Photos with English commentary: 1.) South Africa: I. Sightseeing: Pretoria, KRUGER NATIONAL PARK, Panorama Route, Durban etc. II. Football: a) Orlando Pirates vs. Richards Bay b) Mamelodi Sundowns vs. Polokwane c) Swaziland vs. Guinea-Bissau in Nelspruit III.
Cricket: South Africa T20 vs. India in Durban 2.)
Botswana: I.
Sightseeing: Gaborone, Francistown II. Football: Chadibe vs. Centre Chiefs 3.)
Zimbabwe: I.
Sightseeing: Matobo, Khami, Bulawayo II. Football: Highlanders vs. Green Fuel 4.)
Lesotho: I.
Sightseeing: Maletsunyane Falls etc. II.
Football: a)
Mzamane vs. Linare in Maputsoe b) Liponono vs. LMPS & Bantho vs. Lijabatho
in Mohale’s Hoek 5.)
Swaziland: I. Sightseeing: Phophonyane Falls etc. II.
Football: a) Vusweni Cosmos vs. Msahweni in Mbasheni b)
Mvembeli vs. Kappa Kappa in Piggs Peak |
Noch viele Urlaubstage gegen Ende des Jahres, das sollte für eine
Tour mit vielen Länderpunkten genutzt werden. Da bietet sich Südafrika gut
an, da manche Mietwagengesellschaften die Ausreise in bis zu 6 Nachbarländer
erlauben und mit Swasiland und Lesotho auch zwei Kleinstaaten darunter sind.
Am Ende wurden es fünf neue Länder: Südafrika, Botswana, Simbabwe, Lesotho
und Swasiland und eine sehr lohnende knapp dreiwöchige Reise mit vielen
interessanten Eindrücken. |
Ich
wurde nach einem Termin in Hannover zum freundlicherweise zum dortigen Flughafen
gebracht, während mein Auto in Braunschweig auf dem Firmenparkplatz kostenlos
stehen blieb. Der Umstieg in Zürich war zeitlich knapp getaktet, da man das
Terminal wechseln muss – aber klappte wie immer dort gut. Nach 10 Stunden
Flug und ganz gutem Service der Swiss Air landete ich vormittags in
Johannesburg. Kurz nach mir trafen meine drei Hopperkollegen ein. Bis auf die
Hackfressen bei der Einreisekontrolle, waren alle am Flughafen freundlich und
Service orientiert, auch die bei Europcar, wo wir allerdings auch nicht zu
knapp für einen Toyota Fortuner 4x2 zahlten. Dabei machte die Miete nur 40 %
des Preises aus. Diverse Versicherungen wegen der hohen Unfall- und v.a.
Kriminalitätsrate und die Grenzübertrittsgebühren machten jeweils weitere 30
% des Preises von am Ende etwa 1.600€ aus. Geteilt durch 4 ist das ja immer
noch erträglich. Alleine sollte man ohnehin nicht nach Südafrika reisen. |
Statistik: 9.980 km (150km Auto,
9.830km Flugzeug) |
Erste Eindrücke von Südafrika: die politische Hauptstadt Pretoria |
Wir fuhren vom Flughafen nach Pretoria, hatten dort eine Air
b&b Unterkunft, eine Art Ferienwohnung in einer europäisch wirkenden
Siedlung mit Mauern, Zäunen und überwiegend Weißen. Essen gingen wir im sehr
serviceorientierten Tawny Creek Spur Steak Restaurant, einer empfehlenswerten
südafrikanischen Kette. Bei einwandfreier Qualität waren hier die Steaks
preislich bei einem Bruchteil von Deutschland. Für 10-15€ bekam man wirklich
sehr viel zu Essen und Getränke noch dazu. Das sollte sich durch die ganze
Tour ziehen: Aufgrund niedriger Löhne und schwacher Währung war Südafrika
enorm preisgünstig. Besichtigungen nahmen wir nach dem Mittagessen auch noch vor: das
Voortrekkers Memorial und Fort Schanskop. Diese Anlagen sind verhältnismäßig
teuer, wobei Ausländer aus Nachbarländern etwas mehr als Südafrikaner zahlen
und Ausländer aus Europa oder sonstwo mehr als das Doppelte (14€). Wir
bekamen aber freundlicherweise den halben Preis, also den für Nachbarn und
konnten die gute Sicht vom Denkmal und die Bauweise des Forts begutachten. An
diesem ersten Sightseeingstopp fiel aber gleich auf: Die europäischen
Einwanderer, v.a. niederländischen Siedler (voortrekker) haben Südafrika
enorm geprägt. Allerdings nicht nur zum Positiven, denn dieses Fort wurde z.
B. nicht einmal zur Verteidigung gegen feindlich gesinnte Einheimische
errichtet, nein: um 1900 trugen Niederländer und Briten einen Krieg auf
südafrikanischem Boden aus. Egal wer wohin auswandert: immer wieder werden
einheimische Konflikte ins neue Land getragen. Im Fall von Südafrika waren
auch deutsche Einwanderer unrühmlich beteiligt. |
Statistik: 110 km Mietwagen |
Weiterreise nach Botswana |
Der zweite Reisetag war jetzt nicht so der Knaller. Über
Rustenburg fuhren wir gen Grenze nach Botswana. Die Piste bei Zeerust war 30km
lang. Kurz vor der Grenze taten wir einen Foodtruck zum Mittagessen auf. Ein
sehr freundliches afrikaanisches Paar betrieb den und hatte u.a. ganz
hervorragende Boere Wors, eine sehr grobe Rindsbratwurst, für 2,20€ mit
Beilage. Wir brauchten 1.15h um die Grenze Kopfontein-Tlokweng zu
passieren. Viel unnötiges Anstehen. Es wird gestempelt, ein Visum braucht man
nicht. Straßenbenutzungsgebühren um die 20€ sind per Karte oder bar in
US-Dollar zu entrichten. Gaborone stellte sich als eine der ödesten Städte, die wir alle
jemals besucht haben, heraus. In unspektakulärer Landschaft gelegene
gesichtslose Bebauung, nach 21 Uhr alles dicht. Am späten Nachmittag schauten
wir uns ein Denkmal (Three Digkosi Monument) an. An der Airport Junction übernachteten
wir in einer Gated Community und gingen in einer Mall essen. Die Qualität war
bei etwas höheren Preisen sehr viel schlechter als in Südafrika. |
Statistik: 350 km Mietwagen |
Siegreiche Häuptlinge beim Länderpunkt Botswana |
Am Samstag gab es endlich das erste Fußballspiel und somit den
ersten Länderpunkt. Botswana ist für Kalahari-Wüste und v.a. Okawango-Delta
bekannt. Die Region im Osten mit der Hauptstadt Gaborone und der zweitgrößten
Stadt Francistown ist zwar am dichtesten besiedelt (und das ist immer noch
dünn dort!) aber ausgesprochen unsehenswert. Es war eine öde Fahrt durch
eintönige Landschaft über 400km von der Hauptstadt zur zweitgrößten Stadt. Dort kauften wir die Fußballtickets im Einkaufszentrum, wie auf
der Facebookseite empfohlen war. Es gab aber auch am Stadion Tickets, jeweils
gegen Barzahlung der einheimischen Währung Pula. Vorher aßen wir Pizza – auch wieder keine so überragende Qualität
– und da die Stadt völlig gesichtslos ist, ging es gleich zum Stadion weiter. Dort ging es übrigens auch mit dem Essen weiter, denn eine richtig
gute Chili-Geflügelwurst mit 40cm Länge für nur knapp 2€ (wie auch der
Eintritt zum Spiel) wusste sehr zu überzeugen... |
Chadibe F.C.
Francistown |
1 : 2 (0:1) |
Mochudi
Centre Chiefs |
-
Datum: Samstag, 2. November 2024 – Beginn: 16.00 - Tore: 0-1 45.+3 Balueni (Eigentor), 1-1 77. Balueni, 1-2 85.
