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Montag, 16. Juli 2012

W311III: Motoball und Mittelalterliche Bauwerke in Niedersachsen

MSC Pattensen von 1928 6:2 SV Bergfried Leverkusen
Datum: Sonntag, 15. Juli 2012 – Anstoß: 15.15
Wettbewerb: 1. Motoball-Bundesliga, Staffel Nord
Ergebnis: 6:2 nach 80 Min. (4x20 Min.) Viertelergebnisse: 2-0, 2-2, 2-0, 0-0
Tore: 1-0 3. Jan Berner, 2-0 12. Tobias Hahnenberg, 2-1 23. Pascal Loskandt, 2-2 26. Oliver Sinn, 3-2 32. Tobias Hahnenberg, 4-2 38. Tobias Hahnenberg (Foulelfmeter, Wdh.), 5-2 49. Michel Liebethal, 6-2 53. Michel Liebethal
Grüne Karten (2 Minuten): Jan Berner (Pattensen)
Gelbe Karten (5 Minuten): keine
Platzverweise: keine
Spielort: sogenannte „Sonnengeld Arena“ (Kap. 1.500, davon 150 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 400 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr gutes Spiel mit Favoritensturz und erstaunlicher Fairness)
IMG_3219 Photos with English Commentary:
a) Motorcycle Football: Pattensen defeat SVB Leverkusen

Das erste Motoballspiel seit Oktober letzten Jahres, das wir sehen – und dann gleich so ein gutes wie schon lange nicht mehr und außerdem auch ein erstaunlich faires! Aber eigentlich wollten wir ja ehrlich gesagt lieber das Mecklenburg-Vorpommern Derby zwischen Jarmen und Malchin sehen, doch die Hirnamputierten legten das kurzfristig einen Tag nach vorne. Auf der Kackwebsite von Malchin stand das gar nicht erst, aber zum Glück hab ich Samstagabend rechtzeitig auf die Bundesligawebsite geguckt. Pattensen war aber der sportlich bessere Ersatz zu einem einseitigen 8:0 von Jarmen über Malchin. Schließlich spielten hier der Dritte und der Erste gegeneinander, was sogar mit einer Niederlage des Favoriten endete.

Auf dem Verbundpflasterplatz des Motorsportclubs Pattensen, der zwei kleine Tribünen – eine dreireihige Stehtribüne und eine zweireihige, auf einen Graswall gesetzte, Metallgerüsttribüne mit roten Schalsitzen – und einen mit Graffiti gestalteten Blechzaun vorweisen kann, gingen die Hausherren früh in Führung. Mitte des ersten Viertels bauten sie den Vorsprung sogar auf zwei Treffer aus.

Besonders gut und auch torreich war das Spiel im zweiten Viertel, wobei Leverkusen erst mit zwei erfolgreichen Angriffen scheinbar eine Wende im Spiel herbeiführte, doch dann noch vor dem Seitenwechsel einen erneuten Doppelschlag hinnehmen musste. Der zweite, also insgesamt vierte Treffer war natürlich besonders ärgerlich: Der berechtigte Foulelfmeter wurde vom starken Leverkusener Torwart - der in Sachen Flugeinlagen, Ballsicherheit und Abwehren allerdings sogar noch zurückstand hinter seinem Pattensener Gegenüber! - über die Latte gelenkt, doch dieser hatte sich zu früh bewegt und der Strafstoß musste wiederholt werden. Ein toller Schuss unters Tordach folgte!

Nach dem Seitenwechsel zog Pattensen davon: 6-2 durch zwei klasse Treffer. Leverkusen hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen. Für so eine hervorragende Leistung war übrigens sehr wenig los auf den gar nicht so schlecht besuchten Rängen. Erstaunlich war auch, wie fair Leverkusen die Klatsche hinnahm. Die habe ich bei anderen Spielen immer als ziemlich nervige und arrogante Meckerfritzen erlebt. Das hat sich wohl gebessert. Es gibt ja auch Teams, die sich entwickeln können. Nicht so übrigens der MBC Halle, der schon wieder eine Erwähnung im Programmheft der Pattensener fand, da er an einem vorherigen Spieltag in Pattensen zum x-ten Mal asozial bei einem Auswärtsspiel auftrat. Diesmal Tätlichkeiten gegen Gegenspieler mit Verletzungsfolge. Also Schlägereien oder zumindest einzelne Tätlichkeiten und diverse Unsportlichkeiten sind ja beim Motoball „dank“ einer nicht funktionierenden Sportgerichtsbarkeit – würde die so funktionieren wie bei normalen Sportarten (Fußball, Handball, Basketball etc.) wären schon nach drei Spieltagen 30% der Bundesligaspieler wochenlang gesperrt... – Gang und Gebe, aber so wie Halle sind nun doch die wenigsten Teams drauf. Man hat zwar heute wieder gesehen, dass die Idioten, die sich über die angeblich so „pöbelhaften“ Fußballfans das Maul zerreißen, noch nie beim Motorsport (und schon gar nicht Motorradsportarten wie Motocross und Motoball) gewesen sein können, doch mit dem vernünftigen Auftreten und der wirklich hervorragenden spielerischen Leistung haben beide Teams echt Werbung für Motoball gemacht!
IMG_3152 Heute besichtigten wir natürlich auch noch ein paar Sehenswürdigkeiten: Vor dem Spiel liefen wir eine ganze Weile durch die fast menschenleere Altstadt von Hildesheim, die mit einem Marktplatz, der von ganz fantastischen Fachwerkbauten flankiert ist und mehreren sehenswerten Kirche – darunter auch einem Dom – aufwarten kann. Der Rest von Hildesheim ist eine hässliche Betonwüste, doch die Fachwerk- und Kirchenbauten entschädigen für alles! Nach dem Motoballspiel guckten wir noch die Marienburg bei Nordstemmen, ein hervorragendes und nicht zu kitschiges Beispiel für Historismus nach mittelalterlichem Vorbild, von außen an und gingen auch in den sehr eindrucksvollen Innenhof. Wir fuhren über den Harzrand zurück und nutzten das noch um die zwei Kleinstädte Osterode (nette Fachwerkgassen und eine mickrige Burgruine: in 30 Minuten haben wir übrigens 2km zurückgelegt und 6 Leute auf der Straße gesehen) und Herzberg (ziemlich mieses Kaff, aber sehr schönes Schloss mit tollen Fassadendetails im Innenhof) sowie die Walkenrieder Klosterruine (eine Zisterzienser Abtei, von der noch beeindruckende Außenmauern und ein weniger spektakulärer, jüngerer, erhaltener Komplex stehen) anzuschauen.

Vom Spiel her hat es sich so wie so gelohnt nach Pattensen statt nach Jarmen zu fahren – und auch wenn Pattensen ein ziemliches Kaff ohne wirklich sehenswerte Orte ist: Hildesheim, Walkenried usw. bildeten doch ein Besichtigungsprogramm, dass mindestens auf dem Niveau der für den Spielbesuch in Jarmen angedachten Burgen- und Schlössertour im mecklenburg-vorpommerschen Hinterland war.
IMG_3226 Statistik:
Grounds: 759 (heute 1 neuer; diese Saison: 164 neue)
Sportveranstaltungen: 1.566 (heute 1, diese Saison: 252)
Tageskilometer: 470 (470 Auto)
Saisonkilometer: 61.220 (31.560 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.390 Fahrrad/ 3.130 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 106
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 311

Montag, 24. Oktober 2011

W273III: Erst zu früh gefreut und dann doch die Meisterschaft gefeiert

MSC Puma Kuppenheim 7:8 (n.E.) SV Bergfried Leverkusen
Datum: Sonntag, 23. Oktober 2011 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Finale der 1. Motoball-Bundesliga
Ergebnis: 7:8 nach 102 Minuten + Elfmeterschießen (4x20 Min. reguläre Spielzeit + 2 Min. Nachspielzeit + 2x10 Min. Verlängerung)
Viertelergebnisse: 2:1, 0:1, 1:1, 1:1/ Verlängerung: 2:1, 0:1/ Elfmeterschießen: 1:2 (nach je 3 Schützen)
Tore: 1-0 8. Th. Schmitt, 2-0 16. Kaczynska, 2-1 17. Sinn, 2-2 27. Sinn (Überzahl), 2-3 52. Häfner, 3-3 56. Walz, 3-4 81. Loskand, 4-4 82. Th. Schmitt (Unterzahl)
Verlängerung: 5-4 82. Kaczynska (Unterzahl), 5-5 85. Sinn (Überzahl), 6-5 89. Th. Schmitt (11m, Unterzahl), 6-6 96. Loskand (Überzahl)
Elfmeterschießen: 6-7 Häfner, 7-7 Th. Schmitt, 7-8 Loskand, Pottoff hält gegen H. Schmitt, Schettler hält gegen Sinn, Pottoff hält gegen Kaczynska
Vergebene Strafstöße im Spiel: 29. Potthoff (Torwart-Leverkusen) wehrt 16m von Th. Schmitt ab; 71. Kaczynska (Puma) schießt 11m daneben
Grüne Karten (2 Minuten): 1x Walz (Puma); 2x Häfner, 1x Loskand, 1x Sinn (SVB)
Gelbe Karten (5 Minuten): 2x Fr. Schmitt, 1x Walz (Puma)
Rote Karten (Platzverweise): 76. Fr. Schmitt (Puma, 2x gelb, d.h. wiederholt grober Regelverstoß)
Spielort: Motoball „Arena“ am Hardtsee, Ubstadt-Weiher (Kap. 3.048, davon 48 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 3.000 (darunter ca. 2.000 für Kuppenheim und mind. 100 für Leverkusen)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Kam zwar lahm in die Gänge, dann aber an Ausgeglichenheit, Spannung und Dramatik kaum zu überbieten)
Photos and English version:

