft, die ohne jede Chance auf einen Ehrentreffer ist, wie SVE II, einen indirekten Freistoß auf der Fünfmeterraumgrenze gibt, weil der Ball nach einer Flanke von einem Verteidiger mit dem Schienbein recht unsicher in die Arme des angeschlagenen Torwarts geschossen wird, muss man den Arsch schon ziemlich weit offen haben... Mindestens so weit offen, wie der SSV-Spieler, der einen zu langen Pass ganze 20cm hinter der Torauslinie, die für den Schiri aus der Entfernung aufgrund der Unebenheit des Platzes nicht erkennbar waren, in den Strafraum herein schlägt und dabei behauptet, er sei nicht im Aus gewesen. Derlei Unfairness können sich auch solche Randleipziger Halbprofis in einem Testspiel dieses Niveaus in das offene Körperteil stecken...
Was richtig positiv hervorgehoben werden muss, ist das Preisniveau in Elstertrebnitz. Für zwei Testspiele am Stück mit guten Halbprofiteams verlangten sie nur 3€ Eintritt für den ganzen Tag. Sehr lobenswert! Auch das Catering war von den Preisen her vernünftig bis niedrig. Sehr gute Roster kosteten 1,50€ und 0,4l Fassbrause gerade mal 1€. An der Auswahl der Testspielgegner oder dem Niveau des Sprechers (siehe Torschützenliste: die Unvollständigkeit ist nicht meine Schuld!) sollte sich zwar niemand ein Beispiel nehmen, aber an der sonstigen Organisation des SV Elstertrebnitz sehr wohl! Die Vielseitigkeit (Roster, Steak, Eis, Kuchen, Brause etc.), Qualität und Preislage des Caterings sowie die Eintrittspreise waren wirklich topp!
Grounds: 756 (heute 1 neuer; diese Saison: 161 neue)
Sportveranstaltungen: 1.563 (heute 2, diese Saison: 249)
Tageskilometer: 90 (90 Fahrrad)
Saisonkilometer: 60.460 (30.970 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.320 Fahrrad/ 3.030 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 104
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 310
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