Donnerstag, 24. April 2025

W3.0225V-226I: Böhmen, Erzgebirge, Südbrandenburg – Ausklang des Osterwochenendes

TJ Lokomotiva Mariánské Lázně

1 : 3 (0:1)

Juvena Křižovatka

- Datum: Sonntag, 20. April 2025 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Okresní přebor Cheb (Kreisliga Eger; 8. und unterste Spielklasse in der Tschechischen Republik, 4. Amateurebene)
- Ergebnis: 1-3 nach 94 (46/48) Minuten – Halbzeit: 0-1

- Tore: 0-1 44. František Novák, 0-2 60. Jiří Holý, 1-2 66. Antonín Paur, 1-3 70. František Novák

- Verwarnungen: NN

- Platzverweise: keine

- Austragungsort: Hřiště TJ Lokomotiva v areál ploché dráhy (Kap. 1.100, davon 100 Sitzplätze zzgl. 10.000 (3.000/7.000) Plätze Speedwaystadion)
- Zuschauer: ca. 75 (gemeldet: 53, Gästefans: ca. 15)
- Spielbewertung: 4,0/10

FC Erzgebirge Aue

2 : 1 (1:1)

BV Borussia 09 Dortmund II

- Datum: Sonntag, 20. April 2025 – Beginn: 19.30
- Wettbewerb: 3. Liga (3. deutsche Profifußballliga)
- Ergebnis: 2-1 nach 95 (46/49) Minuten – Halbzeit: 1-1

- Tore: 1-0 17. Boris Tashchy, 1-1 29. Paul-Philipp Besong, 2-1 54. Mika Clausen

- Verwarnungen: Anthony Barylla, Steffen Nkansah, Jonah Fabisch, Sean Seitz, Niko Vukancic (FCE); Almugera Kabar, Danylo Krevsun, Julian Hettwar (BVB)

- Platzverweise: keine

- Austragungsort: Erzgebirgsstadion (Kap. 16.485, davon 7.730 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 13.000 (zahlende: 10.495, Gästefans: ca. 150)
- Spielbewertung: 7,5/10

VfB Herzberg 68

1 : 3 (1:3)

FSV Glückauf Brieske-Senftenberg

- Datum: Montag, 21. April 2025 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Landesklasse Brandenburg Süd (8. Spielklasse, 3. Amateurebene)
- Ergebnis: 1-3 nach 95 (50/45) Minuten – Halbzeit: 1-3

- Tore: 1-0 2. Fabian, 1-1 21. Heine, 1-2 23. Julpe, 1-3 411. Julpe

- Verwarnungen: 2x Löwe, Haase, Streubel (Herzberg); Jautze, Beng, Rietschel, Brundtke (Brieske)

- Platzverweise: Löwe von Herzberg (42. Gelb-Rot wg. wdh. Foulspiels)

- Austragungsort: Werner-Seelenbinder-Sportplatz (Kap. 1.500, davon 400 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 250 (zahlende: 130, Gästefans: ca. 100)
- Spielbewertung: 6,5/10

Mariánské Lázně

Photos with English commentary:

a) Lowest Division in Czechia: Lokomotiva Mariánské Lázně vs. Juvena Křižovatka

b) German 3rd Professional League: Erzgebirge Aue vs. Borussia Dortmund Reserves

c) Brandenburg 3rd Amateur Division: VfB Herzberg vs. Aktivist Brieske/ Senftenberg

d) Bohemia: Zámek Kynžvart, Mariánské Lázně

e) Erzgebirge: Schneeberg

f) Südbrandenburg: Herzberg

Zum Abschluss des Osterwochenendes gab es noch eine längere Tour mit Übernachtung, die zuerst nach vierstündiger Fahrt in die Tschechische Republik führte. Da war ich schon seit 4 Jahren nicht mehr gewesen, musste also Kronen abheben. Da kann ich die KB (Kommerzbank) empfehlen, man muss nur eine vernünftige Karte einer fairen deutschen Bank (z. B. DKB Visa mit Aktivkundenstatus) haben und dann kann man ohne Gebühren abheben – aber unbedingt ohne Umrechnung drücken, also das Konto in Kronen belasten!

Erster Besichtigungsstopp in Lázně Kynžvart am nur über sehr enge Asphaltstraßen erreichbaren Schloss (zámek). Bad Königswart liegt in schöner böhmischer Mittelgebirgslandschaft. Das Schloss ist ein topp sanierter Barockbau mit Museum (das sparten wir uns aber), hat einen gewaltigen Park und zahlreiche, zumeist aber verfallene oder in Sanierung befindliche Nebengebäude.

Mariánské Lázně (Marienbad) hatten wir vor vielen Jahren mal besichtigt, nun drehten wir eine weitere Runde durch den sehr sehenswerten und fast 100% sanierten Ort. Die böhmische Bäderarchitektur ist herausragend!

Auch das Stadion im Vorort Úšovice (Auschowitz, nicht zu verwechseln mit dem berüchtigten Auschwitz in Polen) war herausragend: Dort wird ab Mai wieder Speedway gefahren, dann ist da auch die alte überdachte Holztribüne offen und der riesige Sprecher- und Kampfrichterturm besetzt und man kann die komplette Graswalltribüne mit Blick in Landschaft und Bebauung wieder nutzen. Heute beim Fußball konnte man nur auf die kleinen Behelfstribünen und die Holzbänke. Dafür durfte man über die Rennbahn latschen... Eine Spende wurde erbeten. Da ich gerade keine Kronenmünzen hatte, bedankte sich der alte Ehrenamtliche über das Zwei-Euro-Stück von uns. In der Vereinsgaststätte unter der Tribüne gab es ausgezeichnete Klobasa und einige Getränke zu normaler Preislage – auch hier erfreulich freundliche Leute, die auch ungefragt ihre soliden Grundkenntnisse in Deutsch bzw. Englisch auspackten.

Der Gastgeber TJ Lokomotiva war für ein tschechisches Amateurteam sehr international: drei Ukrainer und ein Vietnamese... Auf dem Rasen konnte aber keiner was. Im Okres Cheb ist das die unterste Spielklasse (einige Kreise haben noch ein, zwei Ligen mehr) und in der Tabelle waren zwar beide recht gut platziert, aber bis Křižovatka kurz vorm Halbzeitpfiff im dritten Nachschuss einnetzte, war das ein Gestümper, was selbst Beendorf / Weferlingen II in der Bördeklasse nie so schlecht präsentiert...

Nach der Pause nahm die Partie Fahrt auf. Das spielerische und technische Niveau wurde natürlich nicht besser, aber Tempo und Torszenen! Nach dem 0:2 und zwischenzeitlichem Anschlusstreffer, bei dem der Torwart umkurvt wurde, netzte Křižovatka aus spitzem Winkel mit dem langen Innenpfosten zum 1:3 Endstand ein.

Lokomotiva Mariánské Lázně 1:3 Juvena Křižovatka

Wir fuhren dann über Klingenthal nach Schneeberg. Das Berghotel Steiger war das günstigste Angebot für drei Leute mit Frühstück. Über 120€ immer noch viel zu teuer – abartig, wie Hotelpreise in Deutschland für sinkende Qualität und Service nach oben geschossen sind. Ist mir in den letzten Jahren in keinem anderen Land so krass aufgefallen. Das Hotel kann ich trotzdem nicht nur wegen des Blicks auf Schneeberg und die Bergbau-Deko empfehlen, sondern auch für den freundlichen und kompetenten Service und das gute Frühstück. Vieles ist natürlich in die Jahre gekommen dort – kann aber gerne so bleiben. Das Konzept als hundefreundliches Hotel sehe ich zwar kritisch, da 90% der Hundehalter in Deutschland rücksichtlose und asoziale Wichser sind, aber durch die Aufsicht waren die Hunde (fast alle anderen Gäste hatten Viecher dabei) kein Störfaktor.

Nach dem Einchecken ging es ins benachbarte Aue. Parken mal wieder nur 1,5km weg vom Stadion in einer Seitenstraße hinterm Krankenhaus möglich. Anders als beim letzte Besuch vor etlichen Jahren, präsentierte sich das Erzgebirgsstadion aber als moderner, vollständig überdachter Bau. Nicht hässlich 0815, aber es hat erheblich an Charme eingebüßt. Dafür ist die Sicht von den Sitzplätzen (von den Stehrängen hinterm Tor aufgrund der Netze glaube ich eher nicht) hervorragend.

Stimmung war aber wie eh und je. Mit dem ein oder anderen kam man ins Gespräch – wahrscheinlich hatten wir auch Glück mit den angenehmen Leuten auf den 21€-Plätzen, aber die mir zu Zweitligazeiten oft negativ aufgefallenen alten rassistischen Pöbler sind wahrscheinlich ausgestorben. Grund zum Pöbeln gab es natürlich schon: gegen den Hamburger Schiedsrichter, der allerdings auch aus meiner neutralen Sicht die schlechteste und v.a. offensichtlich einseitigste Leistung seit langem ablieferte.

Aue spielte erstmal 15 Minuten Standfußball. Schrott! Doch nach 17 Minuten ein richtig guter Spielzug zur Führung. Danach ein wirklich gutes Spiel, doch Dortmund II aus dem Nichts mit dem Ausgleich. Danach wurden die Schiedsrichterentscheidungen immer wieder abstrus. Ein Dortmunder stößt einen Auer gelbwürdig in die Bande, es gibt eine Rudelbildung, und nur der Gefoulte wird verwarnt und irgendwo im Mittelfeld kriegt Dortmund Freistoß. Unsportliches Verhalten eines Dortmunders und das Betreten des Feldes durch einen Auer Wechsler zum Reklamieren bleiben völlig ungestraft. Ein dunkelgelbes Einstiegen eines Dortmunders in der 20. Sekunde der einminütigen Nachspielzeit wird mit Gelb und Freistoß Aue geahndet, dieser wird verteidigt, der Ball landeten in zweiter Station bei einem Auer, doch nun wird genau nach 60 Sekunden abgepfiffen, obwohl es eine längere Unterbrechung nach dem Foul gab.

Die Auer waren in Halbzeit zwei jedoch so gut, dass sie auch gegen teils unsauber spielende Dortmunder und dieses norddeutsche Blindengespann die aus einem Knallerschuss kurz nach Wiederbeginn erzielte 2:1-Führung über die Zeit brachten.

Erzgebirge Aue 2:1 Borussia Dortmund II

Herzberg

Von Schneeberg aus ging es nach Herzberg. Das Herzberg an der Elster im südlichen Brandenburg (Dreiländereck mit Sachsen-Anhalt und Sachsen) ist ausgesprochen sehenswert. Im Vorort Grochwitz befindet sich ein schöner Tierpark an einem Schloss (Gutshof): freier Eintritt, Spenden erbeten, neben einheimischen Tieren auch ein paar Gibbons, Trampeltiere, Stachelschweine, Emus und Erdmännchen, die das schönste Gehege haben. Im Kernort sind die Kirche mit den Deckenmalereien, das Rathaus mit umliegenden Straßenzügen und der botanische Garten (ein Park mit verfallener Jugendstilvilla) sehenswert.

Auch das Stadion ist schön. Benannt nach Werner Seelenbinder, der auch eine schöne Gedenktafel an der olympischen Feuerschale mit originellen Ringen hat, wurde die Tribüne mal saniert zu einer etwas sterilen Obertribüne mit bis zu fünf Reihen roter Sitzschalen und Dach. Von dort sieht man über die kuriose Turnhalle mit Schlauchtrockenturm und die Anzeigetafel hinweg zur Marktkirche St. Marien. Zu den Sportanlagen findet man auf der Stadtwebsite Informationen und teils alte Fotos.

Die Partie des Sechsten gegen den Tabellenführer von Glückauf Brieske-Senftenberg, der von knapp 100 Fans unterstützt wurde, begann furios mit der überraschenden Herzberger Führung. Danach riss Brieske/Senftenberg jedoch die teils minutenlang nach Verletzungen unterbrochene Partie an sich und führte zur Pause mit 1:3, wobei kurz nach dem dritten Gegentor ein vorbelasteter Herzberger die Notbremse zog und gnädig mit gelb-rot bestraft wurde. Aufgrund unterirdischer Chancenausbeute der Gäste, blieb es beim 1:3. Ich hatte mittlerweile einen Berliner Groundhopper kennengelernt, mit dem ich gemeinsame Kumpels – natürlich auch Hopper – habe; die Welt ist halt doch irgendwie klein...

Es war zwar ein wenig überzeugender Spitzenreiterauftritt, aber aufgrund der früheren Verbindungen nach Leuna und des tollen Stadions, würde es mich freuen, wenn Brieske-Senftenberg den Vorsprung ins Ziel rettet und den Aufstieg in die Landesliga schafft!

Nach Spielende fuhren wir kurz nach Altherzberg zur Fachwerkkirche und dann über Magdeburg mit syrischem Abendessen und Tanken am Automaten im Gewitterregen nach Weferlingen zurück.

Trotz fast nur in Deutschland verbrachter Ostertage (die letzten Jahre ging es immer auf den Balkan und vor Corona auch in die Golfregion), waren diese sehr gelungen! Nächstes Jahr wahrscheinlich wieder Ausland zu Ostern, aber mit Auslandsreise bzw. neuen Länderpunkten gibt es eine organisatorische Pause bis wahrscheinlich Ende August/ Anfang September, wenn die nächste Tour ansteht. Ich war ja erst fast den ganzen März diesen Jahres in Südamerika...

VfB Herzberg 68 1:3 FSV Glück Auf Brieske-Senftenberg

Statistik:

- Grounds: 3.786 (So 1, Mo 1; diese Saison: 147 neue)

- Sportveranstaltungen: 5.331 (So 2, Mo 1; diese Saison: 206)

- Tourkilometer: 880km Auto (So 510km, Mo 370km)

 - Saisonkilometer: 90.830 (53.460 Flugzeug/ 34.790 Auto, davon 13.700 Mietwagen/ 2.350 Fahrrad/ 140 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Schiff, Fähre)

- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 12 [letzte Serie: 0, Rekordserie ohne 0-0: 178]

- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 226 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]

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