Montag, 29. Februar 2016

W501I: Internatsschüler gegen Polizisten

FC Aloisiuskolleg .......................................... 0
BSG Polizei Bad Godesberg ........................ 2
- Datum: Montag, 29. Februar 2016 – Beginn: 18.30
- Wettbewerb: Kleinfeld 1-Gruppe des Betriebssportverbandes Bonn/ Rhein-Sieg (1. Liga Kleinfeld der Betriebssportler)
- Ergebnis: 0-2 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 10. NN, 0-2 41. Nr. 11 (Foul-Neunmeter)
- Verwarnungen: Nr. 11 (Aloisiuskolleg)
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Sportplatz Aloisiuskolleg, Petersbergstraße (Kap. 350 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 13 (davon ca. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 3,0/10 (Selbst für Freizeitliga ein sehr schlechtes Spiel – aber wie sich da Internatsschüler und Polizisten belöffelten, war schon klasse…) Football ground of Aloisiuskolleg Photos with English Commentary:
Amateur Football: Aloisiuskolleg Grammar School v Police Selection Bad Godesberg

Beim Spielbesuch bei Preußen Bonn war ich auf ein Ansetzungsplakat gestoßen, das die Betriebssportliga bewarb. Diese Freizeitfußballliga, die außerhalb des DFB-Bereiches organisiert wird und auch üblicherweise unter dem Niveau der untersten Kreisliga/-klasse liegt, hat im Kreisverband Bonn/ Rhein-Sieg mehrere Ebenen im Großfeld und Kleinfeld. Üblicherweise wird unter der Woche gespielt, oftmals Montagabend. Als ich die Ansetzungen durchgegangen war, fand ich einen einzigen Platz, auf dem ich noch nicht war: den Sportplatz des Aloisiuskollegs.

Das Aloisiuskolleg ist ein von den Jesuiten geführtes Gymnasium und Internat – will man dort seine Wänster loswerden, ist man schnell 20.000€ pro Schuljahr los. In der Kleinfeldliga 1 – es wird 6 gegen 6, 2x30 Minuten auf Kleinfeldtore gespielt – tritt eine Oberstufensschülermannschaft des Kollegs an. Gegner sind die Betriebsmannschaften der Sparkasse Köln-Bonn, der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, mehrere reine Freizeittruppen und auch Altherrenmannschaften. Heute trafen sie auf den Tabellenführer BSG Polizei Bad Godesberg.

Das Spiel war grauenhaft – selbst in Freizeit- und Altherrenligen habe ich meist Besseres gesehen oder selber Besseres abgeliefert. Aber die Atmosphäre hatte schon was: ich platzierte mich auf der Treppe hinter der Hecke um von oben auf den schön am Hang liegenden Platz zu gucken. Die Internatsschüler glotzten schon gleich wie die Hilfsschüler vom Dorf, dass da ein Fremder auf ihrem Grundstück stand. Auf dem Feld brachten sie gar nichts und gerieten schnell ins Hintertreffen. Dennoch war es v.a. die Polizeimannschaft, die ständig rummeckerte. Es gab auch einige dumme und mutwillige Fouls. Der Schiedsrichter wurde von der Polizeimannschaft auch andauernd vollgemeckert. Irgendwann holten die gut 10 Schüler die zuguckten, auch Kinderfeuerwerk hervor und zündelten ein bisschen. Bei jedem Foulgeschrei der Polizeitruppe wurde hämisch gejohlt, wenn ein Polizist foulte, wurden scherzhafte Bemerkungen reingerufen wie „ohhh Polizeigewalt!” Irgendwann gab es einen herausgeschundenen Strafstoß der zum 0:2 verwandelt wurde. Danach immer wieder Wortgefechte und nach Abpfiff noch Rudelbildung die von der Polizei ausging. Also wenn ich sehe, wie hier Bildungselite und Polizei zusammen Fußball spielten, weiß ich nicht, was aus NRW werden soll... Aloisiuskolleg 0:2 Polizei Bad Godesberg Statistik:
- Grounds: 1.562 (1 neuer; diese Saison: 147 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.606 (1; diese Saison: 170)
- Tageskilometer: 30 (30km Straßenbahn)
- Saisonkilometer: 40.150 (26.450 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 5.280 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.600 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 93 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 501.

Sonntag, 28. Februar 2016

W500V: Drei Abseitstreffer und ein reguläres Tor beim Derby am Donrather Dreieck

SV Lohmar 1919 ............................................ 1
Wahlscheider SV 1945 .................................. 0
- Datum: Sonntag, 28. Februar 2016 – Beginn: 15.15
- Wettbewerb: Bezirksliga Mittelrhein Staffel 2 (7. Liga, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-0 nach 95 Min. (47/48) – Halbzeit: 1-0
- Tor: 1-0 36. Tobias Reißig
- Verwarnungen: Maxwell Nascimento (Lohmar); Juri Landgraf (Wahlscheid)
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Sportzentrum am Donrather Dreieck, Kunstrasenplatz SV 1919 Lohmar (Kap. 900 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 750 (davon ca. 350 Gästefans, zahlende Zuschauer: angeblich nur 400)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Gutes und spannendes Spiel, Atmosphäre war aber nie auch nur ansatzweise der eines Derbys würdig) SV Lohmar 1919 1:0 SV Wahlscheid 1945 Photos with English Commentary:
Amateur Football: Lohmar v Wahlscheid

Bei fussball.de war mal das Donrather Derby beworben. Bezirksliga nordöstlich von Bonn bzw. Troisdorf, am Rande des Bergischen Lands. SV Lohmar 1919 gegen SV Wahlscheid 1945. Die Eintrittspreise von 5€ waren schier asozial – habe ich aber so erwartet. Zuschauerkomfort: Fehlanzeige – 0815-Kunstrasenplatz, auf beiden Längsseiten steht man ebenirdisch, hinter dem einen Tor geht gar nichts mehr und hinter dem ersten Tor ist ein ganz ordentlicher Graswall. Von diesem Graswall aus hat man auch einen ganz guten Blick in die bergige Landschaft.

Das Vorspiel der Reserven sah neben einem Platzverweis auch 4:4 Tore – das Hauptspiel war natürlich nicht so torreich. Allerdings trafen Lohmar zwischen der 15. und der 30. Minute drei Mal aus Abseitsposition: der dritte Treffer war meines Erachtens kein Abseits, da hier nach dem Lattentreffer eine neue Spielsituation vorlag. Nach 36 Minuten wurde ein Freistoß zur perfekten Vorlagen für einen Kopfball ins lange Eck und dem verdienten goldenen Treffer für Lohmar.

Bis auf ein paar Kinder, die u.a. in Anlehnung an den Klassiker „Zieht den Bayern die Lederhosen aus” zu ihrer Kindertrommel „Zieht den Gelben [Wahlscheid] die Unterhosen aus” krakeelten, war total tote Hose auf dem Platz, selbst als auf dem Feld mehrfach Rudelbildung war. Absolut lächerlich der Hype um das Derby am Donrather Dreieck, das auch meist bei weitem keine vierstelligen Zuschauerzahlen zieht: 750 bis 800 waren das gerade einmal – traurigerweise ist sowas natürlich trotzdem Ligarekord. SV Lohmar 1919 1:0 SV Wahlscheid 1945 Statistik:
- Grounds: 1.561 (1 neuer; diese Saison: 146 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.605 (1; diese Saison: 169)
- Tageskilometer: 40 (40km Rad)
- Saisonkilometer: 40.120 (26.450 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 5.250 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.600 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 92 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 500.

