Zwei Sachen, die zuletzt nicht im ersten Anlauf geklappt haben, war die Suche nach der Wüstung Nievoldhagen (Niewoldthagen) unweit von Weferlingen und die Ummeldung des Autos, welche mit dem Umzug nach Weferlingen begründet ist.
Letzteres hatte schon
groteske Formen angenommen, was in der Unfähigkeit der deutschen Verwaltung,
solche einfachen Vorgänge zu digitalisieren, liegt. Warum muss man, wenn man den
Wohnort gewechselt hat, mit einem Termin zu einem Amt, das meist nur von 8-12
und bestenfalls von 8-16 besetzt ist, und den Zulassungsschein und den
KFZ-Brief zum Kennzeichenwechsel dort vorlegen? Warum geht sowas nicht mit
Scans und Abholen oder Zusenden der Nummernschilder? Kann man doch alles online
auch bezahlen und das ist ja das Wichtigste für die Behörden. Hauptsache
Abkassieren. Interessanterweise war die Anmeldung im Bördekreis fast doppel so
teuer wie in Braunschweig für dieselbe Dienstleistung. Insbesondere
Nummernschilder waren teurer als in BS. Ärgerlich war aber vor allem eine
Sache, die mit der Credit Plus Bank zusammenhing. Ich hatte einen Termin
gemacht und um die Zusendung des Bankbriefes binnen 5 Tagen gebeten. Einen
ganzen Monat haben die Idioten gebraucht, ehe sie den Brief überhaupt
losgeschickt hatten! Mittlerweile drei Termine abgesagt und in Südafrika auf
Reisen, habe ich festgestellt, dass der Brief nach mehreren Tagen Postweg auch
in der Zulassungsstelle angekommen war. Festgestellt, weil ich ins Portal
geschaut habe – nicht etwa, weil diese Zulassungsstelle in der Lage wäre, ihre
Kunden automatisiert über den Eingang des Briefes zu informieren. Also von
Südafrika aus einen vierten Termin gemacht, um dann feststellen zu müssen, dass
die Bank den Änderungsbrief fehlerhaft formuliert hatte, sodass kein
Kennzeichenwechsel erlaubt war. Wieder die unfähigen und arbeitsscheuen
Mitarbeiterinnen vom „Service“-Center in der Leitung, aber meine penetrante
Unfreundlichkeit sorgte immerhin dafür, dass binnen zwei Arbeitstagen ein neues
Schreiben zugestellt wurde. Beim zweiten Termin konnte dann auch endlich alles –
für wie gesagt einen stolzen Preis, der höher als im Westen war – erledigt werden.
Meine Beschwerdemail an die Bank mit Aufforderung der Rücknahme der
Versandkosten aufgrund der mir entstandenen Kosten und Unannehmlichkeiten
aufgrund von deren Blödheit war zwar deutlich formuliert, aber nicht so
unfreundlich wie mein Text hier. Mal sehen was draus wird. Einfach eine
Frechheit, wie man als Autofahrer von allen Seiten abgezockt wird, ohne das
eine angemessene Leistung für einen erbracht würde.
Als ich die neuen
Kennzeichen anbrachte, beschmissen sich 50 Metern entfernt ein paar jugendliche
Haldensleber mit Böllern – machte einen prima Eindruck dort...
Jetzt zu Nievoldhagen. Im Mittelalter
war die Magdeburger Börde insofern dichter besiedelt als heute, dass es mehr
Orte als heute gab. Diese Orte waren jedoch sehr klein. Östlich von Weferlingen
z. B. gab es im Bereich von Behnsdorf, Hödingen, Siestedt, Hörsingen und
Eschenrode noch mehrere weitere kleine Dörfer. Heute ist das Waldstück zwischen
den fünf genannten Orten völlig unbewohnt. Mitten drin liegt jedoch die Ruine
einer Kirche, dem einzigen Überrest des 1540 verlassenen Dorfes Nievoldhagen.
Von den Häusern sieht man nichts mehr, die Kirche steht noch mit ein paar
niedrigen Mauern. Und das ist etwas das Problem bei der Suche nach dem Ort.
Niedrig ist nämlich auch der Stein mit dem Hinweis nach Nievoldhagen und wenn
das Gras zu hoch steht wie beim ersten Versuch, fährt man auch mal vorbei. Bei
den beiden anderen Versuchen fragte ich zufällig getroffene Einheimische, die
jedoch beide schon Jahre lang nicht mehr dort waren und nicht fähig waren, eine
ordentliche Wegbeschreibung abzugeben. Nach kurzem Suchen gab ich jeweils auf und
fuhr zu den anvisierten Fußball- bzw. Handballspielen weiter. Bei diesem
dritten Versuch kurz vor meiner Südafrikareise meinte der Waldarbeiter jedoch,
ich sollte mal die Pfarrerin von Behnsdorf per Mail anschreiben. Das machte ich
und bekam schon am nächsten Tag eine freundliche und hilfreiche Antwort. Ich
war beim ersten Versuch schon sehr nah dran und hätte auf die
Google-Koordinaten, die ziemlich genau sind, hören sollen. Entscheidend ist, den
richtigen Abzweig zu finden. Zuerst von der asphaltierten Straße Behnsdorf nach
Hördingen vor der Linkskurve rechts in den Wald abbiegen (der Schotterweg ist
für jedes Auto fahrbar) und dann nach 1,3 km auf den Grasweg links achten. Da
steht ein Baum mit Flurstückkennung 2311, darunter im Gras ein Stein mit dem
Hinweis auf die Wüstung. Den Weg kann man mit Allrad auf jeden Fall fahren und
dann parkt man nach 150 Metern vor dem Hochsitz. Von da direkt nach Osten noch
50 Meter laufen und man findet rechterhand die unten bebilderten Ruinen.
Im Übrigen sind auch die
Kirchen und einige Fachwerkhäuser der umliegenden bewohnten Dörfer sehenswert.
Fußballspielbetrieb hat
leider keines mehr (Siestedt und Eschenrode waren eh zu klein dafür und haben
keinen Sportplatz). Hörsingen nutzt den Fußballplatz zum Bogenschießen (auch
Wettkämpfe) und Hödingen sowie Behnsdorf haben Freizeitmannschaften, die ab und
an Turniere ausrichten.
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