Montag, 31. Oktober 2011
W275I: Zwei Tore aus 45 Metern reichen nicht, wenn der Gegenspieler vier Mal trifft
SV Hohenmölsen 1919 4:2 SV Mertendorf 1948
Datum: Montag, 31. Oktober 2011 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: Achtelfinale des Burgenlandpokals/ sogenannter „Krombacher Pokal“ (Kreisliga Staffel 2, 10. Spielklasse, 5. Amateurliga gegen Kreisoberliga, 9. Liga/ 4. Amateurebene)
Ergebnis: 4:2 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 0:0
Tore: 0:1 54. Mirko Krause, 1:1 58. Michael Henze, 2:1 63. Michael Henze, 3:1 65. Michael Henze, 4:1 70. Michael Henze, 4:2 80. Mirko Krause
Verwarnungen: Christian Eichhorn, Sven Holzapfel (SV HHM); Martin Pilipp (SVM)
Platzverweise: Sebastian Held (SVM, 9. Min., Notbremse)
Spielort: Sportplatz Hohenmölsen (Kap. 1.200, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 110 (davon 96 zahlende, Gästefans: ca. 10)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Nach schwacher erster Hälfte richtig turbulente zweite Hälfte)
Photos and English version:
Montag, Feiertag, Fußball! So einen Montag braucht man doch jeden Monat! Per Fahrrad bewegten wir uns zur einzigen Kreispokalpartie des Burgenlandes, die in einem von uns noch nicht besuchten Stadion ausgetragen wurde. Wobei „Stadion“ für die Sportanlage in Hohenmölsen reichlich unpassend ist. Ein weites Rund mit niedrigem Graswall und gemauerter Einfahrt wird als „Stadion Hohenmölsen“ bezeichnet, ist aber architektonisch keins (da keine Tribüne) und zudem nur noch als Trainingsstätte (übrigens für alle frei zugänglich) von SV Hohenmölsen 1919 genutzt. Dieser Verein aus der kleinsten und hässlichsten der fünf ehemaligen Kreisstädte des heutigen Burgenlandkreises, spielt auf dem angrenzenden Sportplatz, der mit den höheren Graswällen (auf einem ist auch eine lange Bank angebracht) mehr daher macht, als das alte Stadion. Für 2€, die das Maximum des Angemessenen an Eintritt für so ein Spiel sind, war man dann dabei. Gute Roster gab es für 1,40€.
Hohenmölsen steht in der Kreisliga mit 8 Siegen (u.a. einem 12:2 gegen Großkorbetha II) und 1 Niederlage als Tabellenführer da und ist voll im Aufwärtstrend, während SV Mertendorf total im Abwärtstrend ist: zuletzt ein Unentschieden, davor 3 Niederlagen in Folge, darunter auch ein 1:8 in Großkorbetha und ein Spielabbruch beim Stande von 0:3 für Bad Bibra, den bis dahin punktlosen Tabellenletzten. Die erste Überraschung wäre es auch nicht gewesen in diesem Burgenlandpokal, wenn Hohenmölsen gewonnen hätte. Schließlich kegelten auch schon zwei mir besonders sympathische Mannschaften höherklassige Gegner in der diesjährigen Ausgabe raus: Goseck (Kreisklasse) schlug Uichteritz (Kreisoberliga) 3:2 und Löbitz (Kreisklasse) hämmerte erst Bornitz (Kreisliga) mit 5:2 aus der Idylle am Löbitzer Wald und schmiss dann auch noch Könderitz (Kreisliga) mit 1:0 aus dem Wettbewerb. In Anbetracht dessen, dass Hohenmölsen bereits in Runde 2 den Tabellenführer der Kreisoberliga, SV Burgwerben, mit 3:2 bezwang, rechnete ich eigentlich auch mit einem 2:1 oder 3:1 für HHM.
Chancen genug hatten sie schon in Hälfte eins, nachdem die erste packende Szene eine rote Karte für Mertendorf war. Nein, keine Tätlichkeit – eine Notbremse. Echt intelligent, nach nicht einmal 10 Spielminuten so reinzugehen... Der Freistoß ging allerdings in die Mauer. Nach einigen dilettantischen Aktionen der Hausherren, wurde der in Unterzahl spielende (nominell) Favorit besser und erspielte sich seinerseits Chancen. Alle Mühen waren aber bis zur Halbzeitpause vergebens.
Nach der Pause spielte Hohenmölsen richtig schwach und kassierte das 0:1. Aber was für ein Hammer das war! Der Mertendorfer Krause zerrt einfach mal aus 45 Metern aus dem Lauf heraus ab und der teilweise unsichere Heimtorwart kriegt den Ball nicht mehr aus dem langen Eck geklatscht! Dieses geniale Tor war dann endlich der Weckruf für die Mölsener: nun spielten sei so, wie ich es von ihnen erwartet hatte und sie zeigten, warum sie die Kreisliga anführen. Immer wieder fanden Spieler der Hausherren Sportfreund Henze, der ein ums andere Mal die Abwehr narrte und den Torwart alt aussehen ließ. Bis dahin hatte die Nummer 14 nichts Vernünftiges gezeigt, doch nun traf Henze innerhalb von 12 Minuten vier Mal! Wahnsinn! Zehn Minuten später war es dann noch mal Mertendorfs Krause, der nun schon zum zweiten Mal aus 45 Metern drauf hielt und traf. Diesmal war es ein ruhender Ball direkt in den Winkel! Also Mertendorfer Gegner: wenn es einen Freistoß aus über 30 Metern gibt, dann alle Mann an die Querlatte wie bei Klimmzügen dranhängen und den Ball wegköpfen – aus geringeren Entfernungen trifft der 10er nicht: zwei 25-Meter-Freistöße waren ganz harmlos...
Nach einer kleinen Schlussoffensive Mertendorfs und einem arrogant vergebenen Konter von Hohenmölsen, pfiff Schiri Töpel (der Reichardtswerbener war leider wenig überzeugend) diese interessante Partie ab. Was übrigens Töpels Assistenten Schauseil und Schumann an den Linien angeht, kann man nur sagen: Gratulation zur silbernen Fahne – 25 Mal Abseits gewunken (davon mindestens 10 Mal gleiche Höhe); ganz klasse!
Weitere bemerkenswerte Pokalpartien waren übrigens folgende: Löbitz schied leider 1:5 gegen Laucha (die sind aber auch drei Klasser höher, also gut gehalten, VSG!) aus. TSV Tröglitz gegen GG Osterfeld aus Runde 2 sollte nach dem Spielabbruch bei 4:3 für TSV aus unerfindlichen Gründen wiederholt werden. Osterfeld hat nach Aussagen diverser Leute (auch Neutraler) angefangen: also mal wieder ein klassisches Willkürurteil des Sportgerichtes (Goseck haben die Geisteskranken ja Wochen nach Runde 2 ohne offizielle Begründung disqualifiziert) – der Richter war wohl Grün-Gelb. Dieses Spiel wurde jedoch abgesagt. Wohlmirstedt, die Nutznießer an Gosecks Disqualifikation, schied gegen Nessa 2:4 aus. Da der 1. FC Zeitz sich zu einem 1:2 Sieg in Langendorf mühte, treffen sie auf den Stadtrivalen VfB. Diese Nachholpartie des Achtelfinales wäre genau das richtige Spiel für mich...
Statistik:
Grounds: 659 (heute 1 neuer; diese Saison: 65 neue)
Sportveranstaltungen: 1.395 (heute 1, diese Saison: 81)
Tageskilometer: 70 (70 Rad)
Saisonkilometer: 12.640 (10.820 Auto/ 1.810 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 1
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 275
Sonntag, 30. Oktober 2011
W274IV: Zwei schwache Sonntagsspiele in Leipzig
Knautkleeberger SC 1864 Leipzig A 8:1
TSV 1886 Markkleeberg A
Datum: Sonntag, 30. Oktober 2011 – Anstoß: 10.00
Wettbewerb: A-Junioren Stadtliga Leipzig, Staffel 1 (5. Spielklasse der 16-18jährigen)
Ergebnis: 8:1 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: k. A.
