Samstag, 28. November 2009

WE174I: Not gegen Elend im toskanischen Kurort

SG Medizin Bad Sulza 0:2 SV 1951 Gaberndorf
Samstag, 28. November 2009 - Anstoßzeit 14.00
Kreisliga Weimar (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 0:2 nach 95 Min. (48/47) - Halbzeit 0:1
Tore: 0-1 9. Nr. 9, 0-2 88. Nr. 11 (Foulelfmeter)
Verwarnungen: Nr. 2, Nr. 8 (Bad Sulza); Platzverweise: Nr. 11 (Bad Sulza; Ballwegschlagen)
Spielort: Kampfbahn Einheit (Kap. 1.500 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 3,0/10 (Spieler strengten sich an, aber zeigten sich äußerst unbedarft) – Sightseeing: 7,0/10 (Schön)!
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Photos and English version: Bad Sulza Town and Medizin vs Gaberndorf

In den letzten Monaten mehrfach auf dem Weg zu anderen Spielen im Weimarer Land durchgefahren, gab es heute viel anzugucken in Bad Sulza, einem 2.900-Einwohner Kurort in der „Thüringer Toskana“. Kaum ist man am Bahnhof, der schön unterhalb eines Felsens liegt, angekommen, schon sieht man zur rechten alte Salineanlagen. Das Thüringer Weintor – ein schön verziertes Holztor – mit dem Gradierwerk daneben ist auch in Bahnhofsnähe. Von diesem Park aus, hat man auch einen guten Blick auf die Sonnenburg, eine historistische Gaststätte. Nach links muss man dann ein Stück den Berg hoch, wenn man zur Toskana-Therme und dem Goethe-Gartenhaus will. Unterhalb dieser Erhebung ist dann ein schöner Kurpark mit den üblichen Bestandteilen: gepflegte Rasenflächen, Bäume, eine Trinkhallen, Tempel und andere kitschige aber schöne Gebäude, Wasserförder- und Versorgungsanlagen und Spring- und Trinkbrunnen, zu finden. In der Ortsmitte gibt es dann noch ein paar wenige schöne Häuser wie die Kirche und das Rathaus – der Rest ist relativ karg. Sehr gutes Essen gibt es beim Chinesen gegenüber vom Rathaus. Der hat auch scharfe Thaigerichte.

Nach dem Essen ging es in eine andere Ecke des Ortes: wenn man der Straße noch 100m folgt, steht man vor einer schönen, aber verfallenen Villa mit einem Tempel daneben, aber wir bogen diesmal schon am Supermarkt rechts ein. Dahinter befindet sich die „Kampfbahn Einheit“. Etwa 1.500 Leute haben da auf einem kleinen Graswall, der fast ringsherum geht und auf einer Seite mit zwei Stehreihen befestigt ist, Platz.
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Der Blick auf die Tabelle der Weimarer Kreisliga: für beide eine Katastrophe. Letzter gegen Vorletzter (also 16. gegen 15.) hieß es heute. Die Mediziner mit 7 Punkten und 10:28 Toren aus 11 Spielen, Gaberndorf – ein nach Weimar eingemeindetes Dorf – mit 22:24 und 9 Punkten aus 12 Spielen. Bis zum 9. sind es aber nur 4 bzw. 6 Punkte.

Dass da die beiden Mannschaften gegeneinander spielten, die die beiden Abstiegsplätze belegten, war zu spüren. Beide Seiten strengten sich zwar an, aber hatten derartige schuss- und ballbehandlungstechnische Defizite, dass man sich fragen musste, ob es sich bei den beiden Truppen um Thekenmannschaften handelte, die nur einmal die Woche eine Stunde zusammen trainieren. Ein früher Lichtblick war der starke Distanzschuss der Gäste nach gerade einmal neun Minuten. Die gleichnamige Nummer traf da schön und schwer für den Bad Sulzaer Torwart zu halten, ins Eck.

Bis das nächste Tor fiel, dauerte es eine Weile. Genauer gesagt bis zur 88. – denn da wurde ein Foul im Strafrum geahndet und die Bad Sulzaer, die, nachdem sie in der 1. Halbzeit unterlegen waren, die 2. Hälfte deutlich aktiver gestaltet hatten, konnten somit die letzte Hoffnung auf einen Punkt in diesem Spiel begraben, da der Gaberndorfer Schütze mit der 11 den Elfmeter sicher verwandelte. Zuvor hatte es übrigens einen kuriosen Platzverweis gegeben: während die Heimfans resigniert das Spiel verfolgten (waren wohl alle Rentner auf Kururlaub), machten die Gäste immer wieder mit Zwischenrufen auf sich aufmerksam. Als ein Bad Sulzaer den Ball dann nach einer Pöbelei in die Zuschauer schoss, wurde er vom Feld gestellt. Absolut lächerliche Entscheidung!

Nach diesem mäßigen Gekicke, das wie oben zu lesen 0:2 an Gaberndorf ging, fuhren wir noch einmal nach Berg Sulza hoch und dann zum Bahnhof. 45 Minuten Zugfahrt sind es bis Merseburg. Da man auf dieser Strecke hin und zurück nur 6€ entrichten muss, ist das Weimarer Land immer wieder in beliebtes Groundhoppingziel für uns. Das nächste Mal aber frühestens wieder kurz nach Sylvester, wo wohl der seit wenigen Spielzeiten eingeführte Nach-Neujahr-Spieltag (da ist doch kaum einer nüchtern, wenn man da am 2.1. ein Spiel austrägt!?) der Kreisliga Weimar ausgetragen wird.
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Statistik:
Ground Nr. 377 (ein neuer Ground; diese Saison: 46 neue)
Sportveranstaltung Nr. 924 (diese Saison: 66)
Tageskilometer: 110 (90 Bahn, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 13.640 (11.620 Auto/ 1.540 Fahrrad/ 480 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 43
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 174

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