Sonntag, 19. August 2012
W316III: Münchener Kängurus kicken Stuttgarter Emus mit mehr als der doppelten Trefferzahl weg
Munich Kangaroos 19.7 (121) : 9.6 (60) Stuttgart Emus
Datum: Samstag, 18. August 2012 – Kick-off: 14.45
Wettbewerb: AFLG (Australian Football League Germany – Deutsche Liga im Australian Football)
Ergebnis: 121-60, d.h. München 19 Goals (= je 6 Punkte), 7 Behinds (= je 1 Punkt) – Stuttgart 9 Goals, 6 Behinds; nach 80 Min. (4x20)
Viertelergebnisse: 6.3-2.1, 5.0-3.0, 5.2-3.2, 3.2-3.1; d.h. 39-13, 30-18, 32-20, 20-19
Spielort: Klosterwiese Fürstenfeldbruck (Kap. 1.500 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 35 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Zwar einseitiges, aber wirklich gutes Spiel; Stuttgart war nicht so schlecht wie das Ergebnis scheint)
a) Australian Football League Germany: Munich Kangaroos bite Stuttgart Emus
b) Sightseeing in Bavaria: Hilpoltstein Old Town, Kinding Fortified Church, Fürstenfeld Monastery, Dachau & Oberschleißheim Palaces, Concentration Camp Dachau
Zum dritten Mal in diesem Monat – aber auch zum sicherlich letzten Mal in diesem Jahr – fuhren wir nach Bayern. Diesmal wurde es eine lange Fahrt in den Süden, auf der wir einen ersten Besichtigungsstopp spontan in Hilpoltstein einlegten. Dort gibt es eine ganz ansehnliche Barockkirche im ansonsten etwas dürftigen Dorfzentrum und eine ganz ordentliche Burganlage mit einem klotzigen Bergfried auf einem Felsen, der für 1,50€ zu besichtigen ist.
Wieder auf die Autobahn zurück und die nächste Abfahrt runter: Direkt an der Autobahn befindet sich die Kirchenburg - also ein befestigtes, mit Mauern umgebenes Gotteshaus - von Kinding. Etwas stockend ging es nach Dachau weiter, wo wir uns erst einmal nur die KZ-Gedenkstätte ansahen. Die ist an sich angemessen gestaltet, z.B. mit einem Museum in einer der Baracken – aber es stellt sich schon die Frage, warum man in den 90ern moderne Kirchenbauten und andere Andachtsstätten ins KZ-Gelände geklatscht hat.
Wir hetzten dann nach Fürstenfeldbruck weiter. Unterhalb der einzigen Sehenswürdigkeiten der ziemlich gesichtslosen 35.000 Einwohner-Stadt, dem eindrucksvollen Barockkloster Fürstenfeld, befinden sich diverse Sportanlagen. Neben dem Fußballstadion des Bayernligisten SC Fürstenfeldbruck befindet sich auch eine öffentliche Wiese mit zwei Fußballplätzen und einem Rugbyplatz, der auch für Australian Football genutzt wird. Hier spielen die Munich Kangaroos.
Die Beuteltiere legten gegen die Laufvögel aus Stuttgart enorm stark los. Drei Goals und ein Behind in etwa drei Spielminuten. Stuttgart kam kaum ins Spiel und lag beim ersten Seitenwechsel mit 26 Punkten im Hintertreffen. Nachdem der Zweitplatzierte aus der bayrischen Landeshauptstadt den Vierten aus der baden-württembergischen im Hinspiel nur mit dem knappsten aller möglichen Resultate (in der AFLG gibt es aber auch Unentschieden, wobei erst an diesem 9. Spieltag erstmals in dieser Saison ein Spiel mit Gleichstand endete) besiegte, war das sehr überraschend.
Stuttgart konnte sich im zweiten Viertel auch kaum bessern, während München in etwa gleichstark weiterspielte. Das Ballhandling war für die AFLG weit überm Durchschnitt und so konnten sich die Kangaroos mehr Freiräume bzw. Freischüsse erspielen, die zu immer weiteren Treffern führte. Das dritte Viertel verlief genauso wie das zweite. Nur im vierten Spielabschnitt ließ München ziemlich nach. Allerdings reichte es immer noch nicht für Stuttgart um mal einen Spielabschnitt zu gewinnen. Den letzten verloren sie allerdings mit nur einem Punkt.
Nach diesem wirklich guten und unterhaltsamen Spiel besichtigten wir das eindrucksvolle Barockkloster hinterm Sportplatz. In Bayern hat man zwar irgendwann mal genug von Barock, doch Fürstenfeld ist eines der besseren Beispiele für diesen Baustil. Es gibt allerdings in Bayern und auch ein paar anderen Bundesländern eindrucksvollere und architektonisch höherwertigere oder ansprechendere Barockklöster als Fürstenfeld. Kurioserweise steht ein ganz besonderer Bau dieser Art weit weg von Bayern im Osten Brandenburgs, in Neuzelle.
Zwei sehr schöne Barockschlösser finden sich dann in Dachau und in Oberschleißheim, einem Ort dem der Buchstabe „L“ sehr wichtig ist. Das Dachauer Schloss hat vor allem einen schönen Garten, während das Schleißheimer Schloss von seiner Weitläufigkeit, Größe und architektonischen Wucht lebt.
Auf dem Rückweg legten wir in Ingolstadt noch einen Essensstopp ein. Da hatte doch in der Nordstadt nichts mehr außer der Fressbude mit dem pissgelben „M“ offen! In einer 130.000 Einwohner Stadt! Wahrscheinlich hatten sonst nur noch die überteuerten Touristenrestaurants in der sehr sehenswerten Altstadt, deren Besichtigung wir auf irgendwann mal später (vielleicht nächstes Jahr im April/ Mai) verschoben, offen. Bei besagter Fressbude war dann übrigens nicht die Qualität erschreckend (die meisten der warmen belegten Brötchen sind sehr preisgünstig und ganz gut) sondern die mangelhafte Organisiertheit der Bedienung und dass sich offenbar niemand von den Mitarbeitern die Mühe macht, mal die SS-Runen und „Scheiß Türken“-Sprüche auf dem Klopapierspender im Scheißhaus zu entfernen.
Noch was zum Australian Football: Mittlerweile haben wir vier der sechs Sportstätten der deutschen Australian Football Liga besucht. Nächste Saison stehen die beiden übrigen an. Wenn noch eine weitere dazukommen sollte, dann nehmen wir die auch noch mit. So hätten wir dann die Liga durch, was aber nicht heißt, dass wir in späteren Spielzeiten nicht noch weitere Spiele auf denselben Plätzen gucken. Gerade nach Berlin kann man auch drei oder vier Mal zum Aussie Rules Football.
Grounds: 781 (heute 1 neuer; diese Saison: 13 neue)
Sportveranstaltungen: 1.594 (heute 1, diese Saison: 17)
Tageskilometer: 900 (900 Auto)
Saisonkilometer: 3.280 (2.880 Auto/ 400 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 130
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 316
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