Der souveräne Sieger der Südstaffel – Puma Kuppenheim – und der noch souveränere, aber Aufgrund der Überlegenheit der Baden-Württembergischen Mannschaften aus der Südstaffel als Außenseiter ins Play-off Finale gehende Sieger der Nordstaffel – SVB Leverkusen – trafen in Ubstadt-Weiher bei Karlsruhe aufeinander. Bevor wir uns dieses Duell der beiden besten Motoballmannschaften Deutschlands ansahen, guckten wir uns auch noch die „Fächerstadt“ Karlsruhe an, die zwar fast nur gesichtslose Betonarchitektur vorweisen kann, aber diese immerhin in den historischen Straßenzügen die fächerförmig vom barocken Prunkschloss aus verlaufen. Deshalb ja auch Fächerstadt. Und da dieses Schloss mit seinem Garten auch so ein spektakulärer Bau ist, kann man sich Karlsruhe ruhig mal angucken.

Was ich die Saison an Motoball gesehen habe war ja sehr durchwachsen: Halle hat erst völlig überforderte Anfänger aus Seelze mit 10:1 in einem sehr schönen Spiel abgeschossen, dann habe ich das Spiel der Hallenser gegen Leverkusen gesehen – der Tabellenführer spielte arrogant und schlecht und gewann äußerst glücklich 1:2 – und das letzte Spiel war auch das Letzte in Sachen Niveau der Hallenser, die mit ihrem saudummen Verhalten in Kierspe einen Spielabbruch hinkriegten. Der nicht funktionierenden Sportgerichtsbarkeit im deutschen Motoball – Motoball ist so ziemlich die einzige Sportart hierzulande, in der man sich de facto daneben benehmen kann wie man will – kann Halle danken, dass selbst Tätlichkeiten gegen die Schiedsrichter keine Konsequenzen nach sich ziehen.

Heute hatte das Spiel natürlich ein ganz anderes Niveau und die Disziplin der Spieler beider Teams war schon erstaunlich. Zudem ist die Sportanlage mal ein richtiges Stadion: vier Reihen Betonstufen auf jeder Längsseite, die eine Hintertorseite ausbautenlos, hinter der anderen ein steiler und teils mit Bäumen bewachsener Graswall, ein auffälliger Sprecherturm, eine schlecht lesbare aber formschöne Anzeigetafel und ganz besonders formschöne Flutlichtmasten. Die mickrige VIP-Tribüne (48 rote und blaue Schalensitze, davor etwas Begrünung) hinter der vierten Reihe der einen Stehtribüne sieht auch ganz in Ordnung aus. Der Platz ist allerdings ziemlich eng, was der Geschwindigkeit des Motoballspiels selten gut tun kann, und eine Betonspielfläche. Der Torraum ist übrigens mit Hartgummiverbundpflaster oder so was ausgelegt.
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Dafür, dass man sich die beiden Besten in diesem vielleicht größten Motoball-Stadion Deutschlands ansehen durfte, musste man allerdings auch so viel Eintritt bezahlen, wie man sonst bei zwei oder drei Motoballspielen lässt: 12€ normal und für Studenten, Schüler, Rentner etc. immer noch 8€. Da es allerdings das Finale war, was mit höherem organisatorischem Aufwand daherkommt und sowieso mehr Brisanz als ein normales Ligaspiel hat, sind diese Preise zwar grenzwertig aber noch akzeptabel. Ob man aber unbedingt die dörfliche Folklore vor dem Anpfiff hochleben lassen muss und einen Fanfarenzug da eine Viertelstunde lang rumtröten und -trommeln lassen muss... Na ja: das hat auch Einheimischen neben mir nicht so gefallen. Hinter uns hatten sich übrigens auch die neben uns weitgereistesten Fans eingefunden: Niederländer aus Budel. Unser Dacia mit „SK“-Kennzeichen fiel vielen doch auf, auf dem Parkplatz, da man von einem Baden aus dieser Gegend (Kuppenheim liegt ja z.B. bei Rastatt im Bezirk Karlsruhe) ja auch kaum Verlangen kann, so ein abartiges Kennzeichen wie SK zu kennen – so was wird ja nur noch von den bayrischen Dorfkennzeichen wie „DGF“, „TIR“ (so eine Kennung tragen in einigen Ländern LKWs) oder „AIC“ getoppt.

Die erste Phase des Spiels über hatte man ja auch schon Zweifel, was an diesem Finale so toll sein sollte. Ein technisch gutes, aber langsames und Torszenenarmes, also kaum durchschnittliches Spiel entwickelte sich. Der Favorit aus der Gegend, der auch logischerweise bei dieser bescheuerten Ansetzung (statt das Finale auch Hin- und Rückspiel auszutragen: Nein, man sucht den Kick dadurch, es in einem Spiel auf einem angeblich „neutralen“ Platz auszutragen) die klare Mehrheit der Fans stellte, während Leverkusen nur eine niedrige dreistellige Zahl an Fans mitbrachte, ging schnell in Führung. Kuppenheim schnürte Leverkusen ab der 10. Minute völlig ein und ging schnell mit zwei Toren in Front – das 2:0 war ein genialer direkter Freistoß in den Winkel! Aber bis zur ersten Pause kamen die Rheinländer doch noch auf ein Tor heran.

Dass Leverkusen gezwungen war etwas zu tun, tat dem Spiel sehr gut. Sonst spielen die Pfeifen nämlich nur defensiv und verzögern das Spiel. So wie sie es dann auch taten, als sie zwei weitere Tore prima herausgespielt hatten. Es stand zu befürchten, dass sie nun 25 Minuten den Ball hin und her fahren würden, doch Kuppenheim schoss den Ausgleich, was dem Spiel noch besser tat. Allerdings wurde es nun etwas hektisch und ein Kuppenheimer musste wegen wiederholten groben Regelverstoßes vom Feld. Leverkusen hatte also 14 Minuten lang Zeit, um mit 4 gegen 3 Feldspieler den Titel einzufahren. Erst Sekunden nach dem regulären Ende gelang es ihnen durch ein ganz billiges Tor. Na ja: fast... Denn als die Leverkusener schon ausgelassen jubelten, die Betreuer und erste Fans aufs Feld liefen, zeigten die Schiedsrichter, die zum Ende der Partie immer mehr die Übersicht verloren und eigentlich ihre Gesten nach zu Urteilen schon abgepfiffen hatten, an, dass es noch weiter gehen musste. Allerdings war auch die angezeigte Nachspielzeit noch gar nicht abgelaufen, insofern die Entscheidung also korrekt. Das Spiel wurde auch wieder aufgenommen und was passierte dann Sekunden vor dem Ende? Richtig! Kuppenheim glich in Unterzahl mit einem überlegten Schuss aus. Wahnsinn!
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Die Verlängerung musste her und da es hier 20 weitere Minuten Überzahl für Leverkusen hieß, war es schon streckenweise eine Blamage für die Rheinländer, dass sie nicht besser als die Baden spielten. So ging Puma sogar schnell in Führung und konnte nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich per Strafstoß treffen. Der erneute Ausgleich für Leverkusen ist auch dem Umstand geschuldet gewesen, dass zwei fällige Zeitstrafen gegen den SV Bergfried nicht ausgesprochen wurden. Also warum sich da die Nord-Kölner überhaupt beschwerten, wenn mal gegen sie gepfiffen wurde, war bei ihrem Glück bei diesem Spiel im Prinzip nicht nachvollziehbar.

