Samstag, 27. Dezember 2014

W439II: Die neue Eissporthalle in Karlovy Vary

HC Energie Karlovy Vary .......................................... 2
HK Mountfield Hradec Králové ................................ 1
- Datum: Freitag, 26. Dezember 2014 – Anstoß: 15.30
- Wettbewerb: Extraliga Hokej, sogenannte Tipsport extraliga (1. Tschechische Profieishockeyliga)
- Ergebnis: 2-1 nach 60 Min. (3x30) – Drittelergebnisse: 0-0, 2-1, 0-0
- Tore: 0-1 28. Pláněk, 1-1 36. Bičánek, 2-1 38. Hruška
- Strafzeiten: 3x Duda, 2x Šmach, 2x Balán, 1x Bičánek, 1x Vachovec, 1x Harant (Karlovy Vary = 20 Minuten); 2+10+20+Spieldauer Vašíček, 2x Mertl, 1x Troliga, 1x Dietz, 1x Mikuš, 1x Červený (Hradec Králové = 44 Minuten)
- Spielort: Arena Karlovy Vary (Kap. 6.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: 4.129 (davon ca. 60 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Intensives, spannendes und gutes Spiel)  
Photos with English Commentary:
a) Ice Hockey: HC Energie Carlsbad v Mountfield Hradec Králové (Professional League of Czech Republic)
b) Sightseeing: Jáchymov Freudenštejn Castle, Horní Hrad Hauenštejn Castle, Himlštejn Castle, Radošov Wooden Bridge, Kyselka Spa

Zum Jahresende haben wir einen Tagesausflug und eine dreitägige Reise in die Tschechische Republik geplant. Der Tagesauflug am ersten Weihnachtsfeiertag war nicht so lange und ganz unkompliziert. Einzige Schwierigkeit: den Erzgebirgskamm gen Tschechien überwinden, da auf der deutschen Seite ein ums andere Mal der Winterdienst versagt hat.

Kaum war man in Tschechien, waren die Straßen geräumt. Selbst kleine Nebenstraßen wurden gestreut, sodass wir problemlos nach Jáchymov kamen, wo oberhalb des Ortes zwei Türme stehen – ein historistischer und ein spätgotischer, beide gehören zur selben Burganlage, der Burg Freudenstein.

Auf zwei direkt nebeneinander liegenden Berggipfeln besuchten wir zwei Burgen. Zuerst die in Horní Hrad gelegene Hauenstein, die einfach erreichbar ist und gegen überzogenen Eintritt (80 Kronen, 3,50€) besichtigt werden kann. Gut, wenn der Burgherr nicht da ist, aber nicht abgeschlossen hat: da kann man alleine in der teilweise im Tudorstil veränderten gotischen Burg herumgucken, die eine einzige Baustelle ist. Nur das angrenzende Arboretum mit Kapelle (gegen 20 Kronen Aufpreis zu besichtigen) war abgeschlossen. Dann ging es in anstrengenden 40 Minuten die 2,5km Wanderweg zur Burgruine Himmelstein. Von der stehen nur noch die Stummel eines Vortores, der Torbogen mit angrenzender Ruine eines Turms der Kernburg und ein Mauerrest an der Stelle mit dem spektakulärsten Blick ins von Bergen eng begrenzte Tal.

Wir hielten noch zwei Mal kurz an auf dem Weg nach Karlovy Vary: einmal in Radošov, wo eine mittelalterliche überdachte Holzbrücke über die Eger zum Fußballplatz bzw. ins nächste Dorf führt, und das andere Mal in Kyselka, wo man derzeit mühsam die Häuserzeile der Kuranlagen saniert. Ein Großteil ist aber immernoch völlig verfallene neobarocke Architektur.  
In Karlovy Vary selbst fuhren wir gleich zur Eishalle, der neuen „Arena Karlovy Vary“. Die Eintrittskartenpreise waren noch im Rahmen: in der keineswegs besseren DEL hätten wir für diese Karten in der 7. Reihe auf Höhe des Mittelkreises 40-60€ hingelegt (bzw. auch nicht, weil wir so viel normalerweise nie zahlen würden) und hier in Karlovy Vary waren die schon eher überm Preisdurchschnitt, weil die 7€ kosteten. Mein Vater bekam aber 50% Rentner-Rabatt und ich 30% Studentenermäßigung. Ein sehr preisgünstiges Vergnügen also auf den leicht gepolsterten Klappsitzen in der absolut regelmäßigen, ordentlich gebauten, farblich angenehm gestalteten, aber architektonisch ziemlich uninteressanten neuen Eissporthalle von Karlovy Vary zu sitzen!

Das Spiel lohnte wie immer in der Extraliga das Kommen. Hradec Králové war zugast und ging, nachdem sie in einem torlosen ersten Drittel nur durch eine Hinausstellung wegen Schiedsrichterbeleidigung auffielen, ziemlich glücklich in Führung. Das Spiel war zwar torarm, aber dafür umso intensiver geführt und packender. Karlovy Vary kämpfte sich nach dem unglücklichen Rückstand ins Spiel zurück und drehte innerhalb von drei Minuten die Partie auf 2:1. Im Schlussdrittel sollte es noch Chancen auf beiden Seiten geben, doch Karlsbad hielt das eng umkämpfte Ergebnis zu seinen Gunsten.

Im Vergleich zu unserem Lieblingsclub aus Litvínov fiel aber auf: auch wenn die „Arena KV“ nicht so ein verpfuschtes Billigteil wie die fast baugleiche Anlage in Liberec oder die O2-World in Prag (Slavia-Heimstätte, gebaut von der Firma Saskia und nicht O2) ist – im Vergleich zu Litvínov oder auch Brno, Zlin, Tesla Arena (Sparta Prag) und Trinec ist sie gesichtslos. Und wenn man bedenkt, dass nur zwei Drittel der Plätze belegt waren, ist das im Extraliga-Vergleich auch nicht toll. Davon mal abgesehen, war die Stimmung trotz der 300 Mann starken Fangruppe von Karlovy Vary schräg hinter dem einen und den knapp 100 Gästefans schräg hinter dem anderen Tor eher schwach.

Wie gesagt gab es aber nichts an dem Spiel auszusetzen und die Rückfahrt verlief auch schneller als die Hinfahrt, obwohl nach wie vor die Straßen im Erzgebirge nicht geräumt oder gestreut waren.  
Statistik:
- Grounds: 1.254 (heute 1 neuer; diese Saison: 100 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.252 (heute 1; diese Saison: 140)
- Tageskilometer: 400 (400 Auto)
- Saisonkilometer: 27.050 (20.000 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 2.120 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.310 Fahrrad/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 439

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