Montag, 15. Februar 2010

W185II: In der Schnaudertalhalle nahe der Orangerie in Meuselwitz

HV Meuselwitz 27:20 TSV Eisenberg
Sonntag, 14. Februar 2010 - Anwurf 16.00
Landesklasse Staffel 4 (6. Handballliga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 27:20 nach 60 Min. – Halbzeit 11:10
Tore (Namen nach Gehör von Hallensprecher): K. Schulz 7, Höcker 5, Fuhrmann 4, Zimmermann 3, H. Schulz 3, Härling 2, Thiel 1, Willmar 1, Thurm 1 (HVM), Bergmann 6, Scholz 5, Otto 3, Deewald 2, Herweeg 2, Koris 1, [Nr. 10] 1 (TSV)
Zeitstrafen: Meuselwitz 8 Minuten (Thiel 4, Härling 4), Eisenberg 10 (Scholz 4, Deewald 2, Dennhard 2, König 2)
Platzverweise: keine
Spielort: Schnaudertalhalle (Kap. 600 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 100 (mindestens 1 Gästefan)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Einige schöne Tore, aber langsames Tempo)
Sightseeing: 6,5/10 (Hat sich gelohnt)
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Photos and English version:
1st: Villages on the way to Meuselwitz
2nd: Meuselwitz – Handball

Der Experte erkennt schon an der Überschrift, wo wir an diesem Sonntag waren: nämlich in Thüringen. Es mag zwar auch in der Nähe von Görlitz ein Meuselwitz geben, und deutschlandweit etliche lustige Ortsnamen, die oft eine ganz normale Bedeutung haben, doch die besten Ortsnamen – und im Übrigen auch Sportanlagen- und Sportvereinsnamen – finden sich immer noch in Thüringen. Da schaut man bei Kali Werra Tiefenort gegen Zipsendorfer FC Meuselwitz (gespielt wird im Kaffetälchen) oder bei Gumpoldia Gumpelstadt gegen Glücksbrunn Schweina in der Moorgrundarena Gumpelstadt zu. Ich hätte auch noch einen Besuch in Unterkatz oder Mengersgereuth-Hämmern zu bieten, gerne auch in Pfiffelbach oder Mönchpfiffel-Nikolausrieth...

Für Groundhopping zu Amateursportanlagen wie dem guten alten Dorffußballplatz oder kleinstädtischer Sporthallen, kann ich jedem Sachsen-Anhalter und Thüringer (es dürfte aber noch mehr Bundesländer mit zumindest einem vergleichbaren Angebot der Bahn geben) das Hopperticket empfehlen. Ich schreibe zwar ungern etwas Positives über die Deutsche Bahn, da es auch hauptsächlich Negatives darüber zu berichten gibt, aber einige Hopperticketstrecken sind z.B. echt gut. Von Merseburg aus lohnen sich die Zielorte Köthen und Bitterfeld halbwegs, Querfurt und Naumburg noch mehr und Bad Sulza und Zeitz vom Kilometerpreis am meisten. Alle sechs Orte sind hervorragende Startpunkte für Fahrradtouren in die Umgebung (wobei bis auf Bitterfeld auch jede dieser Ortschaften wenigstens halbwegs sehenswert ist), was trotz teils verschneiter Straßen und Temperaturen knapp unter Null an diesem wunderbar sonnigen Wintertag von uns genutzt wurde.
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Mit Umsteigen in Weißenfels geht es nach Zeitz weiter, von wo aus wir mit den Rädern nach Gleina (nicht mit dem Gleina bei Freyburg/ Unstrut verwechseln) aufbrachen. In Gleina bei Zeitz, was in der für die Gegend typischen mit Feldern übersäten Hügellandschaft liegt, wohl nur wenige hundert Einwohner und keinen Sportverein hat, fiel mir nur eine Kirche auf, die allerdings auch nicht so sehenswert war, jedoch als eine der ältesten des Burgenlandkreises gilt. Sieht man der überhaupt nicht an!

Also gleich weiter nach Würchwitz. Klingt nicht nur lustig, ist auch ein lustiger Ort, da er für die Produktion von Milbenkäse (Käse mit lebenden Milben drauf) berühmt ist, weswegen in der Ortsmitte eine große Skulptur einer solchen Milbe aufgestellt wurde. Würchwitz hat um die 600 Einwohner und mir ist nichts von Sport bekannt, wobei ich eine – allerdings sehr kleine – Sporthalle am Ortsausgang Richtung Suxdorf/ Bockwitz gesehen habe.

Der nächste Punkt war dann schon Spora, was ein wirklich sehenswertes Dorf ist. Besonders natürlich die Fachwerkkirche! Der Turm ist in schönem, sauberen weiß getüncht, mit dunkelbraunem Holz durchwirkt und mit mehreren Turmuhren versehen. Das Kirchenschiff ist in einem nicht ganz so guten Zustand. Etwas mehr als 800 Einwohner wohnen dort. Fußball wird im Ortsteil Nißma unter dem Namen SV Spora (oder auch SV Spora/ Nißma genannt) gespielt.
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Nach wenigen Kilometern hatten wir die Landesgrenze nach Thüringen überfahren und kamen nach Meuselwitz. Wir fuhren erst ein bisschen durch den Ortsteil Zipsendorf – das Gebäude einer Regelschule ist das Sehenswerteste dort, wobei auch die Kirche gar nicht so hässlich (nur eben schwer ergraut) ist – und liefen dann um die Orangerie Meuselwitz herum. Mit einem solchen barocken Bau mitten in der Prärie – davon, dass Meuselwitz in der direkten Nachbarschaft der alten Residenzstadt Altenburg läge, kann man nicht reden – rechnet man nicht unbedingt. Das zweite spektakuläre Gebäude in Meuselwitz ist das Rathaus im Tudorstil – passt eigentlich nochweniger in diesen Ort. Die Kirche hat eine interessante, bauchige Turmkonstruktion zu bieten und ist die dritte Sehenswürdigkeit im 11.000-Einwohner-Ort.

Nachdem wir bei einem Türken in der Nähe des auffälligen, hell-weißen, schlossartigen Rathauses noch eine Lahmacun gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg zur Schnaudertalhalle. Diese moderne aber nicht gesichtslose, nur von außen wirklich hässliche Halle, mit ihren 600 Plätzen auf einer Längsseite, liegt 200m Luftlinie von der Orangerie entfernt direkt an der Bundesstraße. Heute stand ein Handballspiel des HV Meuselwitz an, der den TSV Eisenberg empfing. Eisenberg ist im benachbarten Saale-Holzland-Kreis zwischen Jena und Gera gelegen und hat etwa die gleiche Einwohnerzahl wie Meuselwitz. Eisenhart spielten sie nicht gerade, aber konnten lange die knappen Rückstände stets wieder aufholen. Bis zur Pause hatte Meuselwitz, als 6. gegen den 4. eher nicht favorisiert, maximal drei Tore vorn gelegen, doch nach 30 Minuten war es wieder nur eines. So sollte es eigentlich auch bleiben bis zur 50. Minute. Da brachen die Gäste plötzlich völlig ein und fanden erst sieben Minuten später, als sie schon neun Tore im Hintertreffen waren, wieder zu sich. So ging das Spiel 27:20 aus. Das ziemlich langsame Spiel hatte zwar etliche schöne Tore – vor allem Würfe aus spitzem Winkel direkt neben den Innenpfosten von einem der Meuselwitzer und die Heber des Eisenbergers Scholz – und die ein oder andere harte Aktion zu bieten, doch die technischen Mängel waren vielfach gravierend (Ball selbst auf den Fuß geworfen, Grottenpässe, beim Dribbeln gestolpert) und wie gesagt: es war langsam. Wäre das als Feldhandballspiel auf einem Fußballplatz ausgetragen worden, wäre den Handballfans, die gerne herumtrompeten „Handball ist ja viiieeeeel schneller als Fußball“ der Spruch im Halse steckengeblieben. Für die zwei mal sechs Feldspieler war der Weg von maximal 40 Metern pro Angriff aber noch halbwegs zu bewältigen. Dabei wurden sie von den gar nicht mal soooo wenigen Zuschauern leider nicht sonderlich unterstützt. Das war wie bei Buna Schkopau: da wird mit fetziger Mucke die Stimmung vorm Spiel anzuheizen versucht (bei Buna Dance-, Techno- und Rapmusik – in Meuselwitz Rap, die Ärzte und Rammstein), aber auf den Rängen bleibt es leise. Im Übrigen waren die Schiedsrichter wieder so gut, wie ich es vom thüringer Amateurhandball gewohnt bin.

Eine etwas andere und auch etwas kürzere Strecke fuhren wir dann nach dem Spiel zurück nach Zeitz.
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Statistik:
Ground Nr. 391 (ein neuer Ground; diese Saison: 60 neue)
Sportveranstaltung Nr. 954 (diese Saison: 96)
Tageskilometer: 140 (100 Bahn, 40 Fahrrad)
Saisonkilometer: 16.410 (12.120 Auto/ 2.200 öffentliche Verkehrsmittel/ 2.090 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 185

W185I: Beim „kleinen Bruder“ des MBC und: ganz wichtiger Sieg im Tie-Break!

SSV Einheit Weißenfels 71:77 BG GutsMuths Quedlinburg/ Aschersleben Tigers II
Samstag, 13. Februar 2010 - Tip-off 15.00
Oberliga Sachsen-Anhalt (6. Basketballliga, 1. Amateurdivision)
Ergebnis: 71:77 nach 40 Min. – Viertelergebnisse: 15:12, 18:24, 20:14, 18:27
Punkte: ? / Fouls: ? / 5. Foul: ?
Spielort: Sporthalle Schloßgarten (Kap. 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 30
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Schnell und kampfstark geführtes, aber fehlerbehaftetes Spiel)

VC Bad Dürrenberg/ Spergau 3:2 Wuppertal Titans
Samstag, 13. Februar 2010 - Beginn 19.30
1. Volleyballbundesliga (Profi- und Halbprofiliga)
Ergebnis: 3:2 nach 122 Min. – Sätze: 20-25, 26-24, 23-25, 25-19, 18-16
Besondere Vorkommnisse: keine
Spielort: Jahrhunderthalle Spergau (Kap. 1.200 Sitzplätze)
Zuschauer: 680 (davon 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,5/10 (Nicht gut, aber sehr spannend)
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Photos and English version:
1st Merseburg: Refraction
2nd Weißenfels: Basketball
3rd Spergau: Volleyball

Eigentlich war eine schöne Tour nach Nebra geplant: erst mal die Altstadt mit der Burg besichtigen, dann zum Fußball: 1. FC Nebra gegen TSV Leuna 1919 – aber bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schnee auf dem Platz wird panisch jedes Spiel in Sachsen-Anhalt (positive Ausnahme: Staßfurt) abgesetzt. Mal schauen, wann die Spiele nachgeholt werden: sollte sich diesmal bis in den Juli hinziehen...

Die Tour nach Weißenfels war dann aber auch O.K. – Basketball in Weißenfels ist eigentlich fest mit dem Mitteldeutschen BC, der ja mittlerweile wieder 1. Liga spielt, verbunden, doch die Meisten wissen noch, dass der MBC aus dem SSV Einheit Weißenfels hervorging. Dieser spielt weiterhin als Amateurverein auf der höchsten Landesebene. Leider ist man dort nur Vorletzter – einzig der Magdeburger SV Börde ist schwächer, das aber auch deutlich – und hat mit der Zweitvertretung des Halbprofiteams Aschersleben Tigers (in Spielgemeinschaft mit GutsMuths Quedlinburg) den Viertplatzierten zu Gast. Bizarrerweise haben die Tiger ein schwächeres Punkteverhältnis (-131 bei 8 Siegen und 7 Niederlagen!!!) als die Weißenfelser (-124, 5:10). Da haben eine 102:57 Niederlage gegen Spitzenreiter USV Halle, der die Liga dominiert (Einheit Weißenfels verlor da „nur“ 66:101), und ein 105:60 beim BBC Halle (6. von 10) zu beigetragen.

Zwischen einem Amateur-Spiel in Weißenfels und einem Spiel der darüber liegenden Regionalliga oder gar der professionellen Bundesligen, liegen Welten. SSV Einheit spielte vor gerade einmal um die 30 Zuschauern, doch viel mehr wären in diese Schulturnhalle (Baujahr ca. 1960, aber vor einigen Jahren sicherlich mal renoviert worden) nicht reingegangen. Die Halle ist für Handball etwas zu eng, für Basketball völlig ausreichend. Auf einer Längsseite befinden sich die Spieler- und Zeitnehmerbänke, die außen von je einer Zuschauerbank flankiert sind (Turnhallenbänke für je 10 Leute). Schräg hinter den Körben gab es noch einmal eine Bank auf der einen und eine Reihe Hocker auf der anderen Seite, auf der auch wir uns niederließen. Die andere Längsseite ist für Zuschauer unbenutzbar.