Schließlich musste also das Elfmeterschießen, dass statt wie beim Fußball mit mindestens fünf aufgrund der Mannschaftsstärke nur mit mindestens drei Schützen ausgetragen wird, zur Entscheidungsfindung her. Mittlerweile waren seit dem Anstoß 2 Stunden und 45 Minuten vergangen und die meisten Fans so wie wir auch schon 4 Stunden im Stadion am Hardtsee.

Leverkusens wie auch Kuppenheims erste Schützen verwandelten sicher. Dann verlud Leverkusens zweiter Schütze den Puma im Tor zum 7:8. Der nächste Kuppenheimer scheiterte am wie immer sehr starken Leverkusener Torwart. Der nächste SVB-Spieler traf allerdings nur die Latte, nachdem der ebenfalls sehr starke Kuppenheimer Torwart die Hände an den Ball bekam. Allerdings versagte auch der dritte Bade, sodass die Leverkusener dann doch noch den erst zu früh bejubelten Meistertitel feiern konnten. Also von wegen „Vizekusen“ – die Randkölner können auch mal einen Meistertitel gewinnen!
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Statistik:
Grounds: 654 (heute 1 neuer; diese Saison: 60 neue)
Sportveranstaltungen: 1.387 (heute 1, diese Saison: 73)
Tageskilometer: 1.030 (1.030 Auto)
Saisonkilometer: 12.280 (10.610 Auto/ 1.670 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 101
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 273

Samstag, 9. Juli 2011

W258II: Turnier in Reichardtswerben und überraschend deutlicher Sieg des TSV Leuna in Braunsbedra

Turnier des LSV Rot-Weiß Reichardtswerben
Datum: Samstag, 9. Juli 2011 – Beginn: 10.00
Wettbewerb: Großfeldturnier (11 gegen 11 Spieler, 1x20 Minuten) zum 50jährigen Vereinsbestehen des LSV Rot-Weiß Reichardtswerben
Sieger: wird nachgetragen
Bestes Spiel: Droyßiger SG 0:2 Grün-Weiß Langendorf (6,5/10)*
Schwächstes Spiel: VfL Roßbach 0:0 FC Markwerben (2,0/10)*
Torschnitt: 1,9 Treffer pro Spiel (19 in 10 Spielen)*
Torreichstes Spiel: Droyßiger SG 2:2 WFV Schwarz-Gelb (6,0/10)*
Torärmstes Spiel: VfL Roßbach 0:0 FC Markwerben (2,0/10)*
* Eröffnungsspiel bis erstes Halbfinale
Austragungsort: Sportplatz Reichardtswerben (Kap. 1.100 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 30 Fans + bis zu 100 Aktive
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Kein richtig gutes Spiel dabei, ziemlich wenig Sehenswertes auf dem Feld: da bin ich im Burgenland weit höheres Niveau gewohnt)

SV Braunsbedra 2:5 TSV Leuna 1919
Datum: Samstag, 9. Juli 2011 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Landesliga (7. Liga, 2. Amateurliga) gegen Landesklasse (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 2:5 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 1:4
Tore: 0-1 6. Kevin Degner, 0-2 14. Kevin Degner, 0-3 17. Toni Feist, 0-4 42. Toni Feist, 1-4 45. (Nr. 11), 2-4 75. (Nr. 13), 2-5 83. (Eigentor)
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 100 (davon ca. 30 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Nach überragender Leunaer Leistung in Halbzeit 1, musste in 2. Hälfte ein Gang zurückgeschaltet werden: kaum war Braunsbedra am Drücker, wurde das Spiel unattraktiver)
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Photos and English version:

Diesmal kann ich dem Leser nur relativ wenige Fotos dieser beiden Sportveranstaltungen zeigen, da die Kameraakkus doch nicht so aufgeladen waren, wie erwartet. Einen ausführlichen Bericht gibt es trotzdem, auch wenn das Fußballturnier zum Vereinsjubiläum des LSV Rot-Weiß Reichardtswerben keinen besonders ausführlichen Report verdient hat – das packende Testspiel zwischen Braunsbedra und Leuna natürlich umso mehr!

Ab kurz nach 10 standen sich jedenfalls sieben Mannschaften aus Kreisoberliga, Kreisliga und Kreisklasse (bis auf Roßbach aus dem Saalekreis waren alle aus dem Burgenlandkreis) auf dem Sportplatz von Reichardtswerben, der nicht so uninteressant aber auch nicht wirklich herausragend ist – die offenen Felder auf der einen und hohen Bäume auf der anderen Seite bilden die Umgebung, ein Feldweg flankiert das Spielfeld auf der einen und ein kleiner Graswall auf der anderen Seite, und schließlich fallen noch die beiden aufgegebenen Großfeld-Nebenplätze auf, wobei aus dem einen ein Beachhandballplatz gemacht wurde, auf – gegenüber. Beachhandball hätten wir auch gucken können – wäre eine neue Sportart gewesen – aber ein sinnfreier Handballverschnitt (Kleinfeldrasenhandball) in den letzten vier Wochen reicht mir: Volleyball am Strand? OK, da ist mehr Bewegung als in der Halle! Fußball am Strand? Na gut, geht so! Aber Handball auf Sand und dann noch mit den Regelmodifikationen (Volleyballzählweise usw.) ist der Gipfel der Albernheit. Haben die Handballer in der Sommerpause nichts zu tun oder warum müssen sie krampfhaft den anderen Sportfreunden nacheifern?

Die Spiele des Fußballturniers, dass aufgrund einer absagenden Mannschaft leider mit 7 Mannschaften und entsprechend ungünstigen Modus ausgetragen werden musste, die wir gesehen haben, waren erst einmal das Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeber Rot-Weiß Reichardtswerben und dem Weißenfelser FV Schwarz-Gelb. Das war ein typisches Eröffnungsspiel: wenig sehenswert, kaum Torszenen und erst ein Elfmeter muss das Spiel entscheiden.
Großkorbetha traf dann auf den FC Markwerben und brauchte eine Weile ehe sie den Führungstreffer erzielten. Die Markwerbener glichen dann eine knappe Minute vor Abpfiff aus.
Droyßig geriet gegen Langendorf schnell in Rückstand. Der Turnierfavorit setzte dann später mit einem Konter den entscheidenden Treffer drauf.
Großkorbetha verlor dann gegen den zwei Klassen niedriger spielenden VfL Roßbach mit 0-2: ein Treffer nach knapp 2 Minuten machte den Anfang, in der 14. legte der Außenseiter nach.
Reichardtswerben wurde dann von Droyßig kräftig auseinandergenommen.
Langendorf tat sich gegen Schwarz-Gelb Weißenfels sehr schwer, aber erzielte wenigstens einen Treffer – und den nur zwei Minuten vor Abpfiff.
Roßbach gegen Markwerben war dann ein ganz müder und zudem torloser Kick.
Dafür war Langendorf gegen Reichardtswerben erheblich besser: die Grün-Weißen erzielten in der 13. und der 18. zwei Treffer gegen die Rot-Weißen. Wir holten nebenbei eine Terrine Erbsensuppe – mal ganz ordentliche Verpflegung heute!
Droyßig und Schwarz-Gelb lieferten sich einen guten Schlagabtausch, der 2:2 endete.
Das letzte Spiel, das wir sahen, war das erste Halbfinale, dass Langendorf erwartungsgemäß gewann gegen Markwerben: erst senkte sich ein Ball, der vom FCM Torwart unterschätzt wurde, ins Netz - dann ein starker Konter zum 2:0 für Langendorf.

Alle Ergebnisse des Turniers:
Gruppe 1: RW Reichardtswerben 1-0 WFV Schwarz-Gelb
Gruppe 2: TSV Großkorbetha 1-1 FC Markwerben
Gruppe 1: Droyßiger SG 0-2 GW Langendorf
Gruppe 2: TSV Großkorbetha 0-2 VfL Roßbach
Gruppe 1: RW Reichardtswerben 0-3 Droyßiger SG
Gruppe 1: WFV Schwarz-Gelb 0-1 GW Langendorf
Gruppe 2: VfL Roßbach 0-0 FC Markwerben
Gruppe 1: GW Langendorf 2-0 RW Reichardtswerben
Gruppe 1: Droyßiger SG 2-2 WFV Schwarz-Gelb
Halbfinale: GW Langendorf 2-0 FC Markwerben
Halbfinale: VfL Roßbach ?-? Droyßiger SG
Spiel um Platz 5: RW Reichardtswerben ?-? TSV Großkorbetha
Spiel um Platz 3: FC Markwerben ?-? X
Finale: GW Langendorf ?-? Y

Gesamttabelle:
1. wird ergänzt
2. wird ergänzt
3. wird ergänzt
4. wird ergänzt
5. wird ergänzt
6. wird ergänzt
7. Weißenfelser FV Schwarz-Gelb ... 3 (0-1-2) 2:4 1

Alles in Allem ließ die Qualität des Turniers doch zu wünschen übrig – im Burgenlandkreis bin ich bessere Spiele gewohnt.
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Dafür wurde es in Braunsbedra erheblich besser: das Testspiel zwischen dem SV Braunsbedra und TSV Leuna 1919 war wirklich gut und sehenswert. Das möchte aber auch sein, wenn man an der Kasse 3€ entrichten soll, als sei das ein Landesligaspiel. Deutschland ist irgendwie das einzige Land, das mir bisher untergekommen ist, in dem Eintrittspreise zu Testspielen genauso teuer oder sogar noch teurer sind als die zu Ligaspielen.