Tore: ?, 7:1 77., 8-1 83.
Verwarnungen: keine?, Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Knautkleeberg (Kap. 1.100, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 20 (davon ca. 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Zwar nur ne knappe halbe Stunde gesehen, aber machte einen guten Eindruck)
Knautkleeberger SC 1864 Leipzig III 5:0
SV West 03 Leipzig II
Datum: Sonntag, 30. Oktober 2011 – Anstoß: 12.00
Wettbewerb: 3. Stadtklasse Leipzig, Staffel 1 (12. und unterste Spielklasse, 7. Amateurliga)
Ergebnis: 5:0 nach 91 Min. (45/46) – Halbzeit: 1:0
Tore: 1-0 12. (9), 2-0 58. (5), 3-0 77. (9), 4-0 85. (20 [Torwart], Handelfmeter), 5-0 87. (13)
Verwarnungen: 5, 11 (beide West 03)
Platzverweise: Nr. 15 (West 03) wegen absichtlichen Handspiels auf der Torlinie in der 84. Minute
Spielort: Sportplatz Knautkleeberg (Kap. 1.100, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 20 (keine Gästefans?)
Unterhaltungswert: 3,0/10 (Bis auf wenige Szenen des KSC – v.a. den Toren – erwartungsgemäß schwach)
Leipziger SC 01 II 0:0 SV Victoria 90 Leipzig
Datum: Sonntag, 30. Oktober 2011 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: 2. Stadtklasse Leipzig, Staffel 1 (11. Spielklasse, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 0:0 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0:0
Tore: keine, zum ersten Mal nach 107 Spielen in Folge mit wenigstens einem Treffer...
Verwarnungen: Nr. 8 (Victoria)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Pistorisstraße/ LSC 01 (Kap. 5.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 15 (davon ca. 4 Gästefans)
Unterhaltungswert: 1,0/10 (Victoria sehr aktiv aber total unfähig; LSC II sollte im Interesse aller die Mannschaft zurückziehen, so beschissen wie die kicken)
Photos and English version:
Wir kamen schon sehr früh im Leipziger Stadtteil Knautkleeberg an, wo die Anlage mit ihrer Reihe alter Bänke, von Bäumen schattiert, sehr einladend ist. Besonders spektakulär ist der Platz zwar nicht, aber Bäume und Bänke – auch um den Kleinfeldnebenplatz herum – sind schon mal nicht schlecht. Es lief noch ein unterhaltsames Jugendspiel zwischen den A-Jugendlichen von Knautkleeberg und Markkleeberg. Letztere sind Tabellenletzter und waren klar unterlegen, doch trafen endlich das Tor kurz nachdem wir aufgekreuzt waren. Der schönere Treffer war jedoch jener zum 8:1 Endstand einige Minuten vor Abpfiff. Zwischen beiden Treffern gab es eine kuriose Szene, da irgendein Depp seinen hässlichen Köter nicht angeleint hatte und dieser aufs Feld rannte und den Ball haben wollte. Der Besitzer stürmte schließlich auch den Platz und nahm sein dämliches Dreckvieh an die Leine.
Nach diesem guten Jugendspiel hieß es Letzter gegen Vorletzter in der untersten Spielklasse. KSC III. Mannschaft mit einem Sieg und West 03 II. Mannschaft mit 4:64 Toren und 0 Punkten aus 8 Spielen. Klingt doch noch echt gutem Fußball, oder? Immerhin fing es gut an: KSC ging schnell durch eine gelungene Einzelaktion in Führung. Dann bauten sie allerdings ab und ließen die ganz schwache West-Mannschaft kommen. Erst nach der Pause riss sich der KSC wieder zusammen. Ein herrlicher Weitschuss aus über 25 Metern ins lange Eck zum 2:0. Drei weitere Treffer, darunter ein Elfmeter, der nach einem Handspiel auf der Linie (der Ball wäre auch direkt ins Netz gegangen!) fällig wurde, kamen noch hinzu für die klar überlegenen aber nicht gerade herausragenden Knautkleeberger.
Die weitläufige Anlage des LSC lohnt einen Besuch, aber die II. Mannschaft vom SC 01 würde ich nicht empfehlen. Von den vier Plätzen ist der Hauptplatz schon der Beste: hufeisenförmig sind fünf Meter hohe Graswälle drum herum gelegt. Hinter der einen Längsseite fließt ein kleiner Fluss durchs dichte Gehölz. Die Bäume machten gerade jetzt im Herbst farblich etwas daher. Die müllabfuhrfarbenen Trikots des Vorletzten der 2. Stadtklasse, also der Reserve des Leipziger SC 01, die gegen den 10. von 14, Victoria 90, spielte, waren eher hässlich. Aber die abartigen Trikots passten zu ihrem Niveau. Mit viel, viel Dusel sicherten sie sich einen Punkt mit einem 0:0. In den ganzen 90 Minuten spielte nur Victoria. Die zwei Torchancen für den Gastgeber waren nicht der Rede wert. Victoria griff so regelmäßig, aber eben leider nur so ungenau und schwach, das Tor an, dass ein 0:6 oder 0:7 gerechtfertigt gewesen wäre. 90% Spielanteile, 20 zu 2 Torchancen – da nicht zu gewinnen ist echt das Vorletzte. Das Letzte ist so eine Mannschaft wie LSC 01 II: nur hinten drin stehen, gar nichts am Ball können und noch viel Glück haben. Am besten sollten sie, in Rücksichtnahe auf Anhänger von gegnerischen Mannschaften und neutrale Zuschauer gleich zurückziehen, damit so abartig schlechte Spiele allen erspart bleiben... Langsam habe ich aber auch den Eindruck, dass das Niveau in Leipzig-Stadt immer weiter absinkt. Im Umland ist es weiterhin gut. Nach dieser Saison werde ich ganz sicher nur noch Spiele im Umland Leipzigs gucken, so ein Schrott wie da in der Stadt gekickt wird!
Dass dieses Spiel das erste seit April diesen Jahres war, das 0:0 ausging ist zwar sehr ärgerlich, aber da ich 107 Spiele in Folge gesehen habe, in denen mindestens ein Treffer fiel (und mein Vater immerhin noch 105), ist es im Endeffekt nicht so schlimm, dass dieses Spiel so beschissen verlief.
Statistik:
Grounds: 658 (heute 2 neue; diese Saison: 64 neue)
Sportveranstaltungen: 1.394 (heute 3, diese Saison: 80)
Tageskilometer: 70 (70 Rad)
Saisonkilometer: 12.570 (10.820 Auto/ 1.740 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0 [zuletzt 107 in Folge ohne 0:0!]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 274
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W274III: Enttäuschend war das Spiel nur für den NSV und die Presse
SG Fortuna Bad Bibra II 1:5 SG Blau-Weiß Bad Kösen II
Datum: Samstag, 29. Oktober 2011 – Anstoß: 12.00
Wettbewerb: 1. Kreisklasse Burgenlandkreis, Staffel 1 (11. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 1:5 nach mind. 90 Min. (45/45+) – Halbzeit: 0:2
Tore: 0-1 7. (11), 0-2 44. (10), 0-3 55. (10), 0-4 60. (11), 1-4 66. (Eigentor), 1-5 ? (?)
Verwarnungen/ Platzverweise: keine?