Das Spiel begann sehr flott, verlor jedoch nach drei Minuten erheblich an Fahrt und offenbarte amateurtypische technische Fehler. Teilweise wurde auch noch am Boden liegend um den Ball gerungen. Eine knappe Führung für Weißenfels nach dem ersten Viertel, da einer der Einheit-Spieler noch Sekunden vor dem Ende einen prima Dreipunktewurf versenkte.
Das zweite Viertel war besser, die Spieler wurden treffsicherer und vor allem die Gäste aus Quedlinburg bzw. Aschersleben zeigten nun, dass sie auch prima mit Zuspielen hinter dem Rücken und No-Look-Pass arbeiten können. Nun wurde allerdings auch mehr gestritten: ein besonders mitfiebernder Weißenfelser Fan ärgerte immer wieder Gästespieler, was einige von ihnen mit Mittelfingergeste oder frechen Antworten quittierten – und auch die Aktiven untereinander attackierten sich. Zum Seitenwechsel stand es jedenfalls 33:36.
Zum Glück blieben die Schiedsrichter bei ihrer laschen Linie: hätten sie jeden Regelverstoß gepfiffen, wäre es ein zerfahrenes und völlig zerpfiffenes Spiel geworden. Gerade im dritten und vierten Viertel wurde viel geschubst und gefoult, doch es fielen auch immer mehr Punkte. Auch starke Dreipunktewürfe wurden nun verstärkt gezeigt. Weißenfels führte übrigens mit bis zu sechs Punkten, doch ein 12:0-Run der Gäste drehte das Spiel. Von diesem Run im letzten Viertel erholten sich die Gastgeber nicht mehr, sodass es am Ende 71:77 hieß.
Auch gerade durch die Emotionen und das teilweise Ignorieren der Vorschriften zum körperlosen Spiel, aber auch wegen der dichten Atmosphäre: näher am Spielfeld geht echt nicht, da man dann selber draufstehen würde, musste man hier von einem wirklich sehenswerten und unterhaltsamen Spiel reden. Diese Basketballamateurligen kann man sich ruhig mal ab und an angucken!
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Wir fuhren mit dem letzten Tageslicht nach Bad Dürrenberg und aßen da bei einem lustigen Dönerladen in der Leipziger Straße. Schwarzer Tee gratis und dann noch eine Weile Lig TV (ein Sender, der in Sachen Werbung der asozialste Dreck ist, den ich je erlebt habe: viel schlimmer noch als auf DSF sind die andauernd eingeblendeten Werbelaufbänder und Banner, wie sonst nur auf miesen Internetseiten) mit dem Spiel Gaziantepspor gegen Beşiktaş geguckt (wir sahen das 1:0, der Endstand war 2:0) und die teils bizarren Gäste erlebt: kommt da so ein Rechtsradikaler mit Bomberjacke mit eindeutigem Aufnäher rein und bestellt ganz gesittet einen Döner...

Weiter ins benachbarte Spergau, wo nun Volleyball anstand, wobei es dort lustig war, dass wirklich jeder der mit uns bekannten Leute wie der Kartenkontrolleur oder die Dame an der Theke bemerkte, dass ich ja beim letzten Spiel, einem Mittwochsspiel, wegen meiner Arabisch-Prüfung nicht da war: Kontrolleur: „...und? Wie lief’s?“ Ich: „Ach, ganz gut... Durchschnitt war 3,1 oder so – ich habe 1,7...“ Er wieder: „Na, dann hat es sich ja gelohnt!“
Nun denn: bei diesem Samstagsspiel zur gewohnt späten Zeit war purer Abstiegskampf bzw. -krampf zu erwarten. Der 10. spielte gegen den 12. und damit Letzten der Tabelle. Was die gastierenden „Titanen“ auf ihrer Website (www.wuppertal-titans.de) betreiben, ist wohl Selbstironie: „Bei unseren Heimspielen ist großartige Stimmung! Dies zeigen die Zuschauerzahlen.” Darunter findet man die Zuschauerzahlen aufgelistet: mit maximal 635 Zuschauern (Kapazität der Bayer-Halle: 3.000) und fast immer unter 500, teilweise sogar nur 270, ist das eine der schlechtesten Zuschauerstatistiken der Liga (der VC hat mit 900 im Schnitt eine klar bessere, aber immer noch schwache Zahl). Unter „Alle Berichte rund um Heimspiele - vorher und nachher!” findet man einen einzigen Bericht: vom ersten Heimspiel der Titans nämlich. Auch die Fans haben die Lust verloren, ihre Website zu pflegen: das steckten sie schon nach Spieltag sechs auf. Aber in der Halle von Spergau waren heute immerhin zwei Gästefans zugegen, die 680 Heimfans, die – vor allem vom Stimmungsblock der „Wild Pirates“ ausgehend – teils wieder sehr soliden Support ablieferten, gegen sich hatten.

Die Mannschaft der Titans, die vom Hallensprecher mit wahrscheinlich purer Absicht andauernd „Tittaahns“ ausgesprochen worden, scheint jedoch noch nicht aufgesteckt zu haben, denn trotz teilweise fünf Punkten Rückstand drehten sie noch den ersten Satz auf einen für den VCBDS peinlichen Fünfpunkte-Sieg.
Der zweite Satz war schwach, wobei der VC BDS jetzt seinen Durchhänger überspielen konnte, indem er einfach einen starken Schlussspurt setzte. 26:24.
Der dritte Satz war auch alles andere als Spitzenvolleyball und diesmal siegten die Titans knapp, die die wenigen sehenswerten Ballwechsel, also jene, die mal über mehr als einmal hin und her hinausgingen, alle für sich entschieden.
Der vierte Satz war dann wieder etwas besser und vom VC Bad Dürrenberg/ Spergau auch der souveränste. So retteten sie sich trotz mäßiger Leistung in den packenden Tie-Break, der nach 13:11-Führung erst gewonnen und dann nach 14:15-Rückstand verloren schien, doch schließlich mit 18:16 an den VC ging.
Die angenehmste Überraschung heute war Esteban Simao aus Argentinien, also der Zuspieler, der in den ersten Saisonspielen, die ich von ihm gesehen habe, durchweg Müll spielte und jetzt mit konstanten Leistungen und teils wirklich hervorragenden Aktionen glänzte. Besonders gut heute auch der Serbe Bojan Gluvajic.
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Statistik:
Ground Nr. 390 (ein neuer Ground; diese Saison: 59 neue)
Sportveranstaltung Nr. 953 (diese Saison: 95)
Tageskilometer: 60 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 16.270 (12.120 Auto/ 2.100 öffentliche Verkehrsmittel/ 2.050 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 185

Sonntag, 7. Februar 2010

W184II: MSV Buna Schkopau mit spannendem Unentschieden gegen Askania Bernburg

Merseburger SV Buna Schkopau (Fr) 25:25 TV Askania Bernburg (Fr)
Sonntag, 7. Februar 2010 - Anwurf 14.00
Oberliga Frauen (4. Frauenhandballliga)
Ergebnis: 25:25 nach 60 Min. – Halbzeit 12:12
Tore (Namen nach Gehör von Hallensprecher): Schaaf 6, Sprotte 5, Sorge 5, Larsen 5, Thalheim 2, Thieme 1, Ritschel 1, Schimpf 1 (Buna); Baier 9, Döhring 6, Nagel 5, D. Fathin 2, Wettin 1, Klausing 1 und noch wer 1 (Askania)
Zeitstrafen: Retting 2, Thieme 2, Sorge 2, Schimpf 2 (Buna: 8 Minuten), Nagel 4 oder 6, Klausing 2, Wettin 2 und noch wer (Askania: 12 oder 14 Minuten)
Platzverweise: Nagel (?)
Spielort: Merseburger Rischmühlenhalle (Kap. 400 Sitzplätze, sonst 1.000 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 150 (ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Nicht hochklassig, aber sehr spannend und recht viel Kampf)
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Photos and English version:
http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623247596439/

Hälfte der eintrittspflichtigen Spiele = Hälfte des Preises: so zumindest bei den meisten Vereinen. Aber in Merseburg wurde von Schkopau stur 3€ verlangt, obwohl die Männer gar nicht spielten. Wegen irgendeiner schwachsinnigen Verlegung spielten also nur die Frauen – doch auch das war eigentlich Blödsinn, da die tags zuvor noch im Pokal antreten mussten. Meine Güte, die Staffelleiter im Handball müssen ja echt ein komisches Zeug rauchen…

Das Spiel begann erwartungsgemäß gut für den Gast aus Bernburg, der als Tabellenzehnter in die Merseburger Rischmühlenhalle kam, um den Tabellenvierten herauszufordern. Bis kurz vor der Pause war Bernburg in einem mittelmäßigen Spiel stets in Führung, doch in der Schlussminute glich Schkopau aus. Dieses Kunststück sollte den Schkopauerinnen, die in der Regionalpresse bisweilen als „Bunesinnen“ betitelt werden, was bei mir aber eher keine Assoziationen zum Amateurhandball hervorruft, sondern viel mehr nach einem halbwilden indonesischen Bergvolk klingt, erneut gelingen, nachdem sie in weiten Teilen der zweiten Hälfte überlegen waren, schnell mit bis zu drei Toren führten, aber nach 48. Minuten oder so dann doch etwas zurückfielen und anderthalb Minuten vor dem Ende mit 23:25 zurücklagen. Die letzte Minute reichte aber tatsächlich noch zum Ausgleich, wobei die Bernburgerinnen den Ball in der allerletzten Sekunde noch auf die Latte warfen. Die Schlussphase war übrigens zuschauertechnisch am stärksten, wenn auch sonst wie üblich tote Hose war und nur die Trommler von den Gästen halbwegs ordentlich lärmten.

Auf jeden Fall ein sehenswertes Spiel, was alle gängigen Schwächen des Frauenhandballs in den höheren und mittleren Spielklassen bot, aber extrem spannend und zudem auch recht kampfbetont war und mit einigen schönen Treffern aufwarten konnte.
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Statistik:
Ground Nr. 389 (kein neuer Ground; diese Saison: 58 neue)
Sportveranstaltung Nr. 951 (diese Saison: 93)
Tageskilometer: 10 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 16.210 (12.120 Auto/ 2.100 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.990 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 184

W184I: Zwei Ehemalige Erstligisten in einem Hervorragenden Zweitligaduell: Delitzsch Besiegt Essen!