W500IV: Snooker-Bundesliga in Essen

Snooker Club 147 Essen ................................ 4
Snookerfabrik Berlin ..................................... 4
- Datum: Samstag, 27. Februar 2016 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: 1. Snooker Bundesliga (1. Spielklasse im Snooker)
- Ergebnis: 4-4 nach ca. 215 Min.
- Ergebnisse der 8 Einzelspiele: NN
- Austragungsort: Vereinslokal SC 147 Essen (Kap. Raum 1: 20, davon 10 Sitzplätze; Raum 2: 20 Stehplätze)
- Zuschauer: bis zu 7
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Ganz interessanter Sport mit faszinierenden Spieltechniken, aber selbst wenn er wie hier auf gutem Niveau – keinesfalls jedoch Spitzenniveau – ausgetragen wird, hat er beim Zuschauen so seine Längen) SC 147 Essen v Snookerfabrik Berlin Photos with English Commentary:
Snooker Bundesliga: Essen v Berlin

Und wieder eine neue Sportart gesehen: die 98. besuchte Sportart war heute Billard, genauer gesagt in der Variante Snooker – andere Varianten wie Pool oder Dreiband sind eigene Sportarten. Derzeit Tabellenführer der eingleisigen 1. Bundesliga ist der SC 147 Essen, der heute gegen den Drittplatzierten aus Berlin antrat. Snooker wird übrigens quer durch die Republik auf Erstliganiveau gespielt: die anderen 6 Teams sind aus Dresden, Stuttgart, Hannover, Horst (Ruhrgebiet), Rüsselsheim und Hamburg.

Gespielt wird auf dieser Amateurebene, im Gegensatz zu den kleinen Arenen die man immer im Fernsehen sieht, in Vereinslokalen: im Falle von Essen ist es ein ehemaliges Bürohaus, wo im Obergeschoss ein paar Räume mit mindestens vier Billardtischen stehen. In Raum 2 kann man ein paar Meter von den hinteren Enden des Tisches weg stehen zum Zuschauen, in Raum 1 gibt es außer Stehplätzen auch 10 sehr bequeme Sitzplätze. Mit den wenigen Zuschauern, aber auch den Spielern kam man immer wieder gut ins Gespräch. Wenn mal einer aus Interesse zuguckt, wird das gerne gesehen. Gesprochen wird aber übrigens nur in Spielpausen, das Handy muss auch aus sein – und wer rausfliegen will, sollte wahrscheinlich mal laut rülpsen wenn einer der Akteure gerade hoch konzentriert dabei ist die richtige Stelle für den Stoß mit dem Queue (gesprochen „Kö” und nicht etwa „Kuäuwä” wie das mal ein Kumpel in der Schule, als wir auf Klassenfahrt in der Jugendherberge Billard gespielt hatten, meinte) zu suchen...

Der Sport ist aufgrund des hohen technischen Anspruchs und des enormen Geschicks das die Spieler aufbringen müssen – Fingerspitzengefühl und ein sehr genaues Auge sowie geometrisches Verständnis sind hier sehr wichtig – ein sehenswerter Sport. Snooker bzw. Billard generell ist aber halt als Präzisionssport nicht gerade ein Actionspiel. Die Spieler waren auch zum Großteil auffällig schmächtig – also Modellathleten bei Präzisionssportarten zu suchen, ist eh müßig: entweder sind das fette Darts- und Kegelheinis oder ganz schmale die so einen Billardtisch nicht mal eben umwerfen können – einem muskelbepackten Gewichthebertypen fehlt es da meist an Fingerspitzengefühl für so eine Sportart wie Snooker...

Die vier Spieler, die ein Team bilden, spielen je 2 Partien. Diese Partien gliedern sich in maximal 5 Spielabschnitte (Frames). Wer 3 Frames gewonnen hat, hat das Spiel gewonnen und 1 Punkt für sein Team geholt. In der Gesamtwertung kann so ein Ergebnis von 4:4, 5:3, 6:2, 7:1 oder 8:0 stehen. Heute stand am Ende der Partien 4 Siege auf jeder Seite und somit ein 4:4 Unentschieden, was die Tabellensituation (Essen vor Stuttgart und Berlin) beibehält. Eine Partie dauerte hier in etwa zwischen ca. 30 und ca. 120 Minuten, aber in der Pause erzählte jemand Anekdoten von einem dreieinhalbstündigen Spiel, das im vierten Frame entschieden wurde... SC 147 Essen v Snookerfabrik Berlin Statistik:
- Grounds: 1.560 (1 neuer; diese Saison: 145 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.604 (1; diese Saison: 168)
- Tageskilometer: 210 (200km Bahn, 10km Rad)
- Saisonkilometer: 40.080 (26.450 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 5.250 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.560 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 91 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 500.

W500III: Erster MBC-Sieg nach 10 Niederlagen in Folge

TSV Crailsheim Merlins .............................. 71
Mitteldeutscher BC (Weißenfels) ................ 85
- Datum: Freitag, 26. Februar 2016 – Beginn: 20.00
- Wettbewerb: 1. Basketball-Bundesliga, sogenannte BEKO BBL (1. Deutsche Profibasketballliga)
- Ergebnis: 71-85 nach 40 Min. (4x10) – Viertel: 25-26, 16-19 (41-45), 14-21, 16-19
- Punkte: Callahan 18, Wysocki 13, Graves 10, Calvin 9, Chubb 8, Cizauskas 4, Stainbrook 4, Schwartz 3, Jost 2 (Merlins); Southerland 18, Massenat 16, Otule 15, Johnson 14, Thomas 10, Darby 9, Hatten 3 (MBC)
- Fouls: Wysocki 4, Graves 4, Calvin 3, Chubb 3, Cizauskas, Callahan 1, Jost 1, Flomo 1 (Merlins = 23), Otule 4, Johnson 4, Darby 3, Hatten 3, Thomas 2, Massenat 1 (MBC = 17)
- Austragungsort: Arena Hohenlohe (Ilshofen, Kap. 3.000, davon 2.080 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 2.900 (davon 2.651 Zahlende und ca. 25 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Sehr fehlerbehaftetes aber dafür umso spannenderes Spiel) BBL: Crailsheim Merlins 71:85 Mitteldeutscher BC Weißenfels (Arena Hohenlohe) Photos with English Commentary:
a) Basketball: Crailsheim Merlins v Mitteldeutscher BC Weißenfels (Arena Hohenlohe)
b) Hohenlohe: Jagsthausen near Heilbronn, Schöntal Monastery, Krautheim, Ailringen, Bartenstein, Forchtenberg, Neuenstein, Waldenburg, Langenburg, Leofels, Dörrmenz, Kirchberg an der Jagst, Gaggstadt, Monastery Ruin Anhausen, Crailsheim, Honhardt, Vellberg, Hellmannshofen, Ilshofen 

Im Moment sind Semesterferien und die Recherche für meine Hausarbeit kann ich mir frei einteilen: am Donnerstag habe ich ein Zweitagespensum geschafft, also kann ich am Freitag auch einfach mal um 7 Uhr los fahren und den ganzen Tag im Hohenloher Land verbringen. Da gibt es viele Sehenswürdigkeiten und einige interessante Sportvereine: u.a. die Basketballer aus Crailsheim.

Das fränkisch geprägte Hohenlohe hatte ich schon mal nach einem Handballspiel des SC Magdeburg bei Frisch Auf Göppingen besucht, allerdings war da außer Schwäbisch Hall nicht so viel drin gewesen. Diesmal war das Programm sehr ausgedehnt und fing mit dem Schloss Götzenburg in Jagsthausen (Heilbronner Land) an. Dann das sehr eindrucksvolle Kloster Schöntal, das neben einer von den protestantischen Extremisten ausgeräumten Kapelle auch eine bayrisch anmutende barocke Hauptkirche hat. Krautheim mit seiner halbruinösen Burg und dem Stadttor weiß auch zu gefallen. Bartenstein könnte auch in der ostdeutschen Provinz stehen: einfache Bürgerhäuser säumen einen Bergsporn an dessen Ende ein schönes aber verfallene Schloss steht. Die Kirche blättert auch ab und neben mir parkt ein verrosteter Mercedes. In Süddeutschland sind solche Ansichten zwar seltener, aber im Vorbeifahren war mir auch ein Trabant vor einem verfallenen Fachwerkgehöft aufgefallen: da wähnt man sich im Burgenlandkreis wo der MBC herkommt...

Aber wie gesagt sind solche Szenen in Süddeutschland viel seltener als in Ostdeutschland und am ehesten noch in der bayrischen Rhön zu finden. Die anderen Orte auf meiner Route waren in gutem bis sehr gutem Zustand. So z.B. Forchtenberg mit seinen Fachwerkbauten und der Schlossruine, Neuenstein mit seinem seltsam wuchtigen Schloss, Waldenburg mit ansehnlichem Schloss und Stadtbefestigung auf einem Bergsporn oberhalb der Hohenloher Ebene, Langenburg mit einer in der Tat langen Burg bzw. eher Schloss, Leofels mit einer Burgruine mit schönen romanischen Fensterfassungen, Kirchberg an der Jagst mit Kirche und Schloss und Gaggstadt mit einer Jugendstilkirche. Dann gab es noch die kuriose Klosterruine von Anhausen die mitten in der Landschaft auftaucht. In Crailsheim gibt es nicht so viel zu sehen, aber eine Kirche und das Rathaus, sowie etwas Stadtmauer machen schon was daher. Honhardt mit seinem Wasserschloss ist auch ganz OK und Vellberg ist sehr sehenswert mit kompletter Wehrmauer, mehreren Türmen und Fachwerkhäusern. In Ailringen udn Hellmannshofen fielen mir Kapellen auf, in Ilshofen gibt es immerhin ein Stadttor, aber eigentlich habe ich da nur fotografiert, weil dort Basketball gespielt wird. Bartenstein Ja, im unbekannten Kuhdorf Ilshofen, 10km westlich von Crailsheim, sind die Crailsheim Merlins beheimatet: die Arena Hohenlohe fasst 3.000 Zuschauer – davon 2.080 auf Sitzplätzen: etwa 1.500 auf den sehr originellen Massivholzbänken mit kurzer harter Lehne, der Rest auf Innenraum- bzw. Vortribünenbestuhlung und der Rest auf Stehplätze hinter der letzten Reihe. Die Halle ist architektonisch etwas ganz besonderes: sie ist wohl die einzige Rundhalle, die in den letzten Jahrzehnten errichtet wurde. Innen mieft es übrigens ziemlich nach Holz. Wenigstens riecht es nicht nach Tier: es ist nämlich keine reine Basketballhalle, sondern in erster Linie die Auktionshalle der Rinderunion Baden-Württemberg; in den Stallungen neben der Halle standen schon dutzende Alpakas herum, die am Sonntag bei einer entsprechenden Show vorgeführt werden sollten. Typisch für den sparsamen bäuerlichen Teil Baden-Württembergs: die Hälfte der Autos parkte wie ich in Feldwegen oder auf den Wiesen außerhalb des Privatgeländes der Arena um die 2€ Parkgebühren (im Vergleich mit etlichen anderen Vereinen aber noch gemäßigt, nur ich glaube beim MBC z.B. ist Parken immer noch gratis) zu sparen. Die Eintrittskarten mit ab 12€ (ermäßigt ab 9€, + 0,50€ Print-at-home) sind hingegen eher teuer: beim sachsen-anhaltischen Gegner kostet ein Stehplatz z.B. 10,50€ (erm. 7,50€) – allerdings sind die sogenannten Event-Spiele (2 pro Saison oder so, z.B. gegen Bayern) in der Arena Leipzig mindestens 5€ teurer: Stehplatz 15,50€ um so eine Losermannschaft verlieren zu sehen ist schon echt krank...

In jedem Fall ist die Arena Hohenlohe von den 18 BBL-Hallen sicherlich die mit Abstand sehenswerteste – also die mir bekannten BBL-Hallen in Weißenfels, Berlin, Bonn, Hagen und Frankfurt können bei weitem nicht mithalten; die Fotos der anderen waren zumindest nicht so überzeugend – einzig die Rudi-Sedlmayer-Halle (Audi Dome) von Bayern München, ebenfalls eine Rundhalle aber aus den 70ern, ist offenbar genauso sehenswert. Die Hohenloher Halle war wie immer sehr gut gefüllt, aber bei allem was ich denen das gönne: warum den Crailsheim Merlins die Bude eingerannt wird – bei einer Partie 16. gegen 18. – verstehe ich nicht so ganz… Der Mitteldeutsche BC ist so schlecht wie nie, hatte vor der Partie 10 Niederlagen in Folge, nur 2 Siege in 20 Spielen und ist eigentlich ein sicherer Absteiger mit seinem überfordertem Kader der höchsten mittleres 2. Liga Niveau hat. Und Crailsheim ist neben Bremerhaven der einzige heiße Kandidat auf den zweiten Abstiegsplatz.

Leider wird der MBC absteigen, aber für mich war es ein versöhnliches Saisonende – von den restlichen 10 Spielen werde ich nämlich keins mehr besuchen können – denn der MBC gewann überraschend und auch erstaunlich deutlich mit 14 Punkten Unterschied (71:85). Es war ein wirklich spannendes Match: die ersten Minuten gehörten den Gastgebern, dann kam der MBC, der nur mit US-Amerikanern spielte und zwei Deutsche nur zum auf der Bank sitzen dabei hatte – der dritte brachte nicht viel und spielte auch kaum – nach einem Slamdunk von einem ihrer besseren Amis in Fahrt. Es ging hin und her und nach dem ersten Viertel war der MBC knapp vorbei. Im zweiten Viertel baute er den Vorsprung sogar aus. Man sah, warum hier zwei Abstiegskandidaten spielten: viele technische Fehler, billige Steals und jeder Rebound (anfangs v.a. von den Crailsheimern) saß dann im zweiten, dritten Versuch da die Abwehrarbeit ganz schwach war. Auch im dritten Viertel war der MBC die bessere Mannschaft und langsam wurden die Hohenloher unruhig auf der Tribüne: die Stimmung ebbte etwas ab, es wurde weniger mit Klatschpappen dumm rumgeklatscht, man hörte jetzt mehr die mitgereisten MBC-Fans und dem dämlichen Hallensprecher (ein Dauerquatscher der die Stimmung kaputt moderierte) wurde weniger Folge geleistet bei seinem Aufsteh-Gehype. Beim Stand von 55:66 ging es ins Schlussviertel und ich hatte erstmals wirklich Hoffnung hier einen Sieg der Weißenfelser Wölfe zu sehen. Tatsächlich flackerte zwar zweimal ein Strohfeuer der Crailsheimer auf, doch sie sollten zu schwach sein um auf weniger als 5, 6 Punkte Abstand zu verkürzen. Am Ende spielte der MBC sogar lässig auf und vergrößerte die Distanz auf 14 Punkte. Nach 10 Niederlagen in Folge also der erste Sieg! Weiter so!

Die Rückfahrt war mal wieder etwas ermüdend, nervend aber v.a. die scheiß Niederländer die vom Alpenurlaub durch Rheinland-Pfalz und NRW meine Route benutzten… Kurz vor 1 Uhr war ich aber schon da – die Weißenfelser hatten einen völlig anderen aber in etwa gleich langen Rückweg… BBL: Crailsheim Merlins 71:85 Mitteldeutscher BC Weißenfels (Arena Hohenlohe) Statistik:
- Grounds: 1.559 (1 neuer; diese Saison: 144 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.603 (1; diese Saison: 167)
- Tageskilometer: 870 (870km Auto)
- Saisonkilometer: 39.870 (26.450 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 5.050 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.550 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 91 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 500.

Donnerstag, 25. Februar 2016

W500II: Und wieder nur drei Sätze

Bonner Turnverein 1860 ................................ 0
Pulheimer Sport Club 1924/57 ...................... 3
- Datum: Mittwoch, 24. Februar 2016 – Beginn: 20.45
- Wettbewerb: Mixed Oberliga Breiten- und Freizeitsport NRW (1. BFS-Liga, Mixed)
- Ergebnis: 0-3 nach 63 Min. (19/22/22)
- Sätze: 15-25, 19-25, 15-25
- Strafen: keine
- Austragungsort: Turnhalle Münsterschule, Riesstraße 9 (Kap. 100 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 6 (davon keine Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ganz gutes, aber sehr einseitiges Spiel) Bonner TV 0:3 (15:25, 19:25, 15:25) Pulheimer SC Photos with English Commentary:
Amateur Volleyball in Bonn: Bonner TV v Pulheimer SC (Mixed League 1)

Also eigentlich habe ich ja nichts dagegen, wenn bei meinen Volleyballbesuchen alles in drei Sätzen fertig ist – denn Volleyball finde ich jetzt nicht so faszinierend, dass ich mir das unbedingt drei Stunden (solange dauern Fünfsatzspiele mitunter) angucken muss. Aber dass die letzten vier Volleyballspiele, alle in dieser Saison 2015/16 also, 3:0 oder 0:3 endeten, ist schon etwas komisch. Ein bisschen mehr Spannung wäre dann doch nicht schlecht...

Auch bei diesem eigentlich aufgrund einiger Ballwechsel und schöner Rettungsaktionen recht sehenswerten Spiel der höchsten Freizeitliga der Mixed-Teams zeichnete sich bereits im ersten Satz ein Sieg der Gäste aus Pulheim ab. Beim Mixed-Volleyball scheint es so zu sein, dass stets 3 Frauen und 3 Männer auf dem Feld stehen. Ein Mann kann auch nur für einen Mann bzw. eine Frau für eine Frau eingewechselt werden – was passiert wenn ein Team nur einen Mann als einzigen Wechsler dabei hat, eine Frau aber z.B. beim Blocken ausrutscht, ins Netz fasst, sich aber dabei den Finger verdreht, aufs Parkett klatscht und dadurch einen Beckenbruch davonträgt (was denn? gab es in Leuna schon mal!)... naja ich weiß halt nicht, ob man in Ausnahmefällen wie diesem auch mal mit 4 Männern und 2 Frauen spielen dürfte... Jedenfalls war der Bonner TV in dieser zum Glück verletzungsfreien Partie etwas überfordert, da auf mehreren Positionen sehr schwach besetzt. Nach etwas mehr als einer Stunde war dann schon wieder Schluss in der Halle der Münsterschule, die zwei Straßen weiter in der Riesstraße hinterm Arithmeum liegt.

Ob die Halle ab April weiter genutzt werden kann, ist derzeit unklar, da sie auf der Liste potenzieller Notunterkünfte steht: allerdings hat die unfähige Stadt dort auch mehrere sehr wichtige Wettkampfhallen wie Erwin-Krenz-Halle (Badminton-Bundesliga) und Hardtberghalle stehen und versucht auch endlich ernsthaft - was sie schon längst hätte machen können - deutlich größere leerstehende Liegenschaften als Unterkünfte zu nutzen. Ansonsten droht der totale Kollaps des Breitensports in den man die Flüchtlinge, selbst welche ohne vernünftige Perspektive, hervorragend einbinden könnte. Bonner TV 0:3 (15:25, 19:25, 15:25) Pulheimer SC Statistik:
- Grounds: 1.558 (1 neuer; diese Saison: 143 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.602 (1; diese Saison: 166)
- Tageskilometer: 10 (10km Rad)
- Saisonkilometer: 39.210 (25.580 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 5.050 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.550 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 91 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 500.

Mittwoch, 24. Februar 2016

W500I: Spannendes Unentschieden in Meckenheim

SV Rot-Weiß Merl ....................................... 28
HSG Sieg (Siegburger TV/ FC Hennef) ..... 28
- Datum: Dienstag, 23. Februar 2016 – Beginn: 20.00
- Wettbewerb: Kreisliga Bonn/ Euskirchen/ Sieg (7. Liga, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 28-28 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 12-12
- Tore: NN
- Gelbe Karten: Nr. 3, 8, 10 (Merl); Nr. 13, 70 (Sieg)
- Zeitstrafen: 2x Nr. 8, 1x Nr. 3, 15 (Merl = 8 Minuten); 2x Nr. 70, 10, 40, 1x Nr. 11 (Sieg =14 Minuten)
- Platzverweise: Nr. 40 von Sieg (60. Min., grobes Foul)
- Austragungsort: Wettkampfhalle des Schulzentrums Konrad-Adenauer-Gymnasium (Meckenheim-Merl, Kap. 600, davon 500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (davon mind. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Gutes und sehr spannendes Spiel) Kreisliga: Rot-Weiß Merl 28:28 HSG Sieg (Schulzentrum Meckenheim) Photos with English Commentary:
Handball: Rot-Weiß Merl v HSG Sieg

Im weitläufigen Schulzentrum Meckenheim stehen direkt nebeneinander zwei Sporthallen. In der Wettkampfhalle spielen neben der BG Meckenheim auch u.a. der SV Rot-Weiß Merl. Ob nur bei Dienstagsspielen die klemmende Kabinentür aufgedrückt und über die Wechselbänke gestiegen und übers Feld gelatscht werden muss um zur Sitztribüne zu kommen, oder ob generell der eigentliche Zuschauereingang immer verrammelt ist, war nicht herauszukriegen. Jedenfalls schien das außer mit keinen zu wundern, dass man einfach mit dreckigen Straßenschuhen übers Spielfeld latscht um auf die Tribüne zu kommen. Auf der Tribüne wurde fleißig Sekt gesoffen, einer führte gleich noch seinen Hund in der Halle gassi – störte auch keinen und mich wunderte langsam auch nichts mehr...

Das Spiel der Kreisliga war auf sehr gutem Niveau und richtig spannend. Es war zwar Vorletzter gegen Zweiter, aber nach 15 Minuten deutlicher Überlegenheit und 4-5 Toren Vorsprung baute der Gast ab. Nach 23 Minuten gelang Merl erstmals der Ausgleich und sofort darauf die Führung. Bei Pause stand es 12:12. Nach dem Seitenwechsel kam Merl zwar wieder nicht aus dem Knick und die HSG Sieg ging wieder mit bis zu 4 Toren in Führung (13:17 nach 40 Minuten), aber dann kam die rasante Schlussviertelstunde; zunehmendes Tempo, zunehmende Zeitstrafen, zunehmend gerät die Spielgemeinschaft Siegburg/ Hennef in Bedrängnis. In den letzten sechs Minuten lagen die Gäste maximal mit einem Tor vorne, immer wieder glich Merl aus. 50 Sekunden vor dem Ende warf Merl das 27:27, 25 Sekunden vor dem Ende ging Sieg wieder in Führung, doch den letzten Angriff konnten sie nur mit einem rotwürdigen Foul stoppen und den Siebenmeter nach Ablauf der Uhr verwandelte ihr sehr durchsetzungsstarker Brillenträger mit der 15, der zuvor aber zwei Siebenmeter vergeigte, mit viel Glück trotz Berührung durch den Torwart zum 28:28 Endstand.

Das war wirklich ein toller Handballabend da in Meckenheim! Kreisliga: Rot-Weiß Merl 28:28 HSG Sieg (Schulzentrum Meckenheim) Statistik:
- Grounds: 1.557 (1 neuer; diese Saison: 142 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.601 (1; diese Saison: 165)
- Tageskilometer: 40 (40km Auto)
- Saisonkilometer: 39.200 (25.580 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 5.050 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.540 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 91 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 500.

Sonntag, 21. Februar 2016

W499IV: Spielabbruch beim Sledgehockey und der letzte Ground von Bonn

FV Preußen Bonn 1912 ................................. 1
Bonner SV Roleber 1919 II ........................... 2
- Datum: Sonntag, 21. Februar 2016 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Kreisliga C, Bonn/ Staffel 2 (10. Liga, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-2 nach 93 Min. (46/47) – Halbzeit: 1-1
- Tore: 0-1 6. Ali Sahin, 1-1 32. Marouen Sallami, 1-2 86. Rachid Gharbaoui
- Verwarnungen: Ali Sahin, Henrik Van Elten, Christopher Welker (alle Roleber)
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Sportplatz Wittestraße (Kap. 1.020, davon 20 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 8 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 3,5/10 (Über weite Strecken ödes Gekicke)

SpG Kamen Barbarians/ Wiehl Penguins … 1
SpG Preußen/ Sachsen (Berlin / Dresden) … 4
- Datum: Sonntag, 21. Februar 2016 – Beginn: 10.00
- Wettbewerb: Deutsche Sledgeeishockey Liga (1. und einzige Spielklasse im Sledge-Eishockey)
- Ergebnis: Spielabbruch aufgrund einer Massenschlägerei und daraus resultierender Anzahl an Disqualifikationen beim Stand von 1-4 nach 25 Min. (15/10/-) – Drittel: 1-2, (0-2), (x-x)
- Tore: 0-1 6.15 Hering, 0-2 6.29 Hering, 1-2 14.07 Nr. 61, 1-3 17.35 Hering, 1-4 24.22 NN
- Strafen: Stumpe 2+10+SD, Müller 5+SD, Nr. 77 2+2, Nr. 61 2 (Wiehl = 23 Minuten, 2x Spieldauer); Hering 2/2+2, Uhlemann 2+2, Nr. 22 2 (Dresden = 12 Minuten)
- Austragungsort: Eissporthalle Wiehl (Kap. 1.500, davon 1.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 20 (offenbar alle aus Wiehl)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Ein sehr sehenswerter Sport, sicherlich auch auf ganz ordentlichem Niveau hier gezeigt – aber was für ein Ende der Partie: Junge, Junge; das ist wieder typisch NRW-Idioten…) German Sledge Hockey League in Wiehl: SpG Kamen/ Wiehl 1:4 SpG Preußen/ Sachsen Photos with English Commentary:
a) Sledge Hockey: Kamen/ Wiehl v Prussia/ Saxonia, in Wiehl
b) Amateur Football: FV Preußen 1912 v Roleber Res., in Bonn
c) Bergisches Land: Overbach Palace in Much

Auch am Sonntag blieb ich in der Gegend, da ich im Bergischen Land eine neue Sportart entdeckt hatte: mit dem Auto ist man auch über die Landstraßen in weniger als 60 Minuten von Bonn aus in Wiehl. Dort befindet sich neben einer Bahnlinie eine halbe Baustelle: der noch nicht fertige Neubau eines Schwimmbads grenzt an eine von außen sehr ramponiert aber innen sehr ordentlich aussehende Eissporthalle. Auf einer Längsseite befinden sich etwa 1.000 orange Schalensitze, auf einer Hintertorseite gibt es noch – derzeit mit Baumaterial zugestellte – Stehplätze für gut 500 Leute. Etwas Besonderes ist die Halle trotz einer Sammlung von Pinguinfiguren nicht, aber die TuS Wiehl Penguins haben schon einen guten Bau dort!

Ich war wegen eines Spiels der Sledge-Eishockey-Liga gekommen, die derzeit nur 4 Teams in ganz Deutschland umfasst, die an einem Wochenende jeweils ein Spiel pro Tag an einem bestimmten Turnierort absolvieren: eins aus Bremen, eins aus Niedersachsen, dann eine Spielgemeinschaft von ECC Preußen Berlin und Dresden Cardinals - über deren wohl besten Akteur man auch einen interessanten Zeitungsartikel findet - und eben diese Spielgemeinschaft von Wiehl und Kamen, zu der wohl auch noch ein Spieler aus Köln (ehemals KEK) dazugestoßen ist. Hoffnung macht aber, dass in Bayern anfang des Jahres mit Dachau und Mittenwald zwei neue Teams gegründet wurden, die wohl in der nächsten Saison ins Geschehen eingreifen werden.

Sledge-Eishockey (Sledge Hockey oder Schlitteneishockey) ist ein Behindertensport, bei dem die sechs Eishockeyspieler – die meisten davon querschnittsgelähmt oder von Beinamputationen gezeichnet – auf einem kleinen Schlitten über die Eisfläche zerren, wobei sie auch ganz ordentliche Geschwindigkeiten erreichen, wenn sie sich mit ihren beiden kurzen Schlägern von der Eisfläche abdrücken. Die Schläger sind Fortbewegungs- wie auch Torschussmittel. Der Puck erreicht bei sehr guten Spielern auch hohe Geschwindigkeiten.

Normalerweise dauert ein Spiel 3x15 Minuten mit den beim Eishockey üblichen Unterbrechungen bei jedem Regelverstoß. Nicht so üblich beim Sledgehockey sind Schlägereien – aber wie sich heute zeigte, typischerweise in NRW, gibt es auch Ausnahmen... Das Spiel wurde jedenfalls von Preußen/ Sachsen (Berlin/ Dresden) dominiert und die Truppe mit der weitesten Anreise ging nach wenigen Minuten mit einem Doppelschlag aus jeweils ordentlicher Distanz 0:2 in Führung. Das intensive aber faire Spiel konnte Kamen/ Wiehl nicht drehen, obwohl sie kurz vor der ersten Pause (nach dieser wird das Eis scheinbar nie aufbereitet – vllt. hatte der komische Eismeister aber auch einfach keine Lust mehr zu arbeiten) noch zu einem Treffer kamen. Danach wurde die Partie ruppiger und v.a. beim 5er der NRWler fragte man sich ob da nicht eher das Gehirn als das Bein amputiert war. Nach einer Tätlichkeit sollte er eigentlich für 2+10 Minuten raus, nachdem er den Schiri als „Schwuchtel” bezeichnete musste er aber ganz weg vom Eis. Nachdem die Gäste mit 1:4 davonzogen, fingen die Gastgeber eine grundlose Schlägerei im Mittelkreis an, bei der sich alle Spieler bis auf die Torhüter beteiligten und auch diverse Berliner/ Dresdener eingriffen, da hier anfangs zu dritt mit Faust- und Stockschlägen auf den besten Gästespieler losgegangen wurde. Da Wiehl nur einen Wechsler hatte und nun zwei Spieldauerstrafen und zwei weitere Hinausstellungen – Dresden im Übrigen auch drei Hinausstellungen – musste die Partie von den souveränen Schiedsrichtern nach nur 25 Minuten abgebrochen werden. Da von den 20 Zuschauern eh alle anderen aus Wiehl waren, stimmte ich nicht den beim Eishockey üblichen Sprechchor „scheiß Verlierer” an... German Sledge Hockey League in Wiehl: SpG Kamen/ Wiehl 1:4 SpG Preußen/ Sachsen Also zurück nach Bonn – bei Gelegenheit werde ich sicherlich noch mal Sledgehockey besuchen, da es ein sehr eindrucksvoller Sport ist, der ja auch meistens mehr als 25 Minuten + Unterbrechungen dauert – und nach dem Mittagessen mit dem Rad zum letzten noch fehlenden der 34 Bonner Grounds (zwei Stadien, in denen nur unregelmäßig gespielt wird – Stadion Wasserland und Stadion Oberkassel – besuche ich aber noch in den nächsten Monaten): dem Tennenplatz Wittestraße.

Der Aschenplatz Schwarz-Rheindorf befindet sich unweit der sehenswertesten Kirche Bonns und wird auf einer Seite von einer Stehstufe und ein paar Sitzbänken begrenzt und auf der anderen von einem gepflasterten Wall, von dem aus man gut zugucken kann. Rundherum stehen Nadelbäume und Gestrüpp – Lärmschutzwälle sind auch aufgeschüttet.

Bei freiem Eintritt fanden sich nur knapp 30 Leute ein, darunter auch einige Böllerwerfer aus Roleber. Die II. Mannschaft von Roleber sicherte sich in einem über weite Phasen schlechten Spiel einen glücklichen 1:2-Sieg; erst gingen sie schnell per Kopf in Führung, dann landete ein Weitschuss zum Ausgleich vor der Pause im Kasten und in der Schlussphase brachten sie einen Ball ziemlich billig am unsicheren (Ersatz-?)Keeper der Gastgeber vorbei. FV Preußen Bonn 1:2 Bonner SV Roleber II Statistik:
- Grounds: 1.556 (2 neue; diese Saison: 141 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.600 (2; diese Saison: 164)
- Tageskilometer: 130 (110km Auto, 20km Rad)
- Saisonkilometer: 39.160 (25.540 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 5.050 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.540 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 91 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 499.

Samstag, 20. Februar 2016

W499III: Trotz 0:4 Rückstand noch 5:4-Sieg beim Futsal und das ewige Basketballduell zwischen Bonn und Berlin

Allgemeiner Sportverein Bonn ................... 65
ALBA Berlin ................................................ 45
- Datum: Samstag, 20. Februar 2016 – Beginn: 16.00
- Wettbewerb: 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga, Nord (2. Spielklasse im Rollstuhlbasketball)
- Ergebnis: 65-45 nach 40 Min. (4x10) – Viertelergebnisse: 22-13, 15-10, 16-10, 12-12
- Punkte: NN
- Fouls: NN
- Austragungsort: Sportzentrum Tannenbusch (Kap. 500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 45 (davon mind. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes Spiel)

Futsal Panthers Köln ........................................ 5
Universitäts-Futsal-Club Münster .................. 4
- Datum: Samstag, 20. Februar 2015 – Beginn: 12.30
- Wettbewerb: WFLV-Futsal-Regionalliga (1. Deutsche Futsal-Liga, Staffel des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes)
- Ergebnis: 5-4 nach 40 Min. (20/20); Halbzeit: 1-4
- Tore: 0-1 11. Maik Solisch, 0-2 13. Simon Holling, 0-3 18. Julian Offermann, 0-4 19. Maik Solisch, 1-4 19. Pascal Wenker, 2-4 29. Timo Heinze, 3-4 33. Mario dos Santos, 4-4 37. Fabian Schmidts, 5-4 40. Jilo Hirosawa
- Fouls: Köln 7 (5/2); Münster 9 (3/6)
- Gelbe Karten: Timo Heinze, Luke Wolfgarten (Köln); Wendelin Kemper, Simon Holling, Maik Solisch, Christoph Rüschenpöhler (Münster)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Everhardhalle (Kap. 350 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 6 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Lange Zeit auf erbärmlichen Niveau, aber in der 2. Hälfte besser und v.a. sehr spannend) Futsal Panthers Köln 5:4 UFC Münster Photos with English Commentary:
a) Futsal in Cologne: Futsal Panthers Köln 5-4 UFC Münster
b) Wheelchair-Basketball in Bonn: ASV Bonn 65-45 ALBA Berlin

Der erste Spielbesuch am Samstag galt einem vermeintlichen Spitzenspiel (3. gegen 4.) in der NRW-Staffel der höchsten Futsalliga. Die Futsal Panthers Köln, wochenlang Tabellenerster, spielen unweit von Fernsehturm und DITIB-Moschee in Ehrenfeld in der Everhardhalle. Das ist eine schöne, kastenförmige Bruchbude mit seltsamen Blechbänken und Backsteinwänden. Alles etwas improvisiert dort, Eintritt wurde auch keiner genommen. Das recht alternativ wirkende Publikum war auch alles andere als zahlreich. Die bei FUPA gemeldete Zuschauerzahl von 40 ist Quatsch: 25 Zuschauer waren es, es wurden dann wohl noch die Spieler mit eingerechnet...

Die erste Halbzeit war über weite Strecken zerfahren und voller technischer Fehler – so ziemlich das Schlechteste, was ich im Futsal je gesehen habe: im Ausland war das sowieso oft besser (Polen, Marokko, selbst Andorra) aber auch Absteiger wie Bonn und Wesel haben gute Spiele geliefert als ich da war. Münster ging gegen völlig harmlose Kölner mit 0:4 in Führung, wobei das 0:4 durch einen Abwurf der per Kopf verlängert wurde, erzielt wurde. Kurz darauf ein Glückstreffer zum 1:4. Nach der Pause aber ein völlig anderes Bild: Münster brach ein und Köln drehte auf: nach und nach kamen sie heran, kurz vor Schluss ein direkter Freistoß ohne Mauer zum 4:4 und im riskanten Powerplay ohne Torwart erzielten sie 7 Sekunden vor Schluss im Nachschuss das 5:4. Also wenn auch kein gutes Spiel, war es doch ein sehr spannendes! Futsal Panthers Köln 5:4 UFC Münster In Bonn ging ich dann noch zum Rollstuhlbasketball: der um die Jahrtausendwende sehr erfolgreiche Verein (3x Meister, 4x Pokalsieger) aus Bonn ist der Allgemeine Sportverein (ASV). Sie sind als Tabellenführer wieder auf dem Weg in die 1. Bundesliga. Der bekannte Gegner war heute ALBA Berlin: die Müllabfuhrtruppe aus der Hauptstadt ist nur im normalen Basketball ausgesprochen erfolgreich.

Der ASV trägt seine Heimspiele (Eintritt 3€, ermäßigt 2€) im Schulzentrum Tannenbusch aus: die neue, ganz ansprechend gestaltete Halle hat eine 0815-Untertribüne für etwa 500 Zuschauer. Es verloren sich aber gerade einmal 45 in die Halle…

Das wirklich gute Spiel wurde von Anfang an von den Gastgebern bestimmt. Nach und nach festigte sich ein 20-Punkte-Vorsprung, teilweise führte der ASV mit noch mehr Zählern, sodass es am Ende verdientermaßen 65:45 hieß. ASV Bonn 65:45 ALBA Berlin Statistik:
- Grounds: 1.554 (2 neue; diese Saison: 139 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.598 (2; diese Saison: 162)
- Tageskilometer: 70 (50km Bahn, 20km Rad)
- Saisonkilometer: 39.030 (25.430 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 5.050 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.520 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 90 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 499.

