Photos with English commentary: a) Slovenia: Grad, Košarovci, Kančevci, Martjanci b)
Croatia: Opeka, Ivanščica, Bela, Zelingrad d)
Bosnia-Herzegovina (Srpska): Gradiška, Mrkonjić Grad, Treskavac e) 3rd Division Slovenia: Čarda
Martjanci vs. NK Brežice 1919 f) Under-21 EC Qualifying (Zagreb-Rudeš): Croatia vs. Faroes g) Under-21 EC Qualifying (Sarajevo Grbavice): Bosnia-Herzegovina vs. Austria h) Women’s Champions League Qualifying Round (Olympics Stadium in Sarajevo): KÍ vs. Nordsjælland i) Bosnian 3rd Division,
South: Turbina Jablanica vs. HNK Grude j) Bosnian 3rd Division, West:
NK Ključ vs. Romari Vitez k) Leipzig Leisure League 1: Lok Leipzig FZS vs. Roter Stern FZS |
Um meinen Geburtstag herum wollte ich den neuen Isuzu doch mal
auf dem Balkan einem Belastungstest unterziehen. Hat der hervorragend
durchgestanden! Am Dienstagnachmittag ging es nach leicht verkürztem Arbeitstag
aber erstmal nur nach Österreich. In Wels aßen wir sehr gut im Gösser Bräu und
übernachteten auch dort – natürlich recht teuer, aber qualitativ einwandfrei.
Auch das Frühstück am nächsten Morgen. |
Dann ging es weiter nach Slowenien. Von Wels aus waren es etwas
über drei Stunden zur Grenze, darunter auch die zwei großen Tunnel zwischen
Wels und Graz, die noch mal Extramaut kosten. In Slowenien fuhren wir über einen unkontrollierten
Mini-Grenzübergang und steuerten die Ortschaft Grad an. Grad steht im
jugoslawischen Raum für „Burg“ und „Stadt“. Hier steht es wohl speziell für
Burg, wobei die Burganlage auch als „Grad Grad“ bezeichnet wird, was noch
hohler klingt, als „Schloss Burgk“ in NRW... Das ganz interessante Museum in
den Räumlichkeiten und dem Innenhof der Burg kostet ein paar Euro Eintritt,
unterhalb des Wehrbaus befinden sich auch eine Kirche und ein
Fußballplatz. In dieser dünn besiedelten Ecke Sloweniens gibt es oftmals nur
Kleinfeldplätze auf denen 5 gegen 5 oder sowas gespielt wird (malo nogomet),
aber eben Ligenbetrieb immerhin. Ein besonders schön gelegener Kleinfeldplatz
befindet sich unterhalb der komisch verbauten Kirche von Košarovci. Im
Nachbarort Kančevci gibt es ein Kloster. Martjanci hat dann auch Großfeldfußball, wobei wir uns vorm
Anpfiff noch die beiden Kirchen ansahen – die katholische war geöffnet und
auch innen sehenswert. |
NK Čarda Martjanci |
2 : 2 (1:1) |
NK Brežice
1919 Terme Čatež |
-
Datum: Mittwoch, 4. September 2024 – Beginn: 17.00 - Tore: 0-1 28. Josip Ćosić, 1-1 40. 40. Aleksander Sočič, 2-1
77. Darko Atanasov, 2-2 85. Josip Ćosić - Verwarnungen: Nika Lebar, Aleksander Sočič (Martjanci), Patrik
Žekš (Brežice) - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Športno-rekreacijski center Martjanci (Kap. 1.000, davon 300
Sitzplätze) -
Spielbewertung: 6,5/10 |
In der sehr gepflegten Ortschaft Martjanci (ungarisch Martonhely,
heißt beides Martinsdorf) gibt es auch eine gepflegte Sportanlage mit
überdachter Tribüne, die einen schönen Blick in die Felder und Berge
freigibt. 6€ Eintritt kamen mir sehr hoch vor für diese 3. Liga, also
vergleichbar mit den deutschen Eintrittspreisen in der Verbands-/ Landesliga,
wo man auch das Niveau dieser Treta Liga verordnen muss. Die Leute waren hier
teilweise sehr freundlich, v.a. ein Ehepaar aus dem nahegelegen Murska
Sobota, wobei der Mann sehr gut Deutsch mit österreichischem Einschlag
sprach. Der Sohn der beiden spielte für Martjanci. Die beiden konnten sich
wie die Mehrheit der Besucher nach einer halben Stunde kräftig ärgern:
Martjanci machte die ganze Zeit die Partie, schoss aber kein Tor und
kassierte dann mit dem erste Angriff von Brežice gleich einen Gegentreffer.
