Photos with English commentary: b) KF Gramshi vs. Iliria Fusha Kruja c) Dinamo City vs. Skënderbeu Korçë d)
Bylis Ballsh vs. Kastrioti Kruja e) KB TREPÇA vs. KB YLLI (BASKETBALL FINAL IN VLORA) f) Labëria Nartë U14 vs. Kinostudio Tirana U14 g) Cro Vienna vs. Red Star Penzing |
Vorbereitung
und Anreise |
Die Werkstatt will mein Auto angeblich zum 10. April fertig
haben. Fachkräftemangel wie überall und Überstunden ein Fremdwort. Also keine
Fahrt nach Serbien. Ich hatte aber um Ostern herum eine kurze Reise auf den
Balkan eingeplant. Spontan entschied ich mich, ein paar neue Grounds in
Albanien, wo ich zuletzt 2012 war, zu machen. Alle Groundhopping-Kollegen und
Freunde hatten nämlich entweder für mich unmögliche Touren vor oder gänzlich
abgesagt. So wurde bei Austrian Airways gebucht. Viel zu teuer für den Billig-Airline-Service:
nur Handgepäck und nicht mal was zu Fressen von Hannover über Wien nach
Tirana und zurück. 0,2 Liter Wasser und ein Schokotaler. Asoziale Austria! |
Warum ich normalerweise mit dem Auto auf den Balkan fahre, zeigte
eindrucksvoll der Anreisetag (Mittwoch). Von der Arbeit mit der Straßenbahn
zum Bahnhof – Straßenbahn kann wegen Falschparker nicht weiter. Also kurz
gelaufen, Bus, der bummelt zum Bahnhof – Bahn aber noch erreichbar, da stark
verspätet. Anschluss per S-Bahn nach Flughafen Hannover fast 30 Minuten, am
Flughafen aber auch wie üblich recht überschaubar. Genug Zeit für Einchecken und Kontrolle. Austrian via Wien nach
Tirana. Zu blöd zum Organisieren des Bordings, daher 40 Minuten Verspätung.
In Wien Lauferei zum nächsten Terminal, dort kaum Verspätung bei Abflug. Kurz
vor Tirana erst Ehrenrunden, dann – obwohl mehrere Maschinen gelandet waren –
die Ansage vom Flugkapitän, dass man wegen des Gewitters nach Wien
zurückfliegen müsse. Dort setzte der Kapitän bei leichtem Wind enorm hart
auf, sodass ich ernsthafte Zweifel an dessen Fähigkeiten bekam. Offenbar eine
unerfahrene Crew, die diese österreichische Scheißgesellschaft da aufgefahren
hatte. Am Gate natürlich viel Verärgerung ob dieser Inkompetenz und es wurde
noch schlimmer: kein Essen da, kaum Getränke, nicht genug Hotelzimmer und das
asoziale Austrian Airlines Gesindel streikte am Gründonnerstag, weswegen alle
Umbuchungen auf den Karfreitag gingen. Ich konnte dennoch ein Zimmer in einem
der überteuerten Airporthotels – inklusive Halbpension gesponsert von
Austrian – bekommen, teilte mir das aufgrund der Platzprobleme mit einem
montenegrinischen Journalisten. Sehr cooler Typ, will sich melden, wenn er
mal nach Deutschland kommt... Wir füllten dann noch unsere Entschädigungsformulare aus. Dass
diese Drecksairline ohne Abzüge entschädigt, sehe ich aber noch nicht –
Bearbeitungszeit wahrscheinlich anderthalb Jahre. Wenn ich sehe, was in
letzter Zeit alles schief ging bei Flugreisen und Dienstleistern wie z. B.