W499II: Erst bis zu 4 Tore vorne, dann mit 9 Toren verloren

Leichlinger Turnverein 1883 ........................ 26
Ostfriesischer Handball Verein Aurich ....... 35
- Datum: Freitag, 19. Febuar 2016 – Beginn: 20.00
- Wettbewerb: 3. Liga West (3. Handballliga, 1. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 26-35 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 13-11
- Tore: Hilger 6, Novickis 4, Padeken 4, Kreckler 3, Hansen 3, Lange 3, Reuland 3 (LTV); Wendlandt 8, Oroz 8, Schweigart 5, De Buhr 4, Seidler 4, Lemke 3, De Raad 2, Hertlein 1 (OHV)
- Gelbe Karten: Hansen, Trainer Lorenzet (LTV); Seidler, Wendtlandt (OHV)
- Zeitstrafen: 2x Hansen, 2x Zechmeister, 1x Trainer Lorenzet (LTV = 10 Minuten); 2x Oroz, 1x Wendtland, 1x Lemke, 1x Hertlein (OHV = 10 Minuten)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sporthalle am Hammer, sogenanntes „Smidt Forum“ (Kap. 500, davon 420 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 250 (davon ca. 8 Gästefans; angeblich insgesamt 321 Zuschauer)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Alles andere als ein überragendes Spiel, aber spannend und packend durch den Spielverlauf) Leichlinger TV 26:35 OHV Aurich Photos with English Commentary:
Handball: Leichlingen v Aurich (3rd Division)

Mit Bahn und Rad ging es diesen Freitagabend nach Leichlingen/ Rheinland. Dort spielt schon länger recht erfolgreich ein Drittliga-Handballteam. Heute war der am weitesten entfernt liegende Gegner zugast: die Ostfriesen vom OHV Aurich. Diese brachten immerhin 8 Fans mit ein paar Trommeln mit – die würden sicherlich auch nach Wetzlar oder noch weiter fahren; auch wenn sie dann über Wenden fahren müssen: nach Ostfriesland drehen die dann bestimmt nicht um...

Auch die Leichlinger hatten ein paar Trommeln am Start, aber die Stimmung war insgesamt gesamt absolut mies. Das Publikum hatte gar nichts drauf – schade, dass nicht die Volmetaler da waren: die hätten die heute halbleere Halle vollgekriegt und Leichlingen hätte nicht so eine Fantasiezahl von 321 Zuschauern melden müssen. Real waren das nur etwa 250. Die vom Möbelfritzen Smidt namentlich verunstaltete Sporthalle ist übrigens ganz gefällig, aber die Stehplätze sind zu eng – v.a. wenn dann noch Gerümpel darauf abgestellt wird – und die fünfreihige Tribüne ist auch recht primitiv. Nur der Sprecherturm und die Gartenzaunähnliche Abtrennung zu den Sitzplätzen wissen zu gefallen.

Das Spiel war jetzt auch nicht so der Bringer, aber spannend war es auf jeden Fall. Denn erst bestimmte Leichlingen nach Belieben das Spiel und trotz Aufbäumens der Gäste schienen sie bei der 13:11 Halbzeitführung alles im Griff zu haben – aber nach der Pause verloren sie völlig den Faden und gaben das Spiel spätestens ab der 40. Minute aus der Hand: am Ende verloren sie trotz mehrfacher Vier-Tore-Führung mit neun Toren Differenz 26:35! Wie der gehirnamputierte Trainer der Leichlinger seiner Mannschaft klargemacht hat, dass diese Leistung schlecht war, will ich gar nicht wissen – so wie der ständig seine eigenen Spieler beschimpfte, unablässig über die sehr korrekt pfeifenden Schiris maulte und trotz des Spielverlaufs ab der 40. Minute gar nicht daran dachte, vier oder fünf nach dem Einspielen quasi aussortierte Spieler schnell noch zu reaktivieren um frischen Wind reinzubringen, muss das eh das dümmste Rindvieh der ganzen Liga sein... Leichlinger TV 26:35 OHV Aurich Statistik:
- Grounds: 1.552 (1 neuer; diese Saison: 137 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.596 (1; diese Saison: 160)
- Tageskilometer: 120 (80km Bahn, 40km Rad)
- Saisonkilometer: 38.960 (25.430 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 5.000 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.500 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 90 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 499.

Donnerstag, 18. Februar 2016

W499I: Freizeitvolleyball

Allgemeiner Turnverein 1894 Bonn .................: 3
Troisdorfer Leichtathletik-Gemeinschaft 1966: 0
- Datum: Donnerstag, 18. Februar 2016 – Beginn: 20.30
- Wettbewerb: Breiten- und Freizeitsport Männer Rheinland Bezirksliga 1 (2. BFS-Spielklasse, entspricht der insgesamt 10. Volleyballliga)
- Ergebnis: 3-0 nach 62 Min. (18/21/23)
- Satzergebnisse: 25-14, 25-19, 25-23
- Strafen:keine
- Austragungsort: Turnhalle Chemnitzer Weg (Kap. 60 Stehplätze)
- Zuschauer: 2 (davon keine Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Munteres Spiel mit spannendem letzten Satz) ATV Bonn 3:0 (25:14, 25:17, 25:23) Troisdorfer LG Photos with English Commentary:
Amateur Volleyball in Bonn: ATV v LG Troisdorf (Part 1 of the Series)

Die wichtigste und letzte Prüfung des Semesters fand an diesem Donnerstag statt. Nachdem ich sie um 14 Uhr gut überstanden hatte, brach ich zum Freizeitfußball mit anderen Studenten der Uni Bonn auf. Am Abend besuchte ich dann noch im berüchtigten Tannenbusch ein Volleyballspiel.

Da man mit unterklassigem Volleyball in Bonn etliche (auch ältere) Sporthallen machen kann, werde ich demnächst öfter solche Spiele besuchen. In NRW sieht es beim Volleyball ja so aus, dass es unterhalb der 1. Bundesliga (in der von NRW-Teams nur Düren spielt) eine zweigleisige 2. und eine viergleisige 3. Liga gibt. Die darunter befindliche Regionalliga ist regional unterteilt und im Falle der Regionalliga West eine reine NRW-Liga (4. Ebene). Darunter gibt es Ober- und Verbandsligen (5.-6. Ebene) und schließlich Landes- und Bezirksligen (7.-8. Ebene; bei den Frauen sogar Bezirksklassen und teilweise Kreisligen). Darunter einzuordnen sind die zwar vom Westdeutschen Volleyballverband (WVV) organisierten, aber von den Leistungsklassen (alles bis Bezirksliga bzw. Kreisliga) abgetrennten BFS-Ligen. BFS steht dabei für Breiten- und Freizeitsport. Diese BFS-Ligen sind zum einen nach Männer-, Frauen- und Mixed-Meisterschaft getrennt – und zum anderen in jeder dieser drei Kategorien in mehrere Ebenen aufgeteilt. Bei den Männerligen sind das die Landesliga (1), Bezirksliga (2), Bezirksklasse (3) und in einigen Regionen auch Kreisliga/ Kreisklasse/ Stadtklasse (4-5).

Ich hatte mir ein Spiel der Männer Bezirksliga Staffel 1 (2. Ebene im BFS) rausgesucht, das in der Sporthalle im Chemnitzer Weg (einer Außenstelle des Gymnasiums Tannenbusch) ausgetragen wurde. Die Sporthalle ist so klein und eng, dass man selbst beim Volleyball fast im Feld steht. Die Bauweise ist primitiv aus Beton und Backstein mit Kunststofffenstern. Einige der Basketballkörbe sind schief. der Punktrichter baute sich aus zwei Turnkästen sein Podest am Netz.

