Sonntag, 1. Juli 2012
W309III: Der Haardorfer Tornado fegt beim Heimturnier erfolgreich über den Platz
6. Freizeitfußballturnier vom SV Tornado Haardorf
Datum: Samstag, 30. Juni 2012 – Beginn: 10.00
Wettbewerb: Fußballturnier für Freizeitmannschaften; 7 gegen 7 auf Kleinfeld (1x15 Minuten)
Sieger: SV Tornado Haardorf
Torschnitt: 2,7 Treffer pro Partie (40 in 15 Spielen)
Beste Spiele: Haardorf 2:1 Walpernhain, Haardorf 2:3 Gera [je 8,5/10]
Schwächste Spiele: Gera 0:0 Prießnitz, Prießnitz 2:0 Böhlitz [je 5,5/10]
Torreichste Spiele: Haardorf 2:3 Gera, Goldschau 3:2 Gera
Torärmstes Spiel: Gera 0:0 Prießnitz
Deutlichstes Resultat: Haardorf 3:0 Böhlitz, Böhlitz 0:3 Walpernhain, Gera 3:0 Böhlitz, Prießnitz 0:3 Walpernhain
Sportanlage: Sportplatz Haardorf (Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: Anfangs ca. 30, später dann bis zu 70 + 40 Aktive
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Durchweg gute Spiele und Spannung um den Turniersieg bis kurz vor Schluss: Mit das beste Freizeitturnier was ich je gesehen habe!)
Tabelle:
1. SV Tornado Haardorf ... 5 (4-0-1) 11:5 / 12
2. Goldschau ....................... 5 (4-0-1) 8:4 / 12
3. FC Goal 09 Gera ............... 5 (2-2-0) 9:6 / 8
4. Walpernhain ...................... 5 (2-1-2) 8:4 / 7
5. Prießnitz ............................ 5 (1-1-3) 3:7 / 4
6. Böhlitz ............................. 5 (0-0-5) 1:14 / 0
Ergebnisse:
Haardorf 3:0 Böhlitz
Prießnitz 0:1 Goldschau
Walpernhain 1:1 Gera
Haardorf 1:0 Goldschau
Böhlitz 0:3 Walpernhain
Gera 0:0 Prießnitz
Haardorf 2:1 Walpernhain
Goldschau 3:1 Böhlitz
Haardorf 3:1 Prießnitz
Gera 3:0 Böhlitz
Goldschau 1:0 Walpernhain
Haardorf 2:3 Gera
Prießnitz 2:0 Böhlitz
Goldschau 3:2 Gera
Prießnitz 0:3 Walpernhain
Da mir der Sportplatz in Haardorf bei Osterfeld vor einiger Zeit schon als schöner Kleinfeldplatz zum Bolzen aufgefallen war – so wie er halt direkt neben der wilhelminischen Kirche und zwischen Häusern und Weiden, eng von Bäumen umstanden, am Rande des Dorfes vor einem hügeligen Waldstück das von einem Bach durchflossen wird, liegt – habe ich mal auf die gut gemachten Web- und Facebookseiten der ortsansässigen Freizeitmannschaft geguckt. Tornado Haardorf richtet mindestens einmal im Jahr ein Turnier dort aus, zu dem sich Mannschaften aus dem südlichen Burgenland und den angrenzenden Gebieten auf thüringischer Seite einfinden.
Am letzten Junitag war es dann wieder soweit: Zugast waren beim SV Tornado Haardorf die Burgenlandkreis-Mannschaften aus Goldschau (dem westlich gelegenen Nachbardorf von Haardorf: 1,5km Anfahrtsweg) und Prießnitz (südlich von Naumburg, 15km Anfahrt) sowie die Teams aus Walpernhain (auf dem Weg von Osterfeld nach Eisenberg, 12km) und Böhlitz (abgelegenster Ortsteil von Schkölen: 5,5km – aber nur über Feldwege, sonst sind’s 7km) aus dem Saale-Holzland-Kreis bzw. FC Goal 09 aus Gera (die hatten mit um die 40km natürlich den längsten Weg).