Eigentlich hatte ja der Gastgeber die Favoritenrolle inne: eine Spielklasse höher, beide Mannschaften hatten im Mittelfeld abgeschlossen und Braunsbedra in der Landesliga sogar auf einem besseren Platz, Leuna ohne auch nur einen einzigen Auswechsler doch der Gastgeber mit sechs Wechselspielern und dann hatte der SVB auch bereits ein Testspiel absolviert, während Leuna erst wenige Trainingseinheiten durchgeführt hatte. Dieses Testspiel hatte der SVB allerdings gegen die Roten Hornochsen aus Leipzig gespielt und 3:12 verloren. Entgegen aller Vorzeichen, lief der Start für den TSV Leuna derart gut, dass man schon auf eine weitere 3:12 Niederlage für den SVB spekulieren konnte.

Die ersatzgeschwächte Landesligaelf legte gleich in der sechsten Minute mit einem Abstaubertor (nach langer Hereingabe) von Kevin Degner vor. Ein Lattenknaller von Carsten Arndt und keine zehn Spielminuten später und schon legte Kevin nach: ein toller Heber aus einiger Entfernung nach schönem Flankenwechsel! Das 3:0 erzielte dann der Ex-Braunsbedraer Toni Feist, der mir bei SVB-Spielen in der Halle schon sehr positiv aufgefallen war und diesen Eindruck heute bestätigen konnte, nach einer chaotischen Strafraumsituation. Kurz vor der Pause legte ebendieser Toni Feist auch sogar noch das 4:0 nach. Der Jubel ob des unverhofft starken und souveränen Spiel der Leunaer wurde bei den Gästefans immer lauter – der Heimanhang konnte nur mit dem Kopf schütteln. Auch der Treffer zum 1:4 der ganz knapp vor der Pause fiel, ließ wohl kaum Hoffnung aufkommen.

Der Leistung des TSV Leuna war in der ersten Halbzeit wirklich hervorragend: gegen einen klassenhöheren (ob eingespielt oder nicht: Braunsbedra ist länger wieder im Training als Leuna!) so klar überlegen zu sein ist schon herausragend. Da lief es aber auch auf allen Position gut: ob Kevin Degner, Toni Feist und Nino Hammerschmidt vorne oder der A-Jugendliche Neuzugang David Weise – ob Routinier Carsten Arndt oder Michael Schulze – und ganz zu schweigen vom neuen Mann zwischen den Pfosten: Patrick Lenzen kenne ich noch aus meinen Zeiten als Jugendspieler beim TSV als starken Torhüter – und heute bewies er (zurückgekehrt von der IMO) seine Klasse mit schnellen Reaktionen und sicherer Strafraumbeherrschung. Für den zweiten Treffer der Braunsbedraer konnte er nichts: das war halt mal eine von vielleicht zwei, drei Situationen in denen die TSV-Abwehr zu ungeordnet unterwegs war. Schließlich war es auch ein noch viel gröberer Fehler in der Braunsbedraer Abwehr, der die absolute Entscheidung brachte: ehe Nino Hammerschmidt die Flanke in den Strafraum mit einem Torabschluss verwerten konnte, rutschte ein Braunsbedraer hinein und beförderte den Ball ins eigene Tor.

Während also die SVB-Spieler nach dieser Leistung alles andere als begeistert sein können – bei allem Druck und allen tollen Offensivaktionen der Leunaer, aber eine Landesligaabwehr müsste eigentlich stärker sein; ganz zu schweigen von manchen vielsagenden Fouls, die auch ein, zwei gelbe Karten hätten nach sich ziehen müssen – können die heute wieder von 30, 35 Fans unterstützten Leunaer wirklich zufrieden sein: wirklich sehr starke Offensivarbeit, über weite Strecken starke Abwehrleistung mit durchweg starkem Torwart - zudem diszipliniert und attraktiv gespielt! Dass das Spiel in der zweiten Hälfte nicht mehr so gut wie in der ersten war, lag ausschließlich am Gastgeber, dem Leuna aufgrund der dünnen Besetzung sinnvollerweise mehr Platz lassen musste: mit 11 Mann ohne Auswechsler kann man gegen 11 + 6 Mann halt nicht 90 Minuten durchpreschen. Also: weiter so Leuna!!
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Statistik:
Grounds: 588 (heute ein neuer Ground; diese Saison: 137 neue)
Sportveranstaltungen: 1.309 (heute zwei, diese Saison: 197)
Tageskilometer: 40 (40 Fahrrad)
Saisonkilometer: 43.630 (21.990 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 5.660 Bahn, Bus, Tram/ 4.970 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 39
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 258

Sonntag, 3. Juli 2011

W257IV: Wenige Tore aber viel Spannung in einem matschigen Motoballspiel

1. MBC 70/90 Halle 1:2 SV Bergfried Leverkusen
Datum: Sonntag, 19. Juni 2011 – Anstoß: 15.20
Wettbewerb: 1. Motoball-Bundesliga, Staffel Nord
Ergebnis: 1:2 nach 80 Min. (4x20) – Viertel: 0:0, 0:0, 1:0, 0:2
Tore: 1-0 41. Christoph Hellwig, 1-1 61., 1-2 71.
Grüne Karten (2 Minuten): 2x Marc Niebuhr (Halle); Nr. 2, Nr. 6 (Leverkusen)
Gelbe Karten (5 Minuten): Stefan Schwiebs (Halle)
Platzverweise: keine
Spielort: Motoballplatz Bildungszentrum (Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: 170 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Die Leverkusener Spielweise war fast so dreckig wie die Spielfläche, aber mit ehrlichem und offensiven Spiel wird man wohl nicht Tabellenführer)
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Photos and English version:

Nachdem wir am Samstag bei einer nicht ganz so interessanten Sportart mit Motorrädern waren, zog es uns am Sonntag wieder zur coolsten aller motorisiert ausgeführten Sportarten: im Bildungszentrum traten die beiden Motoballmannschaften aus Halle und Leverkusen gegeneinander an. Der Fünftplatzierte empfing den Tabellenführer auf dem vom Dauerregen der letzten 24 Stunden matschigen und mit Pfützen übersäten Platz. Wie die Maschinen und Anzüge der Spieler bald aussahen, dürfte klar sein...

Der Gastgeber war anfangs aktiver und griff mehrfach das Tor des Tabellenführers an, der erst nach sechs, sieben Minuten erstmals gefährlich vorm Kasten der Hallenser erschien. Bis zum Ende des ersten Viertels waren es aber überraschenderweise die Hallenser, die insgesamt gesehen aktiver und attraktiver nach vorne gingen. In diesem schnellen und zunehmend harten Spiel stand es nach Ablauf des ersten Viertels jedoch noch 0:0.

Das zweite Viertel wurde dann weitestgehend von Leverkusen bestimmt. Erst zum Ende hin hatte Halle wieder Chancen zu verzeichnen. Die Leverkusener Angriffe waren aber eines Tabellenführers nicht würdig: immer dasselbe Strickmuster, immer wieder kläglich daneben. Und wenn der Ball mal aufs Tor kam, zeichnete sich der auch als Fußballtorwart in der Stadtliga aktive Gille mit starken Reflexen aus. So verwunderte es nicht, dass es nach Hälfte der Spielzeit immer noch 0:0 stand.
Mit der Zeit häuften sich übrigens auch zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen: etwa 60% aller Fouls wurden von Leverkusen begangen, aber 80% der Freistöße wurden gegen Halle verhängt – wenn ein Gästespieler einen Hallenser per Rempler zu Fall brachte wurde nicht gepfiffen, bei leichteren Berührungen der Hallenser gab es gleich Freistoß für den Gast. Der erfahrene Schiri des MBC kommentierte unsere ungehaltenen Bemerkungen darüber aber beschwichtigend „Ach, die pfeifen zwar viel falsch, aber das sind noch wirklich gute Schiedsrichter! Ihr müsst mal die anderen in Kierspe und so sehen...“
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Im dritten Viertel wurden die Entscheidungen der Schiedsrichter wieder nachvollziehbarer, da sich Leverkusen derart arrogant aufführte, dass es selbst diesen Pfeifen zu blöd wurde. Den Leverkusenern für Reklamieren und Meckern grün zu zeigen, kam ihnen aber nicht in den Sinn obwohl Halle zuvor für gleiche Vergehen zweimal verwarnt wurde. Nach dem blitzschnellen Führungstreffer der Hallenser durch den ersten Angriff von Hellwig wurde der Tabellenführer aber schon nervös. In einem ausgeglichen vor beiden Toren durchgeführten Spiel stieg die Zahl der Stürze in enorme Höhen: zu den schwierigen Bodenverhältnissen (in dem Morast bleibt man schnell mal hängen oder rutscht ohne Gegnereinwirkung aus) kamen dauernde Rempeleien oder Anfahren und Ellbogenstöße hinzu.

Ebenso schnell wie der Gastgeber im dritten Viertel in Führung gegangen war, glichen die Gäste im vierten Viertel aus. Nun bekam der Torwart der Gäste wieder Oberwasser und legte sich mit Fans hinterm Tor an, der SVB-Betreuer spielte sich immer wieder sinnlos auf und die Gangart der Gäste wurde härter aufgrund der immer auffälliger werdenden Bevorteilung durch die sogenannten „Un“parteiischen. Als Leverkusen mit einem Glückstreffer neun Minuten vor Schluss in Führung ging, beschäftigten sie sich drei Minuten damit, den Ball in den eigenen Reihen herum zu fahren. Schwiebs machte es völlig richtig und rempelte den Ballführenden einmal leicht ein. Maximal eine grüne Karte, wobei Leverkusen von der Sorte dann mindestens 6 Stück hätte bekommen müssen. Der „Un“parteiische zog gelb, da er sah, dass nur noch sechs Minuten zu spielen waren und Leverkusen damit der Sieg sicher sein durfte, wenn sie nun bis zur 79. von 80 Minuten (zur Erinnerung: eine grüne Karte zieht 2 Minuten Unterzahl, eine gelbe fünf Minuten nach sich) in Überzahl spielen durften. In der Vier gegen Drei-Situation schoben sie auch den Ball hin und her ohne eine ernsthafte Attacke aufs Tor zu fahren. Da kann man als benachteiligte Mannschaft nur zwei Sachen machen: erstens resignieren und die Zeit mit verzweifelten Versuchen, doch noch zu kontern, herunterspielen oder zweitens weitere Fouls auf den Ballführenden fahren und einen Spielabbruch provozieren. Halle entschied sich vernünftigerweise für die weniger spektakuläre aber vernünftigere Variante.

Nach diesem unglücklich verlaufenen aber guten und spannenden Spiel muss man zusammenfassen, dass das Auftreten der Leverkusener in keiner Phase des Spiels eines Tabellenführers würdig war. Wenn ich mir die Bemerkung des halleschen Betreuers durch den Kopf gehen lasse, der uns erzählte, dass Leverkusener im Gästebuch der Website mal Bemerkungen gegen „Hallesche Hartz IV-Empfänger“ und ähnliches asoziales Gefasel geschrieben haben, kann ich nur sagen, dass es kein Wunder ist, dass mir Leverkusen als die unsympathischste Motoballmannschaft der Liga in Erinnerung bleiben wird. Der Sieg war so unverdient wie der Titelgewinn der mir mittlerweile mehr den je unsympathischen Griechen bei der Fußball-EM 2004 – und das dauernde lächerliche Reklamieren, taktische und auch sinnlose Foulen und arrogante Provozieren war so dreckig wie die vom Dauerregen und Motorradverkehr vermatschte Spielfläche.
Die spielerische Leistung des MBC Halle hingegen war erneut sehr gut und sehenswert und sie können stolz darauf sein, den Tabellenführer so unter Druck gesetzt zu haben!
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Statistik:
Grounds: 587 (heute kein neuer Ground; diese Saison: 136 neue)
Sportveranstaltungen: 1.307 (heute eine, diese Saison: 195)
Tageskilometer: 40 (40 Fahrrad)
Saisonkilometer: 43.560 (21.990 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 5.660 Bahn, Bus, Tram/ 4.900 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 38
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 257

Freitag, 29. April 2011

W248II: In Halbzeit zwei wurde es noch deutlich

TSV Leuna 1919 AH 0:3 SV Braunsbedra AH
Datum: Freitag, 29. April 2011 – Anstoß: 18.00
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 0:3 nach 73 Min. (38/35) – Halbzeit: 0:0
Tore: 0-1 53. (11), 0-2 57. (8), 0-3 63. (3)
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 25 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Enges Spiel, in 2. Halbzeit doch noch drei Tore)
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Photos and English version:

An diesem Freitag stand wieder ein unter die Kategorie „Spitzenspiel“ fallendes Altherrenspiel an. Braunsbedra war favorisiert und hatte auch von Anfang an mehr und bessere Chancen. Dass Leuna kein Tor erzielte, heißt aber nicht, dass sie schlecht gespielt hätten oder gar keine gefährlichen Schüsse aufs Tor des SVB abgefeuert hätten. Die Gäste waren aber einfach druckvoller, sodass ein gut heraus gespieltes 0:1 nach 18 Minuten in der zweiten Halbzeit erzielt wurde. Das 0:2 ließ nicht lange auf sich warten: ein starker Schuss unter die Latte. Schließlich hieß es noch 0:3, was dann leider doch sehr deutlich war.
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Statistik:
Grounds: 555 (heute kein neuer Ground; diese Saison: 105 neue)
Sportveranstaltungen: 1.263 (heute eine, diese Saison: 150)
Tageskilometer: 20 (20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 39.680 (20.430 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 4.820 Bahn, Bus, Tram/ 3.420 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 5
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 248

Sonntag, 27. Juni 2010

W204III: Statt Public-Viewing schaut der Groundhopper Motoball!

MBC 70/90 Halle 2:4 SV Bergfried Leverkusen
Sonntag, 27. Juni 2010 - Anstoßzeit 15.30
1. Motoball-Bundesliga Nord
Ergebnis: 2:4 nach 80 Min. (4x20) - Viertel: 0:1, 0:2, 0:0, 2:1
Tore: 0:1 14. Obliers, 0:2 21. Obliers, 0:3 34. Grebe, 1:3 67. Hellwig, 1:4 75. Obliers, 2:4 80. Wochatz
Grüne Karten (2 Minuten): Wochatz (MBC)
Gelbe Karten (5 Minuten): Schwiebs (MBC), Häfner, Obliers, Sinn (SVB)
Platzverweise: keine
Besondere Vorkommnisse: Wochatz (MBC) schießt Elfmeter an die Latte, Elfmeter muss wegen Regelverstoß SVB wiederholt werden, Wochatz schießt Wiederholungsschuss vorbei
Sportanlage: Motoballplatz Bildungszentrum (Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 80 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Spiel war O.K. aber der Tabellenführer spielte außer in der Defensive gar nicht so toll wie er sollte)
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Photos and English Version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157624370291212/detail/

Da Livesport vor Fernsehgucken geht, besuchten wir als zwei der diesmal nur 80 Zuschauer ein Spiel der Motoballbundesliga. Da wurde völlig stur und unflexibel darauf bestanden, das Spiel um 15 Uhr (schließlich wurde mal wieder 15.30 draus) anzupfeifen, obwohl Deutschland gegen England bei der Fußball-WM spielte. Aber immerhin gab es einen Fernseher und der Stadionsprecher sagte auch an, wenn was Wichtiges beim Fußball passierte. Zudem überraschte uns der Stadionsprecher mit einem lobenden Gruß an die Betreiber dieses Blogs.

In der Nordgruppe der ersten und einzigen Bundesliga führt Leverkusen mit acht Siegen und einer Niederlage. Halle hat den sechsten von acht Plätzen vorerst sicher, da der Rücktand auf Pattensen fünf und der Vorsprung auf Seelze vier Punkte beträgt. Letzter ist Kobra Malchin, die leider immer noch null Punkte haben. Dort spielte Halle in der Vorwoche und siegte mit 5:13.

Die Rollenverteilung eigentlich klar, nur merkte man das nach der kurzen Abtastphase nicht mehr. Halle hatte mehr Spielanteile, war feldüberlegen und hatte auch die besseren und zahlreicheren Chancen. Leider lies die Chancenverwertung zu wünschen übrig, was aber weniger an Unfähigkeit sondern vielmehr an der starken Defensive – insbesondere muss man hier den Leverkusener Torwart hervorheben! – lag. Nach einer knappen Viertelstunde nutzte Leverkusen eine seiner wenigen Möglichkeiten zum 0:1. Ein Kopfballtor – das ist ziemlich selten – des Goalgetters der Gäste war das! Nach der ersten Viertelpause ließ Halle leider nach. Leverkusen machte mehr Druck und erzielte zwei Tore. Kurz vor der Halbzeit erstarkte der MBC 70/90 allerdings wieder und bekam einen Elfmeter zugesprochen. In doppelter Überzahl mittlerweile, wurde leider ein Elfer vergeben und auch die Wiederholung (ein Leverkusener hatte sich zu früh in die Szene einmischen wollen, deshalb wurde der Lattentreffer nicht gezählt) landete nicht im Tor.

Die wenigen Minuten doppelte Überzahl in Hälfte zwei konnte der MBC leider auch nicht nutzen. Bis zur dritten und letzten Spielpause fiel sogar gar kein Treffer mehr. Nach über einer Stunde traf ein Hallenser dann endlich hoch verdient ins lange Eck. Doch das Spiel war nach dem 0:3 nach 34 Minuten quasi entschieden worden. Leverkusen setzte noch einen aus Nahdistanz drauf. Ein schöner Treffer in der Schlussminute schließlich, milderte das Ergebnis etwas ab. Wegen der 2:4-Niederlage braucht sich der MBC Halle aber wirklich nicht zu schämen! Der Tabellenführer war vor allem aufgrund seiner Defensivarbeit erfolgreich, was für den Zuschauer nicht immer attraktiv war. Die anderen Motoballspiele beim MBC (letzte Saison hatte ich drei gesehen) hatten mir alle besser gefallen. Was mir bei beiden Mannschaften allerdings doch gefallen hat, war die Emotionalität der Spieler. Manch ein Sportfreund mag es zwar schrecklich finden, wenn sich Spieler und Zuschauer mit „Lutscher“ und „Wichser“ betiteln, aber ich finde es viel schrecklicher, dass solche notwendigen Emotionen immer stärker reglementiert werden. Mittlerweile würde man bei einigen Fußball- und noch mehr Handball- oder Hallenradsportvereinen beim ersten derben Zwischenruf dieser Art, mit Hallen- bzw. Stadionverweis bedroht werden. Da kann man nur sagen: solche Weicheier haben doch den Arsch offen! Aber beim Motoball ist die Welt noch in Ordnung und die Atmosphäre gut!

Auf dem Rückweg fuhren wir dann doch mal die 300m in Benkendorf (bei Schkopau gelegen, zu Teutschenthal gehörend) nach links vom Radweg ab. Wenn man das macht, wird man zwar misstrauisch von allen möglichen Dorfdeppen begafft – die kommen da in den Vorgarten gelaufen, wenn man vorm Schloss steht: haben die noch nie Fremde gesehen? Wie hätten die denn geguckt, wenn da jemand „exotisches“ wie ein Schwarzafrikaner gestanden hätte? – aber am im 18. Jahrhundert errichteten Schloss kann man trotzdem mal vorbei schauen.
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Statistik:
Ground Nr. 438 (kein neuer Ground; diese Saison: 107 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.025 (diese Saison: 168)
Tageskilometer: 40 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 35.760 (22.580 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 3.910 Fahrrad/ 3.270 Bus, Bahn, Tram/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 17
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 204

Freitag, 30. April 2010

W195I: Und nun zur Abwechslung mal eine Niederlage

SV Braunsbedra AH 6:2 TSV Leuna 1919 AH
Freitag, 23. April 2010 – Anstoß 17.50
Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 6:2 nach 70 Min. (35/35) – Halbzeit 1:1
Tore: 0:1 17. Harnisch, 1:1 28. Nr. 10, 2:1 41. Nr. 11, 3:1 44. Nr. 12, 4:1 50. Nr. 12, 4:2 59. Witzel, 5:2 60. Nr. 7, 6:2 69. Nr. 11
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze, davon 1.000 überdacht)
Zuschauer: ca. 10 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Sehr gutes Altherrenspiel zwischen einer sehr guten und einer guten Mannschaft)
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Photos and English Version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623834558573/detail/

Da der Schiedsrichter zehn Minuten früher anpfiff (ist der zu blöd die Uhr abzulesen, oder was?!) verpassten wir fast eine Viertelstunde des Spiels im Braunsbedraer Stadion des Friedens. Wir kamen gerade rein, da erzielte Braunsbedra mit drei Torschüssen in 15 Sekunden fast das 1:0, während im Gegenzug Mario Melchior eine prima Gelegenheit ausließ. Lars Harnisch machte es besser und schoss den Ball herrlich in den Winkel. Doch die Führung hatte nicht lange Bestand, was in Anbetracht des enormen Drucks aufs Leunaer Tor auch gerechtfertigt war.

Nach der Pause fing Leuna gut aber ohne Torerfolg an – und der erste Angriff von Braunsbedra landete dafür gleich im Netz. Die wirklich auffällig agilen, technischen starken und im Angriff durchsetzungsfähigen Gastgeber konnten in der Folgezeit noch mehrfach treffen. Den nicht viel schwächeren Leunaern gelang noch durch Ingo Witzel ein zweiter Treffer. Auch wenn das Ergebnis von 6:2 sehr deutlich war: Leuna war nicht schwach, nur Braunsbedra ausgesprochen gut! Letzte Saison hatte Leuna allerdings knapp gewonnen, also sollte man mal das Rückspiel abwarten.
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Statistik:
Ground Nr. 414 (kein neuer Ground; diese Saison: 83 neue)
Sportveranstaltung Nr. 986 (diese Saison: 128)
Tageskilometer: 40 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 32.120 (20.600 Auto/ 6.000 Flugzeug/ 2.950 Bus, Bahn, Tram/ 2.570 Fahrrad/ weniger als 10 Schiff)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 70
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 195

Mittwoch, 6. Januar 2010

W180I: Zwischenrunde Hallenkreismeisterschaft

Zwischenrunde der Hallenkreismeisterschaft Saalekreis
Mittwoch, 6. Januar 2010 - Beginn 10.00
Teilnehmer aus Landesliga, Landesklasse und Kreisoberliga (7., 8. und 9. Liga, also 2. bis 4. Amateurliga)
Qualifiziert für die Finalrunde: VfB IMO Merseburg und SV 1946 Barnstädt
Spielort: Rischmühlenhalle Merseburg (Kap. 1.000 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 200 (davon mindestens 40 Leuna-Fans)
Unterhaltungswert: 2,5/10 (Wenigstens hat das Turnier keinen Eintritt gekostet… Einzelbewertungen der Spiele im Durchschnitt 3,5/10 => 1 Minuspunkt für mangelnde Stimmung und allgemeine Spielqualität)

Meine Turnier-Statistik:
Toreschnitt: 4,1 Tore pro Spiel (Tore insgesamt: 41)
Torreichstes Spiel: LSG Ostrau 3-5 VfB IMO Merseburg
Torärmstes Spiel: SV Barnstädt 1-1 LSG Ostrau
Anzahl Strafen: 4 Strafminuten (jeweils für Leuna: Hammerschmidt 2 Minuten, Schulze 2 Minuten nach Roter Karte), 1 Platzverweis (Leuna: Schulze), 1 Trainer-Ausschluss (SV Braunsbedra II)
Bestes Spiel: LSG Ostrau 2-1 SV Braunsbedra (6,0/10 = Ordentliche Spielqualität und sehr spannend)
Schlechtestes Spiel: VfB IMO Merseburg 3:0 TSV Leuna 1919 (0,5/10 = IMO macht mal wieder nur so viel wie nötig in einem sehr langweiligen Spiel gegen lustlose Leunaer)

Die Gesamttabelle der Gruppe:
1. VfB IMO Merseburg 15:4, 12 (Landesliga, Qualifiziert)
2. SV 1946 Barnstädt 7:5, 7 (Kreisoberliga, Qualifiziert)
3. LSG Ostrau 9:10, 4 (Kreisoberliga)
4. SV Braunsbedra II 5:11, 3 (Kreisoberliga)
5. TSV Leuna 1919 5:11, 1 (Landesklasse)

Photos and English version: http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157623153448078/

Wie immer spielten in der Zwischenrunde fünf Mannschaften in vier Gruppen in einer Einfachrunde mit Spielen zu je 1x12 Minuten um die insgesamt acht Plätze der Finalrunde am 10. Januar. Die nominell wohl stärkste Gruppe war die Gruppe B, die in der Merseburger Rischmühlenhalle von 10 bis 12.30 in Aktion war. Dort standen sich der TSV Leuna 1919, der VfB IMO Merseburg, der SV Braunsbedra II (zu diesen drei Mannschaften findet sich
mehr in diesem Bericht), die LSG 1967 Ostrau (1.200 Einwohner, ein Wasserschloss und viele klassische Straßennamen wie Karl-Marx-Straße und Leninplatz, nach der Hinrunde Platz 3 in der Kreisoberliga und mit zwei Punkten Rückstand auf den Tabellenführer echte Aufstiegschancen) und der SV 1946 Barnstädt (ebenfalls Kreisoberliga, dort Platz 6 mit keinen echten Aufstiegschancen mehr, der Ort hat 1.100 Einwohner und eine sehenswerte Dorfkirche).

Wie gewohnt wird im Folgenden jedes Spiel einzeln abgehandelt.

TSV Leuna 3:3 LSG Ostrau
Spiel 1, Bewertung 6,0/10
Das erste Spiel war wenigstens gleich das zweitbeste des Turniers. Leuna war über weite Strecken spielbestimmend, doch Ostrau zeigte immer wieder, dass der ehemalige Saalkreis echt guten Amateurfußball zu bieten hat. Deshalb ist die Punkteteilung in einem ganz guten und allgemein sehr unterhaltenden Spiel auch gerecht. Beide Mannschaften erzielten übrigens noch je ein irreguläres und deshalb aberkanntes Tor: Leuna hätte beinahe die Entscheidung zum 4:2 gemacht, aber der Angriff von Kevin Degner auf den Torwart war einfach zu hart – und zuvor klaute sich Ostrau selbst ein Tor: das kommt halt davon, wenn man bei jedem Spielen des Balles mit der Schulter dem Gegner gleich Handspiel vorwirft; da pfeift der Schiri halt auf Zuruf ab und der ins Tor geschossene Ball wird nicht gezählt.
Tore: 0-1 Backhaus, 1-1 Hammerschmidt, 1-2 Löwe, 2-2 Degner, 3-2 Lorber, 3-3 Löwe.

SV Braunsbedra II 1:4 VfB IMO Merseburg
Spiel 2, Bewertung 4,0/10
Hier zeigte IMO, dass die junge Mannschaft aus A-Jugend, zweite Mannschaft und erste Mannschaft Fußball spielen kann. Aber natürlich zogen sie nicht einmal die Hälfte der 12 Minuten richtig durch, sonst hätten sie die völlig überforderten Braunsbedraer – die waren so viel besser bei ihrem Sieg beim Mitternachtspokal: die müssen viele Spieler an die ersten Mannschaft abgegeben haben! – deutlich höher besiegt.
Tore: 0:1 Kühne, 1:1 (?), 1:2 Schlorf, 1:3 Kühne, 1:4 Luther.

TSV Leuna 1:2 SV Barnstädt
Spiel 3, Bewertung 1,0/10
Die erste indiskutable Leistung: schlechte Pässe, keine Technik, keine Konsequenz im Abschluss. Barnstädt siegte, obwohl sie noch schlechter waren, durch ein billiges Tor in Überzahl.
Tore: 1-0 Michael Schulze, 1-1 (?), 1-2 Eckhardt (Überzahl)
Strafen: 2 Minuten Hammerschmidt (Foul)

LSG Ostrau 2:1 SV Braunsbedra II
Spiel 4, Bewertung: 6,0/10
Das beste Spiel des Turniers ließ den Ärger über das Spiel davor etwas abklingen. Aber was Ostrau für Chancen versemmelt hat! Und dann drei Mal an den Pfosten und einmal an die Latte geschossen! Hätten sie diese Leistung im letzten Spiel noch mal gezeigt, wären sie verdient weiter gekommen. SV Braunsbedra II konnte man nach diesem Spiel genauso abschreiben wie Leuna. Im Übrigen: 6-1 wäre ein verdientes Resultat gewesen; dieser Ein-Tor-Sieg verzerrte die Situation auf dem Spielfeld völlig.
Tore: 1-0 Löwe, 2-0 Backhaus, 2-1 (?)

VfB IMO Merseburg 3:0 SV Barnstädt
Spiel 5, Bewertung 3,0/10
Eine langweilige Nummer der IMO, die ihre technische Überlegenheit voll ausnutzte gegen unbedarfte Kicker aus Barnstädt.
Tore: 1-0 Luther, 2-0 Luther, 3-0 Günther

SV Braunsbedra II 3:1 TSV Leuna
Spiel 6, Bewertung 1,0/10
Kaum ein Pass landete beim Teamkameraden, Schüsse fast immer unplatziert... Wie konnten da vier Tore fallen?! Eigentlich hätte ich hier 0,0/10 Punkten gegeben, aber einen Zusatzpunkt muss ich doch geben für diese lustige Aktion: ganz normales, leichtes Foulspiel vor der Wechselbank der Braunsbedraer vom jungen Schulze – der endlich von der IMO zurückgekehrt ist – und der Trainer des SVB II schmeißt Schulze den Ball auf den Oberkörper. Schulze weißt den Trainer dann ein bisschen zurecht, was eine Rudelbildung hervorruft und in Platzverweisen für Michael Schulze und den Braunsbedraer Trainer endet.
Tore: 1-0 Feist, 2-0 Emmerich, 2-1 Dreßler, 3-1 (weiß nicht wer, Überzahl)
Platzverweise: Michael Schulze (+ 2 Minuten), Trainer SVB II (Dass es hier keine zwei Minuten Hinausstellungen für einen Feldspieler bei Platzverweisen gegen Trainer und Co. gibt, finde ich übrigens bescheuert: ist doch bei Basketball, Handball usw. auch so!)

LSG Ostrau 3:5 VfB IMO Merseburg
Spiel 7, Bewertung 5,0/10
Die ersten Minuten wurden von der IMO diktiert. Wieder zeigte der VfB seine fußballerischen Qualitäten, aber wieder ließen sie sich nach bequemer Führung (diesmal sogar vier Tore, da Ostrau mit ihrer dünnen Spielerdecke logischerweise nicht auf hohem Niveau durchspielen konnte) zurückfallen. Die zwei Klassen tiefer spielende Landsportgemeinschaft holte folgerichtig auf. Am Ende reichte es aber leider nicht.
Tore: 0-1 (?), 0-2 Luther, 0-3 Luther, 0-4 Günther, 1-4, 2-4 Backhaus, 2-5 Schärf (?), 3-5 Krieger

SV Barnstädt 4:0 SV Braunsbedra II
Spiel 8, Bewertung: 5,5/10
Das einzige gute Spiel der Barnstädter: sie nahmen die zweite Mannschaft des SVB, die spielerisch schlechter als Leuna war, jedoch von der Lustlosigkeit Letzterer profitierte, auseinander.
1:0 Werner, 2:0 (?), 3:0 (??), 4:0 Heller

VfB IMO Merseburg 3:0 TSV Leuna 1919
Spiel 9, Bewertung: 0,5/10
IMO machte so viel wie nötig, Leuna spielte völlig lustlos.
Tore: 1-0 Schlorf, 2-0 und 3-0 Günther

SV Barnstädt 1:1 LSG Ostrau
Spiel 10, Bewertung: 2,0/10
Zum Abschluss noch eine müde Nummer: bei Ostrau war die Luft draußen und Barnstädt schaffte somit den glücklichen Punktgewinn der zum ebenso glücklichen Weiterkommen reichte.
Tore: 1-0 Eckhardt, 1-1 (?)
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Zusammenfassendes Fazit:
Barnstädt spielte schwach und Braunsbedra unter aller Sau. Ostrau war leider nicht konstant genug, aber da sie nur mit sechs Spielern (4 Feldspieler, 1 Torwart + 1 Wechselspieler) angereist waren, muss man ihnen noch den meisten Respekt zollen.

Fußballerisch klar am besten war der VfB IMO Merseburg – jedoch müssen sie sich den Kritikpunkt gefallen lassen, dass sie kaum auch nur die Hälfte der Spielzeit etwas gezeigt haben. Wenn sie was gezeigt haben, war dies aber sehr sehenswert.

Nur: attraktiver und unterhaltsamer Fußball ist was anderes: nämlich das, was der TSV Leuna 1919 meistens spielt. Meistens. Also fast immer, wenn sie draußen die reguläre Saison spielen oder in Spergau beim Hallenturnier sind. Aber für die Fans des TSV ist es ärgerlich, wenn man den eisglatten Weg zur Rischmühlenhalle nimmt und dann eine schwache Leistung der ganzen Mannschaft sieht. Dieses Hallenkreismeisterschafts-Turnier darf man jedoch auch nicht überbewerten: wichtig ist der Ligaspielbetrieb in der Landesklasse – und nicht das Hallen-Pille-Palle – das sei hier mal ausdrücklich klargestellt!

