Sonntag, 16. Mai 2010

W198IV: Kreisklasse in Krosigk

SG Krosigk 9:4 VSG Oppin II
Sonntag, 16. Mai 2010 – Anstoß 13.00
3. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 3 (13. Liga, 7. Amateurliga/ unterste Spielklasse)
Ergebnis: 9:4 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 2:2
Tore: 1:0 9. [Nr. 9], 1:1 27. [Nr. 12], 2:1 28. [Nr. 10], 2:2 29. [Nr. 9], 3:2 54. [Nr. 9], 4:2 58. [Nr. 9], 5:2 66. [Nr. 6], 6:2 69. [Nr. 11], 6:3 75. [Nr. 7], 7:3 78. [Nr. 9], 8:3 81. [Nr. 10], 9:3 82. [Nr. 9], 9:4 83. [Nr. 3]
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Sportanlage Krosigk (Kap. 750 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 15 (davon ca. 3 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Das ist die Kreisklasse, wie man sie gerne sieht)
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Photos and English Version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623948627323/

Nach einer Saison Abstinenz tritt die Sportgemeinschaft aus dem 800-Einwohner-Dorf Krosigk, einem Ortsteil der Gemeinde Petersberg, 15 Kilometer nördlich von Halle/ Saale, wieder zu Spielen in der untersten Spielklasse an. Der Verein hatte mehrere Spielzeiten lang sogar eine zweite Mannschaft, doch in der Saison 2007/ 2008 nur noch eine und vergangenen Saison 2008/ 2009 nicht mal mehr eine einzige gemeldet.

Bevor wir uns dem Spiel widmeten, fuhren wir in Krosigks nördlichen Ortsteil Kaltenmark, wo es eine Kirche und einen Gutshof gibt, und dann in den eigentlichen Ort, wo es ein paar kleine Sehenswürdigkeiten gibt: 1. eine restaurierte Windmühle auf einem bewaldeten Hügel am Ortsrand, 2. eine schöne – heute als ordentliches Restaurant genutzte – Wassermühle, 3. eine Kirche mit schiefergedecktem Turm, die nur über eine steile Treppe erreichbar ist und 4. schließlich auch die Burg Krosigk, von der allerdings nur der Bergfried so richtig gut erhalten ist, während die umliegenden Gebäude nicht als solche aus der Gründungszeit der Burg (um 1100) erkennbar sind. Ansonsten kann man zu diesem Ort nur sagen, dass er ein wirklich schönes Dorf ist. Viele – auch in der näheren Umgebung liegende – Dörfer sind nicht annährend so attraktiv, wie Krosigk. Selbst die Privathäuser sind in ordentlichem Zustand und die Anzahl gesichtsloser Neubauten ist auch sehr gering.

Von der Kirche aus muss man der Straße nach Osten zum Sportplatz, der rechter Hand auf einem Hügel auftaucht, folgen. Die Sportanlage besteht aus einer Hundesportstätte, einem Tennisplatz für den TC Krosigk, wo auch auf Amateurebene gespielt wird, ein Sportlerheim (da könnte auch die Tischtennisabteilung der SG, die Kreisliga und 2. Kreisklasse spielt, spielen) und zwei Fußballplätzen, wobei wohl nur der bizarre 100x45 Meter messende Platz I für den Spielbetrieb genutzt wird. Der andere Platz ist mit 100x55 Metern zwar viel normaler bemessen, aber so ein Platz, der länger ist als breit, hat schon was für sich. Platz II hat zwar einen Graswall und den etwas besseren Blick zum Petersberg mit Sendeturm und Kloster zu bieten, aber Platz I den dichteren Baumbestand. Auf jeden Fall eine schöne, idyllische Sportanlage!
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Nach dem Rückzug von Grün-Weiß Löbejün II, sind es nur noch neun Mannschaften in dieser 3. Staffel der 3. Kreisklasse. Krosigk als 8. mit drei Siegen nur vor Niemberg mit einem Sieg und einem Unentschieden. Der Gegner – VSG Oppin II – hat auch nur drei Punkte mehr und steht zwei Plätze vor den Gastgebern. Hier ein gutes Spiel zu erwarten, wäre vermessen. Aber schon allein das Umfeld war das Kommen wert; ein schöner Platz, dann nur ein Ordner da, der meinen Vater zum zweiten Ordner ernennt, da nach den haarspalterischen Regeln des DFB und seiner untergeordneten aber ebenso verkalkten Verbände selbst in der Kreisklasse bei 0 Zuschauern – oder eben bei kaum 15 Leuten, die heute kamen – die Mindestzahl von 2 Ordnungskräften gestellt werden muss – und dann verzögerte sich der Anstoß, weil noch ein paar Spieler aufs Klo mussten: Das ist halt die Kreisklasse, wie man sie kennt und liebt...