Das erste Turnierspiel wurde zwischen dem Gastgeber und Böhlitz ausgetragen. Haardorf war dauernd am Drücker und erspielte sich Chancen im Minutentakt, von denen sie drei Stück verwandelten. Ein wirklich guter Turnierauftakt!
Danach waren Prießnitz und Goldschau dran, die sich im dilettantischen Auslassen von Chancen übertrafen. Die Mannschaft mit mehr Spielanteilen und deutlich mehr Torgefahr, Goldschau, siegte dann 1:0.
Gera und Walpernhain trafen danach aufeinander und Gera legte furios los mit einem starken Sturmlauf zum 1:0 nach einer knappen Minute. Der Offensivwirbel der Geraer legte sich aber bald, sodass Walpernhain besser ins Spiel kam und schließlich den Ausgleich erzielte.
Haardorf siegte dann gegen das Nachbardorf in einem der weniger sehenswerten Spiele des Turniers mit 1:0. Doch selbst ein weniger sehenswertes Spiel heute war immer noch gut und besser als bei vielen Turnieren dieser Art die besseren Spiele!
Auch Walpernhain hatte keinerlei Probleme mit der Dorfjugend aus Böhlitz: auch wieder ein glattes 3:0.
Die einzige torlose Partie lieferten sich dann Gera und Prießnitz. Es fehlte allerdings wirklich nur an Toren und nicht etwa an Chancen, Offensivkraft, Zweikampfwillen und spielerischem Druck. Ein „sehr gutes“ 0:0!
Haardorf und Walpernhain lieferten sich dann ein richtig packendes Hin und Her, dass mit einem tollen Sturmlauf und einem Treffer nach 20 Sekunden für die Tornados begann. 2:1 siegten sie nach einem sehr starken Spiel!
Goldschau war die erste und auch einzige Mannschaft die gegen Böhlitz ein Tor zuließ. Sie erzielten allerdings auch immerhin drei, von denen zwar einer ein unberechtigter Neunmeter war, ein anderer jedoch ein herrlicher Standrückzieher über den Torwart: der Ball fiel als Bogenlampe ins Tor.
Mittlerweile war mir übrigens endlich aufgefallen, dass die 9 oder 10 Spieler von Böhlitz noch mal fast ebenso viele Anhänger mitgebracht hatten, die vom BMW bis zur Simson alles Mögliche fuhren. Und dass man mit einer Simson und so vielen Leuten für ein Freizeitturnier aus der Gegend von Wurzen in Sachsen – wo ich Böhlitz verortet hatte, da mir klar war, dass es sich nicht um den Leipziger Stadtteil Böhlitz-Ehrenberg handelte – angegurkt kommt, kam mir komisch vor. Schnell war herauszukriegen, dass es einen gleichnamigen Weiler Böhlitz bei Schkölen gibt. Also fast um die Ecke.
Nach einer Mittagspause, die man zum Abfassen der sehr guten und mit 1,50€ angemessen ausgepreisten Roster nutzen konnte, legte Haardorf wieder los. Gegen Prießnitz hatten sie wohl noch nicht richtig das Essen verdaut, als sie erst nicht ins Spiel fanden und dann nach 5 Minuten auch noch in Rückstand gerieten. Mit einem Doppelschlag drehten sie allerdings die Partie und siegten schließlich 3:1.
Böhlitz kassierte auch gegen Gera wieder einmal drei Tore und fiel – und das ja nicht nur in diesem Spiel – als einzige der sechs Mannschaften nicht durch unerwartet starke spielerische Leistungen, sondern durch dumme Sprüche untereinander und gegen den Schiri auf. Dass der Schiri hinter seinem Rücken als „Zigeuner“ belegt wurde, war noch sehr zurückhaltend. Bei einer Mannschaft, die so offen zeigt, dass sie eine Bande von Neonazis ist, hätte man Schlimmeres erwarten können. Trotzdem war Böhlitz wie gesagt die einzige Mannschaft, die irgendwie negativ auffiel: als einzige dauernd am Saufen, als einzige auf der Gegenseite unter der Doppelbaumreihe (fernab von den anderen Teams) rumlungernd, als einzige mit dem Schiri streitend, als einzige einen Kapitän der mit schwarz-weiß-roter Kapitänsbinde spielte und als einzige einen Torwart der ein T-Shirt mit der Aufschrift „braun is beautiful“ trug.
