Montag, 1. Juli 2019

W674III: Hockey Pro League Grand Final in Amsterdam zum Saisonabschluss

Australien 3:2 Belgien
- Datum: Sonntag, 30. Juni 2019 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Finale der Hockey Pro League (internationale Liga für Nationalmannschaften)
- Ergebnis: 3-2 nach 60 (4x15) Min. – Viertel: 2-0, 1-0, 0-1, 0-1
- Tore: 1-0 9. Mitton, 2-0 14. Ogilvie, 3-0 29. Govers, 3-1 44. Luypaert, 3-2 58. Hendrickx
- Grüne Karten: Swann (Australien); Wegnez, Hendrickx (Belgien)
- Gelbe Karten: Charlier (Belgien)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Wagener Stadion (Amstelveen; Kap. 9.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 6.500
- Unterhaltungswert: 6,0/10

Niederlande 5:3 Großbritannien
- Datum: Sonntag, 30. Juni 2019 – Beginn: 14.30
- Wettbewerb: Finale der Hockey Pro League (internationale Liga für Nationalmannschaften)
- Ergebnis: 5-3 nach 60 (4x15) Min. – Viertel: 1-0, 2-3, 2-0, 0-0
- Tore: 1-0 9. Hertzberger, 1-1 24. Wallace, 1-2 27. Weir, 2-2 29. Hertzberger, 2-3 29. Roper, 3-3 30. van Weerden, 4-3 40. Pruijser, 5-3 45. Pruijser
- Grüne Karten: Kellerman (Niederlande)
- Gelbe Karten: keine
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Wagener Stadion (Amstelveen; Kap. 9.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 7.700
- Unterhaltungswert: 7,5/10 Hockey Pro League finals at Wagener Stadium Amstelveen, the Netherlands Photos with English Commentary :
a) Field Hockey Pro League, Grand Final in Amsterdam (Wagener Stadium): Australia vs. Belgium and The Netherlands vs. Great Britain
b) Amsterdam City Centre, Amstelveen Street Scene (Album: North Holland)

Am letzten Juniwochenende war ja sportlich nicht viel los in der Region, sodass ich irgendwie auf das Finale der Hockey Pro League, einem internationalen Wettbewerb im Feldhockey, bei dem ein Großteil der Spitzennationalmannschaften teilnimmt, gekommen bin. Das Final-Four-Turnier wurde in Amstelveen bei Amsterdam ausgetragen, wobei am Sonntag das kleine und große Finale der Männer anstand (in den Tagen zuvor waren die Halbfinals der Männer und Frauen und die Finals der Frauen gespielt worden). Übers Internet kann man sich bei Eventim Karten für knapp über 20€ besorgen.

Mit Moritz fuhr ich dann zuerst in die Innenstadt von Amsterdam. Wenn man am Sonntag bis 12 Uhr an einem Seitenstreifen mit Parkuhr das Auto abstellt, ist das kostenlos – erst ab 12 Uhr werden perverse Gebühren zwischen 5 und 7,50€/h erhoben. So blieben uns knapp zwei Stunden für einen Stadtrundgang. Das reichte auch für den ersten Eindruck von Amsterdam: es gibt einige wirklich schöne mehrgeschossige Backsteinhäuser mit toll verzierten Giebeln, ein paar sehenswerte Kirchen (üblicherweise abgeschlossen) und vereinzelt sehenswerte repräsentative Bauten. Auffällig ist in Amsterdam aber auch das klischeehafte Erscheinungsbild der Stadt mit Puffs und Kifferläden an jeder Ecke – dreckig ist es auch überall durch die Partytouristen und einheimische Asis. Amsterdam Wir fuhren dann nach Amstelveen raus, stilecht preisgünstig in einer Pommesbude was essen und dann ging es ins Stadion: das Wagener Stadion ist eines der größten und bedeutendsten Hockeystadien mindestens Europas wenn nicht gar der Welt. 9.000 Sitzplätze verteilen sich auf eine bestuhlte und überdachte Haupttribüne, eine mit sehr schmalen Holzbänken extrem eng bestückte Gegentribüne und zwei ebenso gearteten Hintertortribünen. Bei letzteren kommt noch hinzu, dass die Fangnetze enorm die Sicht beeinträchtigen. Wir nahmen auf der Längsseite Platz, bekamen von der Rabobank noch freundlicherweise Eis spendiert. Bei den sonstigen Cateringpreisen und dem Schwachsinn, dass nur mit Karte bezahlt werden kann – kein Bargeld, Kreditkarten kosten einen ausländischen Fan natürlich Gebühren und ob Maestrokarten funktionieren ist Glücks- bzw. Limitabhängig –war das eine sehr nette Geste des Sponsors. Es war natürlich das interessante niederländische Eis mit Buttermilch – nach dem ersten Löffel suchte ich nach dem Haltbarkeitsdatum, nicht dass das Milcheis sauer geworden war...

Die Verlierer der Halbfinals vom Freitag – die Niederlande und Großbritannien – trafen im kleinen Finale aufeinander. Mit 7.500 bis 8.000 Zuschauern war das Stadion sehr gut besucht. Mit viele alberner Animiererei kamen die Hockeyfans auch ganz gut in Stimmung. Briten waren kaum zu hören, aber die Niederländer feierten im Stadion ihre phasenweise phantastisch aufspielende Truppe ab. Das Spiel war wogte hin und her, war das mit Abstand beste Feldhockey, was ich je gesehen habe – allerdings kein Kunststück bei den dritt- und viertklassigen Amateurspielen die ich sonst geguckt habe – und sah erst Niederlande in Führung gehen, dann zwei Mal Großbritannien und die Niederländer am Ende 5:3 gewinnen.

Nicht alle blieben zum Finale. Dort traten dann Australien – die hatten GB 6:1 vom Feld geschossen – und Belgien, welche den Nachbarn NL mit 3:1 besiegt hatten, gegeneinander an. Das Spiel war verhaltener, Australien riss dann die Partie an sich, zeigte Weltklasse-Spielzüge und entschied mit einem 3:0 bei Pause eigentlich alles. Mit unattraktivem, passivem Hockey gelang Belgien noch der Anschlusstreffer – mit 3:2 war Australien aber der verdiente Sieger. Dafür gab es einen schönen Pokal und Medaillen.

Fazit: im Feldhockey hat sich manches geändert über die letzten Jahre. Wichtig ist, dass fast nur noch auf Kunstrasen gespielt wird: das Spiel ist dadurch schneller geworden, wobei natürlich die meisten Matches unterhalb der Weltklasse immer noch langweilig, statisch, defensiv geprägt und öde sind. Die Änderungen in der Zeitnahme: 4x15 Minuten und dafür häufigeres Uhranhalten statt 2x35 plus evtl. Nachspielzeit, haben evtl. auch den Spielfluss verbessert. Der Videobeweis hat den Spielfluss keines Falls verbessert – eher im Gegenteil...
In jedem Fall hat sich diese Tour gelohnt. Lohnende Besichtigungen, schönes Stadion und guter Sport – ich werde zwar nie begeisterter Fan des Feldhockeys werden, sondern immer lieber Eishockey und Inline- oder Rollhockey schauen, aber diese Weltklassespieler sieht man doch gerne!

Zum Saisonabschluss 2018/19 ging es also in die Niederlande. Das erste Spiel der Saison 2019/2020 werde ich am kommenden Samstag dann ebenfalls im Ausland sehen: im Land, dass dieses Hockeyfinale gewonnen hat! Hockey Pro League finals at Wagener Stadium Amstelveen, the Netherlands Statistik:
- Grounds: 2.443 (1; diese Saison: 233 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.649 (2; diese Saison: 265)
- Tourkilometer: 600 (600km Auto)
- Saisonkilometer: 65.850 (37.870 Auto, davon 8.800 Mietwagen/ 28.830 Flugzeug/ 3.750 Fahrrad/ unter 10 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 36 [letzte Serie: 71, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 674

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