Nach nicht einmal zehn Minuten, lag der Ball auch trotz diverser Ballbehandlungsprobleme immerhin im Tor der Gäste. Bis zur 15. hatte nur Krosigk gespielt, dann kam Oppin auch mal über die Mittellinie und vergab ein paar Chancen. Der Ausgleich fiel nach weniger als einer halben Stunde und wurde postwendend von Krosigk mit einem erneuten Tor beantwortet. Dann verging wieder nur eine Minute, ehe Oppin II zum erneuten Ausgleich kam. Krosigk ging mit mehr vergebenen Chancen und mehr Spielanteilen, aber nicht mit mehr Toren in die Halbzeitpause.

Nach der Halbzeit brauchten die SG-Spieler wieder knapp 10 Minuten, ehe sie zum Torerfolg kamen. Wieder traf der blonde 9er, der sich als der beste Spieler auf dem Platz hervortat. Keine fünf Minuten später legte er auch schon nach. Beim 5:2 nach über einer Stunde Spielzeit, wollte ich mich noch nicht festlegen. Das könnte ja noch ein 5:5 geben, bei der Spielklasse! Aber in der 69. Minute hieß es 6:2. Jetzt schien alles klar zu sein. Doch dann kam Oppin noch einmal kurz zurück mit einem dritten Treffer. Innerhalb von vier Minuten jedoch gelangen den Krosigkern drei weitere Tore. Ein kurz darauf erzielter vierter Treffer der Gäste war nur noch Ergebniskorrektur. Der Schiedsrichter schaffte es in den letzten Minuten mit immer hohler werdenden Abseitsentscheidungen ein zweistelliges Resultat zu verhindern. Das kann man zum einen positiv sehen, da Oppin schon gestraft genug war, mit einer so deutlichen Niederlage, aber andererseits ist Krosigk ein so kleiner Verein mit so dünner Personaldecke (sie hatten nur die 11 Spieler, die auf dem Platz standen: weder Auswechsler, noch Trainer oder Betreuer – nur ein paar Freunde, die zuschauten), dass man ihnen nicht nur ein 9:4 oder 10:4, sondern auch ein 19:4 gegönnt hätte.

Wie dem auch sei: Krosigk hat nun einen respektablen 6. Platz inne, vor Oppin II, Kütten II und Niemberg II – und der LSG Ostrau II ist der Aufstieg nach dem 13. Sieg in Folge wohl nicht mehr zu nehmen. Stöbert man bei fussball.de etwas in den Ergebnissen der Krosigker, so findet man da, dass dieses 9:4 der höchste Sieg seit dem 4.5.2008, als sie 6:1 gegen Dölbau III gewannen, ist. Diese Saison siegte man nur drei weitere Male: 2:1, 1:0 und 1:4. Noch höhere Siege gab es seit 2002 (soweit reicht das fussball.de Archiv) immerhin 12 Mal in sieben Jahren. Am allerhöchsten waren dabei aber ein 11:1 am 10.6.07 bzw. 10:0 am 12.12.04 (jeweils gegen Lettewitz II) und ein 10:0 gegen Salzmünde II (13.6.04). Hoffentlich bleibt die SG Krosigk auch oberhalb des Freizeitfußballs (wenigstens in dieser 3. Kreisklasse) weiter am Ball, denn der Besuch in Krosigk war die 70, doch recht anstrengenden Fahrradkilometer absolut wert!

Statistik:
Ground Nr. 426 (ein neuer Ground; diese Saison: 95 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.003 (diese Saison: 145)
Tageskilometer: 70 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 34.080 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.250 Bus, Bahn, Tram/ 3.110 Fahrrad/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 86
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 198

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