Kufigwa - Verwarnungen: Obuseng, Ernest (Mochudi) - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Francistown City Council Stadium (Old Stadium, Kap. 3.500,
davon 2.500 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 6,0/10 |
Das Stadion vom Stadtrat (City Council) wird auch Altes Stadion
genannt, da es am Stadtrand ein neues, größeres, regelmäßig auch für
Länderspiele genutztes gibt. Auch der Gastgeber Chadibe kommt vom Stadtrand,
ist nicht so erfolgreich wie TAFIC FC aus dem Stadtzentrum, die wiederum
meist das größere Stadion draußen benutzen. Das Stadion hat im Osten einen sandigen
Hügel, Autos können da drauf parken für 10 Pula (75 Cent). Es ist ein
sandiger, unebener Platz, einfachste Kabinen, zusammengepfriemelte
Stahlrohrtribünen meist mit Sonnenschutz, verbaute Tribüne mit Wellblechdach
und Steinbänken, die schon knallvoll 30 Minuten vor Anpfiff war. Ein interessanter,
typisch afrikanischer Ground. Leider auch für Schwarzafrika typisch: ein grauenhafter Kick mit
Fehlpässen, dauernd verspringenden Bällen, kaum Torszenen. Kurz vor der Pause
ein Kopfball ins eigene Tor nach Ecke in Nachspielzeit der ersten Hälfte. Das Publikum geht trotz Dreckskick mit, feuert aber nicht an, säuft
recht viel, doch ist sehr freundlich zu uns. Nach der Pause plötzlich viel besseres Spiel, teils offener
Schlagabtausch mit vielen Torszenen. Ausgerechnet der Eigentorschütze hämmert
den Ausgleich rein, in Schlussphase jedoch noch das 1:2 für das Team aus der
Hauptstadt, was einen genauso langen Weg hatte, wie wir. |
Wir fuhren aber noch weiter. Volltanken nebenan bei einem sehr
freundlichen Tankwart und gesprächigem Sicherheitsmann. Die dachten erst, wir
seien Boeren aus Johannesburg, dass das ein Mietwagen mit Deutschen sein
könnte, hatten sie nicht gedacht... Nach einer knappen Stunden waren wir an der Grenze von Botswana
schnell durch, doch der Grenzposten von Simbabwe ist ein furchtbares hin und
her: Fiebermessen, Pass, Einreisezettel, Visa on Arrival für 30 USD, richtige
Abzocke ist die Fahrzeugeinfuhr. Fünfmal wird man hin und her geschickt und
am Ende ist man 130 USD für Straßenbenutzung, Steuer, Versicherung, CO2-Ausgleich
(LOL! Als ob die das ernsthaft interessieren würde!) und Einfuhrgenehmigung
los. DIe Papiere werden an drei Stellen kontrolliert, z. T. eingesammelt, der
Pass wird mehrfach angeschaut, das Gepäck kurz kontrolliert – überwiegend
sind die ja sehr freundlich, aber am Ende über 2,5 Stunden Aufenthalt und
maßlos teure Gebühren. Hintergrund ist, dass die schwarzen
Unabhängigkeitskämpfer um den Rassisten Robert Mugabe das Land völlig
herabgewirtschaftet haben. Auch sein Nachfolger Emmerson Mnangagwa ist
korrupt ohne Ende und ohne Ideen, wie man das Land nach vorne bringt – vor
allem nachdem man die produktive aber von Weißen dominierte Landwirtschaft
aus Rache für die Kolonisierung und den Landraub enteignet und so gegen die
Wand gefahren hat. Nun muss aus jeder Scheiße Geld gemacht werden und alle
unnützen Beamtenstellen an der Grenze wollen ja bezahlt werden, deswegen sind
es auch 12 Schritte zur Einreise, anstatt wie in Botswana 3. Erst 23.30 Uhr waren wir in der gebuchten Lodge, aber auch nur
weil die Straße von Plumtree nach Bulawayo topp ist (sollte auch sein bei 4
USD Maut). |
Statistik:
630 km Mietwagen, 1 Ground, 1 Spiel, Länderpunkt Botswana (81), 10. Spiel
ohne 0:0, 201 Wochen in Folge mindestens 1 Sportveranstaltungen |
Klatsche für die Ökokraftstoffkicker im Baumwollfeldstadion – 1.
Liga in Simbabwe |
Nach dem Frühstück in der Lodge ging es zu den Khami Ruins. Die
sind UNESCO Weltkulturerbe, aber nur über eine Schlaglochstraße und dann
Sandpisten von der zweitgrößten Stadt Simbabwes aus erreichbar. 10 USD Eintritt,
auch Einheimische zahlen immer noch 4 USD. Am Eingang gibt es ein einfaches
Gebäude von vllt. 3x6 Meter mit Ausstellungsstücken und der Kasse, dann geht
man einen Rundweg von ca. 1km und 1 Stunde für sehenswerte Steinmauern auf
Hügeln in bewaldeter Landschaft. Vom 15. bis 17. Jahrhundert wurden diese
Gebäude wohl für die herrschende Klasse und Verwaltung errichtet. Spätere
christliche Missionare haben ein Steinkreuz errichtet. Die steinernen Bauten
sind für Schwarzafrika eine so seltene Erscheinung, dass sie dem Land
Simbabwe den Namen geben – Simbabwe bedeutet „Steinhäuser“. Es gibt noch eine
Handvoll weitere, teils größere oder auch etwas ältere Stätten als Khami.
Erschreckend ist bei den Stätten nur wieder die Schrift- und Quellenlosigkeit
der schwarzafrikanischen Kulturen. Im Nahen Osten oder auch in China oder dem
südlichen Europa sind ja z. B. viel ältere Bauten und deren Funktion mit
zeitgenössischen Quellen belegt. In der Innenstadt von Bulawayo gibt es ein paar schöne und
sanierte Kolonialstilbauten, sonst der übliche Siff, volle Straßen, enge
Märkte, überall wird versucht was zu verkaufen. |
Highlanders F.C. Bulawayo |
4 : 0 (2:0) |
Green Fuel F.C. Chisumbanje |
-
Datum: Sonntag, 3. November 2024 – Beginn: 15.00 - Tore: 1-0 12. Lynoth Chikuhwa, 2-0 40. Lynoth
Chikuhwa, 3-0 83. Marvin Sibanda, 4-0 90.+4 Lynoth Chikuhwa - Verwarnungen: 1x Highlanders, 2x GreenFuel - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Barbour Fields Stadium (Kap. 20.000 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 5,0/10 |
Der Länderpunkt Simbabwe fiel dann im Barbour Fields Stadium. Der
Stadtteil heißt wegen früher dort angesiedelter Baumwollfelder der britischen
Firma Barbour & Sons mit ihren teuren Jacken so. Das Stadion ist schön
altmodisch, hat kuriose geknickte Flutlichter, vier Steile Betontribünen,
davon eine überdacht. Der Eintritt schien mir mit 3, 5 und 10 USD je nach
Sitzkategorie sehr teuer, auch wenn wir uns über knapp 5€ auf Steinstufen
unterm Dach nicht beschweren wollen. Nur verwunderlich, wer in diesem armen
Land das Geld so locker aufbringt. Übrigens: mit Hunderttausend Schilling
hätte man wohl nicht zahlen können und Zimbabwe Gold war auch nicht
angeschrieben... Wir fielen so auf, dass viele Fans sich mit uns fotografieren
wollten, sehr freundliche und lustige Leute. Die Stimmung war aber eher
schwach. Das Essen wie üblich fettig und labbrig, die Krakauer-Bratwurst heißt
im ganzen südlichen Afrika „Russian“. Wir teilten manches mit Fans neben uns.