Statistik:
Ground Nr. 384 (kein neuer Ground; diese Saison: 53 neue)
Sportveranstaltung Nr. 939 (diese Saison: 81)
Tageskilometer: 10 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 15.680 (12.120 Auto/ 1.820 Fahrrad/ 1.740 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 46 (Feldfußball, Hallenfußballspiele zählen nicht mit)
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 180

Samstag, 22. August 2009

WE160II: Doppelt zu Null verloren

TSV Leuna 1919 II 0:1 SV Braunsbedra II
Samstag, 22. August 2009 - Anstoßzeit 12.30
Kreisoberliga Saalekreis (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 0:1 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 0:0
Tor: 0-1 70. Nr. 11 SVB
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Stadion: Stadion des Friedens (Kap. 5.000)
Zuschauer: 50 (5 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt)

TSV Leuna 1919 0:2 1. FC Zeitz
Samstag, 22. August 2009 - Anstoßzeit 15.00
Landesklasse Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 0:2 nach 94 Min. (48/46) - Halbzeit 0:1
Tore: 0-1 43. Schröter (Wdh. Elfmeter), 0:2 66. Starke
Verwarnungen: Andreas Hase, Nicki Lorber (beide TSV)
Platzverweise: keine
Stadion: Stadion des Friedens (Kap. 5.000)
Zuschauer: 100 (5 Gästefans)
Spielqualität: 4,0/10 (Unterm Durchschnitt)

Vor dem Spieltag in Leuna erreichte mich durch vereinsinterne Quellen eine Hiobsbotschaft, die ich hier nicht weiter darlegen will, weil ich mich sonst nur wieder über einen Verein aus meiner Stadt Merseburg ärgern müsste, bzw. über den Verband und seine Schwachsinnsregeln. Haben die noch nicht gemerkt, dass Strafen nicht das Nachwuchsproblem lösen? Demnächst könnten die massenhaft Vereine in die Kreisoberliga relegieren, wenn die das mit den mindestens zwei Jugendmannschaften nicht zurücknehmen!
Allerdings ist im kommenden Jahrzehnt ohnehin mit einem erneuten Aufschwung im Jugend- und Nachwuchsbereich zu rechnen. Dann werden hoffentlich auch wieder manche Vereine wie ESV Merseburg oder Saline Bad Dürrenberg Jugendmannschaften (letztere haben ja mittlerweile nicht mal mehr eine aktive Männermannschaft) melden können. In Krosigk und Goseck wurden nach kurzer bzw. langer Pause, die mit Freizeit- und Altherrenkicks überbrückt wurde, ja wieder der Spielbetrieb im Männerbereich aufgenommen. Aber so schlecht, dass man an ein Schicksal wie in Goseck oder Krosigk denken müsste, steht es in Leuna auf gar keinen Fall! Noch gibt es ja eine Jugend- und zwei Männerfußballmannschaften. Die zweite der beiden Männermannschaften hatte am Mittag die zweite Vertretung des SV Braunsbedra zu Gast.

Die II. des TSV trat bedeutend besser auf, als wir das von den schrecklichen Vorbereitungsspielen her erwarten mussten. Aber ein großes Problem haben sie nicht abstellen können: der Abschluss vorm Tor! Kampfgeist war da; die Zweikämpfe hätte fast jeder Schiri strenger gepfiffen, aber das Gespann ließ herrlich laufen und war kaum wahrnehmbar. Torchancen erspielten sie sich auch regelmäßig; nur die Umsetzung ebendieser war leider katastrophal. Auch René leider ein Schatten seiner selbst: nach der Rückgabe in die Arme des SVB-Torwarts wenige Minuten vor dem Ende – eine Szene, die der Ausgleich hätte sein müssen! – wurden Vorschläge laut, er solle endlich Alte Herren spielen, doch diese Altherrenmannschaft spielt wenigstens gut und erfolgreich!

Auch wenn der SV Braunsbedra, dessen Fußballmannschaften ohnehin schwach und hoffnungslos überschätzt sind – ich habe nie ein gutes Spiel von denen gesehen und mittlerweile habe ich die knapp 20x geguckt – katastrophal schlecht spielte und eine Niederlage absolut verdient hätte: Braunsbedra gewann. Durch einen Glückstreffer in der 70. Minuten. Aber wenn man seine Chancen nicht nutzt... Genau solche Situation machen ja u. a. den Reiz am Fußball aus: so wird Fußball zum Glücksspiel; gewinnt jetzt die Mannschaft, die 20 Chancen hatte oder die, die nur 2 Chancen herausspielte? Fällt überhaupt ein Tor? Schon ein großer Unterscheid beispielsweise zum Handball: Tore ohne Ende, wer weniger aufs Tor wirft, verliert in 95% der Fälle auch, oder Volleyball: Ball hin und her schlagen und wer besser trifft oder wessen Gegner den Ball nicht übers Netz kriegt, gewinnt halt.

Ein unverdienter Sieg für die Gäste also, wobei diese ärgerliche Niederlage, die ausschließlich durch die katastrophale Chancenverwertung kam, wieder etwas Hoffnung für die II. gibt: sie sind wenigstens spielerisch nicht die schlechteste Mannschaft. Das Spiel war ausschließlich durch den TSV eine ansehenswerte Begegnung!

Das Spiel der I. Mannschaft war diesmal nicht so ansehenswert, obgleich Leuna in Halbzeit eins besser war, als Zeitz. Mehr Chancen, bessere Zweikämpfe, mehr Ballbesitz. Das Tor machte allerdings Zeitz, wobei es sehr glücklich zustande kam. Einige Minuten zuvor foulte Hase, an diesem Tag leider ein Totalausfall, einen Zeitzer im eigenen Strafraum, jedoch ungestraft. Für weniger Foul gab es gleich doppelt Elfmeter. Beim ersten Mal bewegte sich Goloiuch zu früh von der Linie. Ich traute dem Linienrichter zwar nicht gleich, aber das Video gab hinterher Aufschluss. Wie auch immer: Golloiuch hielt den ersten Elfmeter, den Zweiten jedoch nicht. Bis zur Pause nervte dann der andere Linienrichter und zwar mit seinem Gewinke. Irgendwie wähnte der ständig einen Angreifer als letzten Mann vorm gegnerischen Tor. Er hatte wohl einen Krampf im rechten Arm mit dem er die Fahne hielt. Eine unterirdische Leistung vom blondierten Jungchen!

Die zweite Hälfte war dann von weiteren unterirdischen Leistungen gekennzeichnet. Der TSV Leuna war ungewohnt schlecht, erspielte sich kaum noch Chancen und wenn, dann wurden sie kläglichst vergeben. Nicht nur, was Carsten Arndt an Chancen vergeigte, war grauenhaft: auch Pires mal wieder nur Rückgaben an den Torwart. Langsam verliere ich die Geduld mit dem...
Rest lass ich mal stecken, sonst ist er nur beleidigt :-)

Nachdem das 0:2 gefallen war – ein Abwehrfehler nach einem Freistoß –, wurde einer der an dem Tag Besseren eingewechselt: Mumme hielt hinten wenigstens dicht. Einer der anderen Besseren war natürlich Kevin Degner, der allerdings keinen Ball ins Tor brachte trotz mehrfacher Gelegenheit. Zum Glück der 13 an dem Tag spielenden Leunaer war Trainer Schikore in der Dominikanischen Republik...

Gegen die mäßig spielenden Zeitzer wäre mehr drin gewesen. In fünf Spielen sollten allerdings mal alle Mann an Deck sein und dann wollen wir mal sehen, ob Leuna nicht wieder zu alter Stärke zurückfindet. Noch ist kein Grund zur Panik, wenn sie auch schon bei einigen Fans und Offiziellen an klang. Die ein oder anderen praktizierten auch schon Frusttrinken mit Sekt auf der Tribüne. Jedenfalls: Wenn da noch ein einstelliger Tabellenplatz drin sein soll – und sei es nur der 9. – dann muss sich die Mannschaft steigern. Derzeit steht man sogar auf einem Abstiegsplatz (3. Spieltag). Nicht nur ich bin besseres von euch gewohnt und kann mehr Disziplin und Leistung verlangen!

Statistik:
Ground Nr. 341 (kein neuer Ground; diese Saison: 10 neue)
Sportveranstaltung Nr. 871 (diese Saison: 13)
Tageskilometer: 10 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 6.020 (5.790 Auto, 230 Fahrrad, 0 Bahn, 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 6
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 160

Fotos unter:
Spiel der 2. Mannschaft

Spiel der 1. Mannschaft