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Dienstag, 7. September 2021

W3.0035V: Abwechslungsreicher Sporttag in Münster

TSV Handorf 1926/64 B ................................... 14
TuS Saxonia Münster B ...................................... 0

- Datum: Samstag, 4. September 2021 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: B-Junioren Kreisliga A Münster (6. und unterste U17-Spielklasse)
- Ergebnis: 14-0 nach 80 Minuten (40/40) – Halbzeit: 8-0
- Tore: 1-0 2. Arndt, 2-0 4. Arndt, 3-0 11. Pohlmeyer, 4-0 22. Anonymer 99er, 5-0 28. Rulle, 6-0 33. Gunjaca, 7-0 36. Rulle, 8-0 39. Arndt, 9-0 44. Hiller, 10-0 56. Arndt, 11-0 63. Rulle, 12-0 65. Müller, 13-0 70. Anonymer Achter, 14-0 73. Hiller
- Gelbe Karten: 2x Handorf
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Sportanlage Handorf (Kap.: 1.200 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 5 Gäste)
- Spielbewertung: 6,0/10

Rugby Tourists Münster .................................. 19
TSV Victoria Linden ........................................ 25

- Datum: Samstag, 4. September 2021 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: 2. Rugby-Bundesliga Nord (2. Spielklasse)
- Ergebnis: 19-25 nach 82 Minuten (40/42) – Halbzeit: 12-13
- Punkte: NN
- Gelbe Karten: 2x Linden
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Sportanlage Pleistermühlenweg, Rugbyplatz (Kap.: 500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 70 (davon ca. 10 Gäste)
- Spielbewertung: 7,0/10

SC Münster 08 C II ........................................... 2
DJK SV Mauritz 06/ Eintracht Münster C ..... 3

- Datum: Samstag, 4. September 2021 – Beginn: 12.30
- Wettbewerb: C-Junioren Kreisliga A Münster (5. und unterste U15-Spielklasse)
- Ergebnis: 2-3 nach 72 Minuten (35/37) – Halbzeit: 2-0
- Tore: 1-0 4. NN, 2-0 28. NN, 2-1 45. Köckemann, 2-2 65. Pahls, 2-3 68. Köckemann
- Gelbe Karten: keine
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: 08-Stadion (Kap.: 3.070, davon 70 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 35 (davon ca. 10 Gäste)
- Spielbewertung: 4,5/10

SC Preußen Münster D ..................................... 3
SC Münster 08 D ................................................ 1

- Datum: Samstag, 4. September 2021 – Beginn: 11.00
- Wettbewerb: D-Jugend Bezirksliga Westfalen 1 (1. U13-Spielklasse)
- Ergebnis: 3-1 nach 62 Minuten (30/32) – Halbzeit: 2-0
- Tore: NN
- Gelbe Karten: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: sogenannte Provinzial Youngster Arena (Berg Fidel, neben Preußenstadion; Kap.: 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 50 (davon ca. 20 Gäste)
- Spielbewertung: 5,0/10

European Sighthound Racing Championship 2021 in Münster

- Datum: Samstag, 4. September 2021 – Beginn: 9.00
- Wettbewerb: Europameisterschaft im Windhunderennen
- Ergebnisse: http://www.fci-em-2021.de/
- Austragungsort: Windhundrennbahn Münster (Münster-Altenberge; Kap.: 1.500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 300
- Spielbewertung: 4,0/10 FCI Europameisterschaft im Windhundrennen Photos with English Commentary:
a) Sighthound Racing European Championships
b) Under-13 Football at Preußen Münster
c) Under-15 Football at SC Münster 08
d) Rugby 2nd Division at Rugby Tourists Münster
e) Under-17 Football at TSV Handorf

Am Samstag ging es in die Münsterer Ecke zu fünf Sportveranstaltungen. Mir war das zu lange, sonst hätte man als vierte Sportart und sechste Veranstaltung auch noch 19 Uhr zum Handball gekonnt, aber 7 Uhr los um ab um 9 Uhr in Münster zu sein, reichte dann auch mal...

Station 1: Die Windhunderennbahn in Münster-Altenberge. Kurz und knapp: enttäuschend. Nur den ersten Abschnitt angeguckt, nur 16 Rennen. Denn durch die idiotische coronahysterie-konforme Organisation wurden riesige Pausen eingebaut. 1 Stunde rennende Tölen, dann 1,5 Stunden Pause. So fuhr ich entspannt zum D-Jugend-Fußball bei Preußen, was ich sonst nicht gemacht hätte. Für das bisschen auf der Köterrennen auf der Rennbahn dann mit 5€ inklusive Parken der einzige Eintritt heute. Die Bahn zudem viel schlechter für Zuschauer als z. B. Gelsenkirchen. Catering auch beschissen organisiert. Marken (Essensmarken kotzen mich eh an) wurden nur in Zehnerpacks zu 5€ verkauft, sodass immer etwas übrig bleibt. Habe ich natürlich dann sein lassen. Auch die Infos im Internet zur Veranstaltung ganz beschissen. Wie üblich beim Randsport: null Infos für Zuschauer. Man musste für die Veranstaltung getestet oder zwangsgeimpft (bin ja letzteres) sein – das erfährt man aber erst am Eingang. Das Verkehrskonzept war auch unsinnig, da sich kein Anlieger der Gehöfte daran hielt. Also dass solche Veranstaltung immer derart schlecht organisiert sind, ist grausam! Wobei die Deutsche Meisterschaft im Hunderennen in Gelsenkirchen viel besser gemacht war (vor der Chinagrippe aber). Allerdings rannten die verhätschelten Vierbeiner auch hier in Münster schön über die Bahn, und dafür ist man ja auch als Hundehasser gerne gekommen. SC Preußen Münster D 3:1 SC Münster 08 D Nur ging es wie gesagt nach gerade einmal einer Stunde wieder los zu den Preußen. Neben dem schönen Stadion am Berg Fidel steht ein langweiliger Kunstrasen mit zwei Stehstufen und Bäumen drumherum. Auch hier wieder 3G-Schwachsinn, aber freundliche Offizielle, die diesen hirnrissigen Hysteriescheiß kontrollierten. Die Partie ausgeglichener als erwartet, doch ein Doppelschlag vor der Pause und ein lachhafter Strafstoß nach selbiger entschieden das Spiel für Preußen. Der SC 08 kam noch auf 1:3 heran – mehr aber auch nicht. SC Münster 08 U15 II 2:3 DJK SV Mauritz 06/ Eintracht Münster U15 Schwächer in der Qualität trotz C-Jugend dann die Paarung zwischen SC 08 Münster C-II und der Jugendspielgemeinschaft von Mauritz und Eintracht. Nach 2:0 Führung für den Gastgeber noch das überraschende 2:3 für den Gast. Aber dafür ein richtig cooler Ground: enorme Graswälle, kleine Tribüne mit ein paar Sitzschalen in Vereinsfarbe, massive Backsteingebäude formen ein Eingangstor, neben dem Rasen noch ein Ascheplatz und beste Sicht vom Graswall. Lohnt sich sehr, das 08-Stadion, da es eben kein 0815-Stadion ist! Rugby Tourists Münster 19:25 TSV Victoria Linden Öde hingegen ist der Rugbyplatz: einfach eine Wiese am Stadtrand mit Bäumen drumrum und einer Fußballwiese daneben. Dafür war die Partie aber richtig gut. Die Rugby Tourists Münster starteten als Außenseiter in das 15er-Match – ja, mittlerweile haben auch unsere geisteskranken Politiker erlaubt, dass man mit 30 Leuten Sport treiben darf; zuvor war ewig die Obergrenze 25 und somit nur 10er-Rugby zwischen den Lockdowns möglich – gegen den Absteiger und jahrelangen Spitzenverein (eine zweistellige Anzahl Meistertitel wurden vor Jahrzehnten auch eingefahren) TSV Victoria Linden aus Hannover. Die Gäste zogen mit einem Straftritt und zwei Versuchen auch schnell mit 0:13 davon. Doch Münster kam mit einem Versuch sowie einem Versuch plus Erhöhung auf 12:13 bei Pause heran. Auch nach dem Seitenwechsel hielt Hannover-Linden die Münsteraner nur mit Mühe auf Distanz. Am Ende 19:25 trotz teils doppelter Unterzahl nach gelben Karten gegen den Gast.

Ein Hinweis an die Rugby-interessierten Hopper. 1) Der Sport ist genial, im Gegensatz zum langweiligen American Football, also auf jeden Fall mal schauen. 2) Es gibt ein paar historische Spielstätten v. a. in der Regionalliga z. B. in Trier oder Solingen, sowie originelle Dorfplätze wie Wismar (Verbandsliga) oder Leipzig (1. Bundesliga (!)) die auch hopping-mäßig lohnen. Und 3) https://www.rugbyweb.de/ wird weiterbetrieben und ist die beste Ergebnis- bzw. Ansetzungsplattform. Die Verbandsseiten kann man in die Tonne treten. Statistiken bekommt man nur ganz vereinzelt bei Vereinswebseiten, die wiederum unbedingt zum Bestätigen der rugbyweb-Ansetzungsinfos zu prüfen sind bei Spielbesuchsplanung! Rugby Tourists Münster 19:25 TSV Victoria LindenZum Ausklingenlassen des Abends ging es dann nach Münster-Handorf, also noch weiter raus. Etwas weitläufige Anlage mit Betonlaufbahn (Skaterbahn?) und ganz ordentlichem Rasenplatz sowie vielen Bäumen. An einige konnte man sich sogar bequem anlehnen, obwohl fast alle Zuschauer nur auf der einstufigen Betontribüne hockten. Die Partie zwischen der B-Jugend von TSV Handorf und der B von Saxonia Münster war an Einseitigkeit kaum zu überbieten. Zwei, drei Angriffe des Gastes neben das Tor – vierzehn Angriffe der Gastgeber allein ins Tor; zudem noch einige vergeigte Chancen. TSV Handorf 1926/64 B 14:0 TuS Saxonia Münster B Statistik:
- Grounds: 2.876 (5; diese Saison: 62 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.172 (5; diese Saison: 72)
- Tourkilometer: 390 km (390km Auto)
- Saisonkilometer: 8.850 (7.650 Auto, davon 0 Mietwagen/ 0 Flugzeug/ 1.200 Fahrrad/ 0 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 16 [letzte Serie: 99, Rekordserie ohne 0-0: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 35 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].

Montag, 2. Februar 2015

W444III: Volles Stadion in Münster und glücklicher Sieg über Dresden

SC Preußen Münster 1906 ......................................... 2
SG Dynamo Dresden .................................................. 1
- Datum: Sonntag, 1. Februar 2014 – Beginn: 14.15
- Wettbewerb: 3. Liga (3. deutsche Profifußballliga)
- Ergebnis: 2-1 nach 92 Minuten (46/46); Halbzeitstand: 0-0
- Tore: 0-1 50. Sylvano Comvalius, 1-1 66. Marcel Reichwein, 2-1 84. Rogier Krohne
- Verwarnungen: Simon Scherder, Mehmet Kara, Marcus Piossek, Thorsten Schulz (Münster); Sylvano Comvalius, Jannik Müller, Dennis Erdmann, Michael Hefele (Dresden)
- Platzverweise: Dresdens Dominic Baumann (53. wg. angeblich groben Foulspiels)
- Spielort: Preußenstadion Münster (Kap. 15.000, davon 3.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 14.500 (davon 12.250 zahlende, Gästefans: ca. 1.500)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Gutes, spannendes und aggressives Spiel)  
Photos with English Commentary:
a) Division 3: Preußen Münster v Dynamo Dresden
b) Sightseeing: Münster City (pictures taken in 2010)

Nach fast drei Stunden Bahnfahrt hieß es angekommen in Münster. Da ich die Stadt schon kannte und die Anstoßzeit so früh lag, hatte ich keine Besichtigungen eingeplant, sondern lief einfach die 3km zum Stadion. Dort noch einen Döner in dem Laden vor der Bahnbrücke am Stadion eingeschoben und die ersten Preußen-Fans „bewundert“: also was dieser Punkt der Stadionordnung „sichtlich alkoholisierten Personen wird der Zutritt verweigert“ heißen soll; man muss wohl so hacke sein, dass einen die Kumpels auf die Tribüne tragen müssen, um nicht rein gelassen zu werden! Und dann die Spaste, die den Ladenbetreiber verarschen wollten... Er: „Heute machen wir Dynamo platt!“ Preußen-Fan mit Bier und Pommes in der Kralle: „Jo, und danach noch deine Pommesbude...“

So eine Aggressivität von beiden Seiten sollte sich dann den ganzen Tag über halten. An der Kasse war ich zum Glück früh da, denn erstmal wollte man mir keine Karte für den Stehplatzbereich der Preußen verkaufen, da ich mich noch nicht umgemeldet habe und demzufolge „06217 Merseburg“ im Pass steht. Seit einigen Jahren ist es eine Unsitte, das Westvereine alle 0er-PLZs beanstanden und in den Gästesektor abschieben wollen. Als ich den an der Kasse fragte, ob er wüsste, dass Merseburg bei Halle in Sachsen-Anhalt liegt und keinerlei Verbindungen zu Dresden bestehen, holte er den für die Verkaufsstellen verantwortlichen Polizisten heran, der nach kurzer Darstellung des Problems meinte „also ich habe auch schon daran gedacht, was macht man, wenn einer z.B. hier wohnt aber noch in Mecklenburg gemeldet ist und damit bestimmt kein Dynamo-Fan... und ein Neutraler aus Sachsen-Anhalt wie Du im Gästesektor ist in der Tat nicht so günstig...“ und wies den Kassenwart an mir für die 9€ (Vollzahlerpreis waren glaub ich 11€, alles mit 1€ Topzuschlag und damit trotzdem nicht überm Ligadurchschnitt) eine Karte im gewünschten Block L zu verkaufen.

Block L ist für Neutrale nicht schlecht: man sieht v.a. von der 1. Reihe aus Spielfeld, Heimkurve und Gästesektor gut. Ungewohnt ist die Überdachung der Stehstufen, die fast durchgängig auf der gesamten Längsseite durchgezogen wurde. Hinter den Toren, die teilweise gesperrten Kurven, sind natürlich nicht überdacht. Die Haupttribüne mit den Schalensitzen in den attraktiven Vereinsfarben, die übrigens die gleichen wie die syrischen Unabhängigkeitsfarben sind, ist neben dem Einlassbereich der einzige moderne Teil des Stadions. Aufgrund des Gesamtzustandes ist die Anlage wirklich besuchenswert, verbunden mit einer Stadtbesichtigung – Münster ist nach Warburg, Bonn und Zons das Sehenswerteste in NRW – ein idealer Hoppingausflug.  
Stimmungsmäßig wussten beide Fangruppen – es waren gut 1.500 Gästefans da – zu gefallen. Nach der ganz schwachen Schalparade kam Münster mit dem Einlauf der Mannschaften in Fahrt. Eine kleine Choreo mit dreifach verändertem Spruchband, Wappen in der Mitte und auch dreimal gewechselten Flaggen. Danach immer wieder ausdauernder, wenn auch nicht übermäßig einfallsreicher Support. Gepöbelt wurde wohl in allen Ecken des Stadions, hinterher hörte ich Beschwerden aus der Dresdener Ecke, dass auch rassistisch gegen ihre ausländischen Spieler gepöbelt wurde – in der Nähe von mir war zumindest einer, der „intelligenterweise“ den surinamesischen Niederländer Comvalius als Araber namens Mustafa ausmachte, der nach Hause gehen solle mit seinem hässlichen Bart oder am besten gleich nach Israel. Was er da machen sollte, ergänzte dann ein anderer hinter mir: „was in die Luft jagen, der scheiß Mongo“... War wohl doch gut, dass meine syrische Kommilitonin, die sich eigentlich für die Tour interessant hatte, abgesagt hatte...

Die Dresdener legten es aber auch dauernd auf Ärger an: Pfeffersprayeinsatz nach einem Hagel an Wurfgeschossen, zuvor ein Banner, das man allerdings in zwei Richtungen deuten kann; „Hurra, hurra, heut‘ ist Peggy da“ – die zweite Deutung, dass das inhaltsleere Provokation da nun jeder Dresden mit Pegida verbindet sei, glaube ich aber nicht so ganz... Im Fanforum wurde das von Dresdenern auch überwiegend kritisiert, da man nicht als Verein mit Pegida in Verbindung gebracht werden wollte oder generell kritisch der Bewegung gegenübersteht. Eher angenommen wurde das für Gelächter im Stadion sorgende Spruchband: „Let’s do it again? Femen-Fotzen das Arschloch mit Wichse zubomben!“ Hintergrund war der Gewaltaufruf einer geistesgestörten Votze (also ich finde das Schriftbild ästhetischer mit V als mit F) aus dem Umfeld der Berliner Femen-Bewegung, Dresden sollte aufgrund der Pegida mal wieder bombardiert werden wie 1945 durch Bomber-Harris. Der Bomber-Harris hat übrigens den Tod von 25.000 Zivilisten zu verantworten – das sind so viele wie in Dresden nun wöchentlich an rechtsextremen und konservativen Voll- und Halbidioten gegen alles was ihnen irgendwie nicht passt spazieren gehen...

Auch auf dem Feld war es recht aggressiv: es wurde ordentlich gefoult und gemeckert. Beide Teams waren in etwa gleichwertig, Dresden hatte mehr Chancen und Spielanteile und Preußen wie auch Dynamo spielten weiter über dem Durchschnittsniveau von Liga 3. Bei Halbzeit hieß es noch 0:0, doch in der zweiten Hälfte fielen dann in einem immer besser werdenden Spiel Treffer. Erst der viel bepöbelte Comvalius mit der verdienten Führung, dann der Knick in der Partie. Ein Foul im Mittelfeld (Bein stehen gelassen und somit einen Münsteraner Spieler seitlich in voller Fahrt zu Fall gebracht), das auf jeden Fall mit Gelb bestraft gehört, aber nur von einem kleinlichen Schiri mit glatt Rot geahndet wird. Natürlich echt geschickt von Baumann, da nach seiner Einwechslung sieben Minuten auf dem Feld zu sein und dann da reinzuholzen – aber die anderen Spieler beider Teams haben das vorher 52 Minuten genauso gemacht! Die überzogene rote Karte nahm auch Einfluss auf den Spielverlauf: Dresden hatte noch einige Chancen, doch Münster wurde jetzt aktiv wie zuvor nie und drehte mit zwei gut herausgespielten Treffern die Partie zu einem glücklichen Sieg zu ihren Gunsten.