Der Rasen war ganz gut und das Spiel auf höherem Niveau als
gestern, aber recht einseitig und mit Durchhängern gespickt. Die Highlanders
Bulawayo gingen früh in Führung, Green Fuel FC aus dem mehr als 6 Stunden
Fahrt entfernten Chisumbanje mit einer Busladung Fans gekommen, die aber wie
die Mannschaft in Hälfte zwei völlig abgemeldet waren. Am Ende noch ein 4:0
für die Hochlandbewohner. |
Statistik:
80 km Mietwagen, 1 Ground, 1 Spiel, Länderpunkt Simbabwe (82), 11. Spiel ohne
0:0, 201 Wochen in Folge mindestens 1 Sportveranstaltungen |
Safari in Simbabwe |
Das Besichtigungsprogramm wurde diesmal von einem Teil der
Mitfahrer organisiert. Die beiden klemmten sich dahinter, die spärlichen und
unprofessionellen Informationen zum nahe Bulawayo gelegenen Matopos
Nationalpark (Matobo National Park) für uns nutzbar aufzubereiten. Der sehr
nette, junge Guide holte uns ab und fuhr mit uns zum Park. Pro Person 15€
Eintritt und 20€ Nashornerhaltungsfonds, dazu die Gebühren für den Guide,
die schnell bei 100€ pro Person liegen (uns wurde aber ein reduzierter Preis
gemacht - 55€ p.P.), zahlbar jeweils bar in Dollar. Safaris sind v.a. außerhalb
Südafrikas teuer. Simbabwe ist dabei aber günstiger, jedoch wohl weniger
lohnend als Kenia oder Tansania, wobei letzteres wohl am teuersten ist
(jeweils bezogen auf die Startpreise, nach oben hin ist in Südafrika auch
keine Grenze – dumme Europäer und Amis, die so blöd sind, hunderte von Euro
für ein paar Stunden Tiere angucken zu zahlen, werden halt gut abgezogen). Dass der Matopos Park für Nashörner bekannt ist, kam nur bedingt
rüber: zwei bekamen wir in vier Stunden zu sehen. Die pennten, standen mal
kurz auf, pennten dann weiter. Das besondere an Matopos ist jedoch, dass man
sich zu Fuß auf 15, 20 Metern mit Ranger und Guide den Tieren nähern kann –
normalerweise darf man z. B. wie im Kruger Nationalpark nur vom Auto aus
gucken. Diverse weniger spektakuläre Gazellenarten und Affen gab es auch zu
sehen, die felsige Landschaft ist sehr sehenswert, es gibt auch noch ein paar
Gedenkstätten und Felsmalereien der San (diese Volksgruppe lebt z. T. bis
heute als Jäger und Sammler), die teils 13.000 bis 40.000 Jahre alt sind. Für
mich war das heute die erste Safari – begeistert hat mich das aber nicht. Der Straßenzustand war auch wenig begeisternd auf die Grenze nach
Beitbridge zu. Nach über 4 Stunden kamen wir dann dort an. Pervers, dass
dafür 9 USD Maut genommen wurden: Die Straße ist teils unbefestigt, vielfach
löchrig, fast nie zweispurig, größtenteils auch nicht markiert. Dann an der
Grenze das übliche Theater auf simbabwischer Seite: An vier Stellen von
unmotivierten Hackfressen Formulare und Stempel abholen, hin und her schicken
lassen und dann noch Ausreisegebühren und Brückenmaut entrichten. Der
Bankrottstaat zockt überall ab, da er seine eigene Wirtschaft aus Dummheit
und Rassismus kaputtgemacht hat. Auf südafrikanischer Seite sah das sehr viel besser aus, aber man
wurde teils streng auf verbotene Gegenstände im Auto untersucht. In
Beitbridge checkten wir in ein Sleepover, eine Kette mit Containerhotels, ein
und bekamen noch etwas zu Essen dort. |
Statistik: 430 km Mietwagen |
Länderpunkt Südafrika im Township Soweto |
Über gute, aber stark bemautete, überwiegend zweispurige
Schnellstraßen fuhren wir bis in eine der besseren Gegenden von Johannesburg
durch. Die Strecke führte durch abwechslungsreiche Landschaft, die – je näher
man Johannesburg und Pretoria kam – jedoch immer flacher wurde. Anfangs sahen
wir etliche Baobabs (Affenbrotbäume) an der Straße. Positiv fiel immer wieder
auf, wie gut Raststätten in Südafrika sind: günstige und gute Lokale,
Supermärkte mit dran, für ein bisschen Trinkgeld wollen die Mitarbeiter gerne
Scheiben reinigen, Ölstand kontrollieren oder Reifen aufpumpen. Von der Unterkunft in Johannesburg fuhren wir dann aus
Sicherheitsgründen bzw. weil es uns so geraten wurde, statt mit dem Mietwagen
mit einem Uber zum Spiel. Das fand nämlich in Orlando, einer Siedlung im
Township (Vorort für arme schwarze Bevölkerung) Soweto statt. Dies ist das
größte Township da unten mit über 1 Million Einwohnern und übelster
Kriminalität. |
Orlando Pirates |
1 : 0 (1:0) |
Richards Bay FC |
-
Datum: Dienstag, 5. November 2024 – Beginn: 19.00 - Tor: 1-0 26. Sekotori Evidence Makgopa - Verwarnungen: Sipho Chaine,
Makhehlene Makhaula, Relebohile Mofokeng (Orlando), Siyabonga Dube,
Lindokuhle Sphuzo Zikhali, Moses Mthembu, Fezile Gcaba (Rich. Bay) - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Orlando Stadium (Kap. 40.000 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 6,5/10 |
Die Karten hatten wir zuvor online auf ticketpro.za bestellt und
ließen am Schalter (Container) vorm Eingang ausdrucken. Dort hätte man auch
Karten kaufen können, der Onlinekauf scheint aber stets sicherer und
unkomplizierter zu sein, als bei den Schlafmützen an diesen Schaltern was zu
machen. Problematisch bei Orlando Pirates ist zudem, dass da am Stadion echt viele
Lungerer und Asis sind. Im Stadion sind aber viele normale und v.a. sehr
freundliche Leute. Die fanden es wohl auch lustig, dass die einzigen Weißen im
mit 15.000 fast halbvollen Stadion waren. Fußball ist halt Proletensport;
fast alle Spieler und die meisten Zuschauer sind in Südafrika schwarz, da nur
wenige Schwarze zur Oberschicht gehören – auch drei Jahrzehnte nach Ende der
Apartheid. Wir haben drei Jahrzehnte nach Ende der Teilung ja auch immer noch
Ost-West-Konflikte – sowas hält sich halt... Es gab übrigens wieder prima Stadionessen wie Boerewors, mit 4€ waren
Tellergerichte aber teurer als der Eintritt von nur 3€. Es gab diesmal auch mehr Stimmung, natürlich viel Getrommel und Getröte
und wenig Gesang, aber auch viel Tanz und Bewegung. War schon originell. Das Spiel war schnell, es schöne Sololäufe und viel Arscherei,
aber wie üblich in Schwarzafrika kaum Torabschlüsse. Am Ende war ein
Nachschuss nach Abpraller für Pirates der einzige Treffer. Wir hatten kurz vor Ende der Partie ein Uber zur Kreuzung
beordert und sind dann dementsprechend sicher wieder in die Unterkunft
gelangt. Als Fazit muss ich sagen: Hat sich schon gelohnt, hätte ich aber
nicht so geplant, sondern lieber noch Sightseeing in Simbabwe gemacht. Denn
der Aufwand, sicher zu dem Asiverein zu kommen, steht in keinem Verhältnis
zum Stadionerlebnis oder gar dem ausgesprochen hässlichen Stadionbau an sich.
Selten so ein hässliches Stadion in dunkelgrau gesehen, wie das Orlando
Stadium. Aber ich beschwere mich nicht, denn alle drei Mitfahrer nahmen mir
diesmal einiges an Planungsarbeit ab – war ich bei anderen Touren so
überhaupt nicht gewohnt und ist auch mal gut. |
Statistik: 580 km Mietwagen (davon 40km Uber), 1 Ground, 1 Spiel,
Länderpunkt Südafrika (83), 12. Spiel ohne 0:0, 202 Wochen in Folge
mindestens 1 Sportveranstaltungen |
Beim Rekordmeister in Pretoria – Sonnenuntergang über der Mutter
der Melodien |
Den Mittwoch fuhren wir zuerst zu einem der beiden botanischen Gärten
der Stadt Johannesburg, der Walter Sisulu National Botanical Gardens. Die
Auswahl der Pflanzen ist jetzt nicht so herausragend, aber wie das alles in
die Landschaft mitsamt mehrstufigem Wasserfall und 3,5km Wanderweg über
steile Bergzüge eingepasst ist, ist sehr eindrucksvoll. Der Eintritt lag bei
100 Rand (etwas über 5€), zahlbar nur mit Karte wegen der Überfallgefahr. Nur Bargeld wiederum akzeptierte man an der Festung „Fort
Klapperkop“. Sehr schöner Name, sagt man doch u.a. im sächsischen Dialektraum
„Klapperkopp“ zu einem Deppen... Ziemliche Deppen waren definitiv jene
Europäer, also Briten und Boeren (Buren, Niederländer) die sich erst im
südlichen Afrika breitmachten, das Land überfremdeten und dann auch noch ihre
Stammeskonflikte austrugen. Europäer, die sich auf afrikanischem Boden bekämpften
und um 1900 herum gut 75.000 Tote verursachten. Wegen dieser
Auseinandersetzungen entstand halt die kleine und recht spektakulär gelegene
Festung, in der ein kleines Museum untergebracht ist. Das machte 30 Rand
(1,50€). Auf dem Rückweg liefen uns noch Zebras über die Straße – von denen
gibt es einige dort auf dem Höhenzug. Wir checkten danach in die Unterkunft „Hotel @ Hatfield
Apartments“ ein. Wie mittlerweile gewohnt in Südafrika wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Spiel war diesmal zum Glück nicht im Township, obwohl
Mamelodi Sundowns („Sonnenuntergänge der Mutter der Melodie“) aus dem
Township Mamelodi kommt. Im edlen und stark bewachten Universitäts- und
Botschaftsviertel von Pretoria kann man sich gefahrlos zum Loftus Versfield
Stadium bewegen. Wir hatten die Unterkunft sogar fußläufig. Die Einlasskontrollen
waren übrigens weniger streng als bei Orlando Pirates am Vortag und wir
wurden gar nicht richtig kontrolliert, da man uns gleich als Touristen
erkannte. Anders als in vielen anderen schwarzafrikanischen Ländern leider
üblich, wurden wir auch nicht dumm ausgefragt, warum wir das Stadion
fotografieren oder anderweitig von Ordnern/Polizei belästigt. Die
Unterhaltungen fanden stets mit anderen Fans auf einem sehr freundlichen
Level statt, was natürlich ein positives Bild von Südafrika hinterlässt! |
Mamelodi Sundowns |
2 : 0 (1:0) |
Polokwane City F.C. |
-
Datum: Mittwoch, 6. November 2024 – Beginn: 19.00 - Tore: 1-0 25.