Vor der Pause noch der Ausgleich. In einer nicht mehr ganz so guten zweiten
Hälfte gingen die Gastgeber 2:1 in Führung, doch kassierten noch unglücklich
den Ausgleich in der Schlussphase. Das Publikum ging gut mit, doch außer ein
paar Kindern feuerte keiner an. |
Wir fuhren noch eine Stunde über Landstraßen nach Kroatien.
Hinter dem zu diesem Zeitpunkt nur stichprobenartig kontrollierten Übergang Zavrč
– Brezje Dravsko, befindet sich im kroatischen Teil die Pizzeria Rim mit ein
paar „Fremdenzimmern“. Wir gingen sehr gut und preisgünstig Essen (allerdings
richtiges Balkanessen, Pleskavica und sowas, nicht Pizza...) und
übernachteten dort (Dreibettzimmer ohne Frühstück 52€). |
Am Donnerstag klapperten wir ein paar Sights auf dem Weg nach
Zagreb ab. In Opeka wird das Schloss gerade saniert – könnte bald geöffnet
werden, so gut wie das schon aussieht. Den eigentlich schönen Schlosspark,
welcher bereits zugänglich ist, müsste man aber vielleicht noch etwas
ordentlicher machen... In Ivanščica fuhren wir 10 Kilometer Schotterpiste bis
zu einer alten Militärbasis und einem Aussichtspunkt hoch. Der Wagen
performte einwandfrei, die Waldarbeiter ließen einen passieren – ist ja auch
eine öffentliche Straße – und die Gegend war wirklich interessant. Im Dorf Bela
am Fuße dieses Berges Ivanščica befinden sich gleich zwei halbfertig sanierte
Schlösser und außerdem eine markante Kapelle. Am besten gefiel uns aber Zelingrad:
Wieder ein paar Kilometer Schotterweg durch den Wald und man kann direkt hochfahren
zu einer gut erhaltenen mittelalterlichen Burgruine. |
Kroatien (U21) |
2 : 1 (1:0) |
Färöer (U21) |
-
Datum: Donnerstag, 5. September 2024 – Beginn: 17.00 - Tore: 1-0 39. Marin Ljubičić (Foulelfmeter), 2-0 89. Franjo
Ivanović (Foulelfmeter), 2-1 93. Beinir Nolsøe - Verwarnungen: Domagoj Bukvić, Ante Crnac (Kroatien); Aron
Ellingsgaard, Noah Mneney, Elias Rusborg, Børge Petersen (Färöer) - Platzverweise: Gullbrandur Øregaard (Färöer; 74. Min. Rot wg.
Notbremse) -
Austragungsort: Športni Centar Rudeš (Kap. 3.000 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 5,0/10 |
Im Zagreber Stadtteil Rudeš fand bei kostenfreiem Eintritt ein
interessantes U21-EM-Qualispiel statt. Kroatien traf auf Färöer. Das Spiel
wurde reichlich beworben, im Radio hörten wir auf dem Weg nach Zelingrad noch
U21-Trainer Ivica Olić tönen: „Tempo ab der ersten Minute“ und „kommt alle
ins Stadion“. Wir kamen daher eine gute Stunde vorher und ließen uns schön
von Marko „Thompson“ Perković beschallen... Von Tempo ab der ersten Minute konnte aber keine Rede sein: Die
allenfalls durchschnittliche Partie sah gute Torszenen durch die Kroaten,
aber eher dürftige Geschwindigkeit... Nur mit zwei (berechtigten) Elfmetern
und ab der 74. Minute mit einem Mann mehr (berechtigter Feldverweis) kam
Kroatien auf die Siegerstraße. Färöer verkürzte in der Nachspielzeit sogar
noch und hatte, nachdem der Schiri irrtümlich eine Minute zu früh abpfiff und
dann nach Beschwerde wieder anpfiff, sogar noch die Ausgleichschance. Wenig
überzeugend von Kroatien, Färöer unterlegen aber sehr achtbar geschlagen! |
Wir fuhren dann nach Gradiška in Bosnien weiter. Keine zwei
Stunden Fahrt, aber auch 7€ Autobahnmaut und Glück an der Grenze: Es gibt
zwei Spuren, bei Nicht-EU (u.a. Bosnier) standen 10, 12 Autos bei lahmer
Abfertigung. Bei EU-Pässe war nur einer vor uns. Und niemand hatte Lust, uns
groß aufzuhalten, der Bosnier wollte nicht mal Fahrzeugschein und
Versicherung (Grüne Karte, mittlerweile ja eher schwarz-weiße Karte) sehen... Mit einem kurzen Anruf war Slavica vom XENA Apartment mit den
Schlüsseln zur Stelle. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für das
Ferienapartment (drei Betten, somit Vollbelegung, sehr gute Küche, topp
Ausstattung auch vom Bad und Wohnzimmer, nur 38€). Da der Isuzu für die
mickrige Garage zu lang war, bezahlte sie die eine Mark fürs Parken von 7 bis
9 am nächsten Morgen. Naja, Parkgebühren im Zentrum, aber dann ausgestorben
schon um 21 Uhr... Wir gingen aber noch in einem mittelmäßigen aber
entsprechend preisgünstigen Imbiss Essen. |
In Bosnien bekamen wir nach dem Frühstück erstmal die vollen
Straßen als ersten Eindruck vom Freitag geboten... Wir quälten uns nach
Sarajevo, wobei mehr als die Hälfte der Strecke Autobahn ist und fuhren
erstmal gen Igman hoch. Auf diesem Bergzug fanden 1984 einige der
Winter-Olympiade-Wettkämpfe statt und keine zehn Jahre später intensive
Kämpfe zwischen Bosniaken und Serben. In Brezovač findet man gleich das erste
Gefallenendenkmal (auch mit englischen Erklärungen), wobei es direkt neben
einem Partisanendenkmal aus dem Zweiten Weltkrieg steht. In Malo Polje steht
die eindrucksvolle Skisprungschanze für Olympia 1984, aber die verfällt und
ist wohl unrettbar außer Betrieb. Weitere Kriegsgräberstätten und Denkmale zu
Weltkriegs- und Balkankriegshandlungen säumen regelrecht den Weg. Außerhalb
der Gemarkung Veliko Polje steht das Olympic Hotel Igman, ein damals ausgesprochen
origineller Bau, doch im Krieg von den Serben als Basis genutzt und
ausgeräumt. Heute ein eindrucksvoller Lost Place mit einigen
lebensgefährlichen ungesicherten Schächten und Löchern. In Bjelašnica und
Babin Do wurden Hotels wieder in Betrieb genommen, Skianlagen für Touristen
ausgebaut, Sportplätze für den Sommer angelegt – und es wird weiter gebaut. Nach einer Runde über den Hauptweg von Igman fuhren wir nach Sarajevo
Vrace. Dort gibt es eine besonders eindrucksvoll gebaute Gedenkstätte; für
jugoslawische Partisanen wurde eine Burg gebaut. Dann bezogen wir das Hotel unweit des Eisenbahnerstadions. Sehr
beengt, aber freundliche deutschsprachige Inhaberin. |
Bosnien und Herzegowina
U21 |
0 : 2 (0:0) |
Österreich
U21 |
-
Datum: Freitag, 6. September 2024 – Beginn: 18.00 - Tore: 0-1 56. Simon Seidl, 0-2 77. Simon Seidl - Verwarnungen: Niko Kovač (BiH); Trainer Werner Gregoritsch,
Pascal Estrada, Nikolas Sattlberger, Nikolas Veratschnig, Thierno Ballo (AUT) - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Stadion Grbavica (Sarajevo, Kap. 13.087 Sitzplätze + 3.000
gesperrte Stehplätze) -
Spielbewertung: 4,5/10 |
Im Eisenbahnerstadion, also Stadion Željezničar (auch bekannt
nach dem Stadtteil Grbavica), stieg bei erneut freiem Eintritt ein weiteres
U21 Spiel. Vor nicht einmal vierstelliger Kulisse – immerhin machten einige
junge Leute Stimmung – wurde in dem wirklich schönen Stadion mit sehr
unterschiedlich gebauten Tribünen und einer ausrangierten Lok als Highlight
hinter der Haupttribüne, ein überwiegend dürftiger Kick geboten. In der zweiten
Halbzeit gelang den Österreichern durch einen gewissen Simon Seidl ein
Doppelpack zum 0:2 Endstand. Von Bosnien sah man mal wieder herzlich wenig
vorm gegnerischen Tor. |
In der Nordtribüne des Stadions befinden sich Geschäfte und
Imbisse, aber die waren alle dicht. In der benachbarten Sporthalle hingegen
war nicht nur Trainingsbetrieb, sondern auch die Läden alle offen. OK, die
Wäscherei (Bosnisch: vešeraj) brauchten wir nicht, aber vor dem Spiel holten
wir kurz etwas in einem Kiosk. Die junge Frau mit Kopftuch sprach gut Deutsch
und war ausgesprochen freundlich. Nebenan im Half-Time war nach dem Spiel
noch viel los und die Bedienung ebenfalls freundlich. Da konnte man sich aus
einer Mischung aus Englisch und Bosnisch gut verständigen. Die Qualität des
Essens und der günstige Preis (nicht mal halb so teuer wie Vergleichbares in
Deutschland) sprachen ebenfalls für sich. |
Am Samstag hatte die Unterkunft immerhin ein gescheites Frühstück
organisiert. Wir kauften noch einiges in einem Bingo Plus ein, auch
Mitbringsel nach Deutschland. Die Einkäufe wurden an der Grenze übrigens
überhaupt nicht kontrolliert... |
Klaksvíkar
Ítróttarfelag (kvinnur) |
0 : 2 (0:1) |
FC
Nordsjælland/Farum BK (kvinder) |
-
Datum: Samstag, 7. September 2024 – Beginn: 11.00 - Tore: 0-1 6. Carli Scheuer, 0-2 88. Simone Qi Andersen - Verwarnungen: keine - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Olimpijski Stadion Koševo Asim Ferhatović Hase (Kap. 35.630
Sitzplätze) -
Spielbewertung: 2,5/10 |
Im eigentlichen Nationalstadion, welches auch Heimat von FK
Sarajevo ist, gab es heute bei freiem Eintritt Frauen-Champions-League. Die
Qualifikationsrunde wird als Turnier (Final Four) ausgetragen.
Halbfinalspiele am Mittwoch, Spiel um Platz 3 und Finale am Samstag. Wir
schauten nur das Spiel um die goldene Ananas. Der färingische Meister KÍ war
dem Gastgeber und bosnischen Meister FK Sarajevo 2000 mit 0:3 unterlegen,
Benfica Lissabon als portugiesischer Meister schaltete Farum, den dänischen
Meister, aus. Fangen wir mal mit dem Positiven an: Es gab kostenlos Wasser und
Limo im VIP-Raum und man durfte einfach so auf der VIP-Tribüne in diesem
eindrucksvollen Ground sitzen. Aber schon mal ein Spiel vor nur 25 Zuschauern
in einem 36.000er-Stadion gesehen? Das sind unter 1% Auslastung! Und mehr als
25 Zuschauer hatte dieser Kick auch nicht verdient. Ganz lahmes
Ballgeschiebe, jedes Männer-Kreisligaspiel in der deutschen Provinz ist
schneller und ansehnlicher. Frühe Führung der Däninnen, spätes 2:0. Kaum ein
Angriff der Färingerinnen. Schade, denn ich hatte vor einigen Jahren mal ein
solches Qualispiel in den Niederlanden gesehen (israelischer gegen
luxemburgischer Meister) und das war deutlich besser. Naja, muss mal wieder
Turbine Potsdam gucken... |
FK Turbina
Jablanica |
3 : 2 (2:2) |
Hrvatski
nogometni klub Grude |
-
Datum: Samstag, 7. September 2024 – Beginn: 16.30 - Tore: 1-0 22. Haris Zukić, 2-0 24. Belmin Obradović, 2-1 32.
Toni Tomas, 2-2 42. Luka Mikulić, 3-2 67. Haris Zukić - Verwarnungen: Haris Zukić, Armin Čilić - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Gradski stadion Salem Halilhodžić (Kap. 1.000 Sitzplätze
zzgl. 500 Stehplätze außerhalb des Zauns) -
Spielbewertung: 6,5/10 |
Die deutlich bessere Partie fand heute in Jablanica statt. Dritte
bosnische Liga (Druga Liga Federacija Jug). Nur 2 Mark Eintritt, aber gut
bedruckte Karten. Es fiel bei dem Verein bzw. Ort nur auf, dass die Leute
sehr verbittert erschienen und Ausländer weder gewohnt waren, noch mit diesen
kommunizieren konnten. Meine Bosnischkenntnisse werden zwar immer anerkannt,
aber die Kenntnisse sind ja eher schlecht ausgebaut... Das Stadion ist auch nicht sonderlich groß ausgebaut. Eine
Tribüne mit grünen Schalensitzen steht auf einer Längsseite und gibt den
Blick in ein Bergmassiv frei. Am Zaun gegenüber oder vor der Sporthalle kann
man draußen stehen. Irgendein Affe schnappte sich einen Stuhl von der
Cafeteria-Terrasse und schaute von dort kostenlos zu. Als ob 2 Mark zu viel
wären. Hätte in Deutschland auch gerne so angemessene Preise für
Amateurfußball: Ans Einkommen angepasst, wären das 3€ für Ober- oder
Verbandsliga (was heutzutage bei uns meist alles mögliche zwischen 6 und 10€
kostet)... Die Partie wurde recht offen und mit hohem Tempo geführt. Nach
sehr abwechslungsreicher erster Hälfte, in der Jablanica erst hinten
reingedrängt wurde, aber dann dank einem Torwart- und dann einem Abwehrfehler
2:0 in Führung ging, jedoch noch vor der Pause den Ausgleich kassierte, gab
es eine weniger gute zweite Hälfte. Jablanica gelang jedoch noch der
Siegtreffer zum 3:2. |
Besichtigt hatten wir heute fast nichts. Eigentlich nur Jablanica
(könnte man als Apfelstädt übersetzen), was vor allem durch tolle
Gebirgstallage zu gefallen weiß. Ansonsten viel sozialistischer Siff. Kurios
allerding: Die Ruine einer Eisenbahnbrücke, die mehrfach gesprengt wurde.
Erst tatsächlich von Partisanen im Zweiten Weltkrieg, dann für einen Film
über ebenjene Widerständler... Wir fuhren dann noch zwei Stunden Landstraße bis Donji Vakuf,
wobei wir in Gornja Slatina und Lug auch noch schöne Fotomotive fanden. Im
Motel Orhideja sind die Preise für Essen und Übernachtung für bosnische
Verhältnisse recht hoch, aber es wird auch ausgezeichnete Qualität geboten. Und
gegrillte Kalbsleber mit Kroketten und Salat sowie Cockta für 25 Mark passt
schon. Nebenbei lief übrigens die Nationsleague Partie Niederlande gegen
Bosnien – wir schauten das unterhaltsame Debakel (5:2 für Holland) noch auf
dem Zimmer zuende. Auffällig an der Unterkunft: Alles halal, kein Alkohol und
eine Palästinaflagge im Gastraum – aber wie so oft bei religiös konservativen
Leuten: besonders höflicher und gastfreundlicher Umgang (konservativ ist ja
nicht gleich fundamentalistisch-fanatisch). |
Den Sonntag gab es im Motel tolles bosnisches Frühstück. Dann
fuhren wir über den Wald- und Weideweg zum Uhrturm hoch. Der Weg ist nur mit
Allrad passierbar und hatte einige Passagen mit nacktem Felsen. Für Iszuz
Dmax aber kein Problem. Fährt man vom Ort zum Turm hoch, ist der Weg noch
befestigt. Im Ort gibt es auch ein paar Moscheen und Kirchen, teils direkt
nebeneinander. Nach kurzem Zwischenstopp in Jajce – sollte meine Mutter ja
mal sehen, wir beide kannten es schon – fuhren wir nach Mrkonjić Grad. Dort
trat die scheiß Mannschaft aus Cazin nicht zum U19-Spiel an. Bei zweiter Liga
– tolle Leistung, aber typisch für Osteuropa so ein Rotz! Wir fuhren daher noch über Treskavac, wo wir von einem sehr
freundlichen Serben durch die Klosterkirche geführt wurden, bis nach Ključ.
Das war Hauptziel heute, auch wenn mein Vater und ich die Burg ja ebenso wie
das Grabmal (Türbe) bereits kannten. Die schauten wir noch ein zweites Mal
an. Unten im Ort gab es noch Moscheen, eine Kirche und ein Lapidarium mit
teils eindrucksvollen osmanischen Grabsteinen zu sehen. In stadionnähe dann
auch noch einen Gefallenenfriedhof für den Balkankrieg. |
NK Ključ 1923 |
0 : 5 (0:2) |
NK Romari
Divjak Vitez |
-
Datum: Sonntag, 8. September 2024 – Beginn: 16.30 - Tore: 0-1 21. Anes Petak, 0-2 42. Dario Visković, 0-3 49. Armin
Kapetan, 0-4 54. Emir Baltić, 0-5 81. Anes Petak - Verwarnungen: Almedin Buljubašić, Vahidin Avdić (Ključ); Renato
Hrgić Nikolić, Emir Baltić (Romari) - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Stadion pod Lubicom (Kap. 2.000, davon 650 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 7,0/10 |
Besagtes Stadion ist ein wirklich herausragender Platz. Herrlich
unterhalb des Lubica-Berges (pod Lubicom) auf dem die Burg thront gelegen.
Umrahmt von schroffen Felsen, umflossen von einem Fluss (man kann auch eine
Brücke nehmen und hinten reingehen). Es gibt eine größere Betontribüne mit
einigen Sitzen, die den Schriftzug des Vereins tragen (NK Ključ 1923 – FC
Schlüssel zu Deutsch...), eine kleinere Stahlrohrtribüne, ein größeres
Vereinsheim und ein kleines Clubhaus. Sowohl an der Kasse als auch im
Klubhaus sprachen einige Leute aufgrund von Arbeitsaufenthalten in
Deutschland gut Deutsch. Beim NK Ključ waren die Leute auch besonders
freundlich. Gerade der eine deutschsprachige Trainer, der sich über Besuch
aus Rostock freute – oder auch der seit 5 Jahren in München arbeitende junge
Mann, der auf Heimaturlaub war. Einige Jugendliche und auch ältere brannten zum Einlauf
Rauchkerzen ab und schwenkten Fahnen. Mit gut 350 Zuschauern war das Spiel
ohnehin für die bosnischen Verhältnisse gut besucht, wobei keine Gäste
erkennbar waren. NK Ključ machte Druck und das wirklich gute Spiel sah dann
auch nach etwas über 20 Minuten einen Treffer – jedoch für Romari Vitez. Und
der Gast erhöhte vor der Pause auch auf 0:2. Ključ kam motiviert aus der
Pause, fing sich aber schnell das 0:3 und spielte dann hinten solchen Mist,
dass es am Ende 0:5 hieß. Wirklich bescheuerte und viel zu hohe Niederlage
für den Aufsteiger, der nun nach 4 Spieltagen in der Mitte der Tabelle zu
finden ist. |
Wir fuhren durch den wie üblich eher leeren Una-Sana-Kanton und
die Republika Srpska nach Kostajnica. Dort tankten wir für ca. 1,14€ (Kroatien,
Slowenien und Österreich liegen für Diesel ja zwischen 1,45€ und 1,55€ -
Deutschland zwischen 1,48 und 1,60€) und gingen gut Essen, wobei es
unverhältnismäßig lange dauerte. Die Grenzkontrolle dauerte dann nicht so
lange, aber der Kroatenzöllner schien krampfhaft zu überlegenen: „hmm,
Pick-up, zugelassen als LKW bis 3,5 Tonnen, kann ich dem noch irgend eine
Steuer reindrücken?“ – er ließ es dann bleiben, als ich angab, keinen Alk und
keine Kippen mitzuhaben. Übrigens sprachen weder Grenzbeamte noch Restaurantbedienung
irgendeine Fremdsprache, aber der Tankwart erstaunlich gut Englisch... In Kroatien fuhren wir bis kurz nach Mitternacht fast ganz durchs
Land und checkten dann in Đurmanec im Restoran/Hotel Čuček ein. Kann ich nach
der Erfahrung nicht empfehlen, da überteuert. Die tolle 24-Stunden-Rezeption
hatte den Schlüssel auch nur im Blumenkasten platziert, dabei einen falschen
hinterlegt, mit dem man nicht ins Haus kam und dann doch einen Mitarbeiter
wecken musste. Erst die dritte der angegebenen Telefonnummern funktionierte
dann, nach einigen Minuten kam der Typ auch. |
Das sehr gute aber auch verhältnismäßig teure Frühstück wurde von
der Chefin serviert. Weder sie noch die anderen Mitarbeiter waren besonders
serviceorientiert oder freundlich. Nach wenigen Kilometern an der Grenze zu Slowenien gingen uns die
nächsten Leute auf den Sack. Passkontrolle an dieser Kackgrenze, wo keine Sau
illegal einreisen will. Hauptsache Jobs für irgendwelche Hohlköpfe
geschaffen. Als ob die Kroaten nicht die in Bosnien gestrandeten Flüchtlinge
abfangen würden. Auch in Spielfeld wurde kontrolliert, wir wurden aber
weitergewunken. In Bayern dann dasselbe, wobei diese Grenzkontrolle besonders
ärgerlich war: Die Autobahn nutzt kein Schlepper und für die Beifänge muss
man dann 20 Minuten Stau in Kauf nehmen. Kontrolliert wurden wir ja wieder
nicht. Jedenfalls ist dank des von der saudummen CDU-Führerin Merkel
angerichteten Chaos das Schengenabkommen mittlerweile faktisch tot. Überall
wird man an den Grenzen schikaniert und aufgehalten, wie vor Schengen auch –
wobei ja in den 90ern und 00er-Jahren durch die ganzen osteuropäischen Banden
auch so eine Kriminalitätswelle gab, trotz Grenzkontrollen. Jetzt wollen die
ganzen Altparteien halt bei Wackelwählern, die mit AfD und BSW liebäugeln, Stimmen
abfischen mit solcher Augenwischerei wie der Zerstörung von Schengen. Politik
ist und bleibt ein dreckiges Geschäft, dass nur nichtsnutzige Ungelernte
anlockt, die ein noch ungerechtfertigteres Gehalt als die teuersten
Fußballprofis – deren Steuern ja dem Staat in dem sie gemeldet sind noch mehr
bringen, als jeder diese Steuervermeider in den Parlamenten – beziehen... Die ganze Fahrt über gab es übrigens Dauerregen. Das wurde erst
in Bayern und Sachsen etwas besser. |
1. FC
Lokomotive Leipzig (Freizeitsport) |
0 : 1 (0:0) |
Roter Stern
Leipzig 99 (Freizeitsport) |
-
Datum: Montag, 9. September 2024 – Beginn: 20.00 - Tor: 0-1 68. Seufert - Verwarnungen: Tille? (RSL) - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Bruno-Plache-Stadion, Nebenplatz 1, Kunstrasen (Kap. 1.006,
davon 6 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 5,5/10 |
Wir machten noch einen Abstecher nach Leipzig, genauer nach
Probstheida. Guter Dönerimbiss unweit des Bruno-Plache-Stadions aufgetrieben,
dann dort auf dem Platz 2 (dem Kunstrasen mit ein paar Stehstufen und ganz
vereinzelten Sitzen) noch ein unterhaltsames aber leider sehr torarmes Spiel
der Freizeit-Stadtliga geschaut. Lok war eigentlich aktive und besser, aber
Roter Stern schoss das einzige Tor. Für die beiden Vereine – Lok nazistisch
durchseucht, RSL ein linksextremer Zeckenverein – auch ein wirklich faires
Spiel; hier provozierte und prollte keiner. |
Gegen Mitternacht waren wir dann in Weferlingen. Meine Eltern
fuhren am nächsten Morgen nach Rostock und ich zur Arbeit nach Braunschweig. Wieder eine wirklich lohnenswerte und schöne Tour nach
Südosteuropa! |
Statistik: - Grounds: 3.695 (Mi 1, Do 1, Fr 1, Sa
2, So 1, Mo 1 neuer; diese Saison: 34 neue) - Sportveranstaltungen: 5.188 (Mi 1, Do 1, Fr 1, Sa 2, So 1, Mo 1;
diese Saison: 63) - Tourkilometer: 3.340 (Di 770km Auto, Mi 370km Auto, Do 290km,
Fr 310km Auto, Sa 170km Auto, So 380km Auto, Mo 1.050km Auto) - Saisonkilometer: 8.920 (8.200 Auto, davon 0 Mietwagen/ 720
Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 56 [letzte
Serie: 54, Rekordserie ohne 0-0: 178] -
Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des
Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 194 Wochen in Folge [letzte Serie: 30
Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW
11/2020]. |
Dienstag, 17. September 2024
W3.0193I-0194I: Balkantour mit U21-Länderspielen, Frauen-Champions-League vor 25 Zuschauern und Druga Liga vor toller Bergkulisse
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