Ich schaute mir noch die kleinen Tumulte nach Spielschluss an und ging dann lässig zum Bahnhof. Eigentlich hätte ich noch Handball gucken wollen, aber der Kick fing ja fast 20 Minuten später als angesetzt an, da man sich am Einlass nicht ausschiss. Das in der nahegelegenen Halle des Berufskollegs ausgetragene Kreisklassespiel zwischen der HSG Borussia Preußen Münster II und der Deutschen Jugendkraft Everswinkel III ging übrigens 27:27 aus. Und vielleicht hätte ich doch die 2. Halbzeit gucken sollen, denn ich kam fast eine Stunde nicht vom Bahnhof weg: erst ein defekter Zug und dann Handgreiflichkeiten zwischen Fans am oder im Ersatzzug, der dann 25 Minuten lang im Bahnhof warten musste. Im Zug selbst dann ein bekiffter oder besoffener Lokführer, der Ansagen machte wie: „Joooaaaa, nächster Halt Hüüüllltrrrrupp [Hiltrup]... Ausstieg in Fahrtrichtung röhöchts!“  
Statistik:
- Grounds: 1.277 (heute 1 neuer; diese Saison: 123 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.280 (heute 1; diese Saison: 168)
- Tageskilometer: 370 (360km Bahn, 10km Auto)
- Saisonkilometer: 33.000 (24.060 Auto/ 3.600 Flugzeug/ 3.880 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.420 Fahrrad/ 20 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 6 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 444

Samstag, 29. August 2009

Münster

Dienstliche Verpflichtungen brachten meinen Vater an diesem Freitag nach Münster. Kollege Baumann, der auch schon mit uns auf nicht-dienstlicher Groundhopping-Tour war, und meine Mutter kamen ebenfalls mit. Nachdem ich mit letzterer zweieinhalb Stunden durch Münsters Innenstadt gelaufen war, mussten wir feststellen, dass sich entweder seit der Aussage Theodor Heuss' - "Wenn ich in einer schönen Stadt war, habe ich immer gesagt, sie sei die zweitschönste in Deutschland, ob es nun Bamberg oder Bremen war. Damit provozierte ich die Frage, welche denn die schönste sei. Und dann habe ich gesagt: Münster." - einiges geändert haben muss oder dieser erste Bundespräsident einfach mal keine Ahnung hatte. Jedenfalls ist das zu seiner Zeit natürlich schon völlig heruntergekommene Quedlinburg um ein Vielfaches schöner als Münster, aber auch Bamberg ist, zumindest heute, mindestens eine Liga höher - städtebaulich wie architektonisch - als Münster. Da mag es zwar einige Sehenswürdigkeiten geben, doch der Naumburger, Magdeburger, Aachener und Kölner Dom sind jeweils ein bis drei Klassen höher als der in Münster, den man nicht mal höher als den Merseburger einschätzen muss, die Wehranlagen der Stadt sind nicht der Rede wert und die alte und originalgetreu rekonstruierte Bebauung sind in der Minderheit - selbst in der Altstadt! - im Vergleich zur modernen, teils geschmacklosen Architektur. Auch die Kirchen sind zwar sehenswert, aber nicht herausragend. Herausragend ist nur der Straßenverkehr: zehntausende Radfahrer und Fußgänger müssen mit nicht viel weniger Autos klar kommen. Die Straßen, die oft in Großbaustellen enden, kommen nur mit den Radfahrer klar. Nach Aachen kann man Münster aber als die zweitschönste Stadt Nordrhein-Westfalens bezeichnen, aber damit nicht einmal als die zweitschönste Stadt Deutschlands. Unter die Top-10 dürfte Münster es wohl kaum schaffen; aller höchstens gerade noch unter die Top-10 der schönste Großstädte (ab 100.000 Einwohner). Alles in Allem also eine weitgehend überschätzte Stadt, die nur innerhalb ihres Bundeslandes - kein Wunder allerdings bei diesem von hässlichen Städten übersäten NRW - eine herausragende Stellung einnehmen kann. Zum Abschluss der Fahrt ging es ins Nahe gelegene Steinfurt, wo wir bei alten Bekannten meiner Eltern zum Kaffeetrinken eingeladen waren.

Mehr Bilder von den sehenswerten Motiven gibt es hier: Fotos aus Münster in Westfalen!