Spielort: Sportplatz Bad Bibra/ Am Schwimmbad (Kap. 1.100 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 2,0/10 (So ein kopfloses Gekicke ist auch für die Kreisklasse ungewöhnlich schlecht)
Naumburger SV 05 II 2:4 TSV Leuna 1919
Datum: Samstag, 29. Oktober 2011 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 6 (8. Spielklasse, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 2:4 nach 94 Min. (46/48) – Halbzeit: 1:2
Tore: 0-1 5. Toni Feist, 0-2 25. Nino Hammerschmidt, 1-2 38. David Vincenz, 2-2 48. Torsten Menzel, 2-3 70. Toni Feist, 2-4 85. Nino Hammerschmidt
Verwarnungen: Steven Hagge, Marius Grosse (NSV II); Ronny Wenzel (TSV)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportanlage Hallescher Anger (Kap. 2.000, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 100 (davon 80 zahlende und ca. 35 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Spannendes und sehenswertes Spiel zweier weitestgehend gleichwertiger Teams)
Photos and English version:
Da die Reserve des Naumburger SV leider die Klasse hielt, stand heute für den TSV Leuna ein schwerer Gang an. Auch wenn das einige – und allen voran Mannschaftsverantwortlicher Gisbert Schmidt – nicht zugeben wollten: dieses Spiel war doch etwas anderes, als wenn man beim 1. FC Weißenfels oder dem SV Teuchern spielt. Denn dass beim NSV hart bis unfair oder gar asozial von zumindest einem Teil der Mannschaft und deren Umfeld zu Werke gegangen wird, konnten mir auch Spieler anderer Mannschaften bestätigen. Bei einem Spiel gegen Leuna war es in der vergangenen Saison (April 2011) auch völlig ausgeartet. Meinen Bericht zu dem Spiel der Landesklasse, das es am häufigsten in die Lokalpresse schaffte, gibt es hier zu lesen: [LINK http://merseburg-groundhopping.blogspot.com/2011/04/w246ii-diesmal-war-der.html ]. Den Vorschaubericht der MZ brauch ich gar nicht zu verlinken – der triefte regelrecht vor Erwartung eines neuen Skandals. Für die Presse sollte dieses Spiel allerdings genauso enttäuschend sein wie für den Naumburger SV. Gut so!
Aber wenn wir auch schon beim Thema Lokalpresse sind, muss der Fairness halber auch ein Artikel vom 22. September erwähnt werden, in dem Anke Losack (wer auch sonst bei dieser Redaktion?!) ein Porträt von Ronny Goloiuch als Spieler bringt, nötige Kritik am Sportgericht hervorbringen lässt und sich vor allem zu den Strafanzeigen gegen Tim Romahn (was ein klares Bild der schlampigen und inkompetenten Arbeit der Staatsanwaltschaft zeichnet) und dem Schaden (besonders finanzieller Art wegen Ausbildungsausfall und Arztbesuchen) für Ronny äußert. Naumburger Reaktionen bleiben dabei aber nicht außen vor, was einen kompetent verfassten Artikel auch ausmacht. Wenn der Redakteur Frau Losack nicht gerade zu Unsinn anstachelt, kommen von ihr auch immer gute Berichte.
Dass von mir immer gute Bericht kommen, haben mir übrigens schon Dutzende Leute verschiedener Vereine (und auch außerhalb des Sports) bescheinigt. Da meine Berichte auch wegen ihrer Ausführlichkeit und Detailtreue gelobt wurden, will ich mal niemanden enttäuschen, in dem ich das Vorspiel allzu kurz kommen lasse.
Also bevor wir uns an den Halleschen Anger begaben, suchten wir den Sportplatz am Schwimmbad von Bad Bibra auf. Der liegt landschaftlich ganz nett, aber kein Vergleich zu z.B. Löbitz, in bergiger Umgebung und hat einen kleinen Graswall mit gepflegter Bepflanzung, ein ganz schönes Gefälle zum Schwimmbad hin und ein sehr großes Vereinsheim zu bieten. Die Reserve der Fortuna kickte gegen die Zweitvertretung von Blau-Weiß Bad Kösen und geriet schnell in Rückstand. Ebenso schnell sackte das Niveau des Spiels aber auch ins Bodenlose ab. Dass der Gast aus dem richtigen Kurort – Bad Bibra als Kurort ist ein Witz! – auf Platz 3 steht, war nicht zu sehen. Das kopflose Gebolze war auch bei Bad Kösen grauenhaft. Eine ganz selten gute Aktion nutzten sie allerdings zum 0:2. Auch nach der Pause war das Spiel kaum besser, nur erzielte Bad Kösen noch vier weitere Treffer – davon allerdings ein Eigentor – gegen die völlig unbedarfte Bad Bibraer Reserve. 1:5 also am Ende.
Am Halleschen Anger dann entwickelte sich ein Spiel, das wie von mir erwartet völlig normal, mit einer recht niedrigen Zahl von Fouls und keinerlei Unsportlichkeiten verlief. Was die Presse da erwartet hatte? Da waren zwei professionelle Fotografen zugange – beim letzten Mal war nicht einer da!
Ich denke, dass die Fairness des Spiels weniger daran lag, dass Tim Romahn, der ja wie gesagt erst vom Sportgericht die Bestätigung bekam, dass ein Tritt gegen den Kopf eines sicher den Ball festhaltenden Torwarts nur zwei Spiele Sperre wert ist und dann von der Staatsanwaltschaft mit ihrer Untätigkeit angedeutet bekam, dass eine bei einer Sportveranstaltung von einem Spieler begangene Straftat (gefährliche Körperverletzung mit bedingtem Vorsatz nämlich) völlig nebensächlich ist und das alles ja deshalb nicht besonders schlimm sein kann, bei diesem Spiel nicht anwesend war. Das Verhalten des NSV-Trainers bei diesem Spiel im April und auch in anderen Spielen gegenüber anderen Mannschaften lässt nicht darauf schließen, dass er aus Rücksicht auf Ronny und andere Leunaer den Treter Romahn absichtlich draußen gelassen hätte. Aber vielleicht war er ja in der Tat spielberechtigt und verzichtete in Anbetracht der Tatsache, dass ein nicht-willkürliches Sportgericht ihm locker 20 Spiele Sperre auferlegt hätte (und er somit erst in drei, vier Wochen wieder hätte eingesetzt werden dürfen), auf einen Einsatz. So viel Zurückhaltung wäre für Naumburg aber schon sehr, sehr seltsam.
Viel wichtiger war aber, dass mit Jürg Schaper ein richtiger Schiedsrichter und mit Ronny Schreiber und Jan Bendicks zwei richtige Linienrichter da waren – und kein überfordertes Kind an der Pfeife wie Zeuner und vor allem keine augenscheinlich mit Vorsatz das Spiel und Sportgericht zu Naumburger Gunsten beeinflussende Greise an der Linie wie Kiwitt und F. Hoffmann damals.
Schaper und seine Assistenten hatten nach der dritten Minute auch nicht sonderlich viel zu tun, da die NSV-Leute sofort die Grenzen aufgezeigt bekamen und scheinbar ziemlich Schiss hatten, noch mal Anzeigen ins Haus zubekommen und in der Presse so negativ dazustehen oder gar mal einen unfairen Spieler durch ein härteres Sportgerichtsurteil länger als zwei Spiele (gut, bei dem Verband muss man für eine mehrmonatige Sperre schon den Schiri anrotzen) zu verlieren... Die Unparteiischen zeigten Korrektheit, indem sie eine strenge Linie gegen beide Teams fuhren. Absolut korrektes Auftreten, sichere und souveräne Entscheidungen: nach dem einen Reinholzen von Naumburg (dieser bekloppte Hagge kam auch heute nicht ohne gelb aus und trat nach drei Minuten bereits einen Leunaer um) gab er beispielsweise sofort gelb um seine Linie zu untermauern, was auch Ronny Wenzel nicht erspart blieb, als er einem Naumburger des Bein stellte. Der Hallesche Unparteiische muss jedenfalls noch mal ausdrücklich für seinen Auftritt – genau die richtige Linie gehabt für dieses Duell! – gelobt werden.
Auch die Spieler des TSV Leuna verdienen als Sieger ein deutliches Lob! Nur muss man das beschränken auf die ersten 35 Minuten und die letzten 25 Minuten. Dazwischen war es leider streckenweise richtig schlecht, was der Gast aus der Industrie- und Gartenstadt da zeigte!
