Montag, 19. Dezember 2011
W281I: Spannendes Pokalderby in Zeitz und Achtes Siegloses Spiel in Folge für die Alligatoren aus Aschersleben
VfB Zeitz 2:3 1. FC Zeitz
Datum: Samstag, 17. Dezember 2011 – Anstoß: 12.30
Wettbewerb: Achtelfinale des Kreispokals Burgenland (sogenannter „Krombacher Pokal“; Kreisliga Staffel 3 (10. Liga, 5. Amateurliga) gegen Landesklasse Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga))
Ergebnis: 2:3 nach 92 Min. (46/46) – Halbzeit: 1:3
Tore: 1-0 10. Christian Kraft, 1-1 20. Kai Pöhlitz (Foulelfmeter), 1-2 26. Sebastian Holz, 1-3 35. Steven Knechtel, 2-3 50. Christian Kraft
Verwarnungen: Ricky Marx, Andreas Soffa, Andreas Schulze (VfB), Daniel Rost, Steven Knechtel (1. FC)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz An der Hohle/ VfB (Kap. 1.200, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 250 (davon 232 zahlende und mind. 60 Gästefans)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Sehr gutes und sehr spannendes Spiel vor ansehnlicher Kulisse)
HC Aschersleben Alligators 24:26 HSC Bad Neustadt (Saale)
Datum: Samstag, 17. Dezember 2011 – Anwurf: 19.00
Wettbewerb: 3. Liga Ost (Halbprofiliga)
Ergebnis: 24:26 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 11:16
Tore: 7x Svajunas Kairis, 5x Emil Feuchtmann, Carsten Kommoß, 4x Pit Seifert, 3x Gorden Müller (Aschersleben); 9x Stefan Schröder, 6x Michal Panfil, 3x Gary Hines, Alejandro Rohaly, 2x Margots Pavlovics, Maximilian Schmitt, 1x Franziskus Gerr (Neustadt)
Gelbe Karten: Paul Otto, Frank Seifert, Pit Seifert (Aschersleben); Michal Panfil, Franziskus Gerr, Gary Hines (Neustadt)
Zeitstrafen: Paul Otto, Carsten Kommoß, Benny Böcker (Aschersleben); 2x Gary Hines, 2x Maximilian Schmitt, Franziskus Gerr (Neustadt)
Disqualifikationen: keine
Spielort: Sport- und Freizeitzentrum Ballhaus (Kap. 1.100, davon 650 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 400 (davon ca. 6 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Nach mäßiger erster Hälfte, spannende zweite)
Photos and English Version:
Ich bin begeistert, wie lernfähig doch einige deutsche Vereine sind: es sind ein, zwei Grad über Null, massiver Wind, leichte Schneeregenschauer und das Kreispokalspiel zwischen dem VfB Zeitz und dem 1. FC Zeitz fällt nicht aus. Ja, es fällt tatsächlich nicht aus! So ein Wetter war in den letzten Jahren ständig ein Garant für reihenweise Ausfälle, jetzt wird sogar Mitte Dezember noch gespielt. Eigentlich selbstverständlich, aber hierzulande war es das die letzten Jahre leider nicht mehr. Aber schön, dass sich das geändert hat – so bekamen etwa 250 Zuschauer ein sehr interessantes Pokalspiel auf dem engen Sportplatz im Norden von Zeitz geboten.
Der Sportplatz an der Hohle – oder auch Sportplatz VfB genannt – verfügt zwar über keine Ausbauten, aber einige Holzbänke zum Sitzen und ein ziemlich hoher und sehr steiler Graswall, auf dem man hocken oder stehen kann, sind doch schon mal was. Wenn man oben steht, sieht man sogar sehr schön Schloss Moritzburg im Tal liegen. Die Sportanlage liegt zwischen Feldern und Ein- und Mehrfamilienhäusern. Sogar eine Anzeigetafel gibt es.
Der 1. FC Zeitz ist punktgleich mit Tabellenführer SV Merseburg 99 auf Platz 2 der Landesklasse zu finden, der Stadtrivale und Gastgeber des Pokalduells, VfB, ist zwei Ligen tiefer sogar Tabellenführer (dort ist der Zweitplatzierte allerdings ebenfalls punktgleich) nachdem sie vor zwei Wochen am letzten Spieltag der Hinrunde mit einem 7:4 Sieg über Kretzschau – die bis dahin führten – an die Spitze sprangen.
Das Duell war auch im Hinblick auf das Umfeld interessant. Der 1. FC hat zwar ein Tennispublikum, aber die fallen dort immerhin nicht mit Ausfälligkeiten wie dem U-Bahn-Lied auf, wie das ab und an mal die sehr begeisterungsfähigen Anhänger des VfB tun. Erwartungsgemäß blieb es heute aber fair – trotz der beachtlichen Kulisse von 250 Leuten. Man muss sich zwar fragen, was man von einem Verein halten soll, deren Spieler Fans grüßen, die während und vor allem nach dem Spiel angetrunken – teilweise mit sehr eindeutigen Klamotten – den Gästespielern ein paar Freundlichkeiten mitgeben: aber alle Beschimpfungen waren nur solche der völlig normalen Sorte wie „raus die Sau“ oder „Scheiß FC Schweine“. Absolut nicht kritikwürdig war die Untermalung von einigen Szenen mit lautem Böllerklang. Hervorheben muss man aber vor allem, dass etliche VfB-Fans – im Gegensatz eben zu den nur bei Toren einmal laut werdenden FC-Fans – regelmäßig ihre Mannschaft mit Sprechchören „Olé, wir sind der VfB“ usw. anfeuerten.