1. SV Concordia Delitzsch 32:25 TUSEM Essen
Samstag, 6. Februar 2010 - Anwurf 18.00
2. Bundesliga Süd (2. Handballliga, Profi- und Halbprofiliga)
Ergebnis: 32:25 nach 60 Min. – Halbzeit 15:15
Tore: Hummel 8, Streitenberger 6, Baumgärtel 4, Oehlrich 4, Riehn 3, Warmuth 3, Boese 2, Meiner 2 (Delitzsch); Gerlich 7, Pöter 6, Wöss 5, Wiencek 4, Wozniak 1, Tovornik 1, Schulz 1 (Essen)
Zeitstrafen: Delitszch 8 Minuten (Oehlrich 4, Telehuz 2, Pietzsch 2); Essen 18 Minuten (Pöter 8 (6 + Disqualifikation + Bankstrafe), Gerlich 4, Trodler 2, Schütte 2, Wiencek 2)
Platzverweise: Pöter (Essen, dritte Zeitstrafe)
Spielort: Kultur- und Sportzentrum Delitzsch (Kap. 1.050, davon 762 Sitzplätze)
Zuschauer: 850 (ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Sehr spannendes und rasantes Spiel!)
Sightseeing: 6,5 (Ausgestorbenes Kaff mit tollem Barockschloss und ein paar anderen sehenswerten Bauten)
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Photos and English version:
Delitzsch Town SightsDelitzsch Defeated Essen (Handball)

Mit dem Hopperticket ging es von Merseburg aus über Halle nach Roitzsch, einem 2.500 Einwohner zählenden Ortsteil der Stadt Sandersdorf-Brehna, der ebenso langweilig, wie Sandersdorf und Brehna und zudem auch noch recht heruntergekommen ist. Diesen Ort nutzten wir auch nur als Ausgangspunkt, um nach Delitzsch weiter zu fahren. Delitzsch hat 27.000 Einwohner und eine recht sehenswerte Altstadt mit einigen Baudenkmälern aus der Barockzeit und vorangegangenen Epochen. So z.B. zwei Stadttore, ein Rathaus mit barocker Fassade, eine Kirche, zwei Kapellen und als Höhepunkt das Schloss. Von 1689 bis 1691 wurde das im 14. Jahrhundert errichtete Gebäude umgestaltet und vor allem während der Diktatur der Kulturlosen gammelte das Schloss vor sich, ehe es Anfang der 1990er renoviert werden konnte.
Samstagnachmittag ist in Delitzsch nichts los, ja nicht einmal ein Restaurant hat offen. Ganz vereinzelt hatte mal jemand seinen Laden oder Kneipe offen, so z.B. ein mittelmäßiger Dönerladen, in den wir gingen, der aber derartige Lieferengpässe hatte, dass er nicht einmal die Hälfte der auf der Karte angebotenen Speisen machen konnte. In der Hinsicht, ist Delitzsch tiefste Provinz, obwohl die Stadt Leipzig keine 20km weg liegt.
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Wir gammelten dann noch ein bisschen im Foyer der Sporthalle herum und kauften dann die in einem Klassenraum der zur Sporthalle gehörenden Schule verkauften Karten zu je 10€, was für die 2. Bundesliga ein anständiger Preis ist. Allerdings ist die Halle echt asi, da im Oberrang beinahe gar kein Platz ohne Sichtbehinderung verfügbar ist. Im Unterrang sind die Stühle meist schon für Dauerkarten vergeben, so dass ich am ehesten die wenigen Stehplätze hinter den wenigen Stühlen am Spielfeldrand gegenüber der Tribüne empfehlen kann. Dafür, dass die Halle ziemlich scheiße war und dann auch noch eine unglaublich unnötige Cheerleading-Gruppe auftrat (früher hätte man Gehopse von 5 bis 50jährigen Kindern und Frauen als „Mutter-Kind-Turnen“ bezeichnet, aber „Cheerleader“ klingt halt moderner), war die Stimmung ziemlich gut. Sprechchöre kamen zwar kaum und die meisten Zuschauer nahmen maximal mal einen Klatschrhythmus auf, jedoch rockten die Trommler gehörig die Halle. Die vielleicht 10 Trommler und die 10 direkt hinter ihnen sitzenden, machten Lärm für ein paar Hundert und unterstützten damit sehr schön ihre Mannschaft.

Der 1. SV Concordia Delitzsch, der 1910 gegründet wurde und in wenigen Tagen seine Hundertjahrfeier begeht, hat zwar schon ein bisschen Erfahrung in der 1. Bundesliga gesammelt, aber der Turn- und Sportverein Essen-Margarethenhöhe (TUSEM) hat sogar schon international gespielt und somit viel mehr Profi-Erfahrung. Aber auch viel mehr Bankrott-Erfahrung und mal wieder ziemlich wenig Geld, sodass sie auf eine junge Mannschaft ohne Söldner zurückgreifen müssen, die gegen den Abstieg spielt. Delitzsch ist klar vor ihnen platziert, aber als Neunter von 18 auch nicht gerade eine Spitzenmannschaft.
Die ganze erste Halbzeit war von der Tabellensituation aber nichts zu merken, da beide Mannschaften ein flottes, engagiertes Spiel mit vielen harten Duellen um den Ball, schnellen Tempogegenstößen und starken Würfen ablieferten. Essen sogar leicht besser und fast ununterbrochen mit bis zu drei Toren vor.
In der zweiten Halbzeit wurde nach kurzer Zeit Delitzsch besser, Essen wurde dahingegen undisziplinierter und spielte teilweise mit drei Mann in Unterzahl. Das - und ein paar Aussetzer in der Abwehr, die vom mittlerweile wirklich starken Delitzscher Angriff prima ausgenutzt wurden - ließ 10 Minuten vor dem Ende eine Trendwende mit der ersten fünf Tore Führung der Hausherren erkennen. Delitzsch siegte schließlich sogar mit sieben Toren Unterschied, also mit 32:25. Dieses Handballspiel fand auf hohem Niveau statt und hatte viele packende Szenen zu bieten und somit hat es wirklich Spaß gemacht: da gibt es kaum etwas zu kritisieren!
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Statistik:
Ground Nr. 389 (ein neuer Ground; diese Saison: 58 neue)
Sportveranstaltung Nr. 950 (diese Saison: 92)
Tageskilometer: 90 (70 Bahn, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 16.200 (12.120 Auto/ 2.100 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.980 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 184

Sonntag, 31. Januar 2010

W183I: Erst ein deutlicher, dann ein sehr knapper Erfolg für die jeweilige Heimmannschaft

TSV Leuna 1919 38:20 TSG Jahnstadt Freyburg
Samstag, 30. Januar 2010 - Anwurf 15.00
Kreisliga Süd (8. Handball-Liga/ 5. Amateurliga)
Ergebnis: 38:20 nach 60 Min. – Halbzeit 19:14
Keine Tor- und Strafenstatistik, da Schreibzeug vergessen
Spielort: Sporthalle Leuna (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 30 (ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Engagiert geführt, in der 2. Halbzeit sehr eindeutig, alles in allem wirklich unterhaltsam)

Mitteldeutscher Basketball Club (Weißenfels) 81:80 Artland Dragons (Quakenbrück)
Samstag, 30. Januar 2010 – Tip-off 19.30
1. Basketballbundesliga („BEKO-BBL“)
Ergebnis: 81:80 nach 40 Min. – Viertelergebnisse: 25:22, 17:22, 24:22, 16:14
Punkte: Kashirov 19, Khartchenkov 14, Grünheid 14, Dagunduro 13, Pilcevic 11, Bernard 9, Gamqrelize 2 (MBC); Ross 25, Fenn 16, Seggelke 12, Lee 9, Peavy 8, Bailey 5, Campbell 5 (Artland)
Fouls: Dagunduro 4, Leutloff 3, Bernard 3, Pilcevic 2, Stucki 2, Elliot 2, Grünheid 2, Khartchenkov 1, Khashirov 1, Gamqrelize 1 (MBC); Hall 3, Seggelke 3, Peavy 2, Campbell 2, Bailey 2, Ross 2, Lee 1, Fenn 1 (Artland)
Spielort: Stadthalle Weißenfels (Kap. 3.000, davon 2.300 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 2.600 (davon ca. 50 Gästefans)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Extrem eng und spannend, zudem hohes Spielniveau)

Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623194919117/ (Handball) and http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623319384504/ (Basketball)

Kurz nach 13 Uhr machte ich mich nach Leuna auf, um dort erst einmal zu gucken, ob das Testspiel zwischen Leuna und Lützen wirklich stattfindet. Fand es natürlich nicht, da Schnee auf dem Kunstrasen lag. Auf der Sportstätte der Jugend war auch nichts los, also ab zum Handball in die Sporthalle Leuna. Fünf Minuten vor dem angesetzten Anwurf war allerdings auch da nichts los. Also den Hallenwart gefragt und der sagt mir, dass das Spiel wegen einem Faustballturnier um eine Stunde nach hinten verlegt wurde, zu dem allerdings eine Mannschaft weniger als angesetzt erschien, weswegen Faustball schon kurz nach eins zu Ende war und das Handballspiel eigentlich auch schon um 14 Uhr hätte angepfiffen werden können. Na gut, dann halt noch ein bisschen durch Leuna geradelt und Fotos gemacht, ehe das Spiel dann endlich anfing.

Kaum 30 Zuschauer, aber immerhin wurde ganz gut mitgegangen beim Spiel. Das Aufeinandertreffen verlief anfangs anders als gedacht, da die Gäste – aus der schönen Weinstadt an der Unstrut, die für eine der größten Burgen Deutschlands, die Neuenburg und den Turnvater Friedlich Ludwig Jahn bekannt ist, jedoch derzeit Tabellenletzter mit nur einem Sieg aus neun Spielen – gegen den TSV Leuna, die sich einen Zweikampf um den Aufstieg und den ersten Tabellenplatz mit dem Weißenfelser HV III liefern, andauernd in Führung lagen. Bis zur Mitte der ersten Hälfte führten die Jahnstädter mit manchmal sogar drei Toren, ehe Leuna sechs Treffer hinter einander erzielte. Bis zur Pause hatten sie die Führung auf fünf Tore ausgebaut.
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Was die Schiris in der Pause gemacht haben, will ich gar nicht wissen. Jedenfalls brachten sie nach dem Seitenwechsel beide Seiten mit konfusem Gepfeife gegen sich auf. Sich aufzuregen war zwar nicht wirklich nötig, da das Ergebnis bald deutlich werden sollte – Leuna brauchte zwar sieben Minute, ehe sie einmal trafen, während Freyburg kurz nach der Pause schon einmal ein Tor erzielten, doch die Führung war bis zur 45. Minute richtig ausgebaut worden – aber nach einer eigentlich fehlerfreien Leistung in Hälfte eins ist der Absturz der Schiedsrichterleistung wirklich erwähnenswert: dauernd waren die zwei sich uneinig (wenn der Schiri und die Schiririn ein Ehepaar sind, würde es passen) und brachten dann solche Knaller, wie nach einem Freyburger Stürmerfoul: die Frau, die allerdings sonst noch inkompetenter war, pfeift völlig richtig Stürmerfoul, ein Freyburger beschwert sich kurz und sachlich, der zweite Schiri gibt völlig unsinnig für Abwehr durch den Kreis Freiwurf (kein Siebenmeter) für Freyburg und zwei Minuten wegen Meckern gegen die gleiche Mannschaft.

Gut, dass das Spiel so eindeutig war. Freyburg kam halt eben nicht an gegen die Leunaer, die zum einen den klar besseren Torwart hatten (was die beiden Freyburger hielten, war fast nichts, während der Abteilungsleiter gut 50 Minuten auf der Platte eine prima Figur machte, was bei seinem unvorteilhaften Körperbau echt nicht selbstverständlich ist), zum anderen auch die treffsicheren Schützen: Teilweise wurden richtig schöne Tore mit Sprung in den Kreis und Knaller in den Winkel nach schnellem Tempogegenstoß erzielt. Also wirklich schön, was Leuna da bot! 38:20 auch in der Höhe in Ordnung!

* * * * * * * * * * * * * * *

Kurz nach Hause und dann mit dem Zug weiter nach Weißenfels. Dort trafen der 10. und der 8. der 16 Mannschaften starken 1. Basketballbundesliga aufeinander. Das Spiel war erwartungsgemäß ausgeglichen, wobei der MBC den besseren Start erwischte. Quakenbrück, eine Stadt in Niedersachsen mit kaum 13.000 Einwohnern – also noch weniger als Weißenfels – deren seltsamer Namen wohl eher etwas mit wackelnden Stegen zu tun hat („wackeln“ oder „zittern“ ist in einigen germanischen Sprachen ähnlich wie im Englischen „Quaker“ (Quäker)) und nicht mit Fröschen, glich aber immer wieder aus. Nach dem ersten Viertel war Weißenfels mit dreien vor. Das zweite Viertel dann das beste der Gäste, die mit unheimlich sicheren Dreipunktewürfen die Führung übernahmen. Im dritten Viertel steigerte sich noch einmal der MBC, ehe die Gäste im Schlussviertel die Entscheidung an sich zu reißen schienen: bis zu neun Punkte vor, doch der MBC drehte mit dem Glück, was ihnen im ganzen Spiel immer wieder gefehlt hat (jetzt kurz vor dem Ende saßen eben die Würfe und sprangen nicht nach drei mal auf dem Ring herumgehüpft wieder heraus), das Spiel. 14 Sekunden vor der Schlusssirene saß ein Treffer zum 81:80. Dann noch ein Nervenspiel von beiden Seiten. Eine vergeben Chance für Quakenbrück, doch Ballbesitz. Eine unübersichtliche Situation, schon Jubel auf dem Feld und den Rängen, doch noch eine Sekunde zu spielen. Time-out Quakenbrück. Die Spieler sind bereit weiterzuspielen. Time-out MBC: Gelächter und wieder alle runter von der Platte. Die Spieler nahmen wieder Aufstellung zum Einwurf. Spielerwechsel MBC. Endlich der Einwurf. Dann ein Block weit vorm Korb! Vorbei mit 81:80! Nicht das beste Basketballspiel, was ich bisher gesehen habe, aber das spannendste! Die Spielqualität war aber auch wirklich hoch!

