Sonntag, 6. Juni 2010 – Anstoß 15.00
1. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 2 (11. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 1:3 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit 1:1
Tore: 0:1 32. (10), 1:1 42. (7), 1:2 89. (8), 1:3 90. (8)
Verwarnungen: 1x Rothenburg (11), 1x Lieskau (2)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportanlage Rothenburg (Kap. 800, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Ging so: Die Wärme machte den Spielern zu schaffen, die ligatypischen Defizite waren ohnehin sehr ausgeprägt bei den beiden Teams)
Photos and English Version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157624093877875/
Wenn man den Namen Rothenburg hört, denkt man immer zuerst an Rothenburg ob der Tauber, doch es gibt noch mehrere andere, nach einer roten Burg benannte Orte in Deutschland, u. a. einen im Saalekreis. Der direkt an der Saale zwischen roten Sandsteinfelsen gelegene 800-Einwohner-Ort hat neben der schönen landschaftlichen Lage eine 1844 aus ebensolchen roten Steinen errichtete Kirche zu bieten. Einige der Häuser tragen noch Beschilderungen aus DDR-Zeiten. Am Ortsrand gibt es zwei Berge: den Burgberg und den Amtsberg. Auf dem Burgberg sind die überwucherten Wallreste der slawischen Burg aus dem 8. Jhdt. (zerstört um 1075) zu sehen, auf dem Amtsberg die um ein Vielfaches besser erhaltene Sportanlage des SV Rothenburg 1926.
Die nördlichste Sportanlage des Saalekreises ist ein richtig schönes und idyllisches Amateurstadion mit einer kleinen Tribüne, die auf den beiden Außenseiten vier Stehstufen und im Mittelbereich zwei bis drei Reihen Bänke – Holz beschlagene Steinbänke – hat. Hinter der Tribüne wurde ein Sportlerheim mit schöner Terrasse auf den Hang gebaut. Um den ganzen Platz herum stehen hohe Bäume.
Rothenburg hatte in den letzten drei Spielen zwei üble Niederlagen einstecken müssen: letzte Woche 7:0, davor 9:1. Dazwischen trat der Gegner nicht an. Vor fünf Spielen war der letzte Sieg: ein 3:2 gegen klar besser platzierte Küttener. Jedenfalls handelte es sich heute um ein Mittelfeldduell (10. gegen 6.) und man war sich nicht so sicher, was für ein Spiel man erwarten sollte. Beide Mannschaften taten sich bei den Temperaturen von knapp unter 30 Grad ziemlich schwer. Ohnehin erfüllten die meisten Spieler das typische Bild, was man von einem Kreisklassefußballer hat: lauter unterschiedliche Figurtypen und Körpergrößenklassen waren vertreten und es wurde halt ziemlich ungeschickt gespielt. Nach über einer halben Stunde zog der 10er der Gäste den Ball schön ins Eck. Nur zehn Minuten später glich Rothenburg aus. Deren 7er glänzte durch geschicktes Stellungsspiel, als er den Ball ins Netz donnerte.
Ein anderer Rothenburger Spieler, der positiv auffiel, war der eine flinke, technisch doch immer wieder gut in Erscheinung tretende Kleine. Leider traf er nicht. In der zweiten Halbzeit, in der Lieskau zu mehr Chancen kam als Rothenburg, trafen nämlich nur noch die Gäste. Da konnte sich der ebenfalls ganz gute Torwart noch so stark den Gästestürmern entgegen werfen – die einzige Fehlentscheidung des Schiedsrichters, nämlich nach einem Foul eines Lieskauers, der einem Rothenburger den Ball unsauber abnahm, nicht abzupfeifen, führte zum Siegtreffer für Lieskau. Jetzt kamen auch mal die – wie so oft – viel zu ruhigen Zuschauer etwas in Wallung, die sich über das Jubelgeschrei der Lieskauer und den Schiri aufregten. Gleich im Anschluss griff Lieskau noch mal an – die Rothenburger hatten nun keine Lust mehr und kassierten das 1:3.
Am Ende war das kein unverdienter Sieg, aber besonders loben brauch man die Leistung von Lieskaus II. Mannschaft nicht. Die Lieskauer zeigten die gleichen eklatanten Fehler in Technik und Torschuss wie Rothenburg und am Ende machten sie aus der etwas größeren Anzahl von Chancen mit ziemlichem Glück mehr Tore. Großartig schaden oder bringen tut es beiden Mannschaften nichts. Rothenburg ist zwar nur noch 11. – kann jedoch nicht absteigen – und Lieskau ist vom Aufstieg noch weiter, als vom Abstieg entfernt und somit mitten im Mittelfeld. Apropos „entfernt“: Rothenburg ist ja wie gesagt in der nördlichsten Ecke des Saalekreises (nur ein nördlicher gelegenes Dorf in der Gemeinde Löbejün, das aber keinen Fußballverein hat, ist noch weiter im Norden) zu finden, von Merseburg nach dort und zurück waren es genau 100km mit dem Fahrrad.
Statistik:
Ground Nr. 432 (ein neuer Ground; diese Saison: 101 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.016 (diese Saison: 158)
Tageskilometer: 100 (100 Fahrrad, weniger als 10 Schiff)
Saisonkilometer: 34.600 (21.720 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.610 Fahrrad/ 3.270 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 10
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 201
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