Kutlwano Letlhaku, 2-0 68. Kutlwano Letlhaku - Verwarnungen: Sphelele
Mkhulise (Sundowns); Bonginkosi Dlamini (Polokwane) - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Loftus Versfield Stadium (Kap. 51.500 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 5,5/10 |
Das Stadion ist richtig sehenswert, da zwei bis fünf Ränge
aufeinander aufbauen und es herrlich verschachtelt ist, wie man es meist nur
in Amerika so vorfindet. Das Spiel des Rekordmeisters und momentan
Zweitplatzierten, Mamelodi Sundowns (Leitspruch: The Sky ist the Limit) gegen
den derzeit Dritten, Polokwane City (Leitspruch: Rise and Shine), war mit
bestimmt 12.000 Fans ganz gut besucht. Erfreulich wenig Vuvuzela-Getröte, die
Anfeuerungen waren jedoch sehr unkoordiniert und die Gesänge kaum zu
vernehmen. Aus dem Gästeblock in unserer Nähe war wenig zu hören, obwohl die
ganze Zeit Bewegung mit Tanzschritten und Aufstehen/Hinsetzen war. Auf dem Feld war 25 Minuten lang nichts los, mit dem ersten
Angriff erzielten die Sundowns die Führung. Die Partie war recht temporeich,
aber mal wieder chancenarm. Polokwane hatte eine richtig gute Chance und
Pretoria vielleicht fünf, von denen sie zwei reinmachten. Im Stadion fiel uns
diesmal auf, dass wir nicht die einzigen Weißen waren – ein paar Afrikaaner
und ein paar Farbige (Coloured, also Gemischtrassige bzw. Inder oder Araber
und nicht etwa Schwarze, für die man im Deutschen teilweise auch so unsinnig
„Farbige“ sagt) waren sowohl auf als auch neben dem Feld auszumachen. Bei
Orlando am Dienstag waren ja 100 % Schwarze am Start. Die Segregation ist
aber in Südafrika nach wie vor so krass, dass selbst unter den Sundown Fans die
zwei, drei weißen und die paar indischen Familien unter sich waren und die
ganzen Schwarzen dann wiederum unter sich. Wir als erkennbar Ausländer wurden
aber ab und zu freundlich angesprochen, wie uns das Spiel gefällt oder wo wir
in Südafrika schon hingereist sind. |
Statistik: 80 km Mietwagen, 1 Ground, 1 Spiel, 13. Spiel ohne
0:0, 202 Wochen in Folge mindestens 1 Sportveranstaltungen |
Langer Weg gen Südküste |
Der Donnerstag wurde für ein paar Besichtigungen und
Kilometermachen genutzt. In Pretoria hatten wir ein Pancakes-Frühstück zu
verhältnismäßig hohen Preisen (war halt Botschaftsviertel) aber bester
Qualität. Wir schauten uns noch die Union Buildings (Parlament) mit der
Nelson Mandela Statue an und fuhren dann Richtung Durban. In Heidelberg besichtigten
wir die niederdeutsche reformierte Kirche. Wir fuhren von der Autobahn auf halber Strecke auf eine
Nebenstraßen ab, deren Abzweig schnell unbefestigt wurde. Dann ging es steil
zum Spioenskop hoch. Dort stehen eindrucksvolle Kriegsdenkmale aus dem Boerenkrieg.
Eintritt so 2€ - verwunderlich, dass da überhaupt wer kassiert, zumal massiv Nebel
aufzog. Auch beim Fort Durnford war noch schlechtes Wetter, das konnten wir
auch nur im Hof besichtigen, das Museum hatte schon zu. Wir fuhren noch nach
Howick, wo wir wieder eine prima Unterkunft und ausgezeichnetes Essen zu
günstigen Preisen fanden. |
Statistik: 540 km Mietwagen |
Cricketländerspiel in Durban mit klarer Niederlage von Südafrika |
Am Freitagmorgen besichtigten wir erst den gewaltigen Wasserfall
von Howick, dann ging es weiter nach Pietermaritzburg wo es einige
interessante Kolonialbauten gibt. Außer dem Rathaus und der Kirche sowie
einiger Denkmale, sind diese Gebäude aber eher heruntergekommen. Es lohnt
sich aber mal ein bisschen vom Rathaus aus herumzulaufen. Zur Mittagszeit kamen wir schließlich in Durban am Meer an.
Eindrucksvolle Promenade und eindrucksvoller Wind. Die Stadt ist von
Hochbauten geprägt, es gibt nur wenig Historisches zu sehen, u.a. ein
teilbewohntes und ein derzeit in Sanierung befindliches Fort. |
Südafrika |
141/10 : 202/7 |
Indien |
-
Datum: Freitag, 8. November 2024 – Beginn: 17.00 - Statistiken: siehe ESPN cricinfo -
Austragungsort: Kingsmead Cricket Ground (Durban, Kap. 25.000 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 7,0/10 |
Für mich gab es dann mal sportliche Abwechslung. Ich hatte noch
eine Karte online im Re-Sale für das ausverkaufte Cricket-Länderspiel
Südafrika gegen Indien ergattert. Mit 13€ deutlich teurer als Fußball in
Südafrika, aber wenn ich bedenke, dass die perversen Inder für Tickets in
ihrer Cricket Premier League 40€ aufwärts (!) wollen... Meine Mitfahrer interessierte das eh nicht, die fuhren lieber in
den Vorort Chatsworth raus, wo in der 2. Fußballliga Durban City mit 5:2
gewann. Ich war wie gesagt beim Cricket, wobei ein Länderspiel – auch
wenn es nur eine sogenannte Tour im T20-Format war und kein Test Cricket (was
eh sehr langatmig ist) – einen besonderen Reiz hat und man auch sagen muss,
dass kein einziges Fußballspiel auf der Reise einen vergleichbaren
sportlichen Wert hat. Im Fußball muss man so etwas mit Nations League
Deutschland gegen Spanien vergleichen – zwar nur Nations League, aber sicher
attraktiver als EM-Vorrunde Slowenien gegen Norwegen oder so... Das Kingsmead Stadion war offiziell ausverkauft, aber mehr als 21.000
Zuschauern waren das nicht. Wie alle größeren Cricketgrounds hat es stilvolle
Pavillons (als VIP-Logen), Graswälle, Schalensitztribünen, Holzbänke und v.a.
mehrstöckige Tribünen hinter den Toren bzw. Wickets zu bieten. Es gibt
eindrucksvollere Cricketstadien, wahrscheinlich auch ein paar davon in
Südafrika, aber in Durban war schon echt nicht schlecht. Auch das Spiel lohnte sich. Es waren auch tausende Inder da,
wobei ein erheblicher Teil der Inder für Südafrika hielt, da sie offenbar zur
indischen Minderheit in Südafrika zählten und dann mit ihrem Heimatland mehr
anfangen können als mit dem Herkunftsland der Großeltern oder mitunter
Urururururgroßeltern. Gewohnt nervig und unsympathisch waren jedoch die aus
Indien angereisten halb- und viertelgebildeten Neureichen: Wer ließ den Müll
auf dem Graswall liegen? Wer drängelte am Scheißhaus? Wer machte sich überall
extra breit auf den Zuwegungen? Natürlich ebenjene Inder – einfach ein selten
dummes und unangenehmes Volk... Die Südafrikaner gewannen den Münzwurf und entschieden zu fielden
(Feldspieler zu stellen) bzw. zu bowlen (Ball werfen), somit durfte Indien
mit ihren Schlagmännern (batsmen) die Punkte vorlegen. Nach etwas stockendem
Beginn gelangen den Indern einige spektakuläre 4- und 6-Punkte-Schläge.
Herausragend war hierbei der Spieler Samson, der erst nach 50 Würfen
ausschied und in dieser Zeit 107 Punkte (Runs) erzielte. Es war schon zu
befürchten, Südafrika sollte die 202 Runs nicht aufholen können. Nach 141
Runs im 17. von 20 Overn waren alle Schlagmänner ausgeschieden.
Mangelerscheinungen wie mehrfache Wides (zu weit weg vom Schlagmann geworfene
Bälle) oder Run-Outs (Schlagmann scheidet aus, da beim Positionswechsel zu
langsam zum anderen Wicket gekommen) gab es auch nur auf Seiten Südafrikas.
Eine Niederlage mit 61 Runs kommt einem 6:1 beim Fußball gleich. Aber sowas
hat Deutschland gegen Spanien ja auch vor wenigen Jahren hingekriegt... |
Statistik: 110 km Mietwagen, 1 Ground, 1 Spiel, 9.
Cricket-Länderpunkt, 202 Wochen in Folge mindestens 1 Sportveranstaltung |
Länderpunkt Lesotho im Grenzort |
Diesmal mussten wir schon kurz nach 6 Uhr los, frühstückten an
einer Tankstelle. Die Autobahnraststätten in Südafrika sind besser als in
Deutschland. Kaum oder gar kein Aufschlag im Vergleich zu einem normalen
Supermarkt/Restaurant und dann meistens pro Raststätte eine Tankstelle mit
vielen Säulen, ein Supermarkt und mindestens ein Restaurant oder
Fastfood-Imbiss. Nachdem wir die Autobahn verlassen hatten, ging es durch die
Drakenberge. Wirklich tolle Landschaft dort: gewaltige Hügel, schroffe
Gebirgszüge, eindrucksvolle Felsformationen, alles ziemlich grün und relativ
einsam. Die Kleinstädte sind ordentlich und europäisch geprägt sowie ethnisch
durchmischt, viele Dörfer jedoch sehr ärmlich und dementsprechend nur von
Schwarzen besiedelt. In Ficksburg fuhren wir über die Grenze nach Maputsoe. Zügige
Abfertigung, vernünftige Zöllner, bis auf 4,50€ Brückenmaut auch keine
Abzockgebühren. In Lesotho angekommen, sah es sehr schwarzafrikanisch aus:
Wellblechhütten, primitivste Bebauung, miese Infrastruktur. Wir fuhren gleich
zum Stadion, zahlten den Eintritt und gingen dann, da in Lesotho anders als
in Südafrika, Botswana oder Simbabwe auch in der 1. Liga kein Essensverkauf
im Stadion organisiert wird, noch mal zu einem einfachen Restaurant mit
gewohnt lahmer Bedienung an der Hauptstraße. |
Mzamane FC
Mokhotlong |
2 : 4 (1:3) |
Linare
FC Hlotse |
-
Datum: Samstag, 7. November 2024 – Beginn: 15.00 - Tore: NN - Verwarnungen: NN - Platzverweise: keine -
Austragungsort: District Football Association Maputsoe Ground (Kap. 3.000
Stehplätze) -
Spielbewertung: 6,5/10 |
Im Stadion wurden wir immer wieder in Gespräche verwickelt und
stießen bei Kindern aber auch Erwachsenen auf großes Interesse. Ein paar
Jungs in versifften Klamotten teilten sich eine große Fanta, die wir ihnen
ausgaben, andererseits trafen wir auch bessersituierte Einheimische, die von
einem Aufenthalt in München oder ihrer Arbeit als Tourguide in der Region
erzählten. Das Stadion war übrigens richtig interessant mit fast
durchgängiger fünfreihiger Betontribüne, wobei auf der Haupttribüne markante
Hütten (Umkleiden etc.) standen. Der Hauptplatz ist Kunstrasen – Lesotho
liegt komplett über 2.000 Meter hoch, sodass es hier auch regelmäßig schneit
und viel regnet. Der Rasennebenplatz sah nicht mehr ernsthaft genutzt aus.
Eine Zumutung waren die versifften Klos ohne Wasserspülung und voller
Fliegen. So manche Aktion, die da trotz 2€ also 40 Rand (man kann immer in
Rand zahlen und braucht keine lesothoische Währung, die sich Loti bzw. im
Plural Maloti nennt) Eintritt gezeigt wurden, war auch eine Zumutung. Der
Tabellenletzte Mzamane aus dem gleichen Distrikt wie der Grenzort ging
überraschend entgegen des Spielverlaufs in Führung, geriet aber zur Pause
u.a. durch einen Torwartfehler noch 1:3 in Rückstand. Nach dem Seitenwechsel
noch mal ein grober Fehler vom Schlussmann und schon stand es 1:4 für die mit
locker 150 Leuten erschienen Gäste. Der Aufsteiger und wahrscheinlich gleich
wieder Absteiger Mzamane konnte nur noch auf 2:4 verkürzen. Wir zuckelten die recht vollen Straßen auf die Hauptstadt Maseru
zu. Die Unterkunft in Ha Motsoene namens Seqonoka Villa wusste zu überzeugen.
Viele Touriunterkünfte in Lesotho sind ummauerte Gehöfte mit Rundhütten und
Langhäusern, die innen wie ein normales europäisches Haus/Ferienhütte
ausgestattet sind. Preislich sind die natürlich sehr niedrig. Pro Person mit
Frühstück unter 25€ sind ganz normal. |
Statistik: 530 km Mietwagen, 1 Ground, 1 Spiel, Länderpunkt
Lesotho (84), 14. Spiel ohne 0:0, 202 Wochen in Folge mindestens 1
Sportveranstaltung |
Zwei Spiele im Gewitterregen |
Nach spätem Frühstück sind wir bei regnerischen knapp 20 Grad
durch die schöne Berglandschaft gegurkt. Landschaft topp, Bebauung furchtbar.
Im besonders schön gelegenen Mohale's Hoek fuhren wir einen
Schotterweg an einer Tankstelle hinter. Wenn ein Stadion so eine Zufahrt hat,
erwartet man eigentlich nicht so einen modernen Kunstrasen wie dort, aber die
Bezirkssportanlagen (DiFA, District Football Association Grounds) sind
mittlerweile meist in gutem Zustand. Auch die beiden symmetrischen
Sitztribünen sind schön gemacht. Eine schöne Übersicht bietet auch der Graswall.
Die Landschaft um das Stadion herum ist besonders schön. |
Liponono
Football Club Mohales Hoek |
2 : 0 (1:0) |
Qacha's
Nek Lesotho Mounted Police Service |
-
Datum: Samstag, 7. November 2024 – Beginn: 13.00 - Tore: NN - Verwarnungen: NN - Platzverweise: Nr. 6 LMPS (89. Beleidigung) -
Austragungsort: District Football Association Ground Mohale’s Hoek (Kap. 3.000,
davon 750 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 4,0/10 |
Das erste Spiel lief schon, war eine Partie der zweiten Liga
zwischen einem lokalen Verein namens Liponono und dem Polizeisportverein aus
dem Grenzort Qacha’s Nek. Nach dem frühen 1:0 für Mohale’s Hoek dauerte es
lange, ehe der 2:0 Endstand fiel. Die Partie war ziemlich lahm, fand aber
auch im Gewitterregen statt. Erst als das Gewitter wirklich direkt über den
Platz war, unterbrach der Schiri mal. In Deutschland hätte man das Spiel
ausfallen lassen... |
Bantu FC
Mafeteng |
4 : 2 (3:1) |
Lijabatho
FC Morija |
-
Datum: Sonntag, 8. November 2024 – Beginn: 15.30 - Tore: NN - Verwarnungen: NN - Platzverweise: keine -
Austragungsort: District Football Association Ground Mohale’s Hoek (Kap. 3.000,
davon 750 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 6,5/10 |
Wir unterhielten uns länger mit dem Videograph Sello Tsokolo von Lijabatho
FC TV (findet man auf YouTube, seinen Kanal). Er würde ja gerne von
Deutschland etwas für Lesothos Infrastruktur lernen – ich gab die topografischen
Unterschiede zu bedenken, besser also von Österreichern oder Türken lernen.
Dass man in Deutschland immer beschissenere Leistungen beim Straßenbau
abliefert und meist Rechtsverdreher den Baufortschritt verhindern, führte ich
lieber nicht aus... Beim Bantu FC aus der für lesothoische Verhältnisse großen
Ortschaft Mafeteng handelt es sich um einen der ältesten Clubs mit dem
größten Anhang. Ihr Stadion wird im Moment saniert, daher eine Stunde
Fahrtzeit entfernt in Mohale’s Hoek. Bantu FC brachte bestimmt 700 Leute mit,
die zu Spielbeginn ein Vereinslied mit erhobenem linkem Arm sangen. Danach
leider kaum Stimmung, die Fans waren zu sehr mit Saufen beschäftigt. Eine unterhaltsame 1. Hälfte mit 3:1 Führung für Bantu, dann viele
Unterbrechungen, aber am Ende noch mal nach zwischenzeitlichem
Anschlusstreffer das 4:2 für Bantu FC. Die Unterkunft in Ha Ramohapi bei Mafeteng war schwer zu finden, wir
fuhren erst den falschen Feldwege rein, bekamen den Weg beschrieben. Im Dorf
selber begleitete uns eine Jugendliche bis zum Tor der Unterkunft. Auch hier
wieder innen moderne Rundhütten, diesmal auf einer aktiven Farm. Die machen
dort überwiegend Subsistenzwirtschaft, bewerben aber die übrigen Produkte bei
Touristen auch mit Bioanbau. Etwas anderes kennt man da auch nicht – wegen
diverser Umstände ist die Lebenserwartung in Lesotho dennoch viel niedriger
als bei uns im Westen wo alles vermeintlich Böse wie Pestizide und Gentechnik
eingesetzt wird... Ich fuhr mit der Besitzerin noch mal ins benachbarte
Mafeteng um Abendessen zu holen. Beim Warten aufs Essen erzählte sie u. a.
von ihrer in Südafrika als Krankenschwester arbeitenden Tochter (Löhne,
Bildung und Gesundheit sind viel besser in Südafrika, als in Lesotho, dessen
Regierung sie unverhohlen kritisierte) und zeigte Bilder vom verschneiten
Maseru vom vergangenen September. |
Statistik: 220 km Mietwagen, 1 Ground, 2 Spiele, 15. und 16.
Spiel ohne 0:0, 202 Wochen in Folge mindestens 1 Sportveranstaltung |
Lesothos Nummer-eins-Sehenswürdigkeit und zurück nach Ficksburg |
Von der Farm ging es am nächsten Morgen die mehr als dreistündige
Fahrt durch spektakuläre Berglandschaft zum Wasserfall Maletsunyane bei
Semakong in der Landesmitte. Eine unglaubliche Landschaft dort! Die Straßen um Maseru herum waren völlig überfüllt, auch auf dem
Weg nach Maputsoe viel Verkehr, an der Grenze dann aber nur 20 Minuten
Aufenthalt. Die Ficksburg Bridge ist einfach der angenehmste Grenzübergang! In Ficksburg in der südafrikanischen Provinz Freestate haben wir
im Green Acorn eingecheckt: Viererzimmer mit Frühstück 20€ pro Person,
Abendessen reichhaltig und topp Qualität für 8-12€ p. P. |
Statistik: 380 km Mietwagen |
Von Ficksburg zum Kruger Nationalpark |
Besagtes Ficksburg ist nach einem Boerengeneral (Niederländer)
namens Jan Fick benannt, der hier im 19. Jahrhundert die aus Lesotho und
Umgebung stammenden Basuto (daher der alte Name Basutoland für Lesotho)
massakrierte. Der 5.500 Einwohner zählende Ort an der Grenze zu Lesotho hat
nach wie vor eine große weiße Community, ist aber mittlerweile eher
heruntergekommen. Der heutige Dienstag war v.a. für Transit gen Kruger Nationalpark
gedacht. So fuhren wir nach der kurzen Stadtbesichtigung von Ficksburg im
stundenlangen Regen über teils schlechte Landstraßen via Bethlehem, Vrede,
Ermelo und Barberton nach Maloth Park. Die dort zu einem vergünstigten Preis
gebuchte Lodge war regelrecht luxuriös mit sechs Zimmern, großer Küche etc.
aber nur 90 Euro pro Nacht (geteilt durch vier ein echtes Schnäppchen).
Abendessen auch wieder keine 15€ p.P. trotz einwandfreiem Rumpsteak mit zig
Beilagen. |
Statistik: 700 km Mietwagen |
Safari Nr. 2 – diesmal ein voller Erfolg |
Mittwoch ging es auf Safari. Weitaus besser als in Simbabwe. Im
Kruger Nationalpark muss man zwar genau darauf achten, wo man lang fährt,
denn einige Ecken sind Kriminalitätsschwerpunkte. Insbesondere im Bereich vom
Numbi Gate werden regelmäßig Touristen überfallen. Crocodiles Bridge hingegen
machte einen sehr guten Eindruck. Dort fuhren wir ran, zahlten den Eintritt
i. H. v. 26€ p. P. für self-drive safari und sahen von 6.30 Uhr bis 17.30 Uhr
massenhaft Viecher wie Elefanten, Löwen, Büffel, Giraffen, Flusspferde, Vögel,
Krokodile, etc. teils direkt an der Straße, offenbar ohne Scheu vor Autos. Auf dem Rückweg sahen wir mal wieder den Sicherheitsdienst
patroulieren. |
Statistik: 190 km Mietwagen |
Weitere Eindrücke aus dem Kruger |
Wer sich wirklich für Viecher interessiert, sollte mehrere Tage
im Kruger zubringen, das steigert die Chancen auf gute Touren, wie wir sie am
Mittwoch hatten. Am Donnerstag war nämlich der sogenannte Game Drive (Game
bezeichnet hier Wildtiere und nicht Spiele) wieder Schrott: stundenlang
rumgegurkt und fast keine Viecher gesehen. Zum Glück mit 30€ billig. Normal wären wir aber nach Mosambik gefahren, dass nur ein paar
Kilometer östlich liegt. Auch die Hauptstadt Maputo ist nur 130km oder so vom
Kruger weg. Doch da gab es Unruhen, Streiks, Blockaden und viel Gewalt – auch
gegen Ausländer – sodass wir uns ein anderes AFCON-Qualifikationsspiel als
jenes in Maputo für den Freitag aussuchen und den Donnerstag eben noch mit
anderem zubringen mussten. Egal, Mosambik machen wir irgendwann nochmal – wenn es mal keinen
Streit wegen Wahlbetrugs gibt... |
Statistik: 50 km Mietwagen, inkl. 30 km Game Drive km Mietwagen |
Swasiland-Länderspiel in Mbombela statt Mbabane |
Am Vormittag kamen Warzenschweine zum Frühstück in der Lodge
vorbei, ziemlich penetrant im Futterbetteln... In einer Shoprite-Filiale in Malalane haben wir dann an der Infotheke
Fußballkarten über Computickets geholt. Mobiletickets hatten die ja nicht und
Infos zum Kartenverkauf zum Länderspiel von Swasiland im südafrikanischen
Mbombela (Nelspruit) zu bekommen, war schwierig. Nur auf Facebook vom
swasiländischen Verband stand etwas. Die freundliche Verkäufer mit ihrer
Weihnachtsmütze fragte zur Sicherheit nach, dass wir auch das Spiel heute
Abend meinen und nicht erst im Dezember ein Premier League Spiel gegen
Orlando Pirates. „Wer ist der Gegner? Gou eeh nee ah Biz Bizaw?“ Ja,
Guinea-Bissau... |
Swasiland |
1 : 1 (0:0) |
Guinea-Bissau |
-
Datum: Freitag, 15. November 2024 – Beginn: 19.00 - Tore: 1-0 81. Philani Thabo Mkhonto (Elfmeter im Nachschuss),
1-1 87. Carlos Manuel Cardoso Mané - Verwarnungen: keine - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Mbombela Stadium (Nelspruit, Südafrika; Kap. 40.929 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 2,5/10 |
Wir fuhren dann weiter nach Nelspruit (Mbombela), checkten ein,
gingen in den Pool und fuhren dann rechtzeitig zum WM-Stadion raus. Das ist geschmackvoll
gestaltet, Giraffen und Zebras inspirierten die Flutlichtmasten und die Farben
sowie Muster der Sitze. Aber die Bude war völlig leer: knapp 150 Zuschauer
bei 2,50€ Eintritt, davon die Hälfte Südafrikaner. Das ist halt das Problem,
wenn die Fußballmafia CAF zu hohe Auflagen an arme Länder ausgibt. Fast die
Hälfte aller afrikanischen Nationen trägt derzeit Länderspiele außerhalb
ihrer Landesgrenzen aus. Aufgrund hoher Kosten teilweise ohne Zuschauer.
Besonders beliebte Gastgeberländer zum Ausweichen sind Südafrika und Marokko.
Tags darauf fand z. B. vor wenigen hundert Zuschauern die Partie Komoren
gegen Madagaskar im neuen Stadion von Al Hoceima im Norden Marokkos statt,
tags zuvor ohne Publikum Lesotho gegen ZAR im südafrikanischen
Bloemfontein... Hier in Nelspruit gab es leider eine fast bedeutungslose Partie,
denn auch mit einem Sieg konnte sich Guinea-Bissau nicht mehr aus eigener
Kraft qualifizieren. Swasiland war eh draußen. Eine unterirdische erste
Hälfte! Die erste Torszene nach 30 Minuten. In der besseren zweiten Hälfte
verursachte der haushohe Favorit aus Guinea-Bissau einen Elfer und im
Nachschuss die 1:0 Führung für Swasiland. Leider nach ein paar Minuten schon
der Ausgleich, Abpraller vom Torwart und Kopfball aus 3 Metern. Zum Glück
bleiben mir beide Teams damit beim AFCON 2025 in Marokko erspart.
Guinea-Bissau hat seine Mannschaft übrigens zusammengestellt aus Bissau-stämmigen
Portugiesen, welche in den obersten Spielklassen von Portugal, Türkei,
Frankreich oder gar der Premier League in England ihr Geld verdienen.
Unglaublich, dass eine Nationalmannschaft mit dem Marktwert so einen
Scheißdreck abliefert und sich nicht zu einem viel zu großen AFCON mit 24
Teams qualifiziert! |
Statistik: 120 km Mietwagen, 17. Spiel ohne 0:0, 203 Wochen in
Folge mindestens 1 Sportveranstaltung |
Länderpunkt Swasiland mit lokaltypischem Rumpelkick |
Am Samstag dann der fünfte und letzte neue Länderpunkt:
Swasiland. In Jeppes Reef / Matsamo über die Grenze gefahren, knapp 30
Minuten, 5€ Straßenbenutzungsgebühr entrichtet, sehr freundliche Zöllner. Wir steuerten das dritte Dorf nach dem Grenzposten an: Mbasheni.
Herrliche Berglandschaft, primitive Hütten – und ein unebener Sportplatz
direkt an der Hauptstraße. Keine Eckfahnen, keine richtige Markierung,
löchrige Netze, aber Trikots, Schiedsrichtergespann und die Mannschaften
fahren auf Ladenflächen von Pick-ups zum Spiel. So ist die fünfte und
unterste Liga in Swasiland... |
Vusweni
Cosmos |
2 : 1 (1:0) |
Msahweni FC |
-
Datum: Samstag, 16. November 2024 – Beginn: 11.15 - Tore: NN - Verwarnungen: NN - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Mbasheni Sports Ground (Kap. 1.000 Stehplätze) -
Spielbewertung: 2,0/10 |
Ein
furchtbarer
Kick, aber wenigstens kein Eintritt. Der Tabellenführer verlor, am Ende durch
einen schönen Elfer unter die Latte, mit 2:1. Diese B-Division ist die
unterste Liga und beide Kontrahenten heute wollen in die A-Division. Die
Super League ist dann für den Bezirk die oberste Klasse. Wer diese gewinnt,
spielt Play-offs um in die landesweite 2. Liga (Nord- oder Südstaffel)
aufzusteigen. Das sind alles Amateurligen, nur die eingleisige 1. Liga ist
semi-professionell. Die Infos bekommt man, wenn man in Facebook die entsprechenden
Ligen sucht. Eigentlich ist Swasiland erstaunlich gut organisiert, ähnlich
wie Nordafrika. Nur noch unpünktlicher in den Anstoßzeiten... Wir fielen in Mbasheni natürlich auf, wurden von Kindern
angebettelt, die in der Tat auch kein Essen oder Getränke mithatten. Ein freundlicher
Student, die online bei einer Uni in Kapstadt studiert, erklärte uns seine
Geschäftsideen und wie schlecht es wirtschaftlich um sein Land steht. Sowohl
Lesotho als auch Swasiland sind sehr viel ärmer und schlechter entwickelt als
Südafrika. In der Hinsicht ist ihnen die Unabhängigkeit unter einer
verkommenen Monarchie nicht gut bekommen... |
Kappa Kappa FC Piggs Peak |
3 : 0 (1:0) |
Mvembili Sundowns |
-
Datum: Samstag, 16. November 2024 – Beginn: 15.15 - Tore: NN - Verwarnungen: NN - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Killarney Ground (Piggs Peak; Kap. 2.000, davon 500 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 4,0/10 |
Bevor wir ein zweites Spiel schauten, besichtigten wir die Phophonyane
Falls bei Piggs Peak, der einzigen richtigen Stadt (wenn auch Kleinstadt) im
Nordwesten des Landes. Man fährt über Pisten zu einer Lodge, zahlt dann 70
Rand (3,70€) um da rumzuwandern mit Karte und Baummarkierungen. Sehr gut
gemacht. Der Wasserfall ist ganz nett, so wie er in Schräglage da runter
fließt. Aber die tollen Pflanzen wie meterhohe Kapwolfsmilchbäume und die
grüne, gebirgige Landschaft sind das eigentliche Highlight. Beim Drittligafußball auch wieder dürftiges Niveau, diesmal auch
noch für 20 Rand Eintritt. Hier wurde dann auch wieder geschnorrt und
gesoffen ohne Ende. Unglaublich, wie viele Swasiländer sich hier volllaufen lassen.
Die quatschen dann natürlich – trotz 2 Promille auch noch in gutem Englisch –
sehr offen und erzählen einen was von den vielen Partnern die man hier haben
darf. Man muss hier anmerken, dass Swasiland weltweit die höchste AIDS-Rate
hat. Da ist es auch nicht ganz so sinnvoll, ernsthaft auf die auch uns
gemachten Avancen von jungen Frauen einzugehen, die an Ausländern
interessiert waren und sehr plump gerne nach Europa mitwollten. Abseits der
kuriosen Leute hatte man tolles Bergpanorama, ein Gewitter über den
Berggipfeln und zwei kleine Tribünen, wobei nur die eine mit Sitzen bestückt
war. Auch hier wurde wieder 15 Minuten später als angesetzt angepfiffen. Am
Ende siegte der ehemalige Erstligist Kappa Kappa aus Piggs Peak mit 3:0 –
sehr zur Freude der meisten Zuschauer, die teils sogar T-Shirts vom Verein
hatten, der sich offenbar nach der Modemarke benannt hat. Schließlich sind wir noch bis zu einem guten Hotel in Mbabane
durchgefahren, unweit des Sibebe Rocks. Nach dem Abendessen kamen wir mit
zwei Paaren – eines aus Lesotho, eines aus Simbabwe, jeweils Nachbarn in
Südafrika, wo sie arbeiten, da es in ihren Heimatländern viel unattraktiver ist
– ins Gespräch. Auch diese Bessersituierten waren ohne Ende am zechen. Saufen
ist in Schwarzafrika – zumindest in nicht-muslimischen Kulturen – noch weiter
akzeptiert als in Deutschland und nimmt noch schlimmere Ausmaße als in
Osteuropa an. |
Statistik.: 210 km Mietwagen, 2 Grounds, 2 Spiele, Länderpunkt
Swasiland (85.), 18. und 19. Spiel ohne 0:0, 203 Wochen in Folge mindestens 1
Sportveranstaltung |
Zwei weitere unterklassige Spiele in Swasiland |
Mal wieder englisches Frühstück und kurz den Sibebe Rock
fotografiert, der ein gewaltiger Monolith am nördlichen Stadtrand der
Hauptstadt Mbabane ist. Es ist auch eine tolle Landschaft dort im Pine Valley
(Kieferntal). Auch der Sportplatz Prince of Wales (POW) ist landschaftlich
schön gelegen, allerdings hat er keinen Ausbau. Nebenan ist ein Golfplatz,
dort fuhren wir in der falschen Annahme, da sei der Eingang zum Fußball, auf
den Parkplatz. Eine ganze Horde Caddies wollte uns ihre Dienste andrehen,
beschrieb dann aber auf Nachfrage auch sofort, wie wir zum südlichen Ende des
Platzes kommen. Es waren mal wieder viele freundliche Leute dort: der Kassierer,
die Ordnerin am Haupteingang – wenn ich bedenke, was für unfreundliche Leute
in Deutschland oft solche Aufgaben wahrnehmen... Für etwa 1€ Eintritt gab es wieder ein dürftiges Spiel mit 15
Minuten Verspätung angepfiffen. Die frühe Führung per Kopf nach Ecke und die flotte
erste Hälfte machten dieses 2:0 der Young Lovers noch zum besten Spiel in
dieser Woche bzw. in Swasiland... |
Umbelebele FC Msunduza |
0 : 2 (0:1) |
Young Lovers Maphalaleni |
-
Datum: Sonntag, 17. November 2024 – Beginn: 9.15 - Tore: NN - Verwarnungen: NN - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Prince of Wales Sports Ground (Mbabane; Kap. 1.500 Stehplätze) -
Spielbewertung: 4,5/10 |
Wieder über Piggs Peak auf die Grenze bei Matsamo zu, aber vorher
noch für 15 km abgebogen und im Dorf Mkhuzweni (auch Emkhuzweni) taucht aus
dem Nichts plötzlich ein Kunstrasenplatz mit Tribüne und großen Mauern und
Toreinfahrt auf. Das Technical Centre kann man wieder für 20 Rand betreten,
Tribüne kostet 10 Rand Aufpreis. Wieder ausgesprochen freundliche Leute, aber
auch mal wieder mehr als jeder zweite hackedicht. Bei dem Kick auch kein Wunder. Selbst auf Kunstrasen keine
Ballbeherrschung... Mit den sehr hohen
Temperaturen hat das wenig bis nichts zu tun. Am Ende siegten die Schwalben aus
dem Grenzort Matsamo gegen die Geier aus Zibonele 2:1, wobei letztere drei
Abseitstore erzielten. |
Matsamo Swallows |
2 : 1 (1:0) |
Zibonele Vultures |
-
Datum: Sonntag, 17. November 2024 – Beginn: 13.10 - Tore: NN - Verwarnungen: NN - Platzverweise: Spieler der Swallows auf der Bank (90. Min. wg.