Das Spiel war natülich auf ganz niedrigem Niveau, aber doch sehenswert. Der Allgemeine Turn Verein ist nicht mit der ebenfalls ATV abgekürzten Akademische Turnverbindung Gothia-Suevia zu verwechseln. Und der ATV, ein Teams das anscheinend zu 100% aus Russen und Russlanddeutschen (darunter auch einer mit eingedeutschtem Vornamen und einer, der vom Namen her in die ehemals oder jetzt auch noch russischbesetzten muslimischen Gebiete gehört), bestimmte v.a. im ersten Satz das Geschehen gegen die wenig athletisch aussehende Troisdorfer Leichtathletik Gemeinschaft. Im zweiten Satz führte die TLG mal mit zwei, drei Punkten, gab dann aber das Spiel aus der Hand. Im dritten Satz spielten die auf dem letzten Tabellenplatz stehenden Gäste sogar ganz gut – aber irgendwann war auch ein 10-Punkte-Vorsprung (10:20) aufgebraucht und es hieß 25:23 und damit 3:0 für den ATV Bonn!

Da die Spiele auf dieser Ebene nicht so spektakulär sind und nicht viele Fotos von mir gemacht werden, habe ich ein Flickr-Album angelegt, das bei jedem Spielbesuch im unterklassigen Volleyball in Bonn (unterhalb der Bundesliga besuche ich Volleyball eh nur in Bonn oder vielleicht mal noch beim TSV Leuna wieder, aber das wird dann natürlich getrennt) ergänzt wird. Nächsten Mittwoch gibt es das nächste Spiel... ATV Bonn 3:0 (25:14, 25:17, 25:23) Troisdorfer LG Statistik:
- Grounds: 1.551 (1 neuer; diese Saison: 136 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.595 (1; diese Saison: 159)
- Tageskilometer: 10 (10km Rad)
- Saisonkilometer: 38.840 (25.430 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 4.920 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.460 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 90 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 499.

Montag, 15. Februar 2016

W498IV: Verfallener Hartplatz in der Stadt – luxuriöser Kunstrasen auf dem Dorf

Fußball Club Pech 1956 ................................. 4
Sport Club Ließem 1990 ................................ 0
- Datum: Sonntag, 14. Februar 2016 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Kreisliga C, Bonn/ Staffel 3 (10. Liga, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 4-0 nach 95 Min. (48/47) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 29. Daniel Saam, 2-0 61. Sascha Wähner, 3-0 68. Sascha Wähner, 4-0 74. Tim Pelzer
- Verwarnungen: Sven Müller, Tarek Djelassi, Marco Lehmacher? (Pech); Julian-Baris Hinterholzer, Keven Deuster, Besart Berisha (Ließem)
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Sportplatz Pech (Kap. 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 90 (davon ca. 30 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Temporeiches und unterhaltsames Spiel)

1. FC Ringsdorff Godesberg 1919/22 II ....... 6
Club Galicia de Bonn ..................................... 0
- Datum: Sonntag, 14. Februar 2016 – Beginn: 12.30
- Wettbewerb: Kreisliga C, Bonn/ Staffel 3 (10. Liga, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 6-0 nach 92 Min. (47/45) – Halbzeit: 4-0
- Tore: 1-0 17. Alexander Maus, 2-0 26. Florian Oster, 3-0 35. Lino Ramshaj, 4-0 45. Rosh Kamo (Foulelfmeter), 5-0 68. Lino Ramshaj, 6-0 70. Lino Ramshaj
- Verwarnungen: Rene Keuk, NN (beide Godesberg)
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Sportplatz Mehlem (Kap. 1.500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 15 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Weitestgehend gutes Spiel trotz schwieriger Bedingungen) Sportplatz Mehlem: Ringsdorff Godesberg II 6:0 Galicia Bonn Photos with English Commentary:
a) Amateur Football in Bonn: Ringsdorff Godesberg Reserves v Galicia Bonn
b) Amateur Football near Bonn: FC Pech defeat SC Ließem 90

Eine Radtour in den Süden von Bonn… Der Tennenplatz Mehlem ist definitiv einer der Geheimtipps der örtlichen Fußballszene: zwei kleine verrottete Stehtribünen, netter Verschlag von Vereinsheim, hohe Bäume (teils auf der einen Tribüne drauf) und dann ein toller Panoramablick auf Schloss Petersberg, Drachenfels und Drachenburg!

Der Platzbelag ist natürlich übel und heute war er auch noch ziemlich unter Wasser. Aber Respekt: während die Weicheier in Sachsen-Anhalt z.B. reihenweise Spielabsagen haben, wurde hier bei 4 Grad und matschigem Hartplatz gekickt. Heimverein ist hier der 1. FC Ringsdorff Godesberg. Die Ringsdorff Werke sind ein graphitverarbeitender Betrieb gewesen, der heute anders heißt, aber erfolgreich im Ortsteil Mehlem weiter besteht

Heute spielte deren Reserve gegen den spanischen Verein Club Galicia, die nicht so auftraten wie ich es bei der Proletenregion Galizien erwartet hätte. Und das lag sicherlich nicht daran, dass da auch zwei Deutsche und ein Pakistaner (war der nicht mal U19-Cricket-Nationalspieler Deutschland oder ist das sein Namensvetter?) im Team waren. Der schreiende Schiri (bestes Zitat von ihm heute: [nach einer umstrittenen Abseitsentscheidung]: „Wenns falsch war tut‘s mir leid, wir spielen trotzdem mit Freistoß weiter“) musste jedenfalls nur zwei Karten verteilen.

Die Godesberger hatten die Partie völlig im Griff: Galicia vergab seine wenigen Chancen und Godesberg traf regelmäßig – zum einen durch gut herausgespielte Bälle, zum anderen auch durch einen Elfmeter – und siegte 6:0. Sportplatz Mehlem: Ringsdorff Godesberg II 6:0 Galicia Bonn Dann ging es mit dem Fahrrad über schöne Strecken im Bereich Wachtberg. Die beiden Wachtberger Ortsteil Pech und Ließem teilen sich einen Fußballplatz und zwar einen luxuriösen, aber für Zuschauer komfortfreien und auch landschaftlichen uninteressanten Kunstrasen in Pech. Ein krasser Kontrast jedenfalls zur veralteten Platzanlage in Bonn selber, die mir freilig viel besser gefallen hat, als der sterile Scheiß in dem sterilen Neubau-Kaff mit dem komischen Namen.

Das Spiel war aber richtig gut: sehr hohes Tempo, voller Einsatz – aber kein krasses Geholze wie bei Walberberg oder Hersel – und etliche Torszenen. Nach einer halben Stunde hämmerte ein Pecher den Ball unter die Latte zur Führung. Nach dem Seitenwechsel war nur noch seine Truppe am Drücker, konterte zum 2:0, gab einen verdeckten Schuss zum 3:0 ab und schoss souverän zum 4:0 ein. Ein Elfer wurde kurz davor kläglich vergeben. Da es bei Ließem gar nicht lief, wurde es fast noch handgreiflich zwischen dem Torwart und einem Verteidiger, die sich gegenseitig mit „halt die Fresse“ nd „kleiner Pisser“ zutexteten, was ein Pecher lässig kommentierte: „ey was is denn mit euch los, ihr seid in einer Mannschaft?!“ Aber der Pecher hätte auch genauso gut sagen können: dass ihr euch so beknackt aufführt liegt an eurem bescheuerten Trainer, oder ihr Pfeifen?! Was dieser geistige Tiefflieger da 90 Minuten an Dünnschiss von sich gab, war schon echt daneben: hoffentlich lassen die so einen Schreihals und Dauermeckerer nicht noch auf die Vereinsjugend los – was der bei den Männern anrichtet, konnte man ja schon hier erahnen… FC Pech 4:0 SC Ließem Statistik:
- Grounds: 1.550 (2 neue; diese Saison: 135 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.594 (2; diese Saison: 158)
- Tageskilometer: 40 (40km Rad)
- Saisonkilometer: 38.830 (25.430 Auto, davon 4.630 Mietwagen/ 6.620 Flugzeug/ 4.920 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 1.450 Fahrrad/ 200 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 90 [letzte Serie: 93, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 498.