Sehr hoch auch die Qualität des Supports. Das „Rudel“ ist mittlerweile stimmungsmäßig besser als so manche so genannte Ultragruppe von so manchem Verein in den Fußball-Bundesligen. Von den gar nicht mal so wenigen Gästen war nichts zu hören außer ab und an leisen und einförmiges Geklatsche und Getröte. Vor allem in der Schlussphase zog auch mal die Halle mit und verursachte erstaunlichen Lärm. So klang es vor ein paar Jahren auch noch in der Handballbundesliga. Respekt, was die MBC-Fans und auch ein paar wenige andere deutsche Basketballfanszenen für ausdauernden und lauten Support auf die Beine stellen!

So viel zum Sport an diesem Wochenende. Am Sonntag schaute ich mit lieber das Finale das Africa Cups im Fernsehen an, anstatt zum Handball nach Spergau zu fahren.
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Statistik:
Ground Nr. 388 (kein neuer Ground; diese Saison: 57 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 948 und 949 (diese Saison: 91)
Tageskilometer: 50 (30 Bahn, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 16.110 (12.120 Auto/ 2.030 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.960 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 183

Sonntag, 24. Januar 2010

W182II: Sonntach frühs um 9 in Halle-Neustadt.

SV Halle 13:16 Wasserfreunde Spandau 04 II
Sonntag, 24. Januar 2010 - Anschwimmen 9.00
2. Bundesliga (Staffel Ost)
Ergebnis: 13:16 nach 32 Min. (Viertelstände: 2:5, 2:4, 3:4, 6:3)
Tore: Beck 4, Waldhelm 4, Weniger 1, Gaudig 1, Rzesnitzeck 1, Sachadae 1, Lippold 1 (SVH); Streber 2, Balaban 1, weitere mir nicht bekannt (Spandau II)
Spielort: Schwimmhalle Neustadt (Gesamtkapazität: 200, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 20 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gut!)
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Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623275837614/

Unter der in zwei Achtergruppen eingeteilten 16er-Liga „DWL (Deutsche Wasserball Liga)“, die international Mittelmaß ist, klafft eine große Lücke. Besonders die Ost-Gruppe der 2. Bundesliga (es gibt außerdem noch Nord, Süd und West) konnte man letzte Saison nur noch als Farce bezeichnen. Die klar besten Teams waren die zweiten Mannschaften der drei bekannten Bundesligisten Wasserfreunde Spandau, SG Neukölln und die hinter dem SSV Plauen platzierten Wasserballern des SC Magdeburg. Halle profitierte als Tabellenletzter mit nur drei Siegen und einem Unentschieden bei 18 Spielen nur von finanziellen Problemen anderer Teams. Der Unterbau unter der 2. Bundesliga ist gar nicht konkurrenzfähig.

Problematisch auch die Spielstättenfrage für den SVH: die verschimmelte Schwimmhalle Robert-Koch-Straße (hinter dem schönen Leichtathletikstadion in der Nähe des noch schöneren Kurt-Wabbel-Stadions des Halleschen FC) wird derzeit oder demnächst abgerissen. Mindestens bis der Neubau steht, wird die bis vor einigen Jahren stets genutzte Schwimmhalle Neustadt, die zumindest Innen stark saniert worden sein muss, als Heimspielstätte dienen. Diese Schwimmhalle befindet sich inmitten der Neustädter Plattenbautristesse unweit der Sportanlagen im Bildungszentrum (Stadion im BIZ: FC Halle-Neustadt, Motoballplatz: MBC 70/90, Sporthalle im BIZ: Einheit Halle (Handball)). Außen fallen die getönte Verglasung, die schöne Spiegelungen der gegenüberliegenden Plattenbauten zulässt, und die Mosaike auf, Innen gibt es ein 50-Meter-Becken und auf einer der Längsseiten eine knapp drei Meter über dem Beckenrand angebrachte Tribünenkonstruktion mit einer Sitzreihe (glatte, neue Holzbänke) und einer Stehreihe. So können bis zu 200 Zuschauer zugucken.

Diese Saison ist es besser, da die zweiten Mannschaften der Berliner Vereine bisher nicht so überzeugen konnten und schon nach fünf Spieltagen fast so viele Niederlagen wie in der Vorsaison nach 18 hatten. An diesem Sonntagmorgen hieß es dann 7. gegen 6. von 10. Halle hatte am Vorabend noch überraschend gegen Neukölln II 14:11 gewonnen, jetzt trafen sie auf die anderen Berliner: Spandau II. Bis zur fünften Minute war es ein ausgeglichenes Spiel, in dem Halle zwei Mal führte, doch danach zeigte Spandau seine Stärke und Halle offenbarte Schwächen in Abschluss, Verteidigung und vor allem Spielgeschwindigkeit. Man konnte nie von einem schwachen Spiel reden, da immer mindestens eine Seite ein gutes Spiel ablieferte, doch was Halle im zweiten Viertel ablieferte war schwach und auch die Torerfolgstaktik im dritten Spielabschnitt war eine echte Offenbarung: einer schwimmt kurz vorm gegnerischen Tor herum und wartet nur darauf, einen langen Ball zu bekommen. Da Spandau erfreulich offensiv war, gelang es auch ein paar Mal, so zu Torerfolgen zu kommen. Im letzten Spielabschnitt machte Halle noch mal richtig Druck und erzielte auch mal mit ernstzunehmenden Spielzügen sechs Treffer, die am Ende jedoch nicht reichen sollten. Spandau zwar im Schlussviertel nicht mehr überzeugend, aber immer noch halbwegs gut drauf.

Leider waren auch diesmal nur knapp 20 Zuschauer in die Sporthalle gekommen. Einige Wasserballanalphabeten belappten dann regelmäßig die Schiedsrichter, die allerdings auch immer wieder sehr fragwürdige Entscheidungen trafen, die dann auch noch stets zuungunsten der spielerisch ohnehin unterlegenen Hallenser ausfielen, was ich den Fans normalerweise nicht vorwerfen würde; aber wenn man zu 75% am Meckern ist und nur zu 25% am Applaudieren nach Toren, dann ist das einfach nur lächerlich. Man kann auch mal mit Sprechchören anfeuern: die Akustik in einer solchen Schwimmhalle ist schließlich richtig stark! Trotz allem muss man sagen, dass die Leistung des SV Halle – sie haben schließlich zu einem insgesamt guten Spiel beigetragen, auch wenn sie völlig verdient verloren haben – wieder Hoffnung macht. Die letzten drei Spielzeiten habe ich nicht ein Spiel auf diesem Niveau vom SVH gesehen!
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Statistik:
Ground Nr. 388 (ein neuer Ground; diese Saison: 57 neue)
Sportveranstaltung Nr. 947 (diese Saison: 89)
Tageskilometer: 40 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 16.060 (12.120 Auto/ 2.000 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.940 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 182

Samstag, 23. Januar 2010

W182I: Sportart Nr. 41; Kegeln.

SV Geiseltal Mücheln 5856:5661 SV Leipzig 1910
Samstag, 23. Januar 2010 - Beginn 13.00
1. Bundesliga Classic Kegeln 200 Wurf
Ergebnis: 5856:5661 (2043:1970, 1939:1839, 1874:1852)
Punkte: Fritsche 1029, Fechner 1014, Kühn 1003, Stollberg 989, Klein 936, Chilcott 885 (Mücheln); Zimmer 986, Hermann 984, Rudolf 962, Jordan 936, Hartmann 903, Lorenz 890 (Leipzig)
Spielort: Kegelsporthalle Eptinger Rain Mücheln (Kap. 90 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 25 (5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 3,0/10 (Lieber selber Kegeln als dabei zugucken)

Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623144934515/

In Mücheln, der Kleinstadt mit etwas mehr als 9.000 Einwohnern im Geiseltal mit seinen ausgedehnten Tagebauseen südwestlich von Halle, hat das Kegeln eine lange Tradition und wird auch recht erfolgreich betrieben. Kegeln hat ohnehin eine echt lange Geschichte, da die Anfänge dieser Sportart bzw. ihrer Vorläufer irgendwo um 3.500 v. Chr. in Ägypten liegen, aber auch die Germanen später ein ähnliches Spiel betrieben. Sportkegeln in Deutschland gibt es ja auch schon seit über 100 Jahren und ist auch in Sachsen-Anhalt sehr erfolgreich: in der 120er Wurf Bundesliga gewann Anhalt Zerbst die letzten drei Meisterschaften in Serie.

Der 13. Spieltag steht an und Mücheln ist aktuell im Mittelfeld mit einer ausgeglichenen Bilanz mit sechs Siegen und sechs Niederlagen. Mücheln hat in fünf Heimspielen fünf Siege geholt und in sieben Auswärtsspielen nur den einen übrigen Sieg. Somit sind sie klar favorisiert gegen den SV Leipzig 1910, die nur drei Heimsiege auf der Habenseite haben und nur Drittletzter in der 10 Mannschaften umfassenden Liga sind. Tabellenführer ist übrigens Stolzer Kranz Walldorf (eine Kleinstadt in Baden).

Wer zum Kegeln geht braucht Ausdauer. Für 2,50€ bekam man knapp fünf Stunden Präzisionssport geboten. Im Gegensatz zu Glücksspielen wie Skat oder Poker, die aber irgendwie trotzdem als „Sport“ bezeichnet werden, bewegen sich die Spieler wenigstens ein bisschen, doch das oftmals hohe Alter der Spieler lässt erahnen, dass es mit Bewegung nicht weit her ist: eben nur der fünf Meter lange Weg zwischen Anfang und Ende der Anlaufbahn. Allerdings sollte man bedenken, dass diese Bewegung mit der recht schweren Kugel eine beachtliche Belastung ist: denn jeder Spieler führt etwa anderthalb Stunden ohne große Pausen 200 Mal diese Bewegung aus. 200 Mal wirft jeder Spieler die Kugel auf die neun Kegel – und da wir sechs Spieler pro Team haben, die in drei Durchgängen jeweils zwei gegen zwei mit drei Bahnwechseln (jeweils 50 Wurf für jeden) gegeneinander antreten, rollen die Kugeln 2.400 Mal. Maximal könnten also – würde jeder Spieler in jedem Versuch alle Neune wirft - 21.600 Punkte erzielt werden. Auf beide Teams verteilt also 10.800 zu 10.800 Holz. Das ist aber eigentlich unmöglich, sodass man ab 6.000 Holz von einem sehr guten Wert spricht.

Natürlich ist die Essenz des Sports mitnichten die Bewegung, sondern die Treffsicherheit bzw. Geschicklichkeit (ähnlich wie beim Schießen, Dart oder Billard). Es ist ja gar nicht mal so leicht, die Neunergruppe am Ende der Bahn zu treffen, doch wenn man die Mehrheit der Kegel weggeballert haben sollte, passiert es nicht selten, dass ein vereinzelter Kegel oder zwei bis drei mehr oder weniger deutlich auseinander stehende Spielgeräte stehen geblieben sind. Hier ist dann das lange Wurftraining und viel Geschick gefragt.

Trotzdem bleibt natürlich meine Begeisterung für diese Sportart (mittlerweile ist es die 41. Sportart, die ich mir angeschaut habe) in Grenzen. Selber Spielen ist das eine (locker ein paar Stunden mit Freunden die Kegel umsemmeln ist bei jedem Schulausflug oder anderer Feierlichkeiten stets gut angekommen) aber zuschauen ist weit weniger interessant, sodass Kegeln in der Gruppe der Sportarten wie Tischtennis und Badminton anzusiedeln ist. Denn als Außenstehender kann man überhaupt nicht stimmungsmäßig mitgehen – wenn auch im Gegensatz zu den albernen Tischtennis- oder Badminton-Spielern, die aus ihrem Ball-mit-dem-Schläger-Umherhauen eine Wissenschaft machen, bei dir sie auf jedes Räuspern auf den Zuschauerrängen mit „Ruhe bitte!“ reagieren, beim Kegeln lautes Klatschen oder Rufen erlaubt sind: vor allem die Spieler feuern sich selbst mit kurzen Sprechchören, die mit Klatschen unterstützt werden, an. Aber in diesem Punkt unterscheiden sich die Präzisions- und Netzballspiel-Sportler ohnehin erstaunlich. Anfeuerungsverbot mag bei Billard noch verständlich sein, doch Experimente mit Amateursportlern sprechen z.B. gegen das Lärm-Verbot beim Tennis. Ich habe auch oft genug Badminton gespielt, um sagen zu können, dass Zurufe eine positive Wirkung haben bei diesem Spiel. Aber beim Dart hingegen darf ja zumindest in England krakeelt werden wie besoffen.

Nun gut: so viel also zu meinen Eindrücken von dieser traditionsreichen Sportart. Bei diesem Wettkampf siegte erwartungsgemäß Mücheln mit 5856 Holz, was 195 Holz unterschied bedeutete.

Statistik:
Ground Nr. 387 (ein neuer Ground; diese Saison: 56 neue)
Sportveranstaltung Nr. 946 (diese Saison: 88)
Tageskilometer: 50 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 16.020 (12.120 Auto/ 2.000 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.900 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 182

Sonntag, 17. Januar 2010

W181II: So richtig eng wurde es dann doch nicht mehr; Buna gewinnt gegen Wolfen II mit 28-24

Merseburger SV Buna Schkopau 28:24 HSG Wolfen 2000 II
Sonntag, 17. Januar 2010 - Anwurf 14.00
Verbandsliga Sachsen-Anhalt, Staffel Süd (5. Handball-Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 28:24 nach 60 Min. – Halbzeit: 19:7
Tore (nach Gehör vom Sprecher übernommen): Gast 7, Müller 7, Renner 4, Werther 3, Kern 2, Grohmann 2, Weißfeldt 2, Robitsch 1 (Buna); Hermann 5, Adam 5, Henke 4, Krackert 4, Minto 2, Backes 2, Schürhoff 2 (HSG)
Zeitstrafen: MSV 10 Minuten; HSG 10 Minuten
Platzverweise: keine
Spielort: Rischmühlenhalle Merseburg (Kap. 400, sonst 1.000 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 60 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Gut)
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Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623104563261/detail/

Merseburgs Nachbargemeinde Schkopau ist eigentlich ein kleines Dorf, dass man nur wegen seiner 11.000 Einwohner als Kleinstadt klassifizieren kann, wobei diese Einwohnerzahl nur durch die sage und schreibe mindestens 27 weiteren Ortsteile kommen. In Schkopau befinden sich die nicht unbekannten Buna-Werke, die dem Verein den Namen geben. Der Gegner stammt aus einer noch hässlicheren Stadt als Schkopau – Schkopau hat ja wenigstens ein ganz schönes Schloss – nämlich Wolfen. Die 1. Mannschaft der HSG ist auf dem Weg von der drittklassigen halbprofessionellen Oberliga in die höchste Amateurliga, die Oberliga also, die 2. Männermannschaft steht in der 2. Amateurliga als 10. immerhin besser als Buna da, die nur Rang 12 von 14 belegen.

Für 3€ durfte man dann neben Bier saufenden Dummschwätzern aus Spergau platz nehmen – weiß gar nicht warum die Spaste bei dem Spiel waren, die anderen Fans unbeteiligter Mannschaften waren wenigstens ruhig, wenn auch in der Mehrzahl, denn Schkopau-Fans gibt es fast keine – und ein erstaunlich gutes Spiel erleben. Zuerst legte Wolfen ein bisschen vor, doch die Gastgeber zeigten bis zur Pause ein starkes Spiel. So gut habe ich sie noch nie gesehen – bei den sonstigen Leistungen aber auch kein Kunststück. Wolfen mit einer katastrophalen Chancenverwertung, die bis zum Abpfiff anhalten sollte. Ab der 40. dann die Entscheidung absehbar, da Schkopau in Gegensatz zu den Schiedsrichtern, die teilweise völlig sinnfrei Zeitstrafen verteilten, souverän agierte. MSV Buna spielte erst in den letzten 10 Minuten den üblichen Schrott, was den Gästen noch einmal Auftrieb geben sollte – aber richtig knapp wurde es nicht mehr. Ein verdienter Sieg mit vier Toren Unterschied für den Merseburger SV Buna Schkopau, der über weite Strecken des Spiels mit starken Toren bis hin zu Drehwürfen und ordentlichem Kampfgeist auf allen Positionen überzeugte.
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Statistik:
Ground Nr. 386 (kein neuer Ground; diese Saison: 55 neue)
Sportveranstaltung Nr. 945 (diese Saison: 87)
Tageskilometer: 10 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 15.970 (12.120 Auto/ 2.000 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.850 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 181

W181I: Der erste Heimsieg der Saison für den VCBDS – davor: ein enttäuschendes Handballspiel in Braunsbedra

SG Saaletal Reichardtswerben/ Prittitz II 24:28 VfB Bad Lauchstädt
Samstag, 16. Januar 2010 - Anwurf 16.00
Bezirksliga Sachsen-Anhalt Süd (6. Handball-Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 24:28 nach 60 Min. – Halbzeit: 15:13
Torschützen: sind mir unbekannt
Zeitstrafen: Saaletal 10 Minuten; VfB 10 Minuten
Platzverweise: Nr. 10 Bad Lauchstädt (21. Minute, 3. Zweiminutenstrafe)
Spielort: Geiseltalhalle St. Barbara Braunsbedra (Kap. 350 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 2,5/10 (Ziemlich Schwach)

VC Bad Dürrenberg/ Spergau 3:0 Moerser SC
Samstag, 16. Januar 2010 - Beginn 19.30
1. Volleyballbundesliga (Profi- und Halbprofiliga)
Ergebnis: 3:0 nach 89 Min. – Sätze: 28:26, 25:20, 30:28
Besondere Vorkommnisse: keine
Spielort: Jahrhunderthalle Spergau (Kap. 1.200 Sitzplätze)
Zuschauer: 862 (davon ca. 8 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Wirklich Gutklassig)
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Photos and English version: Handball in Braunsbedra and Volleyball in Spergau

Die SG Saaletal ist die Spielgemeinschaft, die sich vorher auf die Vereine SKV Prittitz und Frisch Auf Reichardtswerben aufteilte, mehrerer kleiner Orte unter 3.000 Einwohnern im Saaletal zwischen Weißenfels und Merseburg. Meist wird in Plotha-Plennschütz gespielt, doch auch die wenig sehenswerte Geiseltalhalle St. Barbara (die Schutzheilige der Bergarbeiter: eine Ikone aus Stein hängt an der Mauer links vom Eingang) in Braunsbedra – hinter dem stinklangweiligen Stadion, das vor allem wegen dem alljährlich dort stattfindenden Kreispokalfinalspiel des Saalekreises (früher Merseburg-Querfurt) bekannt ist – wird von diesem Verein mit immerhin vier Männer und mehrerer Frauen- und Jugendmannschaften genutzt. So auch diesmal, wobei nur die II. und die I. Männer in Aktion traten.

Wir traten dann aber auch nur bei den II. Männern in Aktion, da am Abend noch mal Volleyball geguckt werden wollte. Außer uns waren dann immerhin noch so 60 Zuschauer in der Halle, die allerdings eine erschreckende Langeweile ausstrahlten. Man muss ihnen aber auch zugutehalten, dass man bei einem derart schwachen Spiel wie zwischen dem Tabellenletzten (11.) und dem 6. auch nicht so enorme Anfeuerungen loslassen muss. Dass, was auf der Platte ablief, war größtenteils wirklich nicht einer Bezirksligapartie würdig. Die thüringer Kreisklasse in der Vorwoche war technisch und spielerisch klar besser und läuferisch ebenbürtig. Das Spiel in Braunsbedra stand dann allerdings zwischenzeitlich wegen der dünnen Personaldecke der Gäste (waren wohl viele Spieler krank oder anderweitig verhindert) auf der Kippe. Zumindest nach der lächerlichen roten Karte gegen den 10er von Bad Lauchstädt. Aber in der Pause wechselte sich der Trainer ein und ein weiterer Spieler erreichte die Halle. In der ersten Halbzeit war der Tabellenletzte, der von neun Spielen nur eines gewinnen konnte, die bessere Mannschaft. In der zweiten Hälfte jedoch wendete sich das Blatt: die SG Saaletal II brauchte ganze zehn Minuten, ehe sie ihr erstes Tor in Halbzeit zwei erzielten. Ab der 42. führte dann der Gast aus der Goethestadt nur noch. Sie hielten dies bis zum Ende mit der viel schwächeren Personaldecke durch. Respekt dafür und für den 24:28-Sieg.
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Normalerweise nehmen wir die Räder für eine läppische 16km-Distanz wie Merseburg – Braunsbedra, doch die scheiß Gemeinden räumen ja kaum die Straßen. Also waren wir erst mit dem Bus, der seine Kurvenschneiderei unfallfrei hinbekam, unterwegs und stiegen dann, zurück in Merseburg, erst wieder auf das Fahrrad um. Weiter nach Spergau. Auf dem Weg dahin war dann wenigstens ab Leuna geräumt. Andere Orte kriegen ja in der Hinsicht nie den Arsch hoch.

Beim VC BDS gab es ja letzte Woche einen peinlichen Ausfall, da die Halle völlig unsinnig wegen Schnee gesperrt war. Ob das dem verletzungsgeschwächten VC jetzt recht kam oder nicht, ist mir in dem Fall egal. Wettbewerbsverzerrung heiße ich da nicht gut – egal ob zugunsten oder zuungunsten der Sachsen-Anhalter. Jetzt war die Schneelast zwar immer noch nicht geringer, aber auch die blödesten Aktionisten hielten Ruhe, sodass gegen Moers aus der 106.000-Einwohner-Stadt am Rande des hässlichen Ruhrpotts gespielt werden konnte. Moers mit zwei Minuspunkten mehr und zwei Satzpunkten schlechter als der VC BDS. Beide Mannschaften in der Pflicht zu siegen, da die Gäste den letzten und der Gastgeber den drittletzten Platz belegten. Die Zuschauerzahl nicht ganz so hoch wie zu Spitzenspielen, die Stimmung jedoch so solide wie immer. Auch der Hallensprecher gut drauf wie immer, das Büffet wie immer und die VIP-Tribüne mir Getränken überschüttet und verklebt wie immer. Manche lernen es halt einfach nicht – oder erst dann, wenn mal das Glas aus der Hand über die Brüstung und einem darunter stehenden Balljungen auf den Kopf fällt.

Was nicht wie immer bzw. nicht wie immer in der letzten Zeit war, war das Spiel. Nur zu Anfang mit Fehlern durchsetzt und zuungunsten des Gastgebers verlaufend, nahm es schnell an Qualität zu und wendete sich zugunsten des VCBDS. Die Moerser führten allerdings bis zu ihrem ersten Satzball konstant, doch die Schlussphase des ersten Spielabschnitts gehörte dem VC.
Den zweiten Satz dominierten sie dann klar, wenn auch Moers nie ganz chancenlos war.
Der dritte Satz sollte der letzte sein, wenn es auch lange Zeit mal wieder nicht danach aussah, als ob die sogenannten Piraten zum Erfolg kommen würden. Diesmal lagen sie sogar in der Verlängerung hinten und schafften aber 30 zu 28 Punkte.
Der Sieg war – wenn auch drei höchst zweifelhafte Entscheidungen gegen die Gäste entschieden worden – verdient. Die schönsten Ballwechsel holten zwar stets die Moerser, aber schon allein dafür, dass sie jede Szene anzweifelten, als ob sie hemmungslos verschoben werden würden, haben sie das Pech, zwei Sätze in der Verlängerung verloren zu haben, verdient.

Die Gäste waren sichtlich niedergeschlagen, wobei deren Fans schon im ersten Satz aufgegeben zuhaben schienen. Bei Moers dürften also so langsam die Lichter ausgehen und für Liga 2 geplant werden.
Die Pressekonferenz der „Pirates“ nach dem Spiel war also erfreulich locker und lustig gestaltet. Die Volleyballer hatten ja auch genug Grund zum Feiern gehabt. Der erste Heimsieg in dieser Saison und das erste gute Spiel, das ich seit Monaten von ihnen gesehen habe!
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Statistik:
Ground Nr. 386 (ein neuer Ground; diese Saison: 55 neue)
Sportveranstaltung Nr. 944 (diese Saison: 86)
Tageskilometer: 50 (30 Bus, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 15.960 (12.120 Auto/ 2.000 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.840 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 181

Montag, 11. Januar 2010

W180III: Bei sachsen-anhaltischer Unwetterpanik fährt man halt zu den thüringer Handballern.