unsportlichen Verhaltens) -
Austragungsort: Mkhuzweni Technical Centre (Kap. 1.500, davon 500 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 3,5/10 |
Auf dem Nebenplatz startete der nächste Kick (wohl 5. Liga) und
15.15 fingen auch weitere Drittligisten auf dem Plasteplatz an, aber wir
fuhren zur Grenze – genug Gekicke in Swasiland... Wir hatten nur 15 Minuten Aufenthalt an der kaum frequentierten,
aber auch effizient, freundlich und unkompliziert geführten Grenze und fuhren
in kaum mehr als 3 Stunden bis Sabie durch. Nach dieser Kleinstadt zwischen
dem Kruger Nationalpark und dem Höhenzug im Westen der Savanne, welcher durch
die Panorama Route erschlossen ist, ist der Kruger Nationalpark vor
Umbenennung zu Ehren seines Gründers benannt gewesen: Sabie Sands
Nationalpark. |
Statistik.: 210 km Mietwagen, 2 Grounds, 2 Spiele, Länderpunkt
Swasiland (85.), 18. und 19. Spiel ohne 0:0, 203 Wochen in Folge mindestens 1
Sportveranstaltung |
Panorama-Route |
Am Montag fuhren wir die fünf bekanntesten Punkte auf der
Panorama-Route von Sabie aus kommend an und dann wieder zurück zur sehr guten
Unterkunft Sabie Star Chalets. An den Macmac Falls (Wasserfall in tiefer
Schlucht, 1,25€) ging es los, dann die Pinnacle Rock (Felsnadel, Schlucht,
Wasserfall, 3€) und God's Window (Aussichtspunkt über weite Landschaft,
Felsen und ein kleiner Regenwald, 4,50€). Weiter nach Bourke's Luck Potholes
(Schluchten mit besonders spektakulären Auswaschungen, darüber mehrere
Brücken gelegt, 8€ Eintritt aber viel zu hoch) und am Ende Lowveld View
(ausnahmsweise kostenlos) und Three Rondavels View Point (4,50€). Schade,
dass man Landschaft nicht kostenlos bekommt, da das Land in Privatbesitz ist,
aber bis auf einzelne Punkte sind die Preise akzeptabel. Für die
Panoramaroute sollte man sich definitiv einen Tag Zeit nehmen, man kann auch
noch kleinere bzw. mehr Sehenswürdigkeiten (so gibt es z. B. noch mehrere
kleinere Wasserfälle an der Route, die wir nicht besucht haben) machen. |
Statistik: 180 km Mietwagen |
Rückreise |
Am Abreisetag blieben wir noch etwas länger in der Unterkunft in
Sabie am Pool. Mittagessen nahmen wir in Middleburg in einem Spurs ein –
wieder topp! Am Flughafen etwas später als angegeben den Wagen abgegeben, aber
sehr freundlich und fair dort. Ungewöhnlich, aber ich kann mal eine
Europcar-Filiale empfehlen! An der Tankstelle vorher waren die Mitarbeiter lustig,
aber auch sehr aufdringlich hinsichtlich Trinkgeld. Generell nervten im
Abflugbereich immer wieder Leute, die einen gegen Geld Koffer tragen wollten
oder ähnliche Spielchen. Als meine drei Mitreisenden die Qatar Airways Maschine bordeten,
musste ich noch fast eine Stunde warten um mit Swiss via Zürich nach Hannover
zu kommen. In Zürich wie gewohnt gehetzter Umstieg aufgrund völlig unnötiger
Kontrollen beim Terminalwechsel. In Hannover nervend: Schienenersatzverkehr vom Flughafen zum
Hauptbahnhof. Dann mit der Bahn nach Braunschweig und da mit der Straßenbahn
zum Büro. E-Mails checken, dann ab nach Weferlingen... |
Statistik: 9.910km (370km Mietwagen, 9.400km Flug, 100km Bus, Bahn und Straßenbahn,
40km eigenes Auto) |
Fazit und Empfehlungen |
Südafrika kann ich sehr empfehlen als Reiseland. Zahlreiche und
vielfältige Sights, wobei Natur und Landschaft sehr im Vordergrund stehen und
Architektur deutlich weniger reich ist. Aufgrund der Beschaffenheit des
Landes und der Infrastruktur, schien uns ein Mietwagen deutlich praktischer
als alles andere. Mit Europcar Johannesburg haben wir sehr gute Erfahrungen
gemacht, gegen Aufpreis darf man auch in alle Nachbarländer fahren. Insgesamt
sind die Mietwagenpreise aber recht hoch. Zu viert war das OK, aber wären wir
nur zu zweit gewesen, hätte das ganz schön die Kasse belastet... Der SUV war
auch nötig, da Nebenstraßen zumeist unbefestigt sind und niederrangige
Hauptstraße sehr löchrig. Das Essen ist topp, fleischreich und sehr
preisgünstig. Auch Unterkünfte haben ein prima Preis-Leistungs-Verhältnis. Es
gibt allerdings wohl Saisonaufschläge und wir waren in einer günstigeren Zeit
da. Im Dezember sollte man wohl lange im Voraus buchen, wurde uns gesagt. Auch
besser im Voraus besorgt man sich Karten für größere Fußball-, Rugby- und
Cricketspiele, wobei das gut online funktionierte. Bei Fußballvereinen sollte
man sich zuvor informieren, in was für einem Viertel die spielen. Hier kommen
wir auch zum Problem in Südafrika: extrem hohe Kriminalität. Wie in Mexiko
auch: normalerweise sehr gastfreundliche Leute, aber man darf sich echt nicht
in den falschen Ecken herumtreiben. Auto immer verriegeln, nachts nicht an
Ampeln halten, es sei denn, andere machen es auch, vorm Aussteigen immer
schauen, was für Leute rumhängen usw. Botswana: Hier ist es mit der Kriminalität viel entspannter, das
Land hat sich ziemlich positiv entwickelt. Landschaftlich und v.a.
architektonisch ist es jedoch im Osten sehr öde. Sehenswerter soll es im
Norden und Westen sein, vielleicht schauen wir das mal irgendwann noch an. Fußball
war ganz interessant, aber nichts Besonderes. Da recht amateurhaft, bekam man
Karten ganz klassisch gegen lokales Bargeld (Pula) am Stadion. Die Landgrenze
zu Südafrika war etwas lahm, aber OK. Leider war Preis-Leistung bei Essen und
Unterkunft schlechter als in Südafrika, jedoch immer noch ganz gut. Simbabwe: In Simbabwe war das mit Preis-Leistung viel schlechter,
aber noch OK. Was bei Simbabwe für Architekturinteressierte lohnt, sind die
für das Land namensgebenden Steingebäude aus dem Mittelalter (Khami, Great Zimbabwe
etc.) und ein paar Kolonialüberbleibsel. In Simbabwe ist die Kriminalität und
Bettelei wieder schlimmer als in Botswana. Besonders schlimm sind aber die
Landgrenzübergänge: langsam, ineffizient, teils unfreundlich und überall wird
man abgezockt. Ein Flug kann also angenehmer sein, allerdings ist ein
simbabwischer Mietwagen ein Problem, da man wie in den meisten
schwarzafrikanischen Ländern weder Pannendienst noch kostenlose Reparatur im
Mietvertrag hat. Vor Einreise nach Simbabwe unbedingt genug US-Dollar in
kleinen Scheinen besorgen! Beim Fußball bekam man Karten gegen USD in bar am
Stadion. Lesotho: In Lesotho kann man immer mit Rand bezahlen, hier sind
die Leute noch mal freundlicher als in den anderen Ländern, wo wir waren.
Allerdings ist das Land sehr arm und hat eine entsprechende
Kriminalitätsproblematik. Die schlimmsten Gangster sind aber wohl in Südafrika
aktiv und knallen da zumeist Ihresgleichen ab. Beim Fußball gibt es Karten
gegen Bargeld am Stadion. Der Grenzübertritt über die Ficksburg Bridge war
sehr zügig und angenehm. Swasiland: Noch angenehmer war es, die Grenze bei Matsamo zu
passieren. Auch in Swasiland sehr angenehme Leute, aber hier waren mehr aufdringliche
Bettler, Schnorrer usw. zugegen. Swasiland ist auch besonders arm,
dementsprechend schlecht auch die Infrastruktur. Das Essen war aber wieder
etwas besser als z. B. im ähnlich strukturierten Lesotho. Beim Fußball gab es
unterklassig Karten am Stadion, für Premier League soll man laut
Facebookseite die Karten in den Supermarkt Filialen wie U-Save und Shoprite
bekommen. Dort war auch aufgelistet, welche Filialen in welchen Orten das
leisten. Fazit also: Südafrika lohnt sich sehr. Wenn man schon da ist,
sollte man auch ein, zwei Tage Lesotho und Swasiland (wobei Lesotho noch
sehenswerter ist) besuchen. Ob man sich Simbabwe bei den Unwägbarkeiten antut,
muss man selber wissen – aber das Land ist für historische Sehenswürdigkeiten
mit das beste in Schwarzafrika. Nur Botswana konnte (vermutlich aufgrund der auf
der Durchreise besuchten Regionen) überhaupt nicht überzeugen. |
Statistik der gesamten Reise: - Grounds: 3.736 (12 neue in 5 neuen
Ländern; diese Saison: 76 neue) - Sportveranstaltungen: 5.240 (13 in 5 Ländern; diese Saison: 115) - Tourkilometer: 25.050 (18.800 Flug, 6.250 km Auto, davon 6.060
km Mietwagen, 100km öffentliche Verkehrsmittel) - Saisonkilometer: 37.840 (17.600 Auto, davon 6.060 Mietwagen/
18.800 Flugzeug/ 1.340 Fahrrad/ 100 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 21 [letzte
Serie: 82, Rekordserie ohne 0-0: 178] -
Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des
Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 203 Wochen in Folge [letzte Serie: 30
Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW
11/2020]. |
Donnerstag, 5. Dezember 2024
W3.0201I-204III: Fünf Länderpunkte im südlichen Afrika
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