Dann kämpfte Goldschau Walpernhain mit einem frühen Tor nieder.
Haardorf verlor daraufhin in seinem letzten Spiel das erste Mal. Gegen Gera verschliefen sie den Start, kamen dann in die Partie und kassierten trotzdem das zweite Gegentor. Dieses wurde mit einem klasse Abstauber gekontert, doch nach ausgeglichenem Spiel erzielte Gera das 1:3. 2:3 war dann der Endstand.
Böhlitz kassierte dann in seinem letzten Spiel nur noch zwei Treffer, da Prießnitz einfach zu viele Chancen liegen ließ.
Bei Gera gegen Goldschau gab es hingegen wieder eine ganze Menge Treffer: Das sehr enge Spiel gewann Goldschau 3:2. Aufgrund des knappen Resultates, wurde es nicht mehr gefährlich für Tornado Haardorf, die nun nach 2007 (d.h. der ersten Ausgabe) wieder einen Siegerpokal empfingen.
Beim letzten Spiel des Turniers bekam Prießnitz noch mal eine 0:3-Klatsche gegen Walpernhain.
Zusammenfassend gesagt muss man wirklich die hohe Qualität der Spieler hervorheben. Bei Freizeitturnieren sieht man selten so flotte und sehenswerte Spiele! Da kann man nächstes Jahr doch wieder kommen...
Es waren auch gar nicht mal so wenige Zuschauer da und die Atmosphäre war auch sehr angenehm – einzig Böhlitz fiel halt aus dem Rahmen, aber auch nicht so, dass es zu Problemen kam. Die Qualität des Caterings war genauso hoch wie die der Spiele, die Mucke war bis 14 Uhr, als die Rentner zum Kegeln kamen und nur noch Volksmusik gespielt wurde, sehr gut ausgewählt und einen landschaftlich so schön gelegenen Platz muss man auch echt mal besucht haben!
Wir haben nach Abpfiff übrigens noch die zwei Orte, in denen wir noch nie waren und die halt am Turnier mit Mannschaften teilnahmen, besucht. Recht abenteuerlich ist die Fahrt nach Böhlitz: Das Kaff liegt etwas versteckt und ist von Haardorf aus am kürzesten über einen mehrere Kilometer langen und sehr ausgewaschenen und unebenen Feldweg (direkt hinter Goldschau links rein: da steht sogar ein Schild!) zu erreichen. An der Kiesgrube geht das dann den Betonweg steil ins Teil. Im trostlosen Böhlitz kläffen die Drecksköter jeden Fremden an, der sich die verfallene aber recht alte Bausubstanz auf dem Berg anguckt. Zum Glück kann man in dem engen, bergigen Ort keinen Sportplatz anlegen: Ein Freizeitturnier, bei dem man wahrscheinlich schwarz-weiß-rote Eckfahnen mit Eisernem Kreuz aufstellen und Landser abspielen würde, würde ich nicht spielen oder zuschauen wollen...
Völlig anders wirkt hingegen Prießnitz. Der nett gelegene Sportplatz dort ist zwar etwas mickrig für ein Turnier (siehe Bild: Fußballplatz Prießnitz) aber vom Ort her würde es sich lohnen. Eine ganz ansehnliche Kirche, mehrere Fachwerkbauten und gute Infrastruktur. Prießnitz ist eines der gepflegtesten Dörfer, das ich je gesehen habe!
Grounds: 752 (heute 1 neuer; diese Saison: 157 neue)
Sportveranstaltungen: 1.558 (heute 1, diese Saison: 244)
Tageskilometer: 100 (100 Auto)
Saisonkilometer: 60.170 (30.860 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.140 Fahrrad/ 3.030 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 100
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 309
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