Sonntag, 17. Januar 2016

W494II: Handball in Königswinter - 2 Treffer in 30 Minuten, der geschwätzige Hallensprecher der Sunshine-Arena und ein faires Spiel mit 42 Strafminuten

TuS Dollendorf II .......................................... 21
SpVgg Lülsdorf-Ranzel II ............................ 26
- Datum: Samstag, 16. Januar 2015 – Beginn: 19.45
- Wettbewerb: 2. Kreisklasse Bonn/ Rhein/ Sieg (9. Liga, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 21-26 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 6-15
- Tore: NN
- Gelbe Karten: mindestens Trainer (Dollendorf); Nr. 65 (Lülsdorf)
- Zeitstrafen: mindestens 2x Nr. 33, 9, 14, 1x Nr. 8, 17, 77 (Dollendorf = 18 Minuten); 3x Nr. 17, 44, 95, 1x Nr. 2, 12, 14 (Lülsdorf = 24 Minuten)
- Platzverweise: alle gegen Lülsdorf; Nr. 17 (8. Min. wg. angeblichen Fouls + Meckern + angeblichen Meckern), Nr. 44 (39. Min. wg. dritter Zeitstrafe, davon 2. unberechtigte), Nr. 95 (58. Min. wg. dritter Zeitstrafe, davon 3. unberechtigte)
- Spielort: Sporthalle Königswinter West (Kap. 500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 5 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und auch faires Spiel – wie man da als Schiri 21 Zeitstrafen und 3 Disqualifikationen verteilen kann, ist nicht zu begreifen!)

HSG Siebengebirge-Thomasberg ................. 28
Deutsche Jugendkraft Westwacht Weiden .. 30
- Datum: Samstag, 16. Januar 2015 – Beginn: 17.30
- Wettbewerb: Oberliga Niederrhein (4. Liga, 1. Amateurliga)
- Ergebnis: 28-30 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 15-15
- Tore: NN
- Gelbe Karten: Nr. 5, 7, 15 (Siegengebirge); Nr. 4, 5?!, 8, 11, Trainer (Westwacht)
- Zeitstrafen: Nr. 7, 77 (Siebengebirge = 4 Minuten); Nr. 4, 7, 77 (Westwacht = 6 Minuten)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sporthalle der Katholischen Grundschule am Sonnenhügel Königwinter-Oberpleis (Kap. 1.100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 500 (davon ca. 5 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Nur durchschnittliches Spiel, aber spannend)

HSV Bockeroth 1931 FR .............................. 43
TuS Derschlag FR ......................................... 10
- Datum: Samstag, 16. Januar 2015 – Beginn: 15.30
- Wettbewerb: Landesliga Mittelrhein/ Frauen (6. Frauenhandballliga)
- Ergebnis: 43-10 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 21-2
- Tore: NN
- Gelbe Karten: Nr. 10 (Bockeroth); Nr. 34 (Derschlag)
- Zeitstrafen: Nr. 6 (Bockeroth = 2 Minuten); Nr. 36 (Derschlag = 2 Minuten)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sporthalle des Schulzentrums Königswinter-Oberpleis (Kap. 800, davon 700 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 35 (davon ca. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 1,5/10 (Unglaublich schlechtes Spiel – bei Bockeroth lief ja wenigstens soweit was Handballmäßiges zusammen, dass sie einen klaren Sieg landeten…) TuS Dollendorf II 21:26 SpVgg Lülsdorf-Ranzel II Photos with English Commentary:
a) Women’s Handball: Bockeroth v Derschlag
b) Men’s Amateur 1: Siebengebirge v Westwacht
c) Men’S Amateur 6: Dollendorf II v Lülsdorf-Ranzel II

Trotz Schneeregens hatte ich mir die 53km lange Strecke mit dem Rad vorgenommen. In der Gemeinde Königswinter gibt es mindestens 7 Sporthallen, davon mindestens 3 mit Tribünenanlagen. In jeder dieser drei Hallen wurde heute Handball gespielt.

Die erste Halle, die ich aufsuchte, liegt in Oberpleis. Das Schulzentrum hat einen verschachtelten Baukörper mit etlichen Gebäuden, darunter die sehr bunt gestaltete Sporthalle mit zwei separaten Spielflächen. Die Haupthalle fasst bei voller Tribünenausfahrung locker 800 Leute. Architektonisch ist sie aber nicht so übermäßig gelungen und die Stehreihe hinter der Sitztribüne ist sehr eng.

Das Spiel der Frauen-Landesliga zwischen dem Zweiten, dem HSV Bockeroth, und dem Letzten, der TuS Derschlag, war unter aller Sau. Also so schlechten Handball habe ich noch nie gesehen – und ich hab schon mal Frauen-Kreisklasse geguckt. Andauernde Ballverluste, lasche Würfe, keinerlei Technik, mehrere unnötige Verletzungen… Bei Pause stand es 21:2. Ja, der Gast hatte in 30 Minuten nur 2 Tore zustande bekommen! Nach dem Seitenwechsel hatten sie mal eine stärkere Phase, sodass sie am Ende 10 Tore erzielten – Bockeroth warf aber, so schlecht sie auch selber spielten, 43 Treffer. Keine Ahnung, wozu man hier zwei Schiedsrichter gebraucht hat – einer hätte vollauf gereicht und unterfordert waren die beiden Herrschaften auch: die leiten sicherlich auch Männerspiele souverän. HSV Bockeroth 43:10 TuS Derschlag (Women's 6th Division) Ans andere Ende vom Dorf und man ist auf dem Gelände der katholischen Grundschule auf dem Sonnenhügel. Dort wurde eine noch luxuriösere, aber auch nicht unbedingt baulich attraktive Halle hingeklatscht, die 1.100 Zuschauer auf einer 12reihigen Tribüne in Holzoptik fasst. Dahinter ist übrigens das Fußballstadion, das ebenfalls sehr luxuriös gemacht wurde. Da müssen aberwitzige Summen geflossen sein – für Schul- und Amateursport…

Das Mittelfeldduell der Oberliga (1. Amateurliga) zwischen der HSG Siebengebirge-Thomasberg und der DJK Westwacht Weiden war recht unterhaltsam und v.a. spannend – aber höchstens Durchschnitt in Sachen Spielniveau. Am Ende lag es an der schwächeren Torhüterleistung und vielen Fehlwürfen, dass Siebengebirge hier nicht gewinnen konnte. Der 28:30 Sieg für Weiden war etwas glücklich, aber dennoch verdient. Das Schiedsrichtergespann trat übrigens souverän und korrekt auf.

Lustig war der geschwätzige Hallensprecher, der in der „Sunshine-Arena“ (dieser Name ist keineswegs offiziell, sondern nach der Gemarkung Sonnenhügel, auf dem die Schulsporthalle steht, erdacht) immer wieder auch Spielszenen kommentierte: das Publikum solle z.B. mal die Manndeckung am Mittelkreis beobachten. Also das war schon eine originelle Moderation, auch wenn er sich die Musikeinspielungen hätte sparen können: sowas tötet eher die Stimmung und Siebengebirge hat eh keine richtigen Fans, sodass ohnehin nie Stimmung aufkommt… HSG Siebengebirge-Thomasberg 28:30 DJK Westwacht Weiden (Oberliga) Der Weg zur Margerethenhöhe hoch und nach Königswinter am Rhein runter war ziemlich riskant, da es überfrorene Nässe gegeben hatte. Ich kam daher erst zur 3. Minute in die Sporthalle Königswinter-West. Diese Halle ist sehenswert, da sie schon etwas älter ist, innen mit hellen Backsteinen gebaut und mit Holzbänken ausgestaltet ist.

Nominell war es das unterklassigste Spiel heute – 2. Kreisklasse Männer und dann auch nur zwei Reserveteams (Dollendorf und Lülsdorf-Ranzel) und nur Vorletzter gegen Fünfter von 11 – aber es sollte das mit Abstand interessanteste Spiel werden. Für diese Spielklasse war das ein richtig gutes Match und auch wenn es klar vom Gast bestimmt wurde – der völlig unfähige Unparteiische sorgte unfreiwillig für Spannung. Spannender noch als die Frage wer als nächstes trifft, war nämlich die Frage wer als nächstes zwei Minuten kriegt! Es ging schon nach 8 Minuten los: ein Lülsdorfer wird zu Unrecht mit zwei Minuten bestraft – geschubst hatte ein anderer am Kreis und auch das war nicht 2-Minuten-würdig – er meckerte leicht, bekam zwei Mal zwei Minuten – als er dann noch völlig normal mit dem Kopf schüttelte, bekam er die dritten zwei Minuten hinterher. Also wenn mal als Schiri noch ganz richtig tickt, belässt man es bei einer Zeitstrafe – aber die Szene war echt unglaublich! Der Amoklauf mit Pfeife und den zwei Fingern traf v.a. Lülsdorf, die nur zwei Wechsler hatten. Auch bei Dollendorf waren von den 9 Zeitstrafen 6 unberechtigt – aber sie bekamen immerhin keinen Platzverweis. Dass sie 21:26 gegen in der Schlussphase in Dauerunterzahl spielende Gäste verloren, lag einfach daran, dass sie keine so treffsicheren Spieler hatten wie z.B. den einen älteren Lülsdorfer, der u.a. jeden Siebenmeter verwandelte. Nach 39 (ab da also ohne Wechselkontingent und zwei der Zeitstrafen gegen ihn waren unberechtigt) und 58 Minuten (hier waren alle drei Zeitstrafen unberechtigt) mussten noch zwei weitere Lülsdorfer gehen. Von den insgesamt 12 Strafzeiten waren vielleicht 3 gerechtfertigt. Also die Vermutungen der Gästeanhänger, die sich im Sprücheklopfen wie „Spieler des Tages: der Schiri“ und „ja genau, stell noch nen Dritten runter – ich bin auch der Meinung, dass noch zu wenig Platz aufm Feld ist“ übertrafen, dass er besonders hart durchgreifen wollte, da er „für die Einführung der Scharia im Handball“ sei, lag nicht so fern. Andererseits hat der Klappsmann Tore, die einen vollen Schritt im Kreis oder nach vier Schritten mit Ball in der Hand erzielt wurden, gezählt – der Typ ist einfach nicht ganz glatt! So einen wollte ich echt nicht bei einem Spiel in Leuna pfeifen sehen… TuS Dollendorf II 21:26 SpVgg Lülsdorf-Ranzel II Statistik:
- Grounds: 1.533 (3 neue; diese Saison: 118 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.575 (3; diese Saison: 139)
- Tageskilometer: 50 (50km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 35.230 (23.400 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 3.820 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.290 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 82 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 494.

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