Berlin Rebels (SSC Charlottenburg) .. 36
- Datum: Samstag, 16. Juli 2016 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: German Football League (GFL; 1. Deutsche American-Football-Liga; Halbprofi- und Amateurliga)
- Ergebnis: 14-36 nach 48 Min. (4x12) bzw. 150 Min. Gesamtzeit (Ende 19.30h) – Quarters: 8-8, 6-14, 0-6, 0-8
- Statistik: siehe Scoresheet GFL http://www.gfl.info/text.php?Inhalt=spielplan&Liga=GFL&menu=61&HP=GFL
- Austragungsort: Stadion in der Bezirkssportanlage Karl Hohmann (Kap. 7.000, davon 1.200 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 750 (davon ca. 20 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Bis ins dritte Viertel hinein spannend, aber beim Ami-Fußball gibt es einfach keinerlei Spielfluss: 5 Sekunden Action, 45 Sekunden Pause…) Photos with English Commentary:
a) American Football League Germany: Düsseldorf Panther vs. Berlin Rebels
b) Niederrhein Sightseeing: Benrath Palace (Düsseldorf)
Eigentlich mag ich das American Football Geeiere gar nicht besonders. Auch der Super Bowl im Fernsehen riss mich wirklich nicht vom Stuhl. Das eine Live-Spiel im Stadion – Dresden Monarchs gegen irgendwen so um 2007 herum – war mäßig interessant. Zum einen finde ich, sollte man die Sportart nicht nach der Länge des Balles (1 Foot) benennen, sondern nach Spielweise und Spielgerät: das wäre dann „Hand Egg“ – und zum anderen könnte man mal darauf kommen, die Partie nicht alle 5 bis 10 Sekunden für mindestens 30 Sekunden zu unterbrechen. Wenn man schon Rugby abwandelt, dann bitte so wie die Australier. OK, bei Australian Football sieht man schon, dass die Australier Nachfahren von Verbrechern sind: noch härter als Rugby geht ja kaum – die Gangster schaffen es aber… Aber ein weiterer Punkt, der mich beim American Football stört, ist die Ausrüstung. Protektoren und Helme ohne Ende sehen albern aus. Wenn man nicht wie die geisteskranken, mit Anabolika vollgestopften Kolosse in der NFL spielt, ist American Football kein besonders harter Sport. Ausdauer und Kraft in diesem Maße braucht man beim Rugby noch mehr und wenn man Fußball wie in Großbritannien spielt, ist man körperlich (Ausdauer, Härte) genauso gefordert. Ein junger Ex-Fußballer, der bei Berlin Thunder – dem ehemaligen Profiteam, das aber wohl gar nichts mit dem heutigen Gast Berlin Rebels zu tun hat – in den Nachwuchskader gerückt war, meinte sogar im DSF-Interview, dass American Football keineswegs härter als Fußball sei – ihm mache es nur mehr Spaß. Das Medien-Gerede über die Härte des Sports kommt durch die Skandale in der NFL, wo Gewalttäter mit Verletzungsabsicht mit dem Kopf voraus in den Gegner rennen und dadurch Schädelverletzungen (durch die Helme: man kennt das Problem vom Boxen, wo die Handschuhe für schlimmere Verletzungen sorgen als alles andere) provozieren, die auch dauerhafte Schäden hervorrufen.
Das Interessante – und Grund meines Kommens – an der GFL und GFL 2: viele Vereine spielen in schönen Stadien. Dresden Monarchs im Heinz-Steyer-Stadion sind natürlich ganz vorne, aber auch die Nürnberg Rams, die auf dem Zeppelinfeld ihrem Sport nachgehen, würde ich bei Gelegenheit gerne mal besuchen. Für das Zeppelinfeld gilt nämlich dasselbe wie für das heute bespielte Stadion an der Karl-Hohmann-Straße (BZA Karl Hohmann): selten wird hier Fußball gespielt! Der VfL Benrath nutzt – außer bei gutem Wetter die I. Mannschaft – meist den scheiß Kunstrasen nebenan! Der Kunstrasen ist ausbautenlos und hässlich, der Rasenplatz des Stadions hingegen komplett von Tribünen umgeben. Hinter den Toren niedrige Stehstufen, die auf der Gegenseite immer höher werden (12 Reihen oder so) und auf der Hauptseite abrupt ansteigen (bis zu 10 Reihen). Zwischen den Stehtribünen der Hauptseite befindet sich eine Sitztribüne mit gut 1.200 Schalensitzen (komplett überdacht). Sehr schön sind auch die vielen Robinien im Gelände.
Für 10€ (ermäßigt 8€, u.a. Studenten, Rentner) bekam man einen bequemen Platz und gute Sicht aufs Feld. Was sich dann da tat? Für ein Spiel zwischen dem 8. (Letzten) mit 6 Niederlagen und dem 1. (Berlin liegt vor Dresden Monarchs und Rekordmeister Braunschweig als Überraschungsteam der Nordgruppe - die Südgruppe mit Topteam Schwäbisch Hall Unicorns ist eh etwas schwächer) war das lange spannend. Zwar ein grober Fehler der Defense und ein schneller Touchdown mit folgendem Zwei-Punkte-Wurf (statt Kick, der nur einen gebracht hätte), doch der wurde noch im ersten Viertel ausgeglichen. Auch danach war es eng: erneuter Touchdown, doch erneuter Ausgleich der Außenseiter. Erst 20 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff ging Berlin noch mal in Führung. Bei 14:22 wurde 20 Minuten Pause gemacht. Im dritten Viertel entschied Berlin mit einem weiteren Touchdown die Partie für sich. Das vierte Viertel sah zwar noch zwei irreguläre Touchdowns der Gastgeber – vorher Regelverstöße, deshalb keine Punkte für Düsseldorf – aber die Panther waren dann abgemeldet. Am Ende erhöhte Berlin noch auf 14:36. Nicht durchgehend überzeugend der Spitzenreiter, aber doch deutlich besser.
Fazit zum American Football also: siehe den ersten Absatz des Textes, aber ab und an kann man sich das auch mal reinziehen, wenn das Stadion interessant ist – oder man mal in den USA weilt… Statistik:
- Grounds: 1.672 (heute 1; diese Saison: 257 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.730 (1; diese Saison: 294)
- Tageskilometer: 130 (130 Bahn und Straßenbahn)
- Saisonkilometer: 63.390 (40.680 Auto, davon 6.450 Mietwagen/ 9.120 Flugzeug/ 9.930 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 3.260 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 66 [letzte Serie: 97, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 520 Wochen.
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