SV Aufbau Altenburg III 29:24 SV Teichwolframsdorf
Samstag, 9. Januar 2010 - Anwurf 14.00
Verbandsliga Thüringen Ost, Staffel A – Vorrunde (7. Handball-Liga, 4. und unterste Amateurliga)
Ergebnis: 29:24 nach 60 Min. – Halbzeit: 15:13
Tore (Namen nach Gehör von Stadionsprecher übernommen; bestimmt etliche Fehler): Moosdorf 10, Peine 6, Kersten 4, Weber 3, Bachmann 2, Wage 2, Keller 1, Hoffmann 1 (Altenburg); J. Sailer 7, T. Seifert 6, R. Seifert 3, Parsemann 3, Winkler 2, R. Lange 2, Bär 1 (SVT)
Zeitstrafen: Aufbau 8 Minuten (Moosdorf 2, Weber 2, Keller 2, Wege 2); SVT 12 Minuten (Bär 4, Winkler 4, Feller 2, Arndt 2)
Platzverweise: keine
Spielort: Sporthalle Goldener Pflug (Kap. 900, davon 750 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 45 (keine Gästefans?)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Für unterste Amateurklasse enorm!)

SV Aufbau Altenburg 27:50 Erzgebirgischer HV Aue
Samstag, 9. Januar 2010 - Anwurf 18.00
Testspiel Landesliga Ost gegen 2. Bundesliga Süd (5. Handball-Liga, 2. Amateurliga gegen 2. Profiliga)
Ergebnis: 27:50 nach 60 Min. – Halbzeit: 10:24
Tore: O. Schörnig 7, Melzer 4, F. Schörnig 3, Lutz 3, Abad 2, Heinrich 2, Dietze 2, Wernig 1, Haffner 1, Kohl 1, Vogel 1 (Aufbau); Berthold 14, Vysely 10, Agnarsson 8, Meinhardt 7, Wittig 7, Uematsu 3, Schäfer 1 (EHV Aue)
Zeitstrafen: Aufbau 0 Minuten (-); Aue 8 Minuten (Schäfer 4, Berthold 4)
Platzverweise: keine
Spielort: Sporthalle Goldener Pflug (Kap. 900, davon 750 Sitzplätze)
Zuschauer: mind. 250 (davon mind. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Typisches Amateure vs. Profis-Testspiel, aber eins der sehr unterhaltsamen Sorte)
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Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623064987221/detail/

Eigentlich war schon alles auf Handball in Staßfurt fokussiert; nicht nur der Spieltermin rausgesucht, sondern auch die Umwege auf der Route rausgesucht, mit Anja beim Spiel verabredet, Hallendaten rausgesucht und nicht zuletzt auch das Sachsen-Anhalt-Ticket gekauft – aber dann sagen diese Schwachköpfe vom HVSA den ganzen Spielbetrieb wegen einer vagen Unwettervorhersage mit angeblich starken Schneefällen ab. Bescheuert wie mein Landkreis und die von ihm umschlossene Stadt Halle sind, ließen sie sogar Bundesligavolleyball ausfallen. Ich verliere hier mal keine weiteren Worte zu diesem hirnverbrannten Schwachfug, außer: unsere Hallen im Landkreis sind echt total marode und es wurde Baupfusch wie in Bad Reichenhall betrieben, stimmt’s, Herr Landrat?! Also wurde das teure Sachsen-Anhalt-Ticket zum Fahren in ein Bundesland, was sich nicht bei jeder Schneeverwehung in die Hose macht, genutzt: Thüringen. Vor einer Woche noch ein Feldfußballspiel, was so nirgendwo in Sachsen-Anhalt ausgetragen worden wäre, jetzt zwei Handballspiele. In Thüringen wurden nur völlig vereinzelt alte Hallen gesperrt und nicht der Spielbetrieb lahm gelegt. So geht das – Thüringer Verbände machen’s halt mal wieder vor!

Per Zug: Merseburg – Halle – Leipzig – Altenburg. Und sogar ohne Verspätungen! Nach einer kleinen Runde durch die sehenswerte, aber in vielen Teilen heruntergekommene Skatstadt mit 36.000 Einwohnern, gingen wir bei einem billigen Thailänder gut essen und liefen durch den Knöcheltiefen Schneematsch zur Sporthalle Goldener Pflug. Dort wurden zwar auch wegen verschneiter Anfahrtswege für Gästemannschaften nicht alle Spiele ausgetragen, aber doch drei von fünf angesetzten. Zuerst das Spiel zwischen dem SV Aufbau Altenburg III (3. von 7) gegen den SV Teichwolframsdorf (2. von 7 und nur zwei Punkte besser). Der letztgenannte Verein kommt aus einem Ort mit 2.500 Einwohnern, der zwischen Gera und Zwickau liegt und direkt an Sachsen grenzt. Die beiden Teams mit ihrem sehr hohen Altersschnitt zeigten wirklich guten Handball. Dafür, dass das die unterste Spielklasse sein sollte, war das Spiel enorm gut! Altenburg hatte zwar immer die Nase vorn, doch die Gäste steckten nie auf, teilten gut aus und erzielten auch etliche, teils wirklich starke Treffer. Der beste Treffer wurde jedoch mit dem Rücken zum Tor stehend von einem Altenburger erzielt. Trotz schönem Match gab es keine nennenswerte Stimmung. Nur ab und an dumme Zwischenrufe von so einem Vogel hinter mir.
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Dann liefen wir noch einmal durch die verschneite Stadt und guckten uns die alten Häuser an, ehe wir 17 Uhr erneut in die Halle gingen. Die Schlafmütze von Kassenwart war immer noch nicht da – freundlicherweise bezahlten wir nach. 5€ für ein Freundschaftsspiel eines Fünftligisten gegen einen renommierten Zweitligisten ist auch in Ordnung. Das Catering nach dem Spiel mit schwammigen Brötchen und zwei Stunden lang gezogener Bockwurst war es nicht. Ebenso scheiße wie das Essen auch der Gästeanhang, der mal wieder meine Abneigung gegen das Bergarbeiterkaff Aue bestätigte. Nur dumme und primitive Bemerkungen von angetrunkenen Schachtscheißern. Die Heimfans leider viel zu still. Nur ab und an ihre Klatschfächer (die scheinen jetzt Milliardenfach in Deutschland hergestellt zu werden!) bewegt und schöne Szenen mit Applaus quittiert. Das gefiel auch dem guten und angenehmen Hallensprecher nicht besonders.
Das Spiel selbst war recht gelungen, wenn auch natürlich der Profiverein, der relativ viele ausländische Spieler im Aufgebot hat, klar dominierte. Mit Kempa und Rückhandwurf sollte es zwar nicht klappen, aber mit Zimmern, Kontern und aus spitzem Winkel aufs Tor drehen schon. Doch auch die Altenburger machten viel und blieben sogar ohne Zeitstrafen. Teilweise stellten auch sie ihre Spielqualität unter Beweis, was nicht damit zu tun hatte, dass Aue sie absichtlich entfalten ließ. Vor allem die Schörnigs zeigten sich sehr talentiert.

Der Rückweg verlief ebenso lässig wie der Hinweg.

Am nächsten Tag konnte ich aufgrund einer Uni-Veranstaltung leider nicht den Aufstieg der Leunaer Hallenhockeymannschaft miterleben, die in Köthen mit 60 Fans (insgesamt 250 Zuschauer) die Halle rockten und von 3:1 auf 3:8 innerhalb von 20 Minuten aufdrehten. Am Ende gewann Leuna 4:9, was den sofortigen Wiederaufstieg in die höchste Hallenhockeyspielklasse bedeutete, in der sie nächste Saison nun ihre zweite Spielzeit verbringen werden. Herzlichen Glückwunsch an die TSV Leuna Hockeyauswahl!!!

Statistik:
Ground Nr. 385 (ein neuer Ground; diese Saison: 54 neue)
Sportveranstaltung Nr. 942 (diese Saison: 84)
Tageskilometer: 190 (Eisenbahn)
Saisonkilometer: 15.910 (12.120 Auto/ 1.970 öffentliche Verkehrsmittel/ 1.820 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 180

W180II: 1. Leipzig, 2. Halle und dann lange nichts

ESC Saale Bulls 04 Halle 2:4 EHC Blue Lions Leipzig
Freitag, 8. Januar 2010 - Anbully 20.00
Regionalliga Ost (4. Eishockeyliga, 2. Halbprofiliga)
Ergebnis: 2:4 nach 60 Min. – Drittelstände: 0:1, 1:2, 1:1
Tore: 15. 0-1 Schmid (Unterzahl), 23. 1-1 Schubert, 30. 1-2 Schmid, 36. 1-3 Lehmann, 43. 2-3 Kasperczyk (Überzahl), 52. 2-4 Bartell
Strafminuten: Bulls 14 (Fadrny 4, Schubert 2, Hruby 2, Schmitz 2, Burian 2, (?) 2), Lions 18 (Schmid 4, Bartel 4, Hoffmann 2, Witting 2, Müller 2, Mikesz 2)
Spielort: Eissporthalle Halle (Kap. ca. 3.500, davon ca. 1.300 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 3.200 (davon ca. 500 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (ging so)
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Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623188818874/

Das ewig junge Duell dieser beiden wohl größten Eishockey-Rivalen in Ostdeutschland und dem Halbprofi-Bereich – je nachdem, wie flüssig diese beiden Teams gerade sind, findet es entweder in der Oberliga (3. Ebene) oder der Regionalliga statt – stand mal wieder an. Meistens ist es ein wahres Derby, da die Spieler noch viel rücksichtsloser spielen als sonst in dieser undisziplinierten Liga und die Zuschauer auch in Massen strömen und gerne unter Beweis stellen, dass es im Eishockey nach Fußball die ernstzunehmendsten deutschen Fanszenen gibt. Als Derby kann man diese Partie auch bezeichnen, da nicht nur die Atmosphäre stark ist, sondern auch die geographische Nähe (20km) gegeben ist.

Mittlerweile sind die Blauen Löwen wohl als GmbH von der Fortuna Leipzig ausgegliedert, aber zum Ost-Leipziger Club besteht natürlich noch eine Verbindung in der Jugendarbeit. Die Fußballer von Fortuna spielen auch so undiszipliniert Fußball, wie die Eishockeyspieler der Blue Lions Eishockey spielen, was ja in der Hinsicht passend ist. Nur finanziell stehen sie besser da: Amateurfußball ist aber auch einfacher zu schultern als Halbprofi-Eishockey, wobei bei letzterem trotzdem nicht zu erklären ist, warum man mehrfach in wenigen Jahren Konkurs anmelden muss – aber das kennt man ja in Leipzig…

Beide Teams machen übrigens die Liga unter sich aus: Leipzig mit klarem Vorteil, da 12 Punkte mehr aber mit ein paar Spielen mehr, die Jonsdorfer Falken als 3. dann schon mit 18 Punkten Rückstand aber mehreren Spielen mehr schon draußen aus dem Aufstiegsgeschäft. Von Spitzenspiel und Derby war im Fanbereich nicht so viel zu spüren diesmal. Keine Choreos, kaum Fahnen und kein Feuerwerk außer den Standard-Wunderkerzen. Und das sah auch schon eindrucksvoller aus, in Halle. Aber akustisch ging da von beiden Seiten was – und das sollte die ganzen 60 Minuten über mit Abstrichen (Durchhänger bei den Heimfans) so gehen. Wer von den Zuschauern auf den Traversen stand, der war zumeist laut am Anfeuern oder Pöbeln.

Im ersten Drittel spielten beide Teams eigentlich ein recht flottes Eishockey. Mehr braucht man in der Liga wirklich nicht zu erwarten. Das einzige, was verbesserungswürdig war, war das Powerplay der Bulls: unglaublich, wie man solche Fehlpässe in Überzahl produzieren kann, die dann auch prompt zum einzigen Gegentreffer in diesem ungewohnt fairen Drittel führte.
Im zweiten Drittel glichen die Bulls aus und sahen danach phasenweise keinen Stich mehr. Zwei Torwartfehler später, die allerdings auch durch die überlegenen Leipziger Stürmer geschickt herausgefordert wurden, stand es dann auch schon 1:3. Ein weiteres Tor der Leipziger wurde zwischendurch fragwürdigerweise aberkannt.
Dasselbe passierte den Bulls dann im dritten Spielabschnitt, als ein Treffer von Kasperczyk, der wirklich Klasse den Puck aus der Luft angelte, wegen hohen Stocks aberkannt wurde. Jedoch verkürzten die Bulls nur kurz darauf zum 2:3 durch denselben Spieler. Der Pole war allerdings nur im dritten Drittel wirklich gut und die Leipziger nach wie vor die bessere Mannschaft, die sie seit der 15. Minute auch stets waren. Das 2:4 war nur eine Frage der Zeit und stellte die Entscheidung dar.

Schade, dass Leipzig die Liga so dominiert. Abgeschlagen dahinter dann die Saale Bulls als zweitbeste Mannschaft, wiederum unangefochten vor den ganzen mehr zum Amateurbereich tendierenden Mannschaften wie Jonsdorf, Niesky (Highlight bei denen: das offene Eisstadion) und Chemnitz.
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Statistik:
Ground Nr. 384 (kein neuer Ground; diese Saison: 53 neue)
Sportveranstaltung Nr. 940 (diese Saison: 82)
Tageskilometer: 40 (Straßenbahn und Eisenbahn)
Saisonkilometer: 15.720 (12.120 Auto/ 1.820 Fahrrad/ 1.780 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 180

Mittwoch, 6. Januar 2010

W180I: Zwischenrunde Hallenkreismeisterschaft

Zwischenrunde der Hallenkreismeisterschaft Saalekreis
Mittwoch, 6. Januar 2010 - Beginn 10.00
Teilnehmer aus Landesliga, Landesklasse und Kreisoberliga (7., 8. und 9. Liga, also 2. bis 4. Amateurliga)
Qualifiziert für die Finalrunde: VfB IMO Merseburg und SV 1946 Barnstädt
Spielort: Rischmühlenhalle Merseburg (Kap. 1.000 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 200 (davon mindestens 40 Leuna-Fans)
Unterhaltungswert: 2,5/10 (Wenigstens hat das Turnier keinen Eintritt gekostet… Einzelbewertungen der Spiele im Durchschnitt 3,5/10 => 1 Minuspunkt für mangelnde Stimmung und allgemeine Spielqualität)

Meine Turnier-Statistik:
Toreschnitt: 4,1 Tore pro Spiel (Tore insgesamt: 41)
Torreichstes Spiel: LSG Ostrau 3-5 VfB IMO Merseburg
Torärmstes Spiel: SV Barnstädt 1-1 LSG Ostrau
Anzahl Strafen: 4 Strafminuten (jeweils für Leuna: Hammerschmidt 2 Minuten, Schulze 2 Minuten nach Roter Karte), 1 Platzverweis (Leuna: Schulze), 1 Trainer-Ausschluss (SV Braunsbedra II)
Bestes Spiel: LSG Ostrau 2-1 SV Braunsbedra (6,0/10 = Ordentliche Spielqualität und sehr spannend)
Schlechtestes Spiel: VfB IMO Merseburg 3:0 TSV Leuna 1919 (0,5/10 = IMO macht mal wieder nur so viel wie nötig in einem sehr langweiligen Spiel gegen lustlose Leunaer)

Die Gesamttabelle der Gruppe:
1. VfB IMO Merseburg 15:4, 12 (Landesliga, Qualifiziert)
2. SV 1946 Barnstädt 7:5, 7 (Kreisoberliga, Qualifiziert)
3. LSG Ostrau 9:10, 4 (Kreisoberliga)
4. SV Braunsbedra II 5:11, 3 (Kreisoberliga)
5. TSV Leuna 1919 5:11, 1 (Landesklasse)

Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623153448078/

Wie immer spielten in der Zwischenrunde fünf Mannschaften in vier Gruppen in einer Einfachrunde mit Spielen zu je 1x12 Minuten um die insgesamt acht Plätze der Finalrunde am 10. Januar. Die nominell wohl stärkste Gruppe war die Gruppe B, die in der Merseburger Rischmühlenhalle von 10 bis 12.30 in Aktion war. Dort standen sich der TSV Leuna 1919, der VfB IMO Merseburg, der SV Braunsbedra II (zu diesen drei Mannschaften findet sich
mehr in diesem Bericht), die LSG 1967 Ostrau (1.200 Einwohner, ein Wasserschloss und viele klassische Straßennamen wie Karl-Marx-Straße und Leninplatz, nach der Hinrunde Platz 3 in der Kreisoberliga und mit zwei Punkten Rückstand auf den Tabellenführer echte Aufstiegschancen) und der SV 1946 Barnstädt (ebenfalls Kreisoberliga, dort Platz 6 mit keinen echten Aufstiegschancen mehr, der Ort hat 1.100 Einwohner und eine sehenswerte Dorfkirche).

Wie gewohnt wird im Folgenden jedes Spiel einzeln abgehandelt.

TSV Leuna 3:3 LSG Ostrau
Spiel 1, Bewertung 6,0/10
Das erste Spiel war wenigstens gleich das zweitbeste des Turniers. Leuna war über weite Strecken spielbestimmend, doch Ostrau zeigte immer wieder, dass der ehemalige Saalkreis echt guten Amateurfußball zu bieten hat. Deshalb ist die Punkteteilung in einem ganz guten und allgemein sehr unterhaltenden Spiel auch gerecht. Beide Mannschaften erzielten übrigens noch je ein irreguläres und deshalb aberkanntes Tor: Leuna hätte beinahe die Entscheidung zum 4:2 gemacht, aber der Angriff von Kevin Degner auf den Torwart war einfach zu hart – und zuvor klaute sich Ostrau selbst ein Tor: das kommt halt davon, wenn man bei jedem Spielen des Balles mit der Schulter dem Gegner gleich Handspiel vorwirft; da pfeift der Schiri halt auf Zuruf ab und der ins Tor geschossene Ball wird nicht gezählt.
Tore: 0-1 Backhaus, 1-1 Hammerschmidt, 1-2 Löwe, 2-2 Degner, 3-2 Lorber, 3-3 Löwe.

SV Braunsbedra II 1:4 VfB IMO Merseburg
Spiel 2, Bewertung 4,0/10
Hier zeigte IMO, dass die junge Mannschaft aus A-Jugend, zweite Mannschaft und erste Mannschaft Fußball spielen kann. Aber natürlich zogen sie nicht einmal die Hälfte der 12 Minuten richtig durch, sonst hätten sie die völlig überforderten Braunsbedraer – die waren so viel besser bei ihrem Sieg beim Mitternachtspokal: die müssen viele Spieler an die ersten Mannschaft abgegeben haben! – deutlich höher besiegt.
Tore: 0:1 Kühne, 1:1 (?), 1:2 Schlorf, 1:3 Kühne, 1:4 Luther.

TSV Leuna 1:2 SV Barnstädt
Spiel 3, Bewertung 1,0/10
Die erste indiskutable Leistung: schlechte Pässe, keine Technik, keine Konsequenz im Abschluss. Barnstädt siegte, obwohl sie noch schlechter waren, durch ein billiges Tor in Überzahl.
Tore: 1-0 Michael Schulze, 1-1 (?), 1-2 Eckhardt (Überzahl)
Strafen: 2 Minuten Hammerschmidt (Foul)

LSG Ostrau 2:1 SV Braunsbedra II
Spiel 4, Bewertung: 6,0/10
Das beste Spiel des Turniers ließ den Ärger über das Spiel davor etwas abklingen. Aber was Ostrau für Chancen versemmelt hat! Und dann drei Mal an den Pfosten und einmal an die Latte geschossen! Hätten sie diese Leistung im letzten Spiel noch mal gezeigt, wären sie verdient weiter gekommen. SV Braunsbedra II konnte man nach diesem Spiel genauso abschreiben wie Leuna. Im Übrigen: 6-1 wäre ein verdientes Resultat gewesen; dieser Ein-Tor-Sieg verzerrte die Situation auf dem Spielfeld völlig.
Tore: 1-0 Löwe, 2-0 Backhaus, 2-1 (?)

VfB IMO Merseburg 3:0 SV Barnstädt
Spiel 5, Bewertung 3,0/10
Eine langweilige Nummer der IMO, die ihre technische Überlegenheit voll ausnutzte gegen unbedarfte Kicker aus Barnstädt.
Tore: 1-0 Luther, 2-0 Luther, 3-0 Günther

SV Braunsbedra II 3:1 TSV Leuna
Spiel 6, Bewertung 1,0/10
Kaum ein Pass landete beim Teamkameraden, Schüsse fast immer unplatziert... Wie konnten da vier Tore fallen?! Eigentlich hätte ich hier 0,0/10 Punkten gegeben, aber einen Zusatzpunkt muss ich doch geben für diese lustige Aktion: ganz normales, leichtes Foulspiel vor der Wechselbank der Braunsbedraer vom jungen Schulze – der endlich von der IMO zurückgekehrt ist – und der Trainer des SVB II schmeißt Schulze den Ball auf den Oberkörper. Schulze weißt den Trainer dann ein bisschen zurecht, was eine Rudelbildung hervorruft und in Platzverweisen für Michael Schulze und den Braunsbedraer Trainer endet.
Tore: 1-0 Feist, 2-0 Emmerich, 2-1 Dreßler, 3-1 (weiß nicht wer, Überzahl)
Platzverweise: Michael Schulze (+ 2 Minuten), Trainer SVB II (Dass es hier keine zwei Minuten Hinausstellungen für einen Feldspieler bei Platzverweisen gegen Trainer und Co. gibt, finde ich übrigens bescheuert: ist doch bei Basketball, Handball usw. auch so!)

LSG Ostrau 3:5 VfB IMO Merseburg
Spiel 7, Bewertung 5,0/10
Die ersten Minuten wurden von der IMO diktiert. Wieder zeigte der VfB seine fußballerischen Qualitäten, aber wieder ließen sie sich nach bequemer Führung (diesmal sogar vier Tore, da Ostrau mit ihrer dünnen Spielerdecke logischerweise nicht auf hohem Niveau durchspielen konnte) zurückfallen. Die zwei Klassen tiefer spielende Landsportgemeinschaft holte folgerichtig auf. Am Ende reichte es aber leider nicht.
Tore: 0-1 (?), 0-2 Luther, 0-3 Luther, 0-4 Günther, 1-4, 2-4 Backhaus, 2-5 Schärf (?), 3-5 Krieger

SV Barnstädt 4:0 SV Braunsbedra II
Spiel 8, Bewertung: 5,5/10
Das einzige gute Spiel der Barnstädter: sie nahmen die zweite Mannschaft des SVB, die spielerisch schlechter als Leuna war, jedoch von der Lustlosigkeit Letzterer profitierte, auseinander.
1:0 Werner, 2:0 (?), 3:0 (??), 4:0 Heller

VfB IMO Merseburg 3:0 TSV Leuna 1919
Spiel 9, Bewertung: 0,5/10
IMO machte so viel wie nötig, Leuna spielte völlig lustlos.
Tore: 1-0 Schlorf, 2-0 und 3-0 Günther

SV Barnstädt 1:1 LSG Ostrau
Spiel 10, Bewertung: 2,0/10
Zum Abschluss noch eine müde Nummer: bei Ostrau war die Luft draußen und Barnstädt schaffte somit den glücklichen Punktgewinn der zum ebenso glücklichen Weiterkommen reichte.
Tore: 1-0 Eckhardt, 1-1 (?)
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Zusammenfassendes Fazit:
Barnstädt spielte schwach und Braunsbedra unter aller Sau. Ostrau war leider nicht konstant genug, aber da sie nur mit sechs Spielern (4 Feldspieler, 1 Torwart + 1 Wechselspieler) angereist waren, muss man ihnen noch den meisten Respekt zollen.

Fußballerisch klar am besten war der VfB IMO Merseburg – jedoch müssen sie sich den Kritikpunkt gefallen lassen, dass sie kaum auch nur die Hälfte der Spielzeit etwas gezeigt haben. Wenn sie was gezeigt haben, war dies aber sehr sehenswert.

Nur: attraktiver und unterhaltsamer Fußball ist was anderes: nämlich das, was der TSV Leuna 1919 meistens spielt. Meistens. Also fast immer, wenn sie draußen die reguläre Saison spielen oder in Spergau beim Hallenturnier sind. Aber für die Fans des TSV ist es ärgerlich, wenn man den eisglatten Weg zur Rischmühlenhalle nimmt und dann eine schwache Leistung der ganzen Mannschaft sieht. Dieses Hallenkreismeisterschafts-Turnier darf man jedoch auch nicht überbewerten: wichtig ist der Ligaspielbetrieb in der Landesklasse – und nicht das Hallen-Pille-Palle – das sei hier mal ausdrücklich klargestellt!