Die erste Chance gehörte den Naumburgern, doch Patrick Lenzen hielt souverän. Bereits nach fünf Minuten riss Leuna das Spiel an sich: Toni Feist mit einem satten Schuss ins Eck zum 0:1. Danach Leuna die klar bessere Mannschaft mit mehr Spielanteilen und Chancen, die sie auch in der 25. in Form von Nino Hammerschmidts geschickt heraus gespieltem Tor nutzten. In der Folgezeit kam Naumburg jedoch zu immer mehr Gelegenheiten. Leuna ließ spielerisch wie motivationstechnisch erheblich nach und immer mehr gefährliche Schüsse der NSVler zu. Der ständig freie 8er versiebte eine Chance nach der anderen, doch nach 38 Minuten prallte eine solche vergebene Attacke quer und ein anderer Naumburger zimmerte für Lenzen unhaltbar unters Tordach ein.
Nach der Pause war Leuna völlig abgemeldet und ließ immer mehr Angriffe zu, was nicht zuletzt auch daran lag, dass der Abwehrspieler David Weise gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war. Aber warum man ihn dann nicht früher auswechselt, ist mir auch schleierhaft. So kam jedenfalls der Ausgleich zustande und hätte es vorher nicht ein Foul gegeben, hätte es nach 60 Minuten 3:2 gestanden. Das Tor wurde mit Recht aberkannt. Dagegen traf Leuna wie aus dem Nichts auf der Gegenseite. Toni Feist stürmte klasse aufs kurze Eck zu und semmelte den Ball unters Tordach. Ab diesem Tor waren die Gäste wieder die bessere Mannschaft und verdienten sich den Sieg mit einem weiteren überzeugend gemachten Treffer von Nino Hammerschmidt. 2:4 war der nicht unverdiente Endstand, der aufgrund des langen Durchhängers des TSV aber alles andere als souverän war. Das wichtigste ist aber natürlich drei weitere Punkte für einen einstelligen Tabellenplatz gewonnen zu haben!
Nach diesem für den NSV und die Presse unerfreulichen, aber für den TSV umso erfreulicheren Spiel – so ist Leuna mittlerweile auf den 6. Platz geklettert, der sich mit einem Achtungserfolg beim besser platzierten Rivalen aus der Nachbarstadt nächste Woche festigen lassen würde – wollten meine Freundin und ich eigentlich noch zum „Taj Mahal“ in Merseburg Essen gehen, aber ne: der Saftladen wirbt für ein Büffet, gibt dabei weder Telefon- noch Internetadresse an und weist auch nicht daraufhin vorzubestellen. Da war dann kaum jemand da, aber alle Tische vorbestellt. Toll, dann weiß ich, welches Restaurant ich nicht empfehle. Da sind wir natürlich wieder ins chinesische „Lotus“ gegangen – sehr gut wie immer!
Statistik:
Grounds: 656 (heute 1 neuer; diese Saison: 62 neue)
Sportveranstaltungen: 1.391 (heute 2, diese Saison: 77)
Tageskilometer: 100 (100 Auto)
Saisonkilometer: 12.500 (10.820 Auto/ 1.670 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 105
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 274
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Freitag, 28. Oktober 2011
W274II: Schwache Beleuchtung aber starkes Spiel in Muschwitz
SV Blau-Weiß Muschwitz AH 2:4 TSV Großkorbetha AH
Datum: Freitag, 28. Oktober 2011 – Anstoß: 18.00
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 2:4 nach 70 Min. (35/35) – Halbzeit: 1:3
Tore: 0-1 3. (20), 0-2 19. (21), 0-3 32. (21), 1-3 34. (6), 2-3 38. (12, Handelfmeter), 2-4 65. (21)
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Muschwitz/ Göthewitz (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 8 (davon mind. 1 Gästefan)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Gutes und in der zweiten Hälfte bis zum 2:4 auch richtig spannendes Spiel)
Photos and English version:
Altherrenmannschaften, die keiner Liga zugeordnet sind, spielen im Allgemeinen Freitagabend und somit im Oktober kaum noch. Denn Flutlicht ist bei Amateurvereinen eher Mangelware. Zu meiner Überraschung habe ich schon vor einigen Wochen herausgefunden, dass es in einem etwas abseits gelegenen Burgenlanddorf eine recht ansehnliche Sportanlage mit Flutlichtmasten gibt. In Muschwitz, einem Ortsteil von Lützen, zwischen Hohenmölsen und Lützen gelegen, befindet sich an einem Feldweg zwischen dem Hauptdorf und einem Ortsteil von Muschwitz, Göthewitz, eine recht weitläufige, von Bäumen umgebene aber ausbautenlose Sportanlage.
Auf dem gepflegten, aber spärlich beleuchteten Grün spielten heute die Ü-35 Mannschaften von Muschwitz und Großkorbetha. Im Ligaspielbetrieb kann Muschwitz nur noch als Spielgemeinschaft mit Lützen II bestehen – aber der dritte Tabellenplatz in der Kreisklasse ist schon respektabel. Die Altherrenmannschaft scheint eher nicht so leistungsstark zu sein, wobei sie die ersten Szenen nach vorne brachte. Allerdings war es nach drei Minuten bereits die Gastmannschaft aus Großkorbetha, die in Führung ging. Das 0:2 fiel nach etwas mehr als einer Viertelstunde. Bis zur Pause schien das Spiel mit dem 0:3 entschieden zu sein, doch kurz vor dem Seitenwechsel erzielte Muschwitz per Schuss ins Eck das 1:3.
In Hälfte zwei schlug der Gastgeber noch mal zurück. Mittlerweile war Muschwitz die klar bessere Mannschaft und konnte per Handelfmeter weiter verkürzen. Erst ein sicher verwerteter Konter sicherte den mittlerweile doch nur noch glücklichen 2:4 Sieg der Großkorbethaer Mannschaft. Hätte Muschwitz so eine gute Chancenverwertung wie Großkorbetha gehabt, dann hätte es am Ende nicht 2:4 sondern 6:4 gestanden...
Statistik:
Grounds: 655 (heute 1 neuer; diese Saison: 61 neue)
Sportveranstaltungen: 1.389 (heute 1, diese Saison: 75)
Tageskilometer: 60 (60 Auto)
Saisonkilometer: 12.400 (10.720 Auto/ 1.670 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 103
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 274
Mittwoch, 26. Oktober 2011
W274I: Schwacher FC Augsburg bereinigt den DFB-Pokal von der Firmen-Profimannschaft RBL
„RasenBallsport“ Leipzig 0:1 FC Augsburg
Datum: Dienstag, 25. Oktober 2011 – Anstoß: 19.00
Wettbewerb: 2. Runde des DFB Pokals (Regionalliga Nord, d.h. 4. Liga bzw. 1. Halbprofiliga gegen 1. Bundesliga)
Ergebnis: 0:1 nach 94 Min. (45/49) – Halbzeit: 0:0
Tor: 62. Daniel Brinkmann
Verwarnungen: Timo Rost, Daniel Frahn, Paul Schinke (RBL); Jonas de Roeck, Nando Rafael, Marco Thiede, Mohamed Amsif (FCA)
Platzverweise: keine
Spielort: Zentralstadion Leipzig (sogenannte „Red Bull Arena“, Kap. 45.000 Sitzplätze)
Zuschauer: 34.341 (davon ca. 250 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Eine Mannschaft überbezahlter als die andere: außer in der Schlussphase war das Spiel kaum auf Niveau der NOFV-Oberligen)
Photos and English version:
Eigentlich halte ich es ja mit dem unten angeführten Aufkleber: „boykottiert und bekämpft Red Bull“. Zumindest was boykottieren angeht. Wenn mein Alter aber von Kollegen zwei so Karten zum Geburtstag geschenkt bekommt und niemand ihn begleiten will, lasse ich auch bei diesem Schwachsinnsprodukt perverser österreichischer Geschäftemacher keine Karte verfallen. Große Ausführungen, was man von RB Leipzig als Sportfan halten muss, brauche ich nicht zu machen. Das erklärt sich schon anhand des Namens von selbst: „RasenBallsport“ – was ein schlechter Witz! Nicht nur die Rechtschreibung und der Inhalt des Wortes ist hirnverbrannt; jeder Idiot erkennt auch, dass der Geldgeber dieses kranken Projektes einen Amateurverein mit Millionen einen Profikader aufzudrängen, zu einer Firma zu machen und so bis in die Bundesliga (koste es was es wolle: im wahrsten Sinne des Wortes) zu bringen, dahinter steckt: Red Bull. So was ist doch wirklich nur noch österreichische Fußballvolksverdummung. Aber irgendwann fällt denen das mal richtig auf die Füße: die österreichische Bundesliga wird die erste europäische Liga sein, die Konkurs anmelden muss – und man kann es ihr nur gönnen.
Solange aber das Geld fließt, die Werbemaschinerie brummt, der Kader vor drittklassigen Profis, die der reisefaule Provinzfan aus Leipzig nur aus der Glotze kennt, nur so strotzt und der Erfolg (oder die Hoffnung darauf) da ist, finden sich ein paar Tausend unverbesserliche Verirrte dauernd ein. Zu einem Pokalspiel wie heute sind dann auch etliche Neutrale da, sodass die durchschnittliche RB-Zuschauerzahl von 5.600 auf ums Sechsfache übertroffen wurde. Nun ja: mit einem Millionenetat letzte Saison den Aufstieg aus der Regionalliga in die 3. Liga um 22 Punkte verpasst und derzeit auch wieder Zweiter und weit weg von Souveränität in der Halbprofiliga, obwohl man einen Profikader hat – das sind Erfolge mit denen man sich als „echter“ Sportfan identifizieren kann: Bravo!
Einige dieser sogenannten „Fans“ machten sogar richtig Stimmung: Erst eine Fahnenchoreo in rot und weiß mit zwei Bannern: 1. „Zusammen lassen wir die Puppen tanzen“ (billige aber originelle Anspielung auf die Augsburger Puppenkiste) und 2. „Euer Neid ist unser Stolz“ (Ich lach mich tot: auf einen Viertligisten soll ein Bundesligist neidisch sein? Die haben den gleichen Etat aber deutlich mehr Erfolg als die Red Bull-Flachzangen!) Dann machten 25 Fahnen wedelnd auf Ultras, ein paar Hundert Andere feuerten sehr regelmäßig mit primitivsten Texten an – extrem einfallsreich: der Wechselgesang „RB – RB“ (gesprochen: Errrr – Bäääääh) – und wenn der Schiri kleinlich gegen RB pfiff oder die Augsburger Zeit schunden, wurde es mal richtig laut. Nach Abpfiff warfen sogar zwei unverbesserliche Chaoten einige Reihen rechts von uns mit Bierbechern nach Augsburger Betreuern. Skandal! Sofort Stadionverbot für die die! Na ja, vielleicht entsteht ja doch mal eine Gruppe „RB Ultras“ oder gleich „Red Bull Ultras“ – das letzte Mal war es ja noch ein Fake: http://ultrasrbl.wordpress.com/
Was die Augsburger Fans anging, so war die Zahl von knapp 250, von denen nur 50 Stimmung machten und auch gegen das „Kunstprodukt“ mit bedruckten T-Shirts provozierten, erwartungsgemäß niedrig und nicht wirklich beeindruckend.
Das Spiel selbst war dann erstrecht nicht beeindruckend. Wofür die überhaupt Geld kriegen, fragte man sich da schon. Red Bull war über 90 Minuten die bessere, druckvollere, aktivere oder zumindest weniger schlechte Mannschaft. Augsburg trat arrogant und unsportlich auf und tat rein gar nichts fürs Spiel. Nach über einer Stunde kamen sie mal gut durch die Abwehr und erzielten mit einem Schuss ins lange Eck das goldene Tor der Partie. Danach schunden sie massiv Zeit, was der Schiedsrichter auch souverän mit zwei gelben Karten und vier Minuten Nachspielzeit beantwortete. Die letzten 10 Minuten waren die besten der Partie: RBL vergab eine Chance nach der anderen und Augsburg war unfähig, die Firmen-Profimannschaft auszukontern. Wie die sich dann abgefeiert haben nach dem Schlusspfiff war so was von lächerlich, dass ich fast noch den Red Bull-Akteuren Applaus gespendet hätte.
Nach diesem Spielbesuch bleiben nur drei Feststellungen und zwei Fragen:
1. Auch wenn man einen Bundesligaetat hat, schafft man es noch lange nicht bundesligareif zu spielen – sonst hätte RBL hier abgeklärt die Augsburger bezwungen.
2. Die Fangruppen haben ja derart dämlich Namen wie „rasenballisten“ oder „L. E. Bulls“, dass man sich da nur an den Kopf fassen kann! Wo bleiben da Humor und Originalität?! Ich hätte ja einen RBL-Fanclub „Viehtreiber Leipzig“ genannt... Oder noch besser: „Rote Hornochsen“!
3. Die Fanszene ist mittlerweile zwar bedrohlich gewachsen und es sind nicht nur solche der Sorte Tischtennispublikum da, aber wenn man die unterbelichteten Banner wie „Euer Neid ist unser Stolz“, „Rote Bullen braucht das Land“ oder (ganz widerwärtig US-amerikanisch) „L.E. Bulls“ sieht, kann man die Jüngelchen natürlich gar nicht recht ernst nehmen. Im völligen Widerspruch zu den amerikanisierten Bannern steht dann natürlich die Verwendung der Flagge der japanischen Streitkräfte, die bis 1945 genutzt wurde, also die berühmte aufgehende Sonne: die Idioten, die damit hantiert haben sind entweder rechtsextrem wie diejenigen Japaner die heute damit rum rennen (das ist dort außerhalb der Marine wie wenn man in Deutschland die Reichskriegsflagge zeigt) oder einfach nur total unterbelichtet und kapieren nicht, dass man bei rot-weißen Vereinsfarben gut überlegen sollte, was man für Fahnen zeigt. Die farblich gut passende mit dem roten Untergrund und dem weißen, zum Flagstock hin verschobenen Punkt würde die ja wohl hoffentlich nicht nehmen...
Und die beiden Fragen:
1. Was hat Augsburg in der 1. Bundesliga zu suchen?
2. Wie kann man sich eigentlich mit so was wie diesem Firmenverein RB Leipzig identifizieren? Ich habe ja was für Leipzig als Stadt übrig und für den Ostfußball ja schon auch: aber gerade darum ist es ja beschämend, dass gerade Leipzig von Red Bull bepecht wurde. Wenn ich nicht Mitarbeiter einer Firma bin, unterstütze ich doch nicht ihre Firmenmannschaft! Und RBL ist nichts anderes als eine Firmenmannschaft: man kann nicht einfach Mitglied im Verein werden und die Firma stellt den Etat mit dem Söldner zusammengekauft werden. Man kann nicht einmal auf eine Ausbildung bei Red Bull hoffen (anders als z.B. beim VfB IMO, wo man als Spieler bei der IMO auch an Lehrstellen kommt) wenn man in der Reservemannschaft trainiert. Ich bin kein Red Bull-Mitarbeiter, also käme ich nie auf die Idee RBL zu unterstützen. Bei der IMO arbeite ich nicht, also habe ich auch nichts mit dem VfB IMO Merseburg am Hut. Ich geh doch auch nur zum Polizeisportverein wenn ich bei der Polizei arbeite oder dort Leute kenne und bin doch auch nicht Fan von al-Jaish Damaskus, dem bekanntesten syrischen Armeesportverein (der übrigens die zweitkleinste Fanszene der 1. Liga [nach dem Polizei SV ash-Shurta] hat, was wieder mal nur positiv für die Syrer spricht), wenn ich nicht Angehöriger des Militärs bin! Unglaublich, wie oberflächlich sich hierzulande Leute ihren Verein suchen. Wenn RB nicht bald durchmarschiert, ist eh der Boom vorbei und man sucht sich was anderes und wird wieder Bayern-Fan.
Ne, ne, ne... Da bleibe ich doch mit voller Überzeugung beim ehrlicheren und meistens auch interessanteren Amateurfußball!
Statistik:
Grounds: 654 (heute kein neuer; diese Saison: 60 neue)
Sportveranstaltungen: 1.388 (heute 1, diese Saison: 74)
Tageskilometer: 60 (50 Auto, 10 Straßenbahn)
Saisonkilometer: 12.340 (10.660 Auto/ 1.670 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 102
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 274
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Montag, 24. Oktober 2011
W273III: Erst zu früh gefreut und dann doch die Meisterschaft gefeiert
MSC Puma Kuppenheim 7:8 (n.E.) SV Bergfried Leverkusen
Datum: Sonntag, 23. Oktober 2011 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Finale der 1. Motoball-Bundesliga
Ergebnis: 7:8 nach 102 Minuten + Elfmeterschießen (4x20 Min. reguläre Spielzeit + 2 Min. Nachspielzeit + 2x10 Min. Verlängerung)
Viertelergebnisse: 2:1, 0:1, 1:1, 1:1/ Verlängerung: 2:1, 0:1/ Elfmeterschießen: 1:2 (nach je 3 Schützen)
Tore: 1-0 8. Th. Schmitt, 2-0 16. Kaczynska, 2-1 17. Sinn, 2-2 27. Sinn (Überzahl), 2-3 52. Häfner, 3-3 56. Walz, 3-4 81. Loskand, 4-4 82. Th. Schmitt (Unterzahl)
Verlängerung: 5-4 82. Kaczynska (Unterzahl), 5-5 85. Sinn (Überzahl), 6-5 89. Th. Schmitt (11m, Unterzahl), 6-6 96. Loskand (Überzahl)
Elfmeterschießen: 6-7 Häfner, 7-7 Th. Schmitt, 7-8 Loskand, Pottoff hält gegen H. Schmitt, Schettler hält gegen Sinn, Pottoff hält gegen Kaczynska
Vergebene Strafstöße im Spiel: 29. Potthoff (Torwart-Leverkusen) wehrt 16m von Th. Schmitt ab; 71. Kaczynska (Puma) schießt 11m daneben
Grüne Karten (2 Minuten): 1x Walz (Puma); 2x Häfner, 1x Loskand, 1x Sinn (SVB)
Gelbe Karten (5 Minuten): 2x Fr. Schmitt, 1x Walz (Puma)
Rote Karten (Platzverweise): 76. Fr. Schmitt (Puma, 2x gelb, d.h. wiederholt grober Regelverstoß)
Spielort: Motoball „Arena“ am Hardtsee, Ubstadt-Weiher (Kap. 3.048, davon 48 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 3.000 (darunter ca. 2.000 für Kuppenheim und mind. 100 für Leverkusen)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Kam zwar lahm in die Gänge, dann aber an Ausgeglichenheit, Spannung und Dramatik kaum zu überbieten)
Photos and English version:
Der souveräne Sieger der Südstaffel – Puma Kuppenheim – und der noch souveränere, aber Aufgrund der Überlegenheit der Baden-Württembergischen Mannschaften aus der Südstaffel als Außenseiter ins Play-off Finale gehende Sieger der Nordstaffel – SVB Leverkusen – trafen in Ubstadt-Weiher bei Karlsruhe aufeinander. Bevor wir uns dieses Duell der beiden besten Motoballmannschaften Deutschlands ansahen, guckten wir uns auch noch die „Fächerstadt“ Karlsruhe an, die zwar fast nur gesichtslose Betonarchitektur vorweisen kann, aber diese immerhin in den historischen Straßenzügen die fächerförmig vom barocken Prunkschloss aus verlaufen. Deshalb ja auch Fächerstadt. Und da dieses Schloss mit seinem Garten auch so ein spektakulärer Bau ist, kann man sich Karlsruhe ruhig mal angucken.
Was ich die Saison an Motoball gesehen habe war ja sehr durchwachsen: Halle hat erst völlig überforderte Anfänger aus Seelze mit 10:1 in einem sehr schönen Spiel abgeschossen, dann habe ich das Spiel der Hallenser gegen Leverkusen gesehen – der Tabellenführer spielte arrogant und schlecht und gewann äußerst glücklich 1:2 – und das letzte Spiel war auch das Letzte in Sachen Niveau der Hallenser, die mit ihrem saudummen Verhalten in Kierspe einen Spielabbruch hinkriegten. Der nicht funktionierenden Sportgerichtsbarkeit im deutschen Motoball – Motoball ist so ziemlich die einzige Sportart hierzulande, in der man sich de facto daneben benehmen kann wie man will – kann Halle danken, dass selbst Tätlichkeiten gegen die Schiedsrichter keine Konsequenzen nach sich ziehen.
Heute hatte das Spiel natürlich ein ganz anderes Niveau und die Disziplin der Spieler beider Teams war schon erstaunlich. Zudem ist die Sportanlage mal ein richtiges Stadion: vier Reihen Betonstufen auf jeder Längsseite, die eine Hintertorseite ausbautenlos, hinter der anderen ein steiler und teils mit Bäumen bewachsener Graswall, ein auffälliger Sprecherturm, eine schlecht lesbare aber formschöne Anzeigetafel und ganz besonders formschöne Flutlichtmasten. Die mickrige VIP-Tribüne (48 rote und blaue Schalensitze, davor etwas Begrünung) hinter der vierten Reihe der einen Stehtribüne sieht auch ganz in Ordnung aus. Der Platz ist allerdings ziemlich eng, was der Geschwindigkeit des Motoballspiels selten gut tun kann, und eine Betonspielfläche. Der Torraum ist übrigens mit Hartgummiverbundpflaster oder so was ausgelegt.
Dafür, dass man sich die beiden Besten in diesem vielleicht größten Motoball-Stadion Deutschlands ansehen durfte, musste man allerdings auch so viel Eintritt bezahlen, wie man sonst bei zwei oder drei Motoballspielen lässt: 12€ normal und für Studenten, Schüler, Rentner etc. immer noch 8€. Da es allerdings das Finale war, was mit höherem organisatorischem Aufwand daherkommt und sowieso mehr Brisanz als ein normales Ligaspiel hat, sind diese Preise zwar grenzwertig aber noch akzeptabel. Ob man aber unbedingt die dörfliche Folklore vor dem Anpfiff hochleben lassen muss und einen Fanfarenzug da eine Viertelstunde lang rumtröten und -trommeln lassen muss... Na ja: das hat auch Einheimischen neben mir nicht so gefallen. Hinter uns hatten sich übrigens auch die neben uns weitgereistesten Fans eingefunden: Niederländer aus Budel. Unser Dacia mit „SK“-Kennzeichen fiel vielen doch auf, auf dem Parkplatz, da man von einem Baden aus dieser Gegend (Kuppenheim liegt ja z.B. bei Rastatt im Bezirk Karlsruhe) ja auch kaum Verlangen kann, so ein abartiges Kennzeichen wie SK zu kennen – so was wird ja nur noch von den bayrischen Dorfkennzeichen wie „DGF“, „TIR“ (so eine Kennung tragen in einigen Ländern LKWs) oder „AIC“ getoppt.
Die erste Phase des Spiels über hatte man ja auch schon Zweifel, was an diesem Finale so toll sein sollte. Ein technisch gutes, aber langsames und Torszenenarmes, also kaum durchschnittliches Spiel entwickelte sich. Der Favorit aus der Gegend, der auch logischerweise bei dieser bescheuerten Ansetzung (statt das Finale auch Hin- und Rückspiel auszutragen: Nein, man sucht den Kick dadurch, es in einem Spiel auf einem angeblich „neutralen“ Platz auszutragen) die klare Mehrheit der Fans stellte, während Leverkusen nur eine niedrige dreistellige Zahl an Fans mitbrachte, ging schnell in Führung. Kuppenheim schnürte Leverkusen ab der 10. Minute völlig ein und ging schnell mit zwei Toren in Front – das 2:0 war ein genialer direkter Freistoß in den Winkel! Aber bis zur ersten Pause kamen die Rheinländer doch noch auf ein Tor heran.
Dass Leverkusen gezwungen war etwas zu tun, tat dem Spiel sehr gut. Sonst spielen die Pfeifen nämlich nur defensiv und verzögern das Spiel. So wie sie es dann auch taten, als sie zwei weitere Tore prima herausgespielt hatten. Es stand zu befürchten, dass sie nun 25 Minuten den Ball hin und her fahren würden, doch Kuppenheim schoss den Ausgleich, was dem Spiel noch besser tat. Allerdings wurde es nun etwas hektisch und ein Kuppenheimer musste wegen wiederholten groben Regelverstoßes vom Feld. Leverkusen hatte also 14 Minuten lang Zeit, um mit 4 gegen 3 Feldspieler den Titel einzufahren. Erst Sekunden nach dem regulären Ende gelang es ihnen durch ein ganz billiges Tor. Na ja: fast... Denn als die Leverkusener schon ausgelassen jubelten, die Betreuer und erste Fans aufs Feld liefen, zeigten die Schiedsrichter, die zum Ende der Partie immer mehr die Übersicht verloren und eigentlich ihre Gesten nach zu Urteilen schon abgepfiffen hatten, an, dass es noch weiter gehen musste. Allerdings war auch die angezeigte Nachspielzeit noch gar nicht abgelaufen, insofern die Entscheidung also korrekt. Das Spiel wurde auch wieder aufgenommen und was passierte dann Sekunden vor dem Ende? Richtig! Kuppenheim glich in Unterzahl mit einem überlegten Schuss aus. Wahnsinn!
Die Verlängerung musste her und da es hier 20 weitere Minuten Überzahl für Leverkusen hieß, war es schon streckenweise eine Blamage für die Rheinländer, dass sie nicht besser als die Baden spielten. So ging Puma sogar schnell in Führung und konnte nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich per Strafstoß treffen. Der erneute Ausgleich für Leverkusen ist auch dem Umstand geschuldet gewesen, dass zwei fällige Zeitstrafen gegen den SV Bergfried nicht ausgesprochen wurden. Also warum sich da die Nord-Kölner überhaupt beschwerten, wenn mal gegen sie gepfiffen wurde, war bei ihrem Glück bei diesem Spiel im Prinzip nicht nachvollziehbar.
Schließlich musste also das Elfmeterschießen, dass statt wie beim Fußball mit mindestens fünf aufgrund der Mannschaftsstärke nur mit mindestens drei Schützen ausgetragen wird, zur Entscheidungsfindung her. Mittlerweile waren seit dem Anstoß 2 Stunden und 45 Minuten vergangen und die meisten Fans so wie wir auch schon 4 Stunden im Stadion am Hardtsee.
Leverkusens wie auch Kuppenheims erste Schützen verwandelten sicher. Dann verlud Leverkusens zweiter Schütze den Puma im Tor zum 7:8. Der nächste Kuppenheimer scheiterte am wie immer sehr starken Leverkusener Torwart. Der nächste SVB-Spieler traf allerdings nur die Latte, nachdem der ebenfalls sehr starke Kuppenheimer Torwart die Hände an den Ball bekam. Allerdings versagte auch der dritte Bade, sodass die Leverkusener dann doch noch den erst zu früh bejubelten Meistertitel feiern konnten. Also von wegen „Vizekusen“ – die Randkölner können auch mal einen Meistertitel gewinnen!
Statistik:
Grounds: 654 (heute 1 neuer; diese Saison: 60 neue)
Sportveranstaltungen: 1.387 (heute 1, diese Saison: 73)
Tageskilometer: 1.030 (1.030 Auto)
Saisonkilometer: 12.280 (10.610 Auto/ 1.670 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 101
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 273
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Ubstadt-Weiher
Samstag, 22. Oktober 2011
W273II: So langsam reißt es aber ein mit den Spielabbrüchen im Burgenlandkreis...
SG Grün-Weiß Döschwitz [5:0] VfB Zeitz II
Datum: Samstag, 22. Oktober 2011 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: 1. Kreisklasse Burgenlandkreis, Staffel 4 (11. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga)
Ergebnis: Abbruch beim Stand von 5:0 nach 54 Min. (47/7) wegen Lust- und Charakterlosigkeit des VfB – Halbzeit: 2:0
Anmerkung: VfB Zeitz II konnte nur mit 9 Mann spielen
Tore: 1-0 9. (14), 2-0 45.+1 (8), 3-0 47. (4), 4-0 49. (10), 5-0 52. (10)
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Döschwitz (Kap. 1.100, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 45 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 2,5/10 (Erst 45 Minuten überhebliches Gekicke der Döschwitzer – und dann spielen sie nach der Pause richtig gut, und die charakterlosen Zeitzer lassen den Schiri abbrechen)
Photos and English version:
So langsam reißt es im Burgenlandkreis echt ein, dass nicht über die volle Distanz gespielt wird. Jede Woche ein Abbruch. Vor zwei Wochen zettelte Osterfeld, das gerade am Verlieren in der Verlängerung war, beim Pokalspiel in Tröglitz eine zünftige Keilerei an – mal sehen, was aus dieser Anzeige, von der bei Tröglitz die Rede war, wird: Körperverletzung während einer Amateursportveranstaltung wird ja in den seltensten Fällen ernst genommen – dann schafften es letzte Woche die Mertendorfer in der Kreisoberliga nicht gegen den punktlosen Tabellenletzten erfolgreich zu spielen, foulen und lösten damit eine Massenschlägerei (oder wie der Presseheini aus unerfindlichen Gründen schrieb: „Massenschlägerei“ – also in Anführungszeichen: der weiß wohl nicht, wann man welche setzt und wann nicht...) aus. Da beide Mannschaften nach Aussagen aller Seiten gleichermaßen beteiligt waren, wäre alles andere als eine Wertung nach Spielstand bei Abbruch ein Skandal, aber Mertendorf versucht unsportlicherweise am „grünen Tisch“ zum Erfolg zu kommen, was ich von ihnen nicht erwartet hätte. Aber vielleicht lief es doch etwas anders als in der Presse und von Fans dargestellt. Diesmal kann ich also endlich was zu einem Spielabbruch sagen, wenn auch „nur“ zu einem wenig spektakulären und vor allem absolut sinnlosen. Gut: über die Sinnfälligkeit von Schlägereien muss man sich jetzt nicht groß auslassen, aber das, was sich die Reserve des VfB Zeitz da leistete, war so ziemlich das Letzte in Sachen Charakterstärke und Niveau.
Aber der Reihe nach: da die B-Jugend Spielgemeinschaft von Bad Dürenberg/ Leuna leider doch erst Sonntag spielte, fuhren wir mangels Vorspiele (im Burgenlandkreis wurde diesmal bescheuerterweise 50% Samstag und 50% Sonntag – und dann fast alles gleichzeitig – gespielt) gleich mit dem Fahrrad nach Döschwitz, einem der Dörfer bei Zeitz, die wir noch nicht besucht hatten. Eine kleine Kirche auf einem Berg macht ein bisschen was daher, der Fußballplatz am Ortseingang (aus Richtung Westen/ d.h. Zeitz) ist noch ansehnlicher. In einer Senke gelegen, Baum umstanden, von Graswällen umgeben, aber bis auf ein paar Holzbänke gibt es keine Ausbauten. Hier fanden sich nur 45 Zuschauer ein, was es noch respektabler macht, dass sich der Verein so mit seiner Website anstrengt, wo es doch nur wenige außerhalb der Vereinsmitglieder zu interessieren scheint, wenn in Döschwitz gespielt wird.
Im Spiel der Kreisklasse Staffel 4 hieß es Dritter gegen Drittletzter. Nach 6 Spielen trennen die beiden bereits 12 Punkte. Döschwitz hat im Gegensatz zum Tabellenführer Tröglitz II aber schon eine Niederlage einstecken müssen. VfB Zeitz II scheint nun total in der Krise zu sein, da sich gerade einmal 9 Spieler nach Döschwitz verirrten. Von Anfang an war das ein Spiel auf ein Tor, wobei nach dem herrlichen Treffer des 14ers aus einiger Entfernung in den Winkel das Spiel enorm abbaute. Bis zur 30. kam der Gast zwar immer noch nicht vors Tor der Grün-Weißen, aber die vielen Torchancen ließ der Standfußball spielende Gastgeber derart kläglich und überheblich liegen, dass es schon nicht mehr feierlich war. Leider vergab auch der VfB seine beiden einzigen Chancen in der Partie. Vor der Pause erhöhte Döschwitz dann mit einer überlegt ausgespielten Kombination im Strafraum auf 2:0. Von da ab gab es unverständliche Auflösungserscheinungen beim VfB.
Nach dieser ganz schwachen Leistung der Döschwitzer gegen die zwei Mann weniger zählenden Gäste, fingen sie nach der Pause mit richtig gutem Fußball an. Da sah man dann endlich, warum sie so weit vorne stehen. Die ohnehin schwache Abwehr des VfB – da hätten die zwei oder vier Spieler mehr haben können: wenn die alle so unbeholfen gegen den Ball treten, wie die Zeitzer Abwehrspieler, dann ist es egal ob du 8 oder 10 oder 12 Feldspieler hast – wurde ein ums andere Mal düpiert. Das knickte die charakterschwachen, lustlosen Zeitzer derart, dass sie den Schiedsrichter aufforderten, das Spiel abzubrechen. Die Bemerkung eines Döschwitzers: „Was soll das denn? Was isn das fürn Verein?!“ kann ich da absolut nachvollziehen. Respekt verdienen auch (und mitunter gerade besonders) schwache Mannschaften: aber schwache Mannschaften wie Leißling II, die in Nessa bis zum bitteren Ende dagegenhielten. Hätten sie bei 5:0 schon den Kindergarten raushängen lassen wie der VfB, wäre das Spiel keine 30 Minuten gegangen – es ging 27:0 aus. Auch viele Jugendmannschaften, die Woche für Woche Niederlagen kassieren und noch nicht einmal einen Sieg, wie VfB II bereits auf dem Konto hat, einfahren können, gebührt Respekt.
Aber so einer Mannschaft wie dem VfB Zeitz II kann man nur sagen: reißt euch mal zusammen und arbeitet an eurem Charakter! So was hat doch nichts mit richtigem Männer-Fußball zu tun! Schon nach 54 Minuten aufzugeben ist ja derart lächerlich und eine Frechheit den Zuschauern gegenüber! Die mussten schließlich asoziale 1,50€ entrichten: im Bezirk Naumburg oder Nebra habe ich für Kreisklasse noch nie 1,50€ gezahlt – aber in Zeitz scheint mal sich für was Besseres zu halten; anders sind die fast durchweg höheren Preise nicht zu erklären. Dabei sind die Spiele im Bezirk Zeitz gerade die Spiele im Burgenland gewesen, die am wenigsten sehenswert waren. Wenigstens bin ich die nächsten Wochen immer in den anderen Regionalbezirken – aber Potential für ein kürzeres Spiel gibt es nächste Woche schon...
Statistik:
Grounds: 653 (heute 1 neuer; diese Saison: 59 neue)
Sportveranstaltungen: 1.386 (heute 1, diese Saison: 72)
Tageskilometer: 100 (100 Fahrrad)
Saisonkilometer: 11.250 (9.580 Auto/ 1.670 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 101
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 273
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SV,
SV Grün-Weiß Döschwitz,
VfB Zeitz
Freitag, 21. Oktober 2011
W273I: Aus 3:0 Führung wurde 3:4 Niederlage – und: Zum zweiten Mal die 100 geknackt!
SV Liebertwolkwitz (Ü-40) 3:4
SG Leipziger Verkehrsbetriebe (Ü-40)
Datum: Freitag, 21. Oktober 2011 – Anstoß: 17.00
Wettbewerb: Stadtliga Leipzig, Alt-Senioren (Spielklasse der Ü-40, Kleinfeld, 7 gegen 7 Spieler, 2x30 Min.)
Ergebnis: 3:4 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 3:0
Tore: 1-0 12. (6?), 2-0 19. (7), 3-0 24. (4), 3-1 36. (7), 3-2 37. (7), 3-3 46. (7), 3-4 52. (3)
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Sportanlage Liebertwolkwitz, Platz 3 (Kap. 300 Stehplätze)
Zuschauer: 5 (3 Heimfans, 2 Neutrale)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ansehnliches und spannendes Spiel mit vielen Torszenen)
Photos and English version:
Der Leipziger Stadtteil Liebertwolkwitz – mitunter Lwwitz abgekürzt – wurde 1813 zum Schauplatz der berühmten Völkerschlacht bei Leipzig. Ein Museum, Gedenksteine und regelmäßige Veranstaltungen erinnern an dieses Ereignis. Ansonsten hat dieser Leipziger Ortsteil, der ganz am Südostrand der Großstadt liegt, wenig zu bieten: die Kirche ist ganz ansehnlich und der Wasserturm ein spektakuläres Exemplar - aber das war es dann auch schon.
Die Sportanlage ist auch nicht so der Bringer. Der Hauptplatz hat eine dunkle Aschenbahn ringsherum und ist bis auf eine sehr kleine Tribüne auf einem niedrigen, teils mit Bäumen bepflanzten Graswall, ausbautenlos. Diese Tribüne kann 80 Klappsitze in vier Reihen vorweisen. Auch ein Sprecherturm und eine Anzeigetafel sind angeschlossen. Im Rücken des Sprecherturms befinden sich ein weiterer Großfeldplatz, ein Mini-Hartplatz und auch ein knapp bemessener Kleinfeld-Rasenplatz. Auf diesem - von der höchsten Stelle des Graswalls des Hauptplatzes aus sehr gut überblickbar - fand heute Abend ein Spiel der neuen Leipziger Alt-Senioren Liga (also Ü-40 Liga) statt.
Der SV Liebertwolkwitz ist mit seinen 4 Punkten ja nur Vorletzter, während die Verkehrsbetriebe als Drittplatzierter schon 13 Punkte geholt haben. Entsprechend gingen sie auch favorisiert in diesen Duell, das aber schon bald einen ganz anderen Lauf nehmen sollte. Nach ersten guten Gelegenheiten der Gäste, kam der SVL seinerseits zu ordentlichen Tormöglichkeiten, die nach weniger als 15 Minuten auch in einem Tor (hoch ins lange Eck) resultierten. Überraschenderweise präsentierte sich der Außenseiter im Folgenden überlegen und konterte die LVB zwei Mal aus.
Der 3:0 Pausenstand sollte allerdings nicht reichen, denn ich Hälfte zwei spielten die Verkehrsbetriebe deutlich besser. Nach einem Doppelschlag der Nummer 7 kamen sie gefährlich heran. Nachdem die wiedergekehrte Gegenwehr der Gastgeber etwas schwächer wurde, traf derselbe Spieler noch zum Ausgleich und schließlich köpfte noch ein anderer Teamkamerad den Ball aus Nahdistanz zum 3:4 über die Linie.
Aus einem 3:0 Rückstand machten die Verkehrsbetriebe also innerhalb von 16 Minuten einen 3:4 Sieg. Nicht schlecht!
Richtig gut war übrigens auch der Punkt, dass ich nun mittlerweile wieder 100 Spiele hintereinander gesehen habe, ohne dass es ein 0:0 gab. Vor drei Jahren war ich mal bis 101 gekommen.
Statistik:
Grounds: 652 (heute 1 neuer; diese Saison: 58 neue)
Sportveranstaltungen: 1.385 (heute 1, diese Saison: 71)
Tageskilometer: 100 (100 Auto)
Saisonkilometer: 11.150 (9.580 Auto/ 1.570 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 100
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 273
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