Cliftonville Football Club (Belfast) ............... 1
- Datum: Samstag, 30. Juni 2016 – Beginn: 19.00
- Wettbewerb: Hinspiel der 1. Qualifikationsrunde der UEFA Europa League (Nationaldivisioun/ sogenannte BGL League, 1. Luxemburgische Liga, Profi- und Halbprofiliga gegen Northern Ireland Football League Premiership, 1. Nordirische Liga, Profi- und Halbprofiliga)
- Ergebnis: 1-1 nach 95 Min. (46/49) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 38. Omar Er Rafik, 1-1 88. Ross Lavery
- Verwarnungen: Caoimhin Bonner, Ryan Catney, Christopher Curran (alle Cliftonville)
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Stade Municipal de la Ville de Differdange (Differdingen-Oberkorn; Kap. 3.500, davon 3.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 1.500 (davon 1.355 zahlende und ca. 150 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Nicht besonders gut, aber sehr spannend) Photos with English Commentary:
a) Europa League: FC Differdange v Cliftonville FC
b) Luxembourg: Differdange
c) Rhineland-Palatinate: Schwirzheim (Hartelstein), Prüm, Schönecken, Hamm/ Eifel, Neuerburg
Nach einigen Monaten fand ich mal wieder den Weg ins Großherzogtum. Diesmal an einem Donnerstag, den ich mir komplett freihalten konnte, für ein Europa League Spiel. Auf dem Weg nach Luxemburg schaute ich mir ein paar Sachen in Rheinland-Pfalz an. In Schwirzheim stehen ohne Beschilderung im Wald ein paar Burgreste (Ruine Hartelstein). In Prüm ist ein interessanter barocker Komplex aus Kirche und Schule (wohl früher Kloster) in der Ortsmitte zu finden. Schönecken ist in der Tat eine schöne Ecke: die Sperrung der Hauptstraße umfuhr ich geschickt auf Anliegerstraßen innerorts – ich hatte halt das Anliegen möglichst schnell zur Schlossruine hoch zu kommen, und war dadurch ein Anlieger... Im Gegensatz zu einem Spast aus Bitburg parkte ich da oben aber nicht im Wendehammer… Die Schlossruine liegt sehr spektakulär und entsprechend ist auch die Zufahrt. Bis auf ein paar Türme und zwei größere Mauerteile steht aber nichts mehr von der niedergebrannten Anlage. Schloss Hamm im Dorf Hamm/ Eifelkreis ist hingegen topp erhalten, aber in Privatbesitz. Auch Privatbesitz, aber sinnvoll genutzt und daher in Teilen zugänglich ist die Neuerburg, die einen ruinösen und einen historisierend hergerichteten Teil hat. In der Herberge tobten massenhaft Kinder herum.
Die Route in Luxemburg war mir so gut bekannt, dass ich nichts Neues dort auftat. Nur die Kirche in Oberkorn, die sich unweit des Stadions befindet, guckte ich mir kurz mal an. Nachdem ich zwei Wochen überhaupt keinen Eintritt für Sport ausgegeben, aber 8 Sportveranstaltungen besucht habe, zahlte ich heute den seit Anfang April mit Abstand höchsten Eintrittspreis. Wenn ich aber bedenke, dass ich Anfang April 25€ für einen Stehplatz in der 4. Englischen Liga gezahlt habe und das letzte mal 10€ für einen Steher bei den Arschlöchern von Neustrelitz in der Regionalliga war und ich hier für einen Stehplatz in Luxemburg, den ich auch noch als Sitzplatz benutzen konnte, bei einem internationalen Spiel 10€ gezahlt habe, ist das ein echtes Schnäppchen! Die buntbestuhlte, überdachte Tribüne wäre mit 15€ auch nicht viel teurer gekommen. Mir war die niedrige Stehtribüne mit den zwei Blöcken Schalensitze dazwischen aber lieber. Neben der Haupttribüne befinden sich auch noch Stufen für 100 Stehplatzbenutzer. Hinter den Toren sollte man sich nicht aufhalten, machten aber einige um kostenlos von außen zuzugucken. Leider bietet sich kein so richtig gutes Panorama vom Stadion aus in die Landschaft. Ein bisschen waldige Berge, ein bisschen Kirchturm und Kapelle, eine Bahnlinie daneben, hinter einem hässlichen Schulgebäude auch das Stahlwerk – aber alles nicht so gut einzusehen.
Apropos Stahlwerk: ich saß unweit der Iron Sons, der Fangruppe, die sich wegen des Stahlstandorts so nennt. Die v.a. aus Portugiesen und Nordafrikanern bestehende Truppe – Ärger gab es aber mit einem echten Luxemburger Proleten, der sich nicht von dem verblödeten Portugiesen vom Ordnungsdienst wegen seines Biertrinkens am Spielfeldrand rundmachen lassen wollte: ansonsten war der Ordnungsdienst auch unglaublich höflich und sehr angenehm, nur (wie immer in Luxemburg) fiel ein Portugiese negativ auf – machten auch ganz gut Stimmung. Anfangs übertönten die rund 150 nordirischen Fans die Luxemburger mit typischen Gesängen, dann hatten sie aber keinen Bock mehr. Beide Fangruppen feierten sich aber auch gegenseitig ab und an mal ab. Es gab z.B. Applaus für ein Banner der Nordiren, das aus einer EU-Fahne und einem Spruch auf Französisch, dass Nordirland zu Irland gehöre, bestand. Das wünsche ich ja den Engländern und Walisern auch: Schottland unabhängig und Nord-Irland zur Republik Irland angegliedert – und das alles nur, weil die arroganten Engländer und die dummen Waliser solchem Abschaum wie Nigel Farrage und Boris Johnson Glauben geschenkt haben...
Das Spiel selbst war jetzt nicht so begeisternd. Überraschenderweise war Déifferdeng die aktivere und bessere Mannschaft. Cliftonville spielte absolut langweilig und ideenlos. Vor der Pause ging der Gastgeber völlig zurecht durch ihren marokkanischen Stürmer in Führung, der dann von den Iron Sons mit „Yallah ya Rafik“ (Auf geht’s, Rafik) angefeuert wurde. In der zweiten Halbzeit änderte sich nichts am Bild, Cliftonville mit den geringeren und weniger gefährlichen Chancen, aber dann mit einem Kopfball – zwei Leute frei am Fünfer, musste ja so kommen – zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit und dem völlig unverdienten Ausgleich. Sollte Déifferdeng das Rückspiel in Belfast gewinnen, wäre das ein echtes Wunder. Ich schau wahrscheinlich in drei Wochen noch mal internationalen Fußball in Luxemburg: Diddeleng gegen Qarabag Agdam… Statistik:
- Grounds: 1.661 (1 neuer; diese Saison: 246 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.717 (1; diese Saison: 281)
- Tageskilometer: 460 (460km Auto)
- Saisonkilometer: 61.300 (40.050 Auto, davon 6.450 Mietwagen/ 9.120 Flugzeug/ 8.860 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 2.870 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 57 [letzte Serie: 97, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 518 Wochen.
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