Statistik:
Ground Nr. 384 (kein neuer Ground; diese Saison: 53 neue)
Sportveranstaltung Nr. 939 (diese Saison: 81)
Tageskilometer: 10 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 15.680 (12.120 Auto/ 1.820 Fahrrad/ 1.740 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46 (Feldfußball, Hallenfußballspiele zählen nicht mit)
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 180

Montag, 4. Januar 2010

W179IV: Das tierische Duell in der DEL geht an die Eisbären

Eisbären Berlin 6:3 Krefeld Pinguine
Sonntag, 3. Januar 2010 - Anbully 14.30
Deutsche Eishockey Liga (DEL, 1. Profi-Eishockeyliga)
Ergebnis: 6:3 nach 60 Min. – Drittelstände: 1:1, 3:1, 2:1
Tore: 1:0 05:16 Busch, 1:1 09:42 Rourke, 1:2 23:33 Endraß, 2:2 25:39 Roach, 3:2 26:37 Busch, 4:2 38:18 Ustorf „Hooligan“, 5:2 42:02 Degon, (eigentlich Eigentor von Krefeld), 6:2 55:14 Rankel, 6:3 59:18 Vasiljevs
Strafminuten: Eisbären 12 (Weiß 4, Braun 2, Felski 2, Roach 2, Rankel 2), Pinguine 14 (Hager 6, Stephens 4, Verwey 2, Rourke 2)
Spielort: O2-World (Kap. 14.200, davon 13.200 Sitzplätze)
Zuschauer: 13.800 (davon ca. 200 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gut und Kurzweilig)
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Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623014372083/

An diesem 36. Spieltag der Deutschen Eishockey Liga gab es ein Duell zwischen Nord- und Südpol, zwischen Eisbären und Pinguinen, also zwischen Berlin und Krefeld. Die Bundeshauptstadt mit ihren 3 Millionen Einwohnern und Zehntausenden Eishockeyfans begrüßte die Gäste aus der 230.000-Einwohner-Stadt in Nordrhein-Westfalen, die für dieses hässliche Bundesland sogar noch eine attraktive Stadt ist. Während die Eisbären seit 2004 das dominierende Team der DEL und auch dieses Jahr wieder unangefochtener Tabellenführer sind, kann man beim derzeitigen 12. von 15, Krefeld, kaum solche Höhenflüge – tja, Pinguine sind halt zu doof zum Fliegen… - verbuchen.

Ganz so langsam wie die Pinguine am Südpol rutschten die Gästespieler dann aber doch nicht übers Feld. Bis zur 25. Minute waren die Gäste sogar phasenweise die bessere Mannschaft. Vor allem die ersten Minuten des zweiten Drittels – im ersten Drittel hieß es leistungsgerecht 1:1 – wurden von den Berliner Eisbären verschlafen. Dann aber legten die Eisbären richtig zu und zeigten plötzlich, warum sie die Tabelle so klar anführen. Nach 4:2 vor dem letzten Drittel legten sie noch einen Doppelschlag im finalen Spielabschnitt nach. Abschließend traf zwar noch Krefeld, was von den Heimfans mit höhnischen „jetzt geht’s los“-Sprechchören bedacht wurde, aber da nur noch eine halbe Minute zu spielen war, ging das Spiel logischerweise 6:3 aus. Es war ein kurzweiliges Match, für das man auch gerne die Karten für 18€ (als Student ermäßigt nur 12,50€ - das ist untere bis mittlere Preisklasse) bezahlt hat – vor allem, wenn man die Qualität der Halle, der Atmosphäre und des Sports mit Handball oder Basketball beim SC Magdeburg oder ALBA Berlin vergleicht.

Stimmungsmäßig war es in der riesigen O2-World, die allerdings alles andere als eine dieser fürchterlichen 0815-Bauten, die seit 10 Jahren von jedem Dorffußball- oder -Handball-Verein errichtet werden, ist – für eine nach der Jahrtausendwende errichtete Sportanlage ist sie sogar sehr sehenswert mit vielen architektonischen Details wie Säulen und Deckenspiegeln und extrem steilen Rängen – wirklich gut. Hauptsächlich gingen die Fans zwar hinter dem Tor ab – dort gibt es sogar Stehplätze, wenn es in dieser eindrucksvollen Halle ein Eishockeyspiel gibt – aber der große Rest der Halle unterstützte die Anfeuerungen wenigstens mit ihren „Applausverstärkern“. Die offizielle Show drum herum auch ganz gelungen: kleines Feuerwerk – 10 Bengalos in der Fankurven wären aber auch gut gewesen – und offenes Feuer beim Einlauf und trotz Lichteffekte und Abdunkelung, war die Hallenbeleuchtung innerhalb weniger Sekunden wieder auf gut 100% der Leuchtkraft.

Die Bahnfahrerei nach Berlin und zurück verlief erstaunlich gut. Teuer genug war sie ja trotz Schönes-Wochenend-Ticket, dass vom Namen her nur blanker Hohn ist – will man wirklich das Wochenende über unterwegs sein, braucht man zwei, da diese Tickets nur für einen Tag gelten und verglichen mit den Preisen vor 10 Jahren, wo man 30DM (15€) für zwei Tage gezahlt hat, sind die heute zu entrichtenden 38€ (für zwei Tage also 76€) echt asi – und länger als mit dem Auto hat’s auch gedauert. Aber keine Anschlüsse verpasst, viel Zeit für Hausaufgaben im Zug und auch das Essen am Berliner Ostbahnhof war völlig in Ordnung.
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Statistik:
Ground Nr. 384 (ein neuer Ground; diese Saison: 53 neue)
Sportveranstaltung Nr. 938 (diese Saison: 80)
Tageskilometer: 500 (Bahn)
Saisonkilometer: 15.670 (12.120 Auto/ 1.810 Fahrrad/ 1.740 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 179

W179III: Der erste Groundpunkt im Jahr 2010 bzw. das erste Fußballspiel im Schnee seit vier Jahren

SV Pfiffelbach 4:1 SV 1951 Gaberndorf
Samstag, 2. Januar 2010 - Anstoßzeit 14.20
Kreisliga Weimarer Land (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 4:1 nach 92 Min. (46/46) - Halbzeit 2:1
Tore: 1-0 23. Zeunert, 1-1 28. Meier, 2-1 33. Kummer, 3-1 50. Phillip (Foulelfmeter), 4-1 90. Zeunert
Verwarnungen: Nr. 10, 23, 4 (alle Gaberndorf)
Platzverweise: keine
Spielort: Waldsportplatz Pfiffelbach (Kap. 1.200 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 60 (ca. 5 Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (Gerade für ein Spiel auf Schnee wirklich gut)

Photos and English version: CLICK HERE FOR SOME WINTER FOOTBALL IMPRESSIONS!

Dass ich das noch erleben darf: ich dachte nach vier Spielzeiten infolge reihenweise Ausfälle zwischen November und März wegen geringfügiger Regenmengen und vereinzelten Schneeflocken in solchen Gegenden wie Saalekreis, Halle oder Leipzig, würde ich nie wieder ein Fußballspiel in Deutschland auf Schnee sehen – aber das Weimarer Land hatte ich bis dieser Saison halt noch nicht auf der Rechnung. Während man in Merseburg bei einem
solchen Platz (er war nicht einmal vereist) Spiele absagt, wurde in Weimar bei 10cm Schnee gespielt. Daran sollten sich mal die Vollpfosten von der Stadt Leipzig, die bei jeder Schneeflocke die Anlagen sperren oder diese Flachzangen in Halle, die schon bei leichtem Regen massenhaft Spiele absagen und nicht zuletzt auch unser Kreisfachidiotenverband im Saalekreis (siehe Link in diesem Abschnitt) ein Beispiel nehmen!

Freilich ging aber auch dieser, zugegebenermaßen recht gewagt terminierter Spieltag kurz nach Neujahr nicht ohne Ärger ab. Nur zwei der vier Samstagsspiele fanden statt (in Leipzig wäre aber jedes einzelne Spiel drei Tage und in Halle drei Minuten vor Anpfiff abgesetzt worden) und was sich laut einem Offiziellen von der SPU Ettersburg/ Großobringen, der aus Langeweile nach Pfiffelbach weiterfuhr, in Ettersburg abspielte, war ein Skandal: drei Stunden vorm Spiel heißt es „Es wird gespielt“ und 30 Minuten vor Anpfiff sagt dieser Schwachkopf von Schiri das Spiel ab, obwohl sich beide Mannschaften warm machen wollten. Die Brötchen und andere Lebensmittel, die für die teils schon anwesenden Zuschauer vorbereitet worden, kann man jetzt kiloweise wegschmeißen, Strom für die Kneipe hat man auch vergeudet, die Gastmannschaft hatte Reisekosten für nichts und Ettersburg soll jetzt auch noch Verlegungsgebühr bezahlen. Der Pfeifenheini findet sich jetzt wahrscheinlich auch noch intelligent.

Wir hatten jedenfalls Glück und mussten die Option MBC gegen Tübingen (Basketball in Weißenfels) nicht nutzen. Das mittlerweile 6,50€ teure Hopperticket (mal sehen, wann das Ding 10€ und das Sachsen-Anhalt-Ticket 50€ kostet, pro Fahrrad 5€ Aufpreis und für die Toilettenbenutzung im Zug 1€ Gebühr fällig werden) wurde gekauft und nach Aussteigen in Bad Sulza fuhren wir 22 Kilometer über hervorragend geräumte und gestreute Straßen bis Pfiffelbach. Über den Weimarer Winterdienst und die Straßenmeisterei Apolda hätte der MDR mal was bringen müssen! Aber da senden die einen lobhudelnden Beitrag über den unfähigen Magdeburger Winterräumdienst! Na ja. Pfiffelbach ist ein 600-Einwohner-Dorf ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten, aber immerhin einem größeren alljährlichen Fest und einem – allerdings recht teuren – Hotel.
Auf dem idyllischen und mit 10 Schnee bedeckten Waldsportplatz standen sich heute in der Kreisliga Weimar der 4. (9 Punkte Rückstand auf 2. Aufstiegsplatz, 1 Spiel weniger) SV Pfiffelbach und der 14. (Punktgleich mit 1. Abstiegsplatz) SV 1951 Gaberndorf gegenüber. Die Mannschaftsaufstellungen und noch mehr finden sich unter http://www.svpfiffelbach.de/

Das Spiel fing deutlich später als geplant an und Pfiffelbach zeigte sich bald als die überlegene Mannschaft. Nach mehreren vergebenen Chancen – auch die Gäste feuerten ein paar Schüsse aufs Tor ab – erzielte Pfiffelbach die Führung aus Nahdistanz. Kurz darauf jedoch der Ausgleich mit einem toll aus spitzem Winkel ins lange Eck geschnippelten Schuss. Wieder dauerte es nicht lange, bis der Ball im Netz zappelte: jetzt die erneute Führung für Pfiffelbach mit einem weiteren Schuss aus Nahdistanz.
Zur Pause, die natürlich für Roster essen genutzt wurde, in einem gerade für die schwierigen Platzverhältnisse richtig guten Spiel also 2:1 für Pfiffelbach. Die Hausherren legten vor ab und an rein rufenden und bei Toren lautstark jubelnden 60 Zuschauern gleich nach der Pause nach: ein berechtigter Foulelfmeter wurde sicher verwandelt. Das Spiel wurde schwächer, doch Gaberndorf stärker. Aber sie bekamen keine ihrer erspielten und erkämpften Möglichkeiten im Tor der Pfiffelbacher unter. In der Schlussminute setzte Pfiffelbach nach einem letzten Sturmlauf sogar noch einen drauf: 4-1.

Nach diesem gelungenen Spiel ging es dank dem Winterdienst ohne Probleme – sieht man mal von der Kälte ab: teilweise bekam man nach 15km Radfahren schon Durchblutungsstörungen in den Fingerspitzen – wieder nach Bad Sulza zurück, wo wir noch locker den 17.41-Zug via Merseburg nach Halle schafften. Nach einmal: Respekt an beide Mannschaften, dass sie ein doch sehr ansehnliches Spiel auf schwer bespielbarem Platz ablieferten!
Statistik:
Ground Nr. 383 (ein neuer Ground; diese Saison: 52 neue)
Sportveranstaltung Nr. 937 (diese Saison: 79)
Tageskilometer: 140 (90 Bahn, 50 Fahrrad)
Saisonkilometer: 15.170 (12.120 Auto/ 1.810 Fahrrad/ 1.240 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 179

Freitag, 1. Januar 2010

Sylvester und Neujahr

Diesmal war's zum Jahreswechsel recht lahm in Merseburg: kein großes Feuerwerk, weniger und kürzere private Feuerwerksaktionen - auch ich habe weniger Zeit aufgewendet und weniger Zeug abgefackelt - als die Jahre zuvor, relativ wenige Leute unterwegs, keine brennenden Barrikaden und auch beim Neujahrslauf sollen weniger Teilnehmer denn je gewesen sein. Bei letztgenannter Veranstaltung war ich diesmal auch nicht, also nur ein paar Bilder vom Feuerwerk kurz vor bzw. kurz nach Mitternacht.
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