Tore gab es auch immerhin fünf zu sehen, wobei der erste Treffer daran lag, dass der favorisierte 1. FC nicht so richtig ins Spiel kam. Nach einem Fehler wurde die Abwehr überspielt und der VfB-Spieler Kraft entschied das Mann-gegen-Mann-Duell gegen den FC-Torwart für sich. Erst ein ungeschicktes Beinstehenlassen im Strafraum sorgte 10 Minuten später für den Ausgleich. Der Schiri verhängte Elfmeter – berechtigt und souverän verwandelt. Durch gutes Kombinationsspiel im Strafraum kamen die Gäste, die auch erheblich weniger Fans stellten, zum 1:2. Bis zur Pause spielte fast nur noch der 1. FC, der auch einen dritten Treffer nachlegte, welcher wiederum aus kurzer Distanz erzielt wurde.
Nach dem Seitenwechsel begann das Spiel wieder genauso wie ganz zu Beginn des Pokalduells. Ein früher und sehenswerter Treffer durch Kraft für den Gastgeber. Danach allerdings ein munteres Hin und Her, das keineswegs vom Favoriten bestimmt wurde. Beide Teams waren bis zur 70. gleichwertig – dann legte der VfB ziemlich los und vergab Chance um Chance. Der Ausgleich wäre absolut verdient gewesen, ein 4:3 auch – aber da der 1. FC schließlich der Favorit ist, rettete er mit viel Glück den knappen Vorsprung über die Zeit. Insgesamt gesehen bekam man für maßlose 2,50€ Eintritt ein wirklich spannendes wie auch sehr gutes Spiel geboten! Ein Lob an beide Teams, insbesondere den Gastgeber!
Über Staßfurt, wo wir meine Freundin abholten, ging es nach Aschersleben. Da stand noch ein interessantes Handballspiel auf dem Programm. Der HC Aschersleben ist als 12. von 16 voll im Abstiegskampf und hatte ein ganz schweres Spiel gegen die Neustädter aus Bayern: einen Punkt hinter den Erzgebirglern aus Aue stehen sie auf Rang zwei.
Gespielt wurde in der Multisportanlage Ballhaus. Das ist ein weitläufiger Komplex, der mehrere Sporthallen – so eine Schwimmhalle, Tennishalle, Beachsoccer- und -volleyballhalle und schließlich auch Multifunktionshalle für Basketball, Handball und mehr – zusammenschließt. Für 8€ (ermäßigt 6€ für Studenten, Schüler etc.), was für diese Liga noch im Rahmen ist, hatte man freie Platzwahl auf den sehr provisorisch wirkenden Tribünen. Was an dieser Halle gut ist, ist die unbehinderte Sicht auf den Längsseiten – die Hintertorseiten sind natürlich von Fangnetzen verhängt – und das einer Radrennbahn nachempfundene Kurvendesign. Ansonsten sind die Gerüstbauten mit Plastesitzen extrem provisorisch und billig gemacht, die Dachkonstruktion einer Konservendose gleich und die Beleuchtung schwach.
Was Aschersleben auf dem Parkett zeigte, war in der ersten Halbzeit aber noch schwächer als die Beleuchtung. Von Anfang an lagen sie hinten – teilweise mit 5 Toren. Der ein oder andere Lichtblick, wie ein Sprungwurf von außen ins lange Eck gedreht, war schon vorhanden, aber HSC Bad Neustadt dominierte das Spiel. Die Gäste hatten einige ansprechendere Szenen gezeigt, doch so wirklich überzeugend war das – vor allem für einen Aufstiegskandidaten – nicht.
Nach dem Seitenwechsel stand die schwache Abwehr der Alligatoren aus Aschersleben besser – und HSC Bad Neustadt geriet ins Schwimmen. Zwar gelang den Ascherslebenern nie der Ausgleich, aber sie machten das entschieden scheinende Spiel wieder spannend. Die zweite Halbzeit konnte man als Drittligareif bezeichnen, doch die gesamte Leistung dürfte für den Erhalt der Klasse nicht reichen.
Ebenfalls eine nur teilweise annehmbare Leistung lieferten die Heimfans ab – die wenigen Gäste feuerten gar nicht an. Die Alligatoren-Anhänger hängten zwar mehrere mehr oder weniger originelle Banner auf, aber waren so gut wie nie zu hören bis Mitte der zweiten Hälfte: das Einzige, was wirklich gut bei denen klappte, war das Meckern über die Schiedsrichter (die bis auf eine grobe Fehlentscheidung gut waren: ein Bad Neustädter hätte für ein grobes Foul als letzter Mann die Rote Karte sehen müssen) und Beschimpfen der Gegenspieler (für Handball war das sogar richtig emotional: „raus die Sau“, „der Penner, ey“ etc.). Anfeuerungen der eigenen Mannschaft fanden aber leider kaum statt: fünf Trommler, die ab und an „bumm, bumm, bumm“ machten und ein paar Leute die mal die Kurzform von Aschersleben in Sprechchöre packten: „Asche, Asche!“
Nach dem Handballspiel fanden wir im weitestgehend ausgestorbenen Aschersleben sogar noch ein hervorragendes China-/ Thairestaurant mit weiter Preisspanne von niedrig bis eher hoch bei wirklich hoher Qualität. Die Gaststätte „Thang Long“ kann ich nur empfehlen!
Statistik:
Grounds: 680 (heute 2 neue; diese Saison: 86 neue)
Sportveranstaltungen: 1.430 (heute 2, diese Saison: 116)
Tageskilometer: 300 (300 Auto)
Saisonkilometer: 14.870 (12.950 Auto/ 1.910 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 22
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 281
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