Autowerkstätten, kann ich nur sagen: man hat nur noch mit unfähigen Idioten,
Pfuschern und anderen Schwachköpfen zu tun! |
Tagesstatistik: 70km
Bahn, 2.900km Flug |
Wiener
Balkanfußball am Gründonnerstag |
SK Cro Vienna
Sport- und Kulturverein |
2 : 1 (2:0) |
SC Red Star Penzing
1903 |
-
Datum: Donnerstag, 28. März 2024 – Beginn: 19.30 - Tore: 1-0 2. Durdevic, 2-0 17. Banovic, 2-1 67. Oelz -
Gelbe Karten: Zivkovic, Knezevic (Cro); Jakl, Osarodion (Red Star) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Kunstrasenplatz Wienerberg ( Kap. 200 Stehplätze zzgl. 500
außerhalb des Zauns) |
Den Gründonnerstag brachte ich also unfreiwillig in Wien zu. Nach
dem Frühstück buchte mein Zimmernachbar aus Podgorica um. Statt mit Austrian
über Tirana nach Podgorica, flog er nun auf Kosten der Austrian mit Turkish
Airlines via Istanbul nach Tirana und mit dem Bus nach Podgorica. Turkish
Airlines streikt halt nicht... Das unfreiwillige Stopover hatte aber auch was für sich. Ich
kaufte ein mit 8€ noch recht preiswertes 24-Stunden-Nahverkehrsticket und
fuhr damit mit den S-Bahnen nach Meidling. Von da aus lief ich zu Fuß zum
eindrucksvollen Schloss Schönbrunn mit seinem gewaltigen Park. Auch manche
kuriose Sehenswürdigkeiten befinden sich in dieser Ecke der österreichischen
Hauptstadt: Eine Stalin-war-hier-Gedenktafel oder eine im südslawischen Stil
erbaute katholische Kirche... Außerdem gibt es weitere kleine Schlösser und
Kirchen aus verschiedenen Epochen zumindest von außen zu begucken. In einem der einfachen Viertel ging ich in einem der Kebabimbisse
essen. Dieser hatte sogar ordentliche Tische und Stühle – in Wien sind
nämlich generell noch klassische Imbissbuden ohne Sitzgelegenheiten
verbreitet. Durch die von der völlig unfähigen Ampel verschärfte Inflation,
ist jegliche deutsche Gastronomie mittlerweile teurer als in Österreich – und
auch die Ösis haben Inflation! In der Eibesbrunnergasse am Wienerberg befindet sich eine
stinknormale Sportanlage mit mehreren Feldern, u. a. einem Kunstrasenplatz
mit nur einer Zuschauerseite und einzig dem Blick zu Hochhäusern als einer
Art Highlight. Der Schlüssel für den Käfig musste erstmal gesucht werden,
aber dann ging es los. Weil ich so früh da war, musste ich offenbar keinen
Eintritt zahlen. Über 100 Zuschauer wollten das Viertelfinale im Landespokal
von Wien sehen. Der Tabellenführer der sechsten Spielklasse, Cro Vienna, traf
auf den Sechsten der vierten Liga, Red Star Penzing. Es entwickelte sich ein
wirklich gutes Spiel, das Cro Vienna mit einem sehr schnellen Tor eröffnete.
Der Unterklassige war in Hälfte eins über weite Strecken besser, hielt einen
Elfmeter und erzielte im Gegenzug das 2:0. Erst in der zweiten Hälfte wurde
der Klassenhöhere gefährlicher und kam mal zu einem Treffer. Trotz endloser Nachspielzeit,
gelang ihnen der Ausgleich nicht. Ein verdienter Außenseitersieg! Zurück zum Flughafenhotel ging es wieder per S-Bahn. Keine
Selbstverständlichkeit, wie ich den ständigen Durchsagen zu Ausfällen,
Verspätungen, technischen Problemen etc. entnahm. Dieser unfreiwillige
Zwischenstopp zeigte vor allem eins: Alles, was in Deutschland scheiße läuft,
läuft in Österreich mindestens genauso beschissen! |
Tagesstatistik: 50km Bahn, 1
neuer Ground, 1 Spiel, Spiele ohne 0-0: 18, 170. Woche mit mind. 1 Sportveranstaltung
|
Im
neuen Nationalstadion am Karfreitag |
Klubi i Futbollit Tirana |
1 : 2 (0:1) |
Klubi Sportiv Teuta Durrës |
-
Datum: Freitag, 29. März 2024 – Beginn: 19.00 -
Tore: 0-1 45. Artan Jazxhi, 0-2 51. Klejdi Daci, 1-2 89. Bruno Lulaj -
Gelbe Karten: Ergis Arifi, Klejdi Daci (Teuta) -
Rote Karten: keine - Austragungsort: sog. Air Albania Arena (ehem. Stadiumi Kombëtar
Qemal Stafa; 22.300 Sitzplätze - Spielbewertung: 5,5/10 |
Ausgiebiges Frühstück, entspannt zum Einchecken, dann wieder von
Austrian genervt, weil die unfähig waren, ein ordentliches Bording zu
organisieren. Mit dem Bus wurde man auch noch rumgefahren. Mit fast 30
Minuten Verspätung ging es los – dabei war der Flug schon vorab 40 Minuten
nach hinten verlegt worden. Diesmal war das Wetter auch für Austrian genehm,
das Aufsetzen auf der Landebahn aber schon wieder ungewöhnlich hart. Dann war
ich erstaunt, wie schnell die Einreise ging: EU- und Albanien-Pässe werden nur
gescannt – und schon ist man durch. Mehrere Geldautomaten warten in der
Vorhalle. Auf dem Vorplatz massenhaft Mietwagenschalter. Bei Europcar bekam
ich wegen der Umbuchung statt einem Dacia Sandero einen Fiat Panda Hybrid. Aber
alles topp organisiert! Den Wagen musste ich vorab jedoch betanken: 1,80-1,90€
der Liter Benzin. Diesel genauso teuer, Autogas 55-65 Cent. Albanien zählt
derzeit unter die Top 10, was hohe Spritpreise angeht – platziert sogar vor
Deutschland. Die vor Albanien stehenden Teuerspritländer (und auch die
meisten hinter ihnen) sind jedoch weitaus wohlhabender (höheres
Durchschnittseinkommen etc.) Trotzdem brach der Verkehr nach Tirana rein mehrfach zusammen –
eine Spur dicht wegen Auffahrunfall oder Panne, und schon gab es Stau. Ich fuhr gleich zum Stadion durch. Das Stadiumi Kombëtar Qemal
Stafa habe ich vorm Neubau mal sehr voll bei einem Länderspiel 2012 erlebt –
nun ist es eine moderne "Air Albania Arena". Aber wenigstens wurde
es geschmackvoll neugebaut! Sehr interessante Außenhülle, markanter Turmbau
mit Hotel drin, unten Geschäfte, Parkhäuser, innen auch ungewöhnliche Formen
und die für Albanien typischen Farben, interessant angebrachte Lichtstrahler.
Ich ging vorher sehr gut, aber erwartungsgemäß im für Albanien höheren
Preisbereich liegenden Bar-Restaurant 24h Essen. Nach dem Spiel holte ich
noch Croissants in einem Kiosk gegenüber – im Stadion selbst konnte man es
mal wieder vergessen, etwas zu Essen nachzuholen. Diesmal war auch die Zuschauerzahl wirklich schwach. Stimmung gab
es nur von vllt. 200 Ultras des KF Tirana. Deren Mannschaft wurde vom
schlechter platzierten und nur von gut 50 Leuten unterstützen KF Teuta Durrës
hinten reingedrängt. Als die Partie mit 0:0 in die Pause zu gehen drohte,
schoss Teuta einen 25 Meter Hammer abgefälscht in den Winkel. Kurz nach dem
Seitenwechsel konterten sie zum 2:0. Nach und nach kam der Hauptstadtclub
aber aus dem Knick. Zu mehr als dem Anschlusstreffer reichte es dann aber
nicht mehr. Ich fuhr noch 3, 4 Kilometer an den südlichen Stadtrand gen
Elbasan, wo ich für 35€ in ein Hotel eincheckte. Also natürlich viel
günstiger als in Deutschland, obwohl der Standard nicht unbedingt schlechter
ist. Aber bevor Albanien in den letzten Jahren eine Tourismusoffensive
gefahren ist und die Besucherzahlen deutlich erhöhen konnte, bekam man sowas
für 20-25€... Was aber auch aufgrund des gestiegenen Tourismus nun anders
ist: mittlerweile können viele Albaner zumindest ein bisschen Englisch. Vor
12 Jahren habe ich selbst in Tirana fast niemanden getroffen, der eine
Fremdsprache konnte (maximal Italienisch, aber auch das oft nicht). Abseits
der Hauptrouten, ist jedoch nach wie vor nicht damit zu rechnen, dass ein
Albaner – besonders Ü40 Leute – auch nur ein Wort einer Fremdsprache
spricht... |
Tagesstatistik: 1.020km
Flug, 20 km MW, 0 neue Grounds, 1 Spiel, Spiele ohne 0-0: 19, 170. Woche mit
mind. 1 Sportveranstaltung |
Der
Ostersamstag: die Serie reißt im Gebirge und beginnt am Meer wieder neu |
Klubi i Futbollit Gramshi |
0 : 0 (0:0) |
KF Iliria Fushë Krujë |
-
Datum: Samstag, 30. März 2024 – Beginn: 14.00 -
Tore: keine -
Gelbe Karten: Ermal Veliu, Ledio Koci, Fation Latifi, NN (Gramsh); Andi
Lleshi, NN (Iliria) -
Rote Karten: hatte der Schiri nicht mit... -
Austragungsort: Stadiumi Myslim Koçi (Kap.: 4.200, davon 200 Sitzplätze) |
Futboll Klub Dinamo City Tirana |
2 : 0 (1:0) |
KF Skënderbeu Korçë |
-
Datum: Samstag, 30. März 2024 – Beginn: 18.00 - Tore: 1-0 3. Luis Kaçorri, 2-0 82. Klevi Qefalija -
Gelbe Karten: Stivian Janku, NN, Erisildo Smaci, Lorenco Vila (Dinamo); Marco
Alia, NN, Kosta Vangjeli, Deivid Janaqi (Skënderbeu) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stadiumi Niko Dovana (Durrës; Kap.: 12.000, davon 6.000
Sitzplätze) |
Nach dem Frühstück ging es über Nebenstraßen via Petrela und
Elbasan sowie Kyçyk nach Gramsh. Highlight neben der spektakulären
Berglandschaft war das Dorf Petrela mit seiner Burg, in der sich ein
Restaurant befindet. Abseitig des Weges liegende Sehenswürdigkeiten konnte
ich mangels Allradfahrzeug nicht ansteuern. Gramsh ist nur wegen der Landschaft sehenswert. Daher ist auch
das Stadion ein richtig toller Bau. Blick in die noch schneebedeckten Gipfel,
aber auf dem Platz über 20 Grad und Sonne. Auf zwei Seiten sieben massive
Stehreihen, sonst ebenirdische Stehgelegenheiten und eine überdachte
Sitztribüne. Freier Eintritt, obwohl die 3. Liga eine Halbprofiliga ist. Den
Dreck, den KF Gramshi und Iliria Fusha Kruja da zeigten, war aber weder
Eintritt wert, noch hatte das was mit Bezahltfußball zu tun. Am
Auffälligsten: diese Afrikaner vom Gast konnten ja überhaupt nichts! Die
kriminellen Spielerberater, die nicht besser sind als Menschenhändler und
Schleuser, locken unterbelichtete Amateurfußballer aus schwarzafrikanischen
Großstädten zu solchen abgewrackten Ostblockvereinen (3. albanische, 2.
weißrussische, 3. rumänische Liga usw.) – sowohl die Spieler als auch die
Fans und Vereine werden dabei verarscht. Folgerichtig ging das heutige Spiel
0:0 aus. Die besten Szenen waren die Rudelbildungen, an denen diese beiden
Brüllaffen von Fusha Kruja meistens trotz fehlender Albanischkenntnisse
beteiligt waren... Gleich ins Auto und ab nach Durrës. Kurz eingecheckt ins sehr
ordentliche Hotel Hersol, wo mal wieder gerne Euro genommen wurden, dann zu
Fuß zum Stadion. Die Heimstätte von Teuta ist eine klassische
Ostblockschüssel mit Schalensitzen und leicht höherer, teils überdachter
Haupttribüne. Die Hintertortribünen sind Stehränge. Keine der beiden
Anzeigetafeln funktionierte. Nur knapp 300 Zuschauer, davon gut 80 aus Korça,
verloren sich hier heute. Gastgeber war ja auch nicht Teuta, sondern Dinamo
Tirana bzw. FC Dinamo City. Seit der Stasiclub in den 2010er-Jahren in die 2.
Liga abstürzte, sind die nicht mehr so stabil. Nach dem Wiederaufstieg sind ein
windiger Investor aus Durrës, aber auch Präsident Rama, der nun auch nicht
gerade als Saubermann daherkommt (Politiker halt, noch dazu Balkan) in den
Klub eingestiegen. Sportlichen Erfolg hat das zum Glück noch nicht gebracht,
auch die Kooperation mit Manchester City nicht. Aber es wird wohl auf Dauer
nicht mehr im Tiraner Selman Stërmasi Stadion gespielt. Bei den perversen
Benzin- und Dieselpreisen bzw. generell den hohen Preisen für Mobilität in
Albanien, ist es nicht verwunderlich, dass da kaum einer von Tirana aus
hinfährt. Eintritt wieder bei den üblichen 7€, wobei Hintertor nur 4 gekostet
hätte. An der Kasse konnte übrigens wieder gut ein großer Lek-Schein
gewechselt werden. Die Einlasskontrollen waren sehr freundlich. Auf dem Feld
und zwischen den Fanlagern ging es nicht so freundlich zu. Sehr früh ging
Dinamo in Führung. Das anfangs gute Spiel verflachte nach einer Weile. In der
zweiten Hälfte war auch nur mittelmäßiger Fußball zu sehen. In der
Schlussphase fiel das verdiente 2:0 für Dinamo. Ich ging danach zu einem "King Kebab" unweit des
Stadions, wo man preisgünstig große Portionen und gute Qualität bekam. Der
Laden war übrigens etwas strenger muslimische ausgerichtet. Die sehr
freundlichen und teils sogar gut englischsprachigen Mitarbeiter waren recht
bärtig und ein Zettel wies auf die verkürzten Ramadanöffnungszeiten (erst
nach dem Iftar, also Fastenbrechen nach Sonnenuntergang) hin. Bier gab es nur
0,0-alkoholfrei. |
Tagesstatistik: 210km
MW, 2 neue Grounds, 2 Spiele, Spiele ohne 0-0: 1, nach dem ersten 0:0 nach 19
Spielen, 170. Woche mit mind. 1 Sportveranstaltung |
Ruinenstätten,
Fußball und Pyro beim Basketball am Ostersonntag |
K.F. Bylis Ballsh |
2 : 0 (2:0) |
KS Kastrioti Krujë |
-
Datum: Sonntag, 31. März 2024 – Beginn: 14.00 - Tore: 1-0 20. Serxhio Emeni, 2-0 45.+4 Xhoeli Macolli -
Gelbe Karten: keine -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stadiumi Adush Muçaj (Kap.: 2.600, davon 2.200 Sitzplätze) |
Klubi i Basketbollit Ylli Suharekë |
66 : 67 |
Klubi i Basketbollit Trepça Mitrovicë |
-
Datum: Sonntag, 31. März 2024 – Beginn: 19.00 - Statistiken: NN -
Austragungsort: Stadiumi Adush Muçaj (Kap.: 2.600, davon 2.200 Sitzplätze) |
Ich hatte diesmal etwas mehr Anfahrt und fuhr daher etwas
zeitiger los. Es ging nun von Durrës gen Süden in die Region Mallakaster bzw.
Ballsh. Über 100km über Landstraßen und Autobahnen, wobei aufgrund der
sozialistischen Misswirtschaft und des daraus resultierenden Wildwuchses beim
Bauen, so etwas wie Autobahnen in Albanien eigentlich gar nicht existieren.
Man darf ein paar Kilometer lang 110 auf zwei Spuren pro Richtung fahren,
dann geht es wieder auf einspurig runter und auf der "Autobahn"
kommt ein Kreisverkehr und ähnlicher Quatsch... Enge und löchrige Straßen zweigten dann hinter Fier nach Klos ab.
Dieses idyllische Bergdorf hat ein paar kaum erkennbare römisch-illyrische
Ruinen, ein osmanisches Bauwerk und ein Partisanendenkmal zu bieten. Besser ist jedoch wenige Kilometer weiter Bylis. Die ausgedehnten
römisch-illyrischen Ruinen sind sehr gut erschlossen, teils recht gut
erhalten, liegen in spektakulärer mediterraner Berglandschaft und sind gut
erklärt. Da ich zufällig mit einer Trauergesellschaft, welche gerade vom nahegelegenen
Friedhof gekommen war, kam, wurde kein Eintritt erhoben. In Ballsh, der mit 7.000 Einwohnern größten Stadt der Region Mallakastra,
gibt es nicht so viel zu sehen. Eine Kirchenruine ist ganz interessant. An
der parkte ich auch, holte für 2€ ein Dönersandwich und ging ins Stadion, das
zwischen Industrieruinen bzw. Halbruinen – ein bisschen was wird da ja noch
verarbeitet – liegt. Für 2€ Eintritt gab es 2. Liga. Ein wirklich schönes
Stadion mit Blick in teils spektakulär besiedelte Berglandschaft, den Verfall
im Ort, mehreren unterschiedlich gebauten und binnen 10 Jahren ziemlich auf
den Müll gekommenen Tribünen – aber vor allem eine erbärmliche Kulisse von
maximal 350 Leuten. Keinerlei Stimmung, obwohl Bylis Ballsh – originell nach
der Ruinenstätte benannt – Tabellenzweiter war und mit einem ungefährdeten
2:0 Sieg sogar die Tabellenspitze holte. Die zweite Hälfte war enttäuschend
lahm nach der wirklich guten ersten Halbzeit. Auffällig aber in Ballsh noch
mehr als woanders in Albanien, aber das gilt für Albanien außerhalb Tiranas
eigentlich generell: Das Land ist überaltert, die junge Bevölkerung geht ins
Ausland zum Arbeiten, währenddessen erholt sich das Land nur mühsam durch
Rücküberweisungen von Auslandsalbanern und EU-Mittel von den schädlichen Jahrzehnten
sozialistischer Diktatur unter Enver Hoxha. Hier außerhalb touristischer
Hotspots kann auch wieder kein Mensch eine Fremdsprache. Etwas besser sieht die Situation dahingehend in Vlora aus. Auch
hier einige Verfall, Zigeuner die im Müll wühlen etc. – aber ziemlich
florierender Tourismus. Ich parkte an der strandnahen Unterkunft, packte die
Sachen ins Zimmer und lief dann die 2 Kilometer ins Zentrum. Noch ein
bisschen am Nationalmuseum und dem modern gestalteten Promenadenbereich des
Hafenviertels geschaut, dann ab in die Basketballhalle. Schöner, leicht
verfallener Bau mit zwei Tribünen für zusammen 2.500 Zuschauer. Wandrelief
außen, innen Vorhänge und Deckenelemente aus Enver-Hoxha-Zeiten. Bis zum
Tipp-off waren gut 2.000 Zuschauer drin. Es ging ja auch ums Finale der Liga
Unike, in der die besten Teams aus Albanien und Kosovo spielen. Dominiert
wird die Liga von kosovarischen Teams, so war es nicht verwunderlich, dass
sich im heutigen Finale mit KB Trepça aus Mitrovicë (Kosovska Mitrovica) und
KB Ylli aus Therandë (Suva Reka bzw. Suharekë) zwei kosovarische Teams
gegenüberstanden. Gut die Hälfte der Zuschauer kam aus dem Kosovo für dieses
Finalturnier, was nun einen würdigen Höhepunkt fand. Unter starker Stimmung
des Publikums, erwischte Trepça einen Fehlstart, Ylli führt 5:0, 12:3, 16:7
usw. 19:11 nach dem ersten Viertel lies kein enges Spiel erwarten. Doch Trepça
holte eindrucksvoll auf, gewann das zweite Viertel 15:23 und glich so aus
vorm Seitenwechsel. Dann kam Ylli wieder besser ins Spiel. Immer wieder lange
Phasen mit erheblichen Mängeln, ohnehin war das für eine Profiliga
erwartungsgemäß niedrigste Qualität, also vergleichbar mit maximal Pro B (3.
Liga) in Deutschland – aber gerade für das extrem packende Schlussviertel, in
dem Ylli mit bis zu 12 Punkten vorne lag, doch zwei Sekunden vor Ende einen
Dreier im Fallen kassierte, der schließlich den 66:67 Endstand bedeuten
sollte, lohnte das Kommen zweifelsohne. Mit weitem Abstand war das die beste
Sportveranstaltung der Reise, was beim Vergleich Basketball gegenüber Fußball
doch sehr selten ist, das mal ein Basketballspiel soviel interessanter ist
als ein durchschnittliches Fußballspiel. Aber wenn wie hier in einer
interessanten, ranzigen Halle ein begeistertes und stimmgewaltiges Publikum,
das am Ende noch Pyro abbrannte und das Feld zum Feiern stürmte, einen
unglaublich engen Kampf mit vielen Führungswechseln, Aufholjagden und eben
diesem allesentscheidenden Dreier kurz vor der Sirene, begleitet, dann ist
das mal ein wirklich tolles Basketballspiel! |
Tagesstatistik: 210km MW, 2
neue Grounds, 2 Spiele, Basketballländerpunkt Albanien, Spiele ohne 0-0: 2,
170. Woche mit mind. 1 Sportveranstaltung |
Jugendfußball,
Bunker und Burgen am Ostermontag |
KF Labëria Nartë (U14) |
6 : 0 (3:0) |
FC Kinostudio Tirana (U14) |
-
Datum: Montag, 1. April 2024 – Beginn: 11.00 - Tore: 1-0 17. Raian Beqirai, 2-0 21. Algi Hajdinaj, 3-0 25.
Algi Hajdinaj, 4-0 47. Erdionald Dedaj, 5-0 66. Klevis Merkaj, 6-0 68. Orgel
Shehu -
Gelbe Karten: Lorenco Agolli (Kinostudio) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Kompleksi Sportiv Labëria (Kap.: 1.500 Stehplätze) |
Ein bisschen Rumsuchen auf der teils inaktuellen und vielfach schlechten
Verbandswebsite der Federata Shqiptare e Futbollit, warf doch noch ein
Ostermontagsspiel aus. Die zweite Jüngere C-Jugendliga in einem Dorf bei Vlorë.
Naja, immerhin war der Ground nicht so schlecht und es fielen einige Tore.
Fährt man von Vlorë Richtung Zvërnec am Meer entlang, muss man rechts nach
Nartë durch einen Nadelwald abbiegen. Nach einem Hotelkomplex rechts,
erscheint links ein verfallenes Kombinat. Daran angeschlossen steht die Ruine
eines Stadions mit drei Stehreihen. Das war wohl der alte Platz von Labëria
Nartë bzw. der Vorgänger-BSG. Der neue Platz befindet sich ein paar hundert
Meter weiter in einen Schotterweg rein, zwischen einem Schrottplatz und teils
brachliegenden Feldern mit Blick auf das Dorf – halbwegs sehenswert wegen
zahlreicher kleiner Kirchen und älterer Häuser, aber auffällig viel Leerstand
– und in die Berge hinter der Küste. Der Kunstrasen hat auf einer Längsseite
eine Obertribüne, unter der man auch am Zaun im Schatten stehen kann. Einen Sprecherturm und ein Vereinsheim gibt
es auch. Das Spiel war von Anfang an einseitig. Bei Halbzeit führte Labëria
3:0, am Ende siegten sie 6:0 aufgrund der schwachen Abwehr und des teils
überforderten Torhüters der Mannschaft aus Tirana, die auf den seltsamen Namen
FC Kinostudio hört. Kinostudio ist ein kleiner Stadtteil (natürlich um ein
Lichtspielhaus, also Kino, herum gebaut) mitten in Tirana. Ich fuhr dann noch nach Zvërnec hinter. Auf einer Insel liegt ein
Kloster, abenteuerlich mit einem vergammelten Holzsteg ans Festland
angebunden. Es gibt ausgedehnte Bunkeranlagen, einen Leuchtturm und die Wege
sind ausgewaschene Schotterpisten. Die mediterrane/adriatische Landschaft ist
richtig sehenswert. Ab und an sah man auch hier Touristen, aber von
Massentourismus ist zu Ostern keine Spur in Albanien... In Vlorë schaute ich mir dann die Altstadt an, die ein paar
schöne Bauten, u.a. osmanische Moscheen, zu bieten hat. Die Denkmalkultur der
sozialistischen Diktatur ist auch eindrucksvoll. Außerhalb der Stadt befindet sich das Dorf Kanina, wo auf dem
Berggipfel oberhalb eine ausgedehnte Burgruine thront. Toller Blick aufs Meer
und über die Gebirgslandschaft weit ins Landesinnere hinein. Die Mauern sind
teilweise auch gut erhalten. Auf dem Weg zum Flughafen zweigte ich noch nach Bashtovë ab, wo
eine venezianische Festung (15. Jahrhundert) auf einem Feld steht. Sehr schön
regelmäßiger Bau, ein Teil der Mauern ist eingestürzt und wird gerade
restauriert. Daher kann man auch nicht legal innen rein. Einmal außen drumherum,
dann wegen der schlechten Straßen (hatte ja nur einen Fiat gemietet) doch
nicht zum Strand gefahren und weiter zum Flughafen Tirana. |
Tagesstatistik: 240km MW, 1
neuer Ground, 1 Spiel, Spiele ohne 0-0: 3, 171. Woche mit mind. 1
Sportveranstaltung |
Rückreise
und Fazit |
Am Flughafen lungerte ich 7 Stunden rum, ehe ich diesmal ohne
Verzögerungen via Wien nach Hannover kam. Nachmittags ging es noch mal auf
die Arbeit... Fazit: Lohnende Tour. Niveau des Sports wegen Überalterung und
v.a. Abwanderung immer schlechter, aber Stadien nach wie vor geil. Landschaft
und Sehenswürdigkeiten topp! Gentrifizierung und Wachstum findet man nur in Tirana,
außerhalb kommt kaum was an. Albanien hat sich im Vergleich zu meiner ersten
Tour dahin (September 2012) ein bisschen weiterentwickelt, aber in diesem
Zeitraum hat sich z. B. Marokko (allerdings von noch niedrigerem Niveau
kommend) mehr entwickelt. |
Tagesstatistik:
2.900km Flug, 70km Bahn und Bus |
Statistik gesamte Tour: - Grounds: 3.592 (6 neue auf der Tour;
diese Saison: 178 neue) - Sportveranstaltungen: 5.050 (7 auf der Tour - 6x Fußball, 1x
Basketball; diese Saison: 229) - Tourkilometer: 7.690 (6.820km Flugzeug, 680km Mietwagen, 190km
Bahn und Bus) - Saisonkilometer: 96.260 (58.120 Flugzeug/ 31.220 Auto, davon
15.450 Mietwagen/ 4.960 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 2.780 Fahrrad/ 180 Schiff,
Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3 [letzte Serie:
19, Rekordserie ohne 0-0: 178] -
Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des
Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 171 Wochen in Folge [letzte Serie: 30
Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW
11/2020]. |
Freitag, 5. April 2024
W3.0170I-0171I: Ostern in Albanien mit ungewolltem Zwischenstopp in Wien
Labels:
Albanien,
AllesBasketball,
AllesFußball,
Bylis Ballsh,
GhCZ,
Österreich,
Skenderbeu Korce,
Tirana,
Vlore,
Wien
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen