Samstag, 20. Februar 2010 – Tip-off 14.00
Oberliga Sachsen-Anhalt, Frauen (5. Basketballliga der Frauen)
Ergebnis: 59:63 nach 40 Min. – Viertelergebnisse: 16:25, 13:9, 17:15, 13:14
Punkte: weiß nicht - Fouls: weiß nicht
Spielort: Uni-Sporthalle Weinbergweg (Kap. 50, davon 30 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 12 (davon vllt. 1 Gästefan)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Ganz O.K.)
SV Halle Lions 74:61 „evo“ New Basket Oberhausen
Samstag, 20. Februar 2010 – Tip-off 19.30
1. Frauen-Basketballbundesliga
Ergebnis: 74:61 nach 40 Min. – Viertelergebnisse: 22:17, 16:18, 19:18, 17:8
Punkte: Bender 18, Sterner 13, Guzmán 13, Abelova 10, Bejtic 8, Damm 7, Lackner 2, Hübner 2, Kallmann 1 (SVH); Hartill 17, Timm 9, Feike 9, Austmann 8, Almind 6, Bruns 4, Greinacher 4, Belscheid 2, Schiffer 2 (NBO)
Fouls: Sterner 4, Guzmán 3, Bender 3, Lackner 2, Bejtic 2, Abelova 2, Damm 1 (SVH); Austmann 5 (DQ), Hartill 3, Bruns 3, Almind 3, Greinacher 2, Feike 2, Thimm 2, Schiffer 1 (NBO)
Spielort: Sporthalle Burgstraße (Kap. 500 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 500 (davon mindestens 1 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz Gut)
Photos and English version: Ladies’ Basketball in Halle + Some Photos of the City.
Als wir an einem sonnigen Samstag mit der Straßenbahn nach Halle fuhren (es lag noch einiges an Eis auf den Straßem, deshalb keine Radtour) war eigentlich angedacht, die Zweitvertretung des größten Basketballvereins der neuen Bundesländer – dem USV Halle II – in der Männer-Landesliga gegen die Truppe von Kollege Cleau, den ungeschlagenen Tabellenführer (13:0) – die Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen Sixers II – zu sehen. Doch als wir an der kleinen Weinbergweg-Sporthalle ankamen, stellten wir fest, dass es ausfiel. Immerhin gab es ein Frauenspiel, was wir uns dann auch anschauten, obwohl es ein Spiel der zweituntersten Liga war. Aber mehr darüber konnte uns keiner der Zuschauer, die wir fragten, sagen: der eine Kerl kannte nicht einmal den Gegner namentlich.
In der Oberliga spielen gleich zwei Mannschaften des USV Halle: die II. Mannschaft, die heute wohl spielte, ist angeblich Tabellenführer, die I. Mannschaft hingegen angeblich 7. und damit letzter (wobei Bernburg zurückgezogen hat, also 8. ist). Angeblich deshalb, da die Ergebnismeldung beim Verband am Abend nach dem Spiel völlig daneben war und das möglicherweise an der Tagesordnung ist, dass da Ergebnisse völlig verquer gemeldet werden. Und wer weiß, ob das korrigiert wird. Also nach Tabellenführer gegen Tabellendritter sah das auch nicht unbedingt aus, da Magdeburg im ersten Viertel extrem überlegen war. In einem Spiel mit erwartungsgemäß vielen technischen Fehlern und schwacher Wurfquote (außer Wurfquote bei Freiwürfen: bis einschließlich drittem Viertel über 90% bei beiden Mannschaften verwandelt; das ist wirklich super!) ging Magdeburg erst deutlich in Führung, ehe es bis zur Pause enge wurde. Nach der Pause wurde Halle immer stärker, baute jedoch im letzten Viertel noch mal kräftig ab und überließ Magdeburg dann doch den Vierpunktesieg.
Nach diesem doch recht unterhaltsamen Spiel liefen wir zum Markt um etwas zu essen, wobei wir an sieben Restaurants vorbeikamen, die einen um 16.30 Uhr nicht mit essen versorgen können, sondern erst abends öffnen oder stundenlang Mittagspause machen. Wie in der hinterletzten Kleinstadt, da in Halle! Bei einem Italiener gegenüber der Händelfigur auf dem Marktplatz wurden wir dann fündig: nicht billig, aber sehr gut! Lohnt sich auf jeden Fall, wenn man bereit ist, für Pizza 6 – 9€, überbackene Nudelgerichte 7-11€ und Fleisch bis zu 18€ auszugeben – all das natürlich für sehr gute Qualität. Nur das Erscheinungsbild des Klos passte dann wieder eher in eine Dönerbude in der hinterletzten Kleinstadt, als ins teure italienische Restaurant am repräsentativsten Platz der Möchtegern-Landeshauptstadt.
Überhaupt nicht repräsentativ ist die Lage der Sporthalle Burgstraße, in einem Hinterhof am Ende eines Villenviertels, zu dessen spektakulärsten Gebäuden das Orientalische Institut der Uni Halle gehört. Die Sporthalle an sich ist aber gar nicht schlecht. Wenn man dann die 5€ bis 8€ gezahlt hat, bekommt man auf fünf Reihen Sitzbänken, die für 500 Leute reichen, auch gutes Frauenbasketball auf höchster Eben geboten. Die Frauenmannschaft des SV Halle hat als „Löwen“ bzw. da das deutsche Wort so altmodisch klingt und alles Englische ganz toll ist, als „Lions“ schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt. 12 Teams sind es in der 1. Bundesliga, die fast alle aus mittelgroßen (z.B. Halle) und kleineren Städten (z.B. Opladen, Saarlouis, Wasserburg) kommen – und Halle ist immerhin 6. (wobei sie auch schon bessere Platzierungen inne hatten) während Oberhausen sogar 4. ist. Von der Tabellenplatzierung war also ein sehr ausgeglichenes Spiel zu erwarten (wobei übrigens auch die Einwohnerzahlen beider Städte beinahe gleich sind) was auch knapp 500 Zuschauer sehen wollten. Weiß gar nicht, ob da überhaupt noch ein Platz frei war – jedenfalls saß man hinter dem Lions/ Wildcats - Fanblock sehr schön laut und stimmungsvoll, auch wenn die Trommeln kaum Platz für Sprechchöre gelassen haben. Ein großes Lob an die Fans, die wieder einmal das gute Bild von der Basketballfanszene bestätigt haben!
Zum Spiel: Halle war nach fünf Punkten für Oberhausen schnell aufgewacht und riss das Spiel an sich. Vor allem das erste Viertel war technisch topp, läuferisch gut und kämpferisch auch in Ordnung. Die Wurfquote hat man auch in der Männerbundesliga oft nicht besser. Kurz vor der Pause zogen sie ein kleines Stück davon.
Im zweiten Viertel war dann Oberhausen leicht besser – und die Schiedsrichterin zeigte, dass sie in der ersten Liga nichts verloren hat. Ihr Kollege konnte auch nicht jeden Müll von ihr korrigieren. Trotzdem führten die Lions weiter.
Das dritte Viertel war auch noch auf hohem Niveau, wobei es weiterhin sehr eng blieb. Halle konnte sich noch nicht entscheidend absetzen, obwohl sie ständig führten. Mittlerweile begann ich auch beiden Schiedsrichtern negativ anzurechnen, dass sie kein technisches Foul gegen die Oberhausener Bank verhängten, da die Trainerin der Gästemannschaft vor allem bei jedem Lions-Freiwurf dazwischen bläkte, wie die Hausfrau in der Proletensiedlung wenn der Ehemann mal wieder besoffen von der Arbeit im Stahlwerk nach Hause kommt. Das kann die ja ruhig zuhause machen, aber für weniger Geschrei hab ich schon technisches Foul plus Freiwürfe als Strafe gesehen.
Das vierte Viertel war deutlich schlechter als der Rest des Spiels, wobei sich Halle hier trotz leichtem Leistungsabfall klar absetzen konnte. Drei Minuten vor Ende der Partie musste man das Spiel als entschieden betrachten, was die Stimmung noch einmal auf einen Höhepunkt brachte. Oberhausen war im letzten Spielabschnitt wirklich ziemlich eingebrochen, was auch den am Ende noch relativ deutlichen Dreizehnpunktesieg verursachte.
Fazit: Frauenbasketball kann man sich ruhig mal angucken. Vor allem in den höheren Ligen hat es eine beachtliche sportliche Qualität, die man bei manchen Frauensportarten selbst im Spitzenfeld der höchsten Spielklasse vermissen muss.
Statistik:
Ground Nr. 392 und 393 (zwei neue Grounds; diese Saison: 62 neue)
Sportveranstaltung Nr. 955 und 956 (diese Saison: 98)
Tageskilometer: 50 (20 Bahn, 30 Straßenbahn)
Saisonkilometer: 16.460 (12.120 Auto/ 2.250 öffentliche Verkehrsmittel/ 2.090 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 186
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen