Montag, 22. Januar 2018

W599II: Abartige Tour nach Aspach, aber wenigstens ein tolles Handballspiel am Abend

SG Sonnenhof Großaspach -:- F.C. Hansa Rostock
Ausfall, da Platz vom Gastgeber nicht bespielbar hergerichtet wurde
- Datum: Samstag, 20. Januar 2015 – angesetzt um: 14.00
- Wettbewerb: 3. Liga (3. Deutsche Profifußballliga)
- Ergebnis: Ausfall
- geplanter Austragungsort: Sportpark Fautenhau/ Platz 2, sogenannte Mechatronik Arena (Kap. 10.000, davon 6.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: keine, aber ca. 1.000 umsonst angereiste Gästefans

TV Oeffingen II ................................................... 3
TSG Buhlbronn ................................................... 1
- Datum: Samstag, 20. Januar 2015 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Testspiel (Kreisliga Rems-Murr, Staffel 2 gegen Staffel 4; jeweils 10. Liga; 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 3-1 nach 91 Min. (46/45) – Halbzeit: 1-1
- Tore: 0-1 10., 1-1 40., 2-1 66., 3-1 80.
- Gelbe Karten: Nr. 13, 14 (Buhlbronn)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Sportanlage Tennwengert, Kunstrasen (Kap. 2.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 10 (davon ca. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Buhlbronn spielte unterirdisch, Oeffingen ganz passabel)

TSV Amicitia Viernheim ................................ 27
TSV 1886 Weinsberg ...................................... 27
- Datum: Samstag, 20. Januar 2015 – Beginn: 19.30
- Wettbewerb: Handball-Oberliga Baden-Württemberg (4. Handballliga, 1. Amateurliga)
- Ergebnis: 27-27 nach 60 Min. (2x30) – Halbzeit: 13-13
- Tore: Seib 5, Wachter 4, Geisler 4, Knierim 3, Hubert 3, Bernhardt 2, König 2, Gunst 2, Willner 1, Walther 1 (Viernheim); J. König 7, S. König 4, R. Reichert 4, Ruck 4, Schulze 4, Leinhos 3, F. Reichert 1 (Weinsberg)
- Gelbe Karten: Wachter, König, Bernhard, TR Schmidt (Viernheim); Seifer, Ruck, S. König (Weinsberg)
- Zeitstrafen: 3x Hubert, 2x König, 1x Bernhardt (Viernsheim = 12 Minuten); 2x Schulze, 1x Reichert, J. König (Weisnberg = 8 Minuten)
- Rote Karten: Hubert von Viernsheim (60. wg. Notbremse oder 3. Zeitstrafe)
- Austragungsort: Rudolf-Harbig-Halle (Kap. 550, davon 450 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 400 (davon ca. 20 Gästefans und 300 zahlende)
- Unterhaltungswert: 8,5/10 (Hervorragendes Handballspiel das spannender kaum hätte sein können) SG Sonnenhof Großaspach pp F.C. Hansa Rostock Photos with English Commentary:
a) Oeffingen Res. vs. Buhlbronn and pictures from Großaspach
b) Handball: Viernheim from Hesse vs. Weinsberg from Baden-Württemberg
c) Rems-Murr-Kreis: Stetten (Yburg & Schloss), Waiblingen, Winnenden, Backnang, Burg Reichenberg

5.30 Uhr, Zeit loszufahren gen Süden um noch vorm Hansa-Auswärtsspiel bei Großaspach genug Sehenswürdigkeiten anzugucken. Großaspach, der Hauptort von Aspach im Rems-Murr-Kreis bei Backnang ist zwar völlig gesichtslos – ohne den Hotelfritzen vom Sonnenhof würden die auch noch Kreisliga kicken, wo dieses Dreckspack auch hingehört – aber dafür gibt es auf der Strecke ab Stetten bis Backnang (30km) einige schöne Orte mit Fachwerkbauten, Schlössern oder Burgen. In Stetten gibt es unten ein Schloss mit schönem Turm, das als psychiatrische Klinik genutzt wird und oben eine kantige kleine Burgruine mit dem interessanten Namen Yburg (sprich: Ihburg, nicht: Üpsilonburg), die man erst nach aushebeln des Bauzauns oder Klettern durch ein Fenster besichtigen kann. Waiblingen war der sehenswerteste Ort der Tour mit Fachwerk, Kirchen, Flusslandschaft. Auch das aufgrund eines Amoklaufs bekannte Winnenden hat eine schöne kleine Altstadt und übrigens wie Stetten auch eine Psychiatrie in einem Schloss – letztere Einrichtung ist aber nicht dafür verantwortlich, dass der 17jährige Amokläufer trotz psychischer Auffälligkeiten frei herumlief, sondern wenn, dann muss man sich über die Klinik in Weinsberg beschweren. Und Weinsberg sollte auch noch eine Rolle spielen heute...
Die letzten Besichtigungen waren dann Backnang, wo es nur einen sehr kleinen sehenswerten Altstadtteil (v.a. das Fachwerkrathaus) gibt, und Oppenweiler, wo im oberen Teil des Dorfes das sehr sehenswerte Burgschloss Reichenberg steht. Waiblingen Ich hatte seit 10 Uhr nicht mehr aufs Handy geguckt, da eine Spielabsetzung nur von Chemnitz thematisiert wurde. Die einzige Spielabsetzung in der 3. Liga sollte aber nicht Chemnitz sein – sondern eben Großaspach. Gegen 13 Uhr war ich am Stadiongelände. So wenig los? Eine Horde Hansa-Fans prollte rum und schmiss ein paar Böller, wurde dann weggeschickt. Bevor ich einen fragte, wollte ich eigentlich nur noch mal auf der Website gucken, wo der Gästesektor ist – da sehe ich, dass trotz angeblich genutzter Rasenheizung und angeblichen großen Bemühungen das Spiel um 11 Uhr vom Schiri abgesetzt wurde, da nicht bespielbarer Platz. Von den etwa 1.000 umsonst angereisten Hansafans hatten viele einen noch weiteren Weg als ich. Im Artikel der Norddeutschen Neusten Nachricht geben sich die Hansa-Offiziellen hat recht deutlich: „Ich hatte nicht das Gefühl, dass man alles drangesetzt hat, dass das Spiel stattfindet. Für mich war es zu leicht, dass die Partie abgesagt wurde.“ (Trainer Dotchev). Auf gut deutsch heißt diese professionell-höfliche Aussage: dieses asoziale Schwabenpack hat aus Dummheit oder Kalkül den Platz nicht geheizt und nicht beräumt. Warum der Schiri allerdings bei einem verschneiten Platz unter dem Hintergrund mit den Anreisewegen absagt, ist auch fragwürdig: der Rasen war ja wohl nicht vereist, einen zertretenen und zermatschten Rasen kann der Hotelmillionär doch wohl mal eben sanieren lassen im Frühjahr und überhaupt: wie kann es sein, dass wegen 10cm Schnee ein Profispiel abgesagt wird? In Marokko habe ich mal gefunden, dass laut Spielordnung der gastgebende Verein das Stadion für die Spielaustragung nutzbar zu halten hat – ist das durch massive höhere Gewalt wie eine Wadi-Sturzflut nicht gewährleistet, wird das Spiel neu angesetzt; aber wenn gegen alltägliche höhere Gewalt wie Schnee oder Regen (und das gibt es v.a. im Atlasgebirge mitunter massiver als in Baden-Württemberg) keine Maßnahmen wie die Freiräumung des Platzes ergriffen wurden, ist dies genauso ein grober Verstoß wie das Nicht-Vorhandensein von medizinischem Personal, und das Spiel wird 0:3 für die Gastmannschaft gewertet. Leider scheint es in Deutschland solche Vorschriften nicht zu geben oder der DFB wendet es nicht zugunsten von Hansa an – aber wenn ich mir Wuppertal anschaue, klappt ja nicht mal das mit dem medizinischen Personal in Deutschland...
Jedenfalls ein absoluter Skandal was sich diese Dorfdeppen da geleistet haben: ein Stadion in dem Zustand ist problemlos binnen weniger Stunden herzurichten, eine eventuell höhere Verletzungsgefahr die der bescheuerte Schiri da vielleicht gesehen hat, ist Berufsrisiko – kein (v.a. professioneller) Spieler ist gezwungen, bei schlechten Platzverhältnissen hirnlos reinzurammeln – und für die Zuschauer bestand aufgrund der Komplettüberdachung ohnehin kein Sicherheitsproblem. Schneefall gab es ja seit dem Morgen auch keinen mehr. Es würde sich mal lohnen, den finanziellen Schaden, der Hansa und den ganzen Privatpersonen die zum Spiel gefahren sind, entstanden ist, auszurechnen. Also ich will von Großaspach 45,37€ Dieselkosten zurück! Einfach die letzte Scheiße, ihr Schwaben! Oder wie Benyamina im oben zitierten NNN-Artikel gesagt hat: „In meinem ganzen Fußballer-Leben habe ich sowas noch nicht erlebt...“ TV Oeffingen II 3:1 TSG Buhlbronn Nach einer kurzen Wanderung auf den Hügel vorm Stadion suchte ich Ersatz auf fussball.de. Keine 30km entfernt vom angeblichen Katastrophengebiet Großaspach fand ein Testspiel zweier Kreisliga-B-Teams statt. In Sami Khediras Heimat Fellbach-Oeffingen, bei seinem ersten Verein, dem TV Oeffingen. Die II. Mannschaft spielte auf dem Kunstrasen – mittlerweile fast alles abgetaut, nur im Gegensatz zu Großaspach regnete es hier dauernd leicht – der mit ein paar Stufen versehen ist und ansonsten eher uninteressant ist. Auch das Spiel gegen Buhlbronn war natürlich nur ein schwacher Ersatz für die ausgefallene Hansa-Partie: Der Gast spielte unterirdisch, ging aber 0:1 in Führung und hielt bis kurz vor der Pause auch die Führung. Nach der Pause verwandelte Oeffingen II ein paar mehr ihrer vielen Chancen und gewann 3:1. Amicitia Viernheim 27:27 TSV Weinsberg Danach fuhr ich über die Dörfer nach Viernheim. Das war eigentlich nach dem Hansa-Spiel geplant. Dadurch konnte ich auch zwei eingeplante Burgen nördlich von Aspach nicht besichtigen – würde ich halt beim nächsten Mal machen, wobei ich natürlich hoffe, dass es kein nächstes Hansa-Auswärtsspiel dort gibt und dieser scheiß Sonnenhof-Verein bankrottgeht in dieser Saison. Aber jedenfalls steuerte ich Viernheim an, da es in jedem Falle auf dem Rückweg nach Bonn kaum ein Umweg ist und zeitlich passend lag: dort wird Handball in der Baden-Württemberg-Oberliga gespielt – obwohl Viernheim in Hessen liegt und an Baden-Württemberg (genauer Mannheim) nur angrenzt! Die Sporthalle heißt nach Rudolf Harbig, dem Dresdener Leichtathlet und Weltrekordhalter, der einer von mehreren Dutzend im 2. Weltkrieg gefallenen deutschen Spitzensportlern war. Die Halle ist auch gar nicht schlecht, Untertribüne mit fünf Bankreihen und dahinter Stehplätzen und ein paar architektonischen Spielereinen außen. Aber richtig gut und ein versöhnlicher Abschluss dieses durchwachsenen Tages war das Spiel, das man da für die gewohnt hohen 8€ zu sehen bekam: die noch abstiegsbedrohten Viernheimer nahmen den Tabellendritten aus Weinsberg (siehe Verweis bei der Beschreibung von Winnenden) am Anfang auseinander: 7-2 nach 13 Minuten. Nur langsam kämpfte sich der Gast zurück, konnte erst nach 21 Minuten zum 9:9 ausgleichen und hielt bei Pause nur ein 13:13. Nach der Pause kam der Gastgeber auch wieder besser aus dem Knick, mehr als 2 Tore betrug die Führung aber bis zur 55. nicht mehr. Und in einer starken Phase der Gäste gingen diese auch erstmalig in Führung – allerdings nur zwei Mal: 20-21 und 21-22 in der 48. Minute. In den folgenden sieben Minuten drehte Viernheim wieder auf und führte 25:22. In der 60. stand es aber nur noch 27:26, ein weiter Pass auf den Kreisläufer der Weinsberger, der kann den Ball eigentlich nicht erreichen, wird aber dumm angepackt von einem Verteidiger, der Weinsberger lässt sich schreiend fallen und der Viernheimer bekommt – vertretbar – Rot. Nach einigem Streit verwandelt der Weinsberger den Siebenmeter nach Ablauf der Zeit im Pfeifkonzert der Fans. Der Jubel der Gäste wird dann auch noch gestört, als mehrere Viernheimer die Spielertraube attackieren und es einen ordentlichen Tumult gibt. Am Ende klatschten sich aber alle ab und die Teams wurden von ihren jeweiligen Fans gefeiert. 27:27 war ein sehr glücklicher Ausgang für den Gast – aber es war ein tolles Spiel auf wie in Baden-Württemberg gewohnt höchstem Niveau und mit den von Hessen gewohnten Emotionen. Amicitia Viernheim 27:27 TSV Weinsberg Statistik:
- Grounds: 2.094 (2; diese Saison: 113 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.247 (2; diese Saison: 142)
- Tourkilometer: 760 (760km Auto)
- Saisonkilometer: 31.210 (21.150 Auto, davon 4.280 Mietwagen/ 10.460 Flugzeug/ 1.390 Fahrrad/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 52 [letzte Serie: 108